Info-Blatt Nr 8 Gde-Wappen - Gemeinde Reutigen
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Unser <strong>Gemeinde</strong>wappen<br />
Von der Herkunft und seiner Geschichte<br />
„Was jeder weis und doch keiner kennt“, so wollen wir diesen Bericht<br />
einleiten. Denn jeder Bürger, der schon einmal in unserer Kirche war, wird am<br />
Taufstein dieses <strong>Wappen</strong> gesehen haben und es als unser <strong>Gemeinde</strong>wappen<br />
erkannt haben. Hier nun die Geschichte dazu:<br />
Der aufmerksame Bürger wird festgestellt haben, dass sich unser <strong>Wappen</strong><br />
markant von den <strong>Wappen</strong> der umliegenden <strong>Gemeinde</strong>n unterscheidet. Fast<br />
alle südlichen Nachbargemeinden im Amt Niedersimmental führen im <strong>Wappen</strong><br />
das Schloss der Herren zu Weissenburg, nur wir die nördlichen <strong>Gemeinde</strong>n<br />
Spiez, Nieder- und Oberstocken und <strong>Reutigen</strong>, führen andere <strong>Wappen</strong>. Aber<br />
besonders unser <strong>Wappen</strong> fällt durch seine Buchstabenform auf.<br />
Blicken wir zurück ins 13. Jahrhundert (1200 – 1299) in welchem unser Dorf<br />
zur Herrschaft der Freiherren von Strättligen gehörte. In diesem Jahrhundert<br />
vermuten wir auch den Bau unserer Kirche, was aber erst mit Dokumenten<br />
ab 1330 belegbar ist. Um das Jahr 1450 war ein Heinrich von Bannmoos der<br />
Herr zu <strong>Reutigen</strong>, welcher 1478 seinen Anteil der Herrschaft an einen Berner<br />
Namens Hans Schütz verkaufte. Zu dieser Zeit hatte auch Adrian von Bubenberg<br />
(* 1434 - +1479, Verteidiger von Murten 1476) als Herr zu Spiez und<br />
Mitherr zu <strong>Reutigen</strong> seine Rechte am Dorf. Wer war dieser Hans Schütz?<br />
Hans Schütz war ein hochangesehener Ratsherr aus Bern, der es vom einfachen<br />
Kaufmann zum reichen Handelsmann gebracht hatte. 1435 kam er in<br />
den grossen Rat in Bern und 14 Jahre Mitglied des kleinen Rates. 1458 –<br />
1462 war er Salzherr zu Bern. 1469 amtete er als<br />
Landvogt vom Niedersimmental und kam verm.<br />
dadurch erstmalig mit <strong>Reutigen</strong> in Berührung. In<br />
Bern amtete er in der Zeit 1449 – 1454 als<br />
Kirchenpfleger und führte das Schuldbuch im St.<br />
Vinzenzen-Stift, dem späteren Münster. Den<br />
Gepflogenheiten seiner Zeit entsprechend, wollte<br />
der inzwischen gut begüterte Handelsmann, seinen<br />
Teil am Ausbau zum Berner Münster teilhaben und<br />
stiftete den St.Gregor-Altar in der heutigen Schütz-<br />
Kapelle im Münster. Oben an der Decke im Gewölbe<br />
liess er sein Familienwappen<br />
und das seiner Frau anbringen.<br />
Es zeigt unser heutiges <strong>Gemeinde</strong>wappen<br />
(Bild rechts). In unserem <strong>Info</strong>rmationsblatt<br />
<strong>Nr</strong>. 6 berichteten wir, wie es zur Entstehung der<br />
Familienwappen kam und sich mit einem Aufstieg in der<br />
Gesellschaft auch das Anschaffen eines <strong>Wappen</strong>s/ Siegels<br />
nötig machte. So auch bei Hans Schütz, dessen <strong>Wappen</strong>zeichen,<br />
Version 1: eine Kombination seiner Initialen H &<br />
S und sein inniger Bezug zur Kirche mit dem nach rechts gerichteten Kreuz<br />
zeigt dieses <strong>Wappen</strong> (im Staatsarchiv Bern) als schwarzes Symbol auf rotem<br />
Untergrund (Bild oben), oder doch Version 2: Ein Hof- und Hauszeichen.<br />
(Siehe <strong>Info</strong>blatt <strong>Nr</strong>. 6)