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Nachgefragt - Der Rechnungshof

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<strong>Nachgefragt</strong><br />

Nachfrageverfahren 2012<br />

Wirkungsbereich der Stadtgemeinde Leoben<br />

Leoben Asia Spa Wellness–Projekt<br />

Reihe Steiermark 2012/2<br />

<strong>Der</strong> Betrieb der in den Jahren 2007 und 2008 errichteten Anlagen des<br />

„Asia Spa Leoben“ war in jedem Jahr mit Verlusten verbunden. Von<br />

dem bis 2010 erforderlichen Kapitalbedarf von 41,63 Mio. EUR wurden<br />

76 % (31,78 Mio. EUR) durch Kapitalzuschüsse, Förderungen oder<br />

Haftungsübernahmen von der öffentlichen Hand aufgebracht bzw.<br />

gestützt. Das unternehmerische Risiko blieb weitgehend bei der Stadtgemeinde<br />

Leoben.<br />

Ab 2011 pachtete die Stadtgemeinde Leoben die Bade– und Wellnessanlagen<br />

an, was sich im Voranschlag 2011 mit einem Abgang von<br />

1,64 Mio. EUR niederschlug.<br />

Die in einer Machbarkeitsstudie getroffenen Annahmen waren insgesamt<br />

zu optimistisch. Weder die prognostizierten Gästefrequenzen<br />

noch die geplanten Erlöse konnten erreicht werden.<br />

Die Überwachung der Asia Spa Leoben BetriebsgmbH war unzureichend,<br />

weil Geschäftsführer und Prokurist dieser Gesellschaft gleichzeitig<br />

ihre Generalversammlung bildeten und weder ein Aufsichtsrat<br />

noch ein Beirat eingerichtet waren.<br />

Steiermark 2013/9


Empfehlung<br />

Stadtgemeinde Leoben<br />

1 Definition der Vorstellungen unter dem Blick winkel der<br />

Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit vor Inangriff nahme<br />

städtebaulicher Projekte<br />

2 Erstellung von Machbarkeitsstudien auf Grundlage realisti scher<br />

Annahmen<br />

3 Ausschöpfung aller Möglichkeiten bei Einnahmen sowie<br />

Ausgaben zur Unterschreitung des im Voranschlag 2011<br />

präliminierten Abgangs<br />

4 Durchführung regelmäßiger und angemessener Kontrollen<br />

durch das städtische Kontrollamt<br />

AU–VISION Entwicklungsgesellschaft m.b.H.<br />

5 Erstellung einer realistischen Planungsrechnung auf Basis der<br />

bisherigen Hotelauslastung<br />

Asia Spa Leoben BetriebsgmbH<br />

6 Setzung von Steuerungsmaßnahmen zur Vermeidung der<br />

Zahlungsunfähigkeit<br />

7 Beachtung eines erfolgreichen Hotelbetriebs X<br />

8 Regelmäßige Prüfung der von der Hotelgruppe zu erbringenden<br />

Leistungen<br />

9 Einrichtung eines Beirats zur Erhöhung der Transparenz<br />

gegenüber der Stadtgemeinde<br />

umgesetzt<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

zugesagt<br />

X<br />

X<br />

offen<br />

FAZIT<br />

<strong>Der</strong> RH erreichte bei der Asia Spa Leoben BetriebsgmbH die Einrichtung<br />

eines Beirats, womit die Transparenz gegenüber der Stadtgemeinde<br />

erhöht werde. Das Kontrollamt werde zu den Beiratssitzungen beigezogen<br />

und im Zuge derselben regelmäßig Kontrolltätigkeiten durchführen.<br />

Eine genaue Erfüllung der nach dem Managementvertrag von<br />

der Hotelgruppe zu erbringenden Leistungen wird regelmäßig geprüft,<br />

wozu auch ein unabhängiger und fachkundiger Berater mit dem Spezialthema<br />

Tourismus und Hotellerie beigezogen wird. Weiters ist es<br />

durch gesetzte Maßnahmen gelungen, dass die Jahresabschlüsse der<br />

Asia Spa Leoben BetriebsgmbH in den Geschäftsjahren 2011 und 2012<br />

positive Ergebnisse auswiesen. Auch wurde die kurz– bis mittelfristige<br />

Planungsrechnung auf Basis der bisherigen Hotelauslastung erstellt.<br />

Durch mehrfache Optimierung des Tarifsystems konnten sowohl Besucherzahlen<br />

als auch Eintrittspreis–Einnahmen gesteigert werden; in<br />

den verlängerten Betreibervertrag wurde eine Risikokomponente für<br />

den Betreiber aufgenommen.<br />

Steiermark 2013/9


<strong>Nachgefragt</strong><br />

Die Stadtgemeinde Leoben sagte zu, bei künftigen städtebaulichen Projekten<br />

der Größenordnung des Projekts „AU–VISION“ vor Auslobung<br />

eines Gestaltungswettbewerbs die von der Stadtgemeinde gewünschten<br />

Vorstellungen unter dem Blickwinkel der Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit<br />

zu definieren sowie künftige Machbarkeitsstudien um ein<br />

best–case– wie auch ein worst–case–Szenario zu erweitern.<br />

Wien, im Dezember 2013<br />

<strong>Der</strong> Präsident:<br />

Dr. Josef Moser<br />

Steiermark 2013/9

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