Public Choice and Public Economics ... - RealWWZ
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<strong>Public</strong> <strong>Choice</strong> <strong>and</strong> <strong>Public</strong> <strong>Economics</strong> – Prüfungsvorbereitung<br />
Vorlesung 3: Marktversagen bei Externalitäten<br />
Externalität:<br />
Akteur wird direkt durch Produktion/Konsumation eines Anderen berührt und Kosten/Nutzen dieser<br />
Aktivität werden nicht abgegolten.<br />
Unterscheide: Pos./Neg Externatlität<br />
Externalitäten führen zu Pareto – Ineffizienz weil:<br />
– zu viele Ressourcen in Aktivitäten investiert werden, die neg. Ext. hervorrufen<br />
– zu wenige Ressourcen in Aktivitäten investiert werden, die pos. Ext. hervorrufen<br />
Externalität als rein öffentl. Gut, da:<br />
– keine Ausschliessbarkeit<br />
– keine Rivalität<br />
Ineffizienz & neg. Externalitäten:<br />
Bsp. Raucher/Nichtraucher<br />
Falls es keine Möglichkeit zur monetären Kompensation gibt, haben beide Individuen ineffiziente<br />
bevorzugte Verteilungen – Entweder gibt es zuviel oder zu wenig Rauch.<br />
Coase:<br />
Externalitäten wegen mangelhaften Eigentumsrechten – durch diese können Externalitäten<br />
internalisiert werden.<br />
Egal wer Eigentumsrecht erhält (ob Eigentum „saubere Luft“ oder „rauchen“), es wird eine<br />
effiziente Verteilung wird erreicht.<br />
Besser gestellt wird jener Akteur der die Eigentumsrechte hält.<br />
Im Falle von quasilinearen Präferenzen, ist die Verteilung unabhängig von der Verteilung der<br />
Eigentumsrechte!
Pigou/Produktionsexternalitäten<br />
Stahlfirma verschmutzt umliegendes Gewässer, schadet Fischerei.<br />
ohne Internalisierung:<br />
Preis = Grenzkosten<br />
Verschmutzungsreduktion kostet, deshalb im Optimum keine Reduktion<br />
Fischerei trägt Kosten - Ineffizienz<br />
Effiziente Lösung: Fusion<br />
alle Kosten internalisiert, Fischerei + Stahlfirma werden gemeinsam optimiert<br />
(Im Markt: Funktioniert manchmal bei Konsumexternalitäten)<br />
Formeln:<br />
Andere Formen zur Übertragung der sozialen Kosten:<br />
– Pigou Steuer<br />
– Verschmutzungszertifikate<br />
– Definition der Eigentumsrechte
Vorlesung 4: Marktversagen bei öffentlichen Gütern<br />
Sonderfall des externen Effekts: wir konsumieren alle dieselbe Menge.<br />
Nicht ausschliessbar, nicht rivalisierend<br />
Beispiele:<br />
– Nat. Sicherheit<br />
– Strassenbeleuchtung<br />
– Strassenbeleuchtung<br />
– Radio/Fernsehprogramme<br />
– Luftverschmutzungsreduktion<br />
Service <strong>Public</strong>: Konzept oder Schlagwort?<br />
– „public utilities“ wie Post, Telefon, Strom, Bahn usw. produzieren keine öffentlichen<br />
Güter/Allmendgüter<br />
– Netzwerk Infrastruktur am ehesten natürliche Monopole – erfordern Regulierung über Zugang,<br />
Pricing usw.<br />
Also: primär polit. Schlagwort zur Strukturerhaltung/Schutz von Arbeitnehmer Privilegien<br />
Optimale Menge bei teilbarem öffentlichem Gut:<br />
Summe der Marginalen Zahlungsbereitschaften > Marginale Kosten
<strong>Public</strong> <strong>Choice</strong> zeigt warum die optimale Versorgung mit öffentlichen Gütern nicht zust<strong>and</strong>e<br />
kommt.: Wegen Anreiz-Inkompatibilität zw. indiv. Verhalten und paretoeffizienter Versorgung mit<br />
dem öff. Gut.<br />
Marktversagen bei öffentlichen Gütern wegen Free-Riding<br />
Bei reinen öffentlichen Gütern versagen Pigou-Steuer/Internalisierung/Schaffung neuer<br />
Märkte/Zusammenschlüsse wegen dem erfordernis des gemeinsamen H<strong>and</strong>elns<br />
