Der Lechtalradweg - Reutte
Der Lechtalradweg - Reutte
Der Lechtalradweg - Reutte
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TOUREN Lechtal-Radweg<br />
RadwegNATUR,<br />
<strong>Der</strong><br />
Lechtal-<br />
Eine Fahrradtour von Steeg nach<br />
<strong>Reutte</strong> ist wohl der beste Weg,<br />
um die Schönheit des Lech<br />
kennenzulernen. Vor allem am<br />
Lechtal-Radwandertag – denn<br />
dann kann man auch direkt<br />
Kontakt mit der lokalen Küche<br />
aufnehmen. Aber Vorsicht: Da<br />
es überwiegend bergab geht,<br />
kann man sich die Kalorien<br />
kaum vom Leib strampeln.<br />
Text/Fotos: Marco Felgenhauer<br />
Auf 264 Kilometern fließt einer der faszinierendsten<br />
Flüsse der Alpen vom Quellgebiet<br />
im österreichischen Vorarlberg bis<br />
zur Mündung in die Donau im schwäbischen<br />
Rain. Auf seinem Weg durch Tirol und Bayern<br />
durchlebt der Lech dabei die Wandlung vom<br />
naturgeschützten Wildbach hin zum hochgradig<br />
zivilisierten Fluss, der Städte wie Landsberg<br />
und Augsburg durchquert. Seinen schönsten<br />
Abschnitt hat er da schon lange hinter sich: das<br />
Lechtal in Tirol. Auf einem der lieblichsten Fahrradwege<br />
Österreichs begleiteten wir seinen Weg<br />
von Steeg bis hinunter nach <strong>Reutte</strong> und ließen es<br />
uns dabei richtig gut gehen.<br />
Man stelle sich einen Septembertag vor, so<br />
schön, dass man es fast nicht glauben mag, dazu<br />
eine Landschaft, wie man es sich in Urlaubs-<br />
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Traumtage<br />
auf dem Rad<br />
GENIESSEN!<br />
So sehen Traumtage<br />
im Lechtal aus: ein<br />
faszinierender Sonnenaufgang<br />
am Morgen,<br />
sonnige Panoramen<br />
und der kühle Lech<br />
als Begleitung für den<br />
ganzen Tag.<br />
katalogen gerne erträumt. Es ist früh am Morgen<br />
– noch recht kühl, möchte man meinen, doch die<br />
Vorfreude auf einen warmen Herbsttag vertreibt<br />
jeglichen schlechten Gedanken.<br />
Hinten im Tal blitzen bereits<br />
die ersten Sonnenstrahlen<br />
Ganz hinten im Tal, da, wo die Straße hinauf<br />
zum Flexenpass hinter den Ausläufern<br />
der Vorarlberger Berge verschwindet, blitzen<br />
bereits die ersten Sonnenstrahlen hervor und<br />
zaubern warm-rotes Licht an die Flanken der<br />
Lechtaler Alpen. Kurz nur jagt mir der Gedanke<br />
durch den Kopf, ob das nicht viel zu kitschig ist<br />
für ein Foto, doch viel zu groß ist die Neugierde<br />
darauf, ob sich diese Morgenstimmung auf eine<br />
digitale Speicherkarte schreiben lässt. Als dann<br />
kurz darauf das Bild auf dem Display der Kamera<br />
aufleuchtet, bin ich mir endlich sicher, nicht zu<br />
träumen.<br />
Mit ein paar Hundert anderen Radfahrern<br />
stehe ich in Steeg, so etwas wie der letzten größeren<br />
Bastion der Tiroler, bevor man weiter<br />
oben in den Bergen die Bundeslandgrenze nach<br />
Vorarlberg überquert. Es ist einer der höchsten<br />
Punkte im Lechtal und liegt trotzdem kaum 300<br />
Höhenmeter höher als <strong>Reutte</strong> am anderen Ende.<br />
Eine rasante Abfahrt ist daher wohl kaum zu erwarten,<br />
wohl aber eine gemütliche Radtour mit<br />
erstklassiger Verpflegung.<br />
Es ist der zweite Genuss-Radwandertag entlang<br />
des Lechtal-Radweges, der an diesem herrlichen<br />
Spätsommertag stattfindet. Die Idee, die<br />
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TOUREN Lechtal-Radweg<br />
<strong>Der</strong> recht flache <strong>Lechtalradweg</strong> ist auch für<br />
Familienausflüge perfekt geeignet.<br />
INFORMATIONEN<br />
TVB Naturparkregion <strong>Reutte</strong><br />
