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Vortrag von Professor Dr. Theodor Stemper

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Prof. <strong>Dr</strong>. <strong>Theodor</strong> <strong>Stemper</strong> <br />

FB G -­‐ Sportwissenscha8 <br />

„Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läu6!“ <br />

Sport und Bewegung – Leistung und Gesundheit


„Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läu8!“ <br />

Wer hat‘s <br />

erfunden? <br />

Emil Zatopek (1922-­‐2000) <br />

„Tschechische LauflokomoEve“ <br />

„Wenn du laufen willst, dann lauf eine Meile. <br />

Willst du aber ein neues Leben, dann lauf Marathon.“


SubjekEve Ansichten <br />

• 58 % behaupten, dass sie „sportlich akPv“ sind <br />

(Mensink, 1999; Nagel, 2003; Breuer 2003). <br />

• 74 % der Bürger bejahen die These, dass „man Sport treiben <br />

muss, um gesund zu bleiben“ <br />

(Bös & Woll 1989, 87) <br />

• 95 % der Erwachsenen in Deutschland (in USA vergleichbar) <br />

wissen, das Bewegung für ihre Gesundheiterhaltung wichPg <br />

ist. <br />

• Fast 100 % behaupten, dass sie „körperlich akPv“ seien <br />

(Brehm & Rüaen, 2004).


Mensch läu8 also … !?


„Der Mensch lief früher …!“ <br />

und heute ...? <br />

http://www.blogspan.org/images/blogs/11-2006/Neanderthal-74110.jpg<br />

Viel Bewegung <br />

ca. 20 -­‐ 30 km / Tag + + <br />

10 – 12 Stunden <br />

> 1.000-­‐2.000 kcal / Tag <br />

Essen? -­‐ Wenig <br />

und unregelmäßig <br />

Wenig Bewegung <br />

ca. 1-­‐2 km / Tag -­‐ -­‐ <br />

20 -­‐ 30 Minuten …? <br />

< 300 kcal / Tag <br />

Essen? -­‐ Viel <br />

und andauernd!!! <br />

Quelle:http://www.alphamaleblog.com/images/couchpotato.jpg


Mensch sitzt heute! <br />

Figure 2. Trends in the prevalence of sedentary, light and moderate intensity occupaPons from 1960 to 2008 (USA). <br />

Church TS, Thomas DM, Tudor-Locke C, Katzmarzyk PT, et al. (2011) Trends over 5 Decades in U.S. Occupation-Related Physical<br />

Activity and Their Associations with Obesity. PLoS ONE 6(5): e19657. doi:10.1371/journal.pone.0019657<br />

http://www.plosone.org/article/info:doi/10.1371/journal.pone.0019657


Mensch läu8 -­‐ o8 -­‐ nicht mehr … <br />

Der Tagesablauf <strong>von</strong> „Paul Faul“ <br />

Adé,<br />

Schlaraffenland-<br />

Idee!<br />

„Wir sind die erste Generation, die sich Gedanken um die<br />

Steigerung <strong>von</strong> körperlicher Aktivität machen muss!“


Mensch läu8 … ? <br />

… heute nicht mehr – das Beispiel der PIMA-­‐Indianer <br />

“One-­‐half of adult Pima Indians have diabetes <br />

and 95% of those with diabetes are overweight.” <br />

ZDF<br />

http://diabetes.niddk.nih.gov/dm/pubs/pima/obesity/obesity.htm<br />

ZDF


ObjekEve Befunde -­‐ Bewegungsarmut <br />

• Über 50 % der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland legen <br />

durchschnialich weniger als 2.000 m am Tag zu Fuß zurück, viele <br />

sogar < 1.000 m (Bös, 1993). -­‐ Vgl. Naturvölker ca. 20 km! <br />

• Nur zwischen 10 (15) und 20 (25) % erreichen den gesundheitlich <br />

sinnvollen Energieverbrauch durch sportliche AkEvität <br />

(Berg, 1998; Sallis & Owen, 1999; Woll, 1998, 2002; RKI, 2012). <br />

• Weniger als 5 % in der Altersgruppe der 55 jährigen Personen <br />

sind mehr als 2 Stunden pro Woche sportlich akEv (Woll, 1996). <br />

• Aber Deutschland ist Europameister … im Übergewicht ! <br />

→ Frauen 53 % → Männer 67 % (BMELV / BMG, 2007, 2f.). <br />

• Between 8% and 25% of adults are obese across Member States <br />

(EHIS 2011)


