RegJo Niedersachsen Ausgabe 2/13
RegJo Niedersachsen Ausgabe 2/13
RegJo Niedersachsen Ausgabe 2/13
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Das Regional-Journal für <strong>Niedersachsen</strong><br />
Hannover Oldenburg Osnabrück Wolfsburg Braunschweig Salzgitter Hildesheim Göttingen<br />
II/20<strong>13</strong><br />
Schutzgebühr 5,00 €<br />
Hot Spots
egjo niedersachsen editorial 3<br />
IHRE ZUKUNFT IM<br />
Gewerbeflächen im Dreieck Hamburg, Hannover, Bremen<br />
Leise Revolutionen<br />
Forschung und Entwicklung vollziehen sich normalerweise<br />
sehr lautlos. Wie man am Verkehr gut sehen kann.<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Zentral im dynamischen Wirtschaftsraum Norddeutschlands<br />
10 BAB Anschlussstellen und gute Schienenverbindungen<br />
Große Flächen zu besten Konditionen<br />
Gesunder Branchenmix und gutes Wirtschaftsklima<br />
Attraktives Lebensumfeld, Freizeit und Tourismus<br />
WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG@HEIDEKREIS.DE ∙ WWW.HEIDEKREIS.DE<br />
IMMER FÜR SIE DA - INDIVIDUELL, UNBÜROKRATISCH, ZUKUNFTSORIENTIERT<br />
Landkreis Heidekreis, Harburger Straße 2, 29614 Soltau, Tel. 05191/970 - 673<br />
unsere <strong>Ausgabe</strong> steht diesmal im Zeichen der Straße. Als Heimatland<br />
von Volkswagen liegt es in der Natur der Sache, dass es in<br />
<strong>Niedersachsen</strong> – nicht nur beim Autobauer – auch eine rege Forschungslandschaft<br />
rund um das motorisierte Vehikel gibt. Vor<br />
allem im Städtedreieck Hannover, Braunschweig und Wolfsburg<br />
wird kräftig in das Forschungs-Know-how investiert. Verbünde aus<br />
Hochschulen und Großforschungszentren arbeiten kontinuierlich<br />
an der Mobilität von morgen – sei es im Bereich des Verkehrsmanagements,<br />
des autonomen Fahrens oder an spezifischen Technologien.<br />
Eines der großen Themen ist dabei die Elektromobilität. Denn<br />
die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg<br />
ist eines von vier bundesgeförderten Schaufenstern Elektromobilität<br />
geworden. Um Hürden und Hemmungen abzubauen, engagieren<br />
sich zahlreiche Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und<br />
Kommunen in zahlreichen Einzelprojekten. Ziel ist, die Praxistauglichkeit<br />
von Emobilität zu demonstrieren und damit die nötigen<br />
Anreize, Vorbilder und Infrastrukturen zu schaffen, um den<br />
Bürger zum Umstieg zu animieren. In zwei großen Artikeln widmen<br />
wir uns der Forschung und Entwicklung rund um die Mobilität<br />
– mit einem kleinen Abstecher in die große Forschungslandschaft<br />
<strong>Niedersachsen</strong>s. Die ist alles andere als überschaubar<br />
und umfasst neben den Platzhirschen zahlreiche kleine Perlen.<br />
Regional widmen wir uns dieses Mal in einem Sonderheft<br />
dem Kulturraum Eichsfeld, der sich immerhin über drei Bundesländer<br />
erstreckt – <strong>Niedersachsen</strong>, Thüringen und Hessen. Über die<br />
Jahrhunderte und historische Trennungen hinweg hat sich die<br />
Region eine eigene Identität bewahrt – mit ihren Würsten und als<br />
katholische Enklave.<br />
Sven Grünewald<br />
Chefredaktion<br />
<strong>RegJo</strong> <strong>Niedersachsen</strong>: Der Wettbewerb zwischen den Standorten<br />
in Europa wird härter. Die klare Positionierung und Profilierung<br />
einer Region sichert das Bestehen in diesem Wettbewerb. <strong>RegJo</strong><br />
berichtet über Wirtschaft und Leben in <strong>Niedersachsen</strong>. Mit aktuellen<br />
und kompetenten Beiträgen erhöht <strong>RegJo</strong> die Identifikation<br />
der Menschen mit dem Bundesland. So gewinnt der Standort <strong>Niedersachsen</strong><br />
weiter an Attraktivität, bei Bewohnern und Investoren.
4 Inhalt regjo <strong>Niedersachsen</strong> regjo <strong>Niedersachsen</strong> Inhalt 5<br />
18 Mobilitätsforschung: Auto<br />
32 Elektromobilität<br />
73 Eichsfeld Spezial<br />
96 Landesausstellung<br />
Das Auto der Zukunft soll ressourcenschonender,<br />
sicherer und komfortabler sein. Daran forschen in<br />
der Region Braunschweig tätige Einrichtungen.<br />
Die Metropolregion Hannover Braunschweig<br />
Göttingen Wolfsburg entwirft<br />
Konzepte für die Elektromobilität.<br />
Mehr als Mettwurst: Das Eichsfeld<br />
besticht durch seine Landschaft und<br />
seinen besonderen Menschenschlag.<br />
Im Braunschweigischen Landesmuseum sind<br />
noch bis Ende Februar die Relikte der Schlacht am<br />
Harzhorn zu sehen, die 2008 entdeckt wurden.<br />
Wirtschaft<br />
Politik & Soziales<br />
Technik & Wissenschaft<br />
Land & Kultur<br />
Eichsfeld Spezial<br />
8<br />
9<br />
9<br />
10<br />
11<br />
11<br />
<strong>13</strong><br />
<strong>13</strong><br />
Nächste Generation: KomSIS.de, das Standortportal<br />
für Gewerbeflächen, mit neue<br />
Features.<br />
Eine Dekade Weltkonzern: Vor zehn Jahren<br />
entstand die Holzmindener Symrise AG.<br />
WolfsburgKiosk: Das Stadtmarketing Wolfsburg<br />
geht mit einer App neue Wege.<br />
50plus online: Neues Personalportal des<br />
Beschäftigungspakts „50plus“ ist online.<br />
Beratung für Produktion und Logistik:<br />
Passgenaue Lösungen der Schmidt & Kohl Consulting<br />
GmbH auf der Basis von SAP.<br />
Profil zeigen: Der Wirtschaftsraum Mittelweser<br />
hat eine Strategie zur Fachkräftesicherung.<br />
Schnell machen: Die BFTW Holzminden GmbH<br />
ist Experte für Betonfertigteile.<br />
Mit General Motors: Die Piller Industrieventilatoren<br />
GmbH beliefert General Motors.<br />
<strong>13</strong><br />
43<br />
48<br />
52<br />
72<br />
Platz für Gewerbe: Westlich von Cloppenburg<br />
prosperiert die Gemeinde Lastrup.<br />
Neue Wege mit Windgas: Patrik Eismann, Leiter<br />
Produktmanagement bei E.ON, über Lösungen,<br />
Energie künftig effizienter und nachhaltiger<br />
zu nutzen.<br />
Die große Gelegenheit: Osnabrücks Stadtplaner<br />
bekamen durch den Abzug der Britischen<br />
Streitkräfte sechs Kasernenareale – eine große<br />
Chance für die Stadtentwicklung.<br />
Auf einen Blick: Die größten Industrie- und<br />
Gewerbegebiete in <strong>Niedersachsen</strong>.<br />
Immer weiter aufwärts: Der Landkreis Emsland<br />
weist eine glanzvolle wirtschaftliche<br />
Dynamik auf. Die besondere Herausforderung<br />
ist jedoch, Fachkräfte zu binden und zu halten.<br />
07<br />
10<br />
59<br />
93<br />
4 Köpfe – 4 Meinungen: Nach Bespitzelungen<br />
von Journalisten und eines Anwalts in Göttingen<br />
– ist der Verfassungsschutz noch zeitgemäß<br />
und seine Arbeit kontrollierbar?<br />
Verlässlich: Das Pädagogium Bad Sachsa legt<br />
großen Wert auf eine gute Lernatmosphäre.<br />
Neue Spielplätze: Seit sechs Jahren rufen<br />
die Sparda-Bank Hannover-Stiftung und der<br />
Radiosender Antenne <strong>Niedersachsen</strong> zur Aktion<br />
„Spielplatz SOS“ auf.<br />
<strong>Niedersachsen</strong> abroad: Niedersächsische<br />
Politik spielt sich nicht nur in Hannover ab.<br />
Auch in Berlin, Brüssel und Südafrika hat das<br />
Land Vertretungen und Repräsentanzen.<br />
18<br />
32<br />
60<br />
44<br />
44<br />
45<br />
45<br />
Das mobile Miteinander: In der Region<br />
Braunschweig arbeiten Unternehmen und<br />
öffentliche Forschungseinrichtungen<br />
gemeinsam am Auto der Zukunft.<br />
Elektrisierte Pferdestärken: Elektromobilität<br />
soll bundesweit sichtbar werden. In vier<br />
„Schaufenstern“ werden regional Demonstrationsvorhaben<br />
erarbeitet.<br />
Forschung voraus: <strong>Niedersachsen</strong> hat eine<br />
bunte Forschungslandschaft. Neben den Hochschulen<br />
und großen Forschungsgesellschaften<br />
gibt es auch zahlreiche kleinere Institute.<br />
Die Leitmesse: Die MobiliTec schafft ein<br />
Forum für Innovationen.<br />
Anwendungsreife Batterietechnik: Die Firma<br />
Eisenhuth entwickelt Redox-Flow-Batterie.<br />
Rollende Energiesparer: Die Roller der emco<br />
Elektroroller GmbH fahren rein elektrisch.<br />
Präsenz zeigen: Der Braunschweiger Forschungsflughafen<br />
war auf der Expo Real.<br />
10<br />
14<br />
96<br />
102<br />
106<br />
Infos jederzeit: LandZukunft bringt elf Infoterminals<br />
in die Solling-Vogler-Region.<br />
„Ich habe mich totgelacht“: Interview mit<br />
der Schauspielerin Jessica Stockmann über die<br />
Bedeutung des Theaters und ihre neue Rolle.<br />
Schlachtenlärm in Museumshallen: Im<br />
Braunschweigischen Landesmuseum lässt<br />
sich derzeit die große Landesausstellung zur<br />
Römerschlacht am Harzhorn besichtigen.<br />
Veranstaltungskalender: Die kulturellen,<br />
musikalischen, Ausstellungs- und sonstigen<br />
Highlights in <strong>Niedersachsen</strong>.<br />
Wussten Sie, dass…: Anekdoten und Kurioses<br />
aus ganz <strong>Niedersachsen</strong>.<br />
78<br />
80<br />
90<br />
90<br />
90<br />
Löwenantlitz im neuen Design: Das Hotel<br />
zum Löwen in Duderstadt blickt auf eine<br />
300-jährige Geschichte zurück. Letztes Jahr<br />
wurde es grundsaniert.<br />
Der Mittelpunkt Deutschlands: Während<br />
der deutschen Teilung verlief die<br />
Grenze durch das Eichsfeld. Die Bewohner<br />
trotzten der Teilung mit einem starken<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />
Über 160 Jahre: So lange ist die Sparkasse<br />
Duderstadt schon im Untereichsfeld zuhause.<br />
Die beste Stracke: Der Wehn‘sche Hof stellt<br />
Mettwurst nach alter Tradition her.<br />
Überzeugend: Egbert Hundeshagen ist Fachanwalt<br />
für Familienrecht und dem Eichsfeld<br />
eng verbunden.<br />
Cover: Laser Zentrum Hannover (zu sehen ist ein CO 2<br />
-Laser, der verschiedene Formen und fast alle Materialien schneiden kann)<br />
Bilder: NFF-Pressestelle/Christian Bierwagen, Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH, HVE Eichsfeld Touristik e.V., Anders Seefeldt
egjo niedersachsen Meinung 7<br />
BFTW-Holzminden GmbH<br />
Telefon (05531/1280-0)<br />
Telefax (05531/1200-32)<br />
E-mail werk@BFTW.de<br />
Internet www.BFTW.de<br />
4 Köpfe – 4 Meinungen<br />
Nach Bekanntwerden der Bespitzelungen von Journalisten und eines Anwalts in Göttingen – ist der<br />
(niedersächsische) Verfassungsschutz überhaupt noch zeitgemäß und seine Arbeit kontrollierbar?<br />
Neubau einer Produktionshalle<br />
und eines Hochregallagers<br />
Baujahr: 2009<br />
Bauort: Dassel<br />
Umbauter Raum: 49.000,00 cbm<br />
Stahlbetonfertigteile: ca. 850,00 cbm<br />
Grundfläche Gesamt: 6.000,00 qm<br />
Neubau eines Verwaltungsgebäudes<br />
Baujahr: 2011<br />
Bauort: Dassel<br />
Umbauter Raum: 6.500,00 cbm<br />
Bauzeit: ca. 10 Monate<br />
Anzahl Geschosse: 2<br />
Grundfläche Gesamt: 723,00 qm<br />
Roloff - Bau GmbH<br />
Telefon (05531/1280-0)<br />
Telefax (05531/1200-50)<br />
E-mail info@roloff-bau.de<br />
Internet www.roloff-bau.de<br />
Christiane Eickmann, stv.<br />
Vorsitzende DJV <strong>Niedersachsen</strong>:<br />
„Der Verfassungsschutz<br />
hat Daten von Journalisten<br />
gespeichert – das ist ein eindeutiger<br />
Rechtsbruch, der die<br />
Pressefreiheit verletzt. Ja es<br />
kann sein, dass im rechtsextremen<br />
Milieu recherchierende<br />
Kollegen in ihrer<br />
Jugend linken Gruppierungen<br />
nah standen. Aber wo kommen wir denn hin, wenn das<br />
ein Grund sein sollte, sie zu observieren?! Wenn eine Rechtsextremismus-Expertin<br />
und hervorragende Journalistin sechs<br />
Jahre lang observiert wird, ist das auch ein Angriff auf den<br />
investigativen Journalismus. Noch immer ist der Skandal<br />
nicht ganz aufgeklärt. Und es steht zu befürchten, dass noch<br />
gar nicht alle betroffenen Journalisten wissen, ob über sie<br />
eine Akte geführt worden ist. Es müssen dringend alle Pannen<br />
offengelegt und das Vorgehen kritisch hinterfragt werden.<br />
Der angestoßene Denkprozess muss weitergehen.“<br />
Brigitte Kreuder-Sonnen,<br />
Bundessprecherin der Neuen<br />
Richtervereinigung: „Wozu<br />
überhaupt ein Inlandsnachrichtendienst?<br />
Unsere Demokratie<br />
bedarf des Schutzes.<br />
Aber so, wie der Verfassungsschutz<br />
arbeitet, müssen<br />
sich engagierte Demokraten<br />
vor ihm schützen, um ihre<br />
Grundrechte zu wahren. Das<br />
BVerfG hat daher am 17.9.20<strong>13</strong> einer Verfassungsbeschwerde<br />
eines Abgeordneten der Partei Die Linke stattgegeben: Die<br />
„streitbare Demokratie“ dürfe sich nicht „gegen sich selbst“<br />
wenden. Ist es nicht angesichts dieser Fälle zum Schutze<br />
unserer Demokratie sinnvoller, einen nicht selten gegen<br />
kritische Bürger tätigen Innennachrichtendienst aufzugeben?<br />
Die notwendigen Aufgaben können Polizei und Staatsanwaltschaft<br />
überlassen werden, die auf klarer gesetzlicher<br />
Grundlage und unter parlamentarischer Aufsicht gegebenenfalls<br />
auch „heimlich“ ermitteln können.“<br />
Ralf Meister, Landesbischof<br />
der evangelisch-lutherischen<br />
Landeskirche Hannover:<br />
„Die evangelischen Kirchen<br />
bekennen sich klar zur<br />
freiheitlich-demokratischen<br />
Grundordnung. Diese markiert<br />
Überzeugungen und<br />
Werthaltungen, die wesensmäßig<br />
auch zum christlichen<br />
Glauben gehören. Der<br />
Verfassungsschutz hat die Aufgabe, Informationen auszuwerten,<br />
die sich gegen unsere Grundordnung richten. Diese<br />
Aufgabe unterstützt die Kirche! Das entscheidende grenzziehende<br />
Kriterium dafür bleibt aber der Artikel 1 GG: „Die<br />
Würde des Menschen ist unantastbar.“ Ich halte eine die<br />
Arbeit des Verfassungsschutzes begleitende Debatte mit<br />
Beteiligung aller gesellschaftlichen Kräfte für notwendig.<br />
So wird die Bindung an Grund- und Menschenrechte der<br />
Aufgabe des Verfassungsschutzes Grenzen setzen. Diese sind<br />
unbedingt zu achten!“<br />
Maren Brandenburger, Präsidentin<br />
des Landesamtes für<br />
Verfassungsschutz: „Der Verfassungsschutz<br />
hat als Frühwarnsystem<br />
in der Demokratie<br />
eine wichtige Aufgabe.<br />
Er ist Beratungsinstanz für<br />
Politik und Gesellschaft und<br />
wichtiger Baustein einer<br />
gesamtgesellschaftlichen Präventionsstrategie.<br />
Er muss<br />
die schnelllebigen Entwicklungen des Extremismus darstellen,<br />
dafür aber auch die Veränderungen in der Gesellschaft<br />
wahrnehmen. Der Verfassungsschutz hat mit einer hohen<br />
Analysekompetenz die Gefahren für den demokratischen<br />
Rechtsstaat aufzuzeigen. Eine unabhängige Task Force überprüft<br />
derzeit alle Speicherungen und hilft so, Fehlentwicklungen<br />
aufzuzeigen und Konsequenzen für die Zukunft zu<br />
ziehen. Die Reform des Niedersächsischen Verfassungsschutzes<br />
soll künftig eine parlamentarische und innerbehördliche<br />
Kontrolle sowie größtmögliche Transparenz sicherstellen.“<br />
Bilder: privat (2), LVH/Jens Schulze, Niedersächsischer Verfassungsschutz
8 Magazin regjo niedersachsen regjo niedersachsen Magazin 9<br />
Prof. Christiane Dienel,<br />
Präsidentin der HAWK<br />
Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaft<br />
und Kunst Hildesheim/<br />
Holzminden/Göttingen, ist neues Mitglied<br />
im Vorstand der LandesHochschul-<br />
Konferenz <strong>Niedersachsen</strong> (LHK). Zuvor<br />
wurde Sie berits zur neuen Sprecherin<br />
der Niedersächsischen Fachhochschulen<br />
gewählt.<br />
s ta n d o r t m a r k e t i n g<br />
G l o b a l P l ay e r<br />
s ta d t m a r k e t i n g<br />
Reinhold Friedrich<br />
erhält für die mit dem<br />
Göttinger Symphonie<br />
Orchester unter Leitung<br />
von Christoph-Mathias<br />
Mueller eingespielte CD „Russian Trumpet<br />
Concertos“ den Echo Klassik 20<strong>13</strong><br />
als Instrumentalist des Jahres. „Das ist<br />
tatsächlich eine großartige Auszeichnung,<br />
zu der wir dem Solisten unserer<br />
Einspielung von ganzem Herzen.<br />
Prof. Hans Georg Näder,<br />
geschäftsführender<br />
Gesellschafter von Ottobock<br />
aus Duderstadt,<br />
hat von der American<br />
Orthotic & Prosthetic Association<br />
(AOPA) den Ehrenpreis für sein Lebenswerk<br />
erhalten. Tom Kirk, Präsident der<br />
AOPA, würdigte Näders herausragendes<br />
Engagement für den medizintechnischen<br />
Fortschritt.<br />
Joachim Kreuzburg,<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der Göttinger Sartorius<br />
AG, wurde mit dem<br />
Award „Unternehmer des<br />
Jahres“ der Sauren Fondsgesellschaft<br />
ausgezeichnet. Eine Jury von führenden<br />
Fondsmanagern ehrte Kreuzburg für<br />
sein „langfristig geprägtes unternehmerisches<br />
Handeln“ und die „erfolgreiche<br />
Führung der Sartorius AG“.<br />
Axel Bosse hat den<br />
Bundesvision Song<br />
Contest 20<strong>13</strong> gewonnen.<br />
Im von Stefan Raab<br />
veranstalteten Wettbewerb<br />
konnte sich der Musiker aus<br />
Braunschweig in einem sehr spannenden<br />
Finale gegen die Kandidaten aus<br />
den anderen 15 Bundesländern durchsetzen<br />
und damit nach 2007 den Titel<br />
wieder nach <strong>Niedersachsen</strong> holen.<br />
Nächste Generation<br />
Das Standortportal für Gewerbeflächen und -immobilien, KomSIS.de, ist jetzt mit<br />
einer neuen Version online, welche die Bedürfnisse der Kommunen besser bedient.<br />
Fast 200 Vertreter der Kommunen haben<br />
sich im September zum Austausch über die<br />
Vermarktung ihrer Standorte und freien<br />
Gewerbeobjekte im Internet getroffen. Das<br />
Interesse an dem Thema ist also groß in<br />
Niedersachen, was die vier Regionalveranstaltungen<br />
in Oldenburg, Lüneburg, Hannover<br />
und Göttingen gezeigt haben. Anlass<br />
für die Treffen war der Start der neuen<br />
Version des gemeinsamen Standortportals<br />
„KomSIS.de“. Mit rund 10.000 Besuchern<br />
im Monat ist KomSIS.de schon seit Jahren<br />
etabliert als erste Adresse im Internet für<br />
Investoren und standortsuchende Unternehmen<br />
in <strong>Niedersachsen</strong>. Mit der neuen<br />
Version ist nun eine nächste Stufe erreicht<br />
worden: Die Standortsuche ist komfortabler<br />
dank modernster interaktiver Kartensuchen,<br />
die Angebotsprofile sind attraktiver<br />
und die Eingabe von Gewerbeflächen und<br />
-immobilien ist erneuert worden.<br />
Als besonders attraktiv haben die Teilnehmer<br />
der Treffen die Möglichkeit bewertet,<br />
die neuen Such- und Kartendienste<br />
auch in die Homepage der Gemeinde beziehungsweise<br />
Stadt einzubinden. Darüber<br />
hinaus können die Dienste für die zahlreichen<br />
Partner-Webseiten von KomSIS.de<br />
genutzt werden. Das spart doppelte Aufwände<br />
bei der Präsentation und erhöht die<br />
Auffindbarkeit der Gewerbeobjekte deutlich.<br />
KomSIS.de ist somit kein isoliertes<br />
Angebot. Vielmehr steht es für ein landesweites<br />
Netzwerk, an dem sich neben den<br />
Kommunen auch Landeseinrichtungen,<br />
regionale Verbünde und die Wirtschaftskammern<br />
beteiligen.<br />
Viele Kommunen wollen künftig verstärkt<br />
weitere Anbieter freier Gewerbeimmobilien<br />
über die Vorteile der Mehrfachvermarktung<br />
informieren. Zwar inserieren<br />
bereits 180 Banken, Makler oder Einzelpersonen<br />
kostenlos Anzeigen, doch die<br />
Teilnehmer sehen hier noch Potenzial,<br />
zumal die Vermarktung von Gewerbeimmobilien<br />
in den Kommunen ein wichtigeres<br />
Thema wird. Der Austausch der Teilnehmer<br />
hat verdeutlicht, wie wichtig für<br />
die Standortvermarktung im Internet ein<br />
effizientes und kontinuierlich optimiertes<br />
Instrument ist. Die Kommunen in <strong>Niedersachsen</strong><br />
wollen dabei auch in Zukunft<br />
weiter mit Erfolg auf Kooperation setzen.<br />
Aktuell ist KomSIS.de im Ländervergleich<br />
sicherlich das modernste landesweite<br />
Standortportal in Deutschland. VS<br />
www.komsis.de<br />
Eine Dekade Weltkonzern<br />
Vor zehn Jahren entstand die Holzmindener Symrise AG, heute einer der großen<br />
Anbieter von Duftstoffen, Geschmackstoffen und Wirkstoffen für Kosmetika.<br />
„Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf,<br />
vier, drei, zwei, eins, null: Wir schreiben<br />
wieder das Jahr 2003. Gerhard Schröder<br />
ist Bundeskanzler, Arnold Schwarzenegger<br />
wird Gouverneur von Kalifornien,<br />
in Mexiko rollt der letzte VW-Käfer vom<br />
Band, Adrien Brody erhält für „Der Pianist“<br />
den Oscar als bester Hauptdarsteller<br />
und „Beagle 2“ setzt zum Landeanflug<br />
auf den Mars an. Und ein neues Unternehmen<br />
entsteht: Symrise“ – so leitet der Holzmindener<br />
Weltkonzern sein Jubiläum ein;<br />
2003 fusionierten die beiden ebenfalls in<br />
Holzminden ansässigen Unternehmen Dragoco<br />
und Haarmann & Reimer zu Symrise<br />
zusammen. Diese Unternehmenswurzeln<br />
spiegelt das heutige Logo wider – Drache<br />
(Dragoco) und Kolibri (H & R), die wie Ying<br />
und Yang zusammengehören.<br />
In den bisherigen zehn Jahren des<br />
Bestehens ist für das Unternehmen viel<br />
passiert: 2006 ging Symrise an die Börse,<br />
es war der größte deutsche Börsengang des<br />
Jahres an die Frankfurter Wertpapierbörse,<br />
2007 erfolgte die Aufnahme in den MDAX.<br />
2009 übernahm Dr. Heinz-Jürgen Bertram<br />
den Vorstandsvorsitz und legte den neuen<br />
strategischen Fokus auf „Flavor and Nutrition“<br />
sowie „Scent and Care“. Die Zeit seit<br />
der Fusion war begleitet von einem stetigen<br />
Wachstum: Zahlreiche Firmen wurden<br />
akquiriert, die Mitarbeiterzahlen stiegen<br />
auf heute knapp 6.000 weltweit, der<br />
Umsatz kletterte krisenresistent auf aktuell<br />
über 1,4 Mrd. Euro. Die Zeit war aber auch<br />
charakterisiert durch Megatrends, wie der<br />
Wunsch nach gesunder Ernährung, Wellness<br />
oder Natürlichkeit, welche die gesamte<br />
Industrie verändert haben und auch bei<br />
Symrise für neue Schwerpunkte sorgten.<br />
So wurden etwa Geschmackslösungen<br />
geschaffen, die ein Weniger an Salz, Zucker,<br />
Fett möglich machen und so zu einer ausgewogenen<br />
Ernährung beitragen. Ebenso<br />
wurden hochwirksame Anti-Aging-Wirkstoffe<br />
entwickelt sowie aktive Inhaltstoffe,<br />
die dem Bedürfnis nach Natürlichkeit und<br />
sanfter Pflege Rechnung tragen, aber auch<br />
einzigartige Düfte wie „Kenzo Air“ (2003)<br />
oder „Givenchy Play for Her“ (2010) wurden<br />
kreiert, mit denen der jeweilige Zeitgeist<br />
getroffen wurde.<br />
Auch neben dem Kerngeschäft kann<br />
Symrise Erfolge verbuchen: 2012 erhielt das<br />
Unternehmen den Deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />
und dieses Jahr wurde Symrise<br />
als „Grünes Unternehmen“ zertifiziert. Das<br />
Jubiläum hat man sich wohl verdient. VS<br />
WolfsburgKiosk<br />
In Wolfsburg geht das Stadtmarketing mit<br />
einer App neue Wege.<br />
Vom digitalen Zeitschriftenregal spricht<br />
man bei der Wolfsburg Wirtschaft und<br />
Marketing GmbH (WMG). Dort wird zu<br />
Ende 20<strong>13</strong> eine App vorgestellt, die zur<br />
neuen zentralen Anlaufstelle für Informationen<br />
über Wolfsburg werden soll. WolfsburgKiosk<br />
heißt die App, die voll auf Multimedialität<br />
setzt: Hier sollen Videos und<br />
Bilder einen Mehrwert erzeugen, der über<br />
die Möglichkeiten reiner Printprodukte<br />
hinausgeht. Ziel ist letztlich, Einblick in<br />
die Vielfalt der Stadt Wolfsburg geben.<br />
Ergänzt wird die App natürlich auch um<br />
eine Webpräsenz.<br />
Die App bietet als digitale Plattform<br />
einen breiten Raum für Informationsbroschüren,<br />
Magazine und Flyer aus Wolfsburg.<br />
Neben den Publikationen der WMG<br />
und der Stadtverwaltung Wolfsburg wird<br />
aber auch Verlagen und Unternehmen die<br />
Möglichkeit geboten, standortrelevante<br />
Erzeugnisse im digitalen Kiosk bereitzustellen.<br />
Auch das <strong>RegJo</strong> <strong>Niedersachsen</strong> wird<br />
zum Beispiel über die App zur Verfügung<br />
stehen. Zielgruppe sind primär die Wolfsburger,<br />
aber auch Geschäftsreisende oder<br />
Tagestouristen.<br />
VT<br />
www.wolfsburgkiosk.de<br />
Bilder: HAWK, Friedrich R. Weilburg, Ottobock, Sartorius, Nina Stiller, Polygo<br />
Bilder: Symrise, WMG Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH
10 Magazin regjo niedersachsen regjo niedersachsen Magazin 11<br />
I n t e r n at s g y m n a s i u m<br />
A r b e i t s m a r k t<br />
T o u r i s m u s<br />
B e r at u n g<br />
Fa c h k r ä f t e s i c h e r u n g<br />
Verlässlich<br />
„50plus“ online<br />
Infos jederzeit<br />
Beratung für Produktion und Logistik<br />
Profil zeigen<br />
Das Pädagogium Bad Sachsa legt großen<br />
Wert auf eine gute Lernatmosphäre.<br />
Neues Personalportal des regionalen<br />
Beschäftigungspakts „50plus“ ist online.<br />
Die Agentur LandZukunft bringt elf Infoterminals<br />
in die Solling-Vogler-Region.<br />
Die Schmidt & Kohl Consulting GmbH & Co. KG schafft passgenaue Prozesse und<br />
Lösungen für mittelständische Unternehmen auf der Basis von SAP.<br />
Der Wirtschaftsraum Mittelweser hat eine<br />
neue Strategie zur Fachkräftesicherung.<br />
Bereits 1890 wurde das Internatsgymnasium<br />
Pädagogium Bad Sachsa gegründet,<br />
seit 1968 wird es von einer Stiftung getragen.<br />
Heute lernen am Harzrand etwa 390<br />
Kinder und Jugendliche. Sowohl die internen<br />
als auch die externen Schüler schätzen<br />
die familiäre Atmosphäre, die durch den<br />
engen Kontakt von Schülern, Lehrern und<br />
Eltern entsteht und durch das ausgewogene<br />
Ganztagsschulkonzept gefördert wird.<br />
Schulisch findet in Klasse 5 bis 10 keine<br />
Schwerpunktbildung statt. Dafür werden in<br />
der Oberstufe – unabhängig von der Schülerzahl<br />
– drei Profile angeboten: sprachlich,<br />
mathematisch-naturwissenschaftlich und<br />
gesellschaftswissenschaftlich.<br />
Um möglichst vielen Jugendlichen den<br />
Weg zum Abitur zu ermöglichen, stehen<br />
Lehrer und Schüler in einem engen Dialog<br />
und können so Verständnislücken oder<br />
Lerndefizite schnell ausgleichen. Genauso<br />
werden leistungsstarke Schüler stärker<br />
gefordert und damit in ihrer Entwicklung<br />
unterstützt. Viel Wert wird auch auf kreativen<br />
und sportlichen Ausgleich gelegt. Dabei<br />
können die Schüler zwischen zahlreichen<br />
Arbeitsgemeinschaften wählen. VS<br />
www.internats-gymnasium.de<br />
Mit dem „Personalportal 50plus“ bietet der<br />
Beschäftigungspakt „50plus – Erfahrung<br />
zählt!“ Arbeitgebern die Möglichkeit, sich<br />
schnell, übersichtlich, unverbindlich und<br />
kostenfrei über geeignete Arbeitskräfte in<br />
der Region zu informieren.<br />
Initiiert wurde das Portal im Rahmen des<br />
Bundesprogramms „Perspektive 50plus<br />
– Beschäftigungspakte in den Regionen“<br />
vom regionalen Beschäftigungspakt<br />
„50plus – Erfahrung zählt!“. Der Beschäftigungspakt<br />
ist für die Aktivierung, Qualifizierung<br />
und Arbeitsvermittlung von<br />
älteren Arbeitssuchenden im ALG II-<br />
Bezug zuständig. Zum Pakt zählen neben<br />
dem Jobcenter Landkreis Göttingen auch<br />
die Jobcenter der Landkreise Hildesheim,<br />
Holzminden, Northeim, Osterode am Harz<br />
und Peine. Mit dem Personalportal will der<br />
Beschäftigungspakt die Arbeitgeber in der<br />
Region ansprechen und aufzeigen, dass es<br />
sich lohnt, auch die Überfünfzigjährigen<br />
in die Personalentscheidungen mit einzubeziehen.<br />
In dem Portal sind Bewerberinnen<br />
und Bewerber aus allen Branchen<br />
vertreten. Besondere Schwerpunkte gibt es<br />
in den Bereichen Dienstleistung, Handel,<br />
Handwerk und Lager/Logistik. Aufrufbar<br />
unter www.personalportal50plus.de VT<br />
Informationen über touristische Angebote<br />
in der Solling-Vogler-Region sind für die<br />
Gäste vor Ort dank der Entwicklungsagentur<br />
LandZukunft nun 24 Stunden am Tag<br />
abrufbar. Über elektronische Infoterminals<br />
besteht an elf Standorten die Möglichkeit,<br />
rund um die Uhr umfassende Informationen<br />
über Freizeitangebote, Unterkünfte<br />
und Co. einzuholen. Über einen Touchscreen-Bildschirm<br />
können die Gäste alle<br />
Informationen für einen Aufenthalt in der<br />
Solling-Vogler-Region abrufen.<br />
So erfahren die Gäste unter anderem,<br />
welche Sehenswürdigkeiten die einzelnen<br />
Mitgliedsgemeinden zu bieten haben und<br />
wo Übernachtungsmöglichkeiten bestehen.<br />
Diashows und Videos vermitteln den Besuchern<br />
spannende Einblicke in die Naturlandschaft<br />
und die Ferienorte.<br />
Mit elf teilnehmenden Orten ist die<br />
Solling-Vogler-Region in Bezug auf die<br />
Dichte der angebotenen Infoterminals<br />
deutschlandweit führend. In Zusammenarbeit<br />
mit der Auftragsfirma feratel media<br />
technologies AG wurden die Terminals<br />
Anfang August aufgebaut und in Betrieb<br />
genommen. <br />
VT<br />
www.solling-vogler-region.de<br />
In jedem Unternehmen laufen täglich Produktions-<br />
und Logistikprozesse ab. „Diese<br />
erzeugen die Wertschöpfung des Unternehmens,<br />
kosten aber auch jeden Tag<br />
Geld. In Produktions- und Logistikprozessen<br />
liegen die entscheidenden Schlüssel<br />
für Effizienz und Erfolg oder Ineffizienz<br />
und Misserfolg von Unternehmen“,<br />
erklärt Silke Kohl. Sie ist geschäftsführende<br />
Gesellschafterin der Schmidt &<br />
Kohl Consulting GmbH & Co. KG aus<br />
Steinfeld-Mühlen im Oldenburger Münsterland.<br />
Das 2010 gegründete Beratungsunternehmen<br />
unterstützt seine Kunden<br />
von der Einführung über die Implementierung<br />
bis hin zur Nachbetreuung großer<br />
ERP-Projekte in der Produktion, Warenwirtschaft<br />
und Logistik. Dabei bietet das<br />
Unternehmen Know-how und industrieübergreifendes<br />
Prozesswissen für sämtliche<br />
Fragestellungen bis hin zum Projektmanagement<br />
selbst sowie breit aufgestellte<br />
und tiefgehende SAP-Expertise. Zu den<br />
Kunden zählen unter anderem die BMW<br />
AG, Rolls-Royce Motor-Cars, die Schaeffler<br />
KG, die Müller-Technik GmbH und<br />
die Bezema AG. Nun soll verstärkt auch<br />
der Mittelstand in <strong>Niedersachsen</strong> in den<br />
Fokus genommen werden.<br />
„Knappe personelle Ressourcen im Mittelstand<br />
sowie mit Projekten konkurrierendes<br />
Tagesgeschäft erschweren den Aufbau<br />
einer Projektorganisation und eine zügige<br />
Projektabwicklung“, beschreibt Kohl die<br />
Ausgangslage. „Gleichzeitig erfordern<br />
knappe Projektressourcen und -budgets<br />
sowie ein hoher Handlungsdruck bei auftretenden<br />
Fragestellungen eine zügige Projektabwicklung.<br />
Darunter leiden in erster<br />
Linie erforderliche Tests und notwendige<br />
Schulungen und damit der Gesamterfolg<br />
des Projektes.“ Silke Kohl spricht aus<br />
Erfahrung. Die Wirtschaftsinformatikerin<br />
arbeitete selbst in der Industrie, bevor sie<br />
über mehrere Stationen in der Unternehmensberatung<br />
ihre eigene Firma eröffnete.<br />
Bestätigt wird die Expertise auch<br />
von ihren Kunden: „Wir haben wichtige<br />
Impulse erhalten, um die Einführung<br />
unseres Hochregallagers erfolgreich<br />
abzuschließen und konnten von der langjährigen<br />
Projekterfahrung der Schmidt &<br />
Kohl Consulting profitieren und so echten<br />
Mehrwert in unserer Logistik generieren“,<br />
so Ulrich Ehrenborg, Geschäftsführer der<br />
Müller-Technik GmbH aus Steinfeld. VS<br />
www.schmidt-kohl.com<br />
Fachkräftegwinnung und -sicherung sind<br />
auch im Wirtschaftsraum Mittelweser die<br />
aktuell großen Themen. Auf Initiative<br />
heimischer Untenehmen brachte die WIN<br />
Wirtschaftsförderung im Landkreis Nienburg/Weser<br />
GmbH Vertreter aus Politik,<br />
Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft<br />
zu einem regionalen Profilbildungsprozess<br />
zusammen. Die Absicht: die gezielte<br />
Ansprache und Gewinnung von Fachkräften<br />
innerhalb und außerhalb der Region.<br />
Dabei sollten verstärkt die weichen Standortfaktoren<br />
in den Fokus gerückt werden.<br />
Mitte 20<strong>13</strong> präsentierte man die<br />
identifizierten Profile der Region: „Leben<br />
