Für Sack und Pack - Reisemobil Interaktiv

Vergleichstest
Camping-Trolleys
Für Sack und Pack
Ob Einkauf oder Gasflaschentausch, wer mobil unterwegs ist,
hat oft zu schleppen. Im Test: sieben Trolleys für unterschiedliche
Transportaufgaben.
Von Isabell Allgaier (Text) und
Dieter S. Heinz (Text/Fotos)
Die Toiletten-Kassette ist
voll, der Wassertank leer
und die Ver- und Entsorgungsstation
liegt am anderen Ende
des Campingplatzes. Den
Wasserkanister will kein Camper
selbst schleppen und das
Mobil nur dafür zu bewegen,
lohnt sich nicht. Jetzt kommt
die Transportkarre ins Spiel: Sie
fährt Schweres und Sperriges,
egal ob Campingstuhl oder
Gasflasche, ohne Probleme von
A nach B. Die Redaktion von
Reisemobil International hat
insgesamt sieben Trolleys zwischen
20 und 115 Euro einem
intensiven Testprozedere unterzogen.
Darunter Sackkarren,
Klappmodelle und Sonderformen
mit Box oder Stoffbespannung,
ein System, das gleichzeitig
auch als Strandstuhl
dient. Die Ergebnisse zeigen,
worauf es im Campingalltag
ankommt.
Verstauen im Fahrzeug
Ein maßgebliches Testkriterium
ist Größe und Gewicht
der Trolleys. Schließlich wollen
Camper diese einfach, ohne
großen Platzbedarf im Mobil
verstauen. Bewertet wurden
Länge, Breite und Höhe im
Transportzustand sowie das
Gewicht. Bei diesen Transportkriterien
punkten vor allem die
Faltbox von Yachticon und der
Transportroller von Movera.
Wesentlich mehr Platz im Stauraum
beansprucht hingegen
der Beach Rolly von Eckla und
schafft daher mit einem Packvolumen
von 139 Litern hier
nur einen halben Punkt.
Qualitätseindruck
Wie stabil und gut verarbeitet
die Transportkarren
sind, ob es scharfe Kanten
gibt und wie solide die
einzelnen Rohre sowie die
Gesamtkonstruktion sind,
das fassen die Tester in
der Qualitätsbeurteilung
zusammen. So
scheinen die Transportwagen
Axa von
84 Reisemobil International 4/2013

Brunner und der Transportwagen
Alu-Carry von Fritz Berger
auf den ersten Blick baugleich
zu sein. Die genauere Untersuchung
indes ergab, dass der
Axa sichtbar besser verarbeitet
ist. Im Gegensatz zum Alu-Carry
hat er keine scharfen Kanten
und sein Gestell zeigt schon bei
Anlieferung weit weniger Kontaktmacken
als sein direkter
Konkurrent. Positiv fällt das
Urteil für die Eckla-Produkte
aus. Beide Trolleys überzeugen
mit großen Luftreifen und
einem stabilen, verschraubten
Rahmengestell. Weniger überzeugend
ist die Konstruktion
der Faltbox von Yachticon; vor
allem die Bodenplatte mit der
Click-Fixierung lässt die nötige
Stabilität vermissen.
Transportvariabilität
Eine Getränkekiste, eine
Kassetten-Toilette, Campingstühle
und eine Gasflasche:
Mit diesen typischen Utensilien
muss eine Transportkarre ohne
Probleme klar kommen, um für
den Campingalltag geeignet
zu sein. Daher hat das Testteam
die genannten Gegenstände
auf jede Karre aufgeladen und
versucht, diese transportsicher
zu befestigen. Gut funktionierte
das beim Proband Easy,
beim Alu-Carry, dem Transportroller
Trolley und beim Axa.
Alle Gegenstände fanden
problemlos Platz auf der Ladefläche.
Allerdings müssen
die Gegenstände mit Gummispannern
befestigt werden,
damit sie während der
Fahrt einigermaßen stabil
und sicher stehen.
Aufgrund ihrer Konstruktion
ist die Faltbox für den Transport
von Gasflaschen und Getränkekisten
nur bedingt geeignet.
Für beide Gegenstände
ist das Fassungsvermögen der
Box einfach zu klein. Sperriges
kann mit Einschränkungen
nur oben liegend und ordentlich
verzurrt transportiert
werden.
Bestnoten in der Kategorie
Transportvariabilität heimst
der Campingboy von Eckla ein.
Seine Abmessungen sind – so
der Hersteller – bewusst auf
den Transport von Gasflaschen,
Wasserbehältnissen und die
Kassette der Toilette angepasst.