Institutionen die öffentliche Güter bereitstellen<br />
– private Bereitstellung durch freiwillige Beiträge: Person mit höherer Zahlungsbereitschaft für<br />
das Gut, wir den ganzen Betrag bezahlen, die <strong>and</strong>ere Person trägt nichts bei<br />
– Comm<strong>and</strong> Mechanismen<br />
– Demokratische Abstimmungen<br />
– Bildung von Club<br />
– Abstimmung mit den Füssen (Tiebout – Mobilität zwischen führt zu optimalen Gruppierungen<br />
für Individuen mit gleichen Steuer/öffentliche Güter Präferenzen)<br />
Mehrheitsabstimmung über die Menge der öffentlichen Güter<br />
– Medianwähler bestimmt Wahlausgang, meist wird nicht optimale Menge an öffentlichen Gütern<br />
bereitgestellt, da Intensität nicht berücksichtigt wird. Kompensation würde helfen.<br />
Tragödie der Allmende<br />
– Wiese, gemeinsam Kühe weiden lassen<br />
– c Kühe weiden, Milchproduktion f(c), f'(c) > 0, f''(c) < 0<br />
– Dorfoptimum: f'(c) = marginale Weidekosten<br />
– In diesem Punkt ist f'(c) aber noch positiv → es werden mehr Kühe auf Weide geschickt →<br />
niem<strong>and</strong> kann es verhindern (keine Ausschliessbarkeit) → Überweidung<br />
Alltagsbeispiele:<br />
Überfischung der Meere, Abholzun von Wäldern auf öff. Boden, öffentliche Parks/Strände, urbane<br />
Verkehrsströme und Autobahnen
Vorlesung 5: Effizienz versus Verteilung<br />
Hauptmotive für die Entstehung des Staates:<br />
1. Bereitstellung öffentlicher Güter, Korrektur Marktversagen → Effizienz und Allokation<br />
2. Umverteilung ->Gerechtigkeit, Fairness, Macht<br />
Freiwillge Umverteilung<br />
●<br />
●<br />
pareto-effizient<br />
Einstimmigkeitskompatibel<br />
Umverteilung als Versicherung(wegen Risk Aversion):<br />
Formeln:<br />
Wenn alle Individuen die selbe Nutzenfunktion haben, wählen sie einstimmig B und T so, dass ex<br />
post alle Einkommen gleich gross sind.<br />
Warum keine Marktlösung?<br />
Marktversagen, zu hohe TAK<br />
natürliches Monopol bez. Risk Pool<br />
adverse Selektion und asymmetrische Information<br />
Umverteilung als öffentliches Gut:<br />
● Empathie oder Altruismus<br />
● Wohlfahrt der Armen ist Best<strong>and</strong>teil der Nutzenfunktion der Reichen<br />
Formeln:
Warum Staatseingriff(Abstimmung) und nicht private Wohltätigkeit (Charity)?<br />
● Free Rider Problem<br />
● Paretoeffizienz nur erreicht wenn alle Reichen einstimmig zustimmen<br />
Umverteilung als Fairness oder Gerechtigkeit<br />
Nicht Nutzen seht im Mittelpunkt, sondern Fairness/Gerechtigkeit als Prinzip(Ideologie)<br />
Verbesserung der alloktaiven Effizienz<br />
Unterschiedliche Produktivität → Umverteilund der Ressourcen führt zu Pareto-Verbesserung<br />
→ nicht Präferenzen stehen im Mittelpunkt.<br />
zB: Umverteilung Boden von U zu P, danach Umverteilung Korn von P zu U<br />
→ Steigerung des Gesamteinkommens mit Besserstellung aller Gruppen<br />
Unfreiwillige Umverteilung<br />
● Merheitsabstimmungen verteilen von den Verlierern zu den Gewinnern von Abstimmungen<br />
● oder autoritäre Regime<br />
Formeln (Gruppe1, Gewinner):<br />
Grenznutzen des Zusätzlichen Benefits = Grenzschaden des Lobby-Aufw<strong>and</strong>
Formeln (Gruppe2, Verlierer):<br />
Unfreiwillige Umverteilung schafft Gewinner und Verlierer, unfreiwillige Umverteilung kann alle<br />
schlechter stellen<br />
Kosten der Umverteilung:<br />
– Wohlfahrtsverlust (Deadweight-Loss)<br />
– Ressourcenverzehr durch Lobbying<br />
– TAK (Administration)<br />
Faktoren: Steruern, Subventionen, Staatsausgaben, Regulierungen(!)<br />