und Wohnen im Grünen und Großen“,<br />
„In Balance aktiv natürlich leben“<br />
und „Näher dran wohnen“ lauten die<br />
Schlagworte, hinter denen sich günstige<br />
Immobilienpreise, Wohnen in der<br />
Natur, enorme Sport- und Freizeitpotenziale<br />
und soziale Nähe, sprich Nachbarschaft,<br />
verbergen. Diese sollen zukünftig<br />
als überzeugende Aspekte des Lebens in<br />
der Region herausgestellt werden.Mit der<br />
Planung durch geht es nun ambitioniert<br />
an die Umsetzung. <br />
VS<br />
www.win-nienburg.de<br />
Bilder: Pädagogium Bad Sachsa, R. Hormes, Solling-Vogler-Region im Weserbergland e.V.<br />
Bilder: Schmidt & Kohl Consulting GmbH & Co. KG, WIN Nienburg
egjo niedersachsen Magazin <strong>13</strong><br />
26. - 28. November 2014<br />
11. Kautschuk-Herbst-Kolloquium<br />
h a l l e n b a u<br />
e x p o r t e r f o l g<br />
L a s t r u p<br />
Deutsches Institut für Kautschuktechnologie e. V.<br />
www.DIKautschuk.de/khk<br />
Schnell machen<br />
Mit General Motors<br />
Platz für Gewerbe<br />
KHK_215x140_<strong>13</strong>1014_3.indd 1 18.10.20<strong>13</strong> 09:58:09<br />
Die BFTW Holzminden GmbH ist bundesweit<br />
ein Experte für Betonfertigteile.<br />
Die Piller Idustrieventilatoren GmbH aus<br />
Osterode beliefert General Motors.<br />
Westlich von Cloppenburg prosperiert<br />
die Gemeinde Lastrup.<br />
Geben Sie Ihrem<br />
Job mehr Gehalt!<br />
Willkommen an der<br />
Offenen Hochschule <strong>Niedersachsen</strong>.<br />
Wir bringen Berufstätige weiter.<br />
Welches Fach zu Ihrem Job passt und<br />
wie Sie auch ohne Abitur studieren<br />
können, erfahren Sie bei uns. Wir liefern<br />
alle Infos für Ihre Weiterbildung.<br />
www.offene-hochschule-niedersachsen.de<br />
Das Betonfertigteilwerk Holzminden, kurz<br />
BFTW, gibt es erst seit 2001, dennoch hat<br />
sich die Firma bundesweit bereits einen<br />
Namen gemacht und ist stark am Expandieren.<br />
Bei BFTW werden Stahlbetonteile<br />
auf hohem Niveau gefertigt. Die Fertigteile<br />
werden dabei vielseitig eingesetzt, zum<br />
Beispiel für den Industriebau, den Hallenbau<br />
oder den Wohnungsbau, als moderne<br />
Schallschutzwände oder Brückenelemente<br />
(wie etwa eine Schwerlastbrücke<br />
bei Hameln).Große Objekte wie Produktions-<br />
und Lagerhallen, aber auch Supermärkte<br />
müssen manchmal von kurzfristig<br />
realisiert werden. Die Bauweise mit Stahlbetonfertigteilen<br />
ist dafür ideal, da durch<br />
den schnellen Einsatz von Fertigteilen Bauprojekte<br />
innerhalb weniger Tage umgesetzt<br />
werden können. Konkret umfasst die Produktpalette<br />
von BFTW Stützen, Binder,<br />
Treppen, Pfetten, Unterzüge, Wandplatten<br />
und Sockelplatten.<br />
Die Betonfertigteile werden wetterunabhängig<br />
im Werk Holzminden gefertigt,<br />
angeliefert und anschließend von betriebseigenen<br />
Montagekolonnen fachgerecht und<br />
wasserdicht vor Ort installiert.<br />
VS<br />
www.bftw.de<br />
Mit Gesamtinvestitionen von ca. 550 Mio.<br />
USD will General Motors, einer der weltweit<br />
größten Automobilhersteller, seine weltweiten<br />
IT-Prozesse in zwei neuen Großrechenzentren<br />
bündeln. Für die jetzt in Betrieb<br />
gegangenen Anlagen wurde von den US-<br />
Behörden die entsprechend höchste Zertifizierung<br />
vergeben, welche weltweit nur<br />
5% aller Rechenzentren erreichen. Für das<br />
Herzstück, die sichere und umweltschonende<br />
Stromversorgung, werden hierzu im<br />
Endausbau 16 der größten Piller-USV-Anlagen<br />
mit einer Modulleistung von je 2,7 MW<br />
eingesetzt. In jedem Modul wurden zwei<br />
weltweit einmalige Schwungmassenspeicher<br />
von Piller installiert. Hierdurch wird<br />
der Einsatz von Batterieanlagen der Größe<br />
eines Fußballfeldes überflüssig. Die Anlagen<br />
wurden im Werk Osterode gefertigt,<br />
im Werk Bilshausen geprüft, vom Kunden<br />
abgenommen und dann vom Tochterunternehmen<br />
Piller USA in Containeranlagen<br />
integriert (siehe Foto). Mit diesen und<br />
ähnlichen Anlagen sowie einem weltweiten<br />
Service-Netz erwirtschaftet Piller inzwischen<br />
mit über 850 Mitarbeitern mehr als<br />
200 Mio. Euro Umsatz im Jahr und ist für<br />
Anlagen dieser Größenordnung weltweit<br />
absolut führend.<br />
VS<br />
Die Gemeinde Lastrup hat sich in den vergangenen<br />
Jahren zu einem attraktiven<br />
Standort entwickelt. Ihren Bürgern bietet<br />
die Gemeinde ideale Voraussetzungen,<br />
um sich in Lastrup rundum wohl zu fühlen.<br />
Das reicht von vielfältigen Angeboten<br />
im vorschulischen Bereich über ein bemerkenswert<br />
aktives Vereinsleben und zahlreichen<br />
Sportmöglichkeiten bis hin zur Vorhaltung<br />
von preiswertem Bauland.<br />
Im Lastruper Rathaus engagiert man<br />
sich aber insbesondere dafür, Betriebe<br />
oder Gründer für den Standort zu interessieren,<br />
denn man kann mit hervorragenden<br />
Standortbedingungen punkten: Es<br />
gibt ausreichend Gewerbegrundstücke zu<br />
attraktiven Konditionen und in verkehrsgünstiger<br />
Lage. „Wir legen aber auch ein<br />
Augenmerk darauf, Gewerbegebiete „im<br />
Grünen“ zu schaffen, die sich in die Landschaft<br />
einfügen und mit ihrem Umfeld<br />
ein einheitliches Gesamtbild darstellen“,<br />
betont Bürgermeister Michael Kramer.<br />
Im Lastruper Gewerbegebiet entlang<br />
der zukünftig vierspurigen Bundesstraße<br />
B2<strong>13</strong>/E233 haben sich in den letzten Jahren<br />
bereits mehrere namhafte Firmen<br />
mit teils internationalen Absatzmärkten<br />
angesiedelt.<br />
VS<br />
Bilder: BFTW Hallen, Piller Idustrieventilatoren, Gemeinde Lastrup
14 interview regjo NIEDERSACHSEN regjo NIEDERSACHSEN interview 15<br />
„Ich habe mich totgelacht“<br />
Jessica Stockmann spielt an der Braunschweiger Komödie am Altstadtmarkt im Stück „Ein Mann mehr ist noch zu<br />
wenig“. Ein Gespräch über die Bedeutung des Theaters und die Umkehr der Geschlechterklischees.<br />
Jessica Stockmann hat als Sängerin, Moderatorin und Schauspielerin von sich Reden gemacht. Aktuell steht sie in Braunschweig auf der Bühne.<br />
Bild: Ute Ville<br />
Interview: Halina Schmidt<br />
Die „Komödie am Altstadtmarkt“ wurde vor zehn Jahren von Florian<br />
Battermann gekauft, der in den ehemaligen Räumen eines<br />
Kinos ein unsubventioniertes Privattheater eröffnete. Ist dieses<br />
Konzept erfolgreich?<br />
An allererster Stelle steht zunächst der Mut, so etwas zu tun. Da<br />
kann ich vor Florian Battermann nur den Hut ziehen. Aber der<br />
Erfolg seines Hauses zeigt ihm ja auch, dass er alles richtig gemacht<br />
hat. Erfolg und Mut gehören eben immer zusammen. Wie sagen die<br />
Amerikaner so schön: No risk, no fun!<br />
Worum geht es in dem Theaterstück „Ein Mann mehr ist noch<br />
zu wenig“?<br />
Es geht um eine Frau, die nichts von der Ehe und von der Monogamie<br />
hält. Carmen hat Affären mit drei Männern zugleich, von<br />
denen jeder eine bestimmte Rolle erfüllt. Und an einem Tag stehen<br />
die drei dann plötzlich alle vor ihrer Tür. Im Laufe des Stückes<br />
merkt man aber, dass sie eigentlich lieber einen Mann will, der<br />
alles erfüllt. Es ist kein Männerhasserstück, bei dem über Männer<br />
hergezogen wird! Das Theaterstück ist die moderne Fassung<br />
der Filmkomödie „Boeing-Boeing“ von 1965. In dem Film ist der<br />
Protagonist mit drei Stewardessen zugleich verlobt. Das Stück ist<br />
daran angelehnt.<br />
Was hat Sie dazu bewogen, bei diesem Theaterstück mitzuwirken?<br />
Ich habe das Stück gelesen und mich totgelacht. Florian Battermann,<br />
der gleichzeitig auch der Autor der Komödie ist, und ich<br />
wollten schon länger zusammenarbeiten. Er hatte mich vor einigen<br />
Jahren in München auf der Bühne gesehen. Er sprach mich<br />
wegen eines anderen Stückes an, aber damals hatte ich noch Kinderpause.<br />
Jetzt sind meine Kinder neun und 14 Jahre alt, da ist es<br />
viel einfacher, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.<br />
Ich wohne in Hamburg und fahre für das Stück nach Braunschweig.<br />
Der Beruf der Schauspielerei ist mit dem Muttersein perfekt vereinbar.<br />
Außerdem spielt auch Tanja Schumann, die ich sehr mag,<br />
in dem Stück mit.<br />
Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Ihnen und der Protagonistin<br />
Carmen?<br />
Carmen tut das, was sie denkt und für richtig hält, ohne sich<br />
daran zu stören, was die Gesellschaft davon denkt. Mir war es<br />
auch immer das Wichtigste, dass ich morgens in den Spiegel<br />
schauen kann.<br />
Warum wurde in der Neufassung des Stücks die Rollenverteilung<br />
der Geschlechter umgekehrt?<br />
Eine Frau, die drei Lover hat, ist einfach moderner als ein Mann,<br />
der drei Geliebte hat. Das wäre ja dann ein alter Schuh. Bei der<br />
Unterhaltung, das heißt im Theater oder Film, geht es ja immer<br />
darum, den Zuschauer zu unterhalten und ihn nicht mit „alten<br />
Kamellen“ und abgedroschenen Klischees zu langweilen. Daher ist<br />
die Frau mit den drei Lovern so wunderbar zeitgemäß.<br />
Inwiefern spiegelt dies den Wandel der männlichen und weiblichen<br />
Rollenverteilung in der Gesellschaft wieder?<br />
Früher „gönnte“ sich nur der Mann eine Geliebte. Inzwischen sind<br />
die Frauen aber finanziell unabhängig und somit können sie sich<br />
auch ihren Geliebten gönnen. Und manchmal eben sogar drei davon.
Bild: Axel Emmert<br />
regjo NIEDERSACHSEN interview 17<br />
Szene aus dem Stück „Ein Mann mehr ist noch zu wenig“ in der Braunschweiger „Komödie am Altstadtmarkt“. Das vollkommen<br />
unsubventionierte Theater von Florian Battermann gibt es seit 2003, seine Eigenproduktionen sind auch bundesweit unterwegs.<br />
www.internats-gymnasium.de<br />
Kindlichen Forscherdrang nutzen, zielgerichtetes Arbeiten entwickeln – das verstehen wir unter Bildung mit Perspektive!<br />
Pädagogium Bad Sachsa • Staatlich anerkanntes Gymnasium mit Internat<br />
Ostertal 1-5 • 37441 Bad Sachsa • Tel. 0 55 23 / 30 01-0 • Fax 0 55 23 / 30 01-44 • kontakt@internats-gymnasium.de<br />
Sehen Sie selbst noch Defizite auf dem Weg zur Gleichstellung<br />
von Mann und Frau?<br />
Meiner Meinung nach ist gesellschaftlich das Limit<br />
erreicht. Mehr Emanzipation der Frau möchte ich gar<br />
nicht. Denn ich möchte ja noch immer, dass der Mann mir<br />
in den Mantel hilft, mir die Tür aufhält und mir Blumen<br />
schenkt. Wenn er das nicht mehr tut, sondern wir Frauen<br />
anfangen, den Männern die Tür aufzuhalten, würde ich<br />
das ganz schrecklich finden.<br />
Was fasziniert Sie am meisten an der Schauspielerei?<br />
Man kann Rollen spielen, die man im Alltag nicht spielen<br />
kann, ohne dass jemand irritiert ist und etwas sagt.<br />
Und man beschäftigt sich immer wieder mit neuen Rollen<br />
und neuen Personen.<br />
Wo sehen Sie die Unterschiede zwischen der Schauspielerei<br />
im Fernsehen und auf der Bühne?<br />
Ich komme ursprünglich vom Theater. Von 1987 bis<br />
1990 habe ich eine Musical- und Schauspielausbildung<br />
am Bühnenstudio der Darstellenden Künste in Hamburg<br />
absolviert und wurde nach meinem Abschluss vom Fleck<br />
weg vom Ernst-Deutsch-Theater engagiert. Mir gefällt<br />
beides, Fernsehen und Theater, aber die größere Herausforderung<br />
ist das Theater. Jede Vorstellung ist anders.<br />
Beim Drehen dreht man so lange, bis es im Kasten und<br />
richtig, richtig gut ist. Das gibt es beim Theater nicht,<br />
aber gerade das ist der Kitzel. Theater ist meine Passion,<br />
meine Leidenschaft.<br />
Halten Sie eine TV-Adaption des Stückes für möglich?<br />
Absolut! Ich finde, das Theaterstück ist wie gemacht fürs<br />
Fernsehen. Da wäre ich sofort dabei!<br />
Glauben Sie, dass die Schauspielerei am Theater in Zeiten<br />
der digitalen Medien noch eine Zukunft hat?<br />
Oh ja! In diesem neuen Zeitalter ist zwar alles schneller und<br />
anonymer geworden, aber umso mehr sehnt man sich dann<br />
zwischendurch nach dem Ursprünglichen zurück. Es gibt<br />
Lampen in allen Variationen, aber eine Kerze gibt immer<br />
noch das schönste Licht und eine ganz spezielle Atmosphäre.<br />
Genauso ist es mit dem Theater. Reality Show hin, Reality<br />
Show her – das Theater hat seine ganz eigene Atmosphäre.<br />
Wie mutig ist Theater heute, wie mutig muss es sein?<br />
Theater war schon immer mutig. Früher gab es Gerüchte<br />
auf dem Jahrmarkt oder bei Hofe und die Schauspieler<br />
haben dann ein Stück daraus gemacht. Da sie in Rollen<br />
geschlüpft sind, konnte man sie, auch wenn sie die Aristokraten<br />
angriffen, dennoch nicht köpfen lassen. Heute ist<br />
es nicht anders. Theater muss modern sein, unterhalten,<br />
zum Nachdenken anregen. Und das Theater hat die Kraft,<br />
die Stimme des Volkes zu sein.<br />
Das Stück startet am 1. Dezember 2014 und ist bis zum 11. Januar<br />
2014 in der „Komödie am Altstadtmarkt“ in Braunschweig zu sehen.<br />
Infos und Karten gibt es unter: www.komoedie-am-altstadtmarkt.de
18 autoforschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen autoforschung 19<br />
Bild: NFF-Pressestelle/Christian Bierwagen<br />
Das mobile Miteinander<br />
In der Region Braunschweig arbeiten Unternehmen und öffentliche Forschungseinrichtungen gemeinsam<br />
am Auto der Zukunft: Das soll sicherer, ressourcenschonender und komfortabler sein als heute.
20 autoforschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen autoforschung 21<br />
Die „Forschungskreuzung“ des DLR in Braunschweig. Im Rahmen<br />
des Projektes AIM (Anwendungsplattform Intelligente Mobilität)<br />
werden hier Fahrzeugbewegungen zur Erforschung des Mobilitätsverhaltens<br />
erfasst. Vorhergehende Seite: Forschungsfahrzeug Leonie.<br />
Bild: DLR
22 autoforschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen autoforschung 23<br />
Bild: NFF-Pressestelle/Christian Bierwagen<br />
Text: Holger Isermann<br />
Wenn es so etwas wie eine Geburtsstunde<br />
der Automobilregion Braunschweig gibt,<br />
dann könnte man sie ins Jahr 1903 datieren.<br />
Der Konstrukteur Heinrich Büssing ist<br />
damals 60 Jahre alt und hat eine unternehmerische<br />
Erfolgsgeschichte mit mehr als 90<br />
angemeldeten Patenten hinter sich. Obwohl<br />
sich auf seinem Konto ein kleines Vermögen<br />
befindet, denkt Büssing nicht an Ruhestand,<br />
sondern gründet zusammen mit seinen<br />
beiden Söhnen die „Heinrich Büssing,<br />
Specialfabrik für Motorlastwagen, Motoromnibusse<br />
und Motoren, Braunschweig,<br />
Elmstraße“. Von einer stillgelegten Wäscherei<br />
aus eroberten seine Busse und LKWs<br />
weite Teile Mitteleuropas und wurden in<br />
die ganze Welt exportiert. Als Büssing im<br />
Sommer 1843 in Nordsteimke beim damals<br />
noch nicht existierenden Wolfsburg zur<br />
Welt kam, ließ sich diese Aufstiegsbiographie<br />
nicht voraussagen. Sein Vater war<br />
Schmied und der junge Heinrich besuchte<br />
die Dorfschule. 1859 legte er als Gesellenstück<br />
ein Hufeisen vor und sollte eigentlich<br />
in die Fußstapfen des Vaters treten. Stattdessen<br />
zog es ihn fort. Auf seiner Wanderung,<br />
die ihn über Brandenburg und Bayern<br />
bis in die Schweiz führte, sah Büssing<br />
fasziniert die Anfänge der Industriealisierung<br />
und muss schnell begriffen haben,<br />
dass in ihr die Zukunft lag. Seine Notizbücher<br />
waren gespickt mit Berechnungen und<br />
Konstruktionszeichnungen, als er wieder in<br />
Nordsteimke ankam und gegen den Willen<br />
seines Vaters Gasthörer am Braunschweiger<br />
Collegium Carolinum, dem Vorgänger<br />
der TU Braunschweig, wurde. Dort studierte<br />
der ehemalige Dorfschüler drei Jahre<br />
lang Maschinenbau und Bautechnik. In der<br />
Folge gründete er mehrere Unternehmen,<br />
die Fahrräder, Maschinen oder Stellwerke<br />
für die Eisenbahn herstellten und wurde<br />
schließlich im hohen Alter zum Autopionier.<br />
Doch Büssing war nicht nur Techniker.<br />
Er gründete auch eine Buslinie von<br />
Wendeburg nach Braunschweig und mit der „Transportgesellschaft<br />
zur Beförderung von Waren und Güter“ die<br />
wahrscheinlich erste Spedition der Welt. Er wurde Ehrendoktor<br />
und Ehrensenator der TU Braunschweig.<br />
Autoentwicklung in der Region Braunschweig hat über<br />
100 Jahre Tradition.<br />
Heute verleiht der Braunschweigische Hochschulbund<br />
jährlich den Heinrich-Büssing-Preis für herausragende<br />
Leistungen von Nachwuchswissenschaftler und<br />
zeichnet damit die Idee eines Miteinanders aus Wissenschaft<br />
und Industrie aus. Denn positiv Verrückte, wie der<br />
Braunschweiger Konstrukteur, stecken an, erzeugen Faszination<br />
und begeistern. Damit geben sie einer Region ein<br />
120 Mio. Euro Gesamtvolumen, teilweise gefördert<br />
durch den Bund und das Land: die Open<br />
Hybrid LabFactory, die nahe des Volkswagen-<br />
Werks in Wolfsburg entstehen soll. 200 Mitarbeiter<br />
sollen hier an Leichtbau-Komponenten<br />
für die Autoindustrie forschen. Beteiligt an dem<br />
NFF-geführten Projekt sind 31 Partner aus<br />
Wissenschaft und Wirtschaft.
24 autoforschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen autoforschung 25<br />
Bild: NFF-Pressestelle/Christian Bierwagen<br />
Bild: Volkswagen AG<br />
Begrüßung der ersten Stipendiaten des kooperativen Promotionsprogramms Elektromobilität 20<strong>13</strong> des Niedersächsischen Forschungszentrums<br />
Fahrzeugtechnik (NFF) in Braunschweig.<br />
Ministerpräsident Stephan Weil mit dem neuen (Klein-)Serienmodell XL1 von Volkswagen: Der Plug-in-Hybride soll mit 0,9 Litern Kraftstoff pro<br />
100 Kilometer auskommen; der vollgeladene Akku soll es auf eine Reichweite von etwa 50 Kilometer bringen (Herstellerangaben).<br />
Gesicht, das Gleichgesinnte anzieht und werden zum Initial für<br />
das, was man heute Schwerpunkt- oder Kompetenzregion nennt.<br />
Eines der bekanntesten Beispiele dafür ist wohl das Silicon Valley<br />
in Kalifornien für die Elektronik- und Computerindustrie.<br />
Das neue Mobile Valley? In Braunschweig und Umgebung<br />
wächst der Bereich Mobilitätsforschung stetig.<br />
In Braunschweig und Umgebung haben sich mittlerweile eine<br />
Vielzahl an Forschungseinrichtungen und Unternehmen angesiedelt,<br />
bei denen sich alles ums Vorwärtskommen dreht. Neben<br />
der Volkswagen AG und dem vielfältigen Netz an Zulieferern gehören<br />
dazu auch der Zughersteller Alstom, die Siemens AG und zahlreiche<br />
mittelständische Unternehmen. Zieht man den Kreis etwas<br />
weiter, kommen die Continental AG in Hannover und die Ingenieurgesellschaft<br />
Auto und Verkehr (IAV) mit ihrem Entwicklungszentrum<br />
in Gifhorn dazu. Auf der Hochschulseite gibt es die TU<br />
Braunschweig, die Ostfalia Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />
und die Hochschule für Bildende Künste (HBK), die mit<br />
ihrem Institut für Transportation Design explizit am Auto der<br />
Zukunft forscht. Dazu kommen in der Region mehrere außeruniversitäre<br />
Forschungseinrichtungen, wie das Bundesforschungsinstitut<br />
für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, das unter<br />
anderem im Bereich Landmaschinen forscht und natürlich das<br />
Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). „Die Summe<br />
der Akteure erzeugt einen besonderen Schmelztiegel“, erklärt<br />
Professor Karsten Lemmer. Der Leiter des Instituts für Verkehrssystemtechnik<br />
beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />
(DLR) erforscht mit einem Team aus Ingenieuren, Psychologen,<br />
Informatikern und Mathematikern das Zusammenspiel aus<br />
Mensch und Technik auf der Straße.<br />
Der Fahrer ist darin zugleich Schwachpunkt und Stärke im<br />
Auto. Sensoren reagieren sofort, ohne Schrecksekunde. Sie können<br />
aber die intuitiven Fähigkeiten des Menschen kaum ersetzen.<br />
Lemmer: „Unser Ziel ist es, die kreative Problemlösungskompetenz<br />
des Menschen mit der Geschwindigkeit der Elektronik zu<br />
verknüpfen. Das treibt uns an.“ Dazu errichten die Braunschweiger<br />
Verkehrsforscher gerade die Anwendungsplattform Intelligente<br />
Mobilität (AIM) im Stadtgebiet und bauen auf Nachhaltigkeit.<br />
Typische Forschungsprojekte dauern laut Lemmer rund drei Jahre.<br />
Das meiste davon ist Vorbereitung: Die Infrastruktur muss stehen,<br />
Genehmigungen müssen eingeholt werden. „Im schlimmsten Fall<br />
braucht es also zwei Jahre, bis die Messungen beginnen können.<br />
Danach müssen die Messanlagen zurückgebaut werden oder stehen<br />
in der Landschaft rum und verrotten.“ Der Ansatz von AIM<br />
ist deshalb der Aufbau generischer Bausteine für ein Verkehrsforschungs-Labor.<br />
Es soll eine universale<br />
Infrastruktur entstehen, auf der verschiedene<br />
Forschungsprojekte relativ leicht aufbauen<br />
können. Das spart Investitionen und<br />
Zeit. Aufmerksame Beobachter dürften die<br />
Aktivitäten der Braunschweiger Verkehrsforscher<br />
bemerkt haben. Wo Hagenring und<br />
Rebenring sich treffen, entsteht die AIM-<br />
Forschungskreuzung: Hier sind beispielsweise<br />
acht Kameras und vier Radare auf<br />
die Fahrbahn gerichtet und zeichnen alle<br />
motorisierten Verkehrsbewegungen auf.<br />
Für Untersuchungen zur Interaktion von<br />
motorisiertem und nicht-motorisiertem<br />
Verkehr erkennen zusätzlich Stereokamerasysteme<br />
Fußgänger und Radfahrer an<br />
zwei der vier Überwege. Im Fokus stehen<br />
so genannte Beinaheunfälle, also brenzlige<br />
Situationen, die sich gerade so noch ohne<br />
Kollision auflösen lassen. Denn während<br />
Blech- und Personenschäden durch die<br />
Polizei registriert werden, gibt es zu Beinnaheunfällen<br />
keine Statistiken. „Wenn wir<br />
beides zusammennehmen, erhöhen wir die<br />
Fallzahlen und können zielsicherer an Assistenzsystemen<br />
arbeiten, die kritische Situationen<br />
vermeiden“, betont Lemmer. Aus<br />
dem riesigen Datenvolumen der Kameras<br />
wählen Hochleistungsrechner genau die<br />
Situationen aus, die einen Beinaheunfall<br />
zeigen und speichern sie in Form von so<br />
genannten Trajektorien ab.<br />
Auf dem Bildschirm werden diese<br />
Bewegungsinformationen schließlich in<br />
Form einer Shapebox dargestellt, die die<br />
Größe, Geschwindigkeit, Bewegungsrichtung<br />
und Beschleunigung eines Objektes<br />
widerspiegelt. Die anderen Bildinformationen<br />
landen im digitalen Papierkorb – aus<br />
Datenschutzgründen und weil die Grenzen<br />
der Speicherkapazität sonst schnell erreicht<br />
wären. Mit den gesammelten Beinaheunfällen<br />
von der realen Kreuzung füttern die<br />
Wissenschaftler schließlich verschiedene<br />
Simulatoren. Hinter dem täuschend echten<br />
Steuer können Probanden neu entwickelte<br />
Assistenzsysteme erproben, bevor diese<br />
anschließend wieder in der realen Umgebung<br />
getestet werden. „Das ist der Forschungskreislauf<br />
aus der Wirklichkeit in die<br />
Simulation und zurück auf die Straße, den<br />
wir anstreben“, betont Forschungskreuzungs-Projektleiter<br />
Sascha Knake-Langhorst.<br />
Zwei solcher Simulatoren stehen<br />
in einem Nachbargebäude des Institutes.<br />
Ein neuer wird gerade gebaut. Der wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter ist von der Universität<br />
Hannover ans DLR gekommen, um<br />
hier zu promovieren. „Weil die Mischung<br />
aus Industrie und Wissenschaft einzigartig<br />
ist. Das Forschungsumfeld bietet das Beste<br />
aus zwei Welten.“ Die guten Bedingungen<br />
machen in der Region Spitzenforschung mit<br />
Bodenhaftung möglich. Das sieht auch die<br />
Helmholtz-Gemeinschaft so und hat einen<br />
Etatzuwachs für die Verkehrsforschung<br />
in Aussicht gestellt. Einen neuen Namen<br />
braucht das DLR deshalb nach Lemmers<br />
Meinung aber nicht. „Wir haben einen Slo-
26 autoforschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen autoforschung 27<br />
Bild: TU Braunschweig<br />
Die Region Braunschweig zeichnet eine hohe Forschungsdichte aus.<br />
Wie wichtig ist dabei das Thema Mobilität auf vier Rädern?<br />
Das Auto spielt in unserer Forschungslandschaft sicher eine herausragende<br />
Rolle. Dazu kommt aber die Mobilität in der Luft und auf der<br />
Schiene. 50 Prozent der Luftfahrtforschungsaktivitäten des Deutschen<br />
Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) finden hier in Braunschweig<br />
statt. Im Bereich der Schienenfahrzeuge haben wir Unternehmen wie<br />
Siemens oder Alstom.<br />
Das heißt, die Automobilregion ist eigentlich eine Mobilitätsregion?<br />
Ja! Die Frage ist doch, wie Mobilitätskonzepte der Zukunft aussehen<br />
und ich denke nicht, dass hier das Auto die einzige Antwort sein wird.<br />
Wir müssen uns zum Beispiel Gedanken machen, wie wir Verkehrsträger<br />
sinnvoll verknüpfen. Bei solchen Fragen hilft uns die Vielschichtigkeit<br />
in der Mobilitätsforschung und erzeugt Synergieeffekte. Fragen aus<br />
der Flugzeugforschung sind beispielsweise hochgradig relevant für die<br />
Automobilforschung.<br />
zentren aus. Nehmen Sie den Campus Forschungsflughafen, das Niedersächsische<br />
Forschungszentrum Fahrzeugtechnik und die<br />
Open Hybrid LabFactory in Wolfsburg.<br />
War das Wissenschaftsjahr 2007 rückblickend eine Art Initialzündung<br />
für das neue Miteinander?<br />
Ja klar! Der Titel „Stadt der Wissenschaft“ hat erst das Bewusstsein<br />
für unseren Standort geschaffen und vielen Bürgern klar gemacht,<br />
welche Möglichkeiten wir hier haben.<br />
Welcher Regionsbegriff macht für Sie am meisten Sinn?<br />
Wissenschaftspolitisch würde ich die Metropolregion Hannover<br />
Braunschweig Göttingen Wolfsburg als Einheit sehen. Mir ist es<br />
wichtig, dass wir hier die Fähigkeiten vor allem im technisch-naturwissenschaftlichen<br />
Bereich bündeln und nicht als Konkurrenten<br />
auftreten.<br />
Wie würden Sie das Verhältnis von Forschung zu Industrie beschreiben?<br />
Sind Sie eine Art Wissenszulieferer?<br />
Sie können logischerweise keine fahrzeugtechnische Forschung hier in<br />
der Region betreiben ohne Volkswagen im Blick zu haben. Aber ich kann<br />
von keinem Kollegen verlangen, dass er Projekte mit VW macht und sehe<br />
uns da auf Augenhöhe.<br />
Das heißt die Unabhängigkeit der Forschung ist nicht gefährdet?<br />
Nein, überhaupt nicht. Wir sind nicht die verlängerte Werkbank von VW.<br />
Es gibt auch kein wirkliches Druckmittel.<br />
Drittmittel könnten ein gutes Argument sein…<br />
Keine Hochschule ist gezwungen, Drittmittel aus der Wirtschaft einzuwerben.<br />
Natürlich wünschen wir uns Kooperationsprojekte, aber die Gelder<br />
sind da nur ein Argument. Das andere ist der Zugang zu gesellschaftlich<br />
und technisch relevanten Themen.<br />
Jürgen Hesselbach,<br />
Präsident der TU Braunschweig, über die<br />
„Mobilitätsregion“ Braunschweig und die<br />
Forschung rund um das Automobil.<br />
Wie gut funktioniert die Kommunikation zwischen den verschiedenen<br />
Akteuren?<br />
Neben den Hochschulen haben wir in der Region eine Vielzahl von<br />
außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen,<br />
die miteinander kooperieren. Die Kommunikation hat sich in den<br />
letzten Jahren auf allen Ebenen deutlich verbessert. Das war früher<br />
eines unserer großen Defizite. Mittlerweile reden wir permanent miteinander.<br />
Das drückt sich beispielsweise in verschiedenen Forschungs-<br />
Wenn man Wissenschaftler aus der Luftfahrtforschung fragt,<br />
schwärmen fast alle von den einmaligen Möglichkeiten hier in<br />
Braunschweig. Sind die bei der Automobilforschung ähnlich gut?<br />
Nicht ganz, die sind dreimalig: Man muss auch die Regionen München<br />
und Stuttgart nennen. Aber hier in Braunschweig entsteht etwas, wo<br />
sich unsere Konkurrenten im Süden langsam Gedanken machen werden.<br />
Wir beanspruchen eine Führungsrolle in der deutschen Mobilitätsforschung<br />
und wollen die klare Nummer eins in Norddeutschland sein.<br />
Daran kann uns eigentlich niemand mehr hindern, nur wir selbst.<br />
Was fehlt dem Auto von heute, damit es auch in 20 oder 30 Jahren<br />
noch fahren kann? Wo liegen die größten Herausforderungen für<br />
die Forschung?<br />
Ganz wichtig ist die Verbesserung der Sicherheit durch neue Assistenzsysteme.<br />
Weiter geht es um die Organisation des Verkehrs in den Städten und<br />
über lange Distanzen. Und natürlich müssen wir runter von den Emissionen.<br />
Da schwimmen wir gerade auf der Welle der Emobilität, aber das ist nicht<br />
alleine die Lösung. Auch Themen wie zum Beispiel der massentaugliche<br />
Leichtbau spielen hier eine Rolle, um den Kraftstoffverbrauch zu senken.<br />
gan, der heißt: Technologien aus Luft- und<br />
Raumfahrt für Straße und Schiene. Neben<br />
den drei reinen Verkehrsinstituten bringen<br />
22 weitere DLR-Institute ihre Kompetenzen<br />
ein. Das ist unsere große Stärke.“<br />
Aktuell werden am Braunschweiger<br />
Ring in regelmäßigen Abständen Wireless-<br />
LAN-Antennen für die „Car-to-Car“ und<br />
„Car-to-X“-Kommunikation angebracht.<br />
Damit wäre es beispielsweise möglich,<br />
einem Autofahrer zu signalisieren, welche<br />
Geschwindigkeit nötig ist, um die nächste<br />
Ampel bei „Grün“ zu erreichen. Das optimale<br />
Geschwindigkeitsband wird dann im<br />
Tacho eingeblendet. Auch Informationen<br />
zum Bahn- und öffentlichen Nahverkehr<br />
sollen integriert werden, um die Übergänge<br />
zwischen den einzelnen Verkehrsträgern<br />
zu optimieren. So könnte das Auto<br />
in naher Zukunft den Fahrer über Zugverspätungen<br />
und freie Parkplätze informieren.<br />
Insgesamt bietet AIM mehr als 20 solcher<br />
Forschungsbausteine und damit jede<br />
Menge Kooperationspotenzial mit anderen<br />
Forschungseinrichtungen. Zum Beispiel<br />
mit den Kollegen der TU, die bereits<br />
im Oktober 2010 ihr Versuchsauto Leonie<br />
medienwirksam fast autonom auf dem<br />
Braunschweiger Ring fahren ließen. Mittlerweile<br />
ist mit „MOBILE“ ein weiteres<br />
Forschungsfahrzeug dazugekommen, das<br />
ein wenig aussieht wie ein überdimensionales<br />
Spielzeugauto. „Leonie war damals<br />
aufsehenerregend, aber im Grunde die<br />
Weiterentwicklung konventioneller Fahrzeugtechnik<br />
– eine Evolution“, erklärt<br />
Professor Markus Maurer vom Institut für<br />
Regelungstechnik. „MOBILE ist dagegen<br />
eine echte Revolution. Sie werden davon<br />
weltweit kein Zweites finden.“<br />
Ein erstes Alleinstellungsmerkmal<br />
ist der Antrieb. MOBILE wird von vier<br />
Elektromotoren mit fast 600 PS in weniger<br />
als vier Sekunden von null auf hundert<br />
beschleunigt, so schnell wie kaum<br />
ein anderes Elektroauto. Auch bei Wendeund<br />
Parkmanövern hat MOBILE gegenüber<br />
herkömmlichen Autos die Nase vorn. Denn<br />
jedes Rad hat seinen eigenen Antrieb und<br />
eine separate Lenkeinheit. Damit kann das<br />
Forschungsfahrzeug praktisch auf der Stelle<br />
drehen. Dazu ist die mechanische oder<br />
hydraulische Kopplung von Lenkrad und<br />
Bremse mit den Rädern aufgehoben. Das<br />
Lenkrad von MOBILE ist praktisch eine Art<br />
Joystick. Seine Bewegung wird von Sensoren<br />
aufgenommen und elektronisch an die<br />
relevanten Komponenten übertragen. „Wir<br />
haben alles verworfen, was wir bisher über<br />
Autos wussten und einfach von Anfang an<br />
ein ganz neues gebaut“, erklärt Projektleiter<br />
Peter Bergmiller. Hinter dem „Wir“ verstecken<br />
sich vor allem zahlreiche Studierende.<br />
Nahezu jede Komponente ist das Ergebnis<br />
einer Bachelor-, Master- oder Diplomarbeit.<br />
MOBILE ist damit die Summe von rund<br />
40 Arbeiten aus der Elektrotechnik, der<br />
Informations-Systemtechnik, der Informatik,<br />
dem Wirtschaftsingenieurwesen und<br />
dem Maschinenbau. „Über unsere Absolventen<br />
funktioniert bei uns der größte Teil<br />
des Wissenstransfers“, erläutert Maurer<br />
nicht ohne Stolz. Ihre Erfahrungen können<br />
