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Juli 7/2014<br />
Deutschland 2,50 €<br />
Österreich 2,80 € · Schweiz 5,00 sfr · BeNeLux 2,90 €<br />
Italien 3,00 € · Spanien 3,00 €<br />
Ahoi!<br />
Schnell gefaltet:<br />
Papierschiffe<br />
SEITE 60<br />
Das Elternmagazin<br />
Sommer 2014<br />
Spielen<br />
Feiern<br />
Genießen<br />
40 neue und<br />
verrückte Ideen<br />
für <strong>Familie</strong>n mit<br />
kleinen Kindern<br />
SEITE 14<br />
Richtig <strong>erziehen</strong> —<br />
aber wie?<br />
Tipps vom Erziehungsprofi<br />
Jan-Uwe Rogge<br />
Seite 22<br />
SCHWANGER<br />
Wellness<br />
im Wasser<br />
Seite 44<br />
Dreijährige<br />
Mit Windel in<br />
den Kindergarten<br />
Seite 26<br />
Luft im<br />
Bauch<br />
Was dem Baby<br />
jetzt guttut<br />
Seite 30<br />
<strong>Karriere</strong><br />
&<strong>Familie</strong><br />
Schnelle Rückkehr in den Job<br />
oder Betreuungsgeld: Was Müttern<br />
bei der Entscheidung hilft<br />
SEITE 52
Zarte Baby-Pos sind schnell gereizt, gerötet, wund<br />
oder gar entzündet. Dagegen hilft Mirfulan®! Seine<br />
bewährte Wirkformel schafft schnell und zuverlässig<br />
Linderung – bereits bei den ersten Anzeichen.<br />
Bewährte Wirkformel<br />
Schützt die entzündeten Stellen<br />
und unterstützt den Heilungsprozess<br />
bei wundem Baby-Po<br />
• schützt die wunden Stellen<br />
• bindet Wundnässe<br />
• unterstützt die Bildung neuer Hautzellen<br />
Mirfulan ® . Wirksam gegen wunde Haut.<br />
Mirfulan®, Salbe Anwendungsgebiete: Abdeckende-protektive und sekretbindende Behandlung von nichtinfizierten akuten und subakuten Hautschäden, die mit Rötung, Juckreiz und Schmerzen einhergehen<br />
(z.B. Windeldermatitis). Zinkoxid wirkt hierbei abdeckend-protektiv und sekretbindend. Enthält Butylhydroxytoluol und Wollwachs. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen<br />
Sie Ihren Arzt und Apotheker. Apothekenpflichtig. Stand: Juni 2013. Recordati Pharma GmbH, 89075 Ulm.
FOTOS: DANIEL GERST, HERSTELLER, ISTOCKPHOTO.COM, PRIVAT (2);<br />
ILLUSTRATIONEN: DEPOSITPHOTOS.COM, ISTOCKPHOTO.COM<br />
Lust auf Meer?<br />
Mehr dazu<br />
auf Seite 11<br />
Den<br />
Martina Kaiser<br />
Chefredakteurin<br />
Sommer<br />
feiern!<br />
Als <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>-Autorin<br />
Silke Weiher den Auftrag bekam,<br />
eine Sommer-Geschichte zu<br />
schreiben, war der noch weit<br />
entfernt. Graues Märzwetter in<br />
München, Regen, zehn Grad, Sohn<br />
Luis (4) mal wieder mit Schnupfennase.<br />
Die Sehnsucht nach Sonne,<br />
Barfußlaufen und einem Fest im Freien unendlich groß.<br />
Vielleicht ist deshalb der Artikel so schön geworden!<br />
Ab Seite 14 finden Sie 40 Vorschläge und Ideen –<br />
manche ein bisschen verrückt, aber alle mit großem<br />
Spaßfaktor –, wie Sie mit Ihren Kindern den Sommer<br />
genießen können. Von ihrem 41. Tipp ist unsere<br />
Autorin übrigens so begeistert, dass jetzt ein Post-it<br />
an ihrem Kühlschrank klebt: „Mit Kind ein kleines<br />
Kunstwerk basteln und in ein Museum schmuggeln“.<br />
Wenn ich das nächste Mal in München in die Pinakothek<br />
der Moderne gehe, werde ich die Augen offen halten.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
und einen wundervollen Sommer!<br />
Ihre<br />
martina.kaiser@bayard-media.de<br />
Die Apotheke<br />
im Koffer<br />
Zäpfchen, Nasentropfen,<br />
ein Gel gegen<br />
den Juckreiz nach<br />
Insektenstichen:<br />
Was auf Reisen ins<br />
Erste-Hilfe-Täschchen<br />
gehört<br />
[34]<br />
Emil (1) findet den ersten<br />
Urlaub mit Wohnmobil cool.<br />
Sein Papa übrigens auch.<br />
Ihr Reisebericht ab S. 68<br />
Über die Alpen<br />
nach Italien – und<br />
das Babybett fährt mit<br />
Mit einem Abo haben Sie jede Ausgabe von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> pünktlich im Briefkasten.<br />
Infos finden Sie auf Seite 25 und 74.<br />
Abonnenten-Service Telefon 0 83 82/277 57 - 925 (Mo – Fr von 8 – 18 Uhr), Fax 0 83 82/277 57 - 777<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Böheimstraße 8 | 86153 Augsburg | Telefon 08 21/45 54 81 - 51<br />
Fax 08 21/45 54 81 - 12 | E-Mail-Adresse: redaktion@bayard-media.de<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014 3
AUSGABE 7<br />
Auf die Plätze,<br />
fertig, stillen!<br />
Was jungen Müttern dabei hilft:<br />
die besten Tipps<br />
und coole Produkte<br />
[ 38 ]<br />
LEBEN MIT KINDERN<br />
14 Wir feiern<br />
den Sommer!<br />
40 neue Ideen zum<br />
Feiern, Relaxen, Spielen<br />
und Genießen<br />
Kind oder<br />
<strong>Karriere</strong>?<br />
Drei Frauen erzählen, wie<br />
sie sich entschieden haben<br />
[ 52 ]<br />
Ganz in meinem<br />
Element<br />
Wasser ist in der Schwangerschaft<br />
Wellness pur: Es macht<br />
fit, schön und entspannt<br />
[ 44 ]<br />
TITELFOTOS: MARINA RAITH, ISTOCKPHOTO.COM, WESTEND61; ILLUSTRATIONEN: ROBERT ERKER, ISTOCKPHOTO.COM, SHUTTERSTOCK.COM<br />
FOTOS: ALAMY, ILONKA BOCK (4), GLOWIMAGES, HERSTELLER (2), THINKSTOCK; ILLUSTRATION: ROBERT ERKER<br />
22 Eltern sind<br />
zu streng mit sich<br />
Erziehungsexperte<br />
Jan-Uwe Rogge erklärt,<br />
warum wir nicht<br />
perfekt sein müssen<br />
26 Mit Windel<br />
in den Kindergarten<br />
Heute ist es völlig okay,<br />
wenn Dreijährige noch<br />
nicht trocken sind<br />
58 Gut gelaunt verreisen<br />
Praktisch: Spielsachen<br />
für unterwegs<br />
GESUNDHEIT<br />
& ERNÄHRUNG<br />
30 Das große Aua<br />
Was bei Bauchweh hilft<br />
36 Neugeborenen-<br />
Gelbsucht<br />
Sie ist meist harmlos<br />
und gut zu behandeln<br />
38 Bereit zum Stillen<br />
Gut vorbereitet<br />
geht's leichter<br />
44 Schwanger<br />
Wellness im Wasser<br />
Spielen,<br />
einpacken,<br />
mitnehmen!<br />
4<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
INHALT<br />
Unser neues Auto<br />
Wir sagen Ihnen,<br />
welches zu Ihrer <strong>Familie</strong> passt<br />
[ 46 ]<br />
Schnell fertig:<br />
Sommerhüte<br />
zum Selbernähen<br />
[ 10 ]<br />
GELD, TEST & SERVICE<br />
46 <strong>Familie</strong> an Bord<br />
So finden Sie das Auto,<br />
das zu Ihnen passt<br />
FAMILIE<br />
& PARTNERSCHAFT<br />
52 Kinder oder <strong>Karriere</strong><br />
Junge Frauen wollen<br />
heute beides. Geht das?<br />
Wir haben nachgefragt<br />
60 Schiff ahoi!<br />
Papierboote zum Falten –<br />
mit Anleitung<br />
68 Das Kinderbett<br />
fährt mit<br />
Im Wohnmobil über<br />
die Alpen – und<br />
das Baby ist dabei<br />
71 Glosse<br />
Fußballfieber<br />
RUBRIKEN<br />
62 Die Seite für Kinder<br />
Die lustige Bootsfahrt<br />
65 Kindermund<br />
Wir verlosen<br />
12 Weber-Kindergrills<br />
66 Community<br />
Aktuelles von<br />
leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
+ Die schönsten<br />
Namengeschichten<br />
70 Kreuzworträtsel<br />
Zu gewinnen:<br />
8 Kinderhelme<br />
von Little Nutty<br />
72 Impressum, <strong>Vorschau</strong><br />
Das sind unsere<br />
Titelthemen<br />
Und auf<br />
S. 60 steht<br />
die Bastelanleitung<br />
für<br />
ein Boot<br />
Leinen los!<br />
Mit dem selbst gebastelten<br />
Eltern,<br />
macht euch<br />
locker<br />
Erziehungsprofi<br />
Jan-Uwe Rogge<br />
rät im Interview zu<br />
mehr Gelassenheit<br />
im Alltag<br />
[ 22 ]<br />
Sommer!<br />
40 neue und<br />
verrückte<br />
Ideen für<br />
die schönste<br />
Zeit des Jahres<br />
[ 14 ]<br />
Bauchweh<br />
Wie Sie<br />
Ihrem Kind<br />
jetzt helfen<br />
können<br />
[ 30 ]<br />
Papierschiffchen wird<br />
jeder Ausflug an den See ein Hit<br />
[ 60 ]<br />
Der große<br />
Ratgeber<br />
6 <strong>Leben</strong> mit Kindern 0 – 1<br />
• Papa kann das!<br />
Warum engagierte<br />
Väter wichtig sind<br />
• Täglich neues Wasser<br />
fürs Planschbecken?<br />
10 <strong>Leben</strong> mit Kindern 1 – 3<br />
• Sonnenhut: So bleibt<br />
er auf dem Kopf<br />
• Mittagsschlaf<br />
ausfallen lassen?<br />
12 <strong>Leben</strong> mit Kindern 3 – 6<br />
• Schwimmen lernen<br />
mit Spaß<br />
• Zwillinge im Kiga<br />
trennen?<br />
34 Gesundheit & Pflege<br />
• Das gehört in<br />
die Reiseapotheke<br />
• Bei Hitze lieber<br />
öfter wickeln?<br />
42 Ernährung<br />
• Cool! Das schmeckt<br />
an heißen Tagen<br />
• Leser-Sprechstunde<br />
zur Baby-Ernährung<br />
50 Elternleben<br />
• Doch, das passt.<br />
Die neuen Moderegeln<br />
• Mama ist krank –<br />
wer bezahlt die Hilfe?<br />
Mit anderen Eltern quatschen,<br />
Erfahrungen austauschen,<br />
Freunde finden:<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014<br />
5
Papa<br />
kann das!<br />
Traut euch ran ans Kind,<br />
rät der amerikanische Kinderarzt<br />
Dr. David Hill allen jungen Vätern.<br />
Davon profitieren sie und ihre Babys<br />
W<br />
arum engagierte<br />
Väter so wichtig<br />
sind, verrät<br />
Dr. David L. Hill, Kinderarzt<br />
und Autor des Buches<br />
„Dad to Dad“, im Interview:<br />
? Gerade mit Neugeborenen<br />
sind manche Väter sehr<br />
zurückhaltend. Kann es<br />
sein, dass sie regelrecht<br />
davor Angst haben?<br />
! Ein Neugeborenes wirkt so<br />
winzig, so zerbrechlich,<br />
dass Männer tatsächlich<br />
Sorge haben, es zu<br />
verletzen. Viele befürchten<br />
auch, dass das Baby sie<br />
nicht so liebt wie seine<br />
Mama, deshalb reichen sie<br />
es lieber gleich an sie weiter,<br />
wenn es mal weint.<br />
? Und wie überwinden<br />
Väter diese Angst?<br />
! Indem sie positive<br />
Erfahrungen machen.<br />
Sie sehen bald, dass sie<br />
das Baby eben nicht zerbrechen,<br />
dass auch sie es<br />
beruhigen können. Daraus<br />
ziehen sie Selbstvertrauen.<br />
? Ist das Bonding zwischen<br />
Papa und Kind so wie<br />
zwischen Mama und Kind?<br />
! Ja, in fast allen Bereichen.<br />
Ganz wichtig dabei ist enger<br />
Hautkontakt mit dem Neu-<br />
6<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
R A T G E B E R<br />
0-1Jahr<br />
geborenen. Der Geruch,<br />
der Herzschlag, die Stimme<br />
beruhigen und trösten<br />
das Kleine und sorgen für<br />
eine starke Verbindung. Nur<br />
stillen können Väter nicht.<br />
? Und was können Väter<br />
besser – oder anders?<br />
! Eigentlich sind sich Mütter<br />
und Väter in der Erziehung<br />
ähnlicher, als viele glauben.<br />
Ein großer Unterschied zeigt<br />
sich beim Spielen. Väter<br />
sind meist aktiver mit dem<br />
Kind, sie suchen eher Unternehmungen<br />
aus, bei denen<br />
etwas passiert.<br />
? Wie wichtig ist die enge<br />
Beziehung zum Papa für<br />
das Kind?<br />
! Sehr wichtig. Studien<br />
bestätigen, dass Kinder<br />
von Anfang an von einem<br />
engagierten Vater profitieren.<br />
Zum Beispiel nehmen<br />
Frühgeborene schneller zu,<br />
wenn ihre Väter sie intensiv<br />
mitbetreuen. Im späteren<br />
<strong>Leben</strong> haben diese Kinder<br />
bessere Noten, weniger<br />
psychische Probleme und<br />
seltener Probleme mit<br />
Drogen und Alkohol.<br />
Babys bester Freund:<br />
Er tröstet, ist kuschelig, stets gut gelaunt<br />
und passt auf den Schnuller auf.<br />
Schnuffeltuch mit Schnullerhalteband<br />
von sigikid; 24,99 Euro<br />
SCHLAFLIED-KARAOKE<br />
„La le lu, nur der Mann im Mond schaut zu,<br />
wenn die kleinen Babys schlafen,<br />
drum schlaf auch du!“<br />
So weit, so klar. Und wie geht’s weiter?<br />
Mit „La le lu, vor dem Bettchen stehn zwei<br />
Schuh“. Für Eltern, die bei Strophe zwei<br />
ins Wackeln kommen oder rätseln,<br />
wie viel Sternlein denn nun stehen an<br />
dem blauen Himmelszelt, haben wir<br />
die Auflösung: Auf unserer Seite www.<br />
leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/schlaflieder<br />
finden Sie die Texte zu den<br />
bekanntesten Schlafliedern, damit Sie<br />
abends nicht ins Stocken kommen.<br />
Dadada!<br />
Mama!<br />
Mit dem Finger auf andere deuten:<br />
Bei Babys ist das erlaubt und<br />
ausdrücklich erwünscht. Denn das<br />
ist ihre erste kommunikative Geste.<br />
Bald (mit etwa einem Jahr) wird sie<br />
auch kombiniert mit ersten Worten.<br />
QUELLE: UNIVERSITÄT POMPEU FABRA, BARCELONA<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014 7
R A T G E B E R<br />
MIT KINDERN<br />
<strong>Leben</strong>0-1Jahr<br />
Eigenwillige<br />
Liebeserklärung<br />
„Ich liebe meine Mami, bei<br />
ihr fühle ich mich sicher, auf<br />
ihrem Arm geht es mir gut!“<br />
Das ist die Botschaft, die dahintersteckt,<br />
wenn ein Baby<br />
plötzlich bei Fremden (oder<br />
allen, die nicht Mama und<br />
Papa sind) weint. Und nicht:<br />
„Dich mag ich nicht.“ Etwa<br />
im Alter zwischen acht und<br />
14 Monaten zeigen viele Kinder<br />
diese Reaktion. In dieser<br />
Fremdel-Phase brauchen sie<br />
besonders viel Geborgenheit<br />
und Zuneigung ihrer Eltern.<br />
Farbenfroh: Mit dem Colour Pack „Jungle Boogie“ (u. a. Polster,<br />
Verdeck, Windschutz) wird aus dem Basismodell<br />
30 %<br />
der deutschen Eltern<br />
zeigen nach der<br />
Geburt Fotos ihres<br />
Babys im Internet. Bis<br />
die Kinder zwei Jahre<br />
alt sind, haben 71 %<br />
der Mütter und Väter<br />
Fotos von ihnen<br />
hochgeladen.<br />
Britax affinity ein cooler Graffiti-Kinderwagen. Special Edition von<br />
Britax Römer; 120 Euro<br />
QUELLE: SOFTWARE-<br />
HERSTELLER AVG<br />
In „Babys<br />
erste Bilder:<br />
Babys“ sieht<br />
das Kleine<br />
nur, was es<br />
schon kennt,<br />
in klaren<br />
Bildern mit<br />
starken<br />
Kontrasten.<br />
Von Usborne;<br />
5,95 Euro<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Täglich neues<br />
Wasser<br />
für den Pool?<br />
Wir stellen für Alina<br />
(10 Monate) im Sommer oft<br />
ein kleines Planschbecken<br />
in den Garten. Müssen wir<br />
das Wasser jeden Tag wechseln<br />
oder können wir es auch<br />
mal einige Tage drin lassen,<br />
wenn es nicht dreckig ist?<br />
Claudia Schuller, Pressesprecherin<br />
Bayerisches Landesamt<br />
für Gesundheit und <strong>Leben</strong>smittelsicherheit,<br />
antwortet:<br />
as Wasser in Alinas<br />
D Planschbecken sollten Sie<br />
auf alle Fälle täglich wechseln<br />
– auch wenn es auf den ersten<br />
Blick nicht schmutzig ist. Bleibt<br />
das Wasser länger im Pool,<br />
ist darin eine große Anzahl<br />
verschiedener Keime, die für<br />
Ihr Baby gefährlich werden<br />
können. Wenn Sie das Badewasser<br />
für Alina erwärmen<br />
oder es draußen sehr heiß ist,<br />
vermehren sich die Keime<br />
besonders stark. Außerdem<br />
kann es von Tieren verschmutzt<br />
werden, ohne dass<br />
Sie das merken. Es nützt auch<br />
nichts, den groben Dreck mit<br />
einem Kescher zu entfernen:<br />
Die unsichtbaren Krankheitserreger,<br />
die zum Beispiel<br />
Hautausschlag oder Magen-<br />
Darm-Probleme verursachen<br />
können, erwischen Sie damit<br />
leider nicht. Damit Ihr Baby im<br />
Sommer also sicher planschen<br />
kann, füllen Sie das Wasser<br />
jeden Morgen frisch ein.<br />
FOTOS: GLOWIMAGES, HERSTELLER (2), PRIVAT (12), THINKSTOCK<br />
Diese Experten stehen unserer Redaktion zur Seite<br />
Schwangerschaft Dr. Hiltrud Kessler, Frauenärztin, und Irene Gruber, Hebamme | Stillen Brigitte Benkert, Stillberaterin | Ernährung Dr. Ute Alexy, Ernährungsberaterin |<br />
Entwicklung Prof. Dr. Sabina Pauen, Entwicklungspsychologin | Schlafen Dr. Daniela Dotzauer, Baby-Coach | Kindergesundheit Dr. Herbert Renz-Polster, Kinderarzt |<br />
Homöopathie Dr. Patrick Kreisberger, Homöopath und Kinderarzt | Erziehen Dr. Anita Schächter, Kinderpsychologin | Fernsehen & Co. Elisabeth Schallhart, Medienpädagogin |<br />
Kindergarten Martina Bentenrieder, Erzieherin | <strong>Familie</strong>npolitik Claudia Hagen, <strong>Familie</strong>nbund der Katholiken<br />
8<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
www.aptaforum.de<br />
Vitamin D und Jod<br />
für die Helden von morgen.<br />
Auch nach dem 1. Geburtstag bildet die Ernährung jeden Tag die Grundlage<br />
für eine gesunde Zukunft. Kleinkinder haben einen anderen und höheren<br />
Nährstoffbedarf als Erwachsene. Aptamil Kindermilch 1+ kann hier einen<br />
wichtigen Beitrag leisten.<br />
Im Schnitt werden täglich nur 51 % der empfohlenen Jod- und sogar nur 6 %<br />
der empfohlenen Vitamin D-Zufuhr über die Ernährung gedeckt. 1, 2 Vitamin D<br />
und Jod sind aber essenzielle Nährstoffe für die gesunde Entwicklung Ihres<br />
Kindes. Aptamil Kindermilch 1+ folgt in ihrer Zusammensetzung den neuesten<br />
Empfehlungen der DGKJ 3 und ist somit altersgerecht an die besonderen<br />
Ernährungsbedürfnisse von Kindern ab 1 Jahr angepasst.<br />
Vitamin D und Calcium –<br />
für normales Wachstum und<br />
Entwicklung der Knochen<br />
Jod – wichtig für das Wachstum<br />
und die Funktion der Schilddrüse<br />
Eiweißgehalt –<br />
altersgerecht reduziert<br />
Vitamine A, C und D –<br />
tragen auf natürliche Weise zu<br />
einem gesunden Immunsystem bei<br />
Aptamil. Heute für morgen.<br />
Fragen? Unser Eltern-Service ist rund um die Uhr kostenlos für Sie da: 0800 2782645 oder elternservice@aptamil.de<br />
1<br />
VELS = Verzehrsstudie zur Ermittlung der <strong>Leben</strong>smittelaufnahme von Säuglingen und Kleinkindern (2008). 2 KIGGS (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in<br />
Deutschland), Ernährungsbericht 2008. 3 Böhles, H. J., et al.: Zusammensetzung und Gebrauch von Milchgetränken für Kleinkinder. Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kinder- und Jugendmedizin e. V. (DGKJ). Monatsschrift Kinderheilkunde 2011; 159: 981–4.