Diese beispielsweise finden
zwischen den Alurohren des
Griffbügels reichlich Halt, und
auch eine Gasflasche schmiegt
sich hier recht gut dazwischen.
Obwohl die Testgegenstände
auch im Beach-Rolly
Platz finden, eignet der sich
nicht ganz so optimal für den
Transport von Stühlen und
Gasflaschen. Denn hier ist es
nur eingeschränkt möglich,
Gummispanner einzuhängen
und die Ladung zu sichern.
Entscheidend für komfortables
Transportieren ist die Kraft,
mit welcher der Bügel niedergehalten
werden muss.
Reisemobil International 4/2013 85

Vergleichstest
Camping-Trolleys
Hersteller/Vertrieb Brunner/Frankana -/Fritz Berger Eckla/Fritz Berger Yachticon/ Yachticon
Typ Easy Transportwagen Alu-Carry Beach-Rolly Faltbox Trolley
Beschreibung Noch gut zu transportieren Aluminium-Klapp-Trolley mit Die Erstmontage ist einigermaßen
Klein und leicht und daher gut
und schnell einsatzbereit. teilautomatischer Aufbau-
aufwendig. Der Rolly zu verstauen. Transportbox ist
Lackierte Stahlrohrprofile Unterstützung: Ladefläche ist ideal für Transportaufgaben mit wenigen Handgriffen auseinander
(12x23 mm) wirken etwas nach unten klappen, dann zum Strand und dient dort sogar
gefaltet, Griff aus-
simpel und könnten auf Dauer schwenken die Räder von
als bequemer Stoffstuhl fahren, fertig. Mitunter etwas
auch korrossionsanfällig sein. selbst nach außen. Griffstange mit Sonnendach. Große Luftreifen
hakelig. Die Fanghaken der
Schön große Räder, jedoch nach oben ziehen und verriegeln.
und eine breite Spur-
Bodenplatte an den Seiten-
geringe Spurweite, kann sich
Getränkekisten sind sehr weite garantieren bestes Fahrwänden
einzuhängen ist nicht
auf unebenem Grund leicht gut, eine Gasflasche aber eher verhalten. Die Verarbeitung immer einfach. Teils scharfe
aufschaukeln. Dennoch recht schlecht zu transportieren stimmt. Schwierig jedoch wird Kanten, Bügel aus Alurohr
gut und leicht zu ziehen. Im (rollt am Querrohr entlang). es, die Ladung zu sichern, (18 mm) ist etwas umständlich
Test trotz Beladung wenig Gegendruck
Sie muss daher gut gesichert denn die Stoffseiten behindern
einzufahren (beidseitig
nötig. Vielseitig zu werden. Verarbeitung könnte den Transport von Camping-
Federschnäpper eindrücken).
beladen, packt auch schwere in Details besser sein (scharfe gestühl und das Einhängen Problematisch beim Transport
und sperrige Campingutensilien.
Kanten). Beim Ziehen hohe von Spanngummis. Die Räder sperriger Gegenstände (Gas-
Ladung aber unbedingt Kraft fürs Niederhalten erfor-
lassen sich leicht über Splinte flasche etc.), hinterlässt ins-
gegen Verrutschen sichern. derlich.
demontieren.
gesamt eher labilen Eindruck.
Packmaß (L/B/H), Packvolumen 55/33/16 cm (29 l) 76,5/47,5/6 cm (22 l) 82/65/26 cm (139 l) 39/41/8 cm (13 l)
Gewicht 3,13 kg 3,99 kg 5,49 kg 2,26 kg
Tragkraft 1) 70 kg 60 kg 100 kg 25 kg
Griffhöhe 99 cm 98 cm 113 cm 84 cm
Ladefläche (B/T) 25x28 cm 48x24 cm 47x33 cm 35x25 cm
Räder (Bauart, Durchm./B) Hartkunststoff, 150/30 mm Hartkunststoff, 170/30 mm Gummi-Luftreifen,
Hartkunststoff, 75/25 mm
260/85 mm
Spurweite 30 cm 42 cm 58 cm 39 cm
Haltekraft 2) 1,5 kg 4 kg 0 kg 1 kg
Unterbringung im Fahrzeug
Qualität –
Transportvariabilität 3)
Praxistest 4) –
Fazit Einfache, aber durchdachte
Konstruktion. Rollt auf
unebenem Grund recht hart
ab. Kann aber im restlichen
Praxistest größtenteils
überzeugen.