die angehenden Ingenieure schließlich<br />
in Forschungseinrichtungen oder in<br />
der Industrie einbringen. So etwa im Niedersächsischen<br />
Forschungszentrum für<br />
Fahrzeugtechnik (NFF). 2007 von der TU<br />
Parkplatzsuche à la DLR: Das Parksymbol im Display<br />
des Fahrzeugs signalisiert einen freien Parkplatz.<br />
Bild: DLR<br />
Braunschweig mit Unterstützung des Landes <strong>Niedersachsen</strong>s<br />
und der Volkswagen AG gegründet, soll am NFF internationale<br />
Spitzenforschung rund um das Thema Mobilität<br />
gebündelt und etabliert werden. Schwerpunkte sind<br />
die Bereiche Assistenzsysteme, Emissionsreduktion, flexible<br />
Fahrzeugkonzepte und Mobilitätsmanagement. Der<br />
60 Millionen Euro teure Neubau am Forschungsflughafen<br />
ist so etwas wie der steingewordene Ausdruck eines regionalen<br />
Kooperationsgedankens.<br />
Das Niedersächsische Forschungszentrum für Fahrzeugtechnik<br />
wird zum Herz der Mobilitätsforschung.<br />
Noch wird am Forschungsflughafen gebaut, aber schon<br />
im Januar 2014 soll das neue NFF-Gebäude sieben Institute<br />
der TU Braunschweig sowie mehrere Prüfstände und<br />
Hörsäle, eine Bibliothek und Cafeteria beheimaten. Auch<br />
Maurer und Lemmer sind NFF-Mitglieder und können<br />
bald gemeinsam unter einem Dach mit Kollegen aus Hannover<br />
und Clausthal forschen. „Das NFF wird die geographische<br />
Nähe erhöhen. Ein kleiner Spaziergang, dann<br />
steht man beim Kollegen im Büro“, sagt Lemmer. Das<br />
Forschungszentrum biete auch einen Mehrwert für die<br />
Studierenden, weil es die Durchlässigkeit zwischen Studium<br />
und Forschungstätigkeit erhöht. „Da haben wir in<br />
der Region eine sensationelle Situation. Von hier ist selbst
egjo niedersachsen autoforschung 29<br />
Oben: Das FASCar II ist ein<br />
Versuchsfahrzeug des DLR<br />
zur Erprobung neuartiger,<br />
aktiver Assistenzfunktionen.<br />
Mitte: Velotaxi des NFF.<br />
Unten: Versuchsfahrzeug<br />
MOBILE auf dem Doktorandentag<br />
der TU Braunschweig 2012.<br />
2.300<br />
Bild: DLR<br />
KomSIS.de<br />
Standortsuche leicht gemacht<br />
in <strong>Niedersachsen</strong>.<br />
der Campus der Wolfsburger Autouni nur 15 Minuten<br />
entfernt.“ Dort haben im Sommer Bundesforschungsministerin<br />
Johanna Wanka, VW-Vorstand Werner Neubauer<br />
und TU-Präsident Jürgen Hesselbach den nächsten großen<br />
Kooperationswurf enthüllt, wenn auch bisher nur<br />
als Legomodell. Die Idee der Open Hybrid LabFactory<br />
hatte sich im letzten Herbst beim „ForschungsCampus“-<br />
Wettbewerb der Bundesregierung durchgesetzt. Ab 2014<br />
wollen in Wolfsburg die TU Braunschweig, die Volkswagen<br />
AG und 29 weitere Partner den Leichtbau für die<br />
Massenproduktion im Auto bezahlbar machen. Insgesamt<br />
sind Investitionen in der Höhe von rund 120 Millionen<br />
Euro geplant.<br />
Zukunft: die Open Hybrid LabFactory. Wirtschaft und<br />
Wissenschaft arbeiten hier auf Augenhöhe zusammen.<br />
Bild: NFF-Pressestelle/Christian Bierwagen<br />
BALD ERHÄLTLICH<br />
www.wolfsburgkiosk.de<br />
GUT SORTIERT UND RUND<br />
UM DIE UHR GEÖFFNET:<br />
DER WOLFSBURG KIOSK.<br />
Ihr schneller Service zu<br />
:: verfügbaren Gewerbeflächen<br />
:: attraktiven Gewerbeimmobilien<br />
:: aktuellen Daten und Fakten<br />
Sie sind Anbieter von Gewerbeimmobilien?<br />
Inserieren Sie kostenlos auf www.komsis.de!<br />
KomSIS.de ist ein Angebot der niedersächsischen<br />
Landkreise und Städte in<br />
Zusammenarbeit mit der regio gmbh.<br />
Mehr Informationen:<br />
+49 (0)441 - 798 29 96<br />
info@komsis.de<br />
neue version<br />
mit interaktiven<br />
karten!<br />
Die Open Hybrid LabFactory ist nicht nur deutlich teurer<br />
als das NFF, sondern hat auch für die Integration von<br />
Wissenschaft und Wirtschaft eine ganz neue Qualität.<br />
Schließlich handelt es sich dabei nicht um eine öffentliche<br />
Forschungsanstalt, die durch private Geldgeber gefördert<br />
wird, sondern um eine Public Private Partnership, in der<br />
sich die Akteure aus beiden Welten auf Augenhöhe begegnen.<br />
Das ist bisher selten in Deutschland. Die Open Hybrid<br />
LabFactory wird damit auch über die Forschungsinhalte<br />
hinaus zu einem vielbeachteten Experiment. Befürworter<br />
sehen ein Leuchtturmprojekt für die Stärkung der<br />
regionalen Wirtschaft und Wissenschaft bei gleichzeitiger<br />
Schonung der öffentlichen Haushalte. Kritische Töne<br />
sind kaum zu vernehmen. Obwohl sich umgekehrt argumentieren<br />
ließe, dass mit Steuergeldern die Zukunftsfähigkeit<br />
von ökonomisch überaus erfolgreichen Unternehmen<br />
gefördert wird. Zumindest einer der wichtigsten<br />
Entscheider der hiesigen Forschungslandschaft sieht durch<br />
das regionale Tête-à-tête die Unabhängigkeit der Wissenschaft<br />
nicht gefährdet. TU-Präsident Professor Jürgen Hesselbach<br />
macht im <strong>RegJo</strong>-Interview (S.26/27) klar: „Wir<br />
sind nicht die verlängerte Werkbank von VW.“ <br />
Bild: NFF-Pressestelle/Christian Bierwagen
30 XXXXX regjo niedersachsen regjo niedersachsen PORTRAIT 31<br />
Die Wagner Group GmbH ist einer der weltweiten Technologieführer im<br />
Bereich Brandschutz. Mit zahlreichen Niederlassungen in Deutschland und<br />
im Ausland ist das Unternehmen gut aufgestellt – geleitet werden die Geschicke<br />
der Firmengruppe aus dem Hauptquartier in Hannover Langenhagen.<br />
Spiel mit dem Feuer<br />
Die Wagner Group GmbH aus Langenhagen ist einer der führenden Anbieter für ganzheitlichen Brandschutz.<br />
In über 35 Jahren hat sich das Unternehmen mit seinen innovativen Systemen eine Spitzenstellung erarbeitet.<br />
Text: Volker Schönfeldt Fotografie: Wagner Group GmbH<br />
Am besten ist eine Brandbekämpfung immer noch dann, wenn<br />
ein Feuer gar nicht erst entsteht. Das spiegelt sich im Motto<br />
der Wagner Group wider: „Der Mensch beherrscht das Feuer.<br />
Seit 1976 noch professioneller“. 1976 gründete Geschäftsführer<br />
Werner Wagner das Unternehmen in Winsen (Aller), der Umzug<br />
an den jetzigen Standort in Hannover Langenhagen geschah<br />
1980. Seitdem befindet sich dort der Hauptsitz der internationalen<br />
Firmengruppe, die neben mehreren Standorten in Deutschland<br />
auch mit zahlreichen Auslandsniederlassungen und Tochtergesellschaften<br />
Flagge zeigt – zuletzt kam im August 20<strong>13</strong> der<br />
Standort in Moskau hinzu. Mehr als 400 Mitarbeiter sind mittlerweile<br />
bei der Wagner Group GmbH beschäftigt und tragen<br />
zu einem Unternehmenserfolg bei, der neben einem beachtlichen<br />
Wachstum auch viel Anerkennung bei Spezialisten genießt:<br />
20<strong>13</strong> wurde das Unternehmen beispielsweise zum zweiten Mal<br />
in Folge mit dem Deutschen Rechenzentrumspreis in der Kategorie<br />
Rechenzentrums-Sicherheit ausgezeichnet. „Wir wissen,<br />
dass der Erfolg eines Unternehmens maßgeblich auch immer von<br />
den Mitarbeitern abhängt. Wir investieren daher nicht nur in die<br />
Zufriedenheit unserer bestehenden Mitarbeiter, sondern auch<br />
in die Ausbildung und die Gewinnung von neuen Fachkräften.<br />
Bereits seit einiger Zeit engagieren wir uns daher in der Initiative<br />
Zukunft Inc., einem Zusammenschluss verschiedener Marktführer<br />
aus der Region Hannover mit dem Zweck, ein gemeinsames<br />
Personalmarketing zu betreiben“, erläutert Werner Wagner<br />
den Standpunkt seines Unternehmens.<br />
Heute deckt Wagner den gesamten Bereich von Brandvermeidung<br />
und Branderkennung bis zur Brandbekämpfung und Gefahrenmanagementsystemen<br />
ab – und entwickelt daraus individuelle<br />
und auf Kundenbedürfnisse abgestimmte Gesamt- oder Einzellösungen,<br />
die von der Beratung über die Konzeptentwicklung bis<br />
hin zur Anlagenerrichtung und -betreuung reichen. Dabei ist die<br />
Zahl der möglichen Einsatzgebiete für Brandschutz nahezu grenzenlos:<br />
Rechenzentren, Lager und Logistik, Archive, Museen und<br />
Bibliotheken, Züge, Produktion und Lagerung von Lithium-Batterien.<br />
„Jeder Anwendungsbereich hat seine speziellen Anforderungen<br />
und Besonderheiten“, betont Werner Wagner. „Nur dann,<br />
wenn alle Risiken abgedeckt sind, lässt sich auch wirklich von<br />
der perfekten Brandschutzlösung sprechen. Die Brandlasten in<br />
den verschiedenen Bereichen sind entsprechend unterschiedlich<br />
und erfordern eine umfangreiche Risikoanalyse, Schutzzieldefinition<br />
und Lösung.“<br />
Beispiele für die Anwendung der Wagner-Systeme gibt es<br />
reichlich: Die Firma KLM Kühl- und Lagerhaus Münsterland GmbH<br />
zum Beispiel baute 20<strong>13</strong> mit über 300.000 m³ das größte vollautomatische<br />
Tiefkühlhochregallager Deutschlands und ließ das Brand-<br />
vermeidungssystem OxyReduct einbauen. Der Sauerstoffgehalt der<br />
Luft im Lagerbereich wird dabei dauerhaft von 20,9 auf 16,2 Vol.-%<br />
abgesenkt, indem eingeleiteter Stickstoff den Sauerstoff in der Luft<br />
verdrängt. „Der Wert wurde anhand der bei KLM eingelagerten<br />
Waren und verwendeten Verpackungsmaterialien durch Brandversuche<br />
individuell ermittelt“, so Wagner. Der nötige Stickstoff<br />
wird direkt aus der Umgebungsluft gewonnen. Die relativ geringe<br />
Absenkung des Sauerstoffgehalts schließt bereits die Entstehung<br />
eines offenen Brandes aus, da in dieser Atmosphäre ein Feuer weder<br />
entstehen noch aufrechterhalten werden kann. Ein Umstand, der<br />
insbesondere im Bereich wertvoller Kulturgüter wichtig ist. „Wir<br />
haben das Brandvermeidungssystem OxyReduct für unsere Bibliothek<br />
ausgewählt, weil es einen umfassenden Brandschutz für die<br />
einzigartige Sammlung von Archiven, Fotografien und seltenen<br />
Büchern bietet“, erklärt David Bishop, Development Manager for<br />
Archives & Heritage an der neu erbauten Bibliothek in Birmingham.<br />
„Außerdem ermöglicht das System den Mitarbeitern weiterhin den<br />
Zugang zu den geschützten Lagerbereichen, welches eine Grundvoraussetzung<br />
für den Betrieb der belebtesten öffentlichen Bibliothek<br />
Europas darstellt.“ Und auch eines der bedeutendsten Kulturgüter<br />
in Deutschland wird von Wagner beschützt: die Büste der Nofretete.<br />
Das Neue Museum auf der Berliner Museumsinsel wurde bei<br />
seiner Sanierung und Wiederherrichtung mit dem Titanus-Ansaug-<br />
rauchmeldesystem ausgestattet. Das System nimmt aktiv Luftproben,<br />
filtert Störgrößen wie etwa Staub oder Zigarettenrauch heraus<br />
und reagiert dadurch mit höchster Täuschungsalarmsicherheit<br />
bereits auf kleinste Rauchpartikel.<br />
Die Brandschutzlösungen von Wagner, die das Unternehmen in<br />
die technische Weltspitze gebracht haben, sind das Ergebnis konsequenter<br />
eigener Forschungsaktivitäten und einer intensiven Kooperation<br />
mit Fachinstitutionen, Verbänden und Kunden. „Fast 700 nationale<br />
und internationale Patente belegen unsere Innovationskraft und<br />
den technologischen Vorsprung“, sagt Werner Wagner. So führte<br />
das Unternehmen zum Beispiel 1994 als erster deutscher Anbieter<br />
mit VdS-System- und Errichterzulassung Stickstoff als natürliches,<br />
nicht reagierendes Löschmittel in den Markt ein, nachdem Halon als<br />
Löschmittel verboten wurde und chemische Löschmittel die Gefahr<br />
des Aufspaltens in korrosive Spaltprodukte mit sich bringen. Kontinuierlich<br />
werden die eigenen Systeme verbessert – und sie lassen<br />
sich auch vor Ort in Lagenhagen begutachten. In der „Wagner World“<br />
können realitätsnahe Brandversuche und technische Lösungen für<br />
anspruchsvolle Brandschutzaufgaben live erlebt werden; für Fachplaner<br />
und Risikomanager von Versicherungen führt das Unternehmen<br />
zudem Workshops sowie Brandversuche durch und informiert unter<br />
anderem über die Grundlagen des Brandschutzes, über den Umgang<br />
mit Projektierungsrichtlinien und Risikoanalysen.
32 ELEKTROMOBILITÄT regjo niedersachsen regjo niedersachsen ELEKTROMOBILITÄT 33<br />
Elektrisierte Pferdestärken<br />
Elektromobilität soll bundesweit sichtbar werden. In vier „Schaufenstern“ werden regional Demonstrationsvorhaben<br />
erarbeitet. Mit dabei: die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg.<br />
Bild: Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH
34 ELEKTROMOBILITÄT regjo niedersachsen regjo niedersachsen ELEKTROMOBILITÄT 35<br />
Das Niedersächsische Innenministerium hat fünf Elektro-Räder,<br />
sogenannte Pedelecs, an die Polizeidirektion Hannover überreicht,<br />
welche auf die innerstädtischen Polizeiinspektionen verteilt wurden.<br />
Polizeipräsident Volker Kluwe verspricht sich davon einen größeren<br />
Aktionsradius und eine höhere Schnelligkeit und Beweglichkeit.<br />
Bild: Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH
36 ELEKTROMOBILITÄT regjo niedersachsen regjo niedersachsen ELEKTROMOBILITÄT 37<br />
Bilder: Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH (2)<br />
IdeenExpo 20<strong>13</strong>.<br />
Links: Renault Twizy, das vollelektrische<br />
Serienmodell (seit 2011) mit<br />
einer Reichweite bis 100 Kilometer.<br />
Unten (vrnl): Dr. Volker Schmidt,<br />
Hauptgeschäftsführer Niedersachen<br />
Metall; Dr. Gabriele Heinen-Kljajic,<br />
Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft<br />
und Kultur; Jan Schulz,<br />
Geschäftsführer IdeenExpo; Raimund<br />
Nowak, Geschäftsführer Metropolregion<br />
Hannover Braunschweig Göttingen<br />
Wolfsburg GmbH im Gespräch.<br />
Text: Angela Andresen-Schneehage<br />
Noch zählen die „Stromer“ zu den absoluten<br />
Ausnahmeerscheinungen im deutschen Straßenverkehr.<br />
Nur etwa 10.000 Elektrofahrzeuge<br />
und Plug-in-Hybride sind derzeit beim Kraftfahrt-Bundesamt<br />
gemeldet. Das soll sich ändern.<br />
Ziel des nationalen Entwicklungsplanes soll<br />
sein, Deutschland als einen Leitmarkt für Elektromobilität<br />
zu etablieren. Deshalb hat die Bundesregierung<br />
im April 2012 vier Regionen als<br />
„Schaufenster Elektromobilität“ ausgewählt. In<br />
Baden-Württemberg, Bayern/Sachsen, Berlin/<br />
Brandenburg und auch in <strong>Niedersachsen</strong> will sie<br />
unter Beteiligung der vier Ministerien für Verkehr,<br />
Forschung, Umwelt und Wirtschaft die<br />
Weiterentwicklung von alternativen Antrieben<br />
fördern und die Rahmenbedingungen für eine<br />
nachhaltige Verkehrsentwicklung schaffen. Insgesamt<br />
stellt der Bund für das Schaufensterprogramm<br />
Fördermittel in Höhe von 180 Millionen<br />
Euro bereit, um in den groß angelegten regionalen<br />
Vorhaben die Elektromobilität auf allen Ebenen<br />
zukunftsfähig zu gestalten.<br />
Vier Schaufenster: In den Modellregionen<br />
werden emobile Konzepte entworfen.<br />
Jedes Schaufenster ist ein in sich geschlossenes<br />
System mit klaren räumlichen Grenzen. Unter<br />
dem Motto „Unsere Pferdestärken werden elektrisch“<br />
tritt das niedersächsische Schaufenster der<br />
Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen<br />
Wolfsburg an. In rund 30 Projekten engagieren<br />
sich über 200 Partner aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft, Land und Kommunen in unterschiedlichen<br />
Kooperationen für neue Lösungen<br />
auf dem Gebiet der umweltfreundlichen motorisierten<br />
Fortbewegung. Die Region mit führenden<br />
Wirtschaftsunternehmen und renommierten<br />
Wissenschaftseinrichtungen setzt dabei auf<br />
Projekte, die die gesamte Wertschöpfungskette<br />
umfassen. Von einzelnen Fahrzeugkomponenten<br />
bis zum kompletten Elektroauto, von der regenerativen<br />
Energieerzeugung über die Versorgung<br />
mit Ladestationen bis hin zu Servicedienstleistungen<br />
werden alle Bereiche des vielschichtigen<br />
Themas Elektromobilität untersucht, entwickelt<br />
und erprobt. Denn allein mit einem Austausch<br />
der Verbrennungsmotoren durch Elektroantriebe<br />
ist es im Sinne eines zeitgemäßen Umbaus vorhandener<br />
Strukturen nicht getan.<br />
„Ein wichtiges Ziel des ‚Schaufensters’ ist es,<br />
in der Bevölkerung ein Bewusstsein für die vielfältigen<br />
Möglichkeiten der Elektromobilität zu<br />
schaffen“, sagt Raimund Nowak, Geschäftsführer<br />
der Metropolregion Hannover Braunschweig<br />
Göttingen Wolfsburg GmbH. Der Raum zwischen<br />
Heide und Harz mit insgesamt 431 Gemeinden<br />
und rund vier Millionen Einwohnern zählt weltweit<br />
zu den wichtigsten Regionen der Mobilitätswirtschaft.<br />
„Zehntausende von Arbeitsplätzen<br />
hängen bei uns direkt von der Entwicklung und<br />
Produktion ab“, so Nowak. „Erfolg bei der Gestaltung<br />
zukunftsfähiger Mobilität ist für uns daher<br />
in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung von<br />
existenzieller Bedeutung. Die innovativsten Elemente<br />
wollen wir in den Projekten hier in der<br />
Metropolregion bündeln.“ Das niedersächsische<br />
Schaufenster wird geprägt durch drei verschiedene<br />
Schwerpunkte. Nowak: „Zum einen wollen<br />
wir die berufliche und akademische Qualifi-
38 ELEKTROMOBILITÄT regjo niedersachsen regjo niedersachsen ELEKTROMOBILITÄT 39<br />
Bild: Blackbit<br />
Soll einer breiten Nutzerschicht die Elektromobilität schmackhaft<br />
gemacht werden, dann muss eine ausreichende Zahl von<br />
kundenfreundlichen Serviceangeboten vorgehalten werden. Das<br />
betrifft ein Netz geeigneter Reparaturwerkstätten für E-Fahrzeuge<br />
ebenso wie umfassende Sachkenntnisse bei Beratung<br />
und Verkauf. An diesem Bedarf setzt das Schaufenster-Projekt<br />
„ZieLe“ an, der zielgruppenorientierte Lehr- und Lernträger für<br />
die Elektromobilität. Unter der Leitung des Heinz-Piest-Instituts<br />
für Handwerkstechnik (HPI) sollen die Kompetenzen von Mitarbeitern<br />
in Industrie, Handel und Handwerk ausgebaut werden.<br />
Im Rahmen des dreijährigen Modellprojektes konzentriert sich<br />
das HPI auf die Entwicklung eines Qualifizierungskonzeptes für<br />
allgemein- und berufsbildende Schulen.<br />
Der Aufbau einer Ladeinfrastruktur und Kommunen, die mit<br />
gutem Beispiel voranfahren, sensibilisieren für E-Fahrzeuge.<br />
Mit gutem Beispiel voranfahren – das werden künftig die Kommunalverwaltungen<br />
der Metropolregion im Rahmen des Projektes<br />
„Flotte electric“. Insgesamt rund 160 vollelektrisch betriebene<br />
weiße Kleinstwagen mit einheitlichem Schaufenster-Logo sollen<br />
auf den niedersächsischen Straßen bald für Aufmerksamkeit sorgen.<br />
Dann werden die Städte und Landkreise vermutlich über die<br />
größte E-Flotte der Metropolregion verfügen und so einen deutlich<br />
sichtbaren Teil zum Gelingen des Modellvorhabens beitragen.<br />
Ergänzend werden die Gemeinden durch das Schaufenster-Projekt<br />
„Amt electric“ bei der Entwicklung und Umsetzung lokaler<br />
Maßnahmen beraten. Das Engagement der Kommunen wird auch<br />
wissenschaftlich begleitet: Mitarbeiter des Instituts für Demokratieforschung<br />
an der Georg-August-Universität Göttingen werden<br />
die Einstellung von Entscheidungsträgern in Kommunalverwaltung<br />
und -politik zur Elektromobilität untersuchen und in einer<br />
Studie auch den möglichen Haltungswandel im Verlauf des Schaufensters<br />
dokumentieren.<br />
Wesentlich erschwert wird der Durchbruch der Elektromobilität<br />
heute noch durch die Reichweitenangst bei Autofahrern. Die<br />
Wolfsburg AG – ein Gemeinschaftsunternehmen der Stadt Wolfsburg<br />
und der Volkswagen AG – will mit dem Projekt „Ausbau der Ladeinfrastruktur“<br />
dazu beitragen, diese Hemmschwellen abzubauen.<br />
Bis zu 40 neue Ladepunkte sollen in der Metropolregion eingerichtet<br />
werden. Dabei wird sich der Fokus gezielt auf die Aufstellung<br />
von Schnellladesäulen richten, bei denen ein Ladevorgang zeitlich<br />
wesentlich kürzer als bisher ausfällt. „Wichtig ist für uns, dass parallel<br />
zur Markteinführung von Elektrofahrzeugen deutscher Hersteller<br />
Der erste E-Radschnellweg Deutschlands (Fotomontage): In Göttingen entsteht derzeit eine rund vier Kilometer lange Strecke zwischen Bahnhof<br />
und Nordcampus der Universität, die durch gezielte Verkehrsmaßnahmen den Umstieg vom Kfz auf das Rad schmackhaft machen soll.<br />
zierung im Umfeld der neuen technischen Möglichkeiten deutlich<br />
ausbauen; dazu gibt es enge Kooperationen zwischen Betrieben,<br />
Kammern und Hochschulen. Des Weiteren gilt es, die Kommunen<br />
beim Ausbau der Elektromobilität zu unterstützen und mit ihnen<br />
lokale Fördermaßnahmen wie beispielsweise das kostenlose Parken<br />
für Elektroautos zu entwickeln. Dritter Pfeiler unseres Schaufensters<br />
ist die Intermodalität, die Vernetzung unterschiedlicher<br />
Verkehrssysteme.“<br />
In rund 30 Projekten engagieren sich in <strong>Niedersachsen</strong> über<br />
200 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Land, Kommunen.<br />
Um eine solche Zusammenführung verschiedener Verkehre kümmert<br />
sich das Schaufenster-Projekt „Vernetzte Mobilität – Mobilitätskarte<br />
Metropolregion“, an dem sich unter Konsortialführung<br />
der üstra Hannoverschen Verkehrsbetriebe AG die Volkswagen AG,<br />
das Carsharing-Unternehmen „stadtmobil“ sowie der Anbieter von<br />
Carsharing-Software „Cantamen“ beteiligen. Die Bewohner der<br />
Landeshauptstadt kennen das Konzept schon als „HANNOVERmobil“:<br />
Gegen einen Aufpreis können Inhaber einer Monatskarte<br />
sowohl Carsharing nutzen als auch verbilligt Taxi fahren. Dieses<br />
Angebot soll nun, insbesondere dank der technischen Möglichkeiten<br />
von Smartphones, für Nutzer noch einfacher zu handhaben<br />
sein und in seinem Geltungsbereich auf die Städte Braunschweig,<br />
Göttingen und Wolfsburg ausgeweitet werden. „Im Rahmen unseres<br />
Projektes wird VW im Herbst damit beginnen, seine Carsharing-Flotte<br />
„Quicar“ auf Elektroautos umzustellen und im Stadtgebiet<br />
Ladestationen zu installieren“, erklärt Projektleiter Martin<br />
Röhrleef von der üstra. „Zusätzlich planen wir für Hannover ein<br />
Netz von Verleihstationen für Elektrofahrräder. Unsere Kunden<br />
können sich dann die verschiedenen Verkehrsmittel nach Belieben<br />
im Internet oder auch per App zusammenstellen.“<br />
Elektromobilität erfordert neues Know-how. Universitäten<br />
und Fachhochschulen des Schaufensters – Leibniz Universität<br />
Hannover, Technische Universität Braunschweig, Ostfalia Hochschule<br />
für angewandte Wissenschaften, TU Clausthal, Niedersächsisches<br />
Forschungszentrum für Fahrzeugtechnik – starten deshalb<br />
eine Offensive mit hochschulübergreifenden Aus- und Weiterbildungsangeboten<br />
zu den so vielfältigen Themenfeldern. Titel<br />
des Projekt: „MOBIL4e – Mobilität elektrisch erleben, erfahren,<br />
erlernen!“ Zielgruppen in diesem akademischen Verbundprojekt<br />
sind die Felder der Ingenieur-, Technik- und Managementberufe.<br />
In dem abgestimmten Angebot von Lernmodulen und Weiterbildungswerkstätten<br />
erwerben und vertiefen die Teilnehmer jeweils<br />
ihre Kenntnisse über Elektrofahrzeuge, Ladeinfrastruktur oder<br />
Geschäftsmodelle.<br />
Elektro-Linienbus auf der Ladestation. In Braunschweig<br />
kommt das weltweit erste induktive Ladesystem im<br />
regulären Busverkehr zum Einsatz.<br />
Bild: Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH
Von: Magdalena Neuner<br />
An: E.ON<br />
Betreff: Grüner Strom<br />
Wenn Strom immer grüner wird,<br />
kann sich das dann noch jeder leisten?<br />
Hallo Frau Neuner, wir arbeiten<br />
daran, dass Erneuerbare Energie<br />
bezahlbar bleibt.<br />
Bild: Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH<br />
regjo niedersachsen ELEKTROMOBILITÄT 41<br />
Unsere Energie soll sauberer und immer besser werden. Ein Beispiel:<br />
Bereits seit 2001 bauen wir Hochsee-Windparks. Durch unsere Erfahrung<br />
können wir Prozesse und Verfahren beim Bau und Betrieb immer<br />
weiter verbessern. Damit senken wir die Kosten schon jetzt nachhaltig.<br />
www.eon.de<br />
Einweihung der bundesweit ersten 50 KW Gleichstrom-Schnellladesäule mit CCS-Ladetechnik in Wolfsburg. Innerhalb von wenigen<br />
Minuten kann etwa die Batterie des e-up! bis auf 80% aufgeladen werden. Bis 2017 soll das CCS-System europaweit in Elektrofahrzeugen<br />
eingesetzt werden, um einen einheitlichen Standard zu erreichen.<br />
WIR VERBINDEN<br />
Verlagsanpass.<br />
215x140<br />
IsoV2<br />
DEN NORD-WESTEN<br />
Nr. 003 VG EMIV<br />
Format<br />
(mm)<br />
DU 30.10.20<strong>13</strong> ET <strong>13</strong>.11.20<strong>13</strong><br />
Titel REGJO<br />
www.nordwestbahn.de<br />
Weser-Ems<br />
Energiezukunft7_003_EMIV_REGJOnds_215x140.indd 1 25.10.<strong>13</strong> 09:05<br />
auch die entsprechende Ladeinfrastruktur nach den neuesten<br />
technischen Standards zur Verfügung gestellt werden<br />
kann“, betont Thomas Krause, Vorstand der Wolfsburg AG.<br />
„Das Schaufenster Elektromobilität bietet die außergewöhnliche<br />
Chance, eine einheitliche öffentliche und schnelle Ladeinfrastruktur<br />
zu definieren und aufzubauen.“<br />
Enormes Verbesserungspotenzial besteht auch bei den<br />
Akkus für Elektroautos. Bislang sind sie durch einen großen<br />
Anteil von Handarbeit aufwändig in der Herstellung,<br />
außerdem sehr groß in ihren Abmessungen. Das macht<br />
die E-Fahrzeuge vergleichsweise teuer und schränkt ihr<br />
Platzangebot ein. Hier setzt das Projekt „Serienproduktion<br />
Batterie – Markteintrittsbarrieren beseitigen“ unter<br />
Leitung der Johnson Controls in Hannover an. Als Marktführer<br />
bei der Herstellung von Starterbatterien will das<br />
Unternehmen neue kostengünstigere Verfahren und Fertigungstechniken<br />
entwickeln.<br />
Von High-Tech-Forschung bis zur Verkehrsorganisation<br />
bündelt das Schaufenster sehr verschiedene Ideen.<br />
Dass beim Thema Elektromobilität nicht ausschließlich<br />
Autos im Mittelpunkt stehen, beweist ein Projekt in Göttingen:<br />
Hier entsteht bis 2014 der erste E-Radschnellweg<br />
Deutschlands. Die rund vier Kilometer lange und mindestens<br />
vier Meter breite Strecke verbindet künftig den Bahnhof<br />
mit dem Nordcampus der Universität. Durch gezielte<br />
Verkehrsmaßnahmen wie eine Vorrangschaltung für Radler<br />
und E-Bikefahrer soll der Umstieg vom Kfz auf das Rad<br />
schmackhaft gemacht werden. Eine Gruppe von Testfahrern<br />
wird für den Versuchszeitraum mit Pedelecs ausgestattet,<br />
um auf dem täglichen Arbeitsweg Erfahrungen mit einem<br />
neuen, umweltschonenden Verkehrsmittel zu sammeln.<br />
Nach langem Vorlauf ging es 20<strong>13</strong> mit den ersten Projekten<br />
dann auch ganz praktisch los.<br />
Die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen<br />
Wolfsburg wird von dem „Schaufenster“ nachhaltig profitieren.<br />
„Dieses großräumige Kooperationsvorhaben wird<br />
eine erkennbare Ausstrahlung auf die wirtschaftliche Entwicklung<br />
unserer Region haben. Hinter einem Fördervolumen<br />
von insgesamt 120 Millionen Euro stehen schließlich<br />
eine Menge Arbeitsplätze, von denen viele auch über die<br />
Förderungsdauer hinaus Bestand haben werden“, prognostiziert<br />
Raimund Nowak. „Und wir werden uns im europäischen<br />
Kontext künftig noch stärker als Mobilitätsregion<br />
profilieren können.“<br />
Die meisten Einzel-Projekte des „Schaufensters“<br />
beginnen erst jetzt in der zweiten Jahreshälfte 20<strong>13</strong> anzulaufen.<br />
Ein Schaufenster-Bummel machte bisher noch keine<br />
rechte Freude – in den Auslagen lassen erste Ergebnisse<br />
und Anfangserfolge auf sich warten. Das mag sich bis zum<br />
Ende des Demonstrationsvorhabens im Jahr 2016 hoffentlich<br />
ändern. Nur dann wird Elektromobilität er-fahrbar.<br />
Und irgendwann vielleicht tatsächlich massentauglich.
Actionh ld.<br />
Mit Hang zur Sparsamkeit.<br />
Mit dem NOVI D 1500 sind Sie mit weniger als 1 EUR auf<br />
100 km unterwegs. Dieser Elektroroller eignet sich durch<br />
seinen variablen Kofferträger u. a. als Lieferroller oder<br />
Werkstattroller. Er kann mit verschiedenen Boxen oder<br />
Werkzeugkisten individuell ausgestattet werden.<br />
Mit 1500 Watt (2,1 PS) und einer max. Geschwindigkeit<br />
von 45 km/h ist er ideal für den Stadtverkehr.<br />
Immer einsatzbereit durch Wechselakkus mit einer<br />
Reichweite bis 100 km.<br />
Eine Investition, die sich lohnt!<br />
Machen Sie den Kostenvergleich.<br />
Dr. Patrik Eismann ist Leiter des Produktmanagements bei E.ON Energie Deutschland.<br />
www.emco-elektroroller.de<br />
Neue Wege mit Windgas<br />
Dr. Patrik Eismann, Leiter Produktmanagement bei E.ON Energie Deutschland, im Gespräch über Lösungen,<br />
Energie künftig effizienter und nachhaltiger zu nutzen und die Rolle, die Windgas dabei spielen kann.<br />
Interview: Volker Schönfeldt Fotografie: E.ON<br />
In Deutschland wird immer mehr Strom aus Sonnen- und<br />
Windenergie gewonnen. Zu Spitzenzeiten wird teilweise<br />
sogar schon mehr Energie erzeugt als gleichzeitig verbraucht<br />
werden kann. Wie lässt sich dieses Problem lösen?<br />
In der Tat ist es so, dass mittags an sonnigen und windreichen<br />
Tagen mehr Öko-Strom erzeugt als zeitgleich benötigt<br />
wird. Morgens und abends, wenn der Strombedarf<br />
in die Höhe schnellt, wird hingegen weniger Energie aus<br />
Erneuerbaren eingespeist. Der Verbrauch ist zu diesen Zeiten<br />
höher als die Erzeugung. Als Energieversorger versuchen<br />
wir hier eine Balance zu finden. Ein Beispiel aus<br />
der Praxis ist unser Stromspeicher. Mit diesem „grünen<br />
Akku“ lässt sich Strom aus Solar-Anlagen zwischenspeichern<br />
und dann nutzen, wenn er benötigt wird. Darüber<br />
hinaus arbeiten wir mit Hochdruck daran, Energie verstärkt<br />
in Form von Gas zu speichern. Hier kommt unser<br />
„E.ON WindGas“ ins Spiel.<br />
Was kann man sich konkret darunter vorstellen?<br />
„E.ON WindGas“ ist ein ökologisches Erdgas-Produkt,<br />
mit dem wir als erstes Energieunternehmen in Deutschland<br />
neue Wege beschreiten. Es enthält einen zehnprozentigen<br />
Anteil an regenerativem Windgas aus unserer<br />
Anlage im brandenburgischen Falkenhagen. Energie aus<br />
Windkraftanlagen wird dort mittels Elektrolyse in Wasserstoff<br />
umgewandelt, der dann in das regionale Ferngasnetz<br />
eingespeist wird. So steht er anschließend als Gas<br />
zur Verfügung und kann über das Produkt „E.ON Wind-<br />
Gas“ genutzt werden.<br />
Welchen Vorteil hat der Kunde davon?<br />
Wer sich für „E.ON WindGas“ entscheidet, schafft einen<br />
ökologischen Mehrwert, indem er bei seinem Gasbezug<br />
erneuerbare Energie anstelle von konventionellem Erdgas<br />
integriert. Er entscheidet sich für ein zukunftsweisendes<br />
Produkt, das eine Vorreiterrolle im deutschen Energiemarkt<br />
einnimmt. Insofern unterstützt er damit eine<br />
innovative Technik und trägt dazu bei, dass möglichst<br />
viel regenerativ erzeugter Strom auch genutzt wird und<br />
in alle Bereiche der Versorgung integriert werden kann.<br />
Denn nicht kontinuierlich verfügbare und somit schwankende<br />
erneuerbare Energie, die zum Beispiel aus Windparks<br />
stammt, geht dank des fortschrittlichen Ansatzes<br />
und der Nutzung von Gas als Energieträger und Speicher<br />
nicht mehr verloren. <br />
Im brandenburgischen Falkenhagen hat E.ON im<br />
August 20<strong>13</strong> eine Power to Gas-Pilotanlage in Betrieb<br />
genommen. Durch regenerativ erzeugte Energie wird<br />
Wasser (H 2<br />
O) in Wasserstoff (H 2<br />
) und Sauerstoff (O 2<br />
)<br />
aufgespalten. Das Verfahren nennt man Elektrolyse.<br />
Sie wandelt elektrische in chemische Energie um. Diese<br />
Umwandlung ermöglicht es, Energie ins Erdgasnetz<br />
einzuspeisen und auf diese Weise zu speichern. Durch<br />
die eingesetzte Technik wird der von Windkraftanlagen<br />
produzierte Strom auch dann genutzt, wenn das Netz<br />
ihn nicht mehr aufnehmen kann.