MIT<br />
Schön behütet<br />
Wie ein guter Sonnenhut ausschaut — und auch auf dem Kopf bleibt<br />
Im Sommer geht’s nicht<br />
oben ohne: Gerade für<br />
kleine Kinder ist ein<br />
Sonnenhut unverzichtbar,<br />
weil er ihre empfindliche<br />
Kopfhaut vor Strahlen<br />
schützt. Schließlich haben<br />
Kinder feinere und weniger<br />
Haare als Erwachsene.<br />
Scheint ihnen die Sonne<br />
direkt auf den Kopf, drohen<br />
ein Sonnenbrand und<br />
schlimmstenfalls ein<br />
Sonnenstich.<br />
Nacken, Gesicht und Ohren<br />
sollten unter einer breiten<br />
Krempe im Schatten liegen.<br />
Zum Planschen eignen sich<br />
Kopfbedeckungen mit<br />
eingewebtem UV-Schutz,<br />
die auch nass die Strahlen<br />
zuverlässig abhalten.<br />
Und wenn Ihr Kind den Hut<br />
partout nicht aufbehalten<br />
will? Dann klappt es vielleicht<br />
mit diesen Tipps:<br />
▸ Vorbild sein, denn kleine<br />
Nachmacher überzeugt es,<br />
wenn auch Mama einen<br />
Hut aufsetzt.<br />
▸ Das Kind selbst im Laden<br />
mit aussuchen lassen.<br />
Jeder ein Unikat:<br />
Sommerhüte<br />
zum Selbernähen<br />
▸ Größe prüfen. Ist der Hut<br />
zu groß, rutscht er ins<br />
Gesicht, ist er zu klein,<br />
drückt er. Beides nervt.<br />
▸ Genauso wichtig: das Material.<br />
Am besten leicht<br />
und luftig, damit das Kind<br />
darunter nicht schwitzt.<br />
▸ Kinnbändchen erschweren<br />
zumindest kurz das<br />
Runt<strong>erziehen</strong>.<br />
▸ Ablenken: „Da, die Katze!“<br />
und schon landet der Hut<br />
unbemerkt auf dem Kopf.<br />
▸ Hartnäckig bleiben, dann<br />
geben die (meisten) Verweigerer<br />
irgendwann auf.<br />
Sturzgefahr<br />
im Hochstuhl<br />
Das Kind nie<br />
unbeaufsichtigt<br />
im Hochstuhl<br />
sitzen lassen,<br />
betont der<br />
Berufsverband<br />
der Kinder- und<br />
Jugendärzte.<br />
Denn:<br />
Es kann beim<br />
Klettern fallen,<br />
sich im Stuhl<br />
vom Tisch<br />
abstoßen und<br />
umkippen<br />
oder nach unten<br />
rutschen und<br />
hängenbleiben.<br />
„Die meisten<br />
Unfälle passieren<br />
um das erste oder<br />
zweite <strong>Leben</strong>sjahr,<br />
wenn das<br />
Kind den Hochstuhl<br />
als Klettergerüst<br />
entdeckt“,<br />
so der Unfallbeauftragte<br />
Dr. Jörg Schriever.<br />
Den tragen die Kleinen voller Stolz:<br />
ein Sonnenhut, den Mama genäht hat.<br />
Die Anleitung finden Sie unter<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/sonnenhut<br />
FOTOS: ILONKA BOCK (3), GETTY IMAGES, HERSTELLER (7), ISTOCKPHOTO.COM, PRIVAT, SHUTTERSTOCK.COM<br />
10<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
R A T G E B E R<br />
KINDERN1-3Jahre<br />
Lust auf Meer<br />
Allerhand Tiere aus den Tiefen des<br />
Ozeans tummeln sich auch an Land<br />
Dicker Fisch<br />
Aber nur, wenn er voll ist, sonst<br />
macht er sich ganz dünn.<br />
Die flexible Trinkflasche ist ideal<br />
für den Strandausflug. Bei<br />
www.hellblaurosa.de; 3,95 Euro<br />
Hai-Alarm<br />
Jetzt nur keine hektische Bewegung,<br />
dann bleiben die grimmigen Kerle<br />
friedlich. Lederschuhe „Shark Baby<br />
Blue“ bei www.inch-blue.de,<br />
ab 0 Mon.; ab 30 Euro<br />
Untergetaucht<br />
Wer holt sie wieder raus?<br />
Die drei Gesellen aus Neopren<br />
sorgen für Spaß im Pool.<br />
Bei www.jako-o.de; 9,95 Euro<br />
Perfekt getarnt<br />
Azurblaues Wasser, Blubberfische,<br />
Rüschen: der perfekte<br />
Badeanzug für kleine Nixen. Aus<br />
der iplay-Kollektion von Lässig,<br />
Größen: 3 Mon. – 6 Jahre; 28,95 Euro<br />
GEfräßige Kerle<br />
Na, die reißen ihr Maul aber weit<br />
auf! Gut so, denn dann passt viel<br />
rein in den wasserabweisenden<br />
Trunki Rucksack PaddlePak. Bei<br />
www.babyartikel.de; 24,99 Euro<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Mittagsschlaf<br />
ausfallen<br />
lassen?<br />
Mit Jana (2) fahre ich oft<br />
zum Baden an den See.<br />
Letztes Jahr schlief sie im<br />
Kinderwagen im Schatten,<br />
doch das klappt nicht mehr.<br />
Kann ich den Mittagsschlaf<br />
einfach ausfallen lassen?<br />
Dr. Daniela Dotzauer, Schlafcoach,<br />
antwortet:<br />
it zwei Jahren sind Kinder<br />
Mleicht ablenkbar und<br />
ermüden nicht mehr so schnell.<br />
Es fällt ihnen schwer, sich<br />
plötzlich auf neue Einschlafbedingungen<br />
einzulassen.<br />
Vielleicht schläft Jana ein, wenn<br />
Sie sie im Schatten spazieren<br />
schieben. Oder Sie legen die<br />
An- bzw. Abfahrt so, dass sie ihr<br />
Nickerchen im Auto macht, das<br />
darf auch kürzer als sonst sein.<br />
Den Mittagsschlaf ganz ausfallen<br />
lassen können Sie auch, das<br />
steckt Ihre Tochter mit zwei<br />
schon mal weg. Doch das hat<br />
zwei Nachteile: Zum einen<br />
saust Jana dann zur Mittagszeit<br />
in der prallen Sonne rum und<br />
zudem wird sie garantiert bei<br />
der Heimfahrt einschlafen.<br />
Das wird das Zubettbringen<br />
am Abend deutlich erschweren.<br />
SCHLAF-<br />
SPRECHSTUNDE<br />
Sie haben eine Frage<br />
zum Thema Schlafen?<br />
Dann rufen Sie<br />
unsere Expertin<br />
Dr. Daniela Dotzauer<br />
(www.dr-dotzauer.de) an.<br />
Montag, 23. Juni 2014,<br />
von 12 bis 14 Uhr unter<br />
Telefon 08 21/45 54 81-52<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014 11
Mit Spaß Schwimmen lernen<br />
So geht’s: mit Kraulschlag, vielen Erfolgserlebnissen,<br />
Gleitübungen und zum richtigen Zeitpunkt<br />
W<br />
orauf es bei den<br />
ersten Versuchen<br />
im Becken ankommt,<br />
weiß Karin Vitzthum,<br />
Sportpsychologin und<br />
Mitarbeiterin bei<br />
„SwimStars“, dem<br />
neuen Schwimmlern-<br />
Programm des<br />
Deutschen Schwimmverbandes<br />
DSV:<br />
Das Kind ist so weit<br />
... wenn es fit genug ist<br />
für eine halbe Stunde<br />
Schwimmkurs. Es gibt<br />
Kinder, die legen<br />
schon mit vier Jahren<br />
los, andere warten<br />
lieber noch etwas.<br />
Wichtig ist, dass es<br />
sich so lange konzentrieren<br />
und für diese<br />
Zeit gut von Mama<br />
oder Papa trennen<br />
kann. Auch die Größe<br />
spielt eine Rolle, denn<br />
bei kleineren Kindern<br />
34 %<br />
der Kinder in Deutschland<br />
können gar nicht oder nur<br />
schlecht schwimmen.<br />
QUELLE: EMNID-STUDIE/DLRG<br />
ist der Körperschwerpunkt<br />
etwas verlagert,<br />
das macht das Training<br />
komplizierter.<br />
Los geht es mit<br />
... Gleitübungen in<br />
Bauch- und Rückenlage<br />
und dem Blubbern<br />
unter Wasser. Beim<br />
SwimStars-Programm<br />
starten die Kinder mit<br />
Kraul- und Rückenbewegungen,<br />
nicht mit<br />
dem schwierigeren<br />
Brustschwimmen. „So<br />
liegen die Kinder von<br />
Anfang an richtig auf<br />
dem Wasser, dieser<br />
Bewegungsablauf<br />
entspricht ihrer natürlichen<br />
motorischen<br />
Entwicklung“, meint<br />
Karin Vitzthum.<br />
Noch mehr Spaß<br />
macht es<br />
... wenn die Mühe<br />
belohnt wird. Auch<br />
hier geht der DSV mit<br />
seinem Programm<br />
neue Wege: Es gibt<br />
mehr Lernabschnitte<br />
mit Leistungsabzeichen.<br />
„Diese Erfolgserlebnisse<br />
motivieren<br />
die Kinder, weiterzumachen.“<br />
Kurse gibt es<br />
... überall in Deutschland.<br />
Sie sind auch<br />
für Quereinsteiger<br />
geeignet. Infos unter<br />
www.swimstars.de<br />
„Hätt er das Schwimmen nur trainiert,<br />
wär ihm sowas nicht passiert!“<br />
Jetzt aber braucht der Elefant Hilfe.<br />
„Bitte blubb blubb rette mich!“,<br />
Kunstmann; 14,90 Euro<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Zwillinge im<br />
Kiga trennen?<br />
Mika und Jannick (3) sind<br />
sehr aufeinander fixiert<br />
und spielen in der Krippe<br />
fast nur miteinander.<br />
Die Erzieherin hat mir<br />
geraten, sie im Kindergarten<br />
in verschiedenen<br />
Gruppen anzumelden.<br />
Erschwere ich ihnen damit<br />
den Wechsel unnötig?<br />
Petra Lersch, Diplom-<br />
Psychologin und Zwillingsmutter,<br />
antwortet:<br />
W<br />
as möchten denn Mika<br />
und Jannick? Spielen<br />
sie harmonisch miteinander,<br />
müssen Sie auch nichts<br />
ändern. Fällt Ihnen aber auf,<br />
dass sie sich viel streiten<br />
oder einer oft etwas ohne<br />
den Bruder unter nehmen<br />
will, wären zwei Gruppen<br />
eine Lösung. Fragen Sie sie<br />
doch getrennt voneinander,<br />
was ihnen lieber wäre. Dreijährige<br />
können schon gut<br />
darauf antworten.<br />
Und: Vertrauen Sie auf Ihr<br />
Bauchgefühl, Sie kennen<br />
Ihre Kinder am besten.<br />
Die Entscheidung ist ja nicht<br />
für die Ewigkeit. Die beiden<br />
können auch noch nach<br />
ein paar Monaten, wenn<br />
sie sich eingelebt haben,<br />
zwei verschiedene Gruppen<br />
besuchen.<br />
FOTOS: CORBIS, ELISABETH GÖPEL, HERSTELLER (3), ISTOCKPHOTO.COM<br />
12<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
R A T G E B E R<br />
3-6Jahre<br />
„Meine Freizeit verbringe<br />
ich am liebsten<br />
mit meiner Tochter.<br />
Wir machen Quatsch,<br />
spielen Memory oder<br />
kuscheln einfach nur.“<br />
tobias werner, fussballer beim<br />
fc augsburg und vater von emily (3)<br />
HAPPY!<br />
„Ich bin<br />
glücklich!“,<br />
sagen großartige<br />
91 % der<br />
Vier- bis Sechsjährigen<br />
bei der<br />
Ferrero-Kinderstudie.<br />
Und 69 %<br />
meinen, dass<br />
ihre <strong>Familie</strong> eine<br />
zentrale Quelle<br />
für dieses Glück<br />
ist. Das macht<br />
auch Mama und<br />
Papa glücklich!<br />
Peppa Wutz, das Schweinchen<br />
aus dem Fernsehen, und<br />
ihre Freunde gibt es jetzt<br />
als Kuscheltiere von ty;<br />
ab 8Euro<br />
(im Handel)<br />
DER LECKERE KARIESSCHUTZ<br />
FÜR ZWISCHENDURCH.<br />
EXTRA for Kids: Regelmäßiges Kauen von zuckerfreiem Kaugummi nach<br />
dem Essen hilft, die Neutralisierung der Plaquesäuren zu unterstützen, die ein<br />
Risikofaktor bei der Entstehung von Zahnkaries sind.
Den<br />
Som<br />
feie
Sommer LEBEN MIT KINDERN<br />
mer<br />
rn!<br />
40 einfache, spontane,<br />
unvergessliche,<br />
verrückte Ideen<br />
für die ganze <strong>Familie</strong> –<br />
damit der Sommer zum<br />
Highlight des Jahres wird<br />
Mit Kindern ist der Sommer sich<br />
selbst genug. Jeden Tag animieren<br />
uns die Kleinen, den Moment<br />
zu genießen – oft mit unlauteren<br />
Methoden, aber das verzeihen<br />
wir ihnen gern, wenn sie uns<br />
dazu nötigen, in der Eisdiele<br />
hemmungslos zuzuschlagen. Ja,<br />
im Sommer nehmen wir die Dinge<br />
leicht: Sogar der Regen riecht gut,<br />
alles schmeckt irgendwie intensiver<br />
und das Herz schlägt oft<br />
nach oben aus. Ständig wird<br />
irgendwas gefeiert, wir neigen<br />
zu den schönsten Übertreibungen<br />
und bekommen Lust, unseren<br />
Kindern mal zu zeigen, dass selbst<br />
hauptberufliche Spaßbremsen<br />
noch ganz schön was draufhaben.<br />
Wann immer Sie dieses Kribbeln<br />
spüren: Bringen Sie Ihre Kinder<br />
zum Staunen, laden Sie Freunde<br />
ein, feiern Sie die Nacht durch,<br />
leben Sie los! Auf einen leichtsinnigen,<br />
leckeren, feierlichen,<br />
sinnlichen, verrückten Sommer!<br />
Jetzt geht’s los!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014 15
LEBEN MIT KINDERN Sommer<br />
Nehmen<br />
Sie’s<br />
leicht<br />
Sie sind keine<br />
schlechte Mutter,<br />
wenn Sie<br />
… ein riesengroßes Eis<br />
essen, während Ihr Baby<br />
zugucken muss.<br />
… mit Ihrer Freundin<br />
den Sommer feiern und<br />
darauf vertrauen,<br />
dass Ihr Mann zu Hause<br />
das Kind schon schaukelt.<br />
… mit Ihrem Liebsten<br />
bis zur Sperrstunde<br />
im Biergarten sitzen,<br />
während das Baby<br />
im Kinderwagen schläft.<br />
… nicht ins Ferienhaus in<br />
den Schwarzwald fahren,<br />
sondern Urlaub machen,<br />
wo‘s Ihnen gefällt.<br />
Was lieben Sie<br />
am Sommer?<br />
Eis essen, barfuß laufen, picknicken<br />
… Machen Sie mit Ihrer<br />
<strong>Familie</strong> eine Collage mit<br />
Bildern aus Zeitschriften und<br />
kleben Sie sie an die Tür.<br />
Dann hängen die guten Ideen<br />
für einen traumhaften<br />
Sommer direkt vor Ihrer Nase.<br />
Zu heiß<br />
für den Mittagsschlaf?<br />
Unter einem Baum,<br />
nur mit einem Baumwolltuch<br />
zugedeckt, schlafen Babys<br />
wunderbar.<br />
Kann sein, dass Sie<br />
mit Baby mehr Zeit<br />
zu Hause verbringen<br />
als im früheren <strong>Leben</strong>.<br />
Deshalb: Pimpen Sie<br />
Ihren Balkon! Schaukelstuhl,<br />
Sitzsack, Kerzen,<br />
Bambusteppich, Olivenbäumchen,<br />
Lampions.<br />
Fahren Sie groß auf!<br />
Wenn die Badetasche<br />
schon gepackt an<br />
der Garderobe hängt,<br />
überlegt man sich<br />
den Freibadbesuch<br />
nicht zweimal.<br />
Hideaways<br />
für heiße Tage<br />
Kühl ist es ...<br />
im Wald<br />
in den Bergen<br />
im Museum<br />
an der Kühltheke<br />
im Supermarkt<br />
in Kirchen<br />
im Treppenhaus<br />
im Keller –<br />
wieso nicht mal<br />
den Kinderwagen<br />
dort parken, wenn<br />
das Baby schläft.<br />
sommerlexikon<br />
Teil 1<br />
Nichtstun, das (süße):<br />
weit unterschätzte<br />
Tätigkeit, bei der man<br />
sämtliche To-do-Listen<br />
und Gedanken beiseite<br />
legt oder kreisen lässt,<br />
ohne dem Drang<br />
nachzugeben, sie gleich<br />
wieder zu sortieren.<br />
Ihr Kleines ist mal<br />
wieder extrafrüh<br />
wach? Bevor Sie<br />
Amok laufen,<br />
versuchen Sie<br />
Folgendes: Kaffee<br />
auf ex, Katzenwäsche,<br />
irgendwas<br />
anziehen, Baby in den<br />
Kinderwagen packen,<br />
spazierenfahren,<br />
bis Ihr Ärger<br />
verraucht ist. Im<br />
besten Fall führt Ihr<br />
Weg zum Markt oder<br />
ins Schwimmbad, wo<br />
es zu normalen Zeiten<br />
total überfüllt ist.<br />
Freuen Sie sich über<br />
die Ruhe! Und falls<br />
Ihr Baby inzwischen<br />
wieder selig schläft,<br />
schwimmen Sie<br />
ein paar Runden<br />
im Freibad. Lesen Sie<br />
Zeitung im Café.<br />
Nehmen Sie auf dem<br />
Heimweg Brötchen<br />
mit und frühstücken<br />
Sie mit dem guten<br />
Gewissen, dass Sie<br />
sich eine ausgiebige<br />
Mittagspause ver -<br />
dient haben (da hat<br />
dann der Papa/<br />
die Mama Dienst).<br />
Sommer ist,<br />
wenn man<br />
die Schuhe<br />
im Regal<br />
links liegen lässt<br />
und barfuß in<br />
den Tag hüpft!<br />
Apropos barfuß:<br />
Gänseblümchen<br />
zwischen den Zehen<br />
fühlen sich gut an.<br />
Und es macht<br />
Kindern viel Spaß,<br />
sie wieder herauszuziehen.<br />
Verrückte<br />
Sommer-Ideen<br />
auf S. 18<br />
16<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
Juli<br />
Little People Fahrzeuge<br />
August<br />
Lernspaß Tisch<br />
September<br />
Lernspaß Rasenmäher und Staubsauger<br />
Er entdeckt die Welt auf seine Art.<br />
Mit Fisher-Price<br />
fisher-price.de<br />
Teilen Sie Ihre Erfahrungen<br />
Mehr Infos auf<br />
www.fisher-price.de<br />
* nur bei teilnehmenden Händlern<br />
Jeden Monat 1 Favorit<br />
zum Favoritenpreis *
LEBEN MIT KINDERN Sommer<br />
Vergraben Sie<br />
eine Zeitkapsel!<br />
Sonnencreme, getrocknete<br />
Blume, Sandkastenförmchen,<br />
Ticket vom Freibad,<br />
Schnappschüsse …<br />
Packen Sie die Souvenirs<br />
des Sommers in eine Kiste<br />
und vergraben Sie sie<br />
im Garten oder Keller.<br />
DIY-Gartendusche<br />
Sie brauchen: PET-Flasche,<br />
Stricknadel,<br />
Gartenschlauch<br />
So geht’s: Löcher in<br />
die Plastikflasche stechen,<br />
auf den Gartenschlauch<br />
stecken, mit Klebeband fixieren.<br />
Über Ast oder Leine<br />
hängen – Wasser marsch!<br />
Kinder brauchen ihren<br />
Schlaf, ja, ja. Aber<br />
ein einziges Mal könnte<br />
die Nachricht abends mal<br />
lauten: Wer am längsten<br />
wach bleibt, hat<br />
gewonnen! Setzen Sie<br />
sich zusammen auf<br />
den Balkon, zünden Sie<br />
Kerzen an, erzählen Sie<br />
Geschichten, trinken Sie<br />
Wein und Kakao und<br />
zählen Sie Sterne.<br />
sommerlexikon<br />
Teil 2<br />
Feierabend, der (lang<br />
ersehnte): schönste Zeit<br />
des Tages für Eltern.<br />
Endet im Winter oft<br />
vor dem Fernseher. Jetzt<br />
könnte man stattdessen:<br />
den Film auf dem Balkon<br />
anschauen, Latino-Musik<br />
auflegen, tanzen,<br />
den Grillen zuhören, einen<br />
Liebesbrief schreiben …<br />
Unvergessliche<br />
Heldentaten<br />
• Vor den Freunden<br />
der Kinder vom<br />
Zehnmeterbrett<br />
springen.<br />
• Strohballen in den<br />
Garten stellen und für<br />
die Kinder freigeben.<br />
• Ein Gartenhäuschen<br />
zimmern.<br />
• Eine Hüpfburg<br />
mieten (ist gar nicht<br />
sooo teuer).<br />
• Voll bekleidet<br />
durch den<br />
Rasensprenger-<br />
Regen laufen.<br />
• Sich von<br />
den Kindern<br />
mit Fingerfarben<br />
bemalen lassen.<br />
„An alle Kinder über<br />
drei Jahre und ihre<br />
Eltern, Tanten,<br />
Onkel, Omas und<br />
Opas! Ihr seid eingeladen<br />
zum Kirschkernweitspucken!“<br />
Sommerschmuck<br />
Blumen im Haar,<br />
ein Indianerband<br />
aus Blättern oder eine<br />
Blumenkette, Armbänder<br />
aus Gänseblümchen,<br />
Kirschohrringe, ein Kranz<br />
aus Olivenzweigen,<br />
Schleierkraut …<br />
Sonne zum<br />
Mitnehmen<br />
Das Wetter ist seit Tagen<br />
mies? Hängen Sie mit<br />
den Kindern Zettel mit<br />
Abreißstreifen und<br />
aufgemalten Sonnen an<br />
Laternen: „Sonne zum<br />
Mitnehmen für alle!“<br />
Quatsch machen<br />
ist gar nicht so schwer:<br />
Probieren Sie’s mal aus!<br />
Aus einem Luftballon<br />
lassen sich Wasserigel<br />
basteln. Mit<br />
Wasser füllen, Löcher<br />
reinpiksen und sich<br />
gegenseitig zuwerfen.<br />
Alltags-<br />
Abenteuer<br />
Wassermalen<br />
Sie brauchen: eine Gießkanne<br />
mit schmalem<br />
Ausguss, Wasser, Sandboden,<br />
Betonfläche oder<br />
Teerstraße.<br />
So geht’s: mit der Gießkanne<br />
Bilder auf die Straße<br />
gießen. Der andere muss<br />
raten, was es ist.<br />
18<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
Wir sind so verliebt ...<br />
Autokino<br />
Geht das mit schlafendem<br />
Baby im Kindersitz?<br />
Probieren Sie’s! Zu laut,<br />
zu riskant, kein guter<br />
Film? Fahren Sie zum<br />
nächsten See oder aufs<br />
freie Feld und gucken Sie<br />
den Mond an. Kein Auto?<br />
Mieten Sie eins (Cabrio!).<br />
sommerlexikon<br />
Teil 3<br />
Sternschnuppen, die<br />
(wunderschönen):<br />
verglühende Staubkörner<br />
oder Metallteilchen,<br />
die in der Lage sind,<br />
Wünsche zu erfüllen.<br />
An Quengeltagen<br />
wünscht man sich schon<br />
manchmal ins Büro<br />
— aber im Sommer? Nee!<br />
Wenn man mit Kinderwagen<br />
bei Sonnenschein<br />
durch den Park schiebt,<br />
möchte man nicht mit<br />
dem Partner tauschen.<br />
Hängen Sie zum Trost<br />
eine liebe Nachricht an<br />
einen Laternenmast oder<br />
Baum, an dem Ihr Schatz<br />
auf seinem Arbeitsweg<br />
vorbeikommt.<br />
Zu heiß im<br />
Schlafzimmer?<br />
Nicht, wenn<br />
der Pyjama<br />
aus dem Kühlschrank<br />
kommt.<br />
Das Kind ist<br />
noch zu klein zum<br />
Schaukeln?<br />
Nehmen Sie Ihren<br />
Mann mit auf<br />
den Spielplatz.<br />
Nachts sieht<br />
Sie ja niemand!<br />
Den Sommer<br />
in vollen Zügen<br />
genie en:<br />
Tipps auf S. 20<br />
Atmungsaktive Windel<br />
ohne atmungsaktive Creme?<br />
Ziemlich sinnlos.<br />
Höchste Zeit für den atmungsaktiven Linola Schutz-Balsam<br />
Papierwindeln sind heutzutage kleine technologische<br />
Wunderwerke. Hinter ihren atmungsaktiven<br />
Eigenschaften stecken engagierte Forscher. Bei<br />
den Baby-Cremes allerdings hat sich nicht viel<br />
getan. Sie wirken vielfach „ok klusiv“ (abschließend),<br />
sagen die Hautärzte.<br />
Ganz anders der neue Schutz-Balsam von<br />
Linola. Er hält Reizstoffe wie Harn oder Stuhlreste<br />
nachhaltig von der Haut und aus den Hautfalten<br />
fern. Trotzdem kann die Haut weiter atmen.<br />
Er ist frei von Mineralfetten (z. B. Vaseline), frei<br />
von Silikonen und Duftstoffen. Er enthält auch<br />
keine mineralischen Partikel (z. B. Zinkoxid).<br />
www.linola.de · Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel, 33532 Bielefeld<br />
Die Babyhaut wird<br />
geschützt und kann<br />
zugleich atmen<br />
Ganz nebenbei:<br />
69 % aller Eltern in einer Vierwochen-Studie*<br />
haben erklärt,<br />