Beispiele: Jung → Alt, Konsumenten → L<strong>and</strong>wirte, Agglom. → R<strong>and</strong>regionen, Leerläufe in der<br />
Mitte(?)<br />
Allokation über Marktmechanismus ist effizient, macht aber viele Leute unglücklich.<br />
Vorlesung 6: Martkversagen versus Politikversagen<br />
Marktversagen:<br />
1. Fehlender Wettbewerb:<br />
Kartelle/Monopole<br />
traditionelle Massnahmen:<br />
● Trust-Busting (gov. trsut break up)<br />
● Fusions Kontrolle<br />
● Kartell Verbote<br />
Nichtstun:<br />
● „Contestable Market“ Ansatz (keine Marktbarrieren → auch Monopol P=MC)<br />
● Chicago-Schule<br />
● Kartelle zerfallen von selbst<br />
natürliches Monopol:<br />
effizient – nur 1 Anbieter<br />
trad. Massnahmen: Preisregulierung, Verstaatlichung
2. Externalitäten<br />
trad. Massnahmen:<br />
● Pigou-Steuer<br />
● Grüne-Steuer bzw. Umweltabgaben<br />
Nichtstun:<br />
● auch grüne Steuern bringen Verzerrungen<br />
● pos. Ext. als Vorw<strong>and</strong> für Subventionen<br />
● Admin. Aufw<strong>and</strong> grösser als Nutzen<br />
3. Asymmetrische Information<br />
● Adverse Selektion<br />
● Moral Hazard<br />
● Nichtexistenz von pot. möglichen Märkten<br />
trad. Massnahmen:<br />
● Zwangs-Risiko-Gemeinschaft<br />
● Staatliche Regulierungen<br />
● Verbreitung von Information durch staatl. od. subv. Organisationen<br />
Nichtstun:<br />
● staatl. Verordnete Kuren sind schlechter als Marktversagen<br />
4. Marktversagen im Sinne von Verteilungsgerechtigkeit<br />
Preise: Allokation der knappen Rerssourcen(Effizienz), Güter und Dienstleistungen, Distribution<br />
des Einkommens und Vermögens(Gerechtigkeit/Fairness)<br />
trad. Massnahmen:<br />
● Eingriffe in Preis-Mechanismus<br />
● Verstaatlichung/Service <strong>Public</strong><br />
● soz. Versicherungssysteme mit Risikoausgleich + Umverteilung<br />
Nichtstun<br />
● „The Leaky Bucket“ Experiment<br />
Staatsversagen<br />
Überblick → Näheres später<br />
● Machtmonopol, Missbrauch, Tyrannei der Mehrheit<br />
● Trade-Off: Konsistenz und Fairness in demokratischen Willensbildung<br />
● Lobbying und Übernahme von demokratischen Institutionen durch organisierte<br />
Interessengruppen<br />
● staatl. Bürokratie<br />
● Umverteilungsleerläufe als Negativ-Summenspiele
Der Staat: Wohltäter oder Leviathan<br />
1. Wohltäter-Modell<br />
Staat als Wohltäter, pareto-effiziente Versorgung mit öffentlichen Gütern, Steuern mit minimalem<br />
Excess Burden, glättet Konjunkturschwankungen optimal, garantiert optimalen Wachstumspfad.<br />
2. Leviathan-Modell (Nach Brennan und Buchanana)<br />
Staat als homogenes Machtzentrum, gegen das die Bürger rel. Machtlos sind.<br />
Maximierung der Staatseinnahmen (nicht optimale Versorgung mit öffentlichen Gütern)<br />
Gründe:<br />
monolothistisches Machtmonopol, Machtkartelle unter Regierungsparteien, Wähler rational<br />
uninformiert<br />
Bsp. Anwendung des Modells: Schmale (ineffiziente) Steuerbasis (Fixbetrag) und hoher Steuersatz<br />
sind eher besser, weil Wiederst<strong>and</strong> der Bürger grösser ist, so dass diese faktisch nach oben begrenzt<br />
sind.<br />
Excess Burden of Tax:<br />
trad. Sicht: Verzerrungen möglichst klein → unelastische Güter<br />
Leviathan Model: Bürger wollen elastische Steuer-Basen (damit sie ausweichen können)<br />
Uniforme Steuersätze:<br />
trad. Sicht: horizontale Gerechtigkeit<br />
Leviathan Model: verwehren dem Staat Steuer-Preis-Diskriminierung
Vorlesung 7: Transaktionskosten<br />
ohne TAK:<br />
● Coase-Theorem<br />
● Externalitäten werden vom Markt bewältigt (falls Eigentumsrechte definiert)<br />