Diabetes in Deutschland 1998-­‐2012 <br />

BGS 1998 und DEGS 2012


Körperliche AkEvität in Deutschland 2012 <br />

DEGS (Deutscher Gesundheitssurvey), RKI, 2012: Schri8liche Befragung, Interview (n=7.988) <br />

Wie viel Bewegung ist denn gesundheitlich sinnvoll? <br />

25,4 <br />

% <br />

15,5 <br />

% <br />

Erreichen der WHO-­‐<br />

Guidelines (2,5 Std/Wo.)


Wie viel Bewegung für die Gesundheit? <br />

Verringerung des Risikos an Herz-Kreislaufkrankheiten<br />

%<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1-2 Std. 4-8 Std. 54<br />

48<br />

38<br />

41<br />

37<br />

31<br />

23<br />

0<br />

0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 kcal / Wo.<br />

Paffenbarger et al. (1978, 1986)


Kalorienverbrauch durch Bewegung & Sport <br />

AkPvität <br />

Kcal pro h <br />

bei 60 kg <br />

Kcal pro h <br />

bei 80 kg <br />

Kcal <br />

x kg -­‐1 x min -­‐1 <br />

Laufen (12 km/h) 720 960 12 <br />

Joggen (7 km/h) 420 560 7 <br />

(Nordic) Walking (6 km/h) 360 480 6 <br />

Spazierengehen (4,5 km/h) 270 360 4,5 <br />

Seilspringen 634 844 10,5 <br />

Radfahren (22-­‐25 km/h) 598 796 10 <br />

Schwimmen (zügig) 524 700 8,8 <br />

Skilanglauf (ca. 10 km/h) 516 684 8,6 <br />

Rudern 502 670 8,4 <br />

Inline-­‐Skaten 444 592 7,5 <br />

Aerobic 444 592 7,5


Wie viel Fitness für die Gesundheit? <br />

1 MET = Ruhe-­‐Energie-­‐Umsatz (Sitzen) <br />

1 MET = ca. 3,5 ml x kg -­‐1 x min -­‐1 bzw. <br />

1 MET = ca. 1 kcal x kg -­‐1 x h -­‐1 <br />

Sterbe-­‐Risiko bei Testergebnis unter 5 MET (Walken < 4,5 km/h) <br />

doppelt so groß wie bei 8 MET (Joggen > 9 km/h) <br />

„Survival of the fiAest“ <br />

Fig. 1: RelaPve risks of death from any cause among parPcipants with various risk factors (e.g., history of hypertension, <br />

chronic obstrucPve pulmonary disease [COPD], diabetes, smoking, elevated body mass index [BMI ≥ 30] and high total <br />

cholesterol level. <br />

Warburton D E et al. CMAJ 2006;174:801-809<br />

(Adapted, with permission, from Myers et al (2002). N Engl J Med 346:793-­‐801) <br />

©2006 by Canadian Medical Association


Fitness oder Fatness für die Gesundheit? <br />

All-­‐cause mortality, Todesrate je 10.000 Mann-­‐Jahre, 1970-­‐1989 <br />

„Lieber fit und fett – als schlapp und schlank!“<br />

BMI (kg/m²)<br />

FITNESS-<br />

LEVEL<br />

normal<br />

(19-25)<br />

erhöht<br />

(25-27,8)<br />

zu hoch<br />

(> 27,8)<br />

Fit<br />

(~ PWC > Ø)<br />

18,8<br />

(n= 8.123)<br />

19,3<br />

(n= 6.073)<br />

22,5<br />

(n= 3.307)<br />

Unfit<br />

(~ PWC < Ø)<br />

43,2<br />

(n= 939)<br />

32,0<br />

(n= 1.296)<br />

39,2<br />

(n= 2.118)<br />

Blair, S.M., Wie, M., LEE, C.D. (1998): <br />

Cardiorespiratory Fitness, determined by exercise heart rate as a predictor of mortality in the <br />

Aerobics Center Longitudinal Study. <br />

Journal of Sports Sciences,1998, 16, S47-­‐S55.