Linola Schutz-Balsam ließe sich<br />
leichter entfernen als ihre herkömmliche<br />
Creme.<br />
* Proderm, Hamburg 2013, Data on file,<br />
Dr. August Wolff<br />
Apotheken-Merkzettel:<br />
Atmungsaktiver<br />
Linola Schutz-Balsam<br />
für den Baby-Popo<br />
PZN 10017585
LEBEN MIT KINDERN Sommer<br />
Karotten aus dem<br />
Gläschen essen wird<br />
um einiges stressfreier<br />
für Tapeten<br />
und Eltern, wenn<br />
Sie Ihr Kind<br />
im Freien füttern.<br />
Eiswürfel<br />
werden zum<br />
Überraschungs-<br />
Ei, wenn Sie ein<br />
Gummibärchen<br />
in der Mitte<br />
einfrieren.<br />
Obstsalat schmeckt<br />
doppelt so gut, wenn er in<br />
einem Schiff serviert wird:<br />
Halbe Melone aushöhlen,<br />
Holzspieß mit Papiersegel<br />
reinstecken – fertig!<br />
Wie überlebt das Wurstbrot<br />
an heißen Tagen bis<br />
zur Brotzeitpause? Brot am<br />
Vorabend schmieren, ins<br />
Eisfach legen und morgens<br />
tiefgekühlt in die Kindergartentasche<br />
packen. Bis<br />
halb zehn ist es locker aufgetaut<br />
und noch frisch.<br />
Spielen Sie<br />
verrückt!<br />
Zwei Uhr morgens.<br />
Baby hat Hunger. Die<br />
Nacht ist sternenklar.<br />
Jetzt ist DIE Gelegenheit:<br />
Vernunft über<br />
Bord werfen! Ab nach<br />
draußen mit dem<br />
Kind! Genießen Sie<br />
die Magie, Ihr Kleines<br />
schmatzen zu hören,<br />
während der Mond<br />
sanft auf Sie herabscheint.<br />
Atmen Sie<br />
die frische Nachtluft<br />
ein, schmieden Sie<br />
Pläne für den nächsten<br />
Tag oder denken<br />
Sie an gar nichts.<br />
Wenn das nicht<br />
Sommer ist,<br />
was dann?<br />
Eiskaffee express<br />
Instant Eiskaffee aus<br />
dem Kühlregal, Vanilleeis<br />
im Eisfach – wer will, gibt<br />
noch Sahne drauf. Super,<br />
falls die Nacht kurz war<br />
oder Besuch kommt und<br />
die Zeit zum Kuchenkaufen<br />
nicht gereicht hat.<br />
Cocktail<br />
Hugo ist Schnee<br />
von gestern!<br />
So schmeckt<br />
der Sommer:<br />
halb Rhabarbersaft,<br />
halb spritziges<br />
Mineralwasser,<br />
Eiswürfel, Minze,<br />
ein Spritzer Zitrone.<br />
Mit Prosecco oder<br />
Weißwein statt<br />
Wasser wird‘s<br />
noch besser.<br />
Genießen Sie<br />
ungeniert!<br />
Rhabarbersaft<br />
ist der neue<br />
Holundersirup!<br />
Sie haben<br />
morgens<br />
um drei Lust<br />
auf Eis? Dann<br />
essen sie eins!<br />
Wann, wenn<br />
nicht jetzt?<br />
Wohin mit dem<br />
unberührten Obst aus der<br />
Brotzeitbox? Falls es noch<br />
als solches erkennbar ist:<br />
Mixer anwerfen, mit<br />
einem Schuss Saft oder<br />
Wasser aufgießen, als<br />
Smoothie genießen!<br />
20<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
TEXT: SILKE WEIHER; FOTOS: CORBIS, DEPOSITPHOTOS.COM (2), FOTOLIA.COM, GETTY IMAGES,<br />
ISTOCKPHOTO.COM (3); ILLUSTRATIONEN: THINKSTOCK<br />
Mitfiebern: Ab 12. Juni<br />
dreht sich alles um Fu ball<br />
Müsli können Sie<br />
noch das ganze Jahr<br />
zum Frühstück essen.<br />
Laden Sie die <strong>Familie</strong><br />
mal morgens in<br />
die Eisdiele ein. Nix<br />
Panino heute! „Coppa<br />
grande, Signore!“<br />
Lassen Sie nachts<br />
Wunderkerzen mit Ihren<br />
Kindern abbrennen.<br />
Das geht nicht, weil die<br />
das dann jeden Abend<br />
wollen? Ähm – und wo ist<br />
da das Problem?<br />
Sommerliche<br />
Feiertage<br />
12. 6.<br />
WM-Anpfiff!<br />
21. 6.<br />
Sommersonnenwende –<br />
fällt dieses Jahr auf<br />
einen Samstag!<br />
6. 7.<br />
Welttag des Kusses. Rumknutschen!<br />
Los! (Heute ist<br />
kein WM-Spiel!)<br />
13. 7.<br />
WM-Finale<br />
12. 8.<br />
Sternschnuppennacht –<br />
kurz bevor<br />
die Sonne aufgeht,<br />
fallen die meisten!<br />
Noch mehr gute<br />
Feier-Gründe<br />
Gartenmöbel-<br />
Einweihungsfete<br />
<br />
Die erste laue Nacht<br />
zum Tag machen<br />
<br />
Sommerbaby-<br />
Willkommensfeier<br />
<br />
Schnullerabschied<br />
<br />
Rimini-Gedächtnisfete<br />
<br />
Pusteblumen-Picknick<br />
<br />
Babys erster Haarschnitt<br />
<br />
Hurra-abgestilltich-darf-wieder-Proseccotrinken-Warmup<br />
<br />
Die-ganze-<strong>Familie</strong>ist-gesund-Dankesfeier<br />
Bücher mit Ideen<br />
für einen<br />
unvergesslichen<br />
Sommer<br />
Kerstin Gier:<br />
Das Mütter-Mafia-<br />
Buch — Die Kunst<br />
den Alltag zu feiern<br />
Bastei-Lübbe; 15 Euro<br />
Sabine Bohlmann:<br />
52 wunderbare<br />
Wochenenden —<br />
lustige, verrückte<br />
und schöne Ideen für<br />
die ganze <strong>Familie</strong><br />
Schwarzkopf<br />
& Schwarzkopf;<br />
14,95 Euro<br />
Caroline Hosmann:<br />
Feiern mit<br />
den Naturkindern —<br />
Anregungen<br />
für kleine Feste<br />
im Jahreslauf<br />
Haupt; 24,90 Euro<br />
Noch mehr Tipps<br />
gibt’s im Internet:<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/<br />
sommer<br />
Lassen Sie<br />
keine Party aus!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014 21
LEBEN MIT KINDERN Erziehung<br />
Eltern<br />
<br />
mt sch ...<br />
snd zu streng<br />
mt sch ...<br />
War <strong>erziehen</strong> früher einfacher?<br />
Warum fühlen sich Eltern so verunsichert,<br />
wenn es um ihre Kinder<br />
geht? Weil sie so hohe Ansprüche<br />
an sich selbst haben, sagt der<br />
Erziehungsexperte Jan-Uwe Rogge<br />
und plädiert für mehr Gelassenheit.<br />
Eltern, macht euch locker!<br />
Wie viele Erziehungsbücher<br />
ha -<br />
ben Sie im<br />
Schrank? Zwei, fünf, zehn?<br />
Amazon hat 12545 Ratgeber<br />
im Angebot. Macht rund<br />
250 Meter Bücherregal, mindestens.<br />
Braucht natürlich<br />
kein Mensch. Aber dennoch:<br />
Warum ist <strong>erziehen</strong> heute<br />
so kompliziert geworden?<br />
Machen wir uns selbst verrückt?<br />
Und vor allem: Wie<br />
kriegen wir’s besser hin?<br />
Beantwortet hat uns diese<br />
Fragen ein pädagogisches<br />
Urgestein: Jan-Uwe Rogge<br />
berät Eltern und <strong>Familie</strong>n –<br />
seit über 40 Jahren. Er hat<br />
einen erwachsenen Sohn<br />
(„gelungen“, wie der Vater<br />
findet) und ein paar Erziehungsbücher<br />
hat er natürlich<br />
auch geschrieben, in<br />
denen er vor allem eines<br />
predigt: Gelassenheit!<br />
Gefühlt gibt es längst<br />
mehr Erziehungsbücher<br />
als Kinder. Warum<br />
ist das so?<br />
Weil Eltern Fragen haben.<br />
Das ist weder neu noch<br />
ungewöhnlich. Erziehungszeitschriften<br />
gibt es seit<br />
dem 18. Jahrhundert,<br />
Erziehungsliteratur noch<br />
viel länger: Die Römer,<br />
die Griechen, die großen<br />
Humanisten wie Erasmus<br />
von Rotterdam – sie alle<br />
haben sich mit Erziehungsfragen<br />
beschäftigt.<br />
Sie waren aber nicht täglich<br />
24 Stunden online.<br />
Das ist aber doch nicht<br />
unbedingt verkehrt. Es entspricht<br />
ganz einfach vielen<br />
jungen Eltern, die mit dem<br />
Computer aufgewachsen<br />
sind. Eine Antwort, bitte,<br />
schnell. Im Internet findet<br />
man viele gute Sachen, sehr<br />
fundiert, sehr punktgenau.<br />
Dazu kommt, dass Eltern da<br />
in Foren über Erziehung<br />
diskutieren, sich aus-<br />
22<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
tauschen können, das hat<br />
eine sehr entlastende<br />
Funktion. Natürlich googelt<br />
man auch jede Menge Blödsinn<br />
und oberflächliches<br />
Gequatsche …<br />
Und wie lässt sich<br />
das eine vom anderen<br />
unterscheiden?<br />
Da würde ich Eltern nicht<br />
unterschätzen. Auch klassische<br />
Erziehungsratgeber<br />
werden ja nicht von Anfang<br />
bis Ende gelesen. Jeder pickt<br />
sich raus, was er braucht,<br />
was ihm gerade weiterhilft.<br />
Und überblättert den Rest.<br />
Eltern lesen viel, machen<br />
sich schlau – und sind<br />
trotzdem verunsichert.<br />
Wieso?<br />
Weil Kindererziehung etwas<br />
anderes ist als Marmorkuchen<br />
backen. Richtig ist:<br />
Eltern wissen heute sehr<br />
viel mehr über kindliche<br />
und elterliche Bedürfnisse.<br />
Das ist wunderbar.<br />
Schwieriger ist die Tendenz,<br />
alles richtig machen zu<br />
wollen. Wir kennen<br />
die Zutaten zur richtigen<br />
Erziehung, dann muss uns<br />
doch auch das perfekte<br />
Kind gelingen. Klappt nicht.<br />
Natürlich nicht. Weil<br />
Erziehung keine Technik ist.<br />
Erziehung ist eine Haltung –<br />
und eine ausgesprochen<br />
spannende Angelegenheit.<br />
Und wie komme ich zu<br />
dieser meiner Haltung?<br />
Erziehung hat zunächst<br />
einmal mit Beziehung zu<br />
tun. Zu meinem Kind, zu<br />
mir selbst. Will ich, dass<br />
mein Kind möglichst<br />
schnell krabbeln, laufen<br />
oder Chinesisch lernt – oder<br />
will ich es auf seinem Weg<br />
begleiten? Will ich meinem<br />
Kind etwas beibringen oder<br />
will ich ihm helfen, die Welt<br />
zu entdecken? Erziehung<br />
bekommt eine andere<br />
Bedeutung, wenn wir uns<br />
bewusst machen, was wir<br />
wirklich wollen.<br />
Ein Beispiel, bitte.<br />
Das Kind trotzt im<br />
Supermarkt. Das nervt, erst<br />
recht, wenn der eine von<br />
der Krippe und der andere<br />
vom Job erledigt ist und<br />
man eigentlich nur ein Kilo<br />
Bananen mitnehmen will.<br />
Jetzt kann man versuchen,<br />
möglichst schnell wieder<br />
aus dieser Situation herauszukommen:<br />
Kind ablenken,<br />
vielleicht den Schnuller rein<br />
oder was einem sonst noch<br />
spontan einfällt. Das<br />
funktioniert nicht immer,<br />
aber oft, und ist als Sofortmaß<br />
nahme okay. Man kann<br />
sich aber auch bewusst<br />
machen, warum das Kind<br />
jetzt trotzt: Nicht weil es<br />
Widerstand leisten und<br />
die Eltern auf die Palme<br />
bringen will, sondern weil<br />
es gerade einen wichtigen<br />
Entwicklungsschritt macht.<br />
Es entdeckt sich selbst –<br />
und ist damit überfordert.<br />
Trotz ist ein Ausdruck<br />
innerer Zerrissenheit.<br />
Das macht das Geschrei<br />
im Supermarkt nicht leiser,<br />
die mitleidigen Blicke der<br />
Miteinkäufer nicht weniger<br />
stechend – aber man hält<br />
den Trotzanfall mit einem<br />
inneren Fahrplan im Kopf<br />
gelassener aus.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014 23
LEBEN MIT KINDERN Erziehung<br />
Ich muss dann nicht<br />
das Verhalten meines<br />
Kindes abstellen, sondern<br />
kann zu ihm stehen, weil<br />
ich weiß, warum es das<br />
jetzt tut. Nur fällt uns<br />
dieser Schritt zur Seite,<br />
dieser wohlwollende Blick<br />
auf uns und den Nachwuchs<br />
im Alltag oft nicht<br />
leicht. Weil wir es doch<br />
so gut wie irgend möglich<br />
machen wollen. Perfektionismus<br />
ist ein großes<br />
Problem. Wir hängen<br />
die Latte so hoch, dass wir<br />
unseren eigenen Ansprüchen<br />
nicht genügen können.<br />
Uns fehlt die Leichtigkeit<br />
des pädagogischen Seins …<br />
Und wie finden wir die?<br />
Indem wir nicht so<br />
streng mit uns selbst sind.<br />
Wir können zehn Fehler am<br />
Tag machen. Es hilft nichts,<br />
sich Abend für Abend zu<br />
zerfleischen, weil etwas<br />
nicht gelungen ist. Wenn<br />
ich ständig die Fehler im<br />
Fokus habe, nehme ich sie<br />
zu wichtig, versperre mir<br />
den Blick auf alles andere.<br />
Besser ist: darüber nachzudenken,<br />
womit ich heute<br />
zufrieden bin. Was mir gut<br />
gelungen ist. Worauf ich<br />
stolz bin. Wenn ich immer<br />
nach dem exakt passenden<br />
Schlüssel suche, werde<br />
ich nicht fertig mit<br />
Suchen. Sinnvoller ist<br />
doch, ich gehe es<br />
wurstiger an,<br />
nehme einfach<br />
mal<br />
den Dietrich.<br />
Passt schon,<br />
sperrt schon. Dann kommt<br />
eine ganz andere Gelassenheit<br />
in die <strong>Familie</strong>.<br />
Warum fällt uns das<br />
so schwer?<br />
Weil wir perfekte Bilder im<br />
Kopf haben. Die glückliche<br />
<strong>Familie</strong>, der alles gelingt.<br />
Auch wenn sie es besser<br />
wissen, tappen Eltern<br />
immer wieder in die klassische<br />
Erziehungsfalle und<br />
denken: Das geht nur uns so.<br />
Nur unser Baby schläft<br />
nicht durch. Dreht sich<br />
nicht, krabbelt oder läuft<br />
(noch) nicht. Spricht zu<br />
wenig oder zu viel. Trotzt,<br />
nervt. Dann ist die Versuchung<br />
groß, zu vermeintlich<br />
schnellen Lösungen<br />
zu greifen. Natürlich kann<br />
man Kinder drillen, sie zum<br />
Schlafen, zum Ordentlich-<br />
Essen, zum Aufräumen<br />
programmieren. Aber<br />
darum geht es doch nicht.<br />
S ondern?<br />
Darum, Kinder zu<br />
begleiten auf ihrem Weg.<br />
Und dazu müssen Eltern<br />
erst einmal selbst begleitet,<br />
angenommen werden.<br />
Was brauchen Eltern<br />
dafür ganz konkret?<br />
Ich wettere seit Jahren<br />
gegen die Vorstellung eines<br />
Elternführerscheins. Dass<br />
man sich rechtzeitig ein<br />
gewisses Eltern-Know-how<br />
aneignen muss. Das funktioniert<br />
nämlich nicht. Wer<br />
schwanger ist, kann sich<br />
nicht vorstellen, wie das<br />
<strong>Leben</strong> mit einem Säugling<br />
aussieht. Babyeltern haben<br />
keine Ahnung von trotzenden<br />
Kleinkindern und<br />
wie sich Jugendliche in der<br />
Pubertät aufführen, begreift<br />
man auch erst, wenn sich<br />
der eigene Nachwuchs<br />
maulend in der Höhle verschanzt.<br />
Statt theoretischer<br />
Lösungsstrategien brauchen<br />
Eltern Informationen,<br />
was in ihren Kindern jetzt<br />
vorgeht, warum sie sich so<br />
verhalten, wie sie sich verhalten.<br />
Dann ist es nämlich<br />
meistens gar nicht mehr so<br />
schwer, einen eigenen,<br />
individuellen Erziehungsweg<br />
zu finden. Eltern<br />
begleiten heißt, ihnen<br />
Raum und Zeit zu geben,<br />
damit sie nachdenken<br />
können, wie es besser<br />
laufen könnte. Eltern<br />
brauchen keine Besserwisser,<br />
sondern Ratgeber,<br />
die sie ernst nehmen,<br />
die sie in ihren Stärken<br />
bestärken und ihnen<br />
das Gefühl geben, dass sie<br />
ihre Schwächen annehmen<br />
können.<br />
Italienische Mütter toben,<br />
französische sind cool –<br />
und wir? Ist es typisch<br />
deutsch, sich selbst<br />
im Weg zu stehen und<br />
zu zweifeln?<br />
Meine Bücher gibt es in<br />
23 Sprachen. Auch in der<br />
Mongolei wird pubertiert,<br />
auch in Brasilien haben<br />
Eltern Probleme damit,<br />
Grenzen zu setzen. Ich<br />
glaube, es ist ganz normal,<br />
dass Eltern Fragen stellen.<br />
interview: sonja alanus<br />
Dr. Jan-Uwe Rogge<br />
ist <strong>Familie</strong>n- und Kommunikationsberater,<br />
leitet Seminare für Eltern und Fortbildungen<br />
für Pädagogen und hat mehr als 25 Bücher<br />
veröffentlicht. In seinem jüngsten „Der große<br />
Erziehungs-Check“ (Klett-Cotta; 19,95 Euro)<br />
vergleicht er die besten Konzepte der Elternbildung<br />
und sagt, was für wen geeignet ist<br />
FOTOS: GLOWIMAGES, MARIJAN MURAT/KLETT-COTTA<br />
24<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
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LEBEN MIT KINDERN Kindergarten<br />
Mit Windel<br />
in den<br />
Kindergarten<br />
Die strengen Zeiten sind zum Glück vorbei:<br />
Heute ist es völlig okay, wenn Dreijährige<br />
im Kindergarten eine Windel tragen.<br />
Wie Eltern ihr Kind auf dem Weg zum Töpfchen<br />
unterstützen können – mit Geduld, Verständnis<br />
und ohne Training
Ferdinand<br />
Lina<br />
Schon immer war Ferdinand<br />
ein ganz Flotter.<br />
Mit elf Monaten konnte<br />
unser Sohn laufen, mit<br />
zwei Jahren fuhr er Rennen<br />
mit dem Laufrad<br />
und schon kurz vor seinem<br />
dritten Geburtstag<br />
ging er in den Kindergarten – immer<br />
noch in Windeln. „Darf man das denn<br />
heute?“, fragte die Oma überrascht.<br />
Und obwohl die Erzieher das Thema<br />
recht entspannt angingen, waren wir<br />
Eltern uns da auch nicht so ganz sicher.<br />
Ist es wirklich okay, ein Kind in den<br />
Kindergarten zu schicken, das noch<br />
nicht allein aufs Klo gehen kann? Wird<br />
Ferdinand sich nicht schämen? Und<br />
wie schaffen wir es bloß, ihm die Windel<br />
bald abzugewöhnen?<br />
Am besten mit Geduld, rät Doris Mülbaier,<br />
Leiterin des „Eine-Welt-Kindergarten“<br />
in Wiesloch. „Am Anfang<br />
wartet so viel Neues auf die Hüpfer – so<br />
nennen wir unsere Dreijährigen. Da ist<br />
für manche die Windel wie ein vertrauter<br />
Begleiter, der ihnen in der ersten<br />
Zeit Sicherheit gibt.“ Die fremde<br />
Umgebung kennenlernen, die Trennung<br />
von den Eltern meistern und<br />
Freunde gewinnen: Das alles fordert<br />
von Dreijährigen eine große Portion<br />
Mut. Die Sorge, es könnte etwas in<br />
die Hose gehen, stört dabei nur.<br />
Das Sauberwerden kann<br />
man nicht trainieren<br />
Wenn also ein Kind kurz vor dem Kindergartenstart<br />
noch nicht (ganz) trocken<br />
ist: bloß keinen Stress machen.<br />
Und nicht mit einem toughen Töpfchentraining<br />
beginnen. Beides bringt<br />
nichts, sagt die Forschung. Zwischen<br />
dem zweiten und dem dritten Geburtstag<br />
werden die meisten Kinder tagsüber<br />
trocken. Und erstaunlicherweise gelingt<br />
der Abschied von der Windel nicht<br />
besser oder schneller, wenn die Eltern<br />
das Sauberwerden trainieren.<br />
„Jedes Kind hat seinen ganz eigenen inneren<br />
Zeitplan, nach dem es sich entwickelt“,<br />
sagt die Psychologin Sigrun<br />
Eder, Autorin zahlreicher Elternratgeber<br />
(z. B. „Ausgewickelt! So gelingt<br />
der Abschied von der Windel“, edition<br />
riedenburg; 19,90 Euro). Eltern können<br />
das Sauberwerden zwar ein bisschen<br />
unterstützen, so die Expertin, aber genausowenig<br />
beschleunigen wie das<br />
Sprechen- oder Laufenlernen. Denn ob<br />
ein Krippenkind schon mit zwei Jahren<br />
zuverlässig „Muss Pipi“ kräht und sich<br />
aufs Töpfchen setzt oder ein gerade<br />
mal Vierjähriger noch gewickelt wird,<br />
ist eine Frage der Persönlichkeit. Beides<br />
ist für Kinderärzte völlig normal.<br />
Kinder sind einfühlsam und<br />
hänseln Windelträger nicht<br />
Drei bis fünf „Hüpfer“ pro Gruppe sind<br />
noch Wickelkinder, berichtet Doris<br />
Mülbaier. Dass sie von den anderen gehänselt<br />
werden, hat sie noch nie erlebt.<br />
„Kinder sind viel einfühlsamer, als man<br />
denkt. Sie spüren sehr schnell, wenn<br />
ein Spielkamerad die Windel einfach<br />
noch braucht, und verlieren kein Wort<br />
darüber.“ Ein Jahr nach dem Kindergartenstart<br />
haben dann die meisten den<br />
Abschied von der Windel endgültig gemeistert.<br />
Lassen Sie sich also nicht verrückt<br />
machen, wenn der Opa oder die Patentante<br />
pikiert darauf reagiert, dass Ihr<br />
Kindergartenkind noch eine Windel<br />
trägt – und nehmen Sie es bitte nicht<br />
krumm. Denn vor 35 Jahren, als Doris<br />
Mülbaier ihre Ausbildung zur Erzieherin<br />
absolviert hat, wäre das tatsächlich<br />
undenkbar gewesen! Damals wurden<br />
kleine Windelträger gar nicht erst im<br />
Kindergarten angenommen oder noch<br />
mal für ein paar Monate nach Hause geschickt.<br />
Diese Zeiten sind laut Doris<br />
Mülbaier glücklicherweise vorbei: „Ein<br />
guter Kindergarten versucht heute,<br />
jeden kleinen Neuzugang auf dem Entwicklungsstand<br />
zu sehen, abzuholen<br />
und zu fördern, auf dem er ist.“<br />
Klopfen Sie am besten schon beim ersten<br />
Vorgespräch oder auf dem Infoabend<br />
in Ihrem Kindergarten ab, wie<br />
das Team beim Thema Sauberkeitserziehung<br />
tickt – und ob die Bedürfnisse<br />
der Kleinen im Vordergrund<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014<br />
27
LEBEN MIT KINDERN Kindergarten<br />
stehen. Sauber werden, das<br />
gelingt laut Psychologin Eder<br />
am ehesten, wenn sich das Kind<br />
nicht gedrängt, sondern sicher,<br />
gemocht und angenommen<br />
fühlt. Fragen Sie nach, welche<br />
Wickelmöglichkeiten es gibt,<br />
wer die Aufsicht in der Gruppe<br />
übernimmt, wenn eine Erzieherin<br />
mit einem Kind ins Badezimmer<br />
muss, oder wie die Erzieher<br />
die Eltern in der Übergangsphase<br />
von der Windel zur Toilette<br />
unterstützen können.<br />
Denn tolle Kindergärtnerinnen<br />
haben auch tolle Ideen. Diese<br />
Erfahrung haben Ferdinand und<br />
ich gemacht. Da gab es zum Beispiel<br />
den Tipp, unserem Sohn<br />
Höschenwindeln anzuziehen,<br />
die sich einfach herunt<strong>erziehen</strong><br />