44 MAGAZIN regjo niedersachsen regjo niedersachsen MAGAZIN 45<br />
m e s s e<br />
B at t e r i e t e c h n i k<br />
E l e k t r o r o l l e r<br />
f o r s c h u n g s f l u g h a f e n<br />
Die Leitmesse<br />
Anwendungsreife Batterietechnik<br />
Rollende Energiesparer<br />
Präsenz zeigen<br />
Die MobiliTec auf der Hannover Messe<br />
schafft ein Forum für Innovationen.<br />
Das Osteroder Unternehmen Eisenhuth hat das Prinzip der Redox-Flow-Batterie bis zur<br />
Marktreife weiterentwickelt. Das System ist gleichzeitig ein Forschungsleuchtturmprojekt.<br />
Die emco electroroller GmbH aus dem emsländischen Lingen hat sich exklusiv auf<br />
elektrische Mobilität konzentriert: Ihre Roller fahren rein elektrisch.<br />
Der Braunschweiger Forschungsflughafen<br />
präsentierte sich auf der Expo Real.<br />
Bereits zum vierten Mal fand im Rahmen<br />
der Hannover Messe 20<strong>13</strong> die Leitmesse<br />
MobiliTec statt – mit dem Fokus auf Elektromobilität.<br />
Rund 150 Aussteller zeigten<br />
ein breites Spektrum von einzelnen Komponenten<br />
bis hin zum Endprodukt, von<br />
elektrischen und hybriden Antrieben bis<br />
zu emissionsreduzierten Mobilitätstechnologien<br />
und mobile Energiespeicher. Was<br />
deutlich wurde: Die Industrie arbeitet mit<br />
Hochdruck an besseren Batterielösungen,<br />
sparsameren Antrieben und einfacheren<br />
Lademöglichkeiten.<br />
Mit dabei waren unter anderem die<br />
vier vom Bund geförderten „Schaufenster<br />
Elektromobilität“. Gemeinsam mit den<br />
sich jeweils anschließenden Ländergemeinschaftsständen<br />
sowie der zentralen Präsentation<br />
der Bundesregierung wurden die<br />
bisherigen Erkenntnisse rund um die Elektromobilität<br />
präsentiert. Das Anwenderforum<br />
MobiliTec diskutierten Experten aus<br />
Industrie, Politik und Wissenschaft über<br />
Mobilitätskonzepte der Zukunft, neue Produktionstechnologien<br />
in der Elektromobilität,<br />
Batterie- und Ladetechnik sowie neue<br />
Erkenntnisse und Entwicklungen bei den<br />
Speichertechnologien oder der Elektrifizierung<br />
des Antriebsstrangs. <br />
VS<br />
In Redox-Flow-Batterien besteht das aktive<br />
Material aus in einem flüssigen Elektrolyten<br />
gelösten Salzen. Der Elektrolyt wird in<br />
Tanks gelagert und bei Bedarf einer zentralen<br />
Reaktionseinheit für den Lade- oder<br />
Entladeprozess mittels Pumpen zugeführt.<br />
Die Osteroder Ideenschmiede Eisenhuth<br />
GmbH & Co. KG hat dieses Thema aufgegriffen<br />
und fertigt seit 2007 erfolgreich<br />
Komponenten, insbesondere Elektroden<br />
für die Redox Flow Batterien, aber auch<br />
für die Brennstoffzelle.<br />
Wie funktionniert nun eine Redox-<br />
Flow-Batterie? Ähnlich wie bei herkömmlichen<br />
Batterien hat auch diese Type einen<br />
Plus- und Minuspol und entsprechend<br />
einen Vorratsbehälter für Flüssigkeiten,<br />
welche die positiv und negativ aufgeladenen<br />
Flüssigkeiten speichert. Die zentrale<br />
Ladeeinheit ist typischerweise eine<br />
mit Katalysatoren besetzte Membran und<br />
arbeitet ganz ähnlich wie eine Wasserstoffbrennstoffzelle<br />
beziehungsweise ein Elektrolyseur.<br />
Die Tank-Optionen zur Speicherung<br />
elektrischer Energiegröße bestimmt<br />
den Energieinhalt der Batterie, die Lade-/<br />
Entladeeinheit die Leistung der Batterie.<br />
Redox-Flow-Batterien wurden bereits<br />
in den 1970er und 1980er Jahren intensiv<br />
für stationäre Anwendungen erforscht.<br />
Durch diverse Materialprobleme wurden<br />
die Aktivitäten aber wieder reduziert. Erst<br />
in den letzten Jahren nehmen die Forschungsaktivitäten<br />
wieder deutlich zu.<br />
Grundsätzlich eignet sich diese Batterietechnologie<br />
sehr gut für einen großtechnischen<br />
Einsatz, da der Bau großer Tanks sehr<br />
einfach und effektiv gemacht werden kann.<br />
Aber auch eine Anwendung im Automobil<br />
ist möglich. Die Anlieferung des Elektrolyten<br />
mit dem gelösten Salz kann einfach und<br />
effizient über Tanklastwagen geschehen.<br />
Vor diesem Hintergrund ist Eisenhuth<br />
im Rahmen der Initiative Energiespeicher<br />
als „Leuchtturmprojekt“ ausgewählt worden.<br />
Unter anderem werden in Zusammenarbeit<br />
mit der Technischen Universität<br />
Clausthal und dem Energieforschungszentrum<br />
<strong>Niedersachsen</strong> (EFZN) Redox-Flow-<br />
Systeme erforscht.<br />
Eisenhuth fertigt bereits seit einigen<br />
Jahren Elektroden und Dichtungen und<br />
hat dabei das Know-how gewonnen, derartige<br />
Komponenten im Spritzguss und damit<br />
sehr kostengünstig herzustellen. Neben der<br />
Brennstoffzelle ist die Redox-Flow-Batterie<br />
Energie in reinster Form – und tut so auch<br />
der Umwelt gut. <br />
VS<br />
Dass Elektromobilität im Alltag gut funktioniert,<br />
lernte Harald Müller in China.<br />
Der Geschäftsführende Gesellschafter der<br />
Erwin Müller Gruppe Lingen im Emsland<br />
gründete daraufhin 2010 das Tochterunternehmen<br />
emco electroroller – welches sich,<br />
wie der Name schon verrät, ausschließlich<br />
auf elektrisch angetriebene Roller konzentriert.<br />
Das Wachstum verlief rasant.<br />
Zunächst lag der regionale Fokus des Start-<br />
Ups mit seinem ersten Rollermodell<br />
auf dem Absatzmarkt vor der Haustür –<br />
rund um das Emsland. Schnell konnte<br />
das Unternehmen jedoch bis heute bundesweit<br />
etwa 350 Händler für seine Roller<br />
gewinnen und erweiterte den Vertrieb<br />
damit deutlich. Inzwischen ist das immer<br />
noch junge Unternehmen zum größten<br />
Anbieter von Elektrorollern in Deutschland<br />
avanciert.<br />
„Mit unseren Modellen treten wir<br />
bereits heute den Beweis an, dass elektrische<br />
Antriebe alltagstauglich und nicht<br />
nur umweltschonender und wartungsärmer<br />
sind, sondern auf Dauer auch günstiger<br />
als herkömmliche Fahrzeuge“, sagt<br />
Emco-Marketingleiter Kay-Uwe von Hebel.<br />
„Gerade in urbanen Zonen sind Elektroroller<br />
das ideale Fortbewegungsmittel.“ Das<br />
zeigt auch der Blick in die Statistik: 80%<br />
der Strecken, die pro Tag auf deutschen<br />
Straßen zurückgelegt werden, sind kürzer<br />
als 50 Kilometer. Die Reichweite der Elektroroller<br />
liegt bei maximal 100 Kilometer.<br />
Zwei bis drei Stunden und etwa einen Euro<br />
kostet dabei eine „Tankfüllung“.<br />
Rein äußerlich ist den Rollern ihr<br />
Innenleben nicht anzumerken, im Gegenteil,<br />
die ästhetische Vielfalt ist groß. Sechs<br />
verschiedene Modelle werden inzwischen<br />
unter den Labeln Classic, Retro und Sport<br />
angeboten. „Mit unserer Produktpalette<br />
stellen wir uns bewusst breit auf, so wie<br />
kein anderer Anbieter übrigens, weil die<br />
Bedürfnisse der Verbraucher unterschiedlich<br />
sind“, erklärt Kay-Uwe von Hebel.<br />
„So haben wir allein bei den Maximal-<br />
Geschwindigkeiten von der 20 km/h-Variante<br />
bis zum Speedroller mit Tempo 82 eine<br />
enorme Auswahl.“ Und auch um das Drumherum<br />
hat man sich Gedanken gemacht:<br />
Ein Wechselakku sorgt für größere Unabhängigkeit<br />
vom lückenhaften Ladesäulennetz<br />
und auch Zubehör für die Verwandlung<br />
des Rollers in kleine Liefer- und Transportfahrzeuge<br />
gibt es bereits.<br />
VS<br />
www.emco-elektroroller.de<br />
Unter dem Motto „Braunschweig – Wo Forschung<br />
viel bewegt“ präsentierte sich die<br />
Stadt Braunschweig vom 7. bis 9. Oktober<br />
mit 19 Partnern auf der Expo Real<br />
20<strong>13</strong> in München. Im Blickpunkt stand<br />
der Braunschweiger Forschungsflughafen<br />
als europäisches Kompetenzzentrum für<br />
Mobilität in der Luft, auf der Schiene und<br />
auf der Straße. „Diese Immoblilienmesse ist<br />
das ideale Forum für ein offensives Standortmarketing“,<br />
sagte Wirtschaftsdezernent<br />
Joachim Roth. „Hier treffen sich Investoren<br />
und Projektentwickler aus ganz Europa.“<br />
Das Thema Elektromobilität wurde<br />
auf dem über 500m 2 großen Gemeinschaftsstand<br />
der Metropolregion Hannover<br />
Braunschweig Göttingen Wolfsburg<br />
besonders herausgestellt. Die Allianz für die<br />
Region ermöglichte Besuchern des Messestandes,<br />
auf E-Bikes vor Bildschirmen nachzuempfinden,<br />
wie die Region Braunschweig<br />
elektrisch bereist werden kann und welche<br />
Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen<br />
Reize sie zu bieten hat. Außerdem stellten<br />
sich Braunschweiger Investoren dem Fachpublikum<br />
der europäischen Leitmesse für<br />
Gewerbeimmobilien mit ihren Projekten<br />
vor. Die Stadt Braunschweig ist seit 2008<br />
auf der Expo Real vertreten. <br />
VS<br />
Bilder: Deutsche Messe, Eisenhuth GmbH & Co. KG<br />
Bilder: emco electroroller GmbH, BSZ/C.Meyer
Technologie- und Gründerzentren in <strong>Niedersachsen</strong><br />
regjo niedersachsen wirtschaft 47<br />
Steckbrief<br />
Anzahl der Unternehmen: 25<br />
Anzahl der Beschäftigten: 800<br />
Angaben der Branchen: Automotiv,<br />
IT- und Telekommunikation,<br />
Logistik,<br />
Dienstleistung<br />
Größe der Gesamtfläche: 50.000 qm Geschossfläche<br />
1.250 Parkplätze<br />
freie Flächen:<br />
5.000 qm<br />
1<br />
TecCenter Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG<br />
Christian A. Grell - Geschäftsführer<br />
Teccenter 1, 31162 Bad Salzdetfurth<br />
Tel. 05121/ 580 - 2900<br />
info@teccenter.eu<br />
www.teccenter.eu<br />
Steckbrief<br />
Angebot:<br />
Angaben der Branchen:<br />
Größe der Gesamtfläche:<br />
Lage:<br />
80 Büros,<br />
11 Werkstätten, 5<br />
10 Labore,<br />
Technologie Mall für<br />
Veranstaltungen<br />
Produktionstechnik,<br />
optische Technologien<br />
3.800 qm<br />
Nähe zur Leibniz Universität<br />
und renommierten Forschungseinrichtungen<br />
sowie<br />
innovativen Unternehmen.<br />
Technologie Zentrum<br />
im Wissenschaftspark<br />
Susanne Blittersdorf - Zentrumsleiterin<br />
Hollerithallee 17, 30419 Hannover<br />
Tel. 0511/ 9357 - 841<br />
susanne.blittersdorf@hannoverimpuls.de<br />
www.hannoverimpuls.de<br />
Steckbrief<br />
Anzahl der Unternehmen: 9<br />
Anzahl der Beschäftigten: 26<br />
Angaben der Branchen: Ingenieurbüro,<br />
Büroservice,<br />
Arbeitsvermittlung,<br />
Finanzdienstleistungen,<br />
Forderungsmanagement,<br />
Ausbildungshilfe,<br />
Inneneinrichtung<br />
Größe der Gesamtfläche: 2.000 qm<br />
freie Flächen:<br />
570 qm<br />
9<br />
Technologie - und Gründerzentrum<br />
Salzgitter<br />
Windmühlenbergstraße 20, 38259 Salzgitter<br />
Tel. 05341 / 900 99 45, Fax 05341 / 900 99 11<br />
www.tgz-salzgitter.de<br />
Steckbrief<br />
Anzahl der Unternehmen: 28<br />
Anzahl der Beschäftigten: 114<br />
Angaben der Branchen: IT,<br />
Umwelt,<br />
Automotive,<br />
regenerative Energien,<br />
eHealth<br />
Größe der Gesamtfläche: 2.300 qm<br />
freie Flächen:<br />
Warteliste<br />
BioTec-Gründerzentrum:<br />
1.800 qm<br />
Rolleizentrum für<br />
Existenzgründer: 2.300 qm<br />
2<br />
Technologiepark Braunschweig<br />
Rebenring 33, 38106 Braunschweig<br />
Tel. 0531 / 3804 - 3841, Fax 0531 / 3804 - 3941<br />
f.hahn@braunschweig-zukunft.de<br />
www.braunschweig-zukunft.de<br />
www.technopark-bs.de<br />
Steckbrief<br />
Anzahl der Unternehmen: 23<br />
Anzahl der Beschäftigten: k.A.<br />
Angaben der Branchen: IT,<br />
Kommunikation,<br />
Medien<br />
Größe der Gesamtfläche: 2200 qm<br />
freie Flächen:<br />
vorhanden<br />
6<br />
IT-Dienstleistungsgesellschaft mbH Emsland<br />
Michael Schnaider<br />
Kaiserstraße 10b, 49809 Lingen (Ems)<br />
Tel. 0591 / 8076980, Fax 0591 / 8076989<br />
info@it-emsland.de, www.it-emsland.de<br />
Steckbrief<br />
Anzahl der Unternehmen: 65<br />
Anzahl der Beschäftigten: k. A.<br />
Angaben der Branchen: IT, Consulting,<br />
Automotive,<br />
Service,<br />
Kultur- und Kreativwirtschaft,<br />
Forschung<br />
Größe der Gesamtfläche: über 5.000 qm<br />
freie Flächen:<br />
Warteliste für feste<br />
Büroflächen; flexible Büroraumlösungen<br />
verfügbar<br />
10<br />
Wolfsburg AG<br />
InnovationsCampus<br />
Major-Hirst-Straße 11, 38442 Wolfsburg<br />
Telefon 05361/897-1226, Fax 05361/897-1060<br />
innovationscampus@wolfsburg-ag.com<br />
www.innovationscampus.com<br />
www.wolfsburg-ag.com<br />
Steckbrief<br />
Anzahl der Unternehmen: 19<br />
Anzahl der Beschäftigten: ca. 80<br />
Angaben der Branchen: Ingenieurdienstleistungen;<br />
Medientechnik,<br />
IT-Dienstleistungen,<br />
Maschinenbau, Analytik,<br />
Dienstleistungen im Onund<br />
offshore-Bereich<br />
Größe der Gesamtfläche: ca. 2500 qm<br />
freie Flächen:<br />
für Gründer stehen noch<br />
Büro- und spezielle<br />
Hallenflächen zur Verfügung<br />
3<br />
Emder GründerInnenZentrum GmbH<br />
Stefan Neeland<br />
Zum Nordkai 16, 26725 Emden<br />
Tel. 04921/8737202, Fax 04921/8737249<br />
neeland@egz-emden.de<br />
www.egz-emden.de<br />
Steckbrief<br />
Anzahl der Unternehmen: 4<br />
Anzahl der Beschäftigten: ca. 210<br />
Angaben der Branchen: Ingenieurbüros,<br />
IT,<br />
Versorgung<br />
Größe der Gesamtfläche: ca. 6.100 qm<br />
freie Flächen:<br />
keine vorhanden<br />
7<br />
Technologiepark Meppen GmbH<br />
Markt 43, 49716 Meppen<br />
Telefon 05931 / 153 - 226, Fax 05931 / 153 - 5 - 226<br />
info@technologieparkmeppen.de<br />
www.technologieparkmeppen.de<br />
M e p p e n<br />
7<br />
B r e m e n<br />
H a m b u r g<br />
6 L i n g e n<br />
Steckbrief<br />
Anzahl der Unternehmen: ca. 20<br />
Anzahl der Beschäftigten: ca. 100<br />
Angaben der Branchen: Dienstleistungen,<br />
Umwelt,<br />
Weiterbildung<br />
Größe der Gesamtfläche: k.A.<br />
freie Flächen:<br />
wenig<br />
4<br />
Technologie - und Gründerzentrum Hameln<br />
c/o NWDH Holding AG<br />
Dr. Jobst - Walter Dietz<br />
HefeHof 2, 31785 Hameln<br />
Tel. 05151 / 57850, Fax 05151 / 5785 - 85<br />
Info@hefehof.de, www.hefehof.de<br />
Steckbrief<br />
Das neue Technologie- und<br />
GründerCentrum in der<br />
Region Osnabrück.<br />
Start 2014!<br />
8<br />
ICO InnovationsCentrum Osnabrück<br />
Westerbreite 7, 49084 Osnabrück<br />
Tel. 0541 / 9778 100, Fax 0541 / 9778 106<br />
info@innovationscentrum - osnabrueck.de<br />
o s n a b r ü c k<br />
8<br />
3 e m d e n 1<br />
5<br />
H a n n o v e r<br />
4<br />
H a m e l n<br />
B a d<br />
S a l z d e t f u rt h<br />
W o l f s b u r g<br />
10<br />
b r a u n s c h w e i g<br />
2<br />
S a l z g i t t e r<br />
9
48 OSNABRÜCK regjo niedersachsen regjo niedersachsen OSNABRÜCK 49<br />
Die große Gelegenheit<br />
Der Abzug der Britischen Streitkräfte aus Osnabrück 2008 und 2009 hinterließ insgesamt sechs leere<br />
Kasernenareale. Für die Stadtplaner eine große Chance, die städtische Innenentwicklung voranzutreiben.<br />
Text: Sven Grünewald<br />
Der Abzug von Streitkräften und die Aufgabe kompletter Kasernenstandorte<br />
stellt für Städte und Gemeinden gemeinhin eine große,<br />
manchmal auch unlösbare Aufgabe dar. Die Stadt Osnabrück musste<br />
2008/2009 den Abzug der gesamten britischen Garnison verkraften<br />
– sechs Kasernenstandorte wurden aufgegeben und damit<br />
fielen insgesamt 160 Hektar Fläche brach und wurden über 1.300<br />
Wohnungen frei. Heute, fünf Jahre nach Beginn des Abzugs, bewertet<br />
man diese Entwicklung jedoch als absolut positiv. „Auf den Flächen<br />
ergaben sich neue Entwicklungspotenziale, die bisher nicht<br />
im Stadtgebiet realisiert werden konnten“, sagt Wolfgang Griesert,<br />
Oberbürgermeister von Osnabrück und ehemaliger Stadtbaurat.<br />
„Aber es gab auch einen eindeutigen Bedarf, zum Beispiel in der<br />
Hochschulentwicklung, für den Wissenschaftspark oder die Bereitstellung<br />
von Gewerbe- und Wohnbauflächen. Hierdurch entstanden<br />
positive Entwicklungsimpulse und neuen Perspektiven für die<br />
gesamte Stadt und auch die Region Osnabrück.“ Nur ein Wermutstropfen<br />
blieb: das Ende der über 50-jährigen Freundschaft zwischen<br />
Osnabrück und den Briten. Doch auch hier fand sich im Rahmen<br />
des Konversionsprozesses eine kleine Lösung. „Jeder zehnte Osnabrücker<br />
war ein Engländer“ heißt das Buch, geschrieben von Frank<br />
Henrichvark und einem breiten Redaktions- und Unterstützerteam,<br />
welches die lange Zeit wieder lebendig werden lässt, in der etwa<br />
jeder zehnte Osnabrücker ein Engländer war. Bis zu ihrem Abzug<br />
haben die Briten das Osnabrücker Alltagsleben deutlich mitgeprägt.<br />
Von Anfang an hat man in der Stadt den Konversionsprozess<br />
in enger Abstimmung mit allen Beteiligten und sehr zielgerichtet<br />
gestaltet. In ganztägigen Workshops mit Bürgern und Fachleuten<br />
wurden „Perspektivpläne“ für die einzelnen Standorte erarbeitet,<br />
die städtebauliche und freiraumplanerische Leitlinien für den weiteren<br />
Planungs- und Entwicklungsprozess definierten. Dass das Großvorhaben<br />
Konversion darüber hinaus so schnell zu einem Erfolg<br />
wurde, führt Wolfgang Griesert auf verschiedene Faktoren zurück:<br />
1. Der Abzug wurde als Chance für neue Perspektiven in<br />
der Stadtentwicklung verstanden.<br />
2. Die Projektorganisation wurde frühzeitig und umfassend<br />
festgelegt – in enger Abstimmung aller Beteiligten<br />
vom Bürger bis zur Bundesanstalt für Immobilienaufgaben<br />
(BImA).<br />
3. Die Kommunikation und Kooperation war lösungsorientiert<br />
angelegt – Stadt und BImA haben sich auf eine<br />
gemeinsame Interessenlage verständigt.<br />
4. Die städtische Öffentlichkeit wurde umfassend informiert<br />
und beteiligt.<br />
5. Die städtebauliche Qualität wurde durch Wettbewerbe<br />
und Bebauungspläne gesichert.<br />
6. Es konnten Mittel aus dem Bundesförderprogramm<br />
Stadtumbau West genutzt werden (inzwischen etwa<br />
14 Mio. Euro).<br />
„Auf den Flächen<br />
ergaben sich<br />
neue Entwicklungspotenziale,<br />
die bisher nicht<br />
im Stadtgebiet<br />
realisiert werden<br />
konnten.“<br />
Wolfgang Griesert, Oberbürgermeister<br />
von Osnabrück<br />
Bild: Stadt Osnabrück<br />
Bild: Stadt Osnabrück<br />
Die ehemalige Winkelhausenkaserne: Hier entstand der futuristische Neubau von Kaffee Partner.<br />
Übersicht über die ehemaligen Kasernengelände.
egjo niedersachsen osnabrück 51<br />
und deshalb für die Früherkennung von Brustkrebs<br />
Vertrauen Sie der langjährigen Erfahrung unseres<br />
Ärzteteams und sprechen Sie mit uns.<br />
Wir informieren Sie umfassend!<br />
Diagnostische Verfahren in unserer Praxis:<br />
Auf den innerstädtischen Standorten hat mittlerweile die<br />
Erschließung und Bebauung begonnen, für eine Kaserne<br />
wurde sie sogar bereits abgeschlossen. Heute präsentiert<br />
sich der Konversionsprozess zwar als weit fortgeschritten,<br />
aber noch lange nicht als abgeschlossen: „Unser Fokus<br />
für die nächsten Jahre liegt darauf, die Planung und Entwicklung<br />
der Flächen der Kaserne an der Landwehrstraße<br />
und der Kaserne Am Limberg weiter voran zu bringen“,<br />
so Wolfgang Griesert.<br />
• Digitale Mammografie<br />
• 3D-Ultraschall<br />
• Magnetresonanztomografie (MRT)<br />
• Ambulante Gewebeprobenentnahme<br />
mamba-online.de<br />
Kaserne an der Landwehrstraße (Bild 1)<br />
(ehemals Quebec Barracks) im Stadtteil Atter.<br />
Auf dem Gelände der Kaserne an der Landwehrstraße<br />
soll eine Wohngebietsentwicklung für unterschiedliche<br />
Bedarfe angestoßen werden. Die noch ausstehenden<br />
Ergebnisse des Wettbewerbes müssen danach konkretisiert<br />
werden und in einen Bebauungsplan münden. Zudem sind<br />
hier die Fragen der Erschließung auszuarbeiten.<br />
1<br />
Telefon 0551 / 820 740<br />
www.brustzentrum-goettingen.de<br />
info@brustzentrum-goettingen.de<br />
Bahnhofsallee 1d · 37081 Göttingen<br />
(Gegenüber Bahnhof Westausgang)<br />
Scharnhorst Kaserne (Bild 2)<br />
(ehemals Belfast Barracks) im Stadtteil Westerberg.<br />
Auf dem Gelände der früheren Scharnhorstkaserne entsteht<br />
ein Wissenschafts- und Wohnpark. Erste Bauvorhaben,<br />
darunter ein InnovationsCentrum, sowie die Erschließung<br />
werden zurzeit durchgeführt.<br />
Metzer Kaserne<br />
(ehemals Prestatyn Barracks) im Stadtteil Westerberg.<br />
Ein regionaler Investor realisiert hier momentan das Projekt<br />
„Wohnpark Westerberg“ mit Eigentumsgrundstücken<br />
und Mietwohnungen.<br />
2<br />
d i e G e m e i n d e<br />
chaftsbedingungen direkt an der A1.<br />
hl standort für den Mittelstand.<br />
allenhorst · Wirtschaftsförderung und Marketing · www.wallenhorst.de<br />
d i e G e m e i n d e<br />
1 A Wirtschaftsbedingungen direkt an der A1.<br />
l ä d t e i n<br />
Wohlfühl standort für den Mittelstand.<br />
d i e G e m e i n d e<br />
Gemeinde Wallenhorst · Wirtschaftsförderung und Marketing · www.wallenhorst.de<br />
1 A Wirtschaftsbedingungen direkt an der A1.<br />
l ä d t e i n<br />
l ä d t e i n<br />
Wohlfühl standort für den Mittelstand.<br />
Gemeinde Wallenhorst · Wirtschaftsförderung und Marketing · www.wallenhorst.de<br />
Wir beraten-<br />
Sie profitieren.<br />
Jederzeit. Überall.<br />
d i e G e m e i n d e<br />
1 A Wirtschaftsbedingungen direkt an der A1.<br />
l ä d t e i n<br />
Wohlfühl standort für den Mittelstand.<br />
Gemeinde Wallenhorst · Wirtschaftsförderung und Marketing · www.wallenhorst.de<br />
Von-Stein Kaserne<br />
(ehemals Woolwich Barracks ) im Stadtteil Westerberg.<br />
Hier wird der Hochschulcampus durch den Bau von Hörsaalgebäude<br />
und Bibliothek zurzeit erweitert. Insgesamt<br />
werden in den nächsten Jahren dort 70 Millionen Euro<br />
investiert.<br />
Winkelhausenkaserne (Bild 3)<br />
(ehemals Roberts Barracks) im Stadtteil Hafen.<br />
Auf dem Gelände der früheren Winkelhausenkaserne<br />
wurde 2012 unter anderem der architektonisch herausragende<br />
Neubau der Firma Kaffee Partner fertiggestellt.<br />
Dort werden zurzeit auch weitere Gebäude für die Polizei<br />
und das Finanzamt umgebaut. Das dort geplante Kreativquartier<br />
Hafen ist ein Teilbereich der Kaserne, er besteht<br />
aus sechs Gebäuden des ehemaligen Heeresverpflegungslagers,<br />
darunter vier prägnante Speichergebäude. Die überwiegend<br />
denkmalgeschützten Gebäude sollen möglichst<br />
von kreativwirtschaftlich orientierten Nutzungen belegt<br />
werden. Geplant sind unter anderem Räume für Theaterund<br />
Musikgruppen.<br />
Kaserne am Limberg (Bild 4)<br />
(ehemals Mercer und Imphal Barracks)<br />
im Stadtteil Dodesheide.<br />
Bei der Kaserne Am Limberg geht es darum, mit der BImA<br />
die weiteren Entwicklungsschwerpunkte zu vereinbaren.<br />
Mit Hilfe der Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau<br />
West können dann erste Maßnahmen umgesetzt werden,<br />
um das Gelände mittelfristig baureif zu machen. Ziel<br />
ist, Gewerbe- und Dienstleistungen mit Sport und Freizeitnutzungen<br />
zu vereinbaren.<br />
3<br />
4<br />
Alle Bilder: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
52 gewerbegebiete regjo niedersachsen<br />
Industrie- und Gewerbegebiete in <strong>Niedersachsen</strong><br />
Landkreis / kreisfreie<br />
Stadt<br />
Fläche<br />
in ha<br />
Nutzung Kontakt Telefon<br />
1 Ammerland 18 GI Günther Henkel 04402 / 920110<br />
2 Aurich 45 GE / GI Otto Kenke 04941 / 168001<br />
3 Braunschweig, Stadt 36 GE / GI Simone Schumacher 0531 / 38043822<br />
4 Celle 27 GE / GI Stephan Zywietz 05141 / 12737<br />
5 Cloppenburg 237 GI Martin Kropp 04491 / 786000<br />
6 Cuxhaven 122 GE Thomas Lötsch 04721 / 599620<br />
7 Delmenhorst, Stadt 9 GE Axel Langnau 04221 / 991181<br />
BORKUM<br />
JUIST<br />
MEMMERT<br />
NORDERNEY<br />
LANGEOOG SPIEKEROOG<br />
BALTRUM<br />
2<br />
Aurich<br />
Wittmund<br />
Ems-Jade-Kanal<br />
WANGEROOGE<br />
WILHELMS-<br />
HAVEN<br />
Jever<br />
44<br />
11<br />
45<br />
Friedeburg<br />
MELLUM<br />
Nordenham<br />
Cuxhaven<br />
6<br />
Nordholz<br />
A27<br />
BREMERHAVEN<br />
(zu Bremen)<br />
Oste<br />
Stade<br />
39<br />
Elbe<br />
20<br />
GVZ<br />
8 Diepholz <strong>13</strong> GE Gerd-Dieter Bühning 05443/20920<br />
9 Emden, Stadt <strong>13</strong>5 GI Johann Kruse 04921 / 871588<br />
Emden<br />
9<br />
A31<br />
43<br />
Brake<br />
Hamme-Oste-Kanal<br />
Winsen<br />
10 Emsland 350 GI Martina Kruse 05931 / 444014<br />
11 Friesland 40 GE / GI Frank Schnieder 04421/7789072<br />
12 Gifhorn 64 GE / GI Manfred Krömer 05371 / 82488<br />
<strong>13</strong> Goslar 15 GE Dr. Jörg Aßmann 05321 / 76700<br />
14 Göttingen 27 GE Harald Grahovac 0551 / 7890<strong>13</strong>6<br />
15 Göttingen, Stadt 21 GE / GI Hans Hahn 0551 / 547430<br />
16 Grafschaft Bentheim 56 GE / GI Helmut Treiber 05921 / 878169<br />
17 Hameln-Pyrmont 14 GE Anika John 05042 / 943123<br />
18 Hannover, Region 30 GI Heike Reupke 0511 / 61623289<br />
19 Hannover, Stadt 21 GE Christian Peters 0511 /, 16845025<br />
20 Harburg 61 GE Wilfried Seyer 04181 / 92360<br />
21 Heidekreis <strong>13</strong>0 GI Gerrit Lieske 05161 / 442157<br />
GVZ<br />
A31<br />
Dortmund-Ems-Kanal<br />
10<br />
Dörpen GVZ<br />
Ems<br />
24<br />
Meppen<br />
Leer<br />
A28<br />
Papenburg<br />
Küstenkanal<br />
Westerstede<br />
5<br />
Artland, Samtgemeinde<br />
OLDENBURG<br />
Cloppenburg<br />
31<br />
A1<br />
41<br />
1<br />
30<br />
A29<br />
Vechta<br />
Weser<br />
Lemwerder<br />
29<br />
Wildeshausen<br />
Diepholz<br />
Delmenhorst<br />
33<br />
Osterholz-Scharmbeck<br />
Worpswede<br />
GVZ<br />
Weyhe<br />
42<br />
Weser<br />
36<br />
Verden (Aller)<br />
27<br />
Nienburg<br />
A1<br />
Rotenburg<br />
A27<br />
Hemslingen<br />
21<br />
Soltau<br />
A7<br />
4<br />
Celle<br />
Lüneburg<br />
26<br />
40<br />
Uelzen<br />
Elbe-Seiten-Kanal<br />
E l b e<br />
25 Lüchow<br />
Kommen Sie<br />
ins Emsland ...<br />
22 Hildesheim 46 GI Guido Sievers 05181 / 703121<br />
23 Holzminden <strong>13</strong> GE / GI Harald Jacob 05532 /5988<br />
24 Leer 19 GE / GI Bernhard Bramlage 0491 / 9261265<br />
25 Lüchow-Dannenberg 18 GE Martina Grud 05841 / 97867<strong>13</strong><br />
26 Lüneburg 11 GE Gerhard Voigts 04<strong>13</strong>1 / 208224<br />
27 Nienburg/Weser 33 GE / GI Walter Meinders 05021 / 87320<br />
28 Northeim <strong>13</strong> GE / GI Stefan Wolfgang 05551 / 9149912<br />
29 Oldenburg 120 GE/GI/SO Hans-Werner Aschoff 04431 / 85438<br />
30 Oldenburg, Stadt 9 GE Jörg Triebe 0441 / 2352259<br />
31 Osnabrück 297 GE / GI Uwe Schumacher 05493/549210<br />
32 Osnabrück, Stadt 45 GE Sonja Ende 0541/3314016<br />
33 Osterholz 8 GE / GI /MI Siegfried Ziegert 04791/930597<br />
34 Osterode am Harz 24 GI Karl-Heinz Löwe 05522/318270<br />
35 Peine 53 GI Ulrike Laudien 05171/49286<br />
36 Rotenburg (Wümme) 18 GI Markus Luckhaus 04264/832011<br />
37 Salzgitter, Stadt 48 GE / GI Richard Schudrowitz 05341/9009930<br />
38 Schaumburg 15 GI Andreas Wendt 05751/403142<br />
39 Stade 153 GE / GI Thomas Friedrichs 04141/401140<br />
40 Uelzen 14 SO Frank Peters 0581/82250<br />
41 Vechta 297 GE / GI Uwe Schumacher 05493/54920<br />
16<br />
Nordhorn<br />
A30<br />
Mittellandkanal<br />
GVZ 32<br />
OSNABRÜCK<br />
A33<br />
A30<br />
8<br />
Melle<br />
38<br />
Stadthagen<br />
Weser<br />
19<br />
HANNOVER<br />
18<br />
17<br />
Hameln<br />
23<br />
Holzminden<br />
A2<br />
Lehrte<br />
GVZ<br />
Mittellandkanal<br />
Gifhorn<br />
GVZ<br />
12<br />
WOLFSBURG<br />
35<br />
3<br />
A39<br />
Peine<br />
BRAUNSCHWEIG<br />
Helmstedt<br />
Hildesheim A39 37<br />
Wolfenbüttel<br />
22<br />
SALZGITTER<br />
GVZ<br />
46<br />
<strong>13</strong><br />
A7<br />
Goslar<br />
28<br />
34<br />
Northeim<br />
Osterode<br />
15<br />
GÖTTINGEN<br />
14 GVZ<br />
A38<br />
... wo die Wirtschaft<br />
Oberwasser hat<br />
... wo der Mittelstand<br />
spitze ist<br />
... wo Urlaub zum<br />
Erlebnis wird<br />
... wo der Landkreis<br />
eine Familie ist<br />
... wo die Natur zu<br />
Hause ist<br />
... wo eine Region<br />
Mobilität gewinnt<br />
... wo die Menschen<br />
Zukunft haben<br />
42 Verden 38 GE / GI Axel Junge 04207/914040<br />
43 Wesermarsch 75 GE/GI/SO Sabine Nitschke 04401/925100<br />
44 Wilhelmshaven, Stadt 376 GI Jürgen Janßen 04421/910625<br />
45 Wittmund 3 GE Karin Emmelmann 04465/8067101<br />
46 Wolfenbüttel 18 GE Dietrich Behrens 05331/86360<br />
47 Wolfsburg, Stadt 73 GE Kerstin Schöbel 05361 / 8999425<br />
Das zentrale Standortportal <strong>Niedersachsen</strong>s bietet mehr bietet<br />
mehr als 1.000 Gewerbeflächen im Internet: www.komsis.de.<br />
Stand: November 20<strong>13</strong> – Wir bitten freundlichst um das Anzeigen von Änderungen<br />
KomSIS.de<br />
29<br />
GVZ<br />
Gewerbegebiet<br />
Flughafen<br />
Seehafen<br />
Güterverkehrszentrum<br />
Wasserstraße<br />
Autobahn<br />
ICE- / IC-Strecke<br />
Landkreis Emsland<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Ordeniederung 1<br />
49716 Meppen<br />
Tel. 0 59 31 44 - 40 14<br />
Fax 0 59 31 44 - 36 45<br />
wirtschaft@emsland.de<br />
www.emsland.info
Landkreis Leer<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Harald Krebs<br />
Friesenstraße 26, 26789 Leer<br />
Tel. 0491/926-1262, Fax 0491/926-1888<br />
wirtschaftsfoerderung@lkleer.de<br />
www.landkreis-leer.de<br />
c-Port Zweckverband IIK<br />
Martin Kropp<br />
Am Küstenkanal 2, 26683 Saterland/Sedelsberg<br />
Tel. 04491/786000, Fax 04491/786009<br />
info@c-port-kuestenkanal.de<br />
www.c-port-kuestenkanal.de<br />
Stadt Emden<br />
Bernd van Ellen<br />
Fachdienst Wirtschaftsförderung und Liegenschaften<br />
Ringstraße 38 b, 26721 Emden<br />
Tel. 04921/ 87<strong>13</strong>78, Fax 04921/ 8710<strong>13</strong>78<br />
vanellen@emden.de<br />
www.emden.de<br />
Landkreis Emsland<br />
Fachbereich Wirtschaft<br />
Ordeniederung 1, 49716 Meppen<br />
Tel. 05931 / 44-4014, Fax 05931 / 44-3645<br />
wirtschaft@emsland.de<br />
www.emsland.de<br />
WFG Wirtschaftsförderung in Wilhelmshaven GmbH<br />
Jürgen Janßen<br />
Luisenstraße 8, 26382 Wilhelmshaven<br />
Tel. 04421/ 9106-25, Fax 04421/ 9106-27<br />
juergen.janssen@wfg-whv.de<br />
www.wfg-whv.de<br />
Zweckverband ecopark<br />
Der Gewerbepark an der Hansalinie A1<br />
Uwe Haring<br />
ecopark-Allee 5, 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/92666-33, Fax 04473/92666-92<br />
u.haring@ecopark.de<br />
www.ecopark.de<br />
WIN Wirtschaftsförderung im<br />
Landkreis Nienburg/Weser GmbH<br />
Uta Kupsch<br />
Rühmkorffstraße 12, 31582 Nienburg/Weser<br />
Tel. 05021/ 887772 - 0, Fax 05021/ 887772-1<br />
info@win-nienburg.de<br />
www.win-nienburg.de<br />
Gemeinde Wedemark<br />
Fritz-Sennheiser-Platz 1, 30900 Wedemark<br />
Tel. 05<strong>13</strong>0/581-361, Fax 05<strong>13</strong>0/581-1<strong>13</strong>61<br />
carsten.niemann@wedemark.de<br />
www.wedemark.de<br />
Landkreis Grafschaft Bentheim<br />
Wirtschaftsförderung<br />
NINO-Allee 11, 48529 Nordhorn<br />
Tel. 05921/ 9 6 - 2 3 0 0 , Fax 05921/ 9 6 - 2 3 9 9<br />
wifoe@grafschaft.de<br />
www.einfach-naeher.de<br />
Investitionsbeschleuniger und Wirtschaftsförderer in <strong>Niedersachsen</strong><br />
Region Hannover<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Alexander Skubowius<br />
Haus der Wirtschaftsförderung<br />
Vahrenwalder Straße 7, 30165 Hannover<br />
Tel. 0511/616-23354, Fax 0511/616-23452<br />
alexander.skubowius@region-hannover.de<br />
www.unternehmerbuero-hannover.de<br />
Kreativ...<br />
WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
Osnabrücker Land mbH<br />
Siegfried Averhage<br />
Am Schölerberg 1, 49082 Osnabrück<br />
Tel. 0541 / 501- 4399, Fax 0541 / 501- 6 - 4399<br />
info@wigos.de<br />
www.wigos.de<br />
Konstruktiv...<br />
Klasse...<br />
Wirtschafts- und Innovationsförderung<br />
Salzgitter GmbH<br />
Windmühlenbergstraße 20, 38259 Salzgitter<br />
Tel. 05341/ 900990, Fax 05341/ 9009911<br />
info@wis-salzgitter<br />
www.wis-salzgitter.de<br />
Stadt Melle<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Hartwig Grobe<br />
Markt 22, 49324 Melle<br />
Tel. 05422/965-454, Fax 05422/965-320<br />
h.grobe@stadt-melle.de<br />
www.stadt-melle.de<br />
Gemeinde Lastrup<br />
Bürgermeister Michael Kramer<br />
Am Marktplatz 1, 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472 / 8900 - 23, Fax 04472 / 8900 -10<br />
Kramer@Lastrup.de<br />
www.Lastrup.de<br />
Landeshauptstadt Hannover<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Stadt Burgdorf<br />
Wirtschaftsförderung und Liegenschaften<br />
André Scholz<br />
Vor dem Hannoverschen Tor 1, 3<strong>13</strong>03 Burgdorf<br />
Tel. 05<strong>13</strong>6/ 898-<strong>13</strong>8, Fax 05<strong>13</strong>6/ 898-4080<br />
wirtschaft@burgdorf.de<br />
www.burgdorf.de<br />
Gabriele Zingsheim<br />
Haus der Wirtschaftsförderung<br />
Vahrenwalder Straße 7, 30165 Hannover<br />
Tel. 0511/168-42658, Fax 0511/168-41245<br />
gabriele.zingsheim@hannover-stadt.de<br />
www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de<br />
Stadt Delmenhorst<br />
Fachdienst Wirtschaftsförderung<br />
Axel Langnau<br />
Lange Straße 128, 27749 Delmenhorst<br />
Tel. 04221/991181, Fax 04221/991280<br />
wirtschaftsfoerderung@delmenhorst.de<br />
www.delmenhorst.de<br />
Stadt Lingen (Ems)<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Elisabethstraße 14-16, 49808 Lingen (Ems)<br />
Tel. 0591/9144-801, Fax 0591/9144-805<br />
wirtschaftsfoerderung@lingen.de<br />