● Märkte für Produktionsfaktoren sind überflüssig im allg. Gleichgewicht, Unternehmen sind<br />
Fremdkörper der Marktwirtschaft<br />
mit TAK:<br />
● Ungewissheit/Asymmetrische Information<br />
● Eigentumsstruktur beeinflusst Anreize → Allokation<br />
● Eigentumsrechte weder vollständig spezifizierbar noch durchsetzbar<br />
● Institutionen sind für Eiffzienz zentral (sollen Netto-Nutzen, einschliesslich TAK,<br />
optimieren)<br />
Verschieden Ebenen der TAK<br />
Markttransaktionskosten:<br />
● Such/Informationskosten<br />
● Verh<strong>and</strong>lungs- und Entscheidungskosten<br />
● Überwachungs- und Durchsetzungskosten<br />
● Investitionen in Sozialkapital (?)<br />
Unternehmenstransaktionskosten<br />
● Einrichtung, Erhaltung und Änderung der Organisationsstruktur<br />
● Principal-Agent Kosten (Monitoring, Bonding, Residual Kosten)<br />
● Logistikkosten<br />
Politische TAK<br />
● Einrichtung, Erhalt und Entwicklung der polit. Ordnung<br />
● Betriebskosten des Gemeinwesens → Pflichten des Herrschers<br />
Tauschh<strong>and</strong>el:
Produktionsverringerung durch TAK:<br />
Ansatz von Williamson:<br />
Transaktionskosten und die Theorie der Unternehmung<br />
neoklassische Sicht: Produktionsfunktion, Zielfunktion (Gewinn-Maximierung), Gegebene Preise<br />
für Güter und Ressourcen → warum gibt es Unternehmen? → TAK<br />
Ansatz:<br />
Transaktionen finden so statt, dass der Nettonutzen einschliesslich den TAK maximiert wird.<br />
Folgen:<br />
gewisse Transaktionen finden nicht statt<br />
Transaktionen mit möglichst tiefen TAK werden gesucht<br />
Ursachen der TAK (nach Williamson)<br />
Faktoren die für best. Transaktion spezifisch sind.<br />
Verhaltensfaktoren der an den Transaktionen Beteiligten:<br />
● Begrenzte Rationalität (nicht alles ex ante vorhersehbar → nicht vertragsfähig)<br />
● Opportunismus (Individuen sind arglistig, wenn von Vorteil)
→ Begrenzte Rationalität und Opportunismus nicht sehr Problematisch bei einfachen, simultanen<br />
Tauschgeschäften<br />
→ Hohe TAK sind zu erwarten bei:<br />
● hoher Eigentümlichkeit des Gutes<br />
● grosser Ungewissheit (durch wenig Transparenz + hohe Komplexität → begrenzte<br />
Rationalität)<br />
● tiefe Häufigkeit der Transaktion<br />
→ bei hoher Häufigkeit: Kooperation/Intergration → auch hier Principal-Agent Probleme →<br />
Firmen funktionieren auch nur wenn Wettbewerbsdruck ausgesetzt.<br />
Klassifikation der Transaktionen:<br />
Klassische Verträge: klass. Tausch (self-enforcing)<br />
Neoklassische Verträge: dritte Partei setzt Verträge durch<br />
Hierarschische Transaktionen: Unterordnung eines Vertragspartners (zB. Arbeitsvertrag)<br />
Internalisierung durch Eigentum: (unified governance structure)<br />
Vorlesung 8: Eigentumsrechte und Verträge<br />
Leben im State of Nature: brutal, einsam, kurz, widerlich, arm<br />
● ungesicherte Eigentumsrechte<br />
● Transaktionsunsicherheit<br />
→ ohne Eigentum kein Anreiz für effizienten Ressourceneinsatz → Stehlen ist besser als<br />
Produzieren<br />
→ Ohne Recht auf Eigentumstransfer kann der „schlechtere“ L<strong>and</strong>wirt, sein L<strong>and</strong> nicht auf den<br />
„besseren“ L<strong>and</strong>wirt übertragen.<br />
Hume's grundlegende Gesetze für Frieden und Sicherheit:<br />
1. Eigentumssicherheit<br />
2. Eigentumsübertragung durch Einwilligung<br />
3. Einhalten von Versprechen<br />
→ 2.+3. Vertragsfreiheit + Vertragsverpflichtung<br />
Absolute Eigentumsrechte: richtet sich gegen alle Nicht-Eigentümer<br />