lassen, aber jedes Malheur genauso<br />
sicher halten wie normale<br />
Windeln. Oder die Idee, einem<br />
geknickten Ferdinand („Mama,<br />
ich bin doch noch ein Windel-<br />
Baby“) die neue Baggerunterhose<br />
über die Windel zu ziehen.<br />
Als Signal an das Kind, dass es<br />
schon ein ganzes Stück größer<br />
geworden ist. Und dass es trotzdem<br />
völlig okay ist, wenn die<br />
Windel noch eine Weile als „unsichtbarer<br />
Verbündeter“ bleibt.<br />
Mit 30 Monaten<br />
werden Kinder im<br />
Durchschnitt trocken.<br />
Meist klappt es tagsüber<br />
schon mit 28, Tag und<br />
Nacht mit 33 Monaten<br />
Viel kniffliger ist es für Eltern,<br />
Geduld zu haben – selbst wenn<br />
ihr Kind scheinbar erst einmal<br />
ein paar Entwicklungsschritte<br />
rückwärts macht.<br />
Auf dem Lernzettel<br />
steht etwas anderes<br />
Seit es in den Kindergarten geht,<br />
weigert es sich zum Beispiel<br />
standhaft, sich zu Hause aufs<br />
Klo oder Töpfchen zu setzen?<br />
Oder nach einer Phase ohne<br />
Windel macht Ihr Kind wieder<br />
öfter in die Hose? Keine Sorge,<br />
das heißt nicht, dass es sich unwohl<br />
fühlt oder aufgegeben hat,<br />
sondern nur, dass gerade etwas<br />
anderes auf dem Lernzettel weiter<br />
oben steht. Sind die ersten<br />
aufregenden Monate im Kindergarten<br />
geschafft, kommt das<br />
Interesse am Toiletten-Thema<br />
meist ganz schnell wieder – und<br />
zwar oft umso kräftiger!<br />
Plötzlich wollen die jüngeren<br />
zugucken, wenn die älteren Kindergartenkinder<br />
ihr kleines oder<br />
Hannah<br />
großes Geschäft machen. Sie<br />
können sich mit Freunden über<br />
Geschichten rund um „Pupsi“<br />
und „Kacka“ kringelig lachen<br />
oder wollen einen Blick in die<br />
volle Windel werfen. „Für viele<br />
Eltern ist dieses neue Dauerbrennerthema<br />
anfangs etwas<br />
gewöhnungsbedürftig“, weiß<br />
Psychologin Sigrun Eder. „Aber<br />
es ist auch ein wertvolles Signal,<br />
dass sich bei Ihrem Kind gerade<br />
ganz schön viel tut.“ Sie selbst<br />
nimmt diesen Fortschritt mit<br />
Humor und bewundert mit<br />
ihren 24 Monate alten Zwillingsmädchen<br />
jede „Wurst“ und<br />
jeden „See“ in der Toilette.<br />
Sauber werden – das ist ein Prozess<br />
aus vielen kleinen Entwicklungsschritten<br />
im Kopf, aber<br />
auch im Körper. Beobachten Sie<br />
dafür Ihr Kindergartenkind in<br />
der nächsten Zeit einmal genau:<br />
Zieht es sich denn zum großen<br />
Geschäft öfter zurück (etwa hinter<br />
den Vorhang oder in die Kuschelecke)?<br />
Hüpft es ein wenig<br />
nervös auf und ab, wenn es pieseln<br />
muss? Dann ist der perfekte<br />
Zeitpunkt, es jetzt doch<br />
einmal ohne Windel zu probieren.<br />
Am besten erst einmal ganz<br />
entspannt zu Hause, etwa in<br />
den Ferien oder auch an einem<br />
langen Wochenende.<br />
Zu viel Ablenkung –<br />
das geht in die Hose<br />
„Gerade Kinder, die sehr neugierig<br />
und temperamentvoll sind,<br />
lassen sich in der Spielsituation<br />
im Kindergarten schnell ablenken<br />
und spüren deswegen nicht<br />
so gut, was bei ihnen im Körper<br />
los ist“, sagt Sigrun Eder. So passiert<br />
eben öfter mal ein Malheur.<br />
Dagegen stärkt es das Körpergefühl,<br />
wenn Sie im Alltag ganz<br />
spielerisch die Aufmerksamkeit<br />
Ihres Kindes auf die spannenden<br />
Dinge lenken, die es an seinem<br />
Körper bemerkt, aber noch nicht<br />
richtig deuten kann. Etwa, dass<br />
oft ein Pups als Bote kommt,<br />
kurz bevor der Kackakönig<br />
28<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
etwas aus dem Po hinausschickt.<br />
Oder dass die Pipiprinzessin<br />
einen kräftig<br />
ganz unten in den Bauch<br />
drückt, wenn man dringend<br />
Pipi machen muss.<br />
Kinder wollen oft<br />
keine Zuschauer<br />
Es gibt aber auch Kinder, die<br />
so viel Offenheit gar nicht<br />
witzig finden und mehr<br />
Privatsphäre brauchen. Sie<br />
wollen, dass bei ihrem Geschäft<br />
keiner zuguckt. Gibt<br />
es in Ihrem Kindergarten<br />
nur offene Toiletten oder nur<br />
kleine Trennwände zwischen<br />
den Kabinen, kann<br />
das ein Grund sein, dass ein<br />
Kind dort nicht so gerne hingeht.<br />
Vielleicht besteht dann<br />
für die erste Zeit die Möglichkeit,<br />
auf die Toilette der<br />
Erzieherin auszuweichen<br />
(mit Toilettenverkleinerer!).<br />
Ihr Sohn oder Ihre Tochter<br />
möchte die Erzieherin nicht<br />
so gerne um Hilfe bitten?<br />
Dann sind Hosen mit Gummizug<br />
oder Kleider super.<br />
Und nebenbei trainieren die<br />
Kleinen, sich selbst den Po<br />
abzuwischen. Erfolgreich<br />
auf die Toilette zu gehen ist<br />
für Kinder ja ganz nett. Aber<br />
sich mit einem Mal ein ganzes<br />
Stück selbstständiger<br />
fühlen – das ist das Größte!<br />
kristina junker<br />
Ohne Windel im Kindergarten –<br />
so klappt’s<br />
Bedürfnisse lesen: Ihr Kind hüpft immer<br />
von einem Bein aufs andere, bevor<br />
es zur Toilette muss? Erzählen Sie<br />
der Erzieherin, woran Sie zu Hause<br />
erkennen, dass jetzt Pipi fällig ist.<br />
Erhöht die Trefferquote!<br />
Timing üben: Jeder Mensch hat ganz<br />
typische Zeiten fürs große Geschäft.<br />
Beobachten Sie, wann Ihr Kind er folg -<br />
reich auf die Toilette geht. Das sollte<br />
auch auf die Kindergarten-Agenda.<br />
Rituale finden: Pipi halten ist schwierig.<br />
Leichter wird es für Ihr Kind, wenn es<br />
im Tagesablauf an den Toilettengang<br />
erinnert wird (etwa nach dem Singen<br />
oder bevor es in den Garten geht).<br />
Komfortzone schaffen: Manche Kinder<br />
brauchen etwas Ablenkung, um loslassen<br />
zu können (zum Beispiel<br />
ein Bilderbuch), andere ein wirklich<br />
stilles Örtchen ohne Publikum.<br />
Besprechen Sie mit der Erzieherin,<br />
was bei Ihnen zu Hause hilft und klappt.<br />
FOTOS: CLX EUROPE, DEPOSITPHOTOS.COM (3), FOTOLIA.COM (8), ISTOCKPHOTO.COM (2)<br />
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Kindern und deren Eltern führt es oft zu Stress, Traurigkeit und<br />
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GESUNDHEIT Bauchweh<br />
1<br />
WOHER KOMMEN<br />
DIE BAUCH-<br />
SCHMERZEN?<br />
Gerade in den ersten<br />
Wochen und Monaten<br />
haben Kinder öfter<br />
Blähungen – übrigens<br />
eine der häufigsten<br />
Ursachen von Bauchschmerzen.<br />
Luft und<br />
Milch vermischen sich<br />
im Magen zu einem<br />
zähen Schaum, der auf<br />
die Magen-Darm-Wand<br />
drückt und sie überdehnen<br />
kann. Das<br />
tut weh und macht<br />
dem Baby zu schaffen.<br />
3<br />
WIE KANN ICH<br />
VORBEUGEN?<br />
Eine gute und sichere<br />
Methode: Lassen Sie<br />
Ihr Kind ein Bäuerchen<br />
machen, so kann die<br />
Luft gleich wieder aus<br />
dem Bauch entweichen.<br />
Am besten tragen Sie<br />
Ihr Baby dafür nach<br />
dem Essen aufrecht<br />
herum. Ein Mulltuch<br />
auf der Schulter schützt<br />
Ihre Kleidung, falls<br />
Ihr Kleines etwas Milch<br />
ausspuckt.<br />
4<br />
WAS SIND DREI-<br />
MONATSKOLIKEN?<br />
„Koliken sind starke<br />
Bauchschmerzen, die<br />
in Schüben auftreten.<br />
Das Baby ist unruhig,<br />
schreit viel und lässt<br />
sich nur schwer beruhigen“,<br />
erklärt Barbara<br />
Mühlfeld. Meist zieht<br />
das Baby die Beinchen<br />
an und streckt sie<br />
heftig wieder weg.<br />
Der Bauch ist gebläht<br />
und fühlt sich hart an.<br />
2<br />
WIE ENTSTEHEN<br />
BLÄHUNGEN?<br />
6<br />
Blähungen bilden sich<br />
entweder im Magen<br />
oder im Darm. Sie können<br />
durch unverdaute<br />
Das<br />
Nahrung entstehen,<br />
etwa wenn die Abstände<br />
zwischen den<br />
Mahlzeiten zu kurz<br />
sind. Oder wenn das<br />
große<br />
Baby zu hastig trinkt.<br />
„Dann wirkt schon 5<br />
ein Bäuerchen“, weiß WARUM HEISSEN<br />
ua<br />
Barbara Mühlfeld, Fachärztin<br />
für Kinder- und KOLIKEN?<br />
SIE DREIMONATS-<br />
Jugendmedizin.<br />
Weil sie bei dem wenige<br />
Gegen Blähungen,<br />
Wochen alten Baby auftreten<br />
und in der Regel<br />
die im Darm entstehen,<br />
können auch entschäumende<br />
Medikamente ten Monats (manchmal<br />
bis zum Ende des drit-<br />
helfen (gibt‘s in der auch etwas später)<br />
Apo theke).<br />
wieder verschwinden.<br />
In dieser Phase baut<br />
Alle Eltern kennen das: Ihr Kind hat Bauchschmerzen<br />
und weint. Bei den ganz Kleinen<br />
des Babys auf, Magen<br />
sich die Verdauung<br />
und Darm müssen<br />
sind häufig Dreimonatskoliken die Ursache.<br />
sich erst an ihre neue<br />
Gut, wenn Eltern wissen, wie sie dann<br />
Aufgabe gewöhnen.<br />
helfen können. 18 Fragen & Antworten<br />
30 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
FOTOS: CORBIS, PRIVAT<br />
6<br />
MEIN BABY<br />
SCHREIT HERZ-<br />
ERWEICHEND.<br />
WIE KANN ICH<br />
IHM HELFEN?<br />
Wichtig ist, dass Sie<br />
selbst ruhig bleiben.<br />
„Ihre Anspannung<br />
überträgt sich sonst<br />
auf das Baby. Das<br />
würde die Situation nur<br />
hochschaukeln“, weiß<br />
die Expertin. Ist es aus<br />
dem Schlaf aufgewacht,<br />
sollten Eltern ihr Kind<br />
erst mal ein oder zwei<br />
Minuten beobachten,<br />
um herauszufinden,<br />
warum es schreit.<br />
Es sofort hochzuheben,<br />
ist nicht immer<br />
die richtige Lösung.<br />
„Manchmal hilft es<br />
schon, einfach nur da<br />
zu sein, viele Kinder<br />
schlafen dann wieder<br />
ein“, rät die Ärztin.<br />
Falls nicht, streicheln<br />
Sie Ihrem Kind über<br />
die Wange oder nehmen<br />
Sie es in den Arm.<br />
Hat sich im Bauch Luft<br />
festgesetzt, kann<br />
der Fliegergriff helfen.<br />
7<br />
WIE FUNKTIONIERT<br />
DER FLIEGERGRIFF?<br />
Der Fliegergriff lindert<br />
Bauchkrämpfe, indem<br />
er sanften Druck auf<br />
den Bauch ausübt und<br />
die Blähungen löst. Das<br />
Baby 8liegt dabei bäuchlings<br />
auf dem Unterarm<br />
von Mama oder Papa,<br />
das Köpfchen ruht in<br />
der Armbeuge. Sanftes<br />
Schaukeln wirkt zusätzlich<br />
beruhigend.<br />
8<br />
DER BAUCH MEINES<br />
KINDES IST GANZ<br />
GESPANNT. WAS<br />
KANN ICH TUN?<br />
Wärme ist ein wahres<br />
Zaubermittel bei<br />
Bauchschmerzen.<br />
Gut sind Kirschkernkissen<br />
oder Wärmflaschen.<br />
Unbedingt<br />
darauf achten, dass sie<br />
nicht zu heiß sind.<br />
Auch eine Bauchmassage<br />
im Uhrzeigersinn<br />
lindert die<br />
Beschwerden. Kümmelöl<br />
oder spezielle Bäuchleinöle<br />
unterstützen<br />
die Wirkung. Am<br />
besten wärmen Sie<br />
dazu das Öl kurz in<br />
der Hand vor.<br />
Unsere<br />
Expertin<br />
Barbara<br />
Mühlfeld<br />
ist Fachärztin für<br />
Kinderheilkunde<br />
und Jugendmedizin<br />
in Bad Homburg.<br />
Sie gehört zum<br />
Vorstand des<br />
Berufsverbandes<br />
der Kinder- und<br />
Jugendärzte in<br />
Hessen<br />
9<br />
SIND BAUCH-<br />
SCHMERZEN<br />
GEFÄHRLICH?<br />
In der Regel sind sie<br />
völlig harmlos und bald<br />
wieder vorbei. Wann<br />
Sie mit Ihrem Kind<br />
zum Arzt gehen sollten,<br />
lesen Sie bei Frage 17.<br />
3-Monatskolik<br />
verschlafen<br />
... ist einfach Gold wert<br />
Auch zugelassen<br />
als Erste Hilfe<br />
bei Spülmittelvergiftungen<br />
• bei blähungsbedingter<br />
3-Monatskolik<br />
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wirkt nur in Babys Darm<br />
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gebiete: Zur symptomatischen Behandlung gasbedingter<br />
Magen-Darm-Beschwerden, z. B. Blähungen (Meteorismus),<br />
Völle gefühl, Säuglingskoliken (Dreimonatskoliken). Zur Vorbe -<br />
reitung von Untersuchungen im Bauchbereich, wie z. B. Röntgen,<br />
Sonographie (Ultraschall) und Gastroskopie. Als Ent schäumer<br />
bei Vergiftungen mit Spülmitteln (Tensiden). Zu Risiken und<br />
Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie<br />
Ihren Arzt oder Apotheker. BERLIN-CHEMIE AG, 12489 Berlin<br />
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GESUNDHEIT Bauchweh<br />
10<br />
KANN MEIN KIND<br />
BLÄHUNGEN<br />
BEKOMMEN,<br />
WENN ICH ES<br />
ZU OFT FÜTTERE?<br />
Ja. Versuchen Sie,<br />
die Abstände zwischen<br />
den Mahlzeiten etwas<br />
auszudehnen. Wenn<br />
möglich auf zwei Stunden;<br />
je älter die Kinder<br />
sind, desto größer dürfen<br />
die Abstände sein.<br />
So kann das Essen vollständig<br />
verdaut werden.<br />
Wasser und Tee<br />
dürfen Sie dazwischen<br />
geben. „Wenn das Baby<br />
an der Flasche saugt,<br />
heißt das nicht automatisch,<br />
dass es Hunger<br />
hat. Saugen ist ein<br />
Reflex und hilft dem<br />
Kind, sich zu beruhigen“,<br />
erklärt die Ärztin.<br />
0<br />
11<br />
WORAN ERKENNE<br />
ICH BAUCHWEH<br />
BEIM BABY?<br />
Zieht es die Beine an<br />
oder sehen Sie, wie der<br />
Schmerz wellen förmig<br />
durch den kleinen<br />
Körper wandert, ist das<br />
ein Zeichen für Bauchschmerzen.<br />
Manchmal<br />
sind die Dreimonatskoliken<br />
aber gar keine<br />
echten Bauchschmerzen,<br />
sondern die Mutter<br />
muss ihr Kind und<br />
seine Wünsche erst<br />
verstehen lernen.<br />
„Die Kinder sind überreizt,<br />
schreien, weil<br />
was anderes wehtut,<br />
oder können sich nicht<br />
selbst beruhigen.“<br />
12<br />
GIBT ES EINE<br />
MÖGLICHKEIT,<br />
KOLIKEN<br />
VORZUBEUGEN?<br />
Ein strukturierter<br />
Tages ablauf kann<br />
helfen: Sorgen Sie<br />
dafür, dass Ihr Kind<br />
auch tagsüber regelmäßig<br />
schläft. So können<br />
Sie vermeiden, dass es<br />
schreit, weil es übermüdet<br />
oder überreizt<br />
ist. Schenken Sie ihm<br />
17<br />
viel Nähe und Geborgenheit<br />
und gönnen<br />
Sie sich Ruhe.<br />
13<br />
WOHER WEISS ICH,<br />
DASS NICHT<br />
ETWAS ANDERES<br />
WEHTUT?<br />
„Ganz sicher sein kann<br />
man nie“, sagt die Ärztin.<br />
Tut kleinen Kindern<br />
etwas weh, zeigen sie<br />
meistens auf den Nabel.<br />
Zweijährige klagen<br />
über Bauchschmerzen,<br />
obwohl sie eine Mittelohrentzündung<br />
haben.<br />
Auch Stress im Kindergarten<br />
oder Aufregung<br />
kann die Ursache sein.<br />
14<br />
MEIN KIND<br />
SCHREIT SEIT<br />
TAGEN. ICH BIN<br />
MIT DEN NERVEN<br />
AM ENDE.<br />
WAS TUN?<br />
Holen Sie sich rechtzeitig<br />
Hilfe. Von der<br />
Oma, einer Freundin<br />
oder bei der Schreiambulanz.<br />
Auch Ihr<br />
Kinderarzt ist eine gute<br />
Anlaufstelle, wenn Sie<br />
Rat brauchen. Adressen<br />
von Schrei ambulanzen<br />
finden Sie unter www.<br />
leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/<br />
schreiambulanz<br />
15<br />
MEIN KIND HATTE<br />
KEINEN STUHL-<br />
GANG UND ICH<br />
BEFÜRCHTE EINE<br />
VERSTOPFUNG.<br />
WAS RATEN SIE?<br />
„Wenn das Baby schon<br />
Brei isst, würde ich ihm<br />
Birnenbrei geben“,<br />
empfiehlt Barbara<br />
Mühlfeld. „Ab dem<br />
fünften Monat kann<br />
auch Feigen sirup aus<br />
dem Reformhaus helfen.“<br />
Ein Teelöffel im<br />
Brei lockert den Stuhl.<br />
Auf Karottenbrei lieber<br />
verzichten; besser sind<br />
Pastinake, Zucchini<br />
und Kürbis. Statt<br />
Bananen brei auf eine<br />
andere Obstsorte ausweichen.<br />
Ganz wichtig:<br />
viel zu trinken geben.<br />
16<br />
DAS BABY MEINER<br />
FREUNDIN IST<br />
ETWA IM GLEICHEN<br />
ALTER WIE MEIN<br />
KIND, SCHREIT<br />
ABER FAST NIE. IST<br />
SEINE VERDAUUNG<br />
BESSER?<br />
Nicht unbedingt, weiß<br />
die Expertin: „Wie<br />
ein Kind mit Bauchschmerzen<br />
umgeht,<br />
ist auch eine Frage<br />
des Temperaments.<br />
Manche Kinder ertragen<br />
es einfach, andere<br />
sind schmerzempfindlicher<br />
und weinen.“<br />
17<br />
WANN MÜSSEN<br />
ELTERN MIT<br />
IHREM KIND<br />
ZUM ARZT?<br />
Wenn die Schmerzen<br />
länger als zwei Stunden<br />
andauern und<br />
das Kind sich nicht<br />
beruhigen lässt.<br />
Das gilt auch, wenn<br />
der Bauch sehr hart<br />
und schmerzempfindlich<br />
ist. Will<br />
Ihr Kind nichts mehr<br />
essen, hat es Blut<br />
im Stuhl oder hohes<br />
Fieber, dann sofort<br />
zum Arzt. Und<br />
bitte immer, wenn<br />
Sie unsicher sind.<br />
18<br />
KANN AUCH<br />
EINE ALLERGIE<br />
DIE URSACHE FÜR<br />
BAUCHWEH SEIN?<br />
Ja, zum Beispiel eine<br />
Allergie gegen Kuhmilcheiweiß.<br />
Bei einem<br />
Verdacht sprechen Sie<br />
am besten mit dem<br />
Kinderarzt. Wenn ein<br />
oder beide Elternteile<br />
Allergiker sind, ist das<br />
Allergie-Risiko erhöht.<br />
elisabeth göpel<br />
32<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
Rund ums Thema <strong>Familie</strong>:<br />
Die große <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>-Community<br />
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Das Elternmagazin
Gesund<br />
Hilfe gegen<br />
Warzen<br />
Sie sprießen an Hand,<br />
Fuß und sogar im<br />
Gesicht. Was Eltern<br />
dagegen tun können<br />
Fast alle Kinder haben früher<br />
oder später Warzen. Die sind<br />
zwar harmlos, aber unschön,<br />
manchmal schmerzhaft, leider<br />
auch langlebig und ansteckend.<br />
Die wichtigsten Infos:<br />
Warzen entstehen durch<br />
Viren, mit denen Kinder sich<br />
oft in Schwimmbädern,<br />
Umkleideräumen oder durch<br />
direkten Kontakt anstecken.<br />
Mit einem schwachen<br />
Immunsystem und rauer oder<br />
aufgeweichter Haut sind<br />
Kinder anfälliger. Eine gute<br />
Hautpflege schützt.<br />
In Bädern, Turnhallen, Hotels<br />
und Ferienhäusern deshalb<br />
besser nicht barfuß laufen.<br />
Wichtig ist, dass Kinder<br />
ihre eigenen Handtücher<br />
benutzen; auch in der Kita.<br />
Warzen bitte nicht aufkratzen<br />
oder daran reiben.<br />
Viele Warzen verschwinden<br />
von selbst. Wer nicht einfach<br />
abwarten will, kann Warzen<br />
mit speziellen Tinkturen und<br />
Pflastern aus der Apotheke<br />
beseitigen. Sehr hartnäckige<br />
Exemplare entfernt der<br />
Kinder- oder Hautarzt.<br />
Zum Arzt müssen Kinder,<br />
wenn Warzen<br />
sehr stören,<br />
wehtun,<br />
sich schnell ausbreiten,<br />
auch nach Jahren nicht<br />
verschwinden<br />
oder wenn die Haut ohnehin<br />
angegriffen ist.<br />
Schrammen, Insektenstiche,<br />
Durchfall:<br />
Das kann Kinder<br />
auch unterwegs erwischen.<br />
Gut, wenn Mama und Papa<br />
dann eine Reiseapotheke<br />
dabei haben. Was hineingehört,<br />
besprechen sie am<br />
besten mit dem Kinderarzt.<br />
„Vor allem bei Reisen mit<br />
Babys und bei Fernreisen“,<br />
betont Dr. Sigrid Ley-Köllstadt<br />
vom Deutschen Grünen<br />
Kreuz. Vom Urlaub mit<br />
Babys oder Kleinkindern in<br />
den (Sub-)Tropen rät die<br />
Expertin allerdings ab.<br />
Die Grundausstattung:<br />
Zäpfchen gegen Reiseübelkeit<br />
Abschwellende Nasentropfen<br />
gegen Ohrenschmerzen<br />
beim Fliegen<br />
Zur Versorgung kleiner<br />
Die Apotheke<br />
im Koffer<br />
Wunden: Kompressen,<br />
Mullbinden, Klebeband,<br />
Pflaster, Schere, Splitterpinzette,<br />
Desinfektionsmittel,<br />
Heilsalbe<br />
Ein kühlendes Gel für<br />
Prellungen<br />
Ein Fieberthermometer,<br />
Fieberzäpfchen oder -saft<br />
Mittel gegen Durchfall<br />
Mit einer Reiseapotheke<br />
sind Eltern auch<br />
im Urlaub bei kleinen<br />
Unfällen gut ausgerüstet<br />
und Elektrolyt-Lösung<br />
gegen Flüssigkeits- und<br />
Mineralstoff-Verluste<br />
Augentropfen gegen<br />
Binde hautentzündung<br />
Kühlendes Antihistamin-<br />
Gel gegen den Juckreiz<br />
nach Insektenstichen<br />
Eine Zeckenkarte oder<br />
-pinzette<br />
Was Eltern außerdem einpacken<br />
müssen: Sonnenschutzmittel,<br />
Impfpass,<br />
Krankenversicherungs-<br />
Nachweise sowie Medikamente,<br />
die ihr Kind regelmäßig<br />
braucht.<br />
Schöne Aussicht für kleine Mitfahrer<br />
im Auto: Sonnenschutz Babyglück.<br />
2er-Set von Spiegelburg; 7,95 Euro<br />
FOTOS: HERSTELLER (2), ISTOCKPHOTO.COM<br />
34 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
RATGEBER GESUNDHEIT & PFLEGE<br />
Kein Problem<br />
Urlaubsreise ohne Quengeln?<br />
mit unseren Spiel-Ideen<br />
für unterwegs!<br />
Seite 58<br />
Ein Riesenspa : Brillen aufprobieren<br />
für Arlo, den Hund. Die Botschaft<br />
dieses Buchs mit vielen Klappen und<br />
einem lustigen Sehtest lautet: Brille tragen<br />
ist cool! „Arlo braucht eine Brille“,<br />