Raffiniertes Transportsystem,
das gut zu verstauen
ist. Qualitätsnote und Praxisbeurteilung
werden nicht
vergeben, da im Praxistest
ein Rad abgebrochen ist.
Benötigt viel Platz im
Fahrzeug, bietet aber
echten Mehrfachnutzen.
Obacht beim Rangieren, der
Trolly ist recht breit gebaut.
Bestes Fahrverhalten.
Fürs Einkaufen gerade noch
geeignet, hat Probleme mit
schwerem und sperrigem
Ladegut. Die kleinen Räder
blockieren auf losem Untergrund
frühzeitig.
Info www.frankana.de www.fritz-berger.de www.fritz-berger.de www.yachticon.de
Preis 33,90 Euro 29,99 Euro 115,00 Euro 19,95 Euro
= 5 Punkte/sehr gut = 0 Punkte/nicht zu empfehlen
1) Herstellerangabe 2) mit Kompaktlast 22 kg, Bügel in 70 cm Höhe 3) Beladung mit Gasflasche (11 kg), Getränkekisten (Bier, Wasser), Thetford-Kassette, 2 Campingstühle
4) Fahren auf unterschiedlichem Untergrund mit Gasflasche und Testgewicht 22 kg
86 Reisemobil International 4/2013

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Vergleichstest
Camping-Trolleys
Hersteller/Vertrieb Brunner/Brunner Eckla/Eckla -/Movera
Typ Transportwagen Axa Eckla Campingboy Transportroller Trolley
Beschreibung Aluminium-Klapp-Trolley mit Nach unkomplizierter Erstmontage
Eine besonders leichte Aus-
automatischer Rollen-Positionierung.
schnell aufgeklappt führung mit einem auszieh-
Auch hier schwenken und einsatzbereit. Hat aufgrund
baren Griff und darin integrier-
die Räder zur Seite, wenn die
seiner Konstruktion ter Entriegelungstaste. Somit
Ladefläche nach unten klappt.
Im Gegensatz zum Alu-Carry
große Vorteile beim Camping.
Gasflasche und Toiletten-Kassette
rasch einsatzbereit. Ein dünner
Bügel bildet die Ladezone,
stehen stabil und sicher ist die Verarbeitung besser,
die zusätzlich mit kleinen Auf-
das Finish der Kunststoffteile
sauberer. Das Querrohr ist
zwischen den beiden Bügelstangen.
Große Luftreifen tragen
lageflächen versehen ist. Kleine
Hartplastikrollen und eine
hier abgewinkelt, der Kontaktpunkt
zum hohen Fahrkomfort geringe Spurweite fördern
beispielsweise zur Gasflasche
auf jedem Untergrund bei. Die nicht eben das Fahrverhalten
liegt tiefer. Auch hier Verarbeitung ist tadellos, die – insgesamt eine kippelige
vergleichsweise hoher Kraftaufwand
Stabilität bestens. Der Kraft-
Angelegenheit. Umso wich-
fürs Niederhalten aufwand im Haltepunkt gering. tiger ist es, die Ladung gut zu
erforderlich. Bei schwerer, tief
sitzender Ladung können die
Räder unterwegs einklappen.
Als praktisches Zubehör gibt
es eine Einkaufstasche, die mit
zwei Klettbändern fixiert wird.
sichern. Die Räder nehmen
auf losem Untergrund leicht
Schmutz auf und blockieren.
Packmaß (L/B/H),
Packvolumen
73/48,5/4,5 cm
(16 l)
112/48/20 cm
(108 l)
66/27,5/20 cm
(18 l)
Gewicht 4,34 kg 3,37 kg 1,5 kg
Tragkraft 1) 90 kg 60 kg 35 kg
Griffhöhe 100 cm 101 cm 90 cm
Ladefläche (B/T) 49x27 cm 28x21 cm 16x28 cm
Räder (Bauart,
Durchm./B)
Hartkunststoff,
170/30 mm
Gummi-Luftreifen,
200/50 mm
Spurweite 44 cm 38 cm 23 cm
Haltekraft 2) 4,5 kg 1 kg 1,5 kg
Unterbringung im Fzg.
Qualität
Transportvariabilität 3)
Praxistest 4)
Fazit
Prinzipiell recht universelles
Transportsystem. Zeigt im
Praxistest Defizite, weil
unter Last die Räder nach
innen einschwenken können
– weiterfahren unmöglich.
04/2013
Insgesamt die beste Lösung
und verdienter Testsieger.
Geringe Einschränkungen,
was den Transport im Fahrzeug
angeht, trüben das
Gesamtergebnis nicht.
