Leseprobe - Reisemobil Interaktiv
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Caravan salon Düsseldorf EDITION · Das Buch zur Traumtour-show · DoldeMedien Verlag GmbH Stuttgart<br />
KONSTANTIN<br />
A B E R T<br />
<strong>Leseprobe</strong><br />
Seidenstraße<br />
Traumtour<br />
mit dem Wohnmobil<br />
auf dem Landweg<br />
nach China
Konstantin Abert<br />
Traumtour Seidenstraße<br />
Ein halbes Jahr durch den Wilden Osten<br />
Mit 16 Wohnmobilen<br />
quer durch Russland,<br />
China und die<br />
mittelasiatische GUS.<br />
Ein Buch über ein ultimativ spannendes Reiseabenteuer
Für Dina<br />
Vorwort<br />
Es liegt uns Menschen in der Natur, Neues auszuprobieren und dabei zwangsläufig<br />
auch ein gewisses Risiko in Kauf zu nehmen. Wir nennen das Abenteuerlust. Nun gibt<br />
es Menschen, bei denen diese Abenteuerlust schwächer ausgeprägt ist, bei anderen wiederum<br />
stärker. Ich bin anscheinend ein Exemplar letzteren Typs. Seit ich mich erinnern<br />
kann, begab ich mich auf Streifzüge nach Neuem, auf kleine und große Reisen, auf<br />
denen ich mich damit immer mehr den kleinen und größeren Abenteuern aussetzte. Zunächst<br />
per Pedes, dann mit dem Fahrrad<br />
und später mit dem Auto. Es blieb aber nie<br />
dabei, einfach nur ein Abenteuer für sich<br />
zu erfahren. Diese Prägung wurde mit einem<br />
zweiten Charakterzug gepaart: Zu<br />
gerne lehrte ich, gab mein Wissen weiter,<br />
ob die anderen es wollten oder nicht. Mit<br />
scharfer Zunge ließe sich meine missionarische<br />
Ader auch als „andere mit in den<br />
Schlamassel hineinzuziehen“ beschreiben.<br />
Schon in der Kindheit beließ ich es nicht<br />
dabei, auf meinen immer weiter führenden<br />
Streifzügen durch die Natur Insekten zu<br />
fangen. Nein, ich nahm andere Kinder mit<br />
und erklärte ihnen die faszinierende Welt<br />
der Käfer und Bienen, was mir nicht nur<br />
Bewunderung meiner Schüler einbrachte,<br />
sondern auch verärgerte Anrufe der Eltern,<br />
Immer wieder<br />
Moskau<br />
Mittlerweile bin ich<br />
alle zwei bis drei<br />
Monate in Moskau.<br />
Russlands Hauptstadt<br />
ist Dreh- und Angelpunkt<br />
bei der Organisation<br />
vieler Touren<br />
auf dem Gebiet der<br />
ehemaligen Sowjetunion.<br />
da manch ein Sprössling bei meinen Lehrstunden vorübergehend<br />
Schaden erlitt. Es führte nun mal zu Tränen, wenn einige<br />
der Insekten beim Vorführen zustachen. Denn die Kenntnisse<br />
über die Insektenwelt erwarb ich durch „learning by doing“.<br />
Mit Hilfe meiner Schüler...<br />
Was die Insektenstreifzüge von damals waren, die mich<br />
zum Schluss Hunderte Fahrradkilometer von zu Hause wegführten,<br />
sind meine Wohnmobilreisen von heute. Anfänglich<br />
war ich mit meinem ersten Wohnmobil, früher vollberuflich<br />
mal als Postbus tätig, unterwegs. Weiter, immer weiter, extremer,<br />
immer heftiger, lebte ich meine Abenteuersucht. War es<br />
zuerst nur Südosteuropa, wohin ich meine klapprigen und betagten<br />
<strong>Reisemobil</strong>e steuerte, wurde bald Sibirien und irgendwann<br />
der Ferne Osten daraus. Und immer zog ich den einen<br />
oder anderen unschuldigen Freund mit ins Boot. Gemeinsames<br />
Abenteuer, das ja auch immer mit ein bisschen Leiden verbunden ist, erwies sich als<br />
viel schöner. Steigern konnte ich das Ganze noch, indem ich im jakutischen Winter im<br />
Fernen Osten Russlands bei Temperaturen bis fast 60 Grad unter Null unterwegs war.<br />
„Das große Abenteuer, der ultimative Kick!“, dachte ich mir. In der Zwischenzeit wurde<br />
ich Vater. Wir waren also eine kleine echte Familie geworden, wir bauten uns alsbald ein<br />
Haus, ich pflanzte einen Baum in unserem neuen Garten. Das hätte ja meinen Abenteuertrieb<br />
etwas bändigen, mich etwas bodenständiger werden lassen können. Schließlich<br />
liebte und liebe ich meine Familie über alles und genieße stets die gemeinsamen Momente.<br />
Dem Drang nach Neuem tat das aber keinen Abbruch. Im Gegenteil, nun wurde<br />