Relative Eigentumsrechte: richtet sich nur gegen bestimmte Personen
ökonomische Dreiteilung der Vertragstheorie<br />
● Agency Contract Theory – asymmetrische Information<br />
● Self Enforcing Agreement – nicht (vollständige) Durchsetzbarkeit<br />
● Relational Contract Theory – Opportunismus in der Postabschlussphase<br />
H<strong>and</strong>el im State of Nature<br />
Unsicherheit des Tausches → Simultanität von Nöten → oft nicht möglich → Verhinderung des<br />
H<strong>and</strong>els.<br />
Lösungen:<br />
– Geisel (statt sofortiger Austausch wird Geisel vorgeschossen)<br />
– Pf<strong>and</strong> (statt sofortiger Austausch wird Pf<strong>and</strong> vorgeschossen)<br />
– H<strong>and</strong>s-Tying Self-Enforcement (Schaden ensteht automatisch – Unterschied zur Geisel)<br />
– Union (Interessen werden ähnlicher)<br />
Restriktionsmechanismen<br />
→ moral principles<br />
→ civil society<br />
Prisoner's Dilemma<br />
Ausweg: Kooperation → durch repetitives Spiel oder durch Strafe von einer Autorität<br />
Repetitives Spiel<br />
tit-for-tat → schlechter Start, schlechtes Ergebnis + Spiel darf nicht endlich sein!<br />
Strafe durch Autorität<br />
→ Pay-off Diagramm wird angepasst → Falls Bestrafung glaubwürdig ist, muss die Strafe nie<br />
ausgeführt werden<br />
Probleme third party enforcement:<br />
● Kosten der Umsetzung der Strafe<br />
● Unvollständige Durchsetzung α
Funktionen der geistigen Eigentumsrechte<br />
– Förderung von neuen Werken<br />
– Schutz der Integrität des Marktes<br />
– ökonomisch: Umw<strong>and</strong>lung des öffentlichen Gutes (Innovation) in ein privates<br />
– Erfinder wird zum Monopolist<br />
Nachteile geistiger Eigentumsrechte<br />
– DL durch monopolisierung des Marktes<br />
– Behinderung der Forschung durch Blockierung des Wissens<br />
– Keine ex ante Gewähr, dass die besten Erfinder die Patente erhalten (first come, first served)<br />
Vorteile geistiger Eigentumsrechte<br />
– Trotz DL, pareto Verbesserung<br />
– dezentralisierte Forschung (nicht staatl.) durch Anreize realisierbar<br />
– Patente als effiziente Selektions- und Signalisierungstechniken<br />
π > DWL → Pareto Verbesserung gegenüber Zust<strong>and</strong> ohne das neue Produk<br />
π = VWL Nutzen<br />
Patente<br />
Patente geben Eigentümern das Recht, <strong>and</strong>ere von Herstellung, Nutzung, Verkauf oder Import<br />
auszuschliessen<br />
Patente sind zwar anti-kompetitiv, trotzdem mit Antitrust vereinbar → Innovation und<br />
Wohlfahrtserhöhung der Konsumenten als Ziel<br />
F+E als öffentliches Gut:<br />
– direkte Beschäftigung von staatl. Forschern<br />
– Prämien zu Erfindung durch Preise (targeted oder ex post)
Vorlesung 9: Entstehung von Institutionen<br />
– Staat als Gewaltmonopol zur setzung/durchsetzung von Regeln (ohne Staat kein Markt)<br />
– polit. Institutionen: Aufbau des Staates und Ablauf der polit. Prozesse<br />
– ökon. Institutionen: absolute/relative Eigentumsrechte<br />
– Grundlegendes Dilemma: Effektivität vs. Unterdrückung/Ausbeutung<br />
Theorien der Staats-Bildung (public choice):<br />
<strong>Public</strong> <strong>Choice</strong> Tradition :<br />
1. 1. Menschen schaffen den Staat um öffentliche Güter zur Verfügung zu stellen. → Problem:<br />
zirkulärer Ansatz: Staat selbst ist öff. Gut<br />
2. 2. Das wichtigste öffentliche Gut ist die Verteidigung bzw. Schutz vor Angriffen von aussen<br />
→ Organisation der Verteidigung → Entstehung von Staatsgewalt und Sanktionen bei<br />
Verstoss dagegen.<br />
Prisoner's Dilemma:<br />
