Intranet: Geplatzte Träume â neue Chancen
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Intranet: Geplatzte Träume â neue Chancen
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5. Gestaltung der Beziehungen zwischen Unternehmen und Umwelt.<br />
Die Bezeichnung „firmeninternes Netzwerk“ ist irreführend: Das <strong>Intranet</strong> ist das<br />
ideale Tool für den Umgang mit Informationen, die das Unternehmen aus Interaktionen<br />
mit seiner Umwelt, d. h. Kunden, Wettbewerbern, Lieferanten etc., erzeugt.<br />
Auch unternehmensrelevante Informationen aus Politik und Wirtschaft sowie zu<br />
Markt und Standort sollten einfließen. Dies gibt der Unternehmenstätigkeit Kontext,<br />
generiert Sinn und erhöht in Veränderungsprozessen den Sense of Urgency.<br />
Acht Zukunftstrends im <strong>Intranet</strong><br />
Wie wird sich das <strong>Intranet</strong> weiter entwickeln? Aus heutiger Sicht lassen sich acht<br />
Zukunftstrends ausmachen:<br />
• Hybridstrukturen. Das <strong>Intranet</strong> wird in Zukunft noch stärker als bisher Plattform<br />
für andere Medien werden – z. B. für das Business-TV. Treiber für die<br />
Hybridisierung sind vor allem die sinkenden Speicherkosten für Daten. Nach<br />
dem Moor’schen Gesetz verdoppeln sich jeweils innerhalb von 18 Monaten die<br />
Speicher-Kapazitäten, und damit sinken die Kosten: z. B. lag 1988 der Preis für<br />
die Speicherung von 20 Filmen bei 5.400.000 Euro, 2000 bei 648 Euro; 2005<br />
werden es voraussichtlich nur noch 5 Euro sein (vgl. Mercer Management<br />
Consulting/HypoVereinsbank 2002). Derzeit setzt bereits rund ein Viertel der<br />
DAX100-Unternehmen vorproduzierte Sendungen via <strong>Intranet</strong> ein bzw. überträgt<br />
live Veranstaltungen über <strong>Intranet</strong> und Internet (vgl. Mast 2003, S. 17).<br />
Anders als beim herkömmlichen Business-TV können alle Mitarbeiter einfach<br />
vom Arbeitsplatz auf Sendungen zugreifen, die Kosten sind gering und die<br />
Qualität ist mittlerweile annehmbar. Durch die Integration des Business-TV im<br />
<strong>Intranet</strong> werden mediale Brüche weitestgehend aufgehoben (vgl. Rommert<br />
2002, S. 89): Der Mitarbeiter kann sich durch vorbereitete Links direkt mehr<br />
Wissen zu dem Thema der Sendung erschließen oder im selben Medium<br />
Feedback geben, statt wie bisher zum Telefon greifen zu müssen.<br />
• Vernetzung von Beruf und Privatem. Mit dem Handy hat der Einzug des<br />
Berufslebens ins Private begonnen, mit dem Laptop als mobilem Arbeitsplatz<br />
dringen weitere Funktionalitäten der Office-Welt ins Private ein. Heimarbeitsplätze<br />
sind weiter auf dem Vormarsch, um Mitarbeiter nicht zu verlieren (vor<br />
allem Frauen), aber auch, um zusätzliche Arbeitsleistungen in der Freizeit<br />
einzufordern.<br />
• Neue Web-Darstellungsformen. Eng mit der Hybridisierung der <strong>neue</strong>n Medien<br />
hängt der Trend zum multimedialen und emotionalen Erzählen zusammen –<br />
wie es in den Publikumsmedien geschieht. Was im Online-Journalismus<br />
bereits häufig zu finden ist, wird sich auch in den <strong>Intranet</strong>s der Unternehmen<br />
etablieren (vgl. Heijnk 2002, S. 142ff):<br />
− Integration von Audio- und Videosequenzen<br />
− Animation/Grafimation<br />
− Interaktive Services (personalisierte Anrede, Anwender-Rechner etc.)<br />
− Slideshows<br />
− Hypermedia Patchworks<br />
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