Die magnetische Schallaufzeichnung (PDF, 24MB) - AVC-Studio
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Au{zeichnung mit hochlrequenlem Vormagnelisierungsslrom<br />
Allgemeines<br />
Alle oben geschilderten Mängel wurden in Deutschland von H. B r a u n-<br />
rnühl und w. weber im Jahre 1941 in überraschend wirksamer weise<br />
beseitigt durch Anwenclung eines hochfrequenten Vormagnetisierungsstromes'<br />
der bei der Aufzeichnung an Stelle des bis dahin verwendeten Gtreichstromes<br />
dem niederfrequenten Aufsprechwechselstrom überlagert wird und auf einen<br />
im wechselfeld gelöschten, d. h. magnetisch neutralen Tonträger wirkt. Es<br />
iil/ar das Geburtsjahr des ,,Hochfrequeniz-Magnetophons", das in seiner Qua-<br />
Iität alle bisher bekannten <strong>Schallaufzeichnung</strong>sverfahren weii übeltraf und<br />
inzwischen in der g.anzelrr Welt überali dort Eingang gefunden hat, wo es<br />
auf die Herstellung hochwertiger Schallaufnahmen ankommt. So hat es bereits<br />
im Rundfunkstudio die wachsaufnahme gänzlich verdrängt, ist im Begriffe<br />
sich im Tonfiimatelier durch seinen ökonomischen Betrieb und seine sofortige<br />
Wietlergabebereitschaft durchzusetzen, und es hat den Anschein, a1s ob im<br />
llagnetophon durch die Herstellung billiger Heimgeräte und die Möglichkeit,<br />
auch Aufnahmen serienmäßig zu vervielfältigen, die dauerhaft und ohne<br />
Qualitätseinbufle abspielbar sind, der schallplatte eine sie langsam verdrängende<br />
Konkurrenz. erwächst, insbesondere dadurch, daß jedernann imstande<br />
ist, sein Lieblingsrepertoire auf einfachste und billigste weise über ,den<br />
Rlrndfunk selbst aufzuzeichnen.<br />
Wir haben bei der Schilderung des Aufsprechvorganges auf einen neutraien<br />
Tonträger gesehen, daß das Trägerrauschen in den Besprechungspausen<br />
gänzlich und in den Pianostellen weitgehend unterdrückt ist. Doch<br />
kommt ein solehes Verfahren aus Verzerrungsgründen nicht in Betracht.<br />
Durch die Anwendung der Hochfrequenzvormagnetisierung wird nunmehr<br />
erreicht, daß sich der Aufzeichnungsvorgang nicht auf der im Ursprung<br />
gekrümmten Neukurve, sondern auf einer weitgehend linearisierten dynamischen<br />
Kennlinie abspielt. Der lineare Aussteuerungsbereich wird durch<br />
äiese Maßnahme bedeutend vergrößert und das Trägerrauschen in den Besprechungspausen<br />
iestlos beseitigt. <strong>Die</strong> Dynamik des verfahrens an sich wird<br />
dadurch theoretisch unendlich groß, Es ist praktisch nur durch die verwendeten<br />
verstärker begrenzt. Man erreicht bei studioausführungen eine Fremdspannungsdynamik<br />
von über 60 db und eine gehörmäBige Dynamik von über<br />
g0 db und liegt damit höher als bei allen bekannten Aufzeichnungsverfahren.<br />
Praktisch entsteht durch die <strong>magnetische</strong> schallaufzeichnung keine verschlechterung<br />
der Dynamik gegenüber einer elektroakustischen Originalübertragung;<br />
sie kann daher im allgemeinen von ,einer solchen nicht mehr<br />
unterschieden wetden, vorausgesetzt, daß sich die Apparatur in einem technisch<br />
einwandfieien Zustand befindet.<br />
In den Besprechungspausen ist das Hochfrequenzvormagnetisierungsfeld<br />
im Spreehkopfspalt allein wirksam. Machen wir auch hier zunächst die Annahme,<br />
daß die Laufgeschwindigkeit sehr hoch ist, dann würde dieses überhörfrequente<br />
Wechseifeld wohl aufgezeichnet werden, aber bei der Wiedergabe,<br />
wenn diese mit gleicher Geschwindigkeit erfolgt wie die Aufnahme,<br />
ebenfalls nicht hörbar sein. Wie wir noch sehen werden, ist damit eine weitgehende<br />
Linearisierung der dj'lasischen Kennlinie für die aufzuzeichnende<br />
AA