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Christiane Spankus - Landeskrankenhaus

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Gender Mainstreaming<br />

Ist die Berücksichtigung<br />

der Differenz der Geschlechter<br />

im psychiatrischen Arbeitsfeld<br />

Luxus oder Notwendigkeit ?<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 1


<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong><br />

Erzieherin<br />

……Erfahrungen in<br />

unterschiedlichen Arbeitsfeldern<br />

……seit 2001 in der Forensischen Abteilung der<br />

RFK Alzey<br />

……2007 Abschluss des Zertifikatkurses ZFPP<br />

an der Rhein-Mosel-Akademie<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 2


„Alle Menschen sind gleich…….“ ?<br />

Ca. 95 % der im Maßregelvollzug untergebrachten<br />

Menschen sind Männer, nur 5 % Frauen<br />

Frauen begehen Gewalttaten häufig innerhalb von<br />

Beziehungen<br />

Die meisten Männer sind wegen der Begehung von<br />

Gewalt- bzw. Sexualdelikten untergebracht<br />

Frauen wenden ihre Aggressionen eher gegen sich<br />

selbst als gegen andere<br />

Die Forensische Psychiatrie ist ein überwiegend<br />

männlich besetztes Arbeitsfeld<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 3


Geschlechterblindheit in der Medizin…….<br />

„…………allgemein scheint für Pflegende die Frage<br />

nach Geschlechtszugehörigkeit, Geschlechterdifferenz<br />

und den daraus resultierenden Auswirkungen auf<br />

Krankheitsbeurteilung- und Behandlung nicht relevant<br />

zu sein.“ *<br />

*Dokumentation der Fachtagung „Geschlechterblindheit in der Pflege“<br />

Darmstadt 2004<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 4


Geschlechterdifferenz in der Praxis…….<br />

Medikamenteneinnahme<br />

Selbstfürsorge<br />

Haushaltsführung und Versorgung mit Nahrung<br />

„Nestpflege“<br />

Soziales Miteinander<br />

Selbstoffenbarung – Transparenz<br />

Soziale Bezüge außerhalb der Unterbringung<br />

Zukunftsblick<br />

Gewalt<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 5


Geschlechterdifferenz in der Theorie…….<br />

„Frauen und Männer, Mädchen und Jungen unterscheiden<br />

sich biologisch voneinander. Für die Positionen in der<br />

Gesellschaft, für Lebenschancen und Lebenspläne sind<br />

jedoch nicht die biologischen Merkmale entscheidend,<br />

sondern die mit Frau - Sein und Mann - Sein verknüpften<br />

Rollenerwartungen, sowie zugeschriebene Eigenschaften<br />

und Stereotype.“*<br />

*Dr. Ingeborg Jahn, Gender Mainstreaming im Gesundheitsbereich,<br />

Uni Bremen, 2004<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 6


Wann ist ein Mann ein Mann………?<br />

Männer und Arbeit…..<br />

Männer und Gefühle…….<br />

Männer und Gesundheit…...<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 7


Das Geschlecht…….<br />

Biologisch unterschiedliche Ausstattung:<br />

Sex = Physiologische und anatomische Charakteristika,<br />

sowie die angeborenen Geschlechtsmerkmale<br />

Soziales Geschlecht:<br />

Gender = Konstrukt aus sozialen Rollen, Lebensweisen,<br />

Rechten und Pflichten, zugeschriebenen<br />

Eigenschaften und Selbstwahrnehmung als<br />

männlich oder weiblich<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 8


Gender Mainstreaming und Gesellschaft……<br />

Wurzeln in der Internationalen Frauenbewegung<br />

Weltfrauenkonferenz in Nairobi 1985<br />

Weltfrauenkonferenz in Peking 1995<br />

Amsterdamer Vertrag 1997<br />

Beschluss des Bundeskabinetts 1999<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 9


Gender Mainstreaming und Gesundheit ……<br />

Aufdeckung der Benachteiligung von Frauen im traditionell<br />

männlich dominierten Gesundheitswesen bewirkte<br />

Aufbau der Frauengesundheitsforschung<br />

„Bericht zur gesundheitlichen Situation von Frauen in<br />

der Bundesrepublik“ der Bundesregierung<br />

= Aufarbeitung und Ausgleich der Benachteiligung<br />

= Anregung und Entscheidungshilfe für Umsetzung<br />

von Gender Mainstreaming in die Praxis<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 10


Gender Mainstreaming und Gesundheit………<br />

……. und wer sorgt für die Männer ?<br />

Bis heute kein Männergesundheitsbericht im Auftrag<br />

der Bundesregierung<br />

Expertenworkshop 2006 des BMFSFG<br />

„Männerperspektiven in Deutschland“<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 11


