Text Umweltbericht (7,00 MB) - Regionale Planungsgemeinschaften ...
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Dekorationsstein und die geringsten negativen Umweltauswirkungen aufweisen. Damit wird dem<br />
hohen naturschutzfachlichen Wert, der hohen Landschaftsbildqualität und der Erholungseignung<br />
des Seeberges in Verbindung mit den Interessen einer materialgerechte Restaurierung von Kulturdenkmalen<br />
Rechnung getragen.<br />
3.2.3 Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH) und EU-Vogelschutzgebiete (SPA)<br />
Obwohl Maßnahmen zur Verhinderung, Verringerung und Kompensation Aufgabe weiterer Prüfschritte<br />
sind, erscheint es sinnvoll, bereits im Rahmen der Gefährdungsabschätzung positive Wirkungen<br />
des Regionalplanes aufzuzeigen:<br />
Die Vorrang- und Vorbehaltsgebiete Waldmehrung wirken möglichen Beeinträchtigungen von Erhaltungszielen<br />
unabhängig vom Grad der Erheblichkeit entgegen und tragen gleichzeitig zu einer<br />
Verbesserung der Habitatausstattung und damit der spezifischen Lebensraumqualität dieses Raumes<br />
bei. In den kleinflächigen Vorrang- und Vorbehaltsgebieten Waldmehrung Regionalplan,<br />
4.4, die in den Vogelschutzgebieten (SPA) Ackerhügelland westlich Erfurt mit Fahnerscher Höhe<br />
und Ackerhügelland nördlich Weimar mit Ettersberg liegen, wird sich die Brutplatzsituation für den<br />
zahlreich vorkommenden und geschützten Rotmilan langfristig bessern. Nördlich der Ortslagen E-<br />
schenbergen, Vippachedelhausen sowie zwischen Klein- und Großobringen werden Vorkommen<br />
des relativ häufigen Neuntöters tangiert. Diese in Thüringen nicht auf der Roten Liste stehende Vogelart<br />
des Anhanges I der EG-Vogelschutzrichtlinie wird durch die Waldmehrung und Sukzession<br />
im ersten Jahrzehnt ebenfalls begünstigt werden.<br />
Für das Vorranggebiet Windenergie W-2 – Schwabhausen wird eine Beschränkung der Anlagenhöhen<br />
auf 1<strong>00</strong> m als Ziel der Raumordnung festgelegt, weil dieses Gebiet innerhalb einer Pufferzone<br />
von 1,5 km zu SPA-Gebieten liegt. Damit kann die Gefährdung relevanter Vogelarten reduziert<br />
werden Regionalplan, 3.2.2.<br />
Generell existieren im Rahmen der Zulassungsverfahren durch die Wahl der Projektparameter<br />
Möglichkeiten, die Erhaltungsziele zu sichern. Ausdrücklichen Niederschlag in den Festlegungen<br />
des Regionalplanes hat dies für das Vorbehaltsgebiet Rohstoffe wd-1 gefunden. Hier wird in Regionalplan,<br />
4.5 festgelegt, dass nur jene Bereiche in Anspruch genommen werden sollen, welche<br />
den qualitativ hochwertigsten Werk- und Dekorationsstein und die geringsten negativen Umweltauswirkungen<br />
aufweisen. In <strong>Umweltbericht</strong>, 3.1.3 erfolgen Hinweise auf die notwendige Abschichtung<br />
von Prüfungen zu möglichen Minimierungsmaßnahmen im Sinne einer mehrstufigen<br />
Prüfung <strong>Umweltbericht</strong>, 1.1.2, die auf der Ebene der Regionalplanung aufgrund der fehlenden<br />
konkreten Projektparameter nicht möglich sind.<br />
3.2.4 Wechselwirkungen<br />
Für die in <strong>Umweltbericht</strong>, 3.1.4 genannten Schwerpunkte der regionalplanerischen Festlegungen<br />
in der Gera-Unstrut-Niederung und im Innerthüringer Ackerhügelland, die insbesondere durch<br />
großflächigen Rohstoffabbau sowie Industrie und Gewerbe belastet werden, greifen besondere<br />
Maßnahmen zur Verhinderung, Verringerung und Kompensation erheblicher negativer Umweltauswirkungen.<br />
In der Gera-Unstrut-Niederung wird der überwiegende Teil des Naturraumes mit Festlegungen<br />
zum Hochwasserschutz bzw. zur Freiraumsicherung belegt, welche bedeutende Potenziale<br />
zur Sicherung der Freiräume offenlassen oder die Renaturierung von Teilen des Naturraumes<br />
zulassen. Durch die Festlegungen zur Rekultivierung und Folgenutzung von Rohstoffabbau wird eine<br />
sinnvolle Eingliederung des jeweils auslaufenden Rohstoffabbaues in die Umgebung gesichert.<br />
Sie können dazu beitragen, den Naturraum in seinen ökologischen Funktionen zu verbessern. Das<br />
Innerthüringer Ackerhügelland ist durch anthropogene Nutzung bereits stark überprägt (intensive<br />
Landwirtschaft, Siedlungsschwerpunkt der Planungsregion Mittelthüringen <strong>Umweltbericht</strong>, 2.4).<br />
Insbesondere mit Festlegungen zur Freiraumsicherung, Waldmehrung sowie Rekultivierung und<br />
Folgenutzung von Rohstoffabbau kann in diesem Naturraum trotz negativ wirkender regionalplanerischer<br />
Ausweisungen auch eine Verbesserung des ökologischen Zustandes eintreten.<br />
<strong>Umweltbericht</strong> zum Regionalplan Mittelthüringen