das Abenteuergefühl noch größer, noch klarer profiliert, wenn ich irgendwo am Ende<br />
der Welt auf abgelegenen neuen Routen weit weg von der Familie im <strong>Reisemobil</strong> steckte<br />
und vor Sehnsucht nach Zuhause fast zerfloss. Allein das Wissen um die glücklichen<br />
Momente des Wiedersehens waren es wert, deswegen wegzufahren. Immer schwierigere<br />
Konstellationen erhöhten dabei die darauf erfolgende Belohnung.<br />
Wie kann man nun das Reisen als passionierter Wohnmobilist schwieriger gestalten?<br />
Indem man einfach mehr Leute mitnimmt. So viele, dass es richtig in Stress ausartet.<br />
Ich fing also an, als Tourguide andere <strong>Reisemobil</strong>isten durch den Osten zu führen. Nun<br />
musste ich nicht nur für mich, sondern auch noch für 15 bis 20 andere <strong>Reisemobil</strong>isten<br />
denken und lenken. Anfangs blieben wir in Europa auf dem Gebiet der GUS. Dort, wo<br />
ich mich eben wirklich gut auskannte. Dann sollte es weiter gehen. Sehr viel weiter. Soweit<br />
die Räder tragen. Ich entwarf eine Fahrroute der Superlative. Eine, die eine große<br />
<strong>Reisemobil</strong>gruppe vorher so noch nie gefahren war. Eine, die in Bezug auf Länge der<br />
Strecke und Dauer alles bisherige übertreffen sollte. Eine, die das ultimative kollektive<br />
Abenteuerfeeling bringen soll. Natürlich auch eine Realistische, denn ich musste davon<br />
ausgehen, dass ich Ärger bekomme, wenn die Hälfte der Reisenden nicht wieder heimkommt.<br />
Es wäre dann voraussichtlich nicht mehr mit einem Anruf verärgerter Eltern<br />
getan.<br />
Davon werde ich euch erzählen. Von einer Reise, kreiert aus dem Drang nach Abenteuer<br />
und dem aufrichtigen Wunsch, für unsere wunderbare Welt Begeisterung zu wecken.<br />
Ich wünsche euch spannende Unterhaltung dabei und bitte euch nun, für 180 Tage<br />
mit mir auf eine Reise der ganz besonderen Art zu gehen.<br />
Und noch eins sei im Vorab gesagt. Die folgenden Ausführungen sind aus meiner<br />
Sicht geschrieben und damit logischerweise absolut objektiv!... Nein, sind sie natürlich<br />
nicht. Erzählt wird so, wie ich es aus meiner Position als Reiseleiter erlebt habe. Authentisch,<br />
gefühlsecht und ungeschminkt. Möge es euch gut bekommen!<br />
Im Interesse bestimmter Beteiligter sind deren Namen geändert worden.<br />
8 Traumtour Seidenstrasse Traumtour Seidenstrasse 9
Ein schlechter Start<br />
Montag, der 07. Mai. Da sitzen ich und noch 200 andere Menschen mit ihren Bäuchen<br />
im Flieger von Deutschland nach Riga. Oliver, mein langjähriger Reise- und Abenteuergefährte,<br />
hat mein <strong>Reisemobil</strong> mit extra hergerichtetem Wohnanhänger im Schlepptau<br />
bereits nach Riga gebracht. Ich konnte so noch den runden Geburtstag von Sohn,<br />
Mutter, Schwiegervater und mir feiern – wir haben tatsächlich alle am selben Datum<br />
Geburtstag – um dann das traute Heim für ein halbes Jahr zu verlassen.<br />
Was für ein merkwürdiges Gefühl ist das hier oben, wie vor einer besonders schwierigen<br />
Mathearbeit. Nein, ich habe keine Flugangst! Die habe ich spätestens mit den Flügen<br />
innerhalb Mittelasiens im Rahmen der Reisevorbereitungen vollends abgelegt, als<br />
klapprige, tadschikische Propellermaschinen mich durch Turbulenzen über den Hochgebirgszügen<br />
von Tien Shan und Pamir brachten und dabei beinahe die Bergkämme<br />
streiften. Vielmehr bin ich voller Aufregung über das, was mich da unten erwarten wird.<br />
Sind alle Visa und Permits wirklich korrekt? Die im Vorfeld der Reise bei den verschiedenen<br />
ausländischen Behörden einzureichenden Unterlagen maßen aufeinandergestapelt<br />
knapp zwei Meter! Da kann sich schon mal ein Fehler eingeschlichen haben. Kommen<br />
wir wirklich über alle Grenzen? Ich weiß ja, wie schnell sich in der GUS etwas ändert.<br />
Werden die Autos das alles durchhalten? Gibt es ernsthafte Unfälle auf so einer langen<br />
Strecke? Was ist, wenn einer unterwegs richtig krank wird? Viele der Reiseteilnehmer<br />