„Sport“ und Gesundheit !? <br />

„No sports!“ <br />

SPORT ist MORD ! -­‐ <br />

Breitensport ist Massenmord !


Sport ... und BewegungsakEvitäten <br />

für die Gesundheit! <br />

Sport Freizeit-­‐AkEvität Alltags-­‐AkEvität <br />

Sportarten AkEve Freizeitgestaltung <br />

… <br />

… <br />

Jedes MET zählt! <br />

Bewegter Alltag <br />

… <br />

1 MET = Ruhe-­‐Energie-­‐Umsatz <br />

1 MET = ca. 3,5 ml x kg -­‐1 x min -­‐1 bzw. <br />

1 MET = ca. 1 kcal x kg -­‐1 x h -­‐1


Fitness-­‐Konzept <br />

vgl. <strong>Stemper</strong>, 1988


Wie läu8 das mit Bewegung und Sport? -­‐ <br />

Planung eines Gesundheits-­‐ oder Leistungstrainings <br />

Ø Gesundheits-­‐Check ab 35/40<br />

Prof. <strong>Dr</strong>. Theo <strong>Stemper</strong> <br />

internisCsch – orthopädisch <br />

Ø Passende AkCvität <br />

Ø FunkConelle Ausrüstung <br />

Ø LangfrisCger <br />

LeistungsauKau <br />

Periodisierung


Wie läu8 das mit Bewegung und Sport? <br />

Trainingsplanung – das Prinzip SuperkompensaJon <br />

Trainings-<br />

Reiz<br />

Superkompensation<br />

Momentanes<br />

Trainings-<br />

Niveau<br />

Ermüdung<br />

Erholung<br />

Idealer<br />

Zeitraum<br />

für neuen<br />

Trainings-<br />

Reiz<br />

i. d. R.<br />

2-3 Tage


Was tun? <br />

Die passende AkEvität <br />

für Ihren Typ


Was tun? -­‐ Die passende AkEvität für Ihren Typ <br />

Zum Beispiel: Inhaltsauswahl „fitnessorienPert“<br />

„Der Wurm muss dem Fisch schmecken - nicht dem Angler.“<br />

Und der Sport dem Sportler/Patienten – nicht dem Trainer/Therapeuten!


Sport, Bewegung und Gesundheit <br />

… Assoziationen …


Wie Ausdauertraining für Gesundheit? <br />

Wie viel, wie o6, wie lange => F I T T – Regel <br />

Achtung: Vorerkrankungen beachten! <br />

(a) mäßig<br />

(b) intensiv<br />

F requency Häufigkeit 2 - 3 mal / Woche (Minimum)<br />

maximal 2 Tage Abstand zwischen TE<br />

I ntensity Stärke (a) mittel bis submaximal<br />

(40 - 60% VO2 max. / 50 - 70 % Hfmax.)<br />

(b) „anstrengend“ / „vigorous“<br />

(> 60% VO2 max. / > 70 % Hfmax.)<br />

T ime Dauer (a) 45 - 60 Minuten (Gesamt > 150 /Wo.)<br />

(b) 30 - 40 Minuten (Gesamt > 90 /Wo.)<br />

T ype<br />

Art der<br />

Belastung<br />

Aerobe Ausdaueraktivitäten -<br />

Dazu: Kra6training 3 mal / Woche, <br />

(ca. 8 Übg., je 3 Sätze à 8 -­‐ 10 Wdh.) <br />

Vgl. z. B. Sigal et al. (2004): Empfehlungen der ADA <br />

(American Diabetes AssociaPon)


Intensität bei aerobem Ausdauer-­‐Training <br />

(Grundlagenausdauer) <br />

Ø Pulsfrequenz: ca. 65 % bis 75 (85) % <strong>von</strong> Hfmax <br />

ca. 170 – ½ Lebensalter (180 – Lebensalter) <br />

Ø Laktat: aerob unter ca. 2 mmol / l <br />

Ø Atemfrequenz: „Laufen ohne zu schnaufen!“ <br />

„Walken und talken!“ <br />

Ø Atem-­‐SchriA-­‐Frequenz: 4 : 4 (3 : 3) ein-­‐ : ausatmen <br />

Ø Borg-­‐Skala (RPE): ca. 13-­‐14 „etwas schwer / anstrengend“ <br />

Prof. <strong>Dr</strong>. <strong>Theodor</strong> <strong>Stemper</strong>, Bergische Universität Wuppertal, Sportwissenscha8