www.lingen.de<br />
Entwicklungsagentur LandZukunft<br />
c/o Solling-Vogler-Region im<br />
Weserbergland e.V.<br />
Lindenstraße 8, 37603 Holzminden-Neuhaus<br />
Tel. 05536 / 960970, Fax 05536 / 9609720<br />
info@solling-vogler-region.de<br />
www.solling-vogler-region.de<br />
<strong>Niedersachsen</strong> Global GmbH<br />
Ralf Othmer<br />
Osterstraße 60, 30159 Hannover<br />
Tel. 0511/89 70 39-0<br />
Fax 0511/897039-69<br />
info@nglobal.de<br />
www.nglobal.de<br />
Nordhorn<br />
Emden<br />
Meppen<br />
Leer<br />
Aurich<br />
Papenburg<br />
Lingen<br />
Wittmund<br />
Saterland<br />
Lastrup<br />
Landkreis Holzminden<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Dr. Jutta Klüber-Süßle<br />
Tel. 05531/ 707-110, Fax 05531/ 707-6110<br />
wirtschaftsfoerderung@landkreis-holzminden.de<br />
www.landkreis-holzminden.de<br />
WILHELMS-<br />
HAVEN<br />
Jever<br />
Westerstede<br />
Cloppenburg<br />
Varel<br />
OLDENBURG<br />
Emstek<br />
Vechta<br />
Brake<br />
OSNABRÜCK<br />
Melle<br />
Osterholz-Scharmbeck<br />
Delmenhorst<br />
Ganderkesee<br />
Wildeshausen<br />
Diepholz<br />
Cuxhaven<br />
BREMERHAVEN<br />
BREMEN<br />
Achim<br />
Verden<br />
Stadthagen<br />
Stade<br />
Nienburg<br />
Landkreis Osterode am Harz<br />
Stabsstelle Bildung, Wirtschaft und<br />
Regionalplanung<br />
- Wirtschaftsförderung -<br />
Gudrun Feuerstein<br />
Herzberger Straße 5, 37520 Osterode am Harz<br />
Tel. 05522 / 960 -222, Fax 05522 /960- 220<br />
gudrun.feuerstein@landkreis-osterode.de<br />
www.landkreis-osterode.de<br />
Wolfsburg Wirtschaft und<br />
Marketing GmbH<br />
Porschestraße 2, 38440 Wolfsburg<br />
Tel. 05361/89994-0, Fax 05361/ 89994-39<br />
wirtschaftsfoerderung@wmg-wolfsburg.de<br />
www.wmg-wolfsburg.de<br />
Rotenburg<br />
Garbsen<br />
Hameln<br />
HAMBURG<br />
Soltau<br />
Wedemark<br />
HANNOVER<br />
Einbeck<br />
Holzminden<br />
Holzminden-<br />
Neuhaus<br />
Celle<br />
Burgdorf<br />
Winsen<br />
Lüneburg<br />
Ilsede<br />
Peine<br />
Goslar<br />
Bad Gandersheim<br />
Uelzen<br />
Gifhorn<br />
WOLFSBURG<br />
Hildesheim<br />
Wolfenbüttel<br />
SALZGITTER<br />
Northeim<br />
GÖTTINGEN<br />
Osterode am Harz<br />
Stadt Wolfenbüttel<br />
Amt für Wirtschaftsförderung<br />
Dietrich Behrens<br />
Stadtmarkt 3 - 6, 38300 Wolfenbüttel<br />
Tel. 05331/ 86 - 360, Fax 05331/86-7794<br />
dietrich.behrens@wolfenbuettel.de<br />
www.wolfenbuettel.de<br />
BRAUNSCHWEIG<br />
Helmstedt<br />
Lüchow<br />
Braunschweig Zukunft GmbH<br />
Wirtschaftsförderung<br />
GründerVilla, Rebenring 33, 38106 Braunschweig<br />
Tel. 0531/38043804, Fax 0531/38043911<br />
info@braunschweig-zukunft.de<br />
www.braunschweig-zukunft.de<br />
Aktiengesellschaft für Wirtschaft und Arbeit<br />
Weserbergland Aktiengesellschaft<br />
HefeHof 8, 31785 Hameln<br />
Tel. 05151 / 5851001, Fax 0551 / 5851099<br />
info@weserberglandag.de<br />
www.weserberglandag.de<br />
WRG Wirtschaftsförderung<br />
Region Göttingen GmbH<br />
Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen<br />
Tel. 0551/ 9995498-0, Fax 0551/ 9995498-9<br />
info@wrg-goettingen.de<br />
www.wrg-goettingen.de<br />
GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung<br />
und Stadtentwicklung Göttingen mbH<br />
Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen<br />
Tel. 0551/547430, Fax 0551/5474320<br />
info@gwg-online.de<br />
www.gwg-online.de<br />
Landkreis Heidekreis<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Hans-Jürgen Stegen<br />
Harburger Straße 2, 29614 Soltau<br />
Tel. 05191/ 970-673, Fax 05191/ 970-900673<br />
h.stegen@heidekreis.de<br />
www.heidekreis.de<br />
Wirtschaftsregion<br />
... Ihr richtiger Standort<br />
im Städtedreieck<br />
Braunschweig - Hannover - Wolfsburg<br />
Landkreis Gifhorn<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Manfred Krömer<br />
Schlossplatz 1, 38518 Gifhorn<br />
Tel. 05371/82488, Fax 05371/82478<br />
manfred.kroemer@gifhorn.de<br />
www.gifhorn.de<br />
Landkreis Northeim<br />
Wirtschaftsförderung/Tourismus<br />
Stefan Wolfgang<br />
Scharnhorstplatz 6, 37154 Northeim<br />
Tel. 05551/91499-12, Fax 05551/91499-77<br />
swolfgang@landkreis-northeim.de<br />
www.landkreis-northeim.de
egjo niedersachsen Soziales 59<br />
300<br />
km/h<br />
420<br />
PS<br />
2<br />
mal pro Jahr<br />
Höchstgeschwindigkeit Leistung Inspektion<br />
29<br />
km/h<br />
0,25<br />
PS<br />
Vorsorge. Nicht für alles gibt es Ersatzteile.<br />
Seit über 10 Jahren stehen wir in Göttingen für Diagnostik auf aller höchstem Niveau. Langjährige Erfahrung ermöglicht es uns<br />
pathologische Veränderungen im ganzen Körper frühzeitig zu erkennen. Wir sind für Sie da. Schon innerhalb von 24 Stunden.<br />
Verfahren<br />
∙ Magnetresonanztomographie (MRT)<br />
∙ Computertomographie (CT)<br />
∙ 3D Ultraschall<br />
∙ Digitale Mammographie<br />
Leistungen<br />
∙ Ganzkörper Checks<br />
Darstellung der inneren Organe<br />
∙ Teilkörper Checks<br />
Darstellung von Herz, Lunge u.a.<br />
Die Kindertagesstätte Sonnenschein aus Hameln ist einer der sechs glücklichen Gewinner der diesjährigen Spielplatzaktion.<br />
Bahnhofsallee 1d gegenüber Bahnhof Westausgang · 37081 Göttingen · Telefon: 0551 82 074 22 · info@diagnostik-goettingen.de · www.diagnostik-goettingen.de<br />
NEU!<br />
Neue Spielplätze<br />
Seit inzwischen sechs Jahren rufen die Sparda-Bank Hannover-Stiftung und der Radiosender Antenne<br />
<strong>Niedersachsen</strong> zu einer ganz besonderen Aktion auf: „Spielplatz SOS “.<br />
Foto: BMAS<br />
Personalportal 50 plus<br />
Erfahrenes und zuverlässiges<br />
Personal für Ihr Unternehmen<br />
Ein Angebot im Beschäftigungspakt<br />
50 plus - Erfahrung zählt!<br />
w w w . p e r s o n a l p o r t a l 5 0 p l u s . d e<br />
Text: Volker Schönfeldt Fotografie: Sparda-Bank Hannover<br />
Moderne, pädagogisch sinnvolle Spielgeräte auf Kinderspielplätzen<br />
schaffen – das ist das Anliegen der Aktion<br />
„Spielplatz SOS“. Sie wird bereits seit sechs Jahren von der<br />
Sparda-Bank Hannover-Stiftung und Antenne <strong>Niedersachsen</strong><br />
durchgeführt. Jedes Jahr treffen hunderte Bewerbungen<br />
von Stadtverwaltungen, Kindergärten, Elternverbänden,<br />
Fördervereinen oder anderen Organisationen ein.<br />
Die überwältigende Resonanz macht den großen Bedarf<br />
deutlich. Gerade in Zeiten knapper Kassen mangelt es den<br />
Kommunen oft an finanziellen Mitteln für den Bau und<br />
die Instandhaltung von Spielplätzen. Gleichzeitig fehlt den<br />
Kindern die Gelegenheit, sich im Alltag sicher und aktiv<br />
zu bewegen. Eine Stichprobe des TÜV Rheinland aus dem<br />
Jahr 2009 hat gezeigt, wie wichtig Spielplatzaktionen sind.<br />
Von 75 getesteten Spielplätzen in Deutschland wurden nur<br />
sechs für sicher befunden. Der Bedarf an Instandsetzung<br />
oder Neubau ist entsprechend groß.<br />
Dem großen Instandhaltungsbedarf kann natürlich<br />
auch der „Spielplatz SOS“ nicht begegnen, aber die<br />
Aktion setzt ein Zeichen. Seit 2008 wurden über 70<br />
Spielplätze in <strong>Niedersachsen</strong>, Ostwestfalen-Lippe und<br />
Bremen gebaut. Besonderer Wert wird auf die pädagogische<br />
Qualität der Spielplätze gelegt: „Es wurden nur<br />
Spielgeräte verbaut, die neben Spiel und Spaß auch die<br />
Beweglichkeit, Ausdauer und das Miteinander der Kinder<br />
fördern“, sagt Tania Rubenis von der Sparda-Bank<br />
Hannover-Stiftung. Die diesjährigen Gewinner waren:<br />
Geschäftsstelle Hameln/AWO Kindertagesstätte Sonnenschein,<br />
Geschäftsstelle Hannover/Badenstedter-Sport-<br />
Club e.V., Geschäftsstelle Wolfsburg/ Förderverein der<br />
Grundschule Osloß e.V., Geschäftsstelle Braunschweig/<br />
Naturfreibad Vechelde-Bettmar e.V., Geschäftsstelle Northeim/Stadt<br />
Northeim, Ortsteil Stöckheim, Geschäftsstelle<br />
Wolfenbüttel/Stadt Hornburg.<br />
Gesellschaftliches Engagement ist nicht nur ein Teil<br />
der Unternehmenskultur der Sparda-Bank Hannover – sie<br />
bildet vielmehr das Fundament, auf dem die Aktivitäten der<br />
Bank seit ihrer Gründung 1903 stehen. Um ihr gesellschaftliches<br />
Engagement zu verstärken, wurde 2004 die Sparda-<br />
Bank Hannover-Stiftung ins Leben gerufen. Mit ihren<br />
finanziellen Förderungen leistet die Stiftung als Grundlage<br />
„Hilfe zur Selbsthilfe“, die in der genossenschaftlichen<br />
Grundidee der Sparda-Bank ihren Ursprung hat. Die von<br />
der Stiftung geförderten Projekte sind wie die Menschen,<br />
ihre Bedürfnisse und ihre Interessen: vielfältig, zukunftsfähig<br />
und bunt. Die Stiftung schüttet seit ihrer Gründung<br />
Fördermittel aus, die über das Gewinnsparen der Sparda-<br />
Bank erzielt werden. Allein im letzten Jahr wurden 198<br />
Projekte mit rund 1,2 Millionen Euro in <strong>Niedersachsen</strong>,<br />
Bremen und Ostwestfalen-Lippe gefördert.
60 Forschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen Forschung 61<br />
Forschung voraus<br />
<strong>Niedersachsen</strong> hat eine bunte Forschungslandschaft. Neben den Hochschulen und großen Forschungsgesellschaften<br />
gibt es auch viele kleinere Institute, die in ungewöhnlicheren Bereichen forschen.<br />
Bild: DSMZ/M.Kruszewski
62 Forschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen Forschung 63<br />
Energieforschung, insbesondere im Bereich der Windenergie, ist ein zukunftsträchtiger Forschungsbereich und zählt zu den wichtigsten Handlungsfeldern<br />
der niedersächsischen Forschungspolitik. Geforscht wird unter anderem an Erneuerbaren Energien, der Netzintegration und Netzstruktur.<br />
Bild: ECOLOG-Institut
64 Forschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen Forschung 65<br />
Außeruniversitäre<br />
Forschungseinrichtungen:<br />
Aurich<br />
Wilhelmshaven<br />
3<br />
Bremerhaven<br />
1<br />
Stade<br />
HAMBURG<br />
Der Schwerpunkt der außeruniversitären Forschung<br />
liegt im Bereich Natur- und Ingenieurswissenschaften.<br />
Geografisch konzentriert sich der Großteil der<br />
Forschungseinrichtungen überwiegend auf die Städte<br />
Hannover, Göttingen und Braunschweig.<br />
Emden<br />
Leer<br />
Saterland<br />
3<br />
Oldenburg<br />
1<br />
1<br />
Delmenhorst<br />
BREMEN<br />
Soltau<br />
Trauen<br />
Lüneburg<br />
1<br />
Uelzen<br />
Energie und Umwelt<br />
Lastrup<br />
Technik und IT<br />
Sozial-/Kultur-/Wirtschaftswissenschaften<br />
Naturwissenschaften<br />
Landwirtschaft,<br />
Lebensmitteltechnologie<br />
Nordhorn<br />
Text: Laura Vele<br />
Meppen<br />
Lingen<br />
Quakenbrück<br />
Vechta<br />
OSNABRÜCK<br />
Von der Grundlagen- bis zur Auftragsforschung decken<br />
die rund 70 niedersächsischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />
ein breites Spektrum ab. Zu ihnen<br />
zählen Einrichtungen von Bund, Ländern und Gemeinden<br />
sowie öffentlich geförderte private Einrichtungen ohne<br />
Erwerbszweck. Der Schwerpunkt der außeruniversitären<br />
Forschung in <strong>Niedersachsen</strong> liegt in den Bereichen Naturund<br />
Ingenieurswissenschaften. Oft fungieren die Forschungseinrichtungen<br />
als Schnittstelle zwischen Wissenschaft<br />
und Praxis, so können neue Erkenntnisse schnell<br />
in die Praxis umgesetzt werden. Auch die internationale<br />
Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen gewinnt an<br />
Bedeutung und wird stetig ausgebaut.<br />
Betrachtet man die Landkarte, fällt auf, dass sich der<br />
Großteil der Forschungseinrichtungen in den Städten Hannover,<br />
Göttingen und Braunschweig konzentriert. Dort<br />
befinden sich auch Institute der vier großen Forschungsgesellschaften:<br />
die Helmholtz- und die Leibnizgemeinschaft<br />
sowie die Fraunhofer- und die Max-Planck-Gesellschaft.<br />
1<br />
HANNOVER<br />
1<br />
Hameln<br />
3<br />
1<br />
2<br />
4<br />
7<br />
1<br />
1<br />
5<br />
Celle<br />
Katlenburg-<br />
Lindau<br />
5<br />
4<br />
1<br />
1<br />
GÖTTINGEN<br />
1<br />
4<br />
4<br />
2<br />
Clausthal-<br />
Zellerfeld<br />
Braunschweig<br />
1<br />
Wolfenbüttel<br />
In Braunschweig ist insbesondere der Forschungsbereich<br />
Technik und IT vertreten. Neben zwei Fraunhofer-Instituten<br />
– für Holzforschung sowie für<br />
Schicht- und Oberflächentechnik – ist gibt es dort eine<br />
Einrichtung des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums<br />
und die Physikalisch-technische Bundesanstalt.<br />
Zu den herausragenden Schwerpunkten<br />
Göttingens gehören die Naturwissenschaften,<br />
allein vier Max-Planck-Institute befinden sich in<br />
der Universitätsstadt. In Hannover gibt es vorrangig<br />
Einrichtungen im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften,<br />
darunter das Kriminologische<br />
Forschungsinstitut, das interdisziplinär in den Bereichen<br />
Soziologie, Rechtwissenschaften, Psychologie<br />
und Medienwissenschaften forscht.<br />
Einer der herausragenden Forschungsbereiche in<br />
<strong>Niedersachsen</strong> ist die Luft- und Raumfahrttechnik, die als<br />
Hoch- und Spitzentechnologiebranche des 21. Jahrhunderts<br />
gilt. An den Standorten des Deutschen Zentrums für<br />
Luft- und Raumfahrt (DLR) in Göttingen, Braunschweig,<br />
Trauen und Stade forschen international renommierte<br />
Wissenschaftler. Doch <strong>Niedersachsen</strong> punktet nicht nur<br />
im technischen Bereich, sondern auch in den Geistesund<br />
Sozialwissenschaften. In Braunschweig gibt es mit<br />
dem Georg-Eckert-Institut (GEI) zum Beispiel eine Forschungseinrichtung<br />
für die internationale Schulbuchforschung.<br />
Ein aktuelles Forschungsprojekt des GEI geht<br />
etwa der Frage nach, welche Deutungsmuster zum Kalten<br />
Krieg sich Schüler aus Schulbüchern und den Erzählungen<br />
von Lehrern aneignen.<br />
Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen in Kurzportraits<br />
einige besondere Forschungseinrichtungen aus<br />
den Bereichen Energie und Umwelt, Technik und IT,<br />
Naturwissenschaften, Sozial-/Kultur- und Wirtschaftswissenschaften<br />
sowie Landwirtschaft und Lebensmitteltechnologie<br />
vor.
66 Forschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen Forschung 67<br />
Clausthaler Umwelttechnik-<br />
Institut CUTEC GmbH<br />
Fraunhofer Anwendungszentrum<br />
für Plasma und Photonik (APP)<br />
Clausthal-Zellerfeld<br />
Göttingen<br />
Das CUTEC Institut wurde im Jahr 1990 aus<br />
der Universität Clausthal-Zellerfeld ausgegründet<br />
und betreibt praxisnahe Forschung in den<br />
drei Bereichen Informationen (mit den Abteilungen<br />
Modellbasierte Systemanalyse und Energiesystemanalyse),<br />
Ressourcen (Abwasserverfahrenstechnik<br />
und Metallrecycling) sowie Energie<br />
(Chemische Energiesysteme und Thermische<br />
Prozesstechnik). Eines der zahlreichen Projekte<br />
des CUTEC Instituts ist derzeit die Mitarbeit an<br />
der Detektierung und Klassifizierung von Altmunition<br />
aus dem Zweiten Weltkrieg auf und<br />
im Meeresboden, die den Aufbau von Offshore-<br />
Windparks in Nord- und Ostsee bedroht. Das<br />
CUTEC entwickelt dabei eine Strategie zur Verbesserung<br />
der Detektionssicherheit.<br />
Derzeit im Bau befindet sich das neue Gebäude<br />
des Fraunhofer-Anwendungszentrums für<br />
Plasma und Photonik APP auf den Göttinger<br />
Zietenterrassen. Im Moment noch in der HAWK<br />
Hochschule für angewandte Wissenschaft und<br />
Kunst ansässig, steht dem APP nach dem Umzug<br />
im Frühjahr 2014 deutlich mehr Platz auf 1.500<br />
Quadratmetern zur Verfügung. Auch die HAWK<br />
baut ihre Forschungsschwerpunkte, insbesondere<br />
Medizintechnik, im Gebäude aus. Das APP<br />
ist aus einer Kooperation des Fraunhofer-Institutes<br />
für Schicht- und Oberflächentechnik und<br />
der HAWK hervorgegangen. Es betreibt unter der<br />
Leitung von Prof. Viöl Auftrags- und Entwicklungsforschung<br />
in den gefragten Plasmatechnologien<br />
für Unternehmen und Industrie.<br />
Technik<br />
und IT<br />
Weitere Institute<br />
Braunschweig<br />
Deutsches Zentrum für Luftund<br />
Raumfahrt e. V. (DLR)<br />
Fraunhofer-Institut<br />
für Holzforschung<br />
(Wilhelm-Kauditz-Institut)<br />
Nordwestdeutsche Forstliche<br />
Versuchsanstalt (NW-FVA)<br />
Göttingen<br />
Der Wald weckt bei vielen Menschen patriotische<br />
Gefühle, denn er ist wohl einer der beliebtesten<br />
Erholungsräume. Der Wald muss allerdings<br />
auch vielfältige wirtschaftliche und ökologische<br />
Funktionen erfüllen. In Göttingen und Hann.<br />
Münden forschen rund 180 Mitarbeiter der NW-<br />
FVA an spannenden Zukunftsfragen wie den<br />
Auswirkungen des Klimawandels, die Globalisierung<br />
des Holzmarktes und den steigenden<br />
Anforderungen der Gesellschaft an den Wald.<br />
Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt<br />
ist eine gemeinsame Forschungseinrichtung der<br />
Bundesländer <strong>Niedersachsen</strong>, Hessen, Sachsen-<br />
Anhalt und Schleswig-Holstein. Neben der Forschung<br />
berät die NW-FVA Forstbetriebe, Waldbesitzer,<br />
Verwaltungen und die Politik.<br />
ECOLOG-Institut für sozial-ökologische<br />
Forschung und Bildung gGmbH<br />
Hannover<br />
Das ECOLOG-Institut forscht in den Bereichen<br />
umweltverträgliche Technikentwicklung, nachhaltige<br />
Stadt- und Regionalentwicklung sowie<br />
Kommunikation und Bildung für eine nachhaltige<br />
Entwicklung. 1991 wurde es von Wissenschaftlern<br />
der Uni Hannover und Mitarbeitern<br />
des Wissenschaftsladens Hannover gegründet,<br />
um einen institutionellen Rahmen für eine gesellschaftlich<br />
engagierte und interdisziplinäre Forschung<br />
zu schaffen. Dementsprechend kommen<br />
die Mitarbeiter aus den verschiedensten Fachbgebieten.<br />
Ein aktuelles Projekt ist die Untersuchung<br />
der technischen und ökonomischen Machbarkeit<br />
sowie der Umwelt- und Gesellschaftsverträglichkeit<br />
der Nutzung erneuerbarer Energien durch<br />
regionale Versorgungsnetze.<br />
Energie und<br />
Umwelt<br />
Weitere Institute<br />
Celle<br />
Institut für Bienenkunde<br />
Hameln/Emmerthal<br />
Institut für Solarenergieforschung<br />
GmbH<br />
Hannover<br />
Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />
und Rohstoffe (BGR)<br />
Forschungsvereinigung<br />
Kalk-Sand e.V.<br />
Leibniz-Institut für Angewandte<br />
Geophysik (LIAG)<br />
Oldenburg<br />
EWE-Forschungszentrum für<br />
Energietechnologie e. V.<br />
Wilhelmshaven<br />
DEWI GmbH Deutsches<br />
Windenergierinstitut<br />
Forschungszentrum<br />
Terramare e.V.<br />
Forschungsinstitut Senckenberg,<br />
Abteilung Meeresforschung<br />
Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)<br />
Hannover<br />
Seit 1986 forscht das LZH in den zukunftsträchtigen<br />
Bereichen Photonik und Lasertechnologie.<br />
Es verbindet durch Forschung, Entwicklung,<br />
Beratung und Aus- und Weiterbildung die<br />
Forschung mit der Wirtschaft. Die Forschungsthemen<br />
des LZH sind breit gefächert von der<br />
Entwicklung eines Lasers für die Weltraumforschung<br />
über die Beobachtung von Zellen für<br />
die Stammzellforschung bis zum Leichtbau in<br />
der Autoindustrie. Im letzteren Bereich forscht<br />
das LZH zusammen mit Volkswagen und anderen<br />
Partnern an einem neuartigen Laserprozess<br />
für ein automatisiertes Zuschneiden von<br />
CFK-Bauteilen. Wenn es gelingt, dieses in<br />
die Großserienfertigung zu bringen, kann die<br />
Automobilgeneration der Zukunft Ressourcen<br />
effizienter nutzen.<br />
Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstitut<br />
für Informatik-<br />
Werkzeuge und -Systeme (OFFIS)<br />
Oldenburg<br />
Rund 280 Mitarbeiter arbeiten am Oldenburger<br />
OFFIS - Institut für Informatik in den drei<br />
anwendungsorientierten Forschungs- und Entwicklungsbereichen<br />
Energie, Gesundheit und<br />
Verkehr. Im Schnitt wird an 70 Projekten parallel<br />
gearbeitet. Im Bereich Energie entwickelt<br />
OFFIS unter anderem informations- und kommunikationstechnisch<br />
basierte Konzepte für<br />
die Energiewirtschaft und Energieeffizienz. Vor<br />
kurzem wurde das OFFIS für seine Innovation<br />
„smartStorageCloud“, ein Konzept zur einfachen,<br />
ressourceneffizienten Nutzung von verteiltem<br />
nicht belegten Festplattenspeicher, für<br />
den innovate!Award 20<strong>13</strong> nominiert.<br />
Fraunhofer-Institut für Schichtund<br />
Oberflächentechnik<br />
Physikalisch-Technische<br />
Bundesanstalt<br />
Göttingen<br />
Deutsches Zentrum für Luftund<br />
Raumfahrt (DLR)<br />
Laser-Laboratorium<br />
Göttingen e.V.<br />
Gesellschaft für wissenschaftliche<br />
Datenverarbeitung mbH<br />
GWDG<br />
Hannover<br />
Europäische Forschungsgesellschaft<br />
für Blechverarbeitung e.V.<br />
Institut für Bauforschung e.V.<br />
MPI für Gravitationsphysik<br />
Technische Informationsbibliothek<br />
(TIB)<br />
Katlenburg-Lindau/Göttingen<br />
MPI für Sonnensystemforschung<br />
Oldenburg<br />
Hörzentrum Oldenburg GmbH<br />
Institut für Technische und Angewandte<br />
Physik GmbH<br />
Stade<br />
Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie<br />
(ZLP)<br />
Trauen/Faßberg<br />
Deutsches Zentrum für Luftund<br />
Raumfahrt (DLR)<br />
Bilder: CUTEC Institut, NW-FVA, ECOLOG-Institut<br />
Bilder: HAWK-HHG/Born, LZH, OFFIS
68 Forschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen Forschung 69<br />
Deutsche Sammlung von Mikroorganismen<br />
und Zellkulturen GmbH<br />
(DSMZ)<br />
Georg-Eckert-Institut für internationale<br />
Schulbuchforschung (GEI)<br />
Braunschweig<br />
Braunschweig<br />
Das DSMZ ist eine Einrichtung der Leibniz-<br />
Gemeinschaft und gehört mit über 48.000 Kulturen<br />
– darunter Bakterienstämme, menschliche,<br />
tierische, pflanzliche Zellen sowie<br />
Pflanzen-Viren – zu den größten Bioressourcenzentren<br />
weltweit. In der „forschenden Sammlung“<br />
arbeiten mehr als 50 Wissenschaftler. Die<br />
Sammlung beschränkt sich nicht nur auf das<br />
Archivieren interessanter Mikroorganismen:<br />
In einem gemeinsamen Projekt mit der Europäischen<br />
Weltraumorganisation (ESA) wurden<br />
Materialen des Weltraumteleskops Herschel<br />
vor der Raumfahrtmission auf die mikrobielle<br />
Artenvielfalt untersucht. Nun befindet sich die<br />
erste öffentliche Bakterien-Stammsammlung der<br />
ESA in der DSMZ.<br />
Die Forschung an Schulbüchern gehört zu den<br />
ungewöhnlicheren und jüngeren Forschungsbereichen,<br />
obwohl deren Inhalt Generationen<br />
prägen kann. Die Bibliothek des GEI umfasst<br />
eine Sammlung an Schulbüchern der Fächer<br />
Geschichte, Sozialkunde, Geographie und Religion.<br />
Schwerpunkt der Forschung am GEI ist die<br />
Untersuchung von Wissensstrukturen und Identitätsangeboten,<br />
die über staatliche Bildung vermittelt<br />
werden. Der Braunschweiger Historiker<br />
Georg Eckert ist Namensgeber des Instituts. Für<br />
das Ziel seines Instituts, an der weltweiten Verbesserung<br />
der schulischen Bildung mitzuwirken,<br />
wurde er 1985 mit dem UNESCO Prize for Peace<br />
Education ausgezeichnet. Seit 2011 ist das Institut<br />
Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.<br />
Sozial-/Kultur-/<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
Deutsches Primatenzentrum (DPZ)<br />
Göttingen<br />
Beim DPZ in Göttingen wird mit und an Primaten<br />
geforscht. Die Forschungsfelder sind in<br />
die drei Bereiche Neurowissenschaften, Infektionsforschung<br />
und Organismische Primatenbiologie<br />
gegliedert. Durch ihr hochentwickeltes<br />
Nervensystem, ein leistungsfähiges Sehsystem<br />
und die gute Feinmotorik können an Primaten<br />
die Grundlagen der Informationsverarbeitung<br />
im Gehirn erforscht werden. Auch in der<br />
Infektionsforschung sind Primaten aufgrund<br />
ihrer Verwandtschaft zum Menschen als Tiermodelle<br />
geeignet. In diesem Bereich wird am<br />
DPZ unter anderem an Erkrankungen durch<br />
Hepatitisviren, HIV- oder Herpesvirusinfektionen<br />
geforscht. Teile der Grundlagenforschung<br />
werden als Tierquälerei kritisiert.<br />
Deutsches Institut für Kautschuktechnologie<br />
e.V. (DIK)<br />
Hannover<br />
Deutschland zählt zu den größten Verbrauchern<br />
von Kautschuk. Daher ist es nicht verwunderlich,<br />
dass mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums<br />
das DIK gegründet wurde,<br />
das sich zu einem führenden Forschungs- und<br />
Entwicklungszentrum entwickelt hat. Elastomere<br />
sind unverzichtbare Werkstoffe sowohl<br />
für Reifen als auch für viele technische Erzeugnisse<br />
von der Dichtung, über Haushaltsgegenstände<br />
bis hin zu Medizingeräteanwendungen.<br />
Zu den Forschungs- und Arbeitsschwerpunkten<br />
des DIK gehören die Werkstoffentwicklung<br />
und -charakterisierung, Entwicklung von<br />
neuen Materialien, die Verarbeitung, die Simulation<br />
sowie die Schadens- und Spurenanalyse<br />
und Lebensdauervorhersage.<br />
Naturwissenschaften<br />
Weitere Institute<br />
Braunschweig<br />
Helmholtz-Zentrum für<br />
Infektionsforschung<br />
Göttingen<br />
Europäisches Neurowissenschaftliches<br />
Institut (ENI)<br />
MPI für Biophysikalische<br />
Chemie<br />
MPI für Dynamik und<br />
Selbstorganisation<br />
MPI für Experimentelle<br />
Medizin<br />
Hannover<br />
Fraunhofer-Institut für Toxikologie<br />
und Experimentelle<br />
Medizin<br />
IPF PharmaCeuticals GmbH<br />
Forschungsinstitut für Philosophie<br />
Hannover<br />
Angesichts der Auflösung gesellschaftlicher,<br />
politischer, ökonomischer und religiöser Ordnungsmuster<br />
sucht das FIPH nach neuen Formen<br />
des gesellschaftlichen Miteinanders. Zu<br />
den zentralen Forschungsfeldern gehören<br />
Demokratietheorien, Wirtschaftsanthropologie<br />
und Umweltphilosophie. Im Brennpunkt<br />
steht die Frage nach der menschlichen Würde.<br />
Der Verlust von Würde fördert Fatalismus und<br />
führt zu einem Kontrollverlust über das eigene<br />
Leben, der gesellschaftliche Ungerechtigkeit<br />
und gedankenlose Ressourcenverschwendung<br />
verstärkt. Die Forschungsergebnisse werden<br />
produktiv und konstruktiv in Gesellschaft, Politik,<br />
Wirtschaft und Kirche eingebracht. Finanziert<br />
wird das Institut aus der gleichnamigen<br />
kirchlichen Stiftung öffentlichen Rechts.<br />
Herzog August Bibliothek (HAB)<br />
Wolfenbüttel<br />
Die HAB ist nicht nur eine international<br />
bekannte Bibliothek, sondern auch Forschungsund<br />
Studienstätte für die europäische Kulturgeschichte<br />
des Mittelalters und der Frühen<br />
Neuzeit. Sie ist dem Niedersächsischen Ministerium<br />
für Wissenschaft und Kultur unterstellt.<br />
Durch Drittmitteleinwerbung können<br />
Katalogisierungs- und Forschungsprojekte etabliert<br />
werden, derzeit mit den Schwerpunkten<br />
Wissensgeschichte, Geschichte religiöser Kulturen,<br />
Sammlungsgeschichte, die Erforschung<br />
von überregionalen Netzwerken und kulturellem<br />
Transfer. In der HAB wird zudem das<br />
Evangeliar Heinrich des Löwen aufbewahrt, das<br />
um 1188 entstanden ist und als Hauptwerk der<br />
romanischen Buchmalerei des 12. Jahrhunderts<br />
in Norddeutschland gilt.<br />
Weitere Institute<br />
Göttingen<br />
MPI zur Erforschung multireligiöser<br />
und multiethnischer<br />
Gesellschaften<br />
Soziologisches Forschungsinstitut<br />
Göttingen e.V.<br />
Hannover<br />
Akademie für Raumforschung<br />
und Landesplanung (ARL) –<br />
Leibniz-Forum für Raumwissenschaften<br />
Deutsches Zentrum für<br />
Hochschul- und Wissenschaftsforschung<br />
(DZHW)<br />
Institut für Entwicklungsplanung<br />
und Strukturforschung GmbH<br />
Kriminologisches Forschungsinstitut<br />
<strong>Niedersachsen</strong> e.V.<br />
Niedersächsisches Institut<br />
für Historische Regionalforschung<br />
e.V.<br />
Niedersächsisches Institut für<br />
Wirtschaftsforschung e.V.<br />
Oldenburg<br />
Bundesinstitut für Kultur und<br />
Geschichte der Deutschen im<br />
östlichen Europa<br />
Bilder: DSMZ, Dr. Dana Pfefferle, DIK<br />
Bilder: Marek Kruszewski, HAB, FIPH
egjo niedersachsen Forschung 71<br />
Johann Heinrich von Thünen-<br />
Institut (TI)<br />
Braunschweig<br />
Das TI ist das Bundesforschungsinstitut für<br />
Ländliche Räume, Wald und Fischerei mit insgesamt<br />
14 Fachinstituten, sechs davon befinden<br />
sich am Hauptsitz in Braunschweig. Disziplinübergreifend<br />
arbeitet das TI in den Bereichen<br />
Technologie, Ökologie und Ökonomie, um eine<br />
nachhaltige, verträgliche sowie wettbewerbsfähige<br />
Landwirtschaft und den verwandten<br />
Bereichen Forstwirtschaft, Ernährungswirtschaft<br />
und Aquakultur zu entwickeln. Als Ressortforschungseinrichtung<br />
des Bundes forscht<br />
es außerdem an wissenschaftlichen Grundlagen<br />
und bietet Entscheidungshilfen für die Politik.<br />
So forscht das Institut für Agrarklimaschutz<br />
in Braunschweig unter anderem zu Treibhausgasemissionen<br />
und Klimafolgenabschätzung.<br />
Institut für Zuckerrübenforschung<br />
(IfZ)<br />
Göttingen<br />
© Gertpeter Zeuch. Karikaturist der Wolfsburger Nachrichten<br />
>UP< in die Lücke...<br />
Was ist eigentlich eine Redox-Flow-Batterie ?<br />
Sie besteht aus einem flüssigen Elektrolyten in gelösten Salzen.<br />
Der Elektrolyt wird in Tanks gelagert und bei Bedarf einer zentralen<br />
Reaktionseinheit für den Lade- oder Entladeprozess mittels<br />
Pumpen zugeführt.<br />
Die Osteroder Ideenschmiede Eisenhuth hat dieses Thema<br />
angepackt und fertigt seit 2007 erfolgreich Elektroden und<br />
Dichtungen für die Redox-Flow-Batterien.<br />
Wir haben uns das Know How erarbeitet, kostengünstige<br />
Komponenten im Spritzguss herzustellen. Das ist unsere Stärke.<br />
Neben der Redox-Flow-Batterie produzieren wir auch für die Brennstoffzelle. Das ist Energie in<br />
reinster Form...und tut der Umwelt gut.<br />
Elektrode...hergestellt im Spritzguss-<br />
Verfahren von Eisenhuth<br />
Wir arbeiten an Ihrer elektrischen Mobilität mit der umweltfreundlichen Redox-Flow-Batterie.<br />
Unsere Komponenten bilden das Kraftzentrum der Batterie.<br />
<br />
Gewinner des VR-Innovationspreises 2005 und 2012<br />
Prof. apl. Prof. Dr. Wolfgang Viöl<br />
Leiter des Anwendungszentrums<br />
Tel. +49 551 3705-218<br />
wolfgang.vioel@ist.fraunhofer.de<br />
Dr. Bernd Schieche<br />
Innovationsmanagement<br />
Tel. +49 551 3705-219<br />
bernd.schieche@ist.fraunhofer.de<br />
Fraunhofer-Anwendungszentrum für Plasma und<br />
Photonik APP<br />
Ihr Ansprechpartner für anwendungsorientierte Forschung<br />
und Entwicklung nach Maß unterstützt Sie gerne bei Forschungsvorhaben<br />
rund um die Themen:<br />
- Plasma-Quellen und –geräte<br />
- Funktionale Schicht- und Oberflächentechnik<br />
- Laser-Plasma-Hybridtechnologie<br />
- Plasma-Medizin und Biowissenschaften<br />
- Holz und Holzwerkstoffe<br />
- Lasertechnik<br />
- Sensorische Systeme<br />
- Plasma-Analytik und Diagnostik<br />
Lassen Sie sich von uns beraten!<br />
Anwendungszentrum für Plasma und<br />
Photonik APP<br />
Fraunhofer-Institut für Schicht- und<br />
Oberflächentechnik IST<br />
Von-Ossietzky-Straße 99 | 37085 Göttingen<br />
www.plasmaundphotonik.fraunhofer.de<br />
Im Herbst ist die Zeit der Zuckerrüben, die<br />
zuhauf in sogenannten „Mieten “ auf ihren<br />
Transport in eine Zuckerrübenfabrik warten.<br />
In Göttingen befindet sich die zentrale Forschungseinrichtung<br />
für die Zuckerrübenproduktion.<br />
Angegliedert an die Universität wird<br />
das IfZ vom Verein der Zuckerindustrie getragen.<br />
Neben Grundlagenforschung wird auch angewandte<br />
Forschung betrieben. Das Institut koordiniert<br />
und plant die bundesweiten Feldversuche<br />
in den Bereichen Pflanzenbau, Pflanzenschutz<br />
und Sorten. Bis zu 9.000 Versuchsparzellen werden<br />
jedes Jahr angelegt und zentral im IfZ ausgewertet.<br />
Aktuelle Forschungsergebnisse werden<br />
in wissenschaftlichen Journalen, Fachmagazinen<br />
und auf Tagungen veröffentlicht.<br />
Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik<br />
e.V. (DIL)<br />
Quakenbrück<br />
Seit der Gründung 1983 gehören dem DIL<br />
inzwischen rund 150 Mitgliedsunternehmen<br />
aus allen Bereichen der Ernährungswirtschaft<br />
an. Als Bindeglied zwischen Wissenschaft und<br />
Praxis unterstützt das DIL die Lebensmittelwirtschaft<br />
bei der Produktentwicklung und der<br />
Verfahrenstechnik. Die Aktivitäten des Instituts<br />
werden über vernetzte Forschungsplattformen<br />
sowie Geschäftsbereiche ausgetragen. Seit<br />
2012 beschäftigt sich das Institut verstärkt mit<br />
dem Thema Bioökonomie. Die Forschungsaktivitäten<br />
in diesem Bereich sollen den Strukturwandel<br />
von einer erdöl- zu einer bio-basierten<br />
Industrie fördern und neue Möglichkeiten<br />
zur Verwendung nachwachsender Rohstoffe<br />
erschließen.<br />
Landwirtschaft,<br />
Lebensmitteltechnologie<br />
Weitere Institute<br />
Braunschweig<br />
Internationale Forschungsgemeinschaft<br />
Futtermitteltechnik<br />
e.V. (IFF)<br />
Institut für Konserventechnologie<br />
Julius-Kühn-Institut,<br />
Bundesforschungsinstitut<br />
für Kulturpflanzen (JKI)<br />
Bilder: Michael Welling, IfZ, Amann/DIL e.V.