sind ja nicht mehr gerade die Jüngsten. Und so eine lange Zeit in der Gruppe? Oder<br />
innerhalb eines Wohnmobils? Da sind gerade mal 10 Quadratmeter Platz für zwei Menschen,<br />
die es nun miteinander in Hitze und Kälte, Staub und Schlamm und wer weiß was<br />
noch aushalten müssen. Wird das gut gehen?<br />
Mein Herz klopft, als der Flieger auf der Piste in Riga landet. Am Flughafen wartet<br />
Sascha, ein bis dahin wohnmobilgruppenreiseabenteuerunerfahrener Student, der mich<br />
neben den lokalen Tourguides vor Ort auf der gesamten Reise unterstützen wird. Kennen<br />
gelernt haben wir uns ganz zeitgemäß über das Internet. Sascha ist von der Reiseidee<br />
genauso begeistert wie ich. Gemeinsam fahren wir im Taxi zum einzig offenen Campingplatz<br />
und damit dem Treffpunkt in Riga.<br />
Da stehen sie alle, sauber in Reih und Glied, eng an eng. 16 <strong>Reisemobil</strong>e und ihre<br />
Besatzung vor der größten Herausforderung ihres Lebens. Wir Reisenden kennen uns<br />
bereits von einigen organisatorischen Treffen im Vorfeld. Die meisten sind Pärchen, es<br />
gibt drei Einzelfahrer. Menschen, meist jenseits des Arbeitslebens und bereit für das große<br />
Abenteuer.<br />
Am Abend haben wir uns im Konferenzraum des benachbarten Hotels versammelt.<br />
Sascha und ich geben die visierten Pässe und die umfangreichen Reiseunterlagen aus.<br />
15 Mal ein Roadbook, das grundlegende Reiseinformationen und die Tagesetappen<br />
beinhaltet und dazu noch ausführliches Kartenmaterial über die Route bis Wladiwostok<br />
für jede Fahrzeugbesatzung. Jetzt ist wieder Platz in unserem Fahrzeuggespann.<br />
Der Wohnwagen wird Sascha, weiteren Reisebegleitern und den lokalen Guides als<br />
Schlafplatz dienen. Der Zugwagen, ein vorderradangetriebener Kastenwagen, wird zumindest<br />
nachts mein Reich sein. Tagsüber ist er, komplett als Büro ausgestattet, Anlaufstelle<br />
für alle. Für Sascha, alle meine lokalen Guides, die alle Reiseteilnehmer und die<br />
Menschen, denen wir unterwegs begegnen werden.<br />
Ich lese Anspannung und Freunde in den Gesichtern der Reisenden. Lange, sehr<br />
lange haben wir uns und unsere Autos auf diese Reise vorbereitet. Nun ist es endlich<br />
soweit!<br />
Der nächste Tag. Um sieben Uhr werfen wir in Riga den Riemen auf die Orgel.<br />
Meine Blicke wandern über die Gebäude der modernen und schönen lettischen Stadt.<br />
Good Bye Westen! Keine Zeit für Sentimentalitäten, heute müssen wir die erste Grenze<br />
knacken. Am Mittag<br />
stehen wir bereits am<br />
Tor ins größte Land der<br />
Welt. Es herrscht keinerlei<br />
Betrieb an der Station.<br />
Wir kommen gleich<br />
dran, aber die russischen<br />
Beamten scheinen so<br />
viel Zeit zu haben wie<br />
ihr Land Quadratmeter.<br />
In beispielloser administrativer<br />
Schlafmützigkeit<br />
werden wir nun durch<br />
Zoll, Pass- und Verkehrskontrolle<br />
gewurstelt. Die Gelassenheit ist ungleich verteilt.<br />
Die Russen haben sie, während Sascha und ich bereits<br />
am Rad drehen. Beim Aussteigen ist eine Reiseteilnehmerin<br />
unglücklich abgerutscht und hat sich dabei das Handgelenk<br />
gebrochen. Sie muss gleich ins nächste Krankenhaus, welches<br />
glücklicherweise auf estnischer Seite liegt. Bei einem anderen<br />
von uns finden die Grenzer eine Gewehrpatrone in der Seitenablage.<br />
Gewöhnungsbedürftig<br />
Vorsicht bei Regenwetter<br />
auf russischen<br />
Straßen. Man weiß<br />
nie, wie tief die<br />
Pfützen sein können.<br />
Nun ist die Gelassenheit auf beiden Seiten hin. Waffen bei westlichen Reisenden<br />
lassen bei allen Grenzern der Welt heutzutage die Alarmglocken schrillen. Die Gesichtszüge<br />
der Beamten sind im Nu eingefroren, die Mundwinkel reflexartig nach unten gezogen.<br />
„Zurück, das Auto, die Leute müssen raus! Wer hat noch Waffen? Lasst uns die<br />
Autos zerlegen! “ Oje, sorgenvoll nehme ich die Worte der Grenzer zur Kenntnis und<br />