Untermarkt 34<br />
A-6600 <strong>Reutte</strong><br />
Tel. +43 5672 62336<br />
Fax +43 5672 62336-40<br />
E-Mail: info@reutte.com<br />
www.reutte.com<br />
Tourismusbüro Lechtal<br />
Untergiblen 23<br />
A-6652 Elbigenalp<br />
Tel. +43 5634-5315<br />
Fax +43 5634-5316<br />
E-Mail: info@lechtal.at<br />
www.lechtal.at<br />
Anreise<br />
Aus fast allen Gebieten Deutschlands ist<br />
die A7 der beste Zubringer, entweder von<br />
Norden her über Ulm oder von Westen<br />
und Osten her jeweils über die A96 und<br />
B12 zu erreichen. Die A7 dann immer gen<br />
Süden bis Füssen, dort durch den Grenztunnel<br />
nach <strong>Reutte</strong>.<br />
Aus der Schweiz führt der schnellste Weg<br />
durch Arlberg, dann in Richtung Arlbergpass,<br />
kurz vorher aber nach links über den<br />
Flexenpass ins Lechtal.<br />
Aus Süden und dem Rest Österreichs ist<br />
der Fernpass der kürzeste Weg, dann an<br />
Ehrwald vorbei und nach <strong>Reutte</strong>.<br />
Wer die Bahn bevorzugt, wird aus<br />
Deutschland über München und Garmisch-Partenkirchen<br />
reisen, von dort aus<br />
mit der Regionalbahn nach <strong>Reutte</strong>. Ab<br />
<strong>Reutte</strong> gibt es den regionalen Busverkehr<br />
bis hinauf nach Lech am Arlberg.<br />
bereits zu früher Stunde so viele Radler anlockt,<br />
ist die perfekte Kombination aus den besten<br />
Produkten des kleinen Tales: natürliche Lebensmittel<br />
und ein naturbelassener Flusslauf, wie<br />
man ihn sonst kaum mehr findet in den Alpen.<br />
Schon am Start haben die Käsereien ordentlich<br />
aufgefahren, es gibt Fingerfood auf Tirolerisch:<br />
Käsewürfel unterschiedlichster Reifegrade und<br />
Bauernbrot. Für die entsprechende Mischung ist<br />
jeder selbst verantwortlich. Da fällt es zugegebenermaßen<br />
schon schwer, sich beim offi ziellen<br />
Startschuss gleich in Bewegung zu setzen. Man<br />
könnte sich auch etwas mehr Zeit lassen, ankommen<br />
ist schließlich das Ziel, nicht eine Rekordfahrt.<br />
54 Kilometer misst der Lechtal-Radweg offiziell,<br />
beginnend in Steeg bis zur Lechtalbrücke in<br />
<strong>Reutte</strong>. Ein schönes Stück Weg, das aber durchaus<br />
an einem Tag zu schaffen ist dank des ständigen<br />
leichten Gefälles. Nur wenige Meter folgen<br />
wir der kurzzeitig gesperrten Bundesstraße,<br />
bevor wir diese viel befahrene Verkehrsader für<br />
den Rest des Tages hinter uns lassen. Oft genug<br />
kann man die breite Straße unterqueren, meist<br />
gemeinsam mit dem Lech, der sowieso die grobe<br />
Richtung dieser Radltour vorgibt. Recht flott fliegen<br />
Holzgau und Bach an uns vorbei, zwei kleine<br />
Ortschaften, die nur mit ihrer lieblichen Lage zu<br />
beeindrucken wissen. Kurz darauf erreichen wir<br />
Elbigenalp, das zwar mit einer Alpe relativ wenig<br />
zu tun hat, dafür aber die nagelneue Nikolausbrücke<br />
als Sehenswürdigkeit anzubieten hat.<br />
Gleich dahinter haben die örtlichen Bauern ihren<br />
Stand aufgebaut und locken mit Speck und Brot,<br />
was sich jetzt spartanischer anhört, als es is(s)t.<br />
Inzwischen hat der Vormittag Einzug gehalten,<br />
die Sonne steht schon recht hoch über dem Tal.<br />
Und wieder ist zunächst die Verlockung groß,<br />
sich am Ufer des Lech in die Sonne zu legen und<br />
den Tag zu genießen. Doch es wartet noch das<br />
Naturbad in Vorderhornbach.<br />
Mal geht es durch malerische<br />
Orte, mal am Fluss entlang<br />
Die fünfzehn Kilometer bis dahin sind deutlich<br />
flacher, ziehen sich aber keineswegs in die<br />
Länge. Mal durchqueren wir malerische Ortschaften,<br />
dann führt der Radweg wieder einsam<br />