Boje; 12,99 Euro<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Bei Hitze öfter<br />
wickeln?<br />
Hannah (7 Monate) bekommt<br />
besonders an<br />
warmen Tagen oft Hitzepickelchen<br />
am Po. Hilft es,<br />
wenn ich sie öfter wickele?<br />
Daniela Langanki, Kinderkrankenschwester,<br />
antwortet:<br />
A<br />
uf jeden Fall. Je wärmer<br />
es ist, desto mehr<br />
schwitzt die Haut unter<br />
dem dicken Windelpaket<br />
und das begünstigt die Entwicklung<br />
von Hitzepickeln.<br />
Öfter mal eine frische Win-<br />
del zu bekommen, ist<br />
deshalb mehr als nur angenehm<br />
für die Kleinen. Noch<br />
wirkungsvoller helfen Sie<br />
Hannah, wenn sie so oft wie<br />
möglich mit nacktem Po auf<br />
ihrer Krabbeldecke strampeln<br />
darf (natürlich nicht in<br />
der prallen Sonne oder bei<br />
Zugluft). Das stärkt die<br />
Widerstandskraft ihrer<br />
Haut. Wenn Hannahs Haut<br />
bis auf die Pickelchen<br />
gesund ist, würde ich sie<br />
möglichst nur mit klarem<br />
Wasser und Waschlappen<br />
reinigen und danach besonders<br />
sorgfältig trocknen.<br />
Nur in Ihrer<br />
Apotheke<br />
Weg mit Warzen!<br />
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Warzen und zur<br />
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den Kinderarzt konsultieren. Zur korrekten<br />
Anwendung Gebrauchsanweisung lesen.<br />
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GESUNDHEIT Gelbsucht<br />
Licht an!<br />
Wenn Neugeborene eine Gelbsucht bekommen, machen sich<br />
Eltern Sorgen. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Therapie<br />
ist der Spuk schnell wieder vorbei<br />
Bei der Geburt<br />
haben fast alle<br />
Babys eine weiche,<br />
rosige Haut.<br />
Aber am zweiten<br />
Tag ändert sich<br />
das bei mehr als<br />
der Hälfte der<br />
Neugeborenen: Ihre Haut wird<br />
gelb. Krank ist das Baby deswegen<br />
nicht. Die Gelbsucht ist in<br />
der Regel harmlos und ein ganz<br />
normaler Entwicklungsprozess.<br />
Wie kommt es zur Gelbsucht?<br />
Noch im Mutterleib versorgte<br />
eine erhöhte Menge roter Blutkörperchen<br />
das Baby mit Sauerstoff.<br />
Nach der Geburt sind noch<br />
viele davon im Körper. Die überschüssigen<br />
Blutkörperchen<br />
muss der junge Organismus nun<br />
selbst abbauen und wegschaffen.<br />
Das ist eine Herausforde-<br />
60 %<br />
der Neugeborenen haben<br />
in den ersten Tagen nach<br />
der Geburt eine Gelbsucht<br />
rung für den Körper, der erst lernen<br />
muss, den roten Farbstoff in<br />
den gelben Farbstoff Bilirubin<br />
umzubauen. Hat er das geschafft,<br />
ist die Leber dran: Sie<br />
macht das Bilirubin wasserlöslich,<br />
damit es mit dem Harn aus<br />
dem Körper schwimmen kann.<br />
Dass die Leber diese neue Aufgabe<br />
nicht von Anfang an beherrscht,<br />
sieht man nach etwa<br />
drei bis fünf Tagen an Babys<br />
Haut und Augen sehr deutlich:<br />
Sie sind noch intensiver gelb,<br />
denn jetzt ist besonders viel unlösliches<br />
Bilirubin im Körper.<br />
Wie sieht die Therapie aus?<br />
„Obwohl die gelbe Farbe meist<br />
ein natürliches Phänomen ist,<br />
sollten Sie bei einer Gelbsucht<br />
mit Ihrem Baby zum Arzt gehen“,<br />
sagt Kinderarzt Christian Neumann<br />
aus Zweibrücken. Der<br />
Arzt sucht nicht nur nach der<br />
Ursache, sondern bestimmt<br />
auch die Höhe der Bilirubinwerte<br />
im Blut: Denn steigen sie<br />
zu hoch, können sie Babys Gehirn<br />
schaden. Um das zu verhindern,<br />
wird das Neugeborene<br />
bei stark erhöhten Werten meist<br />
noch in der Geburtsklinik mit<br />
einer Sonnenbrille unter ein<br />
spezielles UV-Licht gelegt, das<br />
den Abbau des gelben Farbstoffs<br />
zusätzlich anregt.<br />
„Eine Wärmelampe über dem<br />
heimischen Bettchen hilft hingegen<br />
nicht. Dieses Märchen<br />
hält sich leider“, sagt Neumann.<br />
„Weder eine Lampe noch Sonnenlicht<br />
erreichen den benötigten<br />
blauen UV-Bereich, der über<br />
die Haut den Ab- und Umbau<br />
des Farbstoffs anregt.“<br />
Was können Eltern zu Hause<br />
machen?<br />
Das Beste ist, dem Baby viel<br />
Flüssigkeit anzubieten. „Außer<br />
dem Stillen oder dem Milchfläschchen<br />
kann auch das Zufüttern<br />
mit Wasser oder Tee helfen“,<br />
erklärt der Kinderarzt.<br />
Etwa zehn bis vierzehn Tage<br />
nach der Geburt hat der Körper<br />
die Aufgabe schließlich gelernt<br />
und das überschüssige Hämoglobin<br />
abgebaut. Das Baby hat<br />
seine rosige Farbe zurück.<br />
birgit henrich<br />
UV-Bestrahlung<br />
gibt’s nur mit<br />
speziellen<br />
Sonnenbrillen<br />
FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA; ILLUSTRATION: ROBERT ERKER<br />
36<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
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ERNÄHRUNG Stillen<br />
Hand: Sie lernen andere Mütter<br />
kennen, sehen, wie diese<br />
ihre Kinder an der Brust anlegen,<br />
und profitieren von<br />
deren Erfahrungen.<br />
Ein Baby zu stillen,<br />
ist ein kostbares<br />
Geschenk. Wie sich<br />
Frauen bereits in<br />
der Schwangerschaft<br />
darauf vorbereiten<br />
können und welche<br />
praktischen Hilfen<br />
es gibt<br />
Auf die Plätze,<br />
fertig,<br />
stillen!<br />
Wenn Sie Auto<br />
fahren, denken<br />
Sie dann darüber<br />
nach, ob Sie einen Gang<br />
höher- oder runterschalten<br />
müssen? Ganz sicher nicht.<br />
Genauso ist es beim Stillen.<br />
Irgendwann haben Sie so<br />
viel Routine darin, dass die<br />
Die Vorbereitung<br />
der Brust<br />
Während Ihr Kind in der Gebärmutter<br />
das Saugen und<br />
Schlucken übt, bereitet sich<br />
Ihre Brust auf die Aufgabe<br />
der Milchbildung vor. Das<br />
können Sie unterstützen.<br />
Dora Schweitzer, Stillberaterin<br />
und Autorin („Stillen“,<br />
Trias; 14,99 Euro), rät zu<br />
Handmassagen mit unparfümiertem<br />
Schwangerschaftspflege-,<br />
Milchbildungs- oder<br />
Stillöl: „Verteilen Sie das Öl<br />
mit kleinen kreisenden Bewegungen<br />
vom Brustansatz<br />
zur vorderen Brust hin. Sparen<br />
Sie jedoch den Bereich<br />
der Brustwarze aus.“<br />
Luft- und Sonnenbäder sind<br />
gut für den Busen, denn sie<br />
machen die Brustwarzen<br />
widerstandsfähiger. Sinnvoll<br />
ist die Anschaffung von zwei<br />
bis drei Still-BHs. Am besten<br />
kaufen Sie diese im letzten<br />
Schwangerschaftsmonat.<br />
„Wichtig ist, dass der BH gut<br />
sitzt“, erklärt die Stillberaterin.<br />
„Ein BH, der einschnürt,<br />
kann einen Milchstau verursachen<br />
und eine Brustentzündung<br />
auslösen.“<br />
Stilleinlagen im BH verhindern<br />
Milchflecken auf der<br />
Kleidung. Für zu Hause empnatürlichste<br />
Sache der Welt<br />
fast von alleine läuft. Wichtig<br />
für einen guten Start: Beschäftigen<br />
Sie sich schon vor<br />
der Geburt mit dem Thema.<br />
Die Vorbereitung<br />
im Kopf<br />
Wenn Sie eine Stillgruppe besuchen,<br />
bekommen Sie viele<br />
wertvolle Tipps aus erster<br />
38<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
FOTOS: ALAMY, PRIVAT<br />
fiehlt die Expertin drei Paar<br />
waschbare Wolle-Seide-Einlagen:<br />
„Sie tragen dazu bei,<br />
dass Brustwarzen nicht so<br />
leicht wund werden oder<br />
wunde Warzen besser abheilen.“<br />
Unterwegs praktisch:<br />
Einweg-Stilleinlagen.<br />
Die Vorbereitung<br />
zu Hause<br />
Damit das Stillen gut klappt,<br />
brauchen Sie Ruhe. Richten<br />
Sie sich einen gemütlichen<br />
Platz ein, wo Sie entspannen<br />
können und Spucktücher<br />
griffbereit haben. Ein Stillkissen<br />
stützt Ihren Rücken.<br />
Unter Ihr Baby geschoben,<br />
entlastet es Ihre Arme und<br />
Schultern und hilft, nicht zu<br />
verkrampfen. Schläft Ihr<br />
Kind im Beistellbett neben<br />
Ihnen, ist das Stillen nachts<br />
weniger anstrengend.<br />
Jetzt geht’s los:<br />
der Stillbeginn<br />
In einem „babyfreundlichen“<br />
Krankenhaus bekommen Sie<br />
besonders viel Unterstützung<br />
beim Stillen. Zum Beispiel<br />
wird dort großer Wert<br />
darauf gelegt, dass Sie Ihr<br />
Baby möglichst in den ersten<br />
beiden Stunden nach der Geburt<br />
an der Brust anlegen, da<br />
der Saugreflex dann besonders<br />
stark ist. „Wenn das<br />
Neugeborene nun ungestört<br />
und geduldig an der Brust<br />
saugen kann, lassen sich<br />
viele Startschwierigkeiten<br />
beim Stillen vermeiden“, sagt<br />
Dora Schweitzer.<br />
Scheuen Sie sich nicht, die<br />
Säuglingsschwester oder<br />
Hebamme immer wieder um<br />
Hilfe beim Anlegen zu bitten.<br />
Es ist wichtig, dass Ihr Kind<br />
die Brustwarze und einen<br />
großen Teil des Warzenhofes<br />
mit nach außen gestülpten<br />
Lippen fassen kann. Wenn<br />
Ihr Baby richtig saugt, werden<br />
Sie in den ersten Tagen<br />
ein unangenehmes Ziehen<br />
beim Stillen spüren, das jeweils<br />
nach wenigen Minuten<br />
nachlässt. Manchmal will es<br />
auch – trotz aller Unterstützung<br />
– mit dem Stillen in der<br />
Klinik nicht klappen. Zu<br />
Hause, wenn Mütter mehr<br />
Ruhe haben, spielt sich das<br />
oft ein.<br />
Der Milcheinschuss am dritten<br />
oder vierten Tag nach der<br />
Entbindung kann schmerzhaft<br />
sein. Tipp der Stillberaterin:<br />
„Je öfter Sie Ihr Kind<br />
am ersten und zweiten Tag<br />
anlegen, desto sanfter erfolgt<br />
der Milcheinschuss.“<br />
Trinken ist für Neugeborene<br />
ein Kraftakt. Viele schlafen<br />
bereits nach kurzer Zeit wieder<br />
ein. Gönnen Sie Ihrem<br />
Kind diese kleinen Pausen.<br />
Es ist völlig normal, wenn dadurch<br />
eine Mahlzeit 45 Minuten<br />
oder länger dauert.<br />
Für die gesamte Stillzeit gilt:<br />
Stillen Sie Ihr Baby nach Bedarf.<br />
Vor allem in den ersten<br />
Wochen kann das bedeuten,<br />
dass Sie es alle zwei Stunden<br />
(manchmal häufiger und<br />
manchmal seltener) anlegen<br />
müssen. Das ist anstrengend,<br />
regt aber die Milchbildung<br />
an. Und wenn das Baby leise<br />
an der Brust schmatzt und<br />
satt wird, sind beide glücklich<br />
– Mama und Kind.<br />
beate spindler<br />
Hilfe<br />
bei den drei häufigsten Problemen:<br />
Unsere Autorin hat drei Söhne und<br />
ist eine überzeugte Still-Mama:<br />
„Stillen ist so wahnsinnig<br />
praktisch!“ Ihr Jüngster Janosch<br />
(8 Monate) bekommt abends und<br />
nachts noch die Brust<br />
Produkte,<br />
die das Stillen erleichtern,<br />
auf der nächsten Seite<br />
1. Wunde Brustwarzen<br />
Achten Sie auf korrektes Anlegen und<br />
stillen Sie Ihr Kind vorübergehend<br />
kürzer, dafür häufiger (an der weniger<br />
schmerzhaften Seite beginnen).<br />
Wärmen Sie vor dem Trinken die Brust<br />
und verreiben Sie danach etwas<br />
Muttermilch auf der Brustwarze.<br />
Angenehm ist, wenn Sie tagsüber in<br />
Stillpausen einen Brustwarzenschutz<br />
tragen. Beim Abheilen helfen Brustwarzensalben,<br />
Wollfett und Heilwolle.<br />
2. Zu wenig Milch<br />
Konzentrieren Sie sich darauf, dass<br />
es Ihnen selbst gut geht! Vermeiden<br />
Sie Stress und legen Sie sich so oft<br />
wie möglich hin. Haben Sie schon ein<br />
älteres Kind, bitten Sie Verwandte<br />
oder Freunde, mit ihm etwas zu<br />
unternehmen. Trinken Sie zwei bis<br />
drei Liter am Tag (ideal sind stilles<br />
Wasser, Saftschorlen, Stilltees) und<br />
essen Sie ausreichend (Hühnerbrühe<br />
auf Vorrat kochen lassen, Müsli für<br />
zwischendurch). Stillen Sie, sooft<br />
Ihr Baby danach verlangt.<br />
Meist passt sich nach 48 Stunden<br />
die Milchproduktion dem Hunger<br />
des Kindes wieder an.<br />
3. Milchstau<br />
Ruhe und Entspannung sind jetzt<br />
besonders wichtig! Stillen Sie<br />
tagsüber mindestens alle<br />
zwei Stunden (an der gestauten<br />
Brust beginnen) und achten Sie<br />
darauf, dass Ihr Kind die Brust leer<br />
trinkt. Wählen Sie eine Stillposition,<br />
bei der Ihr Baby seinen Unterkiefer<br />
zur gestauten Stelle hin richtet – liegt<br />
die verhärtete Stelle zum Beispiel<br />
außen, ist die Fußballer-Haltung<br />
geeignet. Entzündungshemmend:<br />
Brustwickel mit Quark. Als schnelle<br />
Alternative legen Sie kühlschrankkalte,<br />
leicht gepresste Weißkohlblätter<br />
auf die Brust. Angenehm sind<br />
auch Thermokompressen.<br />
Wichtig ist schnelles Handeln, da<br />
sich binnen weniger Stunden eine<br />
Brustentzündung entwickeln kann!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014<br />
39
ERNÄHRUNG Stillen<br />
Auf die Plätze,<br />
fertig,<br />
stillen!<br />
Diese Produkte helfen Ihnen dabei<br />
In der Trendfarbe<br />
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Viel trinken ist wichtig beim Stillen.<br />
Diese Tees (ohne Zuckerzusatz, mit<br />
Kräutern) fördern die Milchbildung:<br />
▸ MamAlete Schwangeren- und<br />
Stilltee, 20 x 2 g; 2,95 Euro<br />
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▸ HiPP Mama Bio-Stilltee,<br />
30 g; 2,99 Euro<br />
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40<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
Ist gut, schmeckt gut – und das auch noch zum guten Preis:<br />
Bebivita Pflaume mit Birne ist besonders bekömmlich und<br />
mit allem, was Ihr Baby glücklich macht!<br />
bebivita.de<br />
Alles gut.
Gesund<br />
RATGEBER ERNÄHRUNG<br />
Coole Kost<br />
für heiße Tage<br />
Wenn‘s heiß ist, denken<br />
Kinder kaum ans Essen.<br />
Klar: Der Körper braucht<br />
jetzt weniger Energie (Fett<br />
und Kohlenhydrate), weil<br />
er schon aufgeheizt ist,<br />
dafür aber umso mehr<br />
Flüssigkeit. Die liefern<br />
Getränke (Wasser, Schorlen,<br />
ungesüßter Früchtetee)<br />
sowie Obst und Gemüse<br />
wie Melonen und<br />
Gurken.<br />
Der Speiseplan für einen<br />
Tag könnte so aussehen:<br />
erstes frühstück Müsli<br />
mit Haferflocken, Beeren<br />
und Joghurt<br />
Auf zum Picknick!<br />
zweites frühstück kalte<br />
Pfannküchlein mit Obstsalat<br />
mittags bunter Nudelsalat<br />
mit Hackbällchen<br />
nachmittags Milchshake<br />
abends Gemüsesticks<br />
mit Dips, Milchreis mit<br />
Beeren oder Kirschen.<br />
Statt warmer Mahlzeiten<br />
mögen Kinder jetzt lieber<br />
kleine Snacks zwischendurch.<br />
Ernährungsberaterin<br />
Claudia Thienel<br />
empfiehlt Leckereien aus<br />
dem Gefrierfach: Bananen,<br />
Joghurt mit Früchten,<br />
Eiswürfel aus Obstsaft.<br />
Mit dem Set „Lustiges Picknick“ können<br />
kleine Küchenmeister Sandwiches und<br />
Snacks zubereiten. Von Lego Duplo,<br />
ab 1 1 /2; 29,99 Euro<br />
Bunter<br />
Nudel-Käse-<br />
Salat<br />
[ 4 Portionen ]<br />
250 g Ruote<br />
(Räder-Nudeln) in<br />
einem Topf in reichlich<br />
Salzwasser nach<br />
Packungsanweisung<br />
bissfest kochen, in ein Sieb<br />
gießen, abbrausen und<br />
abtropfen lassen<br />
v 1 kleinen Eisbergsalat<br />
(ohne äußere Blätter)<br />
waschen, trocken<br />
schleudern und in kleine<br />
Stücke zupfen<br />
v 10 Cocktailtomaten<br />
waschen und halbieren<br />
v 5 EL Öl und 3 EL<br />
Zitronensaft in eine Tasse<br />
geben, verrühren …<br />
v … und mit 1 TL Salz,<br />
1 Prise Pfeffer und 3 EL<br />
frisch gehackten Kräutern<br />
(z. B. Petersilie, Dill,<br />
Schnittlauch) würzen<br />
v Nudeln, Salat und<br />
Tomaten in eine große<br />
Schüssel geben, die Soße<br />
darübergießen und alles<br />
gut vermischen<br />
v 200 g Mozzarellabällchen<br />
darübergeben<br />
Die Rezepte aus „Kochen<br />
und backen mit der<br />
Maus“ (siehe oben)<br />
treffen den Geschmack<br />
der Kleinen. Zabert<br />
Sandmann; 10 Euro<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Ohne Fleisch,<br />
Fisch und Milch?<br />
Können wir unser Baby<br />
vegan ernähren? Wegen<br />
der Skandale um Eier,<br />
Fleisch & Co. wollen wir<br />
auf tierische <strong>Leben</strong>smittel<br />
künftig verzichten.<br />
Dr. Ute Alexy, Forschungsinstitut<br />
für Kinderernährung<br />
in Dortmund, antwortet:<br />
heoretisch geht das.<br />
T Während des Stillens<br />
müssten Sie Vitamin-B12-<br />
Präparate einnehmen. Falls<br />
Sie nicht stillen, können Sie<br />
Ihrem Baby Säuglingsnahrung<br />
auf Sojabasis geben.<br />
Später gibt es statt Gemüse-<br />
Kartoffel-Fleisch-Brei einen<br />
Gemüse-Kartoffel-Getreide-<br />
Brei und „Milchbrei“ mit Sojanahrung.<br />
Als <strong>Familie</strong>nkost<br />
eignen sich z. B. Vollkornprodukte,<br />
Hülsenfrüchte<br />
und mit Kalzium, Vitamin<br />
B12 und Jod angereicherte<br />
<strong>Leben</strong>smittel.<br />
Doch ohne Fleisch, Fisch,<br />
Milch und Eier steigt das<br />
Risiko einer Unterversorgung.<br />
Das Forschungsinstitut<br />
für Kinderernährung rät<br />
darum von veganer Kost für<br />
Babys und Kleinkinder ab.<br />
LESER-<br />
SPRECHSTUNDE<br />
Sie haben Fragen<br />
zum Thema<br />
Ernährung? Rufen<br />
Sie unsere Expertin<br />
an, die Ernährungs wissenschaftlerin<br />
Dr. Ute Alexy<br />
(Forschungsinstitut für<br />
Kinder ernährung in Dortmund).<br />
Sie erreichen sie am<br />
25. Juni, 10 bis 12 Uhr,<br />
Tel. 08 21/45 54 81-52<br />
FOTOS: HERSTELLER, MASTERFILE, PRIVAT, ZABERT SANDMANN VERLAG/KARL NEWEDEL<br />
42<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
ALLES<br />
PALETTI!<br />
MIT<br />
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Die größte Freude für kleine Feinschmecker:<br />
Mit Bebivita Menüs steht immer guter Geschmack<br />
auf dem Speiseplan. Da ist das Glas schneller leer,<br />
als Mama „guten Appetit“ sagen kann.<br />
bebivita.de
SCHWANGERSCHAFT Wellness<br />
Ganz in<br />
meinem Ele<br />
Wasser ist Wellness pur: Es macht fit, schön,<br />
leicht und entspannt. Gerade für Schwangere ist<br />
Wasser im Sommer eine Wohltat. So kommen Sie<br />
kühl und relaxt durch die heißen Tage<br />
AUF UNSER<br />
WOHL, BABY!<br />
Was wirkt bei Hitze besser als eine Klimaanlage?<br />
Ganz einfach: viel trinken.<br />
Das kühlt von innen und bringt den<br />
Kreislauf in Schwung. „Zwei bis drei<br />
Liter am Tag sind für Schwangere ideal“,<br />
sagt Hebamme Dana Seebauer. Schließlich<br />
versorgen Sie jetzt nicht nur sich,<br />
sondern auch Ihr Baby mit Flüssigkeit.<br />
Gute Durstlöscher sind Wasser, Früchte-<br />
und Kräutertees und Saftschorlen.<br />
Viel trinken hilft übrigens auch gegen<br />
Wassereinlagerungen und lässt uns so<br />
gleich besser aussehen. Auf Kaffee,<br />
schwarzen Tee oder Limonade besser<br />
verzichten. Die Tasse Kaffee am Morgen<br />
ist aber okay.<br />
SO LEICHT,<br />
SO GUT<br />
Sie würden sich gerne mal wieder so<br />
richtig schön leicht fühlen? Dann<br />
nichts wie ab ins Wasser. Dort können<br />
wir das eigene Gewicht vergessen – egal<br />
wie groß der Babybauch schon ist. Der<br />
ideale Sport für Schwangere ist deshalb<br />
Schwimmen. Ob im See oder Schwimmbad:<br />
Sobald wir eintauchen, werden die<br />
Gelenke entlastet und die Muskeln lockern<br />
sich. Der Wasserdruck fördert<br />
den Blutrückfluss; das beugt Krampfadern<br />
und Ödemen vor. Gleichzeitig<br />
massiert das Wasser Arme und Beine<br />
und festigt das Bindegewebe. Die<br />
gleichmäßigen Bewegungen stärken<br />
den Rücken und helfen, Verspannungen<br />
zu lösen. Besonders Rückenschwimmen<br />
geht mit Babybauch gut.<br />
„Wenn Sie im See Ihre Bahnen ziehen,<br />
denken Sie bitte daran, dass Ihnen jetzt<br />
schneller die Puste ausgeht, und bleiben<br />
Sie deshalb lieber in Ufernähe“, rät<br />
die Hebamme.<br />
WORKOUT<br />
IM WASSER<br />
Egal ob Aquagymnastik, Aquafitness<br />
oder Wassershiatsu: Wer lieber in der<br />
Gruppe trainiert, statt alleine seine<br />
Bahnen zu ziehen, für den sind spezielle<br />
Kurse für Schwangere das Richtige.<br />
Fragen Sie einfach Ihre Hebamme oder<br />
den Frauenarzt nach Angeboten in<br />
Ihrer Nähe. Genau wie Schwimmen<br />
bringen Fitness- und Entspannungskurse<br />
im Wasser eine Menge Vorteile<br />
mit sich (siehe oben). Selbst ganz sanfte<br />
Bewegungen im Wasser sind ein effektives<br />
Workout. Denn durch den höheren<br />
Widerstand müssen die Muskeln<br />
stärker arbeiten.<br />
Das Training im kühlen Nass ist auch<br />
eine prima Vorbereitung auf die Geburt.<br />
Unsere<br />
Expertin<br />
Dana Seebauer<br />
