WISSENSWERTES ZU KLEBSTOFFEN - REIFF Gruppe
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DICHT- UND KLEBSTOFFE<br />
<strong>WISSENSWERTES</strong> <strong>ZU</strong> <strong>KLEBSTOFFEN</strong><br />
Klebstoffe – das sollten Sie wissen!<br />
Bei der Konstruktion von Klebeverbindungen mit Hilfe von Klebstoffen<br />
sind folgende Hauptpunkte zu beachten:<br />
– Die Verbindungsflächen sollten so groß wie möglich gehalten werden,<br />
um eine sichere Kraftübertragung zu gewährleisten.<br />
Zwar kann man auch mit einem hochwertigen Klebstoff bei einer<br />
punktförmigen Verklebung eine gute Festigkeit erreichen, aber grundsätzlich<br />
ist die Klebeverbindung eine Flächenverbindung.<br />
Durch den Klebstoff-Film werden die einwirkenden Kräfte (so wie bei<br />
einer Schraub- oder Nietverbindung) übertragen. Da im Gegensatz zu<br />
den genannten Verbindungen die Flächen mit Hilfe des Klebstoff-Films<br />
zu einem festen geschlossenen Verbund zusammengefügt werden,<br />
erreicht man damit eine gleichmäßige Spannungsverteilung über die<br />
ganze Fläche.<br />
– Angreifende Kräfte sollen eine maximale Fläche der vorhandenen<br />
Klebstoffschicht erfassen, d.h., die Verbindungsstelle soll in der für<br />
Klebstoffe günstigsten Weise belastet werden, deshalb ist die Konstruktion<br />
möglichst so zu gestalten, dass nur Scher- und Zugkräfte auftreten.<br />
Hierbei wird die Kraft auf die ganze Klebstoff-Fläche verteilt,<br />
was somit günstigste Festigkeitswerte ergibt.<br />
Falls der Kraftangriff die Klebstoffschicht aufzureißen bzw. zu spalten<br />
droht, liegen die Verhältnisse wesentlich ungünstiger.<br />
Niedrigste Festigkeitswerte ergeben eine Belastung auf Abschälen, da<br />
hier lediglich eine Klebstoffkante zur Kraftübertragung herangezogen<br />
wird und somit die Kraftverteilung nur entlang einer Linie erfolgt.<br />
Bei der Verklebung unterschiedlicher Werkstoffe müssen auch die<br />
Unterschiede ihrer Elastizität bzw. Härte und ihre Ausdehnung berücksichtigt<br />
werden. Werkstoffe mit sehr unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten<br />
stellen hohe Anforderungen an einen Klebstoff.<br />
Bei der Berechnung der zu erwartenden Festigkeit von Klebeverbindungen<br />
nach allgemeinen Formeln sind stets die speziellen Eigenschaften<br />
des betreffenden Klebstoffes zu berücksichtigen.<br />
Wenn es sich konstruktiv nicht vermeiden lässt, dass Schälkräfte<br />
auftreten, müssen diese durch entsprechende Sicherungselemente<br />
abgefangen oder in der Dimension berücksichtigt werden.<br />
Die nachstehend aufgeführten Verbindungsarten weisen nur die<br />
grundsätzlichen Möglichkeiten auf. Was für ein Verbindungstyp es<br />
auch immer sein mag, die Überlappungslänge hat einen entscheidenden<br />
Einfluss, da die mögliche Kraftübertragung einer Klebefläche weitgehend<br />
von ihrer Größe bestimmt wird.<br />
Ein besonderer Vorteil beim Kleben besteht darin, dass Fugen unterschiedlicher<br />
Dicke durch einen entsprechenden Klebstoff-Film überbrückt<br />
werden können. Sind die Toleranzen noch größer, kann man<br />
den Klebefilm auch durch Einlegen eines Glasfasergewebes verstärken.<br />
Hierbei muss das einzulegende Gewebe vom Klebstoff gut durchtränkt<br />
sein und darf keine Lufteinschlüsse aufweisen.<br />
Wie finden sie den optimalen Klebstoff für ihre Anwendungen?<br />
Damit Sie den optimalen Klebstoff für ihre Anwendung finden, haben<br />
wir eine Klebstoff-Check-Liste erarbeitet. Anhand dieser Fragen ermöglichen<br />
Sie es uns, Ihr „Klebe-Problem“ so genau wie möglich kennenzulernen.<br />
Durch Beantwortung dieser Fragen können Sie in den nachstehenden<br />
Seiten schnell und problemlos den optimalen Klebstoff finden.<br />
Sollten Sie dennoch auf Schwierigkeiten stoßen, so sprechen Sie bitte<br />
mit den Mitarbeitern „Anwendungstechnik Klebstoffe“. Die Kontaktdaten<br />
finden Sie auf dem beigefügten Lesezeichen.<br />
1. Allgemeine Beschreibung des Problems – welche Teile sollen<br />
miteinander verbunden werden und was ist der endgültige<br />
Verwendungszweck?<br />
2. Wie verbinden Sie die Teile derzeit und welche Probleme<br />
treten auf?<br />
3. Welche Materialien sollen miteinander verklebt werden?<br />
(Machen Sie genaue Angaben, z.B. Stahl ST 37, ABS, u. ä.)<br />
4. Wie groß sind die Klebeflächen und von welcher Art sind die<br />
Verbindungen?<br />
(Überlappung, Flächen, Nut, Steckverbindung, Stoß oder<br />
Ähnliches)<br />
5a. Wie ist die Oberflächenbeschaffenheit der zu verklebenden<br />
Teile? (phosphatiert, lackiert, eloxiert, gefettet, o.ä.)<br />
5b. Welche Möglichkeiten der Vorbehandlung bestehen?<br />
(entstauben, entfetten, aufrauhen, sandstrahlen, primern,<br />
anätzen, Sonstiges)<br />
6. Welche Toleranzen/Fügespalten sind zu überbrücken?<br />
7. Welchen Beanspruchungen ist die Klebeverbindung während<br />
des weiteren Fertigungsprozesses ausgesetzt?<br />
(chemisch, thermisch, mechanisch und Belastungsdauer)<br />
8. Welchen Beanspruchungen ist die Klebeverbindung nach dem<br />
Fertigungsprozess ausgesetzt?<br />
(chemisch, thermisch, mechanisch und Belastungsdauer)<br />
9. Welche allgemeinen Eigenschaften soll/darf der Klebstoff<br />
haben?<br />
(Lösungsmittelanteil/2-Komponentig/Topfzeit/Anfangshaftung/Aushärtung/Endfestigkeit)<br />
10. Welche Möglichkeiten der Klebstoffverarbeitung bestehen?<br />
(Auftrag: z. B. Hand; halb- oder vollautomatisch,<br />
Ablüftung: z. B. Absaugvorrichtung vorhanden,<br />
Druck: Presse, Stapeldruck o.ä.)<br />
Kontaktdaten finden Sie auf dem beigefügten Lesezeichen.