Das Regional-Journal für <strong>Niedersachsen</strong><br />
72 Emsland regjo niedersachsen regjo südniedersachsen xxxxx 73<br />
Eichsfeld Spezial 20<strong>13</strong><br />
Hannover Oldenburg Osnabrück Wolfsburg Braunschweig Salzgitter Hildesheim Göttingen<br />
Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen<br />
Landkreis Emsland: eine boomende Wirtschaft aus überwiegend mittelständischen Betrieben.<br />
Immer weiter aufwärts<br />
Der Landkreis Emsland weist eine glanzvolle wirtschaftliche Dynamik auf. Die besondere Herausforderung<br />
dieser Tage lautet jedoch: Fachkräfte binden und zu halten. Dafür tut man einiges.<br />
grenzenlos verbunden<br />
Interview: Volker Schönfeldt Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen<br />
Über die 3,5% freut man sich im Landkreis Emsland<br />
ganz besonders. Die Zahl der Arbeitslosenquote liegt weit<br />
unter Landes- und Bundesdurchschnitt, die bei aktuell<br />
über 6% liegen. Die Zahl ist Ausdruck einer besonderen<br />
wirtschaftlichen Dynamik, die nun schon seit über<br />
einem Jahrzehnt anhält. Daran hat auch die Wirtschaftskrise<br />
von 2008 wenig geändert. Martina Kruse, Wirtschaftsförderin<br />
im Landkreis, hat dafür zwei einfache<br />
Gründe parat: „Von den etwa <strong>13</strong>.000 Unternehmen im<br />
Emsland sind 10.000 inhabergeführte Kleine und Mittelständische<br />
Unternehmen, die weitaus weniger anfällig<br />
für Konjunkturrhythmen sind und auch flexibler nach<br />
Nischen suchen.“ Und: „Es gibt hier eine ganz besondere<br />
Mentalität. Alle stehen zusammen, alle packen mit an,<br />
wie eine große Familie – daraus entsteht eine ausgeprägte<br />
Solidarität.“ Lebendiger Ausdruck dieser Mentalität sind<br />
die zahlreichen Netzwerke, in denen die Wirtschaftsaktiven<br />
zusammenkommen – branchenübergreifend<br />
im Wirtschaftsverband Emsland mit rund 370 beteiligten<br />
Unternehmen oder in verschiedenen branchenspezifischen<br />
Verbünden wie dem Netzwerk emsländischer<br />
Metall- und Maschinenbauunternehmen (MEMA) oder<br />
dem Kontaktforum für Existenzgründer und Jungunternehmer,<br />
um nur ein paar zu nennen.<br />
Über den wirtschaftlichen Erfolg braucht sich die<br />
Region sicherlich nicht beschweren; die Herausforderungen<br />
liegen aber nun woanders, wie Landrat Reinhard Winter<br />
deutlich macht: „Mittlerweile ist die wirtschaftliche Entwicklung<br />
des Emslandes derart positiv, dass viele der hiesigen<br />
Unternehmen kaum noch in der Lage sind, ihre Ausbildungsplätze<br />
mit den entsprechenden Nachwuchskräften<br />
zu besetzen – der Kampf um zukünftige Fachkräfte ist auf<br />
allen Ebenen angekommen.“ Im Rahmen einer Fachkräfteinitiative<br />
der Wachstumsregion Ems-Achse e.V. wurde<br />
daher beim Landkreis eine Servicestelle für Unternehmen<br />
und zuziehende Fachkräfte eingerichtet. Diese können sich<br />
an die Fachkräftemanagerin wenden – für Informationen<br />
über die Region, Arbeitsmöglichkeiten für den Partner, um<br />
den Immobilien- oder den Familienservice in Anspruch zu<br />
nehmen. „Wir wollen Fachkräften den Zuzug in die Region<br />
erleichtern und deutlich machen, dass sie und ihre Familien<br />
hier willkommen sind“, so Winter weiter.<br />
Die guten Perspektiven, die Familienfreundlichkeit<br />
und das entsprechende Engagement des Landkreises bestätigt<br />
auch der Familienatlas 2012, die aktuelle Studie im<br />
Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend. Darin zählt das Emsland zu den Top<br />
25 Landkreisen, die bundesweit die attraktivsten Bedingungen<br />
für Familien bieten. Ein Themenfeld, auf welchem<br />
der Landkreis seit Jahren aktiv ist und das für die Fachkräftegewinnung<br />
eine bedeutende Rolle spielt. „Die jungen<br />
Menschen finden hier eine besondere Lebensqualität<br />
für die Familiengründung – das sprichwörtliche Häuschen<br />
mit Garten statt der kleinen Wohnung“, beschreibt Landrat<br />
Winter. „Deswegen sagen auch viele junge Emsländer,<br />
sie kommen wieder her.“
Landkreis Eichsfeld<br />
Region zwischen den Welten<br />
regjo niedersachsen Eichsfeld Spezial GruSSwort II<br />
Soziale Struktur<br />
Die Eichsfelder haben zu jeder Zeit ein stark regions- und religionsgeprägtes<br />
Bild in die Gesellschaft eingebracht, dabei auch<br />
ein hohes Maß an Toleranzfähigkeit entwickelt. Ein klares, werteorientiertes<br />
Familien- und Gesellschaftsbild sowie generationsübergreifende<br />
Verantwortlichkeit zeichnet die Menschen in<br />
der Region aus. Das Eichsfeld selbst wird von außen als homogen<br />
betrachtet - nach innen stellt sich ein vielschichtiges buntes<br />
Bild der Mentalitäten dar. Diese Vielfalt von innen verbunden<br />
mit Offenheit und Tradition als Stütze der Moderne soll auch in<br />
Zukunft ein homogenes Bild des Eichsfeldes transportieren. Die<br />
Menschen in der Region identifizieren sich mit „ihrem“ Eichsfeld<br />
und tragen dieses Regionalbewusstsein auch nach außen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
www.kreis-eic.de<br />
Wirtschaftliche Struktur<br />
Nach dem notwendigen Strukturwandel und dem damit verbundenen<br />
Verlust an Arbeitsplätzen in Industrie und Landwirtschaft<br />
haben sich die klein- und mittelständischen Betriebe als Motor<br />
des wirtschaftlichen Aufschwunges erwiesen. Davon zeugt vor<br />
allem ein stets positiver Gewerbeentwicklungssaldo.<br />
Der Landkreis bietet ein investitionsfreudiges Klima und ein Ansiedlungskonzept,<br />
welches die Besonderheiten der Region mit<br />
den Interessen der Investoren in Einklang bringt. Die Wirtschaftsstruktur<br />
im Landkreis ist überwiegend mittelständisch ausgeprägt.<br />
Metallverarbeitung, Maschinenbau,Textilverarbeitung und<br />
das Papier- und Ernährungsgewerbe sind die führenden Branchen.<br />
Mit der A38 Göttingen-Halle stellt das Eichsfeld hier das verbindende<br />
Element zwischen diesen Räumen dar. Die sehr guten<br />
verkehrstechnischen Anbindungen, wie auch die historischen<br />
Bezüge zum niedersächsischen Bereich des Eichsfeldes begründen<br />
eine starke wirtschaftliche Ausrichtung zum Landkreis und<br />
dem Oberzentrum Göttingen.<br />
Kontakt<br />
Landratsamt Landkreis Eichsfeld<br />
Landrat Dr. Werner Henning<br />
Friedensplatz 8 • 37308 Heilbad Heiligenstadt<br />
Tel. 03606 / 650 1010<br />
Fax 03606 / 650 9000<br />
landratsamt@kreis-eic.de<br />
Bild: Landkreis Eichsfeld<br />
Grußwort<br />
Das Eichsfeld ist Übergang – zwischen Nord und Süd, den nieder-<br />
und oberdeutschen Sprachräumen, zwischen evangelischer<br />
und katholischer Religion oder auch zwischen den Wassereinzugsgebieten<br />
von Weser und Elbe. Alles verändert sich fließend<br />
und trotzdem bleibt Festigkeit im Eigenen. Das Eichsfeld wurde<br />
bedrängt, sich dem wechselnden Zeitgeist anzuschließen – in<br />
Religion und Politik, in Kultur und Mode und dennoch blieb<br />
es eigen und es selbst – nicht immer leicht, letztendlich aber im<br />
Inneren kraftvoll und frei.<br />
So oder ähnlich habe ich in den zurückliegenden 24 Jahren<br />
nach der politischen Wende im Herbst 1989 immer wieder<br />
unser eigenes Selbstverständnis beschrieben und denke heute,<br />
dass uns das darin gründende eigene Wollen sehr gut getan hat.<br />
Wir haben aus den uns gegebenen Möglichkeiten tatsächlich<br />
etwas gemacht. Viele bescheinigen uns das in Ansehung des<br />
guten Zustandes unserer Städte und Dörfer, der vergleichsweise<br />
geringen Arbeitslosen- oder auch Sozialhilfequoten. Eben dieses<br />
Selbstverständnis mag es mit gewesen sein, dass wir auch in<br />
den von uns überschaubaren Jahren nicht zuvorderst nach dem<br />
Staat gerufen haben, obgleich wir auch tüchtig genug waren,<br />
die von hieraus angebotenen Förder- und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
nach Kräften zu nutzen.<br />
Eben deshalb liegt unser eigentliches Kapital in der Strukturiertheit<br />
unserer Menschen, welche Vertrauen und Skepsis<br />
gegenüber den wechselnden Zeiterscheinungen immer in eine<br />
produktive Balance zu bringen vermochten. Ich bin mir sehr<br />
sicher darin, dass auch die Zukunft hierauf nicht verzichten<br />
kann. Eben deshalb legen wir einen sehr großen Wert auf die<br />
Erziehung unserer Kinder in Schule und Gesellschaft – zuvorderst<br />
aber in der eigenen Familie. Es ist uns wichtig, dass unsere<br />
jungen Menschen eine feste Verankerung für ihr eigenes Leben<br />
in ihrer eichsfeldischen Heimat finden und auf Dauer hier ihren<br />
Lebensmittelpunkt behalten. Dass dieses Streben nicht ganz<br />
erfolglos ist, bescheinigen uns immer wieder diverse Studien<br />
sehr unterschiedlicher Forschungsinstitute zur demografischen<br />
Entwicklung in unsrem Raum. So hat der Landkreis Eichsfeld<br />
vergleichsweise die jüngste Bevölkerung von ganz Thüringen<br />
aufzuweisen, was ganz gewiss für uns spricht.<br />
Mit eben diesem Potenzial fühlen wir uns besonders unserem<br />
natürlichen Oberzentrum Göttingen zugeordnet und verbunden.<br />
Hier arbeiten sehr viele Eichsfelder und bringen die<br />
Göttinger Impulse mit zurück in die eigene Lebenswirklichkeit<br />
des näheren heimatlichen Raumes. Die hieraus entstehende<br />
Melange zwischen akademisch geprägter Modernität<br />
und bodenständiger Verankerung tut uns gut und begründet<br />
eine kompetente Verlässlichkeit, auf welcher Zukunft gedeihen<br />
kann.<br />
Es grüßt Sie sehr herzlich<br />
FrEund | Ladenbau<br />
Dieses inhabergeführte, mittelständische Unternehmen mit 60 Mitarbeitern ist spezialisiert auf den ganzheitlichen Ladenbau<br />
insbesondere für Bäckereien, Cafés und Feinkostläden. Angeschlossene Holz-, Glas-, Metall- und Elektro-Werkstätten ermöglichen<br />
die individuelle Erstellung hochwertiger Einrichtungen in bester Handwerksqualität. Das Unternehmen verfügt über ein flächendeckendes<br />
Vertriebsnetz in Deutschland, Österreich und der Schweiz und feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Jubiläum.<br />
Dr. Werner Henning<br />
Landrat des Kreises Eichsfeld
EGBERT HUNDESHAGEN<br />
Rechtsanwalt und Notar<br />
Ihre Rechtsanwalts- und Notariatskanzlei<br />
im Herzen des Eichsfeldes<br />
Zu seinen Tätigkeitsbereichen als Fachanwalt<br />
für Familienrecht gehören u.a.:<br />
• Ehescheidung<br />
• Kindesunterhalt<br />
• Ehegattenunterhalt<br />
• Zugewinn<br />
• Versorgungsausgleich<br />
• eheliches Güterrecht<br />
• Umgangs- und Sorgerecht für Kinder<br />
• nichteheliche Lebensgemeinschaften<br />
• Erwachsenenunterhalt bei Unterbringung<br />
in einem Seniorenheim<br />
• familienrechtliche Vertragsgestaltungen<br />
Weitere Tätigkeitsschwerpunkte der Kanzlei:<br />
• Ehe- und Familienrecht<br />
• Arbeitsrecht<br />
• Baurecht<br />
• Verkehrsrecht<br />
• Mietrecht<br />
• Strafrecht<br />
Rechtsanwalt und Notar<br />
Egbert Hundeshagen<br />
— Fachanwalt für Familienrecht —<br />
Egbert Hundeshagen · Berliner Straße 1 · 37434 Gieboldehausen · Tel. 0 55 28 - 80 55 · Fax 0 55 28 - 9 25 49 20 · kontakt@hundeshagen.de<br />
www.hundeshagen.de<br />
Ein besonderes Fleckchen<br />
Das Eichsfeld besticht mit seiner vielfältigen Landschaft<br />
und durch seinen einzigartigen Menschenschlag.<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
das Eichsfeld, dem wir unser Spezial widmen, ist eine geschichtsträchtige<br />
Region in der Mitte Deutschlands. Jahrhundertelang<br />
war sie eine Exklave des Fürstbistums Mainz – diese Zeit prägt<br />
die Kultur und das Leben bis heute, der katholische Glaube ist<br />
tief verwurzelt. Daran konnte auch die innerdeutsche Grenze, die<br />
mitten durch das Eichsfeld verlief, nichts ändern. Mit den Grenzlandmuseen<br />
wird heute wertvolle Erinnerungsarbeit geleistet.<br />
Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der sich positiv<br />
entwickelt. Die Landschaft, die gute Küche und historische Fachwerkstädte<br />
sind bei den Gästen besonders beliebt. Große Herausforderungen<br />
kommen auf das Eichsfeld vor dem Hintergrund des<br />
demografischen Wandels zu, die Einwohnerzahlen sind rückläufig<br />
und auch was die Mobilitätsangebote angeht, herrscht Handlungsbedarf.<br />
Doch mit kreativen Projekten, wie zum Beispiel „Duderstadt2020“,<br />
setzen die Einwohner alles daran, ihr Eichsfeld als<br />
attraktiven Lebens- und Arbeitsraum zu erhalten.<br />
Laura Vele<br />
Redaktion<br />
Ot to Bock<br />
Duderstadt<br />
Inhalt<br />
VI Löwenantlitz im neuen Design Das frisch renovierte Hotel<br />
zum Löwen in Duderstadt wartet mit einem besonderen Konzept<br />
auf. Nicht nur Feinschmecker und Entspannungssuchende<br />
kommen auf ihre Kosten, sondern auch Kunstinteressierte.<br />
A38 - 12km<br />
VIII Der Mittelpunkt Deutschlands Während der deutschen<br />
Teilung verlief die innerdeutsche Grenze mitten durch das<br />
Eichsfeld. Die Bewohner trotzten mit einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl,<br />
das sie sich bis heute bewahrt haben,<br />
der Teilung.<br />
XVIII Über 160 Jahre Die Sparkasse Duderstadt engagiert<br />
sich regional.<br />
am<br />
Stadt Duderstadt Tel.: 0 55 27/84 11 60<br />
Info: wirtschaftsfoerderung@duderstadt.de<br />
XVIII Die beste Stracke Auf dem Wehn‘schen Hof wird Mettwurst<br />
noch nach alter Tradition hergestellt.<br />
XVIII Überzeugend Fachanwalt für Familienrecht Egbert Hundeshagen<br />
ist dem Eichsfeld eng verbunden.<br />
Impressum. Herausgeber Polygo Verlag GmbH, Lotzestraße 29, 37083 Göttingen, Telefon:<br />
0551-50 75 10, Fax 0551-50 75 1-50 Chefredaktion Sven Grünewald Redaktion Volker Schönfeld,<br />
Valerie Talmann, Laura Vele Fotografie HVE Eichsfeld Touristik e.V. (Cover), Landkreis Eichsfeld,<br />
Wunderblock, Anders Seefeldt, Stadt Duderstadt, Ottobock, Sparkasse Duderstadt, Roberto<br />
Hegeler, Fleischerei Bömeke, Thomas Rosenthal/GLM Anzeigen John D. Swenson, Leitung<br />
(swenson@regjo.de), Dennis Aschoff, Jörn Jacobsen, Michaela von Krockow, Torsten Kramer, Tim<br />
Mittelstaedt, Michael Mohné Geschäftsführung Thomas Wirth (wirth@regjo.de) Art Direktion &<br />
Layout Viktoria Siegfried<br />
<strong>RegJo</strong> bei Facebook: www.facebook.com/<strong>Niedersachsen</strong>
VI Hotellerie Eichsfeld Spezial regjo niedersachsen<br />
regjo niedersachsen Eichsfeld Spezial Hotellerie VII<br />
Das traditionsreiche Hotel zum Löwen<br />
zählt zu den Top-Adressen im Eichsfeld<br />
und strahlt nach der Renovierung im<br />
letzten Jahr im neuen Glanz.<br />
Löwenantlitz im neuen Design<br />
Das frisch renovierte Hotel zum Löwen in Duderstadt wartet mit einem besonderen Konzept auf. Nicht nur Feinschmecker<br />
und Entspannungssuchende kommen auf ihre Kosten, sondern auch Kunstinteressierte.<br />
Text: Valerie Talmann Fotografie: Wunderblock<br />
Die mehr als 300 Jahre, die das Hotel zum Löwen im Herzen<br />
Duderstadts schon hinter sich hat, kann man nur noch an den<br />
alten Holzbalken im Inneren erkennen. Im August 2012 eröffnete<br />
das traditionsreiche Hotel nach einer siebenmonatigen Renovierungsphase<br />
und präsentiert sich seinen Gästen nun frisch saniert,<br />
nur die denkmalgeschützte Fassade blieb unverändert. Die Sanierung<br />
war dringend notwendig – 25 Jahre lag die letzte Modernisierung<br />
zurück. Nicht nur das Mobiliar und die sonstige räumliche<br />
Ausstattung wurden ausgetauscht: „Das Hotel wurde komplett<br />
durchrenoviert, inklusive der technischen Ausstattung wie die<br />
Lüftungstechnik oder auch Rohrleitungen“, so Franz-Josef Otto,<br />
der seit dem Jahr 2000 zusammen mit seiner Frau Kerstin den<br />
Löwen betreibt. Der erfahrene Hotelier betreibt neben dem Löwen<br />
zudem das Hotel Graf Isang am Seeburger See und ist Eigentümer<br />
des Hotels zum Kronprinzen in Fuhrbach. Insgesamt gehören vier<br />
Häuser in der Markstraße dem Hotel zum Löwen an, so dass neben<br />
53 Zimmern und sechs Apartments auch die Räumlichkeiten für<br />
die Gastronomie, die Tagungsräume und den Wellnessbereich<br />
großzügig gestaltet werden konnten. Auch viele Unternehmen<br />
aus Göttingen oder dem Harz nutzen den Löwen in Duderstadt,<br />
um ihre Gäste adäquat unterzubringen.<br />
Das Konzept des Löwen beschreibt Franz-Josef Otto als „Drei-<br />
Säulen-Modell“. Neben der Gastronomie und dem Wellness- und<br />
Fitnessaspekt spielt auch die Kunst eine große Rolle im Hotel.<br />
Hintergrund: Der Eigentümer des Löwen, Professor Hans Georg<br />
Näder, ist nicht nur als Geschäftsführer der Ottobock Firmengruppe<br />
bekannt, sondern auch für seine Kunst-Sammelleidenschaft. Allein<br />
50 Fotografien Andy Warhols, die dem Künstler als Vorlage für<br />
seine schrillen Portraits dienten, schmücken die Wände von Restaurant<br />
und Kaminzimmer. Aber auch andere Künstler sind vertreten,<br />
etwa eine Skulptur des berühmten deutschen Malers Neo Rauch.<br />
Der Fotograf Götz Diergarten hat eigens für den Löwen Duderstadt<br />
in malerisch-abstrakten Fotografien abgelichtet.<br />
Die Kunst wird groß geschrieben im Löwen – allein 50 Fotografien<br />
Andy Warhols schmücken die Wände.<br />
Das Restaurant „Chez Otto“ ist von außen zugänglich und steht<br />
somit nicht nur Hotelgästen offen. „Das Eichsfelder Mettwurstbrot<br />
oder ein Schmandkuchen sind natürlich Pflicht auf der Speisekarte,<br />
aber da wir auch internationale Gäste haben, bieten wir<br />
neben regionalen Spezialitäten auch internationale Küche an“,<br />
beschreibt Franz-Josef Otto die Küche des Chefkochs. Im Gewölbekeller<br />
gibt es außerdem eine Mikrobrauerei. „Auf einem der Häuser<br />
liegt ein Braurecht aus dem Jahr 1434, das wir jetzt nutzen“, so<br />
Otto. Seit Mitte November können Gäste unter dem Namen „Heimatliebe“<br />
Duderstädter Helles, Duderstädter Dunkel und Duderstädter<br />
Weizen verköstigen.<br />
Wer nach dem Schlemmen die sportliche Betätigung sucht,<br />
kann sich im hoteleigenen Fitnessbereich auspowern oder Ausflüge<br />
in das Eichsfeld unternehmen. Auch Duderstadt selbst mit seinem<br />
mittelalterlichen Stadtbild, den Fachwerkhäusern und Baudenkmälern,<br />
gehört zu einer der sehenswerten Städte im landschaftlich<br />
und kulturell ansprechenden Eichsfeld.
VIII Land & Leute Eichsfeld Spezial regjo niedersachsen regjo niedersachsen Eichsfeld Spezial Land & Leute IX<br />
Der Mittelpunkt Deutschlands<br />
Während der deutschen Teilung verlief die innerdeutsche Grenze mitten durch das Eichsfeld. Die Bewohner<br />
trotzten mit einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl, das sie sich bis heute bewahrt haben, der Teilung.<br />
Bild: HVE Eichsfeld Touristik e.V.
X Land & Leute Eichsfeld Spezial regjo niedersachsen regjo niedersachsen Eichsfeld Spezial Land & Leute XI<br />
Das Grenzlandmuseum in Teistungen am ehemaligen Grenzübergang Duderstadt/Worbis erinnert seit der Eröffnung 1995 an die deutsche Teilung.<br />
Das Museum bietet zudem Seminare, Workshops und Zeitzeugengespräche an oder veranstaltet Abendveranstaltungen.<br />
Bild: Anders Seefeldt
XII Land & Leute Eichsfeld Spezial regjo niedersachsen<br />
regjo niedersachsen Eichsfeld Spezial Land & Leute XIII<br />
Text: Laura Vele<br />
<strong>Niedersachsen</strong><br />
Hessen<br />
Göttingen<br />
Bad Sooden-<br />
Allendorf<br />
Eschwege<br />
Der Papst war schon da, Angela Merkel auch und der Lyriker<br />
Theodor Storm schrieb 1856 über die Region, er wisse nicht, ob<br />
„er jemals von der zauberhaften Schönheit eines Erdfleckchens<br />
so innerlichst berührt worden wäre“. Gemeint ist das Eichsfeld,<br />
gelegen zwischen Harz und Werra, dessen historische Landschaft<br />
sich auf rund 1.500 Quadratkilometern über die Bundesländer<br />
Thüringen, <strong>Niedersachsen</strong> und Hessen erstreckt. Der größte Teil<br />
des Eichsfeldes liegt im Landkreis Eichsfeld in Thüringen. Die<br />
Unterteilung zwischen Unter- und Obereichsfeld wird oft vereinfacht<br />
zwischen dem niedersächsischen und thüringischen<br />
Teil getroffen, geht ursprünglich aber auf die geologischen Landschaftsformen<br />
zurück.<br />
Das Eichsfeld bietet mit dem Weser-Leine-Bergland, dem Thüringer<br />
Becken und dem Osthessischen Bergland eine hohe landschaftliche<br />
Vielfalt. Charakteristisch sind auch historische, vom<br />
Fachwerk geprägte Städte wie zum Beispiel Duderstadt. Idyllisch<br />
Herzberg<br />
Bad Lauterberg<br />
Mühlhausen<br />
Untereichsfeld<br />
Obereichsfeld<br />
Thüringen<br />
Das Eichsfeld erstreckt sich über die Bundesländer Thüringen, <strong>Niedersachsen</strong> und Hessen. Die heutige Landesgrenze zu Thüringen bildete zur DDR-<br />
Zeit die innerdeutsche Grenze. Die historische Grenze zwischen Unter- und Obereichsfeld geht auf die geologischen Landschaftsformen zurück.<br />
gelegene Dörfer zwischen Feldern und bewaldeten Hügeln – zweifellos<br />
schön, aber kein Alleinstellungsmerkmal. Wirklich einzigartig<br />
ist das Eichsfeld durch seine Einwohner. Der katholische Glaube<br />
spielt eine große Rolle und ist tief verwurzelt im Eichsfeld. Die Religion<br />
ist dabei das Bindeglied des Zusammengehörigkeitsgefühls<br />
über die Ländergrenzen hinweg. Diese Prägung kommt von der<br />
jahrhundertealten Stellung der Region als Exklave des Fürstbistums<br />
Mainz, bis 1803 zählte das Eichsfeld zu Kurmainz. Zwei Diktaturen<br />
konnten den Eichsfeldern ihren Glauben nicht austreiben. Während<br />
der Zeit des Nationalsozialismus blieb das Gemeinde- und kirchliche<br />
Leben relativ stabil. Auch zur Zeit der deutschen Trennung –<br />
das Untereichsfeld war Bestandteil der Bundesrepublik während<br />
der Großteil des Obereichsfelds zur DDR gehörte – sind die Eichsfelder<br />
ihrem Glauben treu geblieben. Es war die größte Region in<br />
der DDR mit einer mehrheitlich katholischen Bevölkerung. „Wir<br />
haben in unserer ehemals durch die widernatürliche Grenze zer-<br />
Bild: Stadt Duderstadt<br />
Wolfgang Nolte,<br />
geboren 1947 in Duderstadt<br />
und seit 2001<br />
Bürgermeister seiner<br />
Geburtstadt, ist schon<br />
lange vor seinem Bürgermeisteramt<br />
in der<br />
Stadtverwaltung tätig<br />
gewesen. Von 1988 bis<br />
2001 war er Stadtdirektor<br />
von Duderstadt.<br />
Welche Bedeutung hatte die<br />
Deutsche Wiedervereinigung<br />
für das Eichsfeld und für<br />
Duderstadt?<br />
Mit der Wiedervereinigung ist für<br />
uns Eichsfelder ein Traum in Erfüllung<br />
gegangen. Unsere Heimatregion<br />
ist mit der Wiedervereinigung<br />
endlich wieder in der Mitte Deutschlands<br />
angekommen und wächst<br />
seitdem wieder zusammen. Duderstadt<br />
und das gesamte Eichsfeld<br />
haben erheblich profitiert. Es gibt<br />
aber andererseits noch immer große<br />
Herausforderungen, etwa in den<br />
Bereichen Wirtschaft und Verkehrsinfrastruktur.<br />
Gemeinsam mit allen<br />
Verantwortlichen, insbesondere<br />
auf der Bundes- und Landesebene,<br />
müssen wir diese wichtigen Themen<br />
anpacken, um die Einheit hier in der<br />
Region erfolgreich zu vollenden.<br />
rissenen Region ganz besonders unter der Teilung gelitten“, so der<br />
Duderstädter Bürgermeister Wolfgang Nolte. „Trotzdem haben wir<br />
den Gedanken an die Einheit wach gehalten, sind aktiv dafür eingetreten<br />
und haben auch dafür gebetet, zu einer Zeit, als nicht mehr<br />
alle Menschen in Deutschland daran geglaubt haben.“<br />
90.000 Menschen pilgerten 2011 zur Marienwallfahrtskapelle,<br />
um bei der Ansprache Papst Benedikts XVI. dabei zu sein.<br />
An die Zeit der deutschen Teilung erinnert heute das 1995 eröffnete<br />
Grenzlandmuseum in Teistungen am ehemaligen Grenzübergang<br />
Duderstadt/Worbis. Das Museum ist im ehemaligen DDR-Zollverwaltungsgebäude<br />
untergebracht. Thematisiert werden auf etwa<br />
1.100 Quadratmetern unter anderem die Geschichte der Grenze<br />
und ihrer Sperranlagen, Aspekte des Lebens im Grenzgebiet oder<br />
die Zwangsaussiedlungen aus dem Sperrgebiet. „Gleichzeitig ist es<br />
auch ein lebendiges Museum“, so Ben Thustek, pädagogischer Leiter<br />
des Grenzlandmuseums. „Pädagogen und Historiker versuchen<br />
die deutsch-deutsche Geschichte den jungen Menschen nahe zu<br />
bringen, was ganz gut gelingt. Schülergruppen aus der ganzen Bundesrepublik<br />
und aus allen Schulformen kommen zu uns. Die Resonanz<br />
ist aus unserer Sicht weitestgehend positiv.“ Andere Formate<br />
wie zum Beispiel GeoCoaching auf dem innerdeutschen Grenzstreifen,<br />
Filmmarathons oder Zeitzeugengespräche ergänzen die Ausstellung<br />
und laden zum Mitmachen ein. 20<strong>13</strong> konnte der einmillionste<br />
Besucher begrüßt werden.<br />
Wer außerdem zu einem starken Besucheransturm im Eichsfeld<br />
führte, war Papst Benedikt XVI., der am 23. September 2011<br />
nach Etzelsbach im Landkreis Eichsfeld kam. 90.000 Menschen pilgerten<br />
damals zur Marienwallfahrtskapelle, um bei der Ansprache<br />
des Papstes dabei zu sein. Im August wurde in der Nähe der Kapelle<br />
der Grundstein für ein Informationszentrum gelegt. „Die Zeit der<br />
Gibt es eine eigene kulturelle<br />
Identität der Eichsfelder?<br />
Die Eichsfelder sind ein ganz<br />
besonderer Menschenschlag.<br />
Bodenständig und heimatverbunden<br />
und dabei weltoffen und gastfreundlich.<br />
Das Eichsfeld hat seine<br />
eigene, besondere Seele. Und so,<br />
wie die Landschaften die Menschen<br />
prägen, die sie bewohnen, haben<br />
auch die Eichsfelder ihren eigenen,<br />
unverwechselbaren Charakter.<br />
Wie geht die Stadt Duderstadt<br />
mit dem demografischen Wandel<br />
um, um das Eichsfeld für junge<br />
Menschen, Familien und Unternehmen<br />
als attraktiven Lebensraum<br />
zu gestalten?<br />
Der demografische Wandel ist auch<br />
für uns eine der größten Zukunftsaufgaben<br />
überhaupt. Gemeinsam<br />
mit unseren Partnern stellen wir<br />
uns dieser Herausforderung bereits<br />
seit einigen Jahren mit einer Vielzahl<br />
von Initiativen und Projekten.<br />
Lassen Sie mich beispielhaft dazu<br />
den Ausbau der Kinderbetreuung<br />
in unseren Krippen, Kindergärten<br />
und Grundschulen, aber auch die<br />
Weiterentwicklung der Tagespflegeangebote<br />
für Senioren und nicht<br />
zuletzt die Umgestaltung zu einer<br />
barrierefreien Stadt ansprechen.<br />
Künftig muss es noch intensiver<br />
darum gehen, die zentralen Bereiche<br />
Leben, Wohnen und Arbeiten<br />
in unserer Stadt mit ihren Dörfern<br />
bestmöglich miteinander zu verbinden<br />
und dabei gleichzeitig noch kinderfreundlicher<br />
und generationengerechter<br />
zu werden.<br />
Die Bahnstrecke Leinefelde-<br />
Wulften wird nicht reaktiviert.<br />
Wie wichtig ist der Ausbau des<br />
öffentlichen Personennahverkehrs<br />
für Duderstadt und wo<br />
sehen Sie Handlungsbedarf?<br />
Gleichzeitig zur vollständigen<br />
Anbindung an Göttingen und die<br />
überregionalen Verkehrsadern wie<br />
die A7 und die A38 muss es um<br />
einen bedarfsorientierten Ausbau<br />
des ÖPNV gehen. Duderstadt<br />
braucht mit seinen Dörfern maßgeschneiderte<br />
Mobilitätsangebote für<br />
alle Teile der Bevölkerung, Arbeitnehmer,<br />
Familien und Senioren.<br />
Einige Schritte sind bereits gesetzt,<br />
es ist aber noch viel zu tun. Und zur<br />
Infrastruktur gehören natürlich auch<br />
durchgängige Radwege und ein<br />
Top-Breitbandangebot.<br />
Zugehörigkeit des Eichsfelds als eine Exklave des Fürstbistums<br />
Mainz über 700 Jahrhunderte zeigt sich im gelebten Glauben und<br />
in der Kultur der Region bis in die heutige Zeit“, so Hans-Georg<br />
Kracht, Geschäftsführer des HVE Eichsfeld Tourismus e.V. „Hier<br />
sind besonders die zahlreichen Wallfahrten, der Pilgerweg „Loccum-Volkenroda“<br />
und der „Jakobusweg“ zu nennen.“ Der Besuch<br />
des Papstes hat das Eichsfeld weltweit bekannt gemacht. Seit dem<br />
hohen Besuch aus dem Vatikan kommen rund 40.000 Gäste jährlich<br />
in den Wallfahrtsort. Im zukünftigen Informationszentrum soll<br />
den Gästen auch die Region Eichsfeld schmackhaft gemacht und<br />
weitere Ausflugsziele dargeboten werden.<br />
Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die alten<br />
Fachwerkstädte locken auch ausländische Gäste.<br />
Tourismus spielt im Eichsfeld eine große Rolle und wird intensiv<br />
forciert. Hans-Georg Kracht kommt ins Schwärmen, wenn er von<br />
den vielen touristischen Highlights im Eichsfeld erzählt: „Wir haben<br />
hier im Eichsfeld die wunderschönen Städte Heilbad Heiligenstadt,<br />
Duderstadt, Dingelstädt und Leinefelde-Worbis in einer einmaligen<br />
und vielfältigen Kulturlandschaft mit zahlreichen schmucken<br />
Dörfern. Sehr gute Unterkünfte, auch hochklassige Hotellerieangebote,<br />
mit zahlreichen Freizeitmöglichkeiten laden zum Besuch der<br />
aufstrebenden Urlaubsregion ein.“ Neben einzigartigen Naturerlebnissen<br />
im Naturpark „Eichsfeld-Hainich-Werratal“, bei der Heinz-<br />
Sielmann-Stiftung, im einmaligen „Alternativen Bärenpark“, am<br />
Seeburger See, an der Rhumequelle und auf der Teufelskanzel laden<br />
die Museen in Duderstadt und Heilbad Heiligenstadt, das Europäische<br />
Brotmuseum mit der Wilhelm Busch Mühle in Ebergötzen,<br />
das Stockmachermuseum in Lindewerra sowie die Grenzmuseen in<br />
Teistungen und Schifflersgrund zum Besuch ein. Ein umfangreiches<br />
Wanderwege- und Radwanderwegenetz erschließt die Region.