Intensität Ausdauer-­‐Training <br />

Borg-­‐Skala (RPE) <br />

13 -14<br />

optimaler<br />

Belastungs-<br />

Bereich<br />

In Anlehnung an:<br />

Borg G. (1998).<br />

Borg's Perceived Exertion and Pain Scales.<br />

Human Kinetics, (Figure 7.3, page 49)


Wie erfüllt man die AkJvitätsempfehlungen? <br />

!"#$%#"&'()'*+,#-'#./".$#0"'12/#0#/+/'3.4'*3$2"&/56#.#.-!<br />

78../6-' *8./6-' 9#".$/6-' *#//:8;+,#-'#./".$#0"'6"58E"'12/#0#/+/'<br />

F'G'H6-"'*3$2"&/56#.#.-!<br />

'


Gesundheitsnutzen – <br />

Ausdauertraining <br />

RelaPve maximale Sauerstoffaufnahme im Altersgang. <br />

Gruppenmixelwerte aus verschiedenen Studien 1977-­‐1997 <br />

„20 Jahre 40“ <br />

„40 Jahre 30“ <br />

(vgl. u. a. Baum et al. 2000, 26)


Entwicklung der Ausdauerleistung (3 TE/Wo.) <br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

90 <br />

60 <br />

45 <br />

-­‐-­‐-­‐-­‐-­‐ <br />

195 min. <br />

(3:15 h) <br />

Maximal: + 10 Minuten / Woche <br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16<br />

180 <br />

105 <br />

45 <br />

-­‐-­‐-­‐-­‐-­‐ <br />

330 min, <br />

(5:30 h) <br />

Dienstag Donnerstag Sonntag<br />

langsam schnell miAel <br />

Prof. <strong>Dr</strong>. <strong>Theodor</strong> <strong>Stemper</strong>, Bergische Universität Wuppertal, Sportwissenscha8