blicke Sascha an: „Die erste Grenze und schon brennt der Baum – das kann ja heiter<br />
werden!“ Nach über 100 GUS-Grenzübertritten in den letzten 15 Jahren habe ich aber<br />
meine Erfahrungen und versuche nun die Situation zu beruhigen. „Schaut her, wir sind<br />
Touristen, wollen ganz durch euer schönes Land fahren. Die Patrone ist nur vergessen<br />
worden, Sie sehen doch, dass diese gar nicht versteckt war. Vorsatz gibt es also keinen.<br />
Ich bin übrigens Kostya und reise schon seit vielen Jahren durch Russland. Soll ich Ihnen<br />
mal erzählen, wo ich schon alles war? Im Ural, in Moskau, in Murmansk, in...“ Ich<br />
10 Traumtour Seidenstrasse Traumtour Seidenstrasse 11
Russian Highway<br />
Moskauer Verkehrschaos<br />
Fünf Stunden dauert die viel zu kurze Nacht. Tröstlich ist, dass der heutige Tag gar<br />
nicht so schlecht verlaufen kann wie der gestrige. Es ist der 9. Mai, der Tag des Sieges in<br />
Russland. Bei uns in Deutschland ist es nur die Kapitulation und wird daher nicht mit<br />
Kanonensalven und viel Brimborium gefeiert wie es in allen großen russischen Städten<br />
der Fall ist. Klar, dass wir uns das Spektakel von Paraden, Veteranenverehrung und fetzigen<br />
Vaterlandsreden anschauen. Fast alle Pskower sind auf den Beinen, die Stadt ist<br />
prunkvoll geschmückt. Es herrscht Volksfestlaune.<br />
Russland ist schick, fast jede Frau ein Hingucker. Zwangsläufig laufen mir viele von<br />
ihnen in den Sucher der Kamera, was den großen Anteil von Frauenfotos erklärt. Olessja,<br />
unsere lokale Führerin, zeigt uns ihre Stadt, ihr Pskow. Sie ist sichtlich aufgeregt,<br />
es ist ihre erste Führung in ihrer Karriere als Guide. „Ich komm gleich wieder!“, lässt<br />
sie uns wissen und legt einen beeindruckenden Spurt in schicken<br />
High Heels hin, dass es uns die Sprache verschlägt. „Wie<br />
kann man so schnell in den Dingern laufen?“, fragen wir uns<br />
tief beeindruckt. Nach drei Minuten ist Olessja, völlig außer<br />
Atem, wieder bei uns. Sie hatte ihre Exkursionsunterlagen<br />
vergessen. Für jeden von uns gibt es als Andenken einen von<br />
ihr selbst gezeichneten schwarzen Kater, der im Stadtwappen<br />
von Pskow zu finden ist.<br />
Gerade im Westen<br />
Russlands gibt es<br />
immer mehr gute<br />
Straßenabschnitte, die<br />
fast an unsere Autobahnen<br />
in Deutschland<br />
erinnern.<br />
Zur Siegesfeier marschieren und flanieren die Soldaten in ihren Festtagsuniformen.<br />
Ja, Russland ist wieder wer! Mit Stolz trägt man das neue Selbstbewusstsein zur Schau.<br />
Es sei noch angemerkt, dass der Anlass des Festes die einzige Spur der dunklen deutschrussischen<br />
Weltkriegsgeschichte ist. Die Pskower sind uns Deutschen gegenüber freundlich,<br />
es gibt keine Spur von Ressentiments. Die ersten menschlichen Begegnungen zwischen<br />
den alten Pskower Kremlgemäuern helfen, die Angst vor dem Wilden Osten, dem<br />
14 Traumtour Seidenstrasse Traumtour Seidenstrasse 15
Ganz Pskow auf den Beinen<br />
Der 9. Mai ist russischer Nationalfeiertag.<br />
Gefeiert wird der<br />
Sieg über Nazi-Deutschland. Wir<br />
freuen uns über die schönen<br />
Fotomotive und die ausgelassene<br />
Feierstimmung trotz dunkler<br />
16 Vergangenheit.<br />
Traumtour Seidenstrasse Traumtour Seidenstrasse 17
Guter Tausch<br />
Olegs Bühne ganz<br />
allein für mich. Das<br />
Moderieren macht mir<br />
Spaß und erfüllt auch<br />
noch einen guten<br />
Zweck: Wir bekommen<br />
den Standplatz<br />
im Stadtpark von<br />
Perm.<br />
Russische Gastfreundschaft<br />
So sieht sie aus, die<br />
russische Gastfreundschaft.<br />
Die Dorfbewohner<br />
Jalyms singen<br />
und tanzen mit uns.<br />
Zuvor haben sie uns<br />
mit Honig und Gebäck<br />
beschenkt.<br />
24 Traumtour Seidenstrasse Traumtour Seidenstrasse 25
Sibirische Gefühle<br />
Beschwingt wechseln wir am nächsten Tag den Kontinent<br />
und stehen bald vor den Toren Jekaterinburgs. Wir<br />
bieten Konvoi für die Stadteinfahrt an. Es braucht fast eine<br />
