Masterplan Leistungssport - Rhein-Kreis Neuss
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chende Darstellung. Auch die übergeordneten Sportereignisse erhalten ihren<br />
Platz; so zuletzt die Probleme der Olympiabewerbung, bzw. die Probleme des<br />
Spitzensports in einem Interview mit dem Präsidenten des DSB von Richthofen.<br />
In seismographischer Weise hat insbesondere die Sportseite der NGZ, der<br />
auflagenstärksten Tageszeitung im <strong>Kreis</strong>gebiet, auch die zunehmenden Probleme<br />
des <strong>Leistungssport</strong>s des <strong>Kreis</strong>es <strong>Neuss</strong> herausgearbeitet. Die Berichterstattung<br />
fand ihren vorläufigen Höhepunkt in der Auffassung, es gelte einen<br />
Nachruf zu schreiben. „Passend zur Jahreszeit wird in diesen Tagen der Spitzensport<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> zu Grabe getragen“ (NGZ, 11.11.2000).<br />
All dies zählt zu den Erfordernissen einer kritischen und unabhängigen Berichterstattung<br />
und kann zu den Stärken des <strong>Kreis</strong>es <strong>Neuss</strong> gezählt werden.<br />
Gleichwohl zeichnen sich drei grundlegende Probleme bei der Berichterstattung<br />
über Probleme der <strong>Leistungssport</strong>entwicklung ab: (1) die Notwendigkeiten einer<br />
strukturellen Erneuerung des <strong>Leistungssport</strong>s werden in der Berichterstattung,<br />
wenn überhaupt, eher zögerlich gesehen, geschweige denn unterstützt; (2) ein<br />
spezifisches Sportkonzept, das implizit mitschwingt, unterstellt indirekt, dass die<br />
gegenwärtigen Probleme des Leistungs- und Hochleistungssports noch immer<br />
mit den Mitteln des <strong>Leistungssport</strong>s der 70er oder 80er Jahre gelöst werden<br />
könnten; (3) Perspektiven auf substanzielle, d.h. strukturelle Verbesserungen,<br />
bleiben damit eher unterbelichtet bzw. werden durch eine Tendenz der Wissenschaftsskepsis<br />
eher zersetzt.<br />
Wenn aber überhaupt etwas unumstritten ist, sowohl in der Forschung als auch<br />
in den Richtlinien und Empfehlungen der Verbände (BL), dann sind es drei Gesichtspunkte<br />
oder Einsichten: (1) die Lösung zentraler Probleme des Sports<br />
kann nicht mehr primär allein durch Personen oder einzelne Organisationen<br />
(Vereine) betrieben werden; (2) der rasanten Differenzierung und Veränderung<br />
des Sports kann man nur mit der Ausbildung neuer Strukturen und entsprechender<br />
Steuerungsmodelle begegnen; (3) Wissenschaftliche Beratung muss<br />
das weiterhin unentbehrliche ehrenamtliche Engagement ergänzen. Mithin gilt,<br />
dass auch journalistischer Enthusiasmus die veränderten strukturellen Bedi n-<br />
gungen des <strong>Leistungssport</strong>s nicht wegschreiben kann.