ist Hebamme und<br />
gibt regelmäßig<br />
Kurse in Aquafitness<br />
in Bad<br />
Dürrheim<br />
44<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
ment<br />
Im Wasser fühlen wir uns<br />
schwerelos — egal wie groß<br />
der Babybauch schon ist<br />
FOTOS: GLOWIMAGES, PRIVAT<br />
„Die Bewegung im Wasser stärkt die<br />
Atemmuskulatur“, erklärt Dana Seebauer.<br />
Viele Hebammen bauen außerdem<br />
gezielt Atemübungen ein, die<br />
Schwangeren helfen, wenn das Baby<br />
kommt. Das bewusste Atmen hat noch<br />
einen weiteren Vorteil: Es kurbelt den<br />
Kreislauf an und versorgt Ihr Kleines<br />
mit viel Sauerstoff und Nährstoffen.<br />
ERFRISCHENDE<br />
QUICKIES<br />
Schneller Trick gegen schwere Beine: In<br />
der Dusche den Brausekopf abschrauben<br />
und den kalten Wasserstrahl von<br />
den Zehen über die Außenseite des<br />
Beins bis zur Kniekehle führen, kurz<br />
dort verweilen und den Strahl an der<br />
Innenseite zurückführen. Erst das<br />
rechte Bein, dann das linke.<br />
Genauso gut gegen Krampfadern und<br />
geschwollene Füße ist Wassertreten.<br />
Dafür die Badewanne bis zur Wade mit<br />
kaltem Wasser füllen und im Storchengang<br />
(das Bein ganz aus dem Wasser<br />
heben) einige Minuten auf der Stelle<br />
treten. Geht natürlich auch im See oder<br />
Freibad. In der Wanne am besten eine<br />
rutschsichere Unterlage verwenden.<br />
Oder Sie probieren‘s mal mit Wechselduschen.<br />
Ist super für den Kreislauf, die<br />
Durchblutung und wirkt entschlackend.<br />
Dafür einfach abwechselnd mit<br />
warmem und kaltem Wasser duschen,<br />
etwa zwei bis dreimal wiederholen. Mit<br />
kaltem Wasser aufhören und das erfrischende<br />
Kribbeln auf der Haut genießen<br />
– aah!<br />
EINE AUSZEIT<br />
FÜR UNS BEIDE<br />
Auch im Sommer gibt es mal verregnete<br />
Tage, die genau richtig sind, um es<br />
sich in der Badewanne gemütlich zu<br />
machen. Zelebrieren Sie diese Auszeit<br />
mit einem wohlduftenden Badezusatz<br />
und Ihrer Lieblingsmusik. Atmen Sie<br />
bewusst in den Bauch und stellen Sie<br />
sich vor, wie Ihr Atem das Baby umspült.<br />
Denken Sie daran, dass Sie und<br />
Ihr Kind gerade das gleiche Element<br />
umgibt: Wasser. „Diese Atemübung ist<br />
eine super Vorbereitung für die Geburt“,<br />
weiß die Hebamme. Viele Schwangere<br />
können im Wasser besonders bewusst<br />
das Kind in ihrem Bauch wahrnehmen.<br />
Und: Wenn Sie sich entspannen, spürt<br />
das Ihr Baby.<br />
In der Schwangerschaft ist die Haut<br />
sehr trocken, beim Baden verliert sie<br />
zusätzlich Feuchtigkeit. Pflegen Sie<br />
Ihre Haut deshalb nach dem Baden ausgiebig,<br />
etwa mit einem speziellen<br />
Schwangerschaftsöl, einer reichhaltigen<br />
Creme oder Lotion. Regelmäßiges<br />
Cremen macht die Haut elastischer und<br />
beugt Dehnungsstreifen vor. Genießen<br />
Sie es, sich zu verwöhnen, und streicheln<br />
Sie dabei sanft Ihren Bauch. Das<br />
wird Ihrem Baby gefallen. Die Hebamme<br />
ist sich sicher: „Wenn Mama sich<br />
wohlfühlt, geht es auch dem Ungeborenen<br />
gut.“<br />
elisabeth göpel<br />
Die schönsten Badeanzüge<br />
für Schwangere finden<br />
Sie unter www.leben-und<strong>erziehen</strong>.de/bademode<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014<br />
45
SERVICE Auto<br />
<strong>Familie</strong><br />
an Bord<br />
Eltern ticken anders – auch<br />
beim Autokauf. Statt Hubraum<br />
und PS zählen für sie Sicherheit<br />
und Platz für alle. Mit den Tipps<br />
unseres Experten findet jede<br />
<strong>Familie</strong> das richtige Fahrzeug<br />
Johanna ist allein<strong>erziehen</strong>de<br />
Mutter von Paul (2).<br />
Sie braucht das Auto für ihre<br />
Fahrten zur Arbeit (8 km),<br />
zur Kita und zum Einkaufen.<br />
Für größere Ausflüge und<br />
die Ferien kann sie sich<br />
den Kombi ihrer Eltern leihen.<br />
DER EXPERTEN-TIPP<br />
Für Johanna reicht ein<br />
kleineres Auto, auf jeden<br />
Fall ein Benziner; auch<br />
ein Elektro-Auto eignet sich<br />
gut für ihre Kurzstrecken.<br />
Wichtig sind vier Türen<br />
(so kann sie den Kindersitz<br />
leichter befestigen und Paul<br />
besser anschnallen) sowie<br />
variable, umklappbare<br />
Rücksitze, damit sie auch<br />
größere Einkäufe oder<br />
Kinderfahrzeuge unterbringt.<br />
Gerade bei kleineren<br />
Autos auf gute Noten<br />
bei Crashtests achten!<br />
Susanne, Martin und Nicole<br />
(5 Monate) nutzen ihr Auto<br />
vor allem für Martins Fahrten<br />
zur Arbeit (37 km), für Großeinkäufe<br />
und Ausflüge<br />
am Wochenende.<br />
DER EXPERTEN-TIPP<br />
Susanne und Martin<br />
brauchen ein Auto mit<br />
abschaltbarem Beifahrer-<br />
Airbag, damit Nicole in<br />
ihrem Kindersitz auch<br />
vorne mitfahren kann, und<br />
mit einem großen, gut<br />
zugänglichen Laderaum –<br />
schon der Kinderwagen<br />
beansprucht viel Platz!<br />
Eine gute Lösung wäre<br />
ein Hochdach-Kombi oder<br />
auch ein kleiner Van, am<br />
praktischsten mit Schiebetüren.<br />
Wegen der längeren<br />
Fahrten zur Arbeit und<br />
am Wochenende lohnt sich<br />
ein Dieselmotor.<br />
46<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
Eva und Sven machen zweimal<br />
im Jahr mit Sophie (5) und<br />
Clara (1) Ferien an der Nordsee<br />
(550 km entfernt).<br />
Außerdem braucht Sven<br />
ein Auto für die Fahrt zur<br />
Arbeit (14 km). Eva ist als<br />
freiberufliche IT-Beraterin<br />
oft unterwegs zu Kunden<br />
und fährt täglich zur Kita.<br />
DER EXPERTEN-TIPP<br />
Ohne Zweitauto kommen<br />
Eva und Sven wohl nicht<br />
aus. Nr. 1 wäre für mich<br />
ein großer Kombi für<br />
die längeren Fahrten, am<br />
besten mit Dieselmotor.<br />
Ein Laderaum-Trenngitter,<br />
eine Dachreling und eine<br />
Anhängerkupplung (für<br />
Fahrradträger) gehören<br />
dazu. Als Nr. 2 genügt<br />
ein kleiner Benziner, der<br />
aber als Kinder-Taxi zur<br />
Kita taugen muss, d. h. vier<br />
Türen und genügend Platz<br />
hinten, um die Sitze für<br />
Sophie und Clara bequem<br />
und sicher zu montieren.<br />
Vicky und Max haben<br />
drei Kinder (6 und 3 Jahre und<br />
7 Monate). Max fährt mit<br />
der S-Bahn zur Arbeit,<br />
Vicky chauffiert die älteren<br />
Kinder zu Schule, Kita und<br />
Fußball. Die Wochenenden<br />
verbringt die <strong>Familie</strong> oft<br />
auf dem Hof der Großeltern<br />
(Fahrzeit gut zwei Stunden).<br />
DER EXPERTEN-TIPP<br />
Hier muss ein Van her,<br />
auf jeden Fall mit drei Sitzreihen<br />
und Dieselmotor.<br />
Bei den meisten anderen<br />
Autos wird‘s hinten für<br />
drei Kindersitze zu eng,<br />
außerdem nehmen Kinder<br />
gern Freunde zum Sport<br />
oder zu Ausflügen mit. Für<br />
die häufigen längeren<br />
Fahrten lohnt es sich, auf<br />
angenehme Temperaturen<br />
im Auto (Klimaanlage) und<br />
Unterhaltungsmöglichkeiten<br />
(Bordsteckdosen<br />
für tragbare CD- und USB-<br />
Spieler) zu achten.<br />
josef pütz<br />
3 DINGE,<br />
DIE SIE TESTEN<br />
SOLLTEN<br />
1Passen<br />
unsere<br />
Kinder(-sitze)<br />
in das Auto?<br />
2Können wir<br />
sperriges<br />
Kinder-<br />
Zubehör<br />
(vor allem<br />
den Kinderwagen)<br />
gut<br />
unterbringen?<br />
3Wie viel Kraft<br />
erfordert es,<br />
die Sitze<br />
aus- und<br />
umzubauen?<br />
Unser<br />
Experte<br />
Gunnar Beer<br />
arbeitet beim<br />
Auto Club Europa<br />
als Redakteur<br />
des Mitglieder-<br />
Magazins ACE<br />
LENKRAD. Er ist<br />
Vater von<br />
drei Kindern<br />
(16, 6 und 5)<br />
Neue familientaugliche<br />
Autos stellen wir<br />
auf S. 48 vor<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014 47
SERVICE Auto<br />
Prädikat: familientauglich<br />
Kompaktvans, Kombis, Mini-Busse: Die Autohersteller haben die <strong>Familie</strong>n<br />
entdeckt und setzen deren Wünsche um. Hier die spannendsten Neuheiten<br />
MERCEDES-<br />
BENZ<br />
V-Klasse<br />
Preis<br />
ab 42 899,50 Euro<br />
Motoren 136 – 190 PS<br />
(Diesel)<br />
Verbrauch* ab 5,7 l<br />
Laderaum 1 030 l<br />
Serienmäßig als<br />
Sechssitzer mit<br />
vier ausbaubaren<br />
Sitzen hinten, alternativ<br />
als Achtsitzer<br />
mit zwei Dreier-<br />
Bänken (je 497 Euro).<br />
Immer an Bord:<br />
Start-Stopp-Funktion,<br />
Seitenwindassistent,<br />
Müdigkeitswarner.<br />
Als<br />
Extras viele weitere<br />
elektronische Helfer,<br />
die zweite Schiebetür<br />
(+ 854 Euro) und<br />
eine separat zu öffnende<br />
Heckscheibe<br />
mit zweiter Ladeebene<br />
(+ 952 Euro).<br />
TOYOTA<br />
Verso<br />
Preis ab 21 200 Euro<br />
Motoren 132 – 147 PS (Benziner),<br />
112 – 177 PS (Diesel)<br />
Verbrauch* ab 6,6/4,5 l<br />
Laderaum 4 84 l<br />
Als Fünf- oder Siebensitzer.<br />
Im Aufpreis für Sitz Nr. 6<br />
und 7 inbegriffen: u. a.<br />
ein Multimediasystem mit<br />
Rückfahrkamera, Klapptische<br />
hinter den Vordersitzen<br />
(ab 24 550 Euro).<br />
Der Rest-Laderaum (178 l)<br />
lässt sich für größere Transporte<br />
erweitern, indem<br />
die dritte Sitzreihe im<br />
Boden versenkt wird. Noch<br />
mehr Platz gibt‘s, wenn<br />
man die Einzelsitze in der<br />
zweiten Reihe umklappt.<br />
CITROËN<br />
Grand C4 Picasso<br />
Preis ab 20 990 Euro<br />
Motoren 120 – 156 PS (Benziner),<br />
92 – 150 PS (Diesel)<br />
Verbrauch* ab 6,0/3,8 l<br />
Laderaum 645 l<br />
Darüber freuen sich Eltern:<br />
Die drei Einzelsitze in<br />
der zweiten Reihe sind alle<br />
mit Isofix-Anschlüssen<br />
ausgerüstet und lassen sich<br />
wie die beiden Sitze für<br />
die dritte Reihe (+ 700 Euro)<br />
flach zusammenfalten.<br />
Teurere Versionen bieten<br />
u. a. zusätzliche Ablagen,<br />
ein Entertainment-System<br />
mit Bildschirmen in<br />
den vorderen Kopfstützen,<br />
Toter-Winkel- und Park-<br />
Assistenten.<br />
RENAULT<br />
Mégane Grandtour<br />
Preis ab 17 400 Euro<br />
Motoren 110 – 220 PS (Benziner),<br />
110 – 165 PS (Diesel)<br />
Verbrauch* ab 5,3/3,5 l<br />
Laderaum 524 l<br />
Verlockend: die Einstiegsversion<br />
Authentique mit<br />
allem Wichtigen wie sechs<br />
Airbags, ESP, zweimal Isofix,<br />
Klimaanlage, aber ohne<br />
Radio. Die Ausstattung<br />
Dynamique (ab 21 550 Euro)<br />
bietet u. a. eine teil- und<br />
umklappbare Rücksitzbank.<br />
10 DINGE, DIE FAMILIENAUTOS HABEN<br />
1 vier weit öffnende Türen<br />
2 variable Sitze<br />
3 einen abschaltbaren Beifahrer-Airbag (zur Montage<br />
einer Babyschale)<br />
4 eine niedrige Ladekante<br />
ILLUSTRATIONEN: KARIN CLAUSS;<br />
FOTOS: HERSTELLER (8), K. TSCHOVIKOV<br />
48<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
OPEL<br />
Meriva<br />
Preis ab 15 990 Euro<br />
Motoren 100 – 140 PS (Benziner),<br />
95 – 136 PS (Diesel)<br />
Verbrauch* ab 5,4/4,0 l<br />
Laderaum 400 l<br />
Mehr als ein Hingucker:<br />
Die gegenläufig öffnenden<br />
Türen erleichtern zusammen<br />
mit der hohen Sitzposition<br />
das Anschnallen von<br />
Kindern auf den Rücksitzen<br />
(mit zwei Isofix-Plätzen).<br />
Auch praktisch: die vielfältigen<br />
Möglichkeiten,<br />
die Rücksitze umzubauen<br />
und so den Laderaum zu<br />
vergrößern. Basisversion<br />
ohne Radio (+ 620 Euro) und<br />
Klimaanlage (+ 1 140 Euro).<br />
VW<br />
Golf Sportsvan<br />
Preis ab 19 625 Euro<br />
Motoren 85 – 150 PS (Benziner),<br />
110 – 150 PS (Diesel)<br />
Verbrauch* ab 4,9/3,9 l<br />
Laderaum 500 l<br />
Schon zum Grundpreis<br />
komplett: sieben Airbags,<br />
ESP, 2 x Isofix, Klimaanlage,<br />
eine Rücksitzbank, die sich<br />
asymmetrisch teilen, längs<br />
verschieben und klappen<br />
lässt. Dazu gibt‘s gegen<br />
Aufpreis viele elektronische<br />
Helfer, die den Van noch<br />
sicherer und komfortabler<br />
machen: Müdigkeitswarner,<br />
Toter-Winkel-Sensor,<br />
Park-Pilot.<br />
Hauptsache, der Kindersitz<br />
geht leicht raus und rein.<br />
Und das Auto gibt’s in Rot!<br />
HONDA<br />
Civic Tourer<br />
Preis ab 21 550 Euro<br />
Motoren 142 PS (Benziner),<br />
120 PS (Diesel)<br />
Verbrauch* ab 6,2/3,8 l<br />
Laderaum 624 l<br />
Ein Muster an Flexibilität:<br />
Die „Magic Seats“ lassen<br />
sich flachlegen oder wie<br />
Kinositze hochklappen,<br />
je nach Bedarf komplett, zu<br />
60 oder zu 40 Prozent. Toll<br />
für Mütter: die niedrige<br />
Ladekante, die das Verstauen<br />
von Kinderwagen<br />
und anderem Gepäck erleichtert.<br />
Eine Klimaanlage<br />
gibt‘s aber nur in teureren<br />
Versionen (ab 22 600 Euro).<br />
PEUGEOT<br />
308 SW<br />
Preis ab 19 250 Euro<br />
Motoren 110 – 156 PS<br />
(Benziner),<br />
99 – 150 PS (Diesel)<br />
Verbrauch* ab 4,7/3,2 l<br />
Laderaum 610 l<br />
Ein typischer <strong>Familie</strong>n-<br />
Kombi: mit sechs Airbags,<br />
ESP, zwei Isofix-<br />
Plätzen, einer 40 : 60<br />
geteilten und umklappbaren<br />
Rücksitzbank,<br />
Klimaanlage; auch<br />
ein Radio gehört zur<br />
Grundausstattung.<br />
Als Bonbons für die<br />
teuerste Version „Allure“<br />
(ab 23 400 Euro) locken<br />
etliche nützliche Pakete,<br />
zum Beispiel mit Einpark-<br />
und Sicherheits-<br />
Assistenten.<br />
* AUF 100 KM, LT. HERSTELLER<br />
MÜSSEN<br />
5 viele Ablagen, auch für große Flaschen<br />
6 einen Einklemmschutz bei elektrischen Fensterhebern<br />
und Schiebetüren<br />
7 Kindersicherungen und Fensterheber, die sich vom<br />
Fahrerplatz aus (de-)aktivieren lassen<br />
8 einen Spiegel zum Beobachten der Rücksitze<br />
9 ein Gepäckraum-Trenngitter<br />
10 Parkpiepser (damit kleine Kinder beim Rangieren nicht<br />
übersehen werden)<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014 49
ElternL<br />
GLAMOUR-<br />
FAKTOR: HOCH<br />
Glitzernde<br />
Ohrringe<br />
„Waterfalls“ von<br />
Konplott, bei<br />
www.zalando.<br />
de; 39,95 Euro<br />
Doch,<br />
das<br />
passt<br />
DIE 60ER LASSEN GRÜSSEN<br />
Katzenbrille wie sie die Mädels<br />
in „Mad Men“ tragen. Sonnenbrille<br />
„Cats“ von Ray-Ban, bei<br />
www.misterspecks.de; 117 Euro<br />
Was bislang gegen<br />
alle Modegesetze<br />
verstieß, ist jetzt<br />
plötzlich angesagt<br />
GLANZSTÜCK<br />
Das vergoldete<br />
Stahlarmband<br />
von Tommy<br />
Hilfiger fällt<br />
bestimmt auf.<br />
www.tommy.<br />
com; 79 Euro<br />
Zart und hart<br />
Die Chiffonbluse wird dank Bikerjacke cool,<br />
mit derben Boots kommt das Kleid neu<br />
zur Geltung (Kleid Sienna über<br />
www.impressionen.de; 99,95 Euro)<br />
Socken in Sandalen<br />
Sängerin Rita Ora läuft so<br />
mit Adidas-Schlappen rum<br />
und Stilikone Sarah Jessica<br />
Parker traut sich damit auf<br />
die Straßen New Yorks<br />
Lieber zu viel als zu wenig<br />
Vor allem mit Accessoires wird<br />
mehr geklotzt als gekleckert:<br />
je mehr Bling-Bling, desto besser<br />
Double Denim<br />
Jeans oben,<br />
Jeans unten,<br />
und das Ganze in<br />
unterschiedlichen<br />
Waschungen<br />
Und was in<br />
diesem Sommer<br />
noch okay ist:<br />
+ Rucksack statt Tasche<br />
+ Statement-Shirts<br />
(aber bitte nicht „Bier formte<br />
diesen wunderbaren Körper“)<br />
+ Netz-Shirts wie aus den 80ern<br />
50<br />
Blau zu Schwarz<br />
„Das beißt sich“, sagt<br />
Mama. „Das funktioniert<br />
toll“, meinen die Designer<br />
und kombinieren munter<br />
Schwarz mit Nachtblau<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014<br />
Wilder Mustermix<br />
Blumen zu Streifen,<br />
Animalprints zu<br />
grafischem Design.<br />
Aber eine Regel gilt<br />
dabei: Die Farben<br />
müssen zusammenpassen<br />
+ Birkenstock
R A T G E B E R<br />
EBEN<br />
Lackieren Sie Ihrer Tochter<br />
doch mal jeden Nagel<br />
in einer anderen Farbe.<br />
Noch mehr Tipps für einen<br />
fröhlichen Sommer gibt’s ab<br />
Seite 14<br />
FOTOS: HERSTELLER (5), ISTOCKPHOTO.COM, SHUTTERSTOCK.COM<br />
SEIDIG<br />
GLATTE<br />
HAUT<br />
Fünf Alternativen zur Rasur<br />
Sugaring<br />
Die Paste aus Zucker, Zitronensaft<br />
und Honig wird samt Haaren<br />
abgezogen (mit Stoffstreifen oder<br />
von Hand). Auch bei empfindlicher<br />
Haut geeignet.<br />
Waxing<br />
Als Streifen, im Tiegel oder<br />
als Roll-on-System erhältlich.<br />
Das Wachs wird mit einem<br />
Streifen abgezogen. Hält lange,<br />
kann aber schmerzhaft sein.<br />
IPL<br />
Blitzstrahlen treffen auf die Haare<br />
und veröden dauerhaft die Wurzel.<br />
Teuer und nicht für alle geeignet.<br />
Enthaarungscreme<br />
Auftragen, einwirken lassen,<br />
mit Plastikspatel oder Schwamm<br />
abnehmen. Kann aber allergische<br />
Reaktionen auslösen.<br />
Epilation<br />
Viele Pinzetten zupfen gleichzeitig<br />
die Haare aus. Langer Effekt,<br />
aber nicht für jede Körper -<br />
region geeignet.<br />
„Je mehr Sex<br />
ich habe, umso<br />
definierter werden<br />
meine Arme<br />
und mein Bauch.“<br />
wenn das stimmt, was supermodel miranda<br />
kerr behauptet, wäre das doch mal<br />
eine interessante idee für den bikini-body.<br />
ETWA 9 100 EURO<br />
geben Eltern für die Kleidung<br />
ihrer Kinder (inklusive Windeln)<br />
aus, bis diese 18 Jahre alt sind.<br />
Das hat das ZDF anhand von<br />
Zahlen des Statistischen<br />
Bundesamtes errechnet.<br />
Pfiffiger Schlüsselring:<br />
Fehlt der Schlüssel,<br />
pfeift man einfach<br />
mit dem Piepmatz<br />
um Hilfe, denn in ihm<br />
steckt eine Trillerpfeife.<br />
www.design-3000.de; 19,95 Euro<br />
FRAGE AN DEN EXPERTEN<br />
Wer bezahlt<br />
die Hilfe?<br />
Ich bin allein<strong>erziehen</strong>de<br />
Mutter zweier Kinder und<br />
muss in einigen Wochen<br />
am Knie operiert werden<br />
und anschließend in<br />
die Reha. Zahlt meine<br />
gesetzliche Krankenkasse<br />
die Haushaltshilfe für<br />
diese Zeit?<br />
Michael Bernatek<br />
vom AOK-Bundesverband<br />
antwortet:<br />
J<br />
a, Sie haben Anspruch<br />
auf eine Haushaltshilfe.<br />
Die Kosten übernimmt<br />
die Krankenkasse, vorausgesetzt,<br />
es lebt keine andere<br />
Person im Haushalt, die sich<br />
um Ihre Kinder (bis 12 Jahre,<br />
bei der AOK bis 14 Jahre)<br />
kümmern kann. Setzen Sie<br />
sich gleich mit der Krankenkasse<br />
in Verbindung und<br />
reichen Sie ein Attest Ihres<br />
Arztes ein. Er muss bestätigen,<br />
dass Sie weder in der<br />
Lage sind, die Kinder zu<br />
versorgen, noch den Haushalt<br />
zu führen. Sie können<br />
in Ihrem privaten Umfeld<br />
nach einer Hilfe suchen,<br />
aber auch bei freien Wohlfahrtsverbänden,<br />
Einrichtungen<br />
der <strong>Familie</strong>npflege<br />
oder kirchlichen und<br />
gemeinnützigen Anbietern<br />
nachfragen. Höchstgrenze<br />
für die Erstattung der<br />
Kosten einer Haushaltshilfe<br />
sind 70 Euro pro Tag, eine<br />
Zuzahlung von zehn Prozent<br />
(mindestens 5 Euro, höchstens<br />
10 Euro pro Tag)<br />
müssen Sie selbst leisten.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014 51
FAMILIE Job<br />
Ja klar!<br />
<strong>Karriere</strong>?<br />
Bitte auch!<br />
Die Babypause ausgiebig genießen oder lieber<br />
möglichst bald zurück in den Job, um nichts zu<br />
verpassen? Diese Frage treibt die meisten jungen<br />
Mütter um. Eine Lösung, die für alle passt,<br />
gibt es nicht. Aber Hilfen bei der Entscheidung<br />
in den letzten Schwangerschaftswochen<br />
haben es werdende<br />
Mamas nicht leicht. Ein<br />
harter Kürbisbauch<br />
zwingt sie, sich zu bücken<br />
wie eine Giraffe, und die<br />
kleinste Treppe lässt sie keuchen<br />
wie ein Walross. Und<br />
dann ist da auch noch diese<br />
Entscheidung, an der manche<br />
Schwangere schwerer<br />
trägt als an ihrer Kugel: Wann<br />
will ich zurück in den Job?<br />
Spätestens sieben Wochen,<br />
Vollzeit, Teilzeit,<br />
Homeoffice?<br />
bevor sie in Elternzeit gehen<br />
wollen, müssen werdende<br />
Mütter ihrem Arbeitgeber<br />
mitteilen, ob und wenn ja,<br />
wann und in welchem Umfang<br />
sie an ihren Arbeitsplatz<br />
zurückkommen. Kein Wunder,<br />
dass sie im letzten Drittel<br />
der Schwangerschaft nicht<br />
nur der Bauch drückt, sondern<br />
ihnen auch der Kopf<br />
52<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
Hélène Kieffer hat für sich<br />
entschieden, dass sie beides<br />
will: Kinder und <strong>Karriere</strong><br />