Stunde, bis wir uns ins Zentrum der Millionenstadt am Ural<br />
Unendliche<br />
Reise durch<br />
den Frühling<br />
Immer nach Osten reisen<br />
bedeutet, immer<br />
mit dem Frühling fahren.<br />
Was im Westen<br />
längst verblüht, wacht<br />
hier gerade erst auf.<br />
gekämpft haben. Die meisten nutzen dieses Angebot. Irgendwann müssen wir links abbiegen,<br />
aber der Gegenverkehr will einfach nicht abreißen. Und dann mehr als ein Dutzend<br />
Wohnmobile über diese Stelle? Das dauert ewig. Ich ziehe mir meine gelbe Warnweste<br />
über, schnappe meinen Polizistenstock, ziehe die Mundwinkel polizeilich-staatsmännisch<br />
nach unten und stelle mich breitbeinig auf die besagte Kreuzung. Alles steht! Sofort!<br />
Was für eine Wirkung. Russische Fahrer sind wie dressiert. Sie reagieren reflexartig auf<br />
das Niedersinken des schwarz-weißen Knüppels, der in jedem russischen Autofahrerleben<br />
immer wieder in Aktion tritt. Es ist des Polizisten wichtigstes Arbeitsgerät. Selbst<br />
die allgegenwärtigen Wichtigtuer-Typen in dicken Jeeps mit getönten Scheiben sind nun<br />
handzahm. Jetzt können unsere <strong>Reisemobil</strong>e die für uns gesperrte Kreuzung problemlos<br />
passieren. Gottfried Keller hat also doch recht. Kleider machen Leute. Wegen eines<br />
Stücks schwarz-weiß gestreiften Holzes und einer gelben Warnweste gehorcht mir die<br />
gesamte motorisierte Männerwelt von Jekaterinburg. Wie gut, dass in diesem Moment<br />
kein richtiger Polizist aufgetaucht ist. Wer weiß, ob der mir auch gehorcht hätte?<br />
Fast fehlerfrei lotsen Sascha und ich den Konvoi bis zum Standplatz. Wäre da nicht<br />
Traumtour Seidenstrasse 27
Sibirische Idylle<br />
Campingplätze gibt es in<br />
Sibirien keine. Aber dafür<br />
finden Dina und Sergej<br />
immer wieder fantastische<br />
Stellplätze in der<br />
Natur - Nachtigallengesang<br />
inklusive.<br />
Tanzen bis in die Puppen<br />
In der Kleinstadt Kargat überschlagen sich die Russen mit ihrer Gastfreundschaft. Wir<br />
erleben einen rauschenden Abend, den alle wohl nie vergessen werden. (unten)<br />
Zwischen Europa<br />
und Asien<br />
Genau zwischen den<br />
Kontinenten sitzen, ohne<br />
das Land zu verlassen, ist<br />
in Russland möglich.<br />
Kurz vor Jekaterinburg<br />
verlassen wir Europa<br />
für fast ein halbes Jahr.<br />
30 Traumtour Seidenstrasse Traumtour Seidenstrasse 31
Sibirische<br />
HeiSSsporne<br />
Wir haben das Chaos<br />
ausgelöst. In der Mitte<br />
des Hangs steckengeblieben,<br />
blockieren<br />
wir eine Spur. Da die<br />
sibirischen Fahrer nicht<br />
warten können und<br />
alle gleichzeitig an uns<br />
vorbei wollen, kommt<br />
es zum Knäuel, dessen<br />
Entwirrung eine halbe<br />
Stunde dauert.<br />
38 Traumtour Seidenstrasse Traumtour Seidenstrasse 39
Wunderbarer Baikalsee<br />
Wir sind durch die flächendeckende Medienpräsenz endlich zu Medienstars aufgestiegen.<br />
Wo immer wir mit unseren Autos unterwegs sind, erkennen uns Passanten und<br />
Autofahrer. „Ihr seid doch die mit den <strong>Reisemobil</strong>en und dem geklauten Laptop?“<br />
Den WOK gebe ich als handgeschriebene Notausgabe aus und beschreibe darin nun<br />
den Weg zum Baikalsee, unserer nächsten Station und dem vorausgesagten Höhepunkt<br />
unserer Russlanddurchquerung. Wir wollen aber nicht einfach wie andere Wohnmobilgruppen<br />
irgendwo ans Ostufer des Sees fahren. Wir wollen an die schönste Stelle des<br />
Baikals - auf die Insel Olchon. Dazu haben wir im Vorfeld mit den Behörden der Insel<br />
verhandelt und grünes Licht bekommen. Wir dürfen dort nun auch offiziell frei stehen.<br />
Olchon – das klingt nach Sternflüstern in traumhafter Landschaft. Hier wurde die<br />
gleichnamige ZDF-Reportage gedreht. Mit Polizeischutz und für uns freigesperrten<br />
Kreuzungen geht es raus aus Irkutsk Richtung Westufer bis zur Fähre, die zur Versorgung<br />
der Inselbewohner eingerichtet wurde. Auf Wohnmobiltourismus ist sie aber nicht<br />