am Fluss entlang und man muss aufpassen,<br />
nicht vom Glitzern der Wellen hypnotisiert zu<br />
werden. In Vorderhornbach erwarten uns dann<br />
Kräuter in allen Variationen, die die Küche zu<br />
bieten hat. Eine grandiose Stärkung für den letzten<br />
Abschnitt, den längsten, aber auch schönsten<br />
der gesamten Fahrt. Kurz hinter der letzten<br />
Labestation entlang der Strecke verschwindet<br />
der Radweg wieder im Wald links des Lech, nur<br />
um kurz darauf den Blick auf Stanzach freizugeben.<br />
Gegenüber fließt der Namlosbach aus<br />
dem gleichnamigen Tal in den Lech, wodurch<br />
der Flusslauf ab hier ein gutes Stück breiter wird.<br />
Kaum vorstellbar, welche Kräfte hier zu Zeiten<br />
der Schneeschmelze walten, wenn der Fluss die<br />
groben Steine wieder ein Stück weiter gen Tal<br />
transportiert. Nach einem langen Sommer äh-<br />
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Ständig stellt sich die Frage: Sitzen bleiben und die Sonne genießen oder doch<br />
lieber weiterfahren? Die nächste Brotzeit wartet schließlich schon.<br />
nelt der Lech hier noch eher einem Gebirgsbach,<br />
und nur das breite Flussbett erinnert daran, wie<br />
viel Wasser hier fließen könnte.<br />
<strong>Der</strong> Radweg hat es nun sichtlich schwerer,<br />
eine eigene Linie zu finden. Eingeklemmt zwischen<br />
Fluss und Bergen wird es spürbar hügeliger,<br />
aber selten wirklich anstrengend. Vielmehr<br />
freut man sich über diese Abwechslung, die<br />
schon wenige Kilometer später wieder vorbei ist.<br />
Einmal kurz über die Bundesstraße, und schon<br />
ist Weißenbach erreicht, das „Tor“ zum Tannheimer<br />
Tal. Die Höhenmeter des Gaichtpasses<br />
lassen wir aber links liegen, dann das Ziel in der<br />
Hahnenkammhalle in Höfen ist nicht mehr weit.<br />
Hier draußen, kurz vor <strong>Reutte</strong>, endet der Tag<br />
mit einem großen kulinarischen Fest, das noch<br />
einmal die Leckerbissen der kompletten Tour<br />
zu bieten hat. Zum Glück waren wir aber auch<br />
lange genug unterwegs, um die einzelnen Gänge<br />
inzwischen verdaut zu haben.<br />
Nicht weit von uns entfernt plätschert der<br />
Lech unentwegt seinen weiteren Stationen entgegen.<br />
Nach <strong>Reutte</strong> füllt er sich noch einmal kräftig<br />
auf, mit dem Wasser der Vils, die von Westen her<br />
aus dem Tannheimer Tal einiges davon mit sich<br />
bringt. Kurz darauf erreicht er mit dem Lechfall<br />
auch schon die österreichisch-deutsche Grenze<br />
und verlässt damit das naturbelassene Terrain.<br />
Schon der kleine Wasserfall wird zur Energiegewinnung<br />
genutzt, und spätestens auf dem Weg<br />
hinauf nach Augsburg reiht sich dann Staustufe<br />
an Staustufe. Den schönsten Teil des Flusses haben<br />
sich wahrlich die Tiroler bewahrt.<br />
Man muss nur die<br />
Augen offenhalten und<br />
sich etwas Zeit lassen,<br />
dann findet man auch<br />
die Kleinode entlang<br />
der Strecke – so wie<br />
dieses alte Bauernhaus,<br />
blumig dekoriert.<br />
GENUSS-RADWANDERTAG<br />
Genuss-Radwandertag in der<br />
Naturparkregion Lechtal-<strong>Reutte</strong><br />
Jedes Jahr Anfang September findet der<br />
Genuss-Radwandertag statt. Zwei Routen<br />
stehen zur Auswahl, die oben beschriebene<br />
von Steeg bis Höfen auf 55 Kilometern,<br />
außerdem eine 30 Kilometer-Strecke von<br />
Pfronten nach Höfen. Die Teilnahme ist<br />
kostenlos, der Start frei zwischen neun<br />
und elf Uhr. Von Höfen aus verkehren Busse,<br />
die die Radler zurück an den jeweiligen<br />
Startort bringen.<br />
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