Jeder gibt seinen<br />
Kommentar dazu<br />
schwirrt: Soll ich mich jetzt<br />
schon festlegen oder kann<br />
ich warten, bis das Kleine da<br />
ist? Will ich für drei Wochen,<br />
drei Monate oder ein halbes<br />
Jahr pausieren? Für ein, zwei<br />
oder drei Jahre? Und was<br />
kommt dann? Vollzeit? Teilzeit?<br />
Homeoffice? 35, 25 oder<br />
nur 10 Stunden die Woche?<br />
Betreuungsgeld oder Kita?<br />
Tagesmutter oder Oma?<br />
Für werdende Papas, die nach<br />
wenigen Vätermonaten weitermachen<br />
wie zuvor, ist die<br />
Frage nach ihrer Rückkehr in<br />
den Job genau das: eine Frage.<br />
Für Frauen ist es ein kunterbunt<br />
illustrierter Fragenkatalog.<br />
Auf jeder Seite ploppt<br />
darin eine Filmszene auf oder<br />
ein Zeitungsartikel, der Kommentar<br />
einer Freundin oder<br />
die Erfahrung einer Bekannten.<br />
Da ist das Bild der<br />
überarbeiteten 40-Stunden-<br />
Mutter: Augenringe, den Chef<br />
im Nacken, mit ständig<br />
krankem Kind. Oder das der<br />
gemobbten Teilzeit-Mama,<br />
die in ihrer Firma zum Knicken,<br />
Lochen und Abheften<br />
abgestellt wurde. Nicht zu<br />
vergessen: Die „Nur-Mama“,<br />
die ihre Zukunft für die <strong>Karriere</strong><br />
des Gatten und für den<br />
rundum geförderten Nachwuchs<br />
opfert. Wird wirklich<br />
alles so schlimm werden?<br />
Oder ist es in Wirklichkeit so<br />
einfach wie in der Werbung:<br />
<strong>Karriere</strong>-Mama, Multi-Taskerin<br />
oder <strong>Familie</strong>nmanagerin<br />
– nur eine Frage des richtigen<br />
Equipments?<br />
„Die Entscheidung einer Mutter,<br />
wann sie wieder arbeiten<br />
will, findet heute unter den<br />
Adleraugen der Gesellschaft<br />
statt“, weiß Carola Klein-<br />
schmidt, Mitautorin von<br />
„My Way: Wie Frauen<br />
erreichen, was wirklich<br />
zu ihnen passt“<br />
(mvg; 19,95 Euro).<br />
Jeder hat eine Meinung:<br />
Verwandte,<br />
Politiker, kinderlose<br />
Kollegen. Ratgeber versprechen,<br />
dass alles<br />
machbar ist. Bestseller<br />
lästern<br />
über Rabenmütter<br />
und<br />
Glucken.<br />
Doch un -<br />
ter einer<br />
dicken<br />
Schicht<br />
aus Pauschalierungen
FAMILIE Job<br />
Halbe-halbe machen<br />
Regina Mudryk (29), Wirtschaftsmathematikerin,<br />
mit Stefan Mudryk (30),<br />
Ingenieur, Benedikt (1 ½) und Lisa (2 Monate)<br />
Schon vor Benedikts Geburt war mir klar,<br />
dass ich nach einem Jahr wieder arbeiten<br />
möchte. Mein Mann stellte während der<br />
Elternzeit fest, dass er gerne mehr Zeit mit<br />
seinem Sohn verbringen würde – das traf<br />
sich gut. Wir beantragten bei unseren<br />
Chefs beide eine halbe Stelle. Bei mir lief<br />
das völlig unproblematisch ab. Stefans<br />
Vorgesetzte waren verwundert, aber sehr<br />
kooperativ. Seitdem arbeite ich einen Tag<br />
im Homeoffice und fahre an zwei Tagen von<br />
unserem Wohnort gut 100 Kilometer nach<br />
München. An einem Tag in der Woche<br />
springt die Oma ein. So gelingt uns, was wir<br />
uns vorgenommen haben: unsere Kinder in<br />
den ersten Jahren selbst zu <strong>erziehen</strong>.<br />
Natürlich geht es auf diese Weise<br />
karrieretechnisch etwas langsamer voran,<br />
aber das ist es uns wert.<br />
berührt die Frage nach der<br />
Rückkehr in den Job tiefe Gefühle.<br />
„In welchem Umfang<br />
ich arbeiten will, hat mit meinen<br />
innersten Vorstellungen<br />
zu tun“, erklärt Carola Kleinschmidt.<br />
Was bedeutet mir<br />
mein Beruf? Was meine<br />
<strong>Familie</strong>? Wie viel von beidem<br />
macht mich glücklich? Wie<br />
wichtig ist mir Geld? Und wo<br />
steht mein Partner: Ist er Teil<br />
der Lösung oder lässt er mich<br />
mit dieser Frage allein?<br />
Hélène Kieffer hat sich diese<br />
Fragen schon sehr früh gestellt.<br />
Lange vor der Geburt<br />
ihres heute vierjährigen<br />
Sohns Arthur war für sie klar:<br />
Kinder auf jeden Fall! Aber<br />
<strong>Karriere</strong> bitte auch. Und das<br />
nicht vorrangig des Geldes<br />
wegen. „Ich genieße es, Teil<br />
der Arbeitswelt zu sein“, sagt<br />
die 29-jährige Managerin.<br />
„Nur zu Hause bei den Kin-<br />
dern wäre ich langfristig unzufrieden,<br />
weil ich mich ausgeschlossen<br />
fühlen würde.“<br />
Auch nachdem ihr zweiter<br />
Sohn geboren war, kehrte sie<br />
deshalb früh wieder an ihren<br />
Arbeitsplatz zurück. Seit Esteban<br />
acht Monate alt ist, besucht<br />
er eine Krippe.<br />
Hélène kennt es nicht anders:<br />
Bereits wenige Wochen nach<br />
Die Erfahrungen der<br />
Mütter helfen oft nicht<br />
ihrer Geburt wurde sie von<br />
ihren Großeltern betreut,<br />
während ihre Eltern arbeiteten.<br />
„Ich habe mir meine<br />
Mutter nicht in jeder Hinsicht<br />
zum Vorbild genommen“, erzählt<br />
die gebürtige Französin.<br />
Sie selbst war nach ihren Entbindungen<br />
wesentlich länger<br />
zu Hause und legte Wert darauf,<br />
lange zu stillen. „Aber<br />
natürlich hilft es, zu sehen,<br />
wie selbstverständlich es für<br />
meine Mutter war, Kind und<br />
Beruf zu haben.“ Hélènes<br />
deutsche Freundinnen hingegen<br />
können beim Versuch,<br />
beides miteinander zu vereinbaren,<br />
selten von den Erfahrungen<br />
ihrer Mütter profitieren.<br />
Häufig waren diese<br />
noch die <strong>Familie</strong>nzeit über zu<br />
Hause, während die Väter an<br />
ihrer <strong>Karriere</strong> schraubten.<br />
So soll es bei uns nicht laufen<br />
– das steht für den Großteil<br />
der jungen Eltern fest. Doch<br />
wie praktikabel sind die Alternativen?<br />
Vier von fünf<br />
Frauen wünschen sich, <strong>Familie</strong><br />
und Beruf zu verbinden,<br />
dennoch ist vor allem in den<br />
ersten <strong>Leben</strong>sjahren der Kinder<br />
die Vollzeit arbeitende<br />
Mama wenig populär. Ein<br />
Jahr Elternzeit, dann Teilzeit<br />
– das ist der Klassiker. Daneben<br />
halten viele Neu-Mamas<br />
es dann aber doch eine Zeit<br />
lang wie ihre Mütter: Erst drei<br />
oder mehr Jahre nach der Geburt<br />
der Kinder sei für Frauen<br />
der richtige Zeitpunkt, wieder<br />
in den Beruf einzustei-<br />
54<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
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FAMILIE Job<br />
Drei Jahre Zeit für die Kinder<br />
Sylvia Jurka (30), Arzthelferin, mit Sebastian Jurka (31), Schleusenwärter,<br />
Emma (3) und Mina (1)<br />
Als Emma ein Jahr alt war, begann ich wieder zu arbeiten. Ich hatte nicht allzu lange<br />
darüber nachgedacht. Mir war von allen Seiten gesagt worden: Du brauchst nur<br />
einen flexiblen Arbeitgeber und einen guten Betreuungsplatz, dann wird alles gut.<br />
Ich hatte beides, doch für mich war es eben nicht gut. Wenn ich Emma mittags vor<br />
meiner Arbeit zu ihrer Oma brachte, fiel es mir von Woche zu Woche schwerer, mich<br />
von ihr zu verabschieden. Seit Minas Geburt bin ich bei meinen Kindern zu Hause, vorerst<br />
bis 2016. Um meine Stelle mache ich mir keine Sorgen. Ich weiß, was ich kann, und mein<br />
Chef weiß das auch. Jetzt ist mir erst mal wichtig, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen<br />
— je mehr, desto besser. Sie werden ja so schnell groß.<br />
in<br />
gen, sagten 42 Prozent der<br />
jungen Eltern bei einer Forsa-<br />
Studie.<br />
Auch Sylvia Jurka ist heute<br />
dieser Meinung. Unverhofft,<br />
denn ihr eigentlicher Plan<br />
Teilzeit arbeitende<br />
Mamas sind zufrieden<br />
war ein anderer. Ein Jahr nach<br />
der Geburt ihrer Tochter<br />
Emma begann die Arzthelferin,<br />
nachmittags wieder zu<br />
arbeiten. Ihr Mann unterstützte<br />
sie darin und ihre<br />
Tochter war bei ihrer Oma in<br />
den besten Händen. Nur Sylvia<br />
selbst war unglücklich.<br />
Vormittags fühlte sie sich<br />
zerrissen zwischen dem<br />
Wunsch, Zeit mit Emma zu<br />
verbringen, und allem, was<br />
sonst noch erledigt werden<br />
sollte. Mittags litt sie darunter,<br />
ihre Tochter abgeben zu<br />
müssen. „Heute sehe ich es<br />
so: Es gibt einen gesellschaft-<br />
lichen Druck, von dem ich<br />
mich habe beeinflussen lassen“,<br />
sagt sie. „Was für viele<br />
andere richtig ist, muss aber<br />
nicht für mich passen.“<br />
Tatsächlich belegt eine Reihe<br />
von Umfragen: Die meisten<br />
Teilzeit arbeitenden Mamas<br />
sind mit ihrer Situation zufrieden.<br />
Oft sind sie ausgeglichener<br />
als Vollzeit-Mamas<br />
und weniger gestresst als<br />
Mütter, die 35 oder 40 Stunden<br />
arbeiten. Für die meisten<br />
Mütter ist deshalb eine wöchentliche<br />
Stundenzahl von<br />
15 bis 30 Stunden wohl die<br />
beste Lösung. Eines allerdings<br />
sollten Teilzeit-Mütter<br />
wissen, genau wie Mamas,<br />
die sich für eine längere<br />
Babypause entscheiden: Mit<br />
dem Büro in der Vorstandsetage<br />
wird’s wohl nichts<br />
mehr. Wer so richtig hoch<br />
hinaus will, muss schnell<br />
ganz zurück in den Job.<br />
Da ist er wieder, der Fragenkatalog:<br />
Wie viel <strong>Karriere</strong>,<br />
wie viel <strong>Familie</strong> macht mich<br />
zufrieden? Und wie viel<br />
Mama, glaube ich, braucht<br />
mein Kind? Zur Klärung dieser<br />
Frage gibt Carola Kleinschmidt<br />
einen einfachen<br />
Tipp: „Denken Sie sich in die<br />
Zukunft. Was wünschen Sie<br />
sich, dass Ihre Kinder später<br />
einmal über ihre <strong>Familie</strong><br />
sagen?“ Sollen sie stolz sein<br />
auf ihre Mutter, die in ihrem<br />
Job so erfolgreich war? Froh<br />
darüber, dass ihre Eltern ein<br />
Paar geblieben sind? Glücklich,<br />
dass immer jemand zu<br />
Hause war? Die Autorin und<br />
Workshop-Leiterin erklärt:<br />
„Auf diese Art finden Sie heraus,<br />
was ihre eigenen Werte<br />
sind – und nicht die der Gesellschaft.“<br />
Und dann gilt es, sich für<br />
diese Werte starkzumachen:<br />
Gegenüber dem Chef, dem<br />
Partner oder der Freundin,<br />
die sich ganz anders entschieden<br />
hätte. Wie wichtig<br />
das ist, zeigt eine schwedische<br />
Studie. Sie unterteilte<br />
Frauen in drei Typen. Die<br />
erste Gruppe sah sich als<br />
karriere orientiert, die zweite<br />
Jede Frau muss für<br />
sich entscheiden<br />
als berufs- und familienorientiert,<br />
die dritte Gruppe<br />
widmete sich ausschließlich<br />
der <strong>Familie</strong>. In der Untersuchung<br />
waren alle drei Typen<br />
von Frauen gleich glücklich –<br />
unter einer Voraussetzung:<br />
Sie hatten sich bewusst und<br />
freiwillig entschieden.<br />
claudia dambacher<br />
FOTOS: CLX EUROPE (8), CHRISTINE LUTZ, MIAS-FOTO.DE<br />
56<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
Schnell zurück in den Job<br />
Hélène Kieffer (29), Managerin/zurzeit Assistentin, mit Laurent Kieffer (31),<br />
IT-Berater, Arthur (4) und Esteban (1 ½). Hélène ist wieder schwanger<br />
Nach Estebans Geburt haben mein Mann und ich gleichzeitig je sieben Monate<br />
Elternzeit genommen. Seither arbeiten wir beide wieder Vollzeit. Ich bin jung<br />
und habe meine <strong>Karriere</strong> noch vor mir. Durch eine längere Pause oder eine<br />
Teilzeitstelle würde ich mir vieles verbauen. Die wirklich interessanten Projekte<br />
werden an niemanden vergeben, der weniger als 30 Stunden in der Woche<br />
arbeitet. Unsere beiden Jungs sind in Krippe und Kindergarten „fremdbetreut“,<br />
wie man in Deutschland sagt. In Frankreich kennen wir dieses Wort<br />
gar nicht — sie sind doch nicht bei Fremden! Wichtig ist uns, dass wir uns<br />
abends und an den Wochenenden Zeit für sie nehmen.<br />
Der Haushalt bleibt dann schon mal liegen.<br />
Und das finden wir gar nicht schlimm.<br />
d<br />
Nicht zu lange abwarten!<br />
Arbeitgeber danken es jungen Müttern, wenn sie zeitig in deren Babypausen-<br />
Pläne miteinbezogen werden, sagt Svenja Hofert, <strong>Karriere</strong>coach aus Hamburg<br />
Ist es grundsätzlich<br />
riskant, wegen<br />
der <strong>Familie</strong> im Job<br />
kürzerzutreten oder<br />
eine Babypause<br />
einzulegen?<br />
Das kommt ganz darauf<br />
an, für wen Sie<br />
arbeiten. Da gibt es<br />
unglaubliche Unterschiede.<br />
Sind Sie zum<br />
Beispiel in einem<br />
größeren Konzern<br />
beschäftigt, der eine<br />
einigermaßen gute<br />
Firmenkultur hat,<br />
dann sind Sie in einer<br />
sehr guten Ausgangsposition.<br />
Da können<br />
Sie auch mal ein Jahr<br />
raus sein, ohne dass<br />
Sie um Ihren Job<br />
fürchten müssen.<br />
In einer kleineren<br />
Firma ist das<br />
schwieriger?<br />
In kleinen Unternehmen<br />
ist es einfach<br />
ein Problem, wenn<br />
man nicht planen<br />
kann. Hier sollten Sie<br />
möglichst schnell<br />
signalisieren, dass<br />
Sie Ihren Job behalten<br />
wollen. Sie riskieren<br />
sonst, dass hinter<br />
Ihrem Rücken spekuliert<br />
wird: Die kommt<br />
eh nicht wieder.<br />
Was ist, wenn ich<br />
vorerst gar nicht<br />
wiederkommen<br />
möchte, sondern<br />
die vollen drei Jahre<br />
Elternzeit nehmen<br />
will?<br />
Dann ist wichtig,<br />
dass Sie während<br />
dieser Zeit nicht stehen<br />
bleiben. Tun Sie<br />
etwas, um Ihr Profil<br />
zu schärfen – durch<br />
ein Fernstudium,<br />
einen Online-Lehrgang<br />
oder einen<br />
Englischkurs. Das ist<br />
nicht nur wichtig<br />
für spätere Bewerbungen,<br />
sondern vor<br />
allem auch für Ihr<br />
berufliches Selbstbewusstsein.<br />
Wie sieht es mit<br />
Elternzeit und Teilzeit<br />
aus, wenn ich<br />
als Mutter <strong>Karriere</strong><br />
machen will?<br />
Hier kommt es vor<br />
allem darauf an, in<br />
welcher Branche Sie<br />
beschäftigt sind. Es<br />
ist leider so, dass wir<br />
in dieser Hinsicht in<br />
einer Zwei-Klassen-<br />
Gesellschaft leben.<br />
Wer auf dem Markt<br />
gesucht ist – etwa<br />
Technikerinnen,<br />
Ingenieurinnen,<br />
IT-lerinnen – kann<br />
sich deutlich mehr<br />
erlauben als jemand,<br />
der in einer überlaufenen<br />
Branche<br />
arbeitet.<br />
Wenn ich den<br />
Wunsch nach Teilzeit<br />
habe, wie mache<br />
ich das meiner<br />
Chefin oder meinem<br />
Chef schmackhaft?<br />
Auch hier ist wieder<br />
der Bereich entscheidend.<br />
Wenn Sie in der<br />
Buchhaltung arbeiten,<br />
wird das weniger<br />
problematisch sein<br />
als in Bereichen mit<br />
Kundenkontakt. Im<br />
Zweifelsfall lassen<br />
Chefs sich besser<br />
davon überzeugen,<br />
dass eine Mutter<br />
ihre Stelle auf 25<br />
oder 30 Stunden<br />
reduzieren möchte,<br />
als wenn es um 20<br />
oder weniger geht.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014 57
LEBEN MIT KINDERN Spielen & fördern<br />
Erst bauen,<br />
dann spielen<br />
und danach<br />
passen alle<br />
151 bunten<br />
Elemente in<br />
den coolen<br />
Koffer, der<br />
dazugehört.<br />
Von Lego<br />
Juniors;<br />
24,99 Euro<br />
Gut<br />
gelaunt<br />
verreisen<br />
Koffer packen und ab in den Urlaub!<br />
Damit die kleinen Passagiere sich<br />
nicht langweilen, haben Eltern ein<br />
paar Spielsachen extra eingepackt<br />
Klar, das Kuscheltier<br />
muss mit in Urlaub!<br />
Auch die Lieblingsbilderbücher<br />
und -CDs.<br />
Aber Bücher sind schnell<br />
durchgeblättert und<br />
die kleinen Mitfahrer rufen<br />
nach Abwechslung. Deshalb<br />
gibt es Spielsachen extra für<br />
die Reise. Besonders praktisch:<br />
Manche sind in<br />
Taschen oder Köfferchen<br />
verpackt. Damit ist auch in<br />
den Ferien alles an Ort und<br />
Stelle und kann nach dem<br />
Spielen ruck, zuck wieder<br />
verstaut werden. Und Kin-<br />
der sind stolz, wenn sie<br />
ihre eigenen Siebensachen<br />
selbst tragen dürfen.<br />
Unterwegs freuen sich die<br />
Kleinen, wenn Mama oder<br />
Papa mit nach hinten auf<br />
die Rückbank kommt und<br />
mit ihnen malt, puzzelt,<br />
Puppentheater spielt oder<br />
lustige Faxen macht. Weil<br />
die Ausdauer der Kinder<br />
beschränkt ist, wird Abwechslung<br />
auch auf der<br />
Reise großgeschrieben: Mal<br />
gibt‘s eine Geschichte, dann<br />
wird gemalt, gesungen oder<br />
gespielt. Wichtig sind auch<br />
genügend Pausen, in denen<br />
Kinder sich so richtig austoben<br />
können.<br />
Drei Spiel-Ideen mit<br />
„Gute-Laune-Garantie“<br />
Ihr Kind zählt an den<br />
Fingern laut alle Brücken ab,<br />
die es sieht. Hat es fünf<br />
zusammen, bekommt es<br />
ein Gummibärchen. Beim<br />
nächs ten Mal zählt es rote<br />
Autos, Busse oder Ampeln.<br />
Malen Sie eine Rennstrecke<br />
auf Karton. Ihr Kind<br />
fährt darauf mit seinen<br />
kleinen Autos Rennen.<br />
Stecken Sie eine kleine<br />
Geschichte, ein Lied, eine<br />
Spielidee in verschiedene<br />
Briefumschläge. Ihr Kind<br />
bekommt immer mal wieder<br />
einen Überraschungs-<br />
Brief. Dann wird vorgelesen,<br />
gesungen oder gespielt.<br />
58<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
Teddybär Brummel erzählt<br />
Geschichten und Märchen —<br />
da wird‘s nie langweilig.<br />
Von Stadlbauer bei www.<br />
mein-brummel.com; ca. 50 Euro<br />
Musik zum Mitnehmen: Das BoiKido<br />
Handxylophon macht kleinen Musikanten<br />
Spaß. Bei www.nuk.de; 29,90 Euro<br />
Mit immer neuen Plätt chen<br />
sieht dieser Fädel-<br />
Schmetterling jedes Mal<br />
anders aus.<br />
Von Haba; 19,95 Euro<br />
TEXT: MARGRET NUSSBAUM; FOTOS: HERSTELLER<br />
Laderampe runter – schon können<br />
bis zu 6 Flitzer mit dem Tut Tut Baby<br />
Flitzer Autotransporter auf die Reise<br />
gehen. Von vtech; 34,99 Euro<br />
Vorhang auf für Kasperl & Co.! Und nach<br />
der Vorstellung werden alle Handpuppen<br />
im Theaterkoffer verstaut. Von sigikid;<br />
Koffer 39,99 Euro, Kasperl 19,99 Euro<br />
Fast so schick wie Mamas<br />
iPad: Holz-Tablet mit<br />
Kreide und Hülle. Von<br />
Eichhorn; 12,99 Euro<br />
Drehkugel anstupsen,<br />
Lichtschalter betätigen,<br />
Liedern lauschen: Mit<br />
Hündchens Haus können<br />
sich Kinder stundenlang<br />
beschäftigen.<br />
Von Fisher-Price;<br />
39,99 Euro<br />
Ein ganzer Zoo im Koffer:<br />
Zebra, Giraffe und Löwe<br />
schauen zu, wie Fisch und<br />
Walross im Wasser<br />
schwimmen.<br />
Von Playmobil 1.2.3.;<br />
34,99 Euro<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014 59
FAMILIE Kreativ<br />
Schiff ahoi!<br />
Damit kommen Sie ganz groß raus:<br />
Falten Sie für Ihr Kind ein Segelboot oder einen Dampfer<br />
und lassen Sie das Schiff auf einem Bach,<br />
im See oder einfach im Planschbecken schwimmen<br />
Für die Boote<br />
nehmen Sie<br />
am besten<br />
festes Papier,<br />
für Segel<br />
und Fähnchen<br />
dünnes,<br />
buntes Papier<br />
60<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
So wird gefaltet<br />
1 Ein DIN-A4-Blatt von oben<br />
nach unten einmal falten.<br />
Einmal quer falten und<br />
wieder auffalten. So ist<br />
die Mitte markiert.<br />
2 Das Blatt so hinlegen, dass<br />
die Öffnung nach unten zeigt.<br />
Die beiden oberen Ecken<br />
zum Mittelfalz klappen.<br />
7 Von unten in die Öffnung<br />
fassen und den Hut in der<br />
Mitte zusammenklappen,<br />
sodass ein Quadrat entsteht.<br />
8 Die untere Ecke nach oben<br />
zur Spitze klappen, den Hut<br />
wenden.<br />
3 Den überstehenden<br />
unteren Rand auf einer Seite<br />
nach oben falten.<br />
4 Das Blatt wenden und<br />
auch die andere Seite nach<br />
oben falten.<br />
9 Auf der anderen Seite<br />
ebenfalls die untere Ecke<br />
nach oben klappen.<br />
10 Von unten in die Öffnung<br />
fassen und dabei den Hut<br />
zusammenklappen.<br />
5 Die vorderen Ecken nach<br />
innen, die hinteren Ecken<br />
nach vorn umschlagen.<br />
6 Jetzt ist ein kleiner Hut<br />
entstanden.<br />
11 Die oberen Ecken<br />
auseinand<strong>erziehen</strong>.<br />
12 Fertig ist das Boot. Aus Papier<br />
Segel und Fähnchen für eine Girlande<br />
schneiden. Fähnchen auf einen Faden<br />
kleben. Einen Schaschlikspieß<br />
in der Mitte des Bootes festkleben,<br />
Segel und Girlande daran befestigen.<br />
Die Anleitung für den Dampfer<br />
gibt‘s im Internet unter<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/dampfer<br />
IDEE UND ILLUSTRATION: ROBERT ERKER<br />
Nimm mich mit,<br />
Kapitän,<br />
auf die Reise!