Gender Mainstreaming und Gesundheit…..<br />

„Es bleibt zu befürchten, dass alle Bemühungen um<br />

Gender Mainstreaming letztlich erfolglos bleiben, wenn<br />

nun durch die nicht ausreichend betrachteten und<br />

berücksichtigten besonderen Aspekte der<br />

Männergesundheit nicht Geschlechtergerechtigkeit<br />

hergestellt, sondern diesmal die Benachteiligung der<br />

Männer manifestiert wird……“*<br />

*Dr. Matthias Stiehler, Psychosoziale und ethische Aspekte der<br />

Männergesundheit, Bundesministerium für Soziale Sicherheit,<br />

Generationen und Konsumentenschutz, Wien 2004<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 12


Gender Mainstreaming – Geschlechtergerechtigkeit<br />

im Gesundheitswesen<br />

2007 Veröffentlichung des Berichts der Arbeitsgruppe<br />

Psychiatrie der Obersten Landesgesundheitsbehörden<br />

im Auftrag der Gesundheitsministerkonferenz der<br />

Länder<br />

„Psychiatrie in Deutschland -<br />

Strukturen, Leistungen, Perspektiven“<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 13


Gender Mainstreaming – Geschlechtergerechtigkeit<br />

im Gesundheitswesen<br />

„Die Bereitschaft, sich mit geschlechtsspezifischen<br />

Ansätzen für psychisch kranke Menschen<br />

auseinanderzusetzen, hat in den vergangenen Jahren<br />

zugenommen.<br />

Die Behandlung der Thematik, ebenso wie die konkrete<br />

Umsetzung dieser Ansätze ist jedoch, sowohl in den<br />

Institutionen wie auch in den Regionen sehr<br />

unterschiedlich.“<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 14


Gender Mainstreaming – Geschlechtergerechtigkeit<br />

im Gesundheitswesen<br />

„Die Weiterentwicklung geschlechtssensibler Ansätze für<br />

beide Geschlechter wird deshalb eine Herausforderung<br />

für das psychiatrische und psychosoziale Hilfesystem,<br />

ebenso wie für Wissenschaft und Forschung in den<br />

nächsten Jahren sein.“*<br />

*„Psychiatrie in Deutschland – Strukturen, Perspektiven, Leistungen“,<br />

Gesundheitsministerkonferenz der Länder, 2007<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 15


Gender Mainstreaming – und wie?........<br />

2004 „Gender Mainstreaming im Gesundheitsbereich –<br />

Materialien und Instrumente zur systematischen<br />

Berücksichtigung der Kategorie Geschlecht“<br />

2005 GemiNi – „Geschlechtsspezifische Behandlungsbedürfnisse<br />

von Patientinnen und Patienten in der<br />

stationären Psychiatrie“<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 16


Gender Mainstreaming – und wie?.......<br />

2005 „Gender Mainstreaming im psychiatrischen<br />

Fachkrankenhaus – eine erste Annäherung“,<br />

Dr. Luc Turmes, Ärztlicher Direktor WZPP Herten<br />

2006 „Leitfaden zur männerspezifischen Sucht- und<br />

Drogenarbeit – Handlungsempfehlungen für die Praxis“<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 17


Die Praxis und Gender Mainstreaming…….<br />

Was ist der Nutzen daraus, sich mit der Differenz<br />

der Geschlechter, dem sozialen Geschlecht von<br />

Männern und Frauen und mit Gender Mainstreaming<br />

zu befassen?<br />

Warum ist es sinnvoll, über eventuelle Konsequenzen<br />

für die eigene Berufspraxis nachzusinnen?<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 18


Die Praxis und Gender Mainstreaming............<br />

„Gender Mainstreaming ist lohnende Arbeit.<br />

Das Bewusstsein für Gleichstellungsfragen und die<br />

Analyse sind Grundlage für Entscheidungen und<br />

stellen sicher, dass alle relevanten Faktoren, die Frauen<br />

und Männer aller Altersgruppen, Klassen und jeder<br />

ethnischen Herkunft betreffen, dargelegt werden, bevor<br />

Entscheidungen getroffen werden und nicht danach.<br />

Das ist eine Frage der Effizienz.“*<br />

*Prof. Dr. Agneta Stark, Internationale Gender Mainstreaming Expertin<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 19


Die Praxis und Gender Mainstreaming…….<br />

Zur Bedeutung von „Arbeit“ im Therapieprozess<br />

Zum Umgang mit Gefühlen im „männlich“ definierten<br />

Soziomilieu<br />

Zum Umgang mit Gesundheit im von Vorwurfshaltung<br />

geprägten Klima<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 20


Die Praxis und Gender Mainstreaming…….<br />

Die Umsetzung von Gender Mainstreaming im<br />

Gesundheitsbereich steht immer noch am Anfang.<br />

Daraus ergeben sich für die beschäftigten Männer<br />

und Frauen beachtenswerte Freiräume und<br />

Gestaltungsmöglichkeiten im Arbeitsfeld Psychiatrie.<br />

Möglichkeit zur Weiterentwicklung der persönlichen,<br />

fachlichen und sozialen Kompetenzen durch Reflektion<br />

des eigenen „Doing gender“.<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 22


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Spankus</strong> 23

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