ausgerichtet. Die Fähre ist so klein, dass gerade mal ein Dutzend PKW oder fünf bis<br />
sechs Wohnmobile darauf Platz finden. Schnell fühle ich die besorgten und verärgerten<br />
Blicke der Einwohner Olchons, die nach uns an die Fährauffahrt kommen. Ginge alles<br />
nach Fahrplan und würden alle der Ankunftsreihenfolge nach abgefertigt, gäbe es durch<br />
uns einen halben Tag Verzögerung. Und so etwas gibt böses Blut. Ich schwinge mich auf<br />
die Fähre und will den Kapitän bitten, ein paar Extraschichten außerhalb des Fahrplans<br />
einzulegen. Der junge Kerl wäre auch als lupenreiner übernächtigter DJ durchgekommen.<br />
Halb liegend treffe ich ihn in seinem Kapitänssitz – ein selbst gezimmertes Holzgestell<br />
in Barhockerhöhe mit einem darauf geschraubten PKW-Sitz – an. Seine Sprache<br />
ist typischer Halbstarken-Slang. Wie gut, dass ich mein Russisch auf der Straße und<br />
nicht in akademischen Zirkeln gelernt habe. Deswegen kann ich mit ihm locker verhandeln.<br />
„Hey, was geht? Hör mal, ich bin´n Deutscher und hab´n harten Job. Muss 30 von<br />
unsren Leuten und ihre Kisten rüber nach Olchon bringen. Will aber, dass es kein Stress<br />
mit euch gibt. Machst du für mich ein paar Extratouren? Soll nicht umsonst sein.“ Es<br />
imponiert ihm, dass ein Ausländer so unverkrampft seine Sprache spricht. Er zieht an<br />
seiner selbst gedrehten Zigarette und nickt mir kurz zu. „Mal sehn.“ Mehr bekomme ich<br />
bei unserer ersten Begegnung nicht zu hören. Er ist halt cool! Aber das reicht mir schon,<br />
ich habe verstanden. Der wird sich die Chance nicht entgehen lassen und das angebotene<br />
Geld mitnehmen. Und tatsächlich, in den nächsten Stunden fährt er häufiger übers Wasser,<br />
als der Fahrplan es ausweist.<br />
Das Wetter verschlechtert sich merklich, die Wellenkämme im Baikal wachsen besorgniserregend.<br />
Die Wellen schlagen bereits über die Bordwand. Es ist ja keine Hochseefähre.<br />
Eine Fuhre brauchen wir noch. Ob der DJ alias Kapitän noch einmal fährt? Ja, er<br />
macht es. Er ist doch cool und bringt die letzten Häuser auf Rädern auf die Insel.<br />
Das Westufer von Olchon. Es gibt unendlich viel Platz für uns alle. Was ist das für<br />
ein Traumblick auf die Küste und den See, fernab jeglichen touristischen Rummels. Wir<br />
sind ganz allein für uns. Die sanften grünen Hügel sind mit einem Meer aus rosafarbenen<br />
Blumen überzogen. Dahinter folgt das Ufer, umsäumt von weiß glitzernden Kies-<br />
Traumtour Seidenstrasse 45
Glücklich<br />
Das macht glücklich.<br />
Mit seinem eigenen<br />
Haus auf Rädern am<br />
Ufer des Baikalsees<br />
stehen.<br />
Frische<br />
Baikalfische<br />
Ivan hat für uns einige<br />
Dutzend Fische aus<br />
dem Baikal gefangen,<br />
die wir gleich räuchern<br />
und dann verspeisen<br />
werden. Der Omul ist<br />
eine endemische Art.<br />
Er kommt nur hier am<br />
Baikalsee vor.<br />
Blütenmeer<br />
am Baikalsee<br />
Die ganzer Insel Olchon<br />
ist Mitte Juni mit Blüten<br />
überzogen.<br />
46 Traumtour Seidenstrasse Traumtour Seidenstrasse 47
und Sandstränden. Das türkisfarbene Wasser erlaubt tiefe Blicke auf den Grund dieses<br />
Naturwunders. Am Abend fällt der von der untergehenden Sonne orange- und violettgefärbte<br />
Himmel ins Wasser und zaubert ein fast surrealistisches Farbenspiel über den<br />
ganzen See. Es ist der bisher schönste Standplatz, vielleicht der Schönste, den wir wohl<br />
überhaupt jemals hatten. Ein Traum wird wahr. Allein dafür hat sich die Anschaffung<br />
des Wohnmobils gelohnt. Es ist wieder so ein Moment in unserem kurzen Leben, der<br />
besser nicht sein kann. Man stelle sich vor! Kein Strom, kein Geschäft, keine Rezeption.<br />
Und trotzdem fehlt es uns an nichts. An fast nichts, außer dem gestohlenen Rechner.<br />
Meine Wunde nach dem Verlust ist mehr und mehr am Verheilen. Es war ja alles<br />
nicht so dramatisch. Ich denke an die Nachricht eines guten Freundes, der gerade einen<br />
Unfall erlitten hat und kann damit mein Unglück ganz schnell relativieren. Ach, Laptops<br />