Wie Kra8-­‐Training für Gesundheit? <br />

Kra6training 2-­‐3 mal pro Woche, <br />

ca. 8 Übungen, je 2-­‐3 Sätze mit je 10-­‐15 Wiederholungen


Wie Kra8-­‐Training? <br />

6. Entwicklung sportartspezifischer<br />

Kaftqualitäten<br />

Intensität: variabel<br />

Dauer: "<br />

Pause: "<br />

Serien: "<br />

5. Intramuskuläres<br />

Koordinationstraining (IK)<br />

Intensität: 80 - 100 Prozent<br />

Dauer: 1 - 6 Wdhlg.<br />

Pause: 2 - 5 min<br />

Serien: 3 - 6<br />

Übungen: 4 - 6<br />

Dosiertes Ausnutzen des Potentials der Muskulatur<br />

(i.d.R. Leistungs- und Wettkampfbereich)<br />

4. Bodybuilding = Masseaufbau<br />

Intensität: ca. 60 - 80 Prozent<br />

Dauer:<br />

6 - 10 Wdh.<br />

Pause: 2 - 4 min<br />

Serien: 3 - 5<br />

Übungen: 4 (bei Split-System) - 10<br />

Gerätetraining und Hanteltraining, vorzugsweise mit<br />

variierenden Belastungs-Intensitäten (Pyramidenform)<br />

3. Muskelaufbautraining = Körperformung<br />

Intensität: ca. 40 - 60 Prozent<br />

Dauer: 8 - 12 Wdh.<br />

Pause: 1 (bei Kreis-) - 3 min (bei Satztraining)<br />

Serien: 1 - 3<br />

Übungen: 8 - 12<br />

Gerätetraining, Hanteltraining, andere Zusatzgeräte<br />

Lokales Kraftausdauertraining<br />

Intensität: ca. 30 - 50 Prozent<br />

2. Lokales Kraftausdauertraining = Körperstraffung<br />

Dauer:<br />

Intensität:<br />

15 - 20<br />

ca.<br />

Wdh.<br />

30 - 50 Prozent<br />

(u. U. > 20; < 10)<br />

Dauer: 15-20 Wdh. (u.U. > 20)<br />

Pause: Pause: 1 - 2 min 1 - 2 min<br />

Serien: 1 - 2<br />

Serien: Übungen: 1 - 2 8-12<br />

Ohne Geräte, mit Kleingeräten, an Trainingsmaschinen<br />

Übungen: 8-12<br />

1. Aktivierung/Bahnung = Intermuskuläres Koordinationstraining<br />

Intensität: < 30 Prozent<br />

Dauer: > 5 bis ca. 45 sec (dyn.), 8 - 20 sec (stat.)<br />

Pause: unterschiedlich<br />

Serien: 1 - 2<br />

Übungen: 4 - 10<br />

<strong>Stemper</strong> & Wastl, 1995


Gesundheitsnutzen – <br />

Kra8training <br />

„It is very beneficial for me <br />

– things that I couldn‘t do <br />

when I came here, <br />

I can do now.“ <br />

„I didn‘t think that I was <br />

going to live anymore, <br />

but I feel different now.“ <br />

(Ida Weiss, NBC Nightly News)


Von der Theorie zur Praxis ... <br />

... Umgang mit dem inneren Schweinehund <br />

Gesagt ist noch nicht gehört. <br />

Gehört ist noch nicht verstanden. <br />

Verstanden ist noch nicht einverstanden. <br />

Einverstanden ist noch nicht angewandt. <br />

Angewandt ist noch nicht beibehalten. <br />

(Konrad Lorenz, n.d.) <br />

Merke: „Es führt kein Weg am Fleiß vorbei!“ (Steinbach 1971, S. 98)


Umgang mit dem Schweinehund ... <br />

Motivations-Phase<br />

Volitions-Phase<br />

Selbst-­‐ <br />

wirksamkeit <br />

bzgl. Aufgabe <br />

Selbst-­‐ <br />

wirksamkeit <br />

bzgl. Coping <br />

Selbst-­‐ <br />

Wirksamkeit <br />

bzgl. Rückfall <br />

Empowerment <br />

Handlungs-­‐ <br />

Ergebnis-­‐ <br />

Erwartungen <br />

Absicht <br />

(IntenPon) <br />

Planung <br />

Coping <br />

Planung <br />

IniPaPve <br />

Wieder-­‐ <br />

aufnahme <br />

Aufrecht-­‐ <br />

erhaltung <br />

Abbruch<br />

Disengagement<br />

Risiko <br />

Wahrnehmung <br />

Handlung / Aktion<br />

Barrieren und Ressourcen<br />

prä-intentional<br />

intentional<br />

aktional<br />

HAPA -­‐ Health AcEon Process Approach: Ein 2-­‐Schichten Modell (Schwarzer, 1992)


3 IntervenEonen <br />

Strategische <br />

Planung <br />

Rückfall <br />

PrävenPon <br />

KommunikaPon über <br />

Ressourcen und Risiken <br />

prä-­‐intenEonal intenEonal akEonal <br />

3 Stadien <br />

HAPA -­‐ Health AcEon Process Approach (Schwarzer, 1992, 2010)


3p-­‐w-­‐Regel (intenEonal, Planung) <br />

PASSEND <br />

„Nordic Walking macht mir Spaß!“ <br />

PRÄZISE <br />

PRAKTIKABEL <br />

WIRKSAM <br />

„Ich treffe mich montags und donnerstags <strong>von</strong> 18-­‐19 <br />

Uhr mit meiner Vereinsgruppe im Stadtwald <br />

zum Nordic Walking." <br />

„Der Kaufpreis der Nordic Walking-­‐Stöcke ist für mich <br />

erschwinglich“ <br />

„Mein Nordic Walking-­‐Plan ist für mein Gesundheitsziel <br />

genau das RichEge!“ <br />

vgl. Göhner & Fuchs (2007) MoVo-­‐LISA


Barrierenmanagement <br />

… zum „inneren Schweinehund“ (akEonal, Rückfall-­‐Prophylaxe) <br />

Soziales Einbinden <br />

Sich zum Sport verabreden (z.B. mit Kollegen, Freund/in) <br />

Ziele vergegenwärPgen <br />

Sich noch mal die Gesundheitsziele vergegenwärEgen <br />

(z. B. Blutzuckersenkung, Schmerzlinderung) <br />

NachmoPvieren <br />

Sich vor Augen führen, wie gut das Training tut (z.B. Wohlfühlen danach, <br />

Stolz auf eigene Leistung) <br />

Starthilfen <br />

Sich Hinweise und Hilfen organisieren (z.B. Sportsachen hinlegen) <br />

vgl. Göhner & Fuchs (2007) MoVo-­‐LISA


PosiEve Wirkungen <br />

durch das Medikament „Bewegung“ ... <br />

… schützt vor Arteriosklerose <br />

(so umfassend wie kaum ein Pharmakon) <br />

… hil6 beim Abnehmen <br />

(die meisten Pharmaka stabilisieren das Gewicht oder fördern die Gewichtszunahme) <br />