Wochenmarkt<br />
Bild: HVE Eichsfeld Touristik e.V.<br />
Montag, 14.00 - 18.00 Uhr<br />
Bauernmarkt Hannover,<br />
Ernst-August Platz (am Bahnhof)<br />
Dienstag, 08.00 - <strong>13</strong>.00 Uhr<br />
Wochenmarkt Osterode am Harz<br />
Original Eichsfelder<br />
Wurstwaren<br />
...direkt vom<br />
Bauernhof!<br />
Eichsfelder Wurstwaren | Landwirt & Tierwirtschaftsmstr.<br />
Giesbert Bömeke<br />
Nathestraße 4 | OT Nesselröden | 37115 Duderstadt<br />
Tel.: 0 55 27 - 32 42 | Fax: 0 55 27 - 8 41 97 00<br />
service@eichsfelder-wurst.de | www.eichsfelder-wurst.de<br />
Freitag, 08.00 - 12.00 Uhr<br />
Wochenmarkt<br />
Bad Lauterberg im Harz<br />
Freitag, 14.00 - 18.00 Uhr<br />
Bauernmarkt Hannover,<br />
Ernst-August Platz (am Bahnhof)<br />
Freitag, 14.00 - 18.00 Uhr<br />
Bauernmarkt Bothfeld<br />
(bei Hannover)<br />
Samstag, 08.00 - 12.00 Uhr<br />
Wochenmarkt Herzberg im Harz<br />
Samstag, 09.00 - <strong>13</strong>.00 Uhr<br />
Bauernmarkt Hannover,<br />
am Zoo (Schackstr.)<br />
Das Eichsfeld (er)leben…<br />
Das Urlaubsgebiet in der Mitte Deutschlands mit<br />
ausgedehnten Wander- und Radwanderwegen, den Fachwerkstädten<br />
Dingelstädt, Duderstadt, Heilbad Heiligenstadt, Worbis,<br />
dem modernen Leinefelde und idyllischen Dörfern, prachtvollen<br />
Burgen, Burgruinen, Klöstern und zahlreichen Wallfahrtsstätten,<br />
dem Grenzlandmuseum Eichsfeld, dem Grenzmuseum<br />
Schifflersgrund, der Heinz Sielmann Stiftung, dem Naturpark<br />
Eichsfeld-Hainich-Werratal und dem „Grünen Band“ entlang<br />
der ehemaligen innerdeutschen Grenze und vielfältigen<br />
Naturerlebnissen sowie einer schmackhaften Küche mit lokalen<br />
kulinarischen Spezialitäten…<br />
HVE Eichsfeld Touristik e. V. • Rossmarkt 3 • 37339 Worbis<br />
Tel. 0 36 074 - 62 16 50 • info@eichsfeld.de • www.eichsfeld.de<br />
„Ein Erlebnis ist die Fahrt mit der Fahrraddraisine auf einer<br />
der schönsten Eisenbahnstrecken Deutschlands bei Lengenfeld<br />
unterm Stein. Weithin sichtbar krönen der Hülfensberg,<br />
die Burgruine Hanstein sowie die Burgen Scharfenstein und<br />
Bodenstein diese traumhafte Landschaft“, so Kracht. Auch<br />
Thomas Spielmann, Bürgermeister von Heiligenstadt, betont<br />
die Wichtigkeit des Kur- und Tourismussektors als wesentlichen<br />
Bestandteil der Wirtschaftsstruktur: „Auf Grund des Ausbaus<br />
unserer Stadt als Kur- und Fremdenverkehrsstandort hat<br />
sie sich in den vergangenen Jahren weiter positiv entwickelt.<br />
Wir verzeichnen kontinuierliche Steigerungen im Bereich der<br />
Übernachtungsgäste, seien es Gesundheits- oder Hotelurlauber,<br />
Tagungsgäste oder Tagestouristen.“ Die meisten Gäste kommen<br />
aus den benachbarten Bundesländern ins Eichsfeld. Verstärkt<br />
sind aber auch Niederländer, Amerikaner und Japaner zu<br />
Besuch, die sich insbesondere für die historischen Fachwerkstädte<br />
interessieren. Wer als Tourist ins Eichsfeld kommt, wird<br />
auch bald die heimische Küche, die überregional bekannt ist,<br />
zu schätzen wissen. Auf ihre kulinarischen Spezialitäten sind<br />
die Eichsfelder besonders stolz, zum Beispiel auf die Wurstspezialitäten<br />
„Feldgieker“ oder „Stracke“ oder den Schmandkuchen.<br />
Das Besondere bei den Wurstspezialitäten ist die direkte<br />
Verarbeitung des Fleisches nach der Schlachtung, die sogenannte<br />
Warmschlachtung. Zusatzstoffe wie Stabilisatoren oder<br />
Geschmacksverstärker werden bei der traditionellen Warmschlachtung<br />
nicht eingesetzt.<br />
„Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur ist von herausragender<br />
Bedeutung.“ Wolfgang Nolte.<br />
Als strukturschwache Region ist das Eichsfeld besonders mit<br />
den Auswirkungen des demografischen Wandels konfrontiert.<br />
Die Wirtschaftsstruktur im Eichsfeld ist überwiegend mittelständisch<br />
ausgerichtet. Mit der Schließung der Kaligrube in<br />
Bischofferode gingen Anfang der 90er-Jahre viele Arbeitsplätze<br />
verloren. Viele Einwohner zieht es in größere Städte. So hatte<br />
Oben links: Das Rathaus von Bad Heiligenstadt. Auch dort<br />
in der Stadt entwickeln sich die Gästezahlen positiv. Rechts<br />
oben: Ottobock hat weltweit rund 5.000 Mitarbeiter, 1.000<br />
davon in Duderstadt. Rechts unten: In der Nähe der Kapelle<br />
Etzelsbach entsteht ein Informationszentrum.<br />
Bild: Ottobock<br />
Bild: HVE Eichsfeld Touristik e.V.
XVI Land & Leute Eichsfeld Spezial regjo niedersachsen regjo niedersachsen Eichsfeld Spezial Land & Leute XVII<br />
Bild: Thomas Rosenthal/GLM<br />
Bilder: HVE Eichsfeld Touristik e.V. (2)<br />
1<br />
Bild: Thomas Rosenthal/GLM<br />
Bild: HVE Eichsfeld Touristik e.V.<br />
Das Eichsfeld ist überregional für seine kulinarischen Spezialitäten<br />
bekannt. Links: Den Eichsfelder Schnittkäse gibt es<br />
in vielen verschiedenen Sorten je nach Geschmack. Rechts:<br />
Eichsfelder Mettwurst, bekannt unter dem Namen „Feldgieker“.<br />
2 3<br />
4 5<br />
Bild: HVE Eichsfeld Touristik e.V.<br />
1 und 2 Das Grenzlandmuseum in Teistungen leistet wertvolle Erinnerungsarbeit. 3 Die Wilhelm-Busch-Mühle in Ebergötzen. 4 Die Burg Hanstein<br />
bei Bornhagen ist eine der größten Burgruinen Mitteldeutschlands. 5 Das Brotmuseum Ebergötzen zeigt die Ausstellung „Vom Korn zum Brot“.<br />
Bild: HVE Eichsfeld Touristik e.V.<br />
Duderstadt, im Untereichsfeld, 2010 etwa 21.800 Einwohner, 2030<br />
werden es nur noch 17.500 sein. Um etwa die Einwohnerzahl, die<br />
Duderstadt verloren geht, wird das rund 30 Kilometer entfernte<br />
Göttingen in der gleichen Zeit wachsen. Und auch der Landkreis<br />
Eichsfeld verliert an Einwohnern. Duderstadts Bürgermeister Wolfgang<br />
Nolte bringt es auf den Punkt: „Der demographische Wandel<br />
ist auch für Duderstadt eine der größten Zukunftsaufgaben überhaupt.<br />
Wir stellen uns dieser Herausforderung bereits seit einigen<br />
Jahren mit einer Vielzahl von Initiativen und Projekten. Beispiele<br />
dafür sind der Ausbau der Kinderbetreuung in unseren Krippen,<br />
Kindergärten und Grundschulen, aber auch die Weiterentwicklung<br />
der Tagespflegeangebote für Senioren und nicht zuletzt die<br />
Umgestaltung zu einer barrierefreien Stadt.“ Da es zwischen Göttingen<br />
und Duderstadt viele Pendler gibt, ist eine gute Verkehrsinfrastruktur<br />
wichtig, um das Eichsfeld als attraktiven Lebensraum<br />
zu bewerben. Dort sieht auch Wolfgang Nolte Handlungsbedarf:<br />
„Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur ist insgesamt von herausragender<br />
Bedeutung für Duderstadt und das Eichsfeld. Die vollständige<br />
und lückenlose Anbindung an das Oberzentrum Göttingen<br />
und die wichtigen überregionalen Verkehrsadern, wie die A7 und<br />
die A38, und an das Netz der Bahn mit der Realisierung der dafür<br />
notwendigen Ortsumgehungen sind für uns überlebenswichtig.“<br />
Beispielhaft ist auch das Projekt „Duderstadt2020“, eine 2009<br />
gegründete Stadtentwicklungsinitiative für den Raum Duderstadt.<br />
Bis 2012 war die Initiative ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt<br />
der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst<br />
(HAWK) an den Standorten Göttingen und Holzminden, initiiert<br />
vom Unternehmer und Mäzen Professor Hans Georg Näder. Der<br />
Geschäftsführer des Familienunternehmens Otto Bock Health-<br />
Care GmbH, das weltweit über 5.000 und in Duderstadt über 1.000<br />
Beschäftigte hat, gab den Auftrag, ein attraktives Lebensumfeld<br />
zu schaffen, sowohl für Unternehmen als auch für Gäste und Einwohner.<br />
Seit 2012 ist das Projekt in die Duderstadt 2020 GmbH &<br />
Co. KG übergegangen, Personal aus der Region wurde stärker miteingebunden.<br />
„Im Prinzip setzt sich unsere Arbeit aus zwei Säulen<br />
zusammen“, beschreibt Geschäftsführer Sebastian Tränkner die<br />
Initiative. „Wir sind eine Plattform für Vernetzung und den Dialog.<br />
Wir gehen auf die Menschen zu, fragen sie, was sie beschäftigt<br />
und bilden Arbeitsgruppen oder bieten Workshops an. Zudem sind<br />
wir als lokale Entwicklungsagentur tätig und versuchen aus den<br />
Themen, die wir bearbeiten, Geschäftsfelder zu entwickeln.“ Der<br />
von Duderstadt2020 konzipierte „Kinderrätselstadtführer“, eine Art<br />
Schnitzeljagd für Kinder im Grundschulalter, ist im Sommer 20<strong>13</strong><br />
gestartet und wird sehr gut angenommen. Anhand der Sehenswürdigkeiten<br />
werden Themen wie die Stadtgeschichte Duderstadts spielerisch<br />
den Kindern vermittelt. Damit wird schon früh die Verbindung<br />
zum Heimatort und Lebensraum gestärkt.<br />
„Duderstadt2020 ist bisher einzigartig im Bundesgebiet“, so<br />
Tränkner. „Verschiedene Städte sind aber an unseren Erfahrungen<br />
interessiert, zum Beispiel wie wir den Prozess vor dem Hintergrund<br />
des demografischen Wandels gestalten.“ Mit solchen kreativen<br />
Ideen und Initiativen stellt sich das Eichsfeld nicht nur als<br />
eine vielfältige Urlaubsregion dar, sondern auch als ein attraktiver<br />
Lebens- und Arbeitsraum.
90 Magazin Eichsfeld Spezial regjo niedersachsen<br />
regjo hannover sport 91<br />
b a n k<br />
w ü r s t e<br />
K a n z l e i<br />
Über 160 Jahre<br />
Die Sparkasse Duderstadt ist seit mehr als<br />
160 Jahren im Untereichsfeld zuhause.<br />
Die beste Stracke<br />
Auf dem Wehn‘schen Hof wird Mettwurst<br />
noch nach alter Tradition hergestellt.<br />
Überzeugend<br />
Fachanwalt für Familienrecht Egbert Hundeshagen<br />
ist dem Eichsfeld eng verbunden.<br />
Gemeinsam mit der Sparkassenstiftung<br />
Untereichsfeld und den Sparkassen Verbundunternehmen<br />
trägt die Sparkasse<br />
Duderstadt aktiv dazu bei, die Entwicklung<br />
des Untereichsfelds mitzugestalten. Ihr Ziel<br />
ist einfach: Sie möchte Vergangenes bewahren,<br />
Gegenwärtiges fördern und Zukünftiges<br />
ermöglichen. Das Engagement ist dabei<br />
äußerst vielfältig: Sie fördert Kultur, Bildung<br />
und Ausbildung, Sport, Umweltschutz<br />
und Soziales.<br />
Ihr Wissen im Bereich Finanzen teilt<br />
die Sparkasse nicht nur in der Kundenberatung,<br />
sondern auch über Veranstaltungen<br />
und Planspiele mit jungen und alten<br />
Menschen und unterstützt Einrichtungen<br />
der Wissenschaft und Forschung. Über die<br />
Sparkassenstiftung Untereichsfeld ist die<br />
Sparkasse besonders um den Erhalt und die<br />
Vermittlung regional-kultureller sowie historischer<br />
Werte bemüht, wobei es ihr wichtig<br />
ist, dies auch der nachkommenden Generation<br />
zu vermitteln. Doch nicht nur die Menschen<br />
in der Region an sich profitieren. Die<br />
Sparkasse ist als einer der größten Finanzdienstleister<br />
gerade im Bereich der Wirtschaftsförderung<br />
ständig bemüht, diese<br />
Region zu unterstützen und nachhaltig in<br />
ihrer Wirtschaftskraft zu stärken. VS<br />
Die beste Eichsfelder Stracke kommt –<br />
vom Wehn’schen Hof in Nesselröden, der<br />
seit Generationen von der Familie Bömeke<br />
bewirtschaftet wird. Auf dem diesjährigen<br />
6. Eichsfelder Wurstmarkt in Duderstadt<br />
wurde die originale Eichsfelder Stracke der<br />
Bömekes zum wiederholten Male als beste<br />
Stracke ausgezeichnet. Das Geheimrezept<br />
hat sozusagen viele Zutaten. Fast alle Produkte<br />
des Hofes werden nach alten Originalrezepten<br />
hergestellt. Das heißt, auch<br />
heute noch wird auf den Einsatz von Bindemitteln<br />
oder „Schnellstartern” bei der<br />
Mettwurstproduktion verzichtet. Stattdessen<br />
hängen die Original Eichsfelder Mettwürste<br />
mehrere Monate in den Reiferäumen,<br />
wo sie ihren einzigartigen Geschmack<br />
erhalten. Seit 2002 wird auch direkt auf<br />
dem Hof geschlachtet, inzwischen ist jeder<br />
Mittwoch Schlachttag. Das bedeutet weniger<br />
Stresshormone im Tier und das Fleisch<br />
kann warm verarbeitet werden, wie es traditionell<br />
im Eichsfeld üblich ist. Die Tiere<br />
des Hofes, selbstgezogene Milchkühe und<br />
Schweine, werden so artgerecht wie möglich<br />
gehalten, die Tiere bekommen fast ausschließlich<br />
Futter aus eigener Ernte. VS<br />
www.eichsfelder-wurst.de<br />
Bereits seit 1979 ist Rechtsanwalt und<br />
Notar Egbert Hundeshagen für seine Mandanten<br />
im Eichsfeld in Gieboldehausen<br />
vor Ort. Überzeugende Argumente für<br />
seine Mandanten kann er nicht nur durch<br />
seine Erfahrung sondern vor allem durch<br />
aktuelles Fachwissen vorbringen. „Um die<br />
bestmögliche Rechtsberatung auf allen<br />
Gebieten gewährleisten zu können, sind<br />
regelmäßige Fortbildungen unumgänglich“,<br />
so Egbert Hundeshagen. Wer stets<br />
einen Überblick über die aktuelle Rechtsprechung<br />
hat, verschafft dadurch nicht<br />
nur sich selbst, sondern vor allem auch seinen<br />
Mandanten einen oftmals entscheinden<br />
Vorteil in allen Rechtsfragen.<br />
Als Fachanwalt für Familienrecht<br />
nimmt Rechtsanwalt und Notar Hundeshagen<br />
allein für dieses Gebiet jährlich an Fortbildungen<br />
und Seminaren teil. Dies kommt<br />
nicht nur den eigenen Mandanten zu Gute,<br />
sondern bei einvernehmlichen Scheidungen<br />
oder Problemen allen Parteien. Da man<br />
als Fachanwalt durch die Wahrnehmung<br />
ständiger Fortbildungskurse sein spezialisiertes<br />
Fachwissen der Rechtsanwaltskammer<br />
nachweisen muss, ist für die zu<br />
beratenen Parteien stets gesichert, dass die<br />
fachliche Beratungsqualität stimmt. VS<br />
Bilder: Sparkasse Duderstadt, Fleischerei Bömeke, Roberto Hegeler
egjo niedersachsen Politik 93<br />
Berlin<br />
Brüssel<br />
In Bewegung bleiben<br />
<strong>Niedersachsen</strong><br />
abroad<br />
Voll durchstarten können, das Leben genießen, unabhängig<br />
sein – unser Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit<br />
eingeschränkter Bewegungsfreiheit zu verbessern.<br />
Niedersächsische Politik spielt sich nicht nur in<br />
Hannover ab. Auch in Berlin, in Brüssel und der<br />
südafrikanischen Provinz Eastern Cape hat das<br />
Land Vertretungen und Repräsentanzen, die sich<br />
um Landesangelegenheiten kümmern.<br />
Dafür arbeiten weltweit über 5500 Mitarbeiter an innovativen<br />
Produkten aus den Bereichen der Prothetik, Orthetik, Mobility<br />
Solutions, Neuro rehabilitation und MedicalCare.<br />
Erfahren Sie mehr auf www.ottobock-group.com<br />
© Ottobock · OK3441-DE-01-<strong>13</strong>10<br />
Provinz Eastern Cape<br />
Text: Sven Grünewald<br />
Niedersächsische Global Player sind ihrem Namen entsprechend<br />
in aller Welt tätig. Dasselbe kann man (fast) auch<br />
vom Land <strong>Niedersachsen</strong> sagen. Denn wichtige Politik wird<br />
auch jenseits der Landesgrenzen gemacht, sei es in Berlin,<br />
in Brüssel oder – man höre und staune, in Südafrika.
94 Politik regjo niedersachsen regjo niedersachsen Politik 95<br />
BERLIN<br />
Die niedersächsische<br />
Landesvertretung<br />
in Berlin. Das<br />
Gebäude „In den<br />
Ministergärten“ teilt<br />
man sich mit der<br />
Landesvertretung<br />
Schleswig-Holsteins.<br />
Die größte niedersächsische Landesvertretung steht<br />
in Berlin. In der Straße „In den Ministergärten“, auf<br />
halbem Weg zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger<br />
Tor, wurde 2001 ihr neues Gebäude<br />
eingeweiht – welches man sich allerdings mit der<br />
Landesvertretung Schleswig-Holsteins teilt. Eine<br />
Landesvertretung an sich gibt es jedoch schon fast<br />
so lange, wie es die Bundesländer selbst gibt.<br />
Derzeit arbeiten für die <strong>Niedersachsen</strong> 38 Mitarbeiter<br />
und zwei Auszubildende in Berlin – im Vergleich<br />
zu anderen Bundesländern eine eher mittelgroße<br />
Vertretung. Der große Stellenwert der<br />
Landesvertretung zeigt sich daran, dass sie organisatorisch<br />
eine eigene Abteilung der Staatskanzlei darstellt<br />
und von einem Staatsekretär geleitet wird. Die<br />
wesentliche Aufgabe der Landesvertretung ist die<br />
Mitwirkung an der Gesetzgebung des Bundes über<br />
den Bundesrat: Die Beschlüsse im Plenum des Bundesrats<br />
werden in Ausschüssen vorbereitet. In diesen<br />
arbeiten in der Regel die Referenten vor Ort, wobei<br />
sie in enger Abstimmung mit ihren Heimatministerien<br />
stehen – die auch zusätzlich Vertreter für die Sitzung<br />
entsenden können. Abstimmen darf in den Ausschüssen<br />
jedes Land allerdings nur mit einer Stimme,<br />
während es im Plenum des Bundesrates eine Gewichtung<br />
nach Bevölkerungszahl gibt. Nordrhein-Westfalen,<br />
Bayern, Baden-Württemberg und <strong>Niedersachsen</strong><br />
haben dort je sechs Stimmen; kleine Länder wie<br />
Bremen oder das Saarland haben nur drei. Insgesamt<br />
hat der Bundesrat 69 Stimmberechtigte. Bei der Beratung<br />
und Beschlussfassung über die Bundesgesetze<br />
steht die Interessenslage eines jedes Landes im Vor-<br />
Bild: Landesvertretung <strong>Niedersachsen</strong><br />
dergrund – parteipolitische Unterschiede sind deshalb<br />
im Bundesrat manchmal nur schwer auszumachen.<br />
Neben dieser direkten Mitwirkung am Gesetzgebungsprozess<br />
hat die Landesvertretung die Aufgabe,<br />
das Land angemessen zu repräsentieren: <strong>Niedersachsen</strong><br />
ist mit Kongressen und Podiumsdiskussionen präsent,<br />
mit Ausstellungen, Lesungen, Konzerten und Vorträgen.<br />
Wichtige Unternehmen des Landes präsentieren<br />
sich und knüpfen Kontakte zu Politikern, Behörden,<br />
Botschaftsvertretern und Organisationen. Darüber<br />
hinaus führt die Landesvertretung Führungen und<br />
Empfänge für Besuchergruppen aller Art durch. Als<br />
Repräsentanten und Lobbyisten für ganz <strong>Niedersachsen</strong><br />
pflegen die Mitarbeiter intensive Kontakte zu den<br />
Institutionen des Bundes und Europas, zu Ministerien,<br />
Kommissionen, Parlamenten oder Verbänden.<br />
BRÜSSEL<br />
Flagge zeigen in „Europas Hauptstadt“ – die niedersächsische<br />
Landesvertretung in Brüssel.<br />
Südafrika<br />
Bild: Heddrich/Bild@hdmh.eu<br />
Während die Arbeit in Berlin ihren<br />
Schwerpunkt auf der direkten Mitwirkung<br />
am Gesetzgebungsprozess hat, arbeitet die<br />
Landesvertretung in Brüssel weitgehend<br />
auf informeller Ebene. Man versteht sich<br />
schwerpunktmäßig als Interessenvertreter<br />
für europabezogene Anliegen des Landes.<br />
20 Mitarbeiter arbeiten seit 2002 in der<br />
Rue Montoyer 61 in Brüssel, die Landesvertretung<br />
an sich gibt es aber schon seit<br />
1987. Und auch in Brüssel teilt man sich das<br />
Gebäude mit Kollegen – den zwei Regionsvertreterinnen<br />
der Haute-Normandie. Und<br />
noch andere Repräsentanzen hat man im<br />
Haus: Die Deutsche Messe AG, die Salzgitter<br />
AG und die Unternehmerverbände <strong>Niedersachsen</strong><br />
sind ebenfalls mit Mitarbeitern<br />
vor Ort. Ein Sinnbild für die gute Zusammenarbeit,<br />
auf die es in Brüssel ankommt.<br />
Während die formelle Beteiligung<br />
<strong>Niedersachsen</strong>s am Gesetzgebungsprozess<br />
über den Bundesrat in Berlin nach Brüssel<br />
läuft, agiert die Landesvertretung vor Ort<br />
über informelle Netzwerke und das klassische<br />
Klinkenputzen. Jahrelange praktische<br />
Erfahrung in der Arbeit mit den EU-<br />
Institutionen und ein guter persönlicher<br />
Draht zu den EU-Beamten und Parlamentariern<br />
sind hier eindeutig von Vorteil. Es<br />
geht vorrangig darum, sich in den europäischen<br />
Meinungsbildungsprozess einzuschalten<br />
und der Stimme des Landes quasi<br />
durch die Hintertür Gehör zu verschaffen.<br />
Das heißt, es werden etwa durch die Referenten<br />
vor Ort oder durch Ministeriumsvertreter<br />
aus Hannover direkte Gespräche<br />
mit Entscheidungsträgern aus Europäischer<br />
Kommission, Parlament oder Ministerrat<br />
geführt. So haben sich in den letzten Jahren<br />
zum Beispiel auch alle Ministerpräsidenten<br />
immer wieder für den Erhalt des<br />
VW-Gesetzes eingesetzt. Entsprechend<br />
häufig ist hoher Besuch aus der Landeshauptstadt<br />
zu Gast in Brüssel – zu bilateralen<br />
Gesprächen, aber auch auf öffentlichen<br />
Podiumsdiskussionen oder vertraulichen<br />
Gesprächsrunden, die von der Landesvertretung<br />
organisiert werden. In umgekehrte<br />
Richtung, nach Hannover, versteht man<br />
sich als „Frühwarnsystem“. Geschätzte 60<br />
bis 70% der Rechtsetzung in Deutschland<br />
gehen auf Brüsseler Entscheidungen zurück<br />
– entsprechend wichtig ist die Beobachtung<br />
aller wichtigen Gesetzgebungsverfahren<br />
und Politikbereiche. Die Landesvertretung<br />
informiert die Landesregierung und<br />
ihre Dienststellen über relevante Brüsseler<br />
Entwicklungen und liefert eine erste Einschätzung<br />
ab. Zum Beispiel werden die Diskussionen<br />
um die neue EU-Fördermittelperiode<br />
von 2014 bis 2020 oder die künftige<br />
Klima- und Energiepolitik genau beobachtet.<br />
Und natürlich gibt es auch festliche<br />
Anlässe – im Februar etwa das traditionelle<br />
Grünkohlessen, zu dem der Ministerpräsident<br />
300 bis 400 hochrangige Brüsseler<br />
Gäste in die Landesvertretung einlädt. Die<br />
typisch niedersächsische Küchenkultur liefert<br />
eine zwanglose Atmosphäre zum Kontakteknüpfen<br />
– wichtig für das Networking.<br />
Einfach ist die Arbeit der Landesvertretung<br />
nicht – über 300 regionale Vertretungen<br />
aus der gesamten EU sind in „Europas<br />
Hauptstadt“ präsent. Ein vielstimmiger<br />
Chor, in dem es eine besondere Herausforderung<br />
ist, sich Gehör zu verschaffen,<br />
indem man irgendwie „anders“ ist. Wobei<br />
es die deutschen Landesvertretungen, die<br />
auch untereinander gut zusammenarbeiten,<br />
deutlich leichter haben als etwa ihre<br />
französischen Pendants: Da die Bundesländer<br />
für den innerdeutschen Gesetzgebungsprozess<br />
– anders als im zentralistischen<br />
Frankreich – eine große Rolle spielen, wird<br />
durchaus auf Länderanliegen Rücksicht<br />
genommen, was einen leichteren Zugang<br />
zu den EU-Entscheidungsträgern mit sich<br />
bringt. Mit Birgit Honé wurde nach zehn<br />
Jahren wieder eine für Europa verantwortliche<br />
Staatssekretärin in die Landesregierung<br />
berufen. Diese Aufwertung des<br />
Europabereichs wird bei den Brüsseler Entscheidungsträgern<br />
deutlich wahrgenommen.<br />
Sie verleiht den niedersächsischen<br />
Anliegen, für die sich Honé auch als Mitglied<br />
im EU-Organ „Ausschuß der Regionen“<br />
vor Ort in Brüssel einsetzt, zusätzliches<br />
Gewicht.<br />
Fast 20 Jahre enge Partnerschaft: Über die Repräsentanz werden zahlreiche<br />
Projekte koordiniert wie etwa im Bereich Sport.<br />
Die dritte Landesrepräsentanz ist gleichzeitig<br />
auch die kleinstmögliche: das ein-<br />
Mann-Büro in der Provinz Eastern Cape,<br />
Südafrika. Dass es das Büro überhaupt<br />
gibt, liegt an der langen und engen Partnerschaft<br />
zwischen dem Land <strong>Niedersachsen</strong><br />
und Südafrika. Nach dem Ende der<br />
Apartheid wurde 1995 eine Partnerschaft<br />
mit der Provinz Eastern Cape (EC) in Südafrika<br />
begonnen, die ein wichtiger Baustein<br />
der Internationalisierung des Landes<br />
im Sinne der Gestaltung einer zukunftsfähigen<br />
Eine-Welt-Politik ist. Die Landesregierung<br />
möchte die Kooperation mit EC<br />
fördern und weiterentwickeln, um das<br />
gegenseitige Verständnis für andere Kulturen<br />
zu stärken. Dabei sollen Entwicklungs-,<br />
Klima- und gesellschaftliche Themen<br />
im Vordergrund stehen. Priorität<br />
haben Austauschprogramme, Freiwilligendienste<br />
sowie die Zusammenarbeit mit<br />
Schulen und Hochschulen.<br />
Ein Schwerpunkt der Partnerschaft<br />
liegt im Bereich des Sports. 20<strong>13</strong> fanden<br />
unter Federführung des LandesSportBundes<br />
<strong>Niedersachsen</strong> vierzehn Austauschprojekte<br />
in den Sportarten Basketball,<br />
Boxen, Fußball, Handball, Kanu, Lebensrettung<br />
(DLRG), Leichtathletik und Triathlon<br />
sowie im Bereich Sportmanagement<br />
statt. Darüber hinaus wird jährlich<br />
ein Jugendaustausch durch die Sportjugend<br />
<strong>Niedersachsen</strong> organisiert. Besonders<br />
erfolgreich ist auch das sogenannte<br />
„weltwärts-Programm“. Hierbei entsendet<br />
der ASC Göttingen in Zusammenarbeit<br />
mit dem LandesSportBund <strong>Niedersachsen</strong><br />
und dem Ministerium<br />
für Inneres und Sport<br />
junge Freiwillige, die<br />
in Townshipschulen,<br />
Kinderheimen und<br />
Waisenhäusern Sportunterricht<br />
sowie weitere<br />
Sportaktivitäten<br />
anbieten. Dadurch<br />
wird das Leben der<br />
circa 15.000 Kinder,<br />
die durch das Programm<br />
miteinander in Berührung kommen,<br />
nachhaltig positiv verändert und<br />
strukturiert. Ab August wurde die Anzahl<br />
der Freiwilligen auf 32 erhöht. Jenseits der<br />
Sportkooperation gibt es zahlreiche weitere<br />
Projekte in den folgenden Feldern:<br />
Berufliche Bildung, Erneuerbare Energien,<br />
Hochschulkooperationen, Kultur/Jugendaustausch,<br />
Landwirtschaft, Polizeizusammenarbeit,<br />
Wirtschaft/Außenhandel sowie<br />
eine Städtepartnerschaft der Stadt Oldenburg<br />
mit der Buffalo City Municipality.<br />
Seitens der Regierung des Eastern<br />
Capes, der Provinzverwaltung und der<br />
beteiligten Institutionen wird die Partnerschaft<br />
mit dem Land <strong>Niedersachsen</strong><br />
häufig als Musterbeispiel einer regionalen<br />
Partnerschaft bezeichnet, da diese Partnerschaft<br />
durch den regelmäßigen gegenseitigen<br />
Besuch auf politischer Ebene, den<br />
Austausch von Experten sowie Sport- und<br />
Jugenddelegationen und der erfolgreichen<br />
Durchführung von konkreten Projekten<br />
gekennzeichnet ist. Lars Koenig, der<br />
Repräsentant vor Ort, kümmert sich um<br />
die Koordinierung und Umsetzung der<br />
Projekte der Partnerschaft: „Meine Aufgabe<br />
ist es, die bestehenden Projekte zwischen<br />
<strong>Niedersachsen</strong> und dem Eastern<br />
Cape zu koordinieren und mit den niedersächsischen<br />
Ministerien beziehungsweise<br />
den Kooperationspartnern und<br />
den hiesigen Departments abzustimmen,<br />
neue Kooperationsfelder zu eruieren,<br />
Delegationsbesuche auf politischer<br />
und auf Fachebene inhaltlich und organisatorisch<br />
vorzubereiten und sie hier<br />
vor Ort zu betreuen.“ Gleichzeitig ist der<br />
Repräsentant Ansprechpartner für die hiesige<br />
politische Ebene, pflegt engen Kontakt<br />
zur Deutschen Botschaft, der Gesellschaft<br />
für Internationale Zusammenarbeit<br />
und deutschen Firmen. Ferner fungiert er<br />
auch als Ansprechpartner für die niedersächsische<br />
Wirtschaft – wenn niedersächsische<br />
Firmen nach Investitionsfeldern<br />
oder Geschäftspartnern in Südafrika oder<br />
im Eastern Cape suchen, werden die Kontakte<br />
zusammen mit der Außenhandelskammer<br />
in Pretoria vermittelt.<br />
Bild: ASC Göttingen
96 römer regjo niedersachsen regjo niedersachsen Römer 97<br />
Schlachtenlärm in Museumshallen<br />
Im Braunschweigischen Landesmuseum lässt sich derzeit die große Landesausstellung zur Römerschlacht am<br />
Harzhorn besichtigen: Einzigartige Funde geben dem Römer-Germanen-Konflikt ein beeindruckendes Gesicht.<br />
Bild: Anders Seefeldt
98 römer regjo niedersachsen regjo niedersachsen Römer 99<br />
Bild: Anders Seefeldt<br />
Hier fand Kaiser Maximinus Thrax sein „Ende“: 238 nach Christus belagerte er, im Machtkampf mit dem römischen Senat, die Stadt Aquileia.<br />
Während dieser Zeit wurde er von seinen eigenen Truppen ermordet. Der Votivaltar von Aquileia (Mitte) dankt den Göttern für das Ende der Belagerung.<br />
Text: Sven Grünewald<br />
Dass die Relikte der Schlacht am Harzhorn gefunden<br />
und damit die große Ausstellung überhaupt erst möglich<br />
wurde, verdankt sich einem Zufall. 2008 legte Winfried<br />
Schütte, ein „Hobby-Sondengänger“, der Northeimer<br />
Landkreisarchäologin Petra Lönne römische Artefakte<br />
auf den Schreibtisch. Entdeckt haben wollte er sie praktisch<br />
gleich um die Ecke auf einem bewaldeten Hügelkamm.<br />
Weitere Sondenbegehungen, die bis heute andauern,<br />
machten die Sensation perfekt: In den Folgejahren<br />
schälte sich unter strenger Geheimhaltung ein seltener<br />
Fund aus dem seit Jahrtausenden unberührten Waldboden<br />
– ein römisch-germanisches Schlachtfeld.<br />
Jetzt, fünf Jahre später, wurde im Braunschweigischen<br />
Landesmuseum die Ausstellung zur Schlacht<br />
eröffnet. „Roms vergessener Feldzug – die Schlacht am<br />
Harzhorn“ widmet sich einem Kapitel der römisch-germanischen<br />
Konflikte, welches in der Geschichtswissenschaft<br />
eigentlich nicht für möglich gehalten wurde. Daher ist der<br />
Titel auch sehr treffend gewählt – niemand konnte sich<br />
vorstellen, dass im 3. Jahrhundert die Römer noch so tief<br />
in Germanien militärisch operierten, die antiken Schriftquellen<br />
hielt man für unglaubwürdig. Doch die archäologischen<br />
Funde sprechen für sich: Am Harzhorn vorbei<br />
zog eine größere römische Armee Richtung Süden, durch<br />
Münzfunde und viele weitere Artefakte lässt sich der Feldzug<br />
mit dem des ersten Soldatenkaisers Maximinus Thrax<br />
in Verbindung bringen, der um das Jahr 235/236 nach<br />
Christus herum zu einer Strafexpedition ins Barbaricum<br />
aufbrach, nach heftigen Kämpfen siegreich zurückkehrte<br />
und sich als großer Germanenbezwinger feiern ließ. Als<br />
