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Kleines Batterie-Lexikon Strom, Ampère und Kapazität sind für Sie nur böhmische Dörfer? Hier finden Sie das wichtigste Fach-Chinesisch in Sachen Batterie-Basiswissen kurz und prägnant erklärt. AGM-Batterie: AGM-Batterien (Absorbent Glass Matt) binden Säure vollständig in einem hochporösen Mikroglasfaservlies. Sie sind kippund auslaufsicher, darauf optimiert, in kurzer Zeit hohe Ströme abzugeben oder mit hohen Strömen geladen zu werden. Etwa für den Einsatz mit leistungsstarken Wechelsrichtern oder Movern. Als Bordbatterien taugen nur spezielle AGM-Deep-Cycle-Batterien. Ah: Die maximal speicherbare Ladung in Akkus und Batterien wird mit der physikalischen Einheit Ampèrestunden (Ah) angegeben. Sie berechnet sich aus Stromstärke mal Zeit. Ampèrestunden geben die Kapazität einer Batterie an. Sozusagen das Tankvolumen. Die Ah-Angaben auf Batterien sind theoretische Werte. Wie viel Energie man tatsächlich entnehmen kann, hängt vom Batterietyp und der Höhe des Entladestroms ab. Deep-Cycle-Batterien: Batterien mit besonders dicken Bleiplatten und somit größerer aktiver Masse. Sie bieten sich optimal für zyklische Anwendungen mit hoher Entladetiefe an (Energieversorgung von Booten und Reisemobilen). Death of discharge (DoD): Bewertet den Ladezustand einer Batterie. Eine voll geladene Batterie hat einen DoD-Wert von 0 Prozent, eine komplett entladene von 100 Prozent. Die Batterielebensdauer hängt bei zyklischen Entladungen massiv vom DoD ab. Es besteht sogar ein logarithmischer Zusammenhang. Will heißen: mit zunehmender Entladetiefe verkürzt sich die Lebensdauer überproportional. Entladetiefe: Im Schnitt erreichen Batterien zwischen 12,1 und 12,4 Volt 50 Prozent Entladetiefe (DOD). Wer seinen Batteriewächter auf 10,5 Volt programmiert, entlädt 100 Prozent seiner Batterie und reduziert die Lebensdauer überproportional. Geringere Entladetiefen sichern hingegen hohe Lebensdauer. Tipp: Batteriekapazitäten effektiv hoch auslegen. Gel-Batterie: In der Gel-Batterie ist die Batteriesäure in einem Gel gebunden. Wie die AGM-Batterie ist sie auslaufsicher, kälteresistent und zyklenfest. Optimiert auf Abgabe und Aufnahme von kleineren Strömen. Sehr gute Batterie für Solaranlagen. Kapazität: Beschreibt die Speicherfähigkeit einer Batterie und wird in Amperestunden (Ah) angegeben. Die effektive Kapazität hängt maßgeblich von der Zeit ab, in der die Batterie entladen wird, und sinkt bei schnelleren Entladungen. Das Kürzel K oder C (Kapazität, engl. capacity) informiert darüber. K oder C100 bezieht sich auf 100 Stunden Entladezeit, K20 auf 20 Stunden – ein realistischer Wert für Reisemobilisten. Zyklenfestigkeit: Eines der wichtigsten Kaufkriterien. Wie oft kann ich die Batterie entladen? Zum Vergleich muss dieselbe Entladetiefe nach DOD (Death of discharge) herangezogen werden. Gängig: 50 Prozent, bei LiFe- Po4 geben Hersteller 90 Prozent an. Varta Professional Deep Cycle AGM 85 Varta Professional Deep Varta Professional Deep Cycle AGM 115 Cycle AGM 150 Optima Yellow Top 5.5 www.varta-automotive.com www.optima-batterien.eu/de AGM Deep Cycle AGM Spiralzellen 24 / 60 /70 / 260 Ah 55 / 66 Ah u. weitere 215 Euro 260 Euro 335 Euro 234 Euro 85 Ah 115 Ah 150 Ah 75 Ah 260 x 169 x 230,5 mm 328 x 172 x 233,5 mm 484 x 171 x 241 mm 325 x 165 x 238 mm 25,1 kg 32,8 kg 45,5 kg 26,5 kg 50 Prozent 50 Prozent 800 (50 % DoD) 1.200 (50 % DoD) 42,5 x 12 = 0,51 kWh 57,5 x 12 = 0,69 kWh 75 x 12 = 0,9 kWh 37,5 x 12 = 0,45 kWh 0,51 kWh x 800 = 408 kWh 0,69 kWh x 800 = 552 kWh 0,9 kWh x 800 = 720 kWh 0,45 kWh x 1.200 = 540 kWh 53 Cent 47 Cent 46 Cent 43 Cent Reisemobil International 6/2013 67