… kann Diabetes verhindern (z.T. besser als Pharmaka) <br />

… senkt den Blutzucker bei manifestem Diabetes (vergleichbar mit Medikament; OAD) <br />

… senkt den Blutdruck <br />

… stärkt den Bewegungsapparat (Muskeln, Knochen, Gelenke; bes. druch Muskeltraining) <br />

… stabilisiert Immunsystem und Psyche <br />

… verbessert die HirnfunkPon (Durchblutung, Zellbildung „spines“) <br />

… fördert das allgemeine Wohlbefinden <br />

Nebenwirkung? -­‐ Bei richPger Dosierung keine <br />

(vgl. u.a. Löllgen, 2003: Deutsches Ärzteblax, <br />

100: A:987-­‐99; He6 15)


Gesundheitssport – Nutzen<br />

Erhöhung der Zahl der Nervenbahnen im Alter durch Ausdauersport<br />

(Hollman & Strüder, 2006)


Bewegung aus der „Hexenküche“? <br />

Faust<br />

... Hat die Natur und hat ein edler Geist<br />

Nicht irgendeinen Balsam ausgefunden?<br />

Mephistopheles<br />

Mein Freund, nun sprichst Du wieder klug!<br />

Dich zu verjüngen gibt’s auch ein natürlich Mittel;<br />

Allein es steht in einem andern Buch,<br />

Und es ist ein wunderlich Kapitel.<br />

Faust<br />

Ich will es wissen!<br />

Mephistopheles<br />

Gut! Ein Mittel, ohne Geld<br />

Und Arzt und Zauberei zu haben:<br />

Begib dich gleich hinaus auf’s Feld,<br />

Fang’ an zu hacken und zu graben,<br />

Erhalte dich und deinen Sinn<br />

In einem ganz beschränkten Kreise,<br />

Ernähre dich mit ungemischter Speise,<br />

Leb’ mit dem Vieh als Vieh und acht’ es nicht für Raub,<br />

Den Acker, den du erntest selbst zu düngen!<br />

Das ist das beste Mittel, glaub’,<br />

Auf achtzig Jahr dich zu verjüngen!<br />

Der Teufelspakt, StahlsEch <strong>von</strong> Juiius Nisle (1840) <br />

Goethe, J.W. „Hexenküche“, Faust I, <br />

Der Tragödie Erster Teil, Verse <br />

2343–2361


Das Medikament „Bewegung“ ... <br />

Belastbarkeit, Leistungsfähigkeit, Selbstständigkeit …<br />

... und Lebensfreude bis ins hohe Alter


Mensch, lauf ...! <br />

... damit Du nicht zum Homo „McDo“ wirst!


Vielen Dank <br />

für Ihr Interesse! <br />

Prof. <strong>Dr</strong>. <strong>Theodor</strong> <strong>Stemper</strong> <br />

Arbeitsbereich Fitness & Gesundheit <br />

Bergische Universität Wuppertal <br />

Betriebseinheit Sportwissenscha8 und <br />

Allgemeiner Hochschulsport <br />

Fuhlroastraße 10 <br />

42119 Wuppertal <br />

stemper@uni-­‐wuppertal.de


Kalorienverbrauch durch Bewegung & Sport <br />

Trainingsumfang (MET, kcal) -­‐ einfach besEmmen mit dem „Bewegungsrad“ (<strong>Stemper</strong>, 2010) <br />

1 MET = Ruhe-­‐Energie-­‐Umsatz (Sitzen) <br />

1 MET = ca. 3,5 ml x kg -­‐1 x min -­‐1 bzw. <br />

1 MET = ca. 1 kcal x kg -­‐1 x h -­‐1 <br />

1 Punkt = ca. 2,5 MET = ca. 3 kcal/min

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