Feldzugsroute nimmt man heute an, dass er vom heutigen<br />
Mainz aus bis etwa zum alten Römerlager bei Hedemünden<br />
in Südniedersachsen gezogen ist, nach Osten<br />
schwenkte, durch die Altmark am Ostrand des Harzes<br />
entlang nach Norden zog, die Elbe erreichte und dann<br />
durch die Gegend von Braunschweig wieder Richtung<br />
Mainz zurückmarschierte. Auf diesem Rückmarsch, so<br />
die derzeit aktuelle Interpretation der Funde vom Harzhorn,<br />
wurde der Tross der langgezogenen Marschkolonne<br />
von den Germanen in guerillaartigen Angriffen überfallen<br />
und geplündert, ohne dass es indes zu einer großen<br />
Feldschlacht kam.<br />
Die Ausstellung stellt diesen aktuellen Stand dar und<br />
ist gleichzeitig „nur“ eine Momentaufnahme – denn die<br />
Ausgrabungen gehen weiter. Dass auch noch die aktuellsten<br />
Funde Berücksichtigung fanden, zeigen Kettenhemd-
100 römer regjo niedersachsen regjo niedersachsen Römer 101<br />
Buchvorstellungen:<br />
Pöppelmann, Heike et al.,<br />
„Roms vergessener Feldzug.<br />
Die Schlacht am Harzhorn.“<br />
Theiss Verlag 20<strong>13</strong>, ISBN 978-3-8062-2822-9<br />
Der Band zur Ausstellung ist deutlich mehr<br />
als ein Ausstellungsband. Statt nur die Funde<br />
des Harzhorns und die Ausstellungsstücke zu<br />
dokumentieren, stellt der Schlachtfeld-Band<br />
den Kontext römisch-germanischer Beziehungen<br />
zur Mitte des 3. Jahrhunderts nach Christus<br />
dar, um so die historische Momentaufnahme<br />
des Schlachtgeschehens vor einen<br />
Hintergrund zu stellen. Entsprechend reichen<br />
die verständlich geschriebenen Kapitel<br />
von der Darstellung aktueller Methoden und<br />
Erkenntnismöglichkeiten der Schlachtfeldarchäologie<br />
über die Fundumstände am Harzhorn<br />
bis zu den historischen Lebensbedingungen<br />
und den Schlussfolgerungen, welche<br />
das Schlachtfeld ermöglicht. Quasi ein lebendiges<br />
Geschichtsbuch, das eine Brücke aus<br />
der Zeit vor 1.800 Jahren bis in die Gegenwart<br />
schlägt. Sowohl Römern als auch Germanen<br />
wird hier Raum gegeben – vom Alltag<br />
in der römischen Armee bis hin zur germanischen<br />
Elite wird die Zeit der 30er Jahre des<br />
3. Jahrhunderts lebendig. Die Schlacht am<br />
Harzhorn mit ihren Funden ist dabei der Drehund<br />
Angelpunkt der breiten Darstellung. Hier<br />
treffen sich germanische Stammesverbände,<br />
erster römischer Soldatenkaiser und vielfältige<br />
militärische Strukturen. Ein Weltbild hat<br />
die Schlacht, oder besser: ihr Auffinden, nicht<br />
verändert. Doch<br />
für die interkulturellen<br />
Beziehungen,<br />
die letztlich<br />
auch zum Untergang<br />
des weströmischen<br />
Reiches<br />
beitrugen, eröffnete<br />
die Schlacht<br />
neue Perspektiven.<br />
Und es ist dabei<br />
doch erstaunlich,<br />
wie viel vermeintliche Kleinigkeiten wie Stiefelnägel<br />
oder Münzen zu erzählen vermögen.<br />
Fragmente, die nach der Ausstellungseröffnung entdeckt wurden<br />
und ihren Weg ohne Restaurierung direkt in die Ausstellung gefunden<br />
haben. Der Fund ist ein besonderer und doch nur eine Kleinigkeit,<br />
verglichen mit der hohen Dichte an einzigartigen Objekten,<br />
welche in der Ausstellung gezeigt werden. Auf 1.000 m 2 finden sich<br />
etwa 750 Exponate aus insgesamt 81 Museen und Institutionen aus<br />
zehn europäischen Ländern. Darunter ein Eichenholzbalkenrest –<br />
ein Pfeiler der Römerbrücke aus Mainz, hölzerne germanische Götterfiguren,<br />
ein prunkvoller germanischer Maskenhelm oder die<br />
germanischen Zierscheiben aus dem Thorsberger Moor. Unter den<br />
Räumlichkeiten der Ausstellung ist insbesondere die Halle der 16<br />
Krieger hervorzuheben – acht Römer, acht Germanen wurden hier<br />
Klaus Grote, „Römerlager Hedemünden.<br />
Der augusteische Stützpunkt,<br />
seine Außenanlagen, seine Funde<br />
und Befunde.“ Sandstein Verlag 2012,<br />
ISBN 078-3-95498-003-1<br />
Wenn er auch zeitlich nichts mit den Funden<br />
vom Harzhorn zu tun hat, so stößt doch der<br />
Band von Klaus Grote ebenfalls das Fenster<br />
zur römischen Geschichte in Südniedersachsen<br />
weit auf. Etwa 250 Jahre vor der Schlacht<br />
am Harzhorn wurde bei Hedemünden an der<br />
Furt über die Werra ein römisches Lager angelegt,<br />
welches sich in den Kontext der ersten<br />
römischen Feldzüge durch Germanien einfügt.<br />
Unter der Regentschaft des Augustus unternahm<br />
sein Stiefsohn<br />
Drusus mehrere<br />
Kampagnen,<br />
um das bis dahin<br />
freie Germanien zu<br />
unterwerfen und<br />
es anschließend<br />
zur römischen Provinz<br />
zu machen.<br />
Das Römerlager in<br />
Hedemünden wirft<br />
ein Schlaglicht auf<br />
diese Epoche römischer Expansion. Der Ende<br />
2012 erschienene Band vereint die Ergebnisse<br />
und Funde der Ausgrabungen über neun Jahre<br />
hinweg. Es ergibt sich das Bild eines komplexen,<br />
mehrteiligen Lagers, das regional in ein<br />
dichtes Netz von Außenposten eingebettet war.<br />
Die detaillierte, umfassende Darstellung der<br />
Römer in Südniedersachsen hört jedoch nicht<br />
vor Ort auf. Stattdessen bemühen sich Grote<br />
und weitere Autoren, die Funde und Befunde<br />
in den weiteren Kontext einzubetten – die<br />
Feldzüge des Drusus, die römische politische<br />
Strategie dahinter, die germanische Besiedlung<br />
um das Lager und deren Interaktion mit den<br />
Besatzern. Es ist ein gründliches, ansprchsvolles<br />
Werk, das technisch tiefgehend und wissenschaftlich<br />
hochaktuell beschreibt, bebildert<br />
und folgert. Und doch bleibt der Band „nur“ ein<br />
Zwischenstand, ein work in progress, denn die<br />
Ausgrabungen haben viele neue Fragen aufgeworfen<br />
und zu Diskussionen angeregt, die einige<br />
der bisherigen Schlussfolgerungen noch<br />
bestätigen oder revidieren müssen.<br />
Bild: Anders Seefeldt<br />
Bild: Andreas Greiner-Napp<br />
1 2<br />
3<br />
mit originalen Stücken ausgestattet: „Wir haben für die 16 Krieger<br />
teils sehr herausragende Exponate geliehen bekommen, die teilweise<br />
noch nie verliehen worden sind, wie prunkvolle Helme und<br />
auch organisches Material“, erzählt Dr. Korana Deppmeyer, eine<br />
der Ausstellungskuratorinnen. „Aber auch der Altar von Aquileia,<br />
der die Belagerung der Stadt durch Maximinus Thrax widerspiegelt,<br />
ist insofern ein besonderes Exponat, als dass explizit ein historisches<br />
Ereignis der Schriftquellen auch archäologisch sehr gut fassbar<br />
wird.“ Die militärischen Funde der Harzhorn-Schlacht selbst<br />
beeindrucken daneben weniger durch ihre Schönheit oder Einzigartigkeit,<br />
sehr wohl aber durch ihre Masse und Vielfältigkeit, die ein<br />
ungestörtes Schlachtfeld dokumentieren. Das hat Seltenheitswert.<br />
Der Ausstellung geht es um mehr als „nur“ die Dokumentation<br />
der Schlacht. „Wir wollten dieses Ereignis<br />
nicht zusammenhanglos dastehen lassen. Daher haben<br />
wir die Schlachtfunde in die bislang noch recht unbekannte<br />
Zeit der 30er Jahre des 3. Jahrhunderts eingebettet“,<br />
sagt Korana Deppmeyer. „Unsere Ausstellung<br />
beginnt 231 nach Christus: Kaiser Severus Alexander<br />
zieht in den Osten, kämpft gegen die Sassaniden, muss<br />
zurück an die Rheingrenze, wird ermordet, der neue<br />
Kaiser zieht nach Germanien. Unsere Anliegen ist, die<br />
römische und germanische Welt zu dieser Zeit zu zeigen.“<br />
Das ist rundum gelungen. Verschiedene Facetten<br />
der Kulturbeziehungen sowie der Unterschiedlichkeit<br />
römischer und germanischer Lebenswelten werden<br />
erfahrbar – sei es imperiale Kolonialpolitik, Militäralltag,<br />
Sklaverei, germanische Glaubenswelt. Vor diesem<br />
Hintergrund entfalten sich die Lebensgeschichten der<br />
Ausstellungsprotagonisten, die im Zentrum des Harzhorn-Geschehens<br />
stehen: Kaiser Severus Alexander,<br />
seine Mutter Julia Mamaea, die auf den Germanenfeldzug<br />
verzichten und sich den Frieden lieber erkaufen<br />
wollten. Aufgrund dieser Verweigerungshaltung sollen<br />
sie in Mainz ermordet worden sein, der Senat verhängt<br />
die damnatio memoriae über sie – ihre Büsten wurden<br />
zerschlagen, ihre Namen getilgt – wovon die Ausstellungsstücke<br />
Zeugnis ablegen. Als kaiserlicher Nachfolger<br />
wurde Maximinus Thrax ausgerufen, der unverzüglich<br />
nach Germanien zog. Nur wenige Jahre später<br />
Bild: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg<br />
allerdings ereilte ihn das Schicksal seines Vorgängers,<br />
als er bei der Belagerung Aquileias ermordet<br />
wurde. Alle Ausstellungsstücke haben auf die<br />
eine oder andere Weise einen direkten Bezug<br />
zu diesem Geschehen, was die Geschichte<br />
deutlich lebendiger werden lässt.<br />
Mittlerweile peilt die Besucherzahl<br />
die 25.000er Marke an, aufgrund<br />
des großen Erfolgs ist die Ausstellung<br />
nun auch bis Ende Februar verlängert<br />
worden. Dafür gesorgt hat aber<br />
auch der Rahmen der Ausstellung.<br />
Regelmäßig finden Sonderveranstaltungen<br />
statt, die besondere<br />
Erlebnisse garantieren – hierüber<br />
informiert die Website. Und für<br />
den Abschluss des Ausstellungsrundgangs<br />
hat man sich auch etwas<br />
Feines ausgedacht: Unter dem Motto<br />
„Karrierechance Legionär“ können<br />
große wie kleine Besucher in eine<br />
originale Legionärsrüstung schlüpfen<br />
– Ketten- oder Schienenpanzer,<br />
Schild, Helm, Schwert, Speer. Über 20<br />
Kilogramm bringt die Ausrüstung auf die<br />
Waage – und gibt einen Eindruck davon,<br />
wie es war, als die Legionäre am Harzhorn<br />
damals hügelauf gestürmt sind.<br />
1 Rekonstruktion eines<br />
germanischen Fürsten im<br />
Raum der 16 Krieger. Als<br />
besonderes Artefakt wird<br />
der Prachthelm aus dem<br />
Thorsberger Moor gezeigt.<br />
2 Römischer Reiterhelm.<br />
3 Erlebte Geschichte – die<br />
Besucher können in die<br />
Ausrüstung eines römischen<br />
Legionärs schlüpfen.<br />
4 Eine der germanischen<br />
Zierscheiben aus dem<br />
Thorsberger Moor.<br />
4<br />
Bild: Archäologisches Landesmuseum Schleswig-Holstein, Schleswig
102 kalender regjo niedersachsen regjo niedersachsen kalender 103<br />
Eiskalt<br />
Verworren<br />
Originell<br />
Erleuchtet<br />
Das einzige Eisballett der Welt aus St. Petersburg führt<br />
Tschaikowskis Ballett-Klassiker Dornröschen als faszinierende<br />
Eisshow in Hannover auf.<br />
Groß angelegte Ausstellung des Kunstmuseums<br />
Wolfsburg über Stoffe und Muster in der<br />
Kunst. Mit Werken von Klimt und van Gogh.<br />
Die beliebte Moderatorin der kultigen Late-<br />
Night-Show „Inas Nacht“ kommt mit ihrer<br />
Band im Februar nach Göttingen.<br />
Im Programm „Lichtgestalten“ der 10. Wintervarieté-<br />
Show verbindet sich virtuose Comedy mit artistischen<br />
Höchstleistungen und emotionalem Live-Gesang.<br />
Klassik, Ballett<br />
Ausstellungen<br />
Jazz, Rock, Pop, Schlager<br />
Theater, Kabarett, Musical<br />
01. Dezember 20<strong>13</strong><br />
Adventskonzert – der Kinderchöre an St.<br />
Lamberti und Knabenchor Hildesheim mit<br />
Werken von Carl Orff und Henry Purcell<br />
16.00 Uhr, St. Lamberti Hildesheim<br />
07. Dezember 20<strong>13</strong><br />
Schwanensee – Tänzer des russischen<br />
Staatstheaters Komi führen den Ballettklassiker<br />
mit der einzigartigen Musik von Tschaikowski<br />
auf<br />
18.00 Uhr, Stadthalle Göttingen<br />
17. Dezember 20<strong>13</strong><br />
José Carreras – exklusives Weihnachtskonzert<br />
des spanischen Tenors, der zu den gefeierten<br />
„The Three Tenors“ gehört<br />
20.00 Uhr, Volkswagen Halle Braunschweig<br />
14. Januar 2014<br />
Dornröschen on Ice – das einzige Eisballett<br />
der Welt zeigt klassisches Ballett verbunden<br />
mit sportlichem Eiskunstlauf<br />
20.00 Uhr, Theater am Aegi, Hannover<br />
04. März 2014<br />
Swedish Chamber Orchestra – Thomas<br />
Dausgaards Orchester spielt Symphonien von<br />
Beethoven und weitere Werke der Romantik<br />
20.00 Uhr, Stadthalle Wilhelmshaven<br />
24. März 2014<br />
7. Sinfoniekonzert – mit dem Thema „Sehnsucht“.<br />
Werke von Jean Marie Leclair und<br />
Robert Schumann<br />
20.00 Uhr, OsnabrückHalle<br />
29. März 2014<br />
Ein Sommernachtstraum – Oper in drei<br />
Akten nach der gleichnamigen Komödie von<br />
William Shakespeare<br />
19.30 Uhr, Opernhaus Hannover<br />
20. April 2014<br />
Frühlingskonzert – des Göttinger Symphonie<br />
Orchesters. Gespielt werden Frühlingsklassiker<br />
sowie Neuentdeckungen<br />
17.00 Uhr, Stadthalle Göttingen<br />
17. Mai 2014<br />
Fidelio – das TfN erinnert mit einer Neuinszenierung<br />
an Beethovens einzige Oper Fidelio,<br />
die vor 200 Jahren uraufgeführt wurde<br />
19.00 Uhr, Theater für <strong>Niedersachsen</strong>,<br />
Hildesheim<br />
09. Juni 20<strong>13</strong><br />
Klassik im Park – bei hoffentlich schönstem<br />
Wetter und unter freiem Himmel den Klängen<br />
des Staatsorchesters lauschen<br />
15.00 Uhr, Bürgerpark Braunschweig<br />
Bis 19. Januar 2014<br />
Roms vergessener Feldzug. Die Schlacht<br />
am Harzhorn – die Ausstellung zeigt die Funde<br />
des 2008 entdeckten germanisch-römischen<br />
Schlachtfeld<br />
Braunschweigisches Landesmuseum<br />
Bis 26. Januar 2014<br />
Edvard Munch – Das Museum präsentiert<br />
anlässlich des 150. Geburtstages Edvard<br />
Munchs das druckgrafische Werk<br />
Sprengel Museum, Hannover<br />
Bis 23. Februar 2014<br />
Neue Baukunst! Architektur der Moderne<br />
in Bild und Buch – Fotografien und Modelle<br />
der Architektur zwischen 1900 und 1930<br />
Schloss Oldenburg<br />
Bis 02. März 2014<br />
Kunst & Textil – Stoff als Material und Idee in<br />
der Moderne von Klimt bis heute<br />
Kunstmuseum Wolfsburg<br />
Bis 9. März 2014<br />
PferdeGeschichten – vom Urpferd zum<br />
Sportpferd – die Ausstellung zeigt die verschiedenen<br />
Stationen von der Evolution,<br />
Domestikation bis zur heutigen Pferdezucht<br />
Landemuseum Natur und Mensch, Oldenburg<br />
14. Dezember 20<strong>13</strong><br />
Fiddler’s Green – seit 23 Jahren spielt die<br />
Band wilden Irish-Speedfolk und stellt mit<br />
„Winners and Boozers“ ihr neues Album vor<br />
20.00 Uhr, Musikzentrum Hannover<br />
15. Dezember 20<strong>13</strong><br />
Bosse: Kraniche Tour – der diesjährige Sieger<br />
des Bundesvision Song Contest stellt sein<br />
5. Studioalbum Kraniche vor<br />
20.00 Uhr, Capitol Hannover<br />
16. Dezember 20<strong>13</strong><br />
Elmar Brass International – er ist einer der<br />
prägenden Musiker der hannoverschen Jazzszene<br />
und verbindet pianistische Tradition mit<br />
eigener Handschrift<br />
20.30 Uhr, Jazz Club Hannover<br />
19. Januar 2014<br />
Andrea Berg – die erfolgreiche Schlagersängerin<br />
nimmt ihre Fans mit auf „Atlantis-Tour“<br />
18.00 Uhr, Volkswagen Halle, Braunschweig<br />
15. Februar 2014<br />
Ina Müller & Band – das norddeutsche Original<br />
begeistert nicht nur als Moderatorin<br />
der Sendung „Inas Nacht“, sondern auch als<br />
Musikerin und Kabarettistin<br />
20.00 Uhr, Lokhalle Göttingen<br />
23. November 20<strong>13</strong> bis 26. Januar 2014<br />
10. Wintervarieté – hinter „Lichtgestalten“<br />
verbirgt sich Live-Entertainment, humorvolle<br />
Unterhaltung und zirzensische Körperkunst<br />
Orangerie Hannover-Herrenhausen<br />
17. Januar 2014<br />
Terminator 2 – der Kultfilm als Theaterstück.<br />
Stahlharte Muskeln treffen auf<br />
Schaumstoffpuppen<br />
19.30 Uhr, Ballhof Eins, Hannover<br />
<strong>13</strong>. Februar 2014<br />
Musical Highlights – Musical-Höhepunkte<br />
im Minutentakt mit den schönsten und<br />
bekanntesten Songs<br />
20.00 Uhr, Stadthalle Holzminden<br />
28. Februar 20<strong>13</strong><br />
Ein Käfig voller Narren – 1983 am Broadway<br />
uraufgeführt, ist das Stück bis heute eines<br />
der meistgespielten Musicals überhaupt und<br />
bietet jede Menge Show und Glitter<br />
19.30 Uhr, Odeon Theater Goslar<br />
19. März 20<strong>13</strong><br />
Tschick – Theaterstück für Jugendliche über<br />
Maik, der keine Freunde in der Schule hat bis<br />
Tschick, der Neue, in die Klasse kommt<br />
11.30 Uhr, Theater Osnabrück<br />
25. März 2014<br />
Midlife-Krise, Mann über Bord – Musical<br />
über vier Männer zwischen 40 und 50 in der<br />
gefürchteten Midlife-Krise<br />
20.00 Uhr, Theater Delmenhorst<br />
12. April 2014<br />
Die Regentrude – die Geschichte von<br />
Theodor Storm führt aus dem dörflichen Alltag<br />
hinaus in eine Traumwelt<br />
20.00 Uhr, Theater der Nacht Northeim<br />
26. April 2014<br />
Drei Engel für Deutschland – Komödie der<br />
Leipziger Pfeffermühle, gespickt mit Humor<br />
und bundesdeutschen Besonderheiten<br />
20.00 Uhr, Stadthalle Verden<br />
28. April 2014<br />
Berlin Comedian Harmonists – turbulente<br />
Mischung aus Theater- und Musikprogramm<br />
der Herren im Frack<br />
19.30 Uhr, Lessingtheater Wolfenbüttel<br />
10. Mai 2014<br />
Richard O‘Brien‘s The Rocky Horror Show<br />
– Dr. Frank’N’Furter arbeitet in einem morbiden<br />
Schloss besessen daran, sich den perfekten<br />
Menschen als Lustobjekt zu schaffen<br />
19.45 Uhr, Deutsches Theater Göttingen<br />
Fotografie: Veranstaltungsbüro Paulis, Marek Kruszewski, Sandra Ludewig, GOP Entertainment-Group
egjo niedersachsen kalender 105<br />
Sie Sind König.<br />
Wir beherrschen die Königsdisziplin:<br />
CorPorate<br />
PubLiShing<br />
intern und extern – ihre unternehmensKommuniKation mit<br />
StiL, ProfeSSionaLität<br />
und authentizität –<br />
m i ta r b e i t e r - u n d K u n d e n m a g a z i n e , g e s c h ä f t s b e r i c h t e u n d i m a g e b r o s c h ü r e n<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
John D. Swenson<br />
Marketingleitung<br />
0551 / 50 75 1-16<br />
swenson@polygo.de<br />
Polygo Verlag gmbH<br />
Lotzestraße 29<br />
37083 Göttingen<br />
Weitere Büros in Berlin |<br />
Hannover | Hamburg<br />
Besuchen Sie uns auch auf<br />
www.polygo.de<br />
Paradiesisch<br />
Der Kultautor Wladimir Kaminer und seine<br />
Familie mussten den Schrebergarten aufgeben.<br />
Nun suchen sie das Grüne auf dem Dorf.<br />
Klangvoll<br />
Das Trommelensemble Kodo aus Japan begeistert sein<br />
Publikum seit über 30 Jahren mit einzigartigen Rhythmen<br />
und Klängen. Im März sind sie in Hannover zu sehen.<br />
von PoLYgo<br />
Polo+10 und <strong>RegJo</strong><br />
erscheinen im<br />
Polygo Verlag.<br />
REGIONALVERBAND<br />
SÜDNIEDERSACHSEN E.V.<br />
Literatur<br />
Sonstiges<br />
01. Dezember 20<strong>13</strong><br />
Im Stein – Clemens Meyers Roman unternimmt<br />
Streifzüge durch die Welt der<br />
Provinz-Sexclubs<br />
11.00 Uhr, Literaturhaus, Oldenburg<br />
06. bis 08. Dezember 20<strong>13</strong><br />
Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt – mit<br />
buntem Rahmenprogramm im Innenhof des<br />
Schlosses Marienburg<br />
Schloss Marienburg, Pattensen<br />
09. März 2014<br />
Celler Wasa-Lauf – beim Traditionslauf, der<br />
2014 zum 32. Mal stattfindet, werden wieder<br />
rund 10.000 Aktive erwartet<br />
Innenstadt Celle<br />
Inspiration<br />
Römer, Germanen, Geschichte und Gegenwart –<br />
erfolgreich Tagen in Kalkriese.<br />
Konferenzen · Workshops · Kongresse · Feiern · Empfänge<br />
Venner Straße 69, 49565 Bramsche-Kalkriese, Tel: +49 [0] 5468 9204-28,<br />
kontakt@kalkriese-varusschlacht.de, www.kalkriese-varusschlacht.de<br />
22. Januar 2014<br />
Diesseits von Eden – Neues aus Dem Garten<br />
– Wladimir Kaminer und seine Familie<br />
zieht es ins Grüne. Der Schrebergarten reicht<br />
nicht mehr, es lockt das Landleben<br />
20.00 Uhr, Lagerhalle Osnabrück<br />
30. Januar 2014<br />
Debütantinnenball – Funny van Money, Britta<br />
Schröder und Franziska Wilhelm stellen<br />
ihre Debütromane vor<br />
20.00 Uhr, Literarisches Zentrum, Göttingen<br />
06. Februar 2014<br />
Das größere Wunder – Thomas Glavinic legt<br />
mit seinem Roman eine spannende Geschichte<br />
über existenzielle Fragen vor<br />
19.30 Uhr, Literaturhaus, Hannover<br />
14. Februar 20<strong>13</strong><br />
Eine Ahnung vom Anfang – der neue Roman<br />
von Norbert Gstrein behandelt eine ungewöhnliche<br />
Freundschaft zwischen Schüler<br />
und Lehrer<br />
20.00 Uhr, Aula Ratsgymnasium, Wolfsburg<br />
08. Dezember 20<strong>13</strong><br />
Albtraum Architektur – Diskussion über die<br />
Vereinbarkeit von Formschönheit und Praktikabilität<br />
beim Bauen<br />
11.00 Uhr, Regionshaus Hannover<br />
12. Januar 2014<br />
Der Chinesische Nationalcircus – im Mittelpunkt<br />
steht die Weltmetropole Shanghai als<br />
Inbegriff des Wandels Chinas zur Neuzeit<br />
20.00 Uhr, Stadthalle Braunschweig<br />
15. Januar 2014<br />
Durch die schöne weite Welt – Australien<br />
Spezial – Vortragsreihe der Hannoverschen<br />
Allgemeinen Zeitung mit farbenprächtigen<br />
Dias und Filmen<br />
20.00 Uhr, Theater am Aegi, Hannover<br />
22. Januar 2014<br />
Reinhold Messner – Leben am Limit – in<br />
der deutschlandweiten Vortragsreise berichtet<br />
der berühmte Bergsteiger und Naturschützer<br />
über sein Leben<br />
20.00 Uhr, Rattenfänger-Halle Hameln<br />
15. März 2014<br />
Kodo One Earth Tour – das Trommelensemble<br />
aus Japan wird mit seiner Artistik den<br />
Saal zum Vibrieren bringen<br />
20.00 Uhr, Congress Centrum Hannover<br />
21. bis 23. März 2014<br />
Genießertage Göttingen – über 100 Aussteller<br />
präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen<br />
rund um die Themen Essen, Trinken,<br />
Kochen und Gastlichkeit<br />
Lokhalle Göttingen<br />
07. bis 11. April 2014<br />
MobiliTec – Fachmesse, die Mobilitätslösungen<br />
von heute und morgen umfassend abbildet.<br />
Dieses Jahr unter anderem mit dem<br />
Schwerpunkt Elektromobilität<br />
Messegelände Hannover<br />
23. bis 27. April 2014<br />
European Media Art Festival – das Festival<br />
präsentiert aktuelle Trends und neueste Entwicklungen<br />
der internationalen Medienkunst<br />
Verschiedene Veranstaltungsorte, Osnabrück<br />
0<strong>13</strong>_Anz_REGJO_INSPIRATION 105x140.indd 1 09.10.<strong>13</strong> 12:23<br />
Fotografie: Katja Hentschel, GOP Entertainment-Group
106 Land & Umwelt regjo niedersachsen<br />
Wussten Sie, dass ...<br />
Sonderbares und Wissenswertes aus <strong>Niedersachsen</strong> – von der Straße der<br />
Megalithkultur bis zur Erfindung des Drahtseils.<br />
... dass an der „Straße der Megalithkultur“<br />
mehr als 70 Megalithanlagen liegen?<br />
Von Osnabrück bis Oldenburg verläuft auf<br />
etwa 310 Kilometern die „Straße der Megalithkultur“.<br />
2009 wurde die Themenstraße<br />
eingeweiht, sie verläuft von Osnabrück<br />
über Ostercappeln, Belm-Vehrte, Wallenhorst,<br />
Bramsche, Ankum, Berge, Bippen,<br />
Fürstenau, Freren, Thuine, Lingen (Ems),<br />
Meppen, Sögel, Werlte, Lastrup, Cloppenburg,<br />
Visbek, Großenkneten, Wildeshausen,<br />
Dötlingen, Ganderkesee und Oldenburg.<br />
An ihr liegen 33 archäologische<br />
Stationen mit mehr als 70 Megalithanlagen<br />
aus der mittleren Phase der Jungsteinzeit<br />
(3500–2800 v. Chr.) – wie die Karlsteine<br />
bei Haste (siehe Bild).<br />
Seit neustem ist die Straße auch ein<br />
„Kulturweg des Europarates“, der Stück<br />
für Stück verklängert werden soll. Der<br />
dänische Abschnitt der Straße ist bereits<br />
eingeweiht, eine Verlängerung der Straße<br />
in Richtung Nordrhein-Westfalen und<br />
in Richtung des nordöstlichen <strong>Niedersachsen</strong>s<br />
bis nach Schleswig-Holstein ist<br />
geplant. Ein weiterer Abschnitt der Straße<br />
der Megalithkultur soll, von der ältesten<br />
Teilstrecke abzweigend, in die Niederlande<br />
führen, wo es weitere 53 Megalithanlagen<br />
gibt. Neben den bereits der Straße<br />
zugeordneten Anlagen in Dänemark sollen<br />
auch solche in Schweden in die Straße<br />
einbezogen werden. <br />
... das Drahtseil 1834 in Clausthal-Zellerfeld<br />
erfunden wurde?<br />
Im Oberharzer Bergbau waren bis dato vor<br />
allem Ketten im Einsatz, welche durch die<br />
permanente Belastung früher der später mit<br />
teils verheerenden Folgen brachen. Um das<br />
Versagen der gesamten Kette beim Brechen<br />
nur eines einzelnen Gliedes zu verhindern,<br />
begann Julius Albert, seit 1825 Oberbergrat<br />
in Clausthal, mit Experimenten mit Drahtseilen.<br />
Vier Drähte wurden dabei miteinander<br />
verdrillt, das Ergebnis heißt Litze.<br />
Von diesen Litzen nahm er wiederum drei<br />
und verdrillte auch diese miteinander. Erste<br />
Praxisversuche mit diesem Drahtseil wurden<br />
1834 in der Grube Carolina zu Clausthal<br />
durchgeführt – erfolgreich. Die Technik<br />
verbreitete sich rasch in der Welt. Heute<br />
ist das Drahtseil Albertscher Machart nicht<br />
mehr aus dem Alltag wegzudenken, sei es<br />
als Gondelaufhängung oder als Bowdenzug<br />
für die Bremse am Fahrrad.<br />
Auch eines der berühmtesten Bergbaufahrsysteme<br />
geht mit auf Julius Alberts<br />
Initiative zurück. Zusammen mit seinem<br />
Vorgesetzten, dem Berghauptmann Friedrich<br />
Otto Burchard von Reden, ließ er<br />
das Prinzip einer Fahrkunst, welches von<br />
einem Kunstjungen namens Lichtenberg<br />
improvisiert wurde, bauen und in der Praxis<br />
erproben. Damit wurde die Ein- und<br />
Ausfahrt in die Schächte europaweit revolutioniert.<br />
Impressum<br />
11. Jahrgang, 22. <strong>Ausgabe</strong><br />
Herausgeber<br />
Polygo Verlag GmbH<br />
Verlag<br />
Polygo Verlag GmbH<br />
Lotzestraße 29<br />
37083 Göttingen<br />
Telefon 0551-50 75 10, Telefax 0551-50 75 150<br />
ISSN 1615-5696<br />
Internet und E-Mail<br />
www.niedersachsen.regjo.de; hallo@regjo.de<br />
Herausgeber<br />
Thomas Wirth (wirth@polygo.de)<br />
Chefredakteur<br />
Sven Grünewald (redaktionsleitung@regjo.de)<br />
Redaktion<br />
Torben Andersen, Katrin Langemann, Stefanie Stüting, Laura<br />
Vele, Halina Schmidt<br />
Autoren<br />
Angela Andresen-Schneehage, Holger Isermann, Volker Schönfeldt,<br />
Valerie Talmann<br />
Fotografie<br />
Schöning Fotodesign, Meppen, Laser Zentrum Hannover,<br />
VH/Jens Schulze, Niedersächsischer Verfassungsschutz,<br />
HAWK, Friedrich R. Weilburg, Ottobock, Sartorius, Nina Stiller,<br />
Symrise, WMG Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH,<br />
Pädagogium Bad Sachsa, R. Hormes, Solling-Vogler-Region<br />
im Weserbergland e.V., Schmidt & Kohl Consulting GmbH &<br />
Co. KG, WIN Nienburg, BFTW Hallen, Piller Idustrieventilatoren,<br />
Gemeinde Lastrup, Ute Ville, Axel Emmert, NFF-Pressestelle/<br />
Christian Bierwagen, DLR, Volkswagen AG, TU Braunschweig,<br />
Wagner Group GmbH, Metropolregion Hannover Braunschweig<br />
Göttingen Wolfsburg GmbH, Blackbit, Deutsche Messe AG,<br />
Eisenhuth GmbH & Co. KG,, emco electroroller GmbH, BSZ/C.<br />
Meyer, Stadt Osnabrück, Sparda-Bank Hannover, DSMZ/M.<br />
Kruszewski, ECOLOG-Institut, CUTEC Institut, NW-FVA, ECO-<br />
LOG-Institut, HAWK-HHG/Born, LZH, OFFIS, DSMZ, Dr. Dana<br />
Pfefferle, DIK, Marek Kruszewski, HAB, FIPH, Michael Welling,<br />
IfZ, Amann/DIL e.V., HVE Eichsfeld Touristik e.V., Landkreis<br />
Eichsfeld, Wunderblock, Anders Seefeldt, Stadt Duderstadt,<br />
Ottobock, Sparkasse Duderstadt, Fleischerei Bömeke, Thomas<br />
Rosenthal/GLM, Roberto Hegeler, Sparda-Bank Hannover,<br />
Heddrich/Bild@hdmh.eu, ASC Göttingen, Landesvertretung<br />
<strong>Niedersachsen</strong>, Andreas Greiner-Napp, Archäologisches<br />
Landesmuseum Schleswig-Holstein/Schleswig, Germanisches<br />
Nationalmuseum Nürnberg, Veranstaltungsbüro Paulis, Marek<br />
Kruszewski, Sandra Ludewig, GOP Entertainment-Group, Katja<br />
Hentschel, GOP Entertainment-Group, Wikipedia, Johannes<br />
Hemmerlein<br />
Layout<br />
Robert Krauspe, Viktoria Siegfried<br />
Marketingleitung<br />
John D. Swenson (swenson@regjo.de)<br />
Anzeigen<br />
Dennis Aschoff (aschoff@polygo.de)<br />
Tim Feindt (tim.feindt@polygo.de)<br />
Habib Ferogh (ferogh@polygo.de)<br />
Mareike Hahn (hahn@polygo.de)<br />
Maurice Henin (henin@polygo.de)<br />
Jörn Jacobsen (jacobsen@regjo.de)<br />
Torsten Kramer (kramer@polygo.de)<br />
Milla von Krockow (krockow@polygo.de)<br />
Tim Mittelstaedt (mittelstaedt@regjo.de)<br />
Michael Mohné (hannover@regjo.de)<br />
Versand & Aboservice<br />
Laura Truthmann (truthmann@polygo.de)<br />
Geschäftsführung<br />
Thomas Wirth (wirth@polygo.de)<br />
Assistenz der Geschäftsführung<br />
Jennifer Röstel (roestel@regjo.de)<br />
Erscheinungsweise<br />
zweimal im Jahr<br />
Bezugsbedingungen<br />
Abonnement EUR 8,- inkl. Mehrwertsteuer und Zustellgebühr für<br />
zwei <strong>Ausgabe</strong>n. Einzelpreis EUR 5,-. Das Abonnement verlängert<br />
sich automatisch, wenn es nicht zum Ablauf gekündigt wird.<br />
<strong>RegJo</strong> ist eine eingetragene Marke (Nr. 39867052) der Polygo<br />
Verlag GmbH<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlages.<br />
Kooperationspartner des <strong>RegJo</strong><br />
Kommunale Partner<br />
Mitgliedschaften<br />
Finanzgruppe<br />
<strong>RegJo</strong> bei Facebook:<br />
www.facebook.com/<strong>RegJo</strong><strong>Niedersachsen</strong><br />
Bilder: Wikipedia, Johannes Hemmerlein<br />
<strong>RegJo</strong> beim Wolfsburg Kiosk:<br />
www.wolfsburgkiosk.de
5. Niedersächsischer<br />
Außenwirtschaftspreis 2014<br />
Jetzt vormerken. 2014 dabei sein.