Kooperationsversagen durch Free-Riding → Tit-for-Tat in wiederholten Spielen, Kooperation bricht<br />
jedoch zusammen bei grosser Anzahl Spielern.<br />
Aggregation indiv. Präferenzen:<br />
→ siehe später<br />
Koordinationstheorien:<br />
Für viele Probleme genügt es wenn wir uns koordinieren:<br />
– Links/Rechtsverkehr<br />
– Meter/Fuss<br />
– Deutsch/Englisch<br />
→ Gessellschaftliche Ordnung: einmal geschaffen, schwer umzuwerfen (qwerty, kubanische<br />
Regierung, etc) → Persistenz der Ordnung<br />
Contractarian Tradition:<br />
Schaffung des Staates nich unbedingt einmaliger Willensakt → baut immer auf vorherigem auf<br />
sozial-evolutionärer Ansatz:<br />
Staaten stehen in Konkurrenz unterein<strong>and</strong>er:<br />
– Wirtschaftskraft/Wohlst<strong>and</strong> als Basis von Macht<br />
– Bessere Institutionen/öffentlich Güter → Wettbewerbsvorteile<br />
– Gute Rahmenbedingungen → Wachstum<br />
vertragstheoretischer Ansatz:<br />
Roussau, Kant, Rawls I<br />
Jeder/Jede ist mit den Regeln einverst<strong>and</strong>en, die a priori rational sind<br />
● Rawls: Bürger bestimmen hinter dem Schleier der Unwissenheit die Regeln der<br />
Gerechtigkeit → Einstimmigkeit<br />
● Rousseau: volonté générale → Totalitarimus<br />
Gemeinsamkeit:<br />
All we need to do, is to discover what is the universally right institution, principle.. for government.
Übergang von der Autokratie zur Demokratie<br />
→ Bindung der Staatsgewalt durch<br />
– Wahl von Repreäsentanten und Kontrolle bei Wiederwahl<br />
– Verfassungsmässig desicherte Rechte des Einzelnen<br />
– Eingehen von internationalen Verpflichtungen<br />
– Gewalten-Trennung und balancing<br />
primäre Bindung<br />
– Wahlen mit echter Auswahl<br />
– Rule of Law bindet auch Staatsgewalt<br />
– Konkurrenz Gleichgewicht durch Trennung/Balancing<br />
→ Falls sich Institutionen nicht entwickeln, kann keine Entwicklung stattfinden. (Tribal Exchange,<br />
Bazar H<strong>and</strong>el, Karawanen H<strong>and</strong>el)<br />
→ Instutionen sehen Abweichung und Innovationen als Gefahr → kein Entwicklungspotential →<br />
hohe Informationskosten/tiefe Transparenz → schwacher lokaler Schutz der Eigentumsrechte,<br />
fehlende polit. Struktur und militärische Macht um Rechtssicherheit zu produzieren.<br />
Ansatz von North:<br />
– Ausweitung des H<strong>and</strong>els über grosse Distanzen, zwischen „Fremden“ erforder Institutionen die<br />
bei relativ tiefen TAK, Sicherheit garantieren.<br />
– Diese Institutionen waren zuerst privat, entwickelten sich später zum Territorialstaat mit<br />
Gewaltmonopol<br />
Triebkräfte nach North für sinkende TAK<br />
– Steigende Mobilität des Kapitals (Umgehung Wuchergesetze, Efindung von Bills of Exchange)<br />
– Sinkende Informationskosten (schriftl. Dokumente, Preislisten)<br />
– Besseres Pooling und Umverteilung von Risiken (Transportversicherung)<br />
Moderner Staat und Markt, was war zuerst?<br />
→ Paradox<br />
→ These von Hume: Arbeitsteilung und Exchange erfordert drei Voraussetzungen:<br />
Eigentumsfreiheit, Transaktionsfreiheit, Durchsetzung von Verträgen<br />
→ dies setzt jedoch einen Staat mit Gewaltmonopol auf das ganze Territorium voarus → aber<br />
Märkte entwickelten sich lange vor dem modernen Territorialstaat!<br />
Wie kann ein territoriales Gewaltmonopol entstehen?<br />
Minderheit von Starken reisst Gewalt an sich (Unterdrückung und Komplizenschaft)<br />
Markt für Sicherheit ist ein natürliches Monopol (Fläche/Grenze Relation sinkt in Grösse)<br />
Feudalismus<br />
Regierungen ohne territoriales