werden überall auf der Welt gestohlen. Und die Bilder? Ich bekomme doch noch so viele<br />
Fotomotive. Das ist keine große Sache! Gelegentlich erwische ich mich dabei, wie ich<br />
heimlich hoffe, dass die Russen nicht doch noch den Laptop finden. Das würde mich<br />
knapp fünf Riesen Belohnung kosten... Ach, weg mit den Gedanken! Wir leben jetzt und<br />
erleben den Baikal von seiner schönsten Seite.<br />
Laut haben einige der Gruppe und ich getönt, wir würden im Baikal baden. Nun<br />
können wir nicht mehr zurück. Manch einer wird uns sonst zurecht als Großmaul aufziehen.<br />
Es ist ein sonniger Junitag, knapp 20 Grad. Draußen, versteht sich. Wir stecken<br />
ein Thermometer ins Wasser. Sechs bis sieben Grad zeigt das Quecksilber an. Das ist<br />
nicht gerade üppig für Mitte Juni. Aber gesagt ist gesagt. Runter mit der Kleidung und<br />
rein in den See wie Gott uns geschaffen hat. Kleine Nadelstiche überziehen blitzartig erst<br />
Beine, dann Bauch und Rücken, schließlich den ganzen Körper. Fast bleibt uns die Luft<br />
weg. Mensch, ist das kalt. Keine zwei Minuten halten wir es im Wasser aus. Kaum sind<br />
wir draußen, folgt die Belohnung. Tee mit einem Schuss Jack Daniels wärmt uns von<br />
innen, die hochstehende Sonne versorgt die Haut von außen. Der ganze Körper prickelt<br />
wunderbar! Sibirien, wir lieben dich!<br />
Mehrere Tage lassen wir die Seele auf Olchon baumeln. Handys gehen nicht, wir<br />
sind zudem frei von Presse und jeglichem anderen Rummel.<br />
Ivan ist ein Irkutsker Abenteurer und zugleich Besitzer eines rustikalen Allradbusses<br />
auf Olchon. Mit ihm unternehmen wir eine Exkursion bis in den Inselnorden, der nur<br />
durch unbefestigte, oft sandige Wege erschlossen ist. Mit unseren Fahrzeugen wären wir<br />
kaum durchgekommen. Unterwegs probieren wir burjatische Spezialitäten. Schließlich<br />
gehört die überwiegende Bevölkerung Olchons zu den Burjaten, einem nordmongolischen<br />
Volksstamm. Später räuchern und essen wir frische Omulfische am Ufer des Baikals.<br />
Der Omul zählt zu den über 200 endemischen Arten von Tieren und Pflanzen, die<br />
nur am Baikalsee vorkommen. Omulfische gibt es noch genug, wir müssen beim Verzehren<br />
des Fleisches kein schlechtes Gewissen haben.<br />
Einmal bekommen wir Besuch von einem Schamanen, der uns offen darüber aufklärt,<br />
dass Schamanismus viel Touristenshow und keine Hexerei ist. “Wir Schamanen sind<br />
eigentlich wie sehr gute Ärzte, die viel über Krankheiten wissen. Deswegen sagt man uns<br />
Heilkräfte nach. Aber man braucht eine Art besondere Begabung, eine Art Bestimmung.<br />
Ich bin begabt. Schaut her, ich habe einen doppelten Daumen. Das zeigt meine besondere<br />
Bestimmung.“ Fasziniert berühren und fotografieren wir seinen Zweifach-Daumen.<br />
In den Nächten am Baikalsee wird es kühl auf Olchon. Ivan hat am Ufer Holz für<br />
ein Lagerfeuer aufgeschichtet. Bald züngeln die Flammen in die klare windstille Nacht.<br />
Ich schiebe handgroße Kiesel an den Feuerrand. Schnell dringt die Energie des Feuers<br />
in die Steine, um sie nun für eine gewissen Zeit wie einen Speicher mit Wärme aufzuladen.<br />
Bald sitzen einige von uns ums Feuer. Wir halten die wohlig warmen, in tausend<br />
Jahren Baikalbrandung rundgeschliffenen Steine in der Hand und drücken sie an Bauch<br />
und Wangen. Über uns stehen funkelnd die Sterne. Die Milchstraße spannt wieder ihr<br />
Band aus Milliarden ferner Sonnen über uns. Je kälter es draußen wird, umso kräftiger<br />
wärmen wir die Steine auf. Ivan nimmt seine Gitarre. Maria, seine Freundin, singt mit<br />
göttlicher Stimme tief ergreifende russische Melodien. Wieder Gänsehaut am ganzen<br />
Körper. Mein Baikal, mein Russland, was bist du wunderschön.<br />
Zu schnell vergehen die Stunden und Tage auf Olchon. Nach fünf Tagen ist es Zeit,<br />
wieder aufzubrechen. Der Weg ist schließlich unser Ziel. Ein bisschen muss ich auch<br />
