Die magnetische Schallaufzeichnung (PDF, 24MB) - AVC-Studio
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genommen werden können. Für Schauspieler und Regisseure, Musiker und<br />
Dirigenten bedeutet es eine große Erleichterung, daß fehlerhafte Darbietrungen<br />
von der Fehlerstelle an wiederholt und durch einen Tonschnitt, für den Hörer<br />
unmerkbar, wieder zusammengefügt werden können. Durch die sofoftige<br />
Abhörmöglichkeit kann die Klangwirkung vom Dirigenten selbst so beurteilt<br />
werden, wie sie der Hörer bei der Sendung empfängt.<br />
<strong>Die</strong> fast unbegrenzt oftmaiige Abspielmöglichkeit ohne Qualitätseinbuße<br />
gestattet es, Archive von Schallaufnahmen anzulegen, die eine Sendegesellschaft<br />
im Laufe der Zeit vöIlig selbständig macht und ihr Programm auf<br />
lange Sicht vorher bestimmen läßL. Zweckmäßigerweise werden für den<br />
Spielbetrieb von den Archivaufnahmen Kopien angefertigt, so daß die ersteren<br />
vor mechanischer Beschädigung während des Betriebes bewahrt bleiben.<br />
R;eportagen können an beliebigem Ort und zu beliebiger Zeit aufgenommen<br />
werden und in den Abendstunden, wo sie einen größeren und daran interessierten<br />
Hörerkreis erfassen, wiedergegeben werden.<br />
Schallplattengesellschaften sind heute durchwegs dazu übergegangen,<br />
ihre Aufnahmen mittels einer transportablen Magnettonapparatur in Konzertsälen<br />
mit anerkannt guter Raumakustik durchzuführen und diese Aufnahmen<br />
dann mit ihren stationären und mit den besten Geräten ausgestatteten Überspieleinrichtungen,<br />
die örtlich oft sehr weit entfernt iiegen, weiter zu verarbeiten,<br />
wobei die Aufnahmen ihres geringen Gewichües wegen besondels<br />
per Flugpost auf dem schnellsten Wege befö,rdert werden können. Um auch<br />
hier die Aufnahmen vor Verlust zu bewahren, werden ebenfalls Kopien angefertigt<br />
und zutückbehalten. Gegenüber dem direkten Schneiden auf Wachs<br />
ergeben sich eine Reihe von Vorteilen. Abgesehen von dem beruhigenden<br />
Gefühl für den Techniker, der den überschnitt durchfüh.rt, daß ein mißlungener<br />
überschnitt jederzeit wiederholt werden kann, ohne z. B. das teure<br />
Orchester neueriich engagieren zu müssen, ist der Transport von geschnittenen<br />
Wachsen, die gegenüber Temperaturunterschieden sehr empfindlich<br />
sinC, mit einem viel größeren Risiko verbunden, als der von Bändeln, die<br />
gegenüber Temperaturschwankungen völlig unempfindlich sind.<br />
Nach dem zweiten Kriege macht die Filmindustrie in immer gröIlerem<br />
Ausmaß ebenfalls von der mag:netischen Schallaufnahme Gebrauch. Auch<br />
hier ist einer der wesentlichsten Vorteiie die sofortige Wiedergabebereitschaft,<br />
die es dem RegisseuS ermöglicht, sofort jede Szene kritisch abzuhören<br />
und sie gegebenenfalls sofort wiederholen zu lassen. Auf die Schauspieler<br />
wirkt sich dies sehr angenehm aus, weil sie die Aufnahme selbst mitanhören<br />
und ihre Darstellung entsprechend korrigieren können. Das Einleben in eine<br />
bestimmte Szene er{ordert eine beträchtliche Konzent'ration. Erfahrungsgemäß<br />
gelingen die Szenen meistens erst nach einigen Probeaufnahmen und<br />
es ist daher ein ziernlicher Filmaufwand an Bild und Tonstreifen, die getrennt<br />
aufgenommen werden, er{orderlich. Durch die Anwendung des Magnettonls<br />
ist der Filmverbrauch auf.beinahe die Hälfte reduziert, da die Tonstreifen<br />
der Probeaufnahme wegfallen und nur die stimmungsmäßig am<br />
besten gelungene Aufnahme verwendet wird, die übrigen aber ohne Materialverlust<br />
wieder gelöscht werden können.<br />
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