Hartkunststoff,
75/35 mm
Zusammengefaltet klein und
handlich und daher immer
mit dabei. Recht flexibel
einsetzbar. Achse und Rollen
erfordern Zugeständnisse an
die Fahreigenschaften.
Info www.brunner.it/de/ www.eckla.de www.movera.de
Preis 69,90 Euro 67,50 Euro 21,50 Euro
1) Herstellerangabe 2) mit Kompaktlast 22 kg, Bügel in 70 cm Höhe 3) Beladung mit Gasflasche (11 kg), Getränkekisten (Bier, Wasser),
Thetford-Kassette, 2 Campingstühle 4) Fahren auf unterschiedlichem Untergrund mit Gasflasche und Testgewicht 22 kg
= 5 Punkte/sehr gut = 0 Punkte/nicht zu empfehlen
Beladen mit einem Testgewicht
von soliden 22 Kilogramm, wirken
am Griff in 70 Zentimeter
Haltehöhe Kräfte bis über vier
Kilogramm, was einigermaßen
unkomfortabel ist. Ausschlaggebend
für diesen Kraftaufwand
sind die Grifflänge, die
Radgröße und die daraus resultierenden
Hebelmaße. Einen
hohen Kraftaufwand erfordern
unter diesen Bedingungen die
Transportwagen Alu-Carry und
Axa; fast gar kein Kraftaufwand
ist beim gut ausbalancierten
Beach-Rolly notwendig.
Praxistest im Freien
Auf einem Fahrparcour
mit verschiedenen Oberflächen
testete die Redaktion das Fahrverhalten
der Trolleys. Asphalt,
Kopfsteinpflaster, lose Kiesel
und weiche Erde, gewürzt mit
Rinnen und Stufen stellten
die Herausforderungen dar.
Außerdem zogen die Tester die
Test-Karren durch enge Wechselkurven
und über eine sechs
Zentimeter hohe Schwelle. Als
Ladung diente einmal mehr
die Gasflasche und das 22-Kilo-
Testgewicht. Die kleinen Räder
des Transportrollers Trolley und
der Faltbox Yachticon haben
schwer mit den losen Stein-
88 Reisemobil International 4/2013

BONAIRE
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Vergleichstest
Camping-Trolleys
Praxistest auf und abseits der Straße
Wie gut folgen
die Transportkarren
in engen
Wechselkurven,
wie leicht
lassen sie sich
auf Asphalt,
Schotter und
Kopfsteinpflaster
ziehen? Die
Unterschiede
sind deutlich.
Die Schwenkmechanik
der
Ladefläche
verriegelt die
Räder nicht.
Sie klappen im
ungünstigen Fall
während der
Fahrt nach innen
– Weitertransport
unmöglich.
Eine zu geringe
Spurweite lässt die
Karre an der Stufe ins
Kippen geraten. Die
Ladung geht von Bord.
Eine Ladung, die mit gut
20 kg deutlich unterhalb
der Belastungsgrenze
liegt, führte dennoch zum
Bruch der Radaufhängung.
Zu kleine und harte Räder mindern
erheblich den Abrollkomfort, eine
geringe Spurweite die Fahrstabilität.
Versionen mit einklappbaren Rädern
lassen sich besonders kompakt im
Fahrzeug verstauen.
chen zu kämpfen. Immer wieder
blockieren die Räder und
es braucht einige Kraft, um die
Karre zu ziehen. Beim Alu-Carry
bricht beim Überfahren der
Schwelle sogar die Radaufhängung,
womit sich eine Punktvergabe
erübrigt.
Problematisch ist auch
die Radkonstruktion vom Axa.
Wenn keine Querverstrebungen
im Griffbügel
vorhanden sind,
steht die Gasflasche
zwischen den Rohren
besonders sicher.
Unter Gewicht klappen hier
die Räder bisweilen ohne Zutun
nach innen – Weiterfahrt
unmöglich. Überzeugen können
die Lufträder der Eckla-
Produkte. Diese meistern die
verschiedenen Untergründe
und die Schwelle klaglos. Außerdem
rollen sie besonders
weich ab.
Worauf es ankommt
Eine gute, für den Camping-Alltag
geeignete Transportkarre
braucht große Räder,
eine vernünftige Spurweite,
eine ausreichend stabile Ladefläche
und einfache Verzurrmöglichkeiten.
All
diesen Vorgaben wird
der Campingboy von
Eckla im Testfeld am
besten gerecht und
sichert sich somit
den verdienten Testsieg.
Mit der optionalen
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Euro mausert sich der
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Reisemobil International 4/2013 91