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Text Umweltbericht (7,00 MB) - Regionale Planungsgemeinschaften ...

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dingt durch höhere Niederschläge (s.o.) in den Mittelgebirgsbereichen und dem Buntsandstein-/<br />

Muschelkalkgebirgsvorland höher als in den Tal- und Beckenlagen. Dies resultiert aber auch aus<br />

den bevorzugt in den Tal- und Beckenlagen häufig vorkommenden bindigen Deckschichten, z.B.<br />

Lößbildungen oder Auelehmböden, die einerseits dem Grundwasserleiter einen natürlichen Schutz<br />

gegenüber flächenhaft eindringenden Schadstoffen bieten, aber anderseits eine geringe Wasserdurchlässigkeit<br />

aufweisen. Die Bodenbedeckung spielt bei der möglichen Versauerung des neugebildeten<br />

Grundwassers ebenfalls eine wichtige Rolle. Besonders gefährdet sind Gebiete mit carbonat-<br />

und basenarmen Böden (Thüringer Wald / Thüringer Schiefergebirge, Buntsandsteingebiete).<br />

Für die Grundwasserkörper in Mittelthüringen bestehen potenzielle Belastungen durch punktförmigen<br />

(Altlasten) und diffusen Eintrag hauptsächlich von Nitrat. Dadurch wird die Zielerreichung eines<br />

guten Zustandes des Grundwassers nach EU-Wasserrahmenrichtlinie bis 2015 beeinträchtigt.<br />

Für folgende Grundwasserkörper wird die Zielerreichung aufgrund der aktuellen Belastungen als<br />

„unklar / unwahrscheinlich“ eingeschätzt: westlicher Ettersberg, Gera-Unstrut-Aue, Ohrdrufer Muschelkalkplatte,<br />

Apoldaer Mulde, Muschelkalk der Ilm-Saale-Ohrdrufer Platte (Thüringer Ministerium<br />

für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt: Zustandsbericht Flüsse, Seen und Grundwasser<br />

2<strong>00</strong>4, Erfurt 2<strong>00</strong>5).<br />

Natürliche Seen sind in der Region sehr wenig vorhanden. Künstliche Gewässer sind in erster Linie<br />

die Talsperren Ohra, Heyda, Schmalwasser, landwirtschaftliche Speicher im Innerthüringer Ackerhügelland,<br />

Kiesseen in den Auenbereichen der Unstrut und nördlich von Erfurt sowie die Teichgebiete<br />

um Ilmenau und Waltershausen.<br />

Schwerpunkte der Trinkwassergewinnung und damit auch der rechtlichen Festlegung von Wasserschutzgebieten<br />

liegen in Mittelthüringen im Bereich des Thüringer Waldes, der Muschelkalkplatten<br />

und des Tannrodaer Buntsandstein-Waldlandes.<br />

2.2.3 Klima / Luft<br />

Das Klima erfasst die Gesamtheit aller atmosphärischen Elemente bzw. Wettermerkmale und beschreibt<br />

damit die jeweiligen Erscheinungsformen der Atmosphäre. Es wirkt als dynamischer abiotischer<br />

Bestandteil des Naturhaushaltes. Die Landschaftsstruktur und -nutzung beeinflussen die lokalen<br />

und regionalen Ausprägungen des Klimas. Die Luft ist das Medium der Atmosphäre und ein<br />

wesentlicher Umweltfaktor. Ihr Zustand und ihre Zusammensetzung bestimmen als unmittelbare<br />

Lebensgrundlage Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen.<br />

Maßgebliche Betrachtungsaspekte dieses Schutzgutes sind die klimaökologischen und lufthygienischen<br />

Regenerations- und Regulationsfunktionen, die ausgleichend auf das klimatische Wirkungsgefüge<br />

wirken und Belastungserscheinungen entgegen wirken können.<br />

Für die Planungsregion Mittelthüringen ergibt sich aus der Datenauswertung folgende lufthygienische<br />

Situation (Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie: Umweltdaten 2<strong>00</strong>9):<br />

▪ Die Konzentrationen von Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid liegen sehr weit unter den geltenden<br />

Grenzwerten.<br />

▪ Die Jahresmittelwerte von Stickstoffdioxid erreichten 2<strong>00</strong>8 nicht den ab 2010 geltenden Grenzwert.<br />

▪ In Mittelthüringen gibt es verbindliche Aktionspläne für die Städte Erfurt und Weimar.<br />

▪ 2<strong>00</strong>8 wurden bei Ozon aufgrund des schwachen Sommerwetters keine Überschreitungen des<br />

Informationsschwellenwertes von 180 µg/m³ für 1-Stundenmittelwerte registriert.<br />

Bereiche, in denen bei entsprechenden austauscharmen Wetterlagen mit einer Konzentration von<br />

Luftschadstoffen zu rechnen ist, befinden sich in Mittelthüringen in den Siedlungsschwerpunkten<br />

der Tallagen. Betroffen sind hier insbesondere die Städte Erfurt, Weimar, Apolda und Ilmenau.<br />

Regional bedeutsame klimatische Kaltluftleitbahnen befinden sich im Wesentlichen in den größeren<br />

Tälern (Täler der Apfelstädt, Ilm, Hörsel und obere Gera). Ca. 22 % der Fläche Mittelthüringens<br />

sind Gebiete mit einer hohen und sehr hohen klimaökologischen Ausgleichsleistung (Kaltluftvolumenstromdichte<br />

von mehr als 20 m³/m·s). Sie konzentrieren sich im Thüringer Wald und dem Vorland,<br />

dem Truppenübungsplatz Ohrdruf und größeren Offenlandbereichen im Innerthüringer Ackerhügelland<br />

(Geonet 2<strong>00</strong>2).<br />

2.2.4 Biologische Vielfalt, Fauna, Flora<br />

Die biotische Komponente des Naturhaushaltes ist Grundlage und Ausdruck für die Art und den<br />

Zustand (Leistungsfähigkeit) eines Ökosystemes. Darin bilden Pflanzen und Tiere ein regeneratives,<br />

unmittelbares Naturgut, das als Lebensgrundlage des Menschen vielfältige Funktionen beinhaltet:<br />

▪ Lebensraumfunktionen,<br />

▪ Regulierungs- und Stabilisierungsfunktion (Stoffumsatz),<br />

<strong>Umweltbericht</strong> zum Regionalplan Mittelthüringen

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