schon an den kritischen Abschnitt denken, der uns durch 2000 Kilometer Baustelle führen<br />
wird. Noch sind es über 1000 Kilometer bis dahin. Aber was ist, wenn wir schlechtes<br />
Wetter bekommen und nur langsam durch die Baustelle kommen? Wird uns dann die<br />
Zeit fehlen, die wir hier genossen haben? Vielleicht wird sie das, aber niemand, nicht mal<br />
der dreisteste Dieb kann uns die Momente des Glücks rauben, die wir auf Olchon erlebt<br />
haben. Unser Baikal-Sommermärchen gehört nun für immer unwiderruflich zu unserem<br />
Leben .<br />
„Ja guckt ihr denn kein Fernsehen? Heute kam es in den Nachrichten. Sie haben euren<br />
Laptop gefunden!“ „Wie bitte? Kann nicht sein!“ „Doch, es kam in den Nachrichten<br />
ganz groß. Die suchen euch!“, verkünden uns Burjaten, die uns beim Verlassen der Insel<br />
begegnen. Sascha und ich schauen uns groß an. „Dann hätten wir die Fotos wieder“,<br />
frohlocke ich. „Das wäre ja ein Ding. Bei soviel Präsenz in der Presse ist vielleicht alles<br />
möglich“, meint Sascha. „Aber die haben doch die falschen Daten und suchen nach<br />
einem anderen Rechner. Gehen wir mal davon aus, dass das ein anderes Notebook ist.<br />
Dann spare ich mir wenigstens die Belohnung.“ Meine Skepsis tut dem Mitteilungsdrang<br />
der Burjaten keinen Abbruch. Sie drücken mir einen Zettel mit der Telefonnummer der<br />
zuständigen Behörde in die Hand. Anrufen kann ich erst auf der Festlandsseite, da dort<br />
wieder Mobilfunknetze vorhanden sind. Warum ich nicht einfach das Satellitentelefon<br />
genommen habe, bleibt mir ein Rätsel. Wir verabschieden uns von Ivan und seinen Freunden,<br />
die noch auf der Insel bleiben. Wieder gelingt es, den Kapitän der Fähre mit etwas<br />
Zusatzgeld – es sind umgerechnet 12 Euro für jedes Wohnmobil – zu Sonderschichten<br />
zu bewegen. Grüppchenweise geht es mit der Fähre zum Festland. Dina und Sergej sind<br />
vorgefahren und machen den nächsten Standplatz am Ostufer klar, während wir gerade<br />
das Festland erreicht haben. Jetzt zeigt das Handy drei Balken. Wir haben Empfang.<br />
Aufgeregt wähle ich die Nummer. „Allo! Ist da die Polizei? Ich bin Deutscher.“ „Da!“<br />
brüllt die andere Seite. „Notbuk ok!“. Hmm, sie wissen gleich Bescheid. Ich bekomme<br />
die Adresse der Polizeistation genannt, verbunden mit der Aufforderung, schnellstens<br />
vorbeizukommen. „Hmmm, es ist trotzdem ein anderes Notebook. Und wenn doch,<br />
dann sind bestimmt alle Daten gelöscht“, brummle ich vor mich hin.<br />
Die nächste Etappe führt die Reisenden entlang des Ostufers des fast 700 Kilometer<br />
langen Sees. Sascha und ich sind derweil aufgeregt ins Irkutsker Stadtzentrum gefahren,<br />
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Schamanenzauber<br />
Stolz erzählt der Schamane,<br />
dass wir unser<br />
Notebook vielleicht<br />
wieder bekommen. Weiß<br />
er vielleicht mehr als die<br />
Normalsterblichen?<br />
Geteilte Freude<br />
ist doppelt schön<br />
Schöner als in unserer<br />
lockeren Gemeinschaft<br />
hätten die Tage auf Olchon<br />
nicht sein können.<br />
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Meister der<br />
Überladung<br />
Die Ladekünste der<br />
Spediteure kennt<br />
keine Grenzen<br />
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Ein starkes Team<br />
Marina (links) und Julia<br />
sind mein unschlagbar<br />
starkes Team für<br />
Mittelasien. Zu dieser Zeit<br />
ahnen wir noch nicht, dass<br />
wir Marina<br />
verlieren werden.<br />
Radarfalle<br />
Überall in besiedelten<br />
Regionen lauern die kirgisischen<br />
Polizisten mit<br />
ihren Radarpistolen. Ich<br />
komme noch einmal<br />
glimpflich davon, genieße<br />
als Ausländer einen Bonus.<br />
Seen, Berge<br />
und viel Platz<br />
Das Südufer des Toktogulsee.<br />
Das landschaftliche<br />
Ambiente, milde<br />
Temperaturen und warmes<br />
Wasser machen diesen<br />
Platz zu einem der<br />
schönsten in Kirgistan.<br />
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