Restaurator im Handwerk â Ausgabe 2009 / 2010 - Kramp & Kramp
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Hubert Labisch<br />
Historische Treppe<br />
der ehem. Schüle’schen Kattunfabrik –<br />
jetzt Fachhochschule Augsburg<br />
Bauzeit: etwa 1770 – 1772<br />
Bestand: bis auf Anfangsstufen, Anfangspfosten und Geländer<br />
erhalten<br />
Holzart: Eiche<br />
Oberfläche: Wangen farbig gefasst, Stufen holzsichtig gewachst<br />
Podestfüllungen: Ahorn<br />
Schäden: schlecht erhaltene Substanz, Stufenvorderkante entfernt,<br />
Stufen auf der Fläche grob abgearbeitet,<br />
Wandwange gebrochen mit Würfelbruch,<br />
Unterer Wangenkrümmling der Lichtwange angefault,<br />
Podest zerlegt mit starken Schwundfugen,<br />
Füllungen verworfen, von Anobien befallen.<br />
Treppe in neuem<br />
Glanz<br />
Vorbereitung der<br />
Restaurierung<br />
Starker Zerfall<br />
Auszug aus dem Leistungsverzeichnis:<br />
„Die demontierte Ausstattung des Kopfbaus<br />
präsentierte sich in einem stark beschädigten, gealterten<br />
Zustand. Durch die Jahrhunderte währende<br />
industrielle Nutzung und die zahlreichen<br />
baulichen Veränderungen sowie den bei Beginn<br />
der Baumaßnahme erfolgtem Ausbau wurden<br />
die Bauelemente stark in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Trotzdem sind wesentliche Informationen<br />
zur Bauweise und Oberflächengestaltung an allen<br />
Bauteilen hinreichend ablesbar, so dass das ursprüngliche<br />
Erscheinungsbild wieder herstellbar<br />
ist. Das Grundkonzept ist daher die Erhaltung<br />
und die Wiederherstellung des noch vorhandenen<br />
Bestandes durch eine umfassende Konservierung,<br />
Restaurierung und Rekonstruktion der <strong>im</strong> Wesentlichen<br />
<strong>im</strong> Zustand des 18. Jahrhunderts erhaltenen<br />
Bauelemente unter Berücksichtigung der<br />
ästhetischen Integration in das zukünftige Fassaden-<br />
und Raumbild nach dessen Renovierung und<br />
der zukünftigen öffentlichen Nutzung als Fachhochschule.<br />
Grundsätzlich ist bei sämtlichen konservierenden,<br />
restauratorischen Maßnahmen die<br />
an der historischen Substanz durchgeführt werden,<br />
die Erhaltung der Originalsubstanz als oberstes<br />
Gebot zu betrachten. Sämtliche Maßnahmen<br />
und notwendigen Eingriffe am Objekt müssen<br />
die Substanz erhalten und dürfen in keiner Weise<br />
schädigend wirken. Die verwendeten Materialien<br />
müssen nachweislich reversibel oder den Objekten<br />
und deren Nutzung angemessen und von der staatlichen<br />
Denkmalpflege anerkannt sein.“<br />
Maßnahmen:<br />
Sämtliche ausgeführten Maßnahmen wurden<br />
vorab mit der Projektleitung und dem Fachbauleiter<br />
abgesprochen. Es erfolgte die Verle<strong>im</strong>ung aller