DIE LUSTIGE BOOTSFAHRT<br />
Heute scheint die Sonne warm,<br />
Er zwickt mal hier und zwackt mal dort.<br />
die Tiere möchten Bötchen fahrn.<br />
Nun wollen alle schnell wieder fort.<br />
Schnell ins Boot, Käpt’n Maus –<br />
Die Tiere werfen den Floh hinaus<br />
und mit voller Kraft voraus!<br />
und fahren rucki-di-zucki nach Haus.<br />
Erste Station ist der Aussichtsturm.<br />
Zuerst hält das Boot am Gasthaus Morgenröte.<br />
Dort steigt ein der Regenwurm.<br />
Es springt hinaus die dicke Kröte.<br />
Der nächste Halt ist an der Dornenhecke. Dann geht es weiter bis zum Hügel.<br />
Hier steigt ein die Weinbergschnecke.<br />
Dort steigt aus der kleine Igel.<br />
Auf der Wiese beim Schäfer<br />
An der Wiese beim Schäfer<br />
wartet schon der Kartoffelkäfer.<br />
verabschiedet sich der Kartoffelkäfer.<br />
Das Boot fährt bis zum Hügel.<br />
Der nächste Halt ist an der Dornenhecke.<br />
Dort steigt ein der Igel.<br />
Hier steigt aus die Weinbergschnecke.<br />
Nächster Halt: Gasthaus Morgenröte.<br />
Letzte Station ist der Aussichtsturm.<br />
Es springt ins Boot die dicke Kröte.<br />
Es steigt aus der Regenwurm.<br />
Weiter geht’s bis zum Häuschen aus Stroh. Jetzt aber schnell nach Haus, Käpt’n Maus!<br />
Hier springt ins Bötchen der kleine Floh.<br />
Denn die Bootsfahrt ist nun aus.<br />
62<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
Das Kind ist<br />
beschäftigt –<br />
1o Minuten Pause<br />
für die Eltern<br />
Dosentelefon: Wer plant mit wem die nächste Bootsfahrt?<br />
ILLUSTRATIONEN: ANKE WECKMANN; TEXT: MARGRET NUSSBAUM<br />
Der Regenwurm schaut sich an Land gerne um.<br />
Wo hat er sich auf unserem Bild versteckt?<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014 63
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> I Shop<br />
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Das Elternmagazin
Kindermund<br />
Was Kindern so alles durch den Kopf geht – zum Staunen und Schmunzeln<br />
FOTOS: HERSTELLER, PRIVAT (3)<br />
„Wo ist<br />
jetzt das<br />
WM-Tor?“<br />
Benno (14 Monate) übt<br />
schon mal für die<br />
[ Christine Melcher,<br />
Herrenberg ]<br />
Meine Tochter Mara (4)<br />
überreicht mir zum<br />
Muttertag ein selbst<br />
gebasteltes Geschenk.<br />
Nachdem ich es<br />
ausgepackt habe,<br />
meint sie:<br />
„Das<br />
Geschenk<br />
ist zu schön<br />
für dich,<br />
das darfst<br />
du nicht<br />
haben!“<br />
[ Ilka Kremer,<br />
Nentershausen ]<br />
Nora (6 Monate) fühlt<br />
sich mit Babyschaukel<br />
und Bilderbuch so<br />
richtig wohl:<br />
„Wer stört<br />
mich beim<br />
Lesen?“<br />
[ Nadine Feike,<br />
Stadtallendorf ]<br />
BUCH-TIPP<br />
Wissen Sie, was eine Wanderine ist?<br />
Oder ein Springsprung? Die Antwort darauf finden Sie<br />
in „Luftabong und Popapier“, einer Sammlung<br />
von Kinder-Wortschöpfungen, einfallsreich illustriert —<br />
mit Schmunzelgarantie!<br />
Klett; 13,95 Euro<br />
du in die Milch<br />
reingetan?<br />
Ich fühl mich<br />
so schwummrig“<br />
Fußball-WM 2034<br />
„Mami, was hast<br />
Pia Valerie (3 Monate)<br />
im Milch-Rausch<br />
[ Stephanie Neitzke, Frankfurt/Oder ]<br />
Satz des Monats<br />
Lion (4) trinkt zum ersten Mal Limonade:<br />
Mmh,<br />
das braust ja!<br />
[ Janine Wagner, Cavertitz ]<br />
MITMACHEN UND GEWINNEN<br />
12 Weber-Kindergrills von<br />
Die Welt der Erwachsenen möglichst detailgenau<br />
nachzuspielen, ist bei Kindern besonders beliebt.<br />
Das KLEIN-Spielwarensortiment bietet das Material<br />
dafür. Für die Grillsaison gibt es Papas Traum,<br />
den Weber-Kugelgrill, auch für die Kleinen – zum<br />
Mitgrillen ganz ohne Verbrennungsgefahr! Mit<br />
viel Zubehör wie Grillrost, Feuerzeug, Grillzange,<br />
Kohle und jeder Menge Grillgut zum Auflegen.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> und Theo Klein GmbH verlosen<br />
12 Weber-Kindergrills (Gesamtwert 480 Euro).<br />
SCHICKEN SIE EIN BILD oder einen lus tigen Spruch Ihres Kindes bis zum 2. Juli 2014 an: <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kindermund<br />
Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de | Bitte geben Sie Ihre Adresse<br />
und Telefonnummer an. Für die Rücksendung der Fotos bitte einen frankierten Rückumschlag beilegen.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014 65
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
Jetzt ist<br />
Antonia<br />
eine gro e<br />
Schwester<br />
MARTINAS<br />
TAGEBUCH<br />
Martina<br />
Dankof-Decker ist<br />
eure Ansprechpartnerin<br />
im Netz<br />
[Username:<br />
Redaktion]. In ihrem<br />
Blog erzählt sie<br />
von ihren Kindern<br />
Benjamin (9)<br />
und Anna-Carolin (6)<br />
NADINES BABY-<br />
VERRÜCKTE WELT<br />
Seit ein paar Monaten<br />
ist Valentin da und<br />
bei <strong>Familie</strong> Luck dreht<br />
sich momentan alles<br />
um das Baby.<br />
Vom turbulenten<br />
<strong>Leben</strong> mit<br />
zwei Kindern berichtet<br />
Nadine Luck<br />
in ihrem Blog<br />
Altersabstand der Kinder<br />
Redaktion<br />
Robbie Williams wird<br />
knapp zwei Jahre nach<br />
der Geburt von Tochter<br />
Teddy wieder Vater. Wie<br />
dicht sind eure Kinder<br />
aufeinandergefolgt?<br />
sonne Meine ersten<br />
beiden Töchter sind<br />
11,5 Monate auseinander.<br />
Der Abstand zwischen<br />
der zweiten und dritten<br />
Tocher beträgt ein Jahr<br />
und zehn Monate.<br />
alexa09 Unsere Mädels<br />
sind genau dreieinhalb<br />
Jahre auseinander. Das<br />
war für uns der perfekte<br />
Abstand.<br />
Minchen Zwischen dem<br />
Großen und der Mittleren<br />
liegen zwei Jahre und drei<br />
Monate. Die Kleine folgte<br />
dann noch mal fünfeinhalb<br />
Jahre später.<br />
Engelchen71 Die beiden<br />
Älteren sind ein Jahr und<br />
sechs Monate auseinander.<br />
Der Abstand zum dritten<br />
Kind beträgt ein Jahr und<br />
vier Monate.<br />
Aktuell sind sie also zwei,<br />
drei und vier Jahre alt.<br />
Moony1989 Ich habe vor<br />
vier Wochen mein erstes<br />
Kind bekommen. Mit dem<br />
zweiten wollen wir uns<br />
aus verschiedenen<br />
Gründen noch etwas Zeit<br />
lassen. Aber ich habe<br />
vier Brüder: Der kleine ist<br />
sieben Jahre jünger und<br />
meine großen Brüder sind<br />
sechs, sieben und neun<br />
Jahre älter als ich.<br />
6 %<br />
Ich habe mich<br />
noch nicht<br />
entschieden<br />
Umfrage<br />
Wie lange bleibt ihr<br />
nach der Geburt<br />
eures (jüngsten)<br />
Kindes zu Hause?<br />
8 %<br />
Länger als<br />
drei Jahre<br />
4 %<br />
Sechs<br />
Monate<br />
2 %<br />
Acht<br />
Wochen<br />
(Mutterschutz)<br />
50 %<br />
Zwei oder<br />
drei Jahre<br />
30 %<br />
Ein Jahr<br />
+++ VERLOSUNG +++<br />
Danke für<br />
den Gewinn!<br />
OSTERGEWINNSPIEL,<br />
HEFT 04/2014<br />
Vielen lieben Dank für<br />
das kuschelige Kissen!<br />
Ich nehme mein Schaf jetzt<br />
überall mit hin, auch toben<br />
kann man prima mit ihm!<br />
Rosa Westdickenberg (1)<br />
aus Bad Nauheim<br />
Mit dem Baby radeln<br />
Christine Fahren eure Kinder in einem Fahrradsitz<br />
mit oder transportiert ihr sie lieber im Anhänger?<br />
aquamarin Unsere Kinder (3 Jahre und 6 Monate)<br />
fahren im Anhänger mit, wenn wir mit dem Rad<br />
unterwegs sind. Einen Fahrradsitz haben wir nicht.<br />
AnnaMax Anfangs ist die Maus im Anhänger in<br />
einer speziellen Babyschale mitgefahren. Als sie<br />
dann sitzen konnte, im Fahrrad-Kindersitz, bis sie<br />
auf dem Laufrad sicher und schnell genug war.<br />
grisu66 Auf längeren Touren fahren die Kleinen<br />
im Anhänger mit. Ansonsten fahren sie Laufrad.<br />
FOTOS: DEPOSITPHOTOS.COM, DANIEL GERST, ISTOCKPHOTO.COM, PRIVAT (6);<br />
ILLUSTRATIONEN: DEPOSITPHOTOS.COM<br />
QUELLE: WWW.LEBEN-UND-<br />
ERZIEHEN.DE<br />
66<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
Nichts verpassen:<br />
Zweimal im Monat informieren wir Sie aktuell<br />
mit unserem Newsletter.<br />
Einfach anmelden unter www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
Hier erzählen unsere Leserinnen und Leser,<br />
wie sie den Namen für ihr Baby gefunden haben<br />
Unser Kind heißt ...<br />
Maila<br />
[1 ½ Jahre]<br />
Ich habe einen seltenen Namen<br />
gesucht. Im Internet stieß ich auf<br />
Maila, das bedeutet „kleine<br />
Schönheit“. Mein Mann und ich<br />
waren auf Anhieb begeistert.<br />
Mareike Thormann, Lutter<br />
Fidel Lamar Noah<br />
[1 Monat]<br />
Fidel steht für Vertrauen, Lamar<br />
für „übers Meer gekommen“.<br />
Noah ist der Name von einem<br />
islamischen Propheten.<br />
Im Türkischen heißt er „Nuh“.<br />
Firdevs Holmann, Salzbergen<br />
Wie managt<br />
ihr Termine?<br />
November12 Hängt bei<br />
euch ein <strong>Familie</strong>nplaner in<br />
der Küche? Wer trägt Termine<br />
ein? Oder pflegt ihr mit eurem<br />
Partner einen gemeinsamen<br />
Online-Kalender?<br />
JoniMum Bei uns hängt ein<br />
Planer in der Küche, in den<br />
trage ich die meisten Termine<br />
ein. Mein Freund trägt selten<br />
etwas ein, etwa, wenn er am<br />
Samstag arbeiten muss.<br />
Crazymummy Ich trage<br />
die Termine für alle <strong>Familie</strong>nmitglieder<br />
ein, mein Mann<br />
würde seine sonst vergessen!<br />
ronny Mein Freund kümmert<br />
sich um seine Termine und<br />
übernimmt z. B. Arztbesuche<br />
mit den Kindern, wenn er Zeit<br />
hat. Für solche Dinge haben wir<br />
einen Plan. Die Großen haben<br />
ihre Termine im Handy gespeichert,<br />
ich zur Sicherheit auch.<br />
Dean<br />
[8 Monate]<br />
Mein Mann und ich sind Fans der<br />
Serie „Supernatural“; eine der<br />
Hauptfiguren heißt Dean. Als wir<br />
uns abends eine DVD ansahen,<br />
war plötzlich klar: Der Name ist es!<br />
Diana Ebersbach, Lübeck<br />
Flora Elise<br />
[8 Monate]<br />
Flora war im alten Rom die Göttin<br />
der Blumen und des Frühlings.<br />
Das passt perfekt! Im Bauch habe<br />
ich sie immer Lieschen genannt,<br />
daher der Zweitname Elise.<br />
Sabrina Schlademann, Rosche<br />
Machen Sie mit!<br />
Schrei ben Sie uns Ihre Namengeschichte mit Foto*! Bitte das Alter auf<br />
dem Foto, die Adresse und für Rückfragen die Telefonnummer angeben.<br />
ADRESSE: <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Name<br />
Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | E-Mail: namen@bayard-media.de<br />
*Für die Rücksendung bitte einen frankierten Umschlag beilegen<br />
Steffi L&e Die wichtigsten<br />
Termine (Geburtstage, Hochzeiten<br />
etc.) hängen bei uns aus.<br />
Mein Mann speichert seine<br />
Daten im Handy ab.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014 67
FAMILIE Reise<br />
Das Kinderbett<br />
Im Wohnmobil mit Kleinkindern verreisen ist ein großartiges Erlebnis —<br />
wenn sich die Eltern nicht stressen lassen und sich genügend Zeit nehmen<br />
Ideale Fahrzeuge für<br />
den <strong>Familie</strong>nurlaub:<br />
unser Camper und das Bobby Car<br />
Feines Frühstück<br />
im Freien:<br />
Das schlägt jedes Büfett!<br />
Bleiben, wo’s schön ist:<br />
Emil und seine Mama genie en<br />
das erfrischende Wasser<br />
Mit Kleinkind und Camper<br />
eine Alpenüberquerung<br />
wagen? Die Reaktionen<br />
reichen von „Coole Idee,<br />
aber bestimmt ganz schön stressig“ bis<br />
zu „Seid ihr wahnsinnig?“. Aber für<br />
meine Frau und mich stand fest:<br />
Ein Hotel mit Flachwasserpool, Vollpension<br />
und Massen an überfürsorglichen<br />
Jungeltern kam für uns als<br />
Outdoor-Menschen und Aktivurlauber<br />
nicht infrage. Wir wollen Emil (1) von<br />
Anfang an die Chance geben, die Welt,<br />
die Natur selbst zu erkunden.<br />
Mit einer befreundeten <strong>Familie</strong> (Eltern<br />
und zweijähriger Sohn) haben wir uns<br />
einen Camper Marke Eigenbau gekauft<br />
– nicht ganz neu, aber mit Herzblut hergerichtet<br />
und noch ganz gut in Schuss.<br />
Kurz vor dem Start erweiterte Mitbesitzer<br />
Jürgen das Bett um ein ausklappbares<br />
Kinderbettchen – was sich als<br />
wahrer Segen herausstellen sollte.<br />
Das Abenteuer kann beginnen. Ein großer<br />
Teil des üblichen Sportequipments<br />
muss Buggy, Bobby Car und einer Spielzeugbox<br />
weichen. Es fühlt sich aber gut<br />
an. Wir gehen die Tour entspannt an<br />
und starten am Abend in Richtung Allgäu.<br />
Schon nach wenigen Kilometern<br />
schlummert Emil friedlich im Kindersitz.<br />
Die erste Nacht verbringen wir als<br />
„Wildcamper“ auf dem Parkplatz des<br />
Balderschwanger Skilifts.<br />
Schweinchen Sissi und<br />
Affe Paul sind mit dabei<br />
Und Emil? Schläft entspannt. Schläft<br />
sogar durch, bis die aufgehende Sonne<br />
durch die Heckscheiben blinzelt. An<br />
seiner Seite seine drei wichtigsten Gefährten:<br />
Schweinchen Sissi, Affe Paul<br />
und sein Kuscheltuch Käthe.<br />
Die folgenden Etappen führen uns von<br />
Vorarlberg über die Schweiz nach Italien.<br />
Emil sitzt im Kindersitz zwischen<br />
uns und erlebt hier seine erste richtige<br />
Tour mit voller Aussicht.<br />
Alpenpässe, Tunnel, das Signalhorn<br />
des Postbusses und in Poschiavo ein<br />
Zug mitten auf der Straße. Der einzige<br />
68 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
Mittendrin statt nur dabei:<br />
fährt mit<br />
Emil genie t die Aussicht von<br />
der ersten Reihe aus<br />
FOTOS: PRIVAT (6); ILLUSTRATIONEN: DEPOSITPHOTOS.<br />
COM, ISTOCKPHOTO.COM<br />
Die Welt und die Natur erkunden:<br />
Auf der Alpe macht’s<br />
richtig viel Spa<br />
Nachteil an längeren Etappen: Schon<br />
nach zwei Tagen haben sich alle Lieder<br />
der Astrid-Lindgren-CD und eines anderen<br />
Kinderlieder-Samplers fest in die<br />
Gehörgänge der Eltern gebrannt.<br />
Dort, wo es uns gefällt, halten wir an<br />
und erkunden gemeinsam die Umgebung<br />
auf kleinen Wanderungen. Wir<br />
genießen die Aussicht über die sanften<br />
Hügel des Bregenzer Waldes, frühstücken<br />
auf dem Bernina Pass, beobachten<br />
ein heftiges Gebirgsgewitter in<br />
Maloja, streicheln Hasen und Kälbchen<br />
auf einer Alpe im Dischmatal bei Davos.<br />
Keine vorgeschriebenen Frühstückszeiten,<br />
kein nervendes Animationsprogramm.<br />
Allerdings stellen wir fest,<br />
dass Campen mit Kind deutlich mehr<br />
Organisation erfordert als ohne. Haben<br />
wir noch eine Notfallration Abendbrei<br />
im Kühlschrank? Führt der Laden in<br />
dem italienischen Gebirgsnest Emils<br />
Windelgröße? Ein paar Mal müssen wir<br />
ganz schön improvisieren.<br />
Wir fahren vor allem am Morgen, wenn<br />
es noch nicht so heiß ist. Ansonsten gestalten<br />
wir die Tage flexibel und stellen<br />
Hat was: Campingplatz<br />
mit <strong>Familie</strong>nanschluss<br />
fest, dass wir ganz unbewusst den<br />
Rhythmus unseres Sohnes annehmen.<br />
So ein Mittagsschläfchen ist auch für<br />
junge Väter und Mütter ziemlich entspannend.<br />
Über etliche Passstraßen<br />
und Umwege landen wir nach gut einer<br />
Woche am Lago d’Iseo. Auf einem Campingplatz<br />
voller Holländer.<br />
Vorbei ist die Wildcamper-Ruhe im<br />
Gebirgstal. Auf dem Platz tobt das<br />
<strong>Leben</strong>, lachen Kinder, feiern <strong>Familie</strong>n<br />
bis in die Nacht. Emil findet es super.<br />
Baden, Spielplatz, Kinder, ein Ausflug<br />
mit dem Bobby Car zu den französischen<br />
Nachbarn. Kurz nach acht fällt<br />
der Einjährige kaputt ins Babybett. Und<br />
schläft – völlig unbeeindruckt von den<br />
feiernden Jugendlichen im Nachbarzelt.<br />
Wir lernen: Das Abenteuer Wildcampen<br />
ist toll, ein Campingplatz mit<br />
sanitären Anlagen, Spielplatz, Strandbad<br />
und „<strong>Familie</strong>nanschluss“ bietet<br />
mit Kleinkind Vorteile. Vor allem dann,<br />
wenn man als Paar nicht jeden Abend<br />
nur zu zweit mit einer Flasche Rotwein<br />
vor dem Camper sitzen will.<br />
Zudem stellen wir erstaunt<br />
fest, wie flexibel unser<br />
Sohn schon ist. Noch bis<br />
zum Start in den Urlaub<br />
zeigte er sich beim Essen<br />
etwas einseitig gepolt.<br />
Pastinaken-Kartoffel-<br />
Rindfleisch-Brei war<br />
seine absolute Leibspeise.<br />
Doch ohne großes<br />
Tamtam probiert er jetzt<br />
Gemüse vom Grill und<br />
Spaghetti Bolognese und fängt an, bei<br />
uns am Tisch mitzuessen.<br />
Dennoch gibt es auch ein paar kurze<br />
Schreckmomente. Einen Abend lang<br />
liegt Emil fiebrig und matt in seinem<br />
Bettchen und lässt sich auch auf dem<br />
Arm nur schwer beruhigen. Ein anderes<br />
Mal plumpst er beim abendlichen<br />
Herumtollen vom Bett. Der Schreck<br />
und das Geheule sind groß, die Beule ist<br />
es glücklicherweise nicht.<br />
Was bleibt von unserem ersten Campingurlaub?<br />
Den einen Höhepunkt gibt<br />
es nicht. Genossen haben wir vielmehr<br />
die gemeinsame Zeit und die Möglichkeit,<br />
mit unserem Sohn die Welt aus<br />
einer anderen Perspektive zu entdecken.<br />
Und für Emil? Vielleicht waren es<br />
die kleinen Hasen im Dischmatal oder<br />
seine erste Bootsfahrt? Vielleicht auch<br />
die ersten vier freien Schritte vom<br />
Frühstückstisch in die Arme seiner<br />
Mama – der Startschuss für viele weitere<br />
eigene Entdeckungen.<br />
thomas werz<br />
Praktische Tipps für eine<br />
Wohnmobiltour mit Kleinkind<br />
unter www.leben-und<strong>erziehen</strong>.de/camper<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014<br />
69
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Schicken Sie uns die Lösung des Rätsels bis zum 2. Juli 2014 und schreiben Sie, welches Modell Sie gewinnen wollen. Bitte geben Sie für Rückfragen<br />
Ihre Telefon nummer und Ihre Adresse an. Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Rätsel | Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-13 |<br />
E-Mail: redaktion@bayard-media.de Ganz bequem geht’s im Internet: www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/gewinnspiele<br />
Esslust<br />
Bad im<br />
Spessart<br />
flegelhafter<br />
Kerl<br />
foppen,<br />
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Weltraum,<br />
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Kosmos<br />
Operettenkomtenkomponist<br />
† 1948<br />
bayer.,<br />
österr.:<br />
Stoffrand<br />
Filter am<br />
Verbrennungsmotor<br />
Tabakware<br />
vorspringende<br />
Spitze<br />
Abk.:<br />
Regierung<br />
Appetithappen<br />
(span.)<br />
20. Hochzeitstag<br />
Stock,<br />
Knüppel<br />
franz.:<br />
Gemisch<br />
widerwärtig<br />
Musik:<br />
erste<br />
Tonstufe<br />
Grundschulfach<br />
Kfz-Z.<br />
Italien<br />
Geliebte,<br />
Kameradin<br />
altes<br />
Wegemaß<br />
saloppe<br />
Hose<br />
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Zauberer,<br />
Schwarzkünstler<br />
grober,<br />
gefrorener<br />
Niederschlag<br />
inhaltslos<br />
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Nagetier<br />
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Mahlzeit<br />
Geliebte<br />
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Vorname<br />
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Biagiotti<br />
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(engl.)<br />
Abk.:<br />
Bundeskriminalamt<br />
feine<br />
Nadelarbeit<br />
glatt<br />
Fanatiker<br />
Ausdrucksform<br />
Initialen<br />
von von<br />
Picasso<br />
† 1973<br />
Abk.:<br />
Unter-<br />
Initialen<br />
hitze<br />
Abk.:<br />
Saarländischer<br />
Rundfunk<br />
österr.<br />
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an der<br />
Donau<br />
Stadt im<br />
Etschtal<br />
landsch.:<br />
süßes<br />
Hefeteigbrot<br />
ugs.:<br />
Kfz-Z.<br />
zeit-<br />
Rottweil<br />
gemäß<br />
Hauptstadt<br />
in Nordafrika<br />
®<br />
Abk.:<br />
Nordnordwest<br />
svd1816.32-65<br />
Auflösung aus <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 06/14: Engelslaecheln<br />
Lösung<br />
Platz,<br />
Stelle<br />
Schachfigur<br />
Anerkennung<br />
aussprechen<br />
ital.<br />
Artikel<br />
panamaähnl.<br />
Gewebe<br />
(frz.)<br />
spani-<br />
Abk.:<br />
scher<br />
Kilo-<br />
Frauenmetename<br />
Gottes<br />
Gunst<br />
griech.<br />
Abk.:<br />
Karten-<br />
Vorsilbe:<br />
Seine<br />
spiel<br />
fern<br />
Exzellenz<br />
8 2 9 1<br />
9 4 6 3<br />
1 3 2 5 4<br />
5 6 2 8 3<br />
6 7<br />
2 9 3 8 5<br />
2 8 9 5 6<br />
8 5 6 7<br />
7 3 2 4<br />
70<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014
GLOSSE<br />
Als Fan<br />
einer Gurkentruppe<br />
lernt der Mensch,<br />
mit Niederlagen<br />
Darf man sein Kind<br />
für eine Gurkentruppe auf<br />
dem Rasen begeistern? Ist das<br />
verantwortungslos? Gedanken<br />
eines Fußball-Fans<br />
Jeden Samstag schwärme<br />
ich Emil vom Fußball vor,<br />
vom FCN, meinem Verein,<br />
dem ruhmreichen Club aus<br />
Nürnberg. Wir schauen manchmal<br />
die Sportschau an oder verfolgen<br />
die Live-Übertragungen<br />
im Radio. Emil ist vier und sehr<br />
schnell entflammbar. Wenn ich<br />
umzugehen<br />
Fußballfieber!<br />
jubele, jubelt er mit. Wenn ich<br />
ihm sage, dass wir die Jungs in<br />
den rot-schwarz-roten Trikots<br />
anfeuern, ist er dabei.<br />
Allerdings ist das mit dem<br />
Ruhmreichtum so eine Sache.<br />
Kurz vor der Jahrtausendwende<br />
gelang es meinem Verein, aus<br />
gesicherter Position doch noch<br />
abzusteigen. An jenem Nachmittag<br />
war ich im Stadion und<br />
sah harte Männer weinen. Auch<br />
in der aktuellen Spielzeit hat es<br />
wieder geklappt, Teil von etwas<br />
historisch Großem zu sein. Welcher<br />
Fußballanhänger kann<br />
schon von sich behaupten, eine<br />
komplette Vorrunde ohne Sieg<br />
erlebt zu haben? Das ist ein Re-<br />
kord für die Ewigkeit – und führt<br />
mich zu meinem Dilemma: Ist<br />
es verantwortungsbewusst, seinen<br />
Sohn für eine solche Gurkentruppe<br />
zu begeistern, einen<br />
Fußballclub, der es geschafft<br />
hat, als amtierender Meister<br />
(1968) und Pokalsieger (2007) abzusteigen?<br />
Doch, das ist eine<br />
schwerwiegende Entscheidung!<br />
Seinen Partner kann man sich<br />
aussuchen und gegebenenfalls<br />
verlassen. Einem Fußball verein<br />
bleibt man treu, für immer!<br />
Wie langweilig ist es,<br />
Fan des FC Bayern zu sein<br />
Wie löse ich diese Frage? Zumal<br />
gerade die WM anfängt und das<br />
Thema größer wird. Spätestens<br />
wenn Emil sieben ist, wird er mit<br />
seinen Schulfreunden über Fußball<br />
reden. Hier im Norden, in<br />
der Nähe von Hamburg, Lübeck<br />
und Hannover, weit weit entfernt<br />
von Nürnberg … Wenn ich<br />
mich nicht entscheide, wird er<br />
vielleicht ein HSV-Fan, ein Anhänger<br />
des VfB Lübeck, ein<br />
St. Paulianer oder gar Hannoveraner.<br />
Will ich das? Macht einen<br />
das Leiden nicht eher stärker?<br />
Scheitern als Konzept der Charakterbildung?<br />
Seit ich im zar ten Alter von fünf<br />
Jahren ein 1 : 4 gegen Mönchengladbach<br />
auf den Schultern<br />
meines Vaters miterlebte, habe<br />
ich durch meinen Verein ja auch<br />
enorm gewonnen: an Akzeptanz<br />
der Unwägbarkeiten der<br />
Wirklichkeit. Auch meine Frustrationstoleranz<br />
ist hoch und<br />
wird immer höher – von Saison<br />
zu Saison, von Spiel zu Spiel …<br />
Wie langweilig (und wenig persönlichkeitsbildend)<br />
muss es<br />
dagegen sein, die Spieler des<br />
FC Bayern anzufeuern. (Fast)<br />
immer gewinnen, und dann<br />
auch noch haushoch und neuerdings<br />
sogar verdient … Wo bleibt<br />
da die Herausforderung? Bereits<br />
ein Sieg meiner Mannschaft ist<br />
in etwa so, wie wenn die Münchner<br />
die Champions League<br />
einfahren.<br />
Darf ich meinem vierjährigen<br />
Sohn einen Fußballverein wie<br />
den 1. FC Nürnberg schmackhaft<br />
machen? Ich darf nicht,<br />
aber ich muss!<br />
Matthias Kröner ist Journalist<br />
und lebt mit seiner<br />
Frau und den Söhnen<br />
Emil (4) und Lennard<br />
(6 Monate) in Ratzeburg<br />
ILLUSTRATION: MARINE LUDIN; FOTO: GABRIELE KRÖNER<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2014 71
IMPRESSUM<br />
erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG, Augsburg<br />
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Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, Tel. 08 21/45 54 81-51,<br />
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Grafik:<br />
Robert Erker (Artdirector),<br />
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