Kaufberatung Die neuen Super-Batterien Interview mit Hans de Jong, Johnson Controls „AGM ist nicht gleich AGM“ Varta/Johnson Controls liefert spezielle AGM- Versorgungsbatterien fürs Reisemobil. Hans de Jong, Key Account Manager OE, kennt das Potenzial der Energieträger. RMI: AGM-Batterien stehen bei Reisemobilisten und Reisemobil-Herstellern derzeit hoch im Kurs. Parallel berichten Großhändler von sinkenden Verkaufszahlen bei Gel-Batterien. Was erklärt diesen Trend? Hans de Jong: AGM-Batterien überflügeln in puncto Lebensdauer Gel-Batterien. Sie sind zudem weniger empfindlich bei Teilladungen und tolerieren Temperaturschwankungen und Hochströme sehr viel besser. Nebenbei verlangen sie keine besondere Kennlinie wie Gel-Batterien und können weitaus schneller geladen werden. RMI: Aber Gel-Batterien versprechen ähnlich viele Zyklen, akzeptieren Tiefentladungen, sind auslaufsicher und müssten demnach doch wie geschaffen sein für das Reisemobil? Hans de Jong: Ja, für bestimmte Reisemobilisten sind Gel-Batterien weiterhin eine gute Wahl. Aber die Notwendigkeit diesen Batterie-Typ einzubauen ist nicht mehr gegeben. Zudem erfordern heute leistungshungrige Verbraucher wie Mikrowellen, Fernseher oder Senseo-Kaffeemaschinen hochstromfähige AGM-Batterien. RMI: Dabei ist AGM ist nicht gleich AGM. Worauf muss der Kunde beim Kauf achten? Hans de Jong: Stimmt. Es gibt gewaltige Qualitätsschwankungen. Beispielsweise erfordern chemische Prozesse einen konstanten Innendruck und damit ein sehr robustes Batteriegehäuse – derart robust sind wenige AGM. Trotz allem erreichen sehr gute Starter-AGM schon 300 bis 400 Zyklen bei 50 Prozent DoD. Eine brauchbare Alternative für Reisemobilisten. Die sehr viel bessere Wahl sind spezielle Versorgungsbatterien – sogenannte DeepCycle-AGM-Batterie. Ein Qualitätsindikator: Eine 25 Kilogramm schwere 85-Ah-Batterie bringt voraussichtlich deutlich mehr Zyklen als eine Batterie mit gleicher Kapazität und nur 22 Kilogramm. In diesem Fall lohnt es sich das Mehrgewicht zu akzeptieren. RMI: Was ist passiert, wenn Reisemobilisten vom frühzeitigen Ausfall ihrer AGM-Batterien berichten? Hans de Jong: Das ist schwer zu sagen. Die meisten wurden offenbar mangelhaft geladen – häufig durch billige Laderegler von Photovoltaik-Anlagen. Durch eine schlecht angepasste Ladekennlinie erreicht die Batterie nie den maximalen Ladezustand und altert überproportional schnell. RMI: Benötigen AGM- Batterien eine besondere Pflege, um ihre versprochene Zyklenzahl zu erreichen? Hans de Jong: Eigentlich nicht. Wichtig ist, dass man am Ladegerät die richtige Kennlinie einstellt, Batterien nie in einem (teil-)entladenen Zustand lagert, und mehrmals im Jahr komplette Ladezyklen garantiert. Sicherlich ist eine geregelte Kennlinie auch für AGM-Batterien besser als eine ungeregelte. RMI: Wohin geht die Reise bei AGM-Bordbatterien? Werden sie leistungsfähiger, womöglich leichter? Hans de Jong: Nur in begrenztem Maße. Bedenken Sie, dass Kapazität und Zyklenanzahl maßgeblich von der Bleimasse abhängen. Technisch unübertroffen ist die Optima-Spiralzellen- Batterie. Ihr Blei ist besonders rein, die Säurekonzentration sehr hoch. Dadurch darf die Batterie weit höher geladen werden als herkömmliche AGM-Batterien, womit die Optima, gemessen an ihrer nominellen Kapazität, enorme Energiemengen zur Vergügung stellen kann. Zudem sichert ihr extrem niedriger Innenwiderstand pro Kilogramm mehr Netto-Energie, ihre Hochstromfähigkeit ist legendär. RMI: Aktuell sind exklusive Lithium-Ionen- oder Lithium-Eisen-Phosphor-Akkus im Gespräch. Wie stehen die Chancen dieser Akkus für den Einsatz im Reisemobil? Hans de Jong: Sehr gut, denke ich. Vor allem durch den stetig steigenden Stromverbrauch im Reisemobil und der limitierten Nutzlast bei Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen Gesamtmasse. Daher lohnt es sich, in NiMH- oder Li-Ion-Technologie zu investieren. Wir beobachten den Trend sehr aufmerksam. 68 Reisemobil International 6/2013
Seite 1 und 2: Kaufberatung Die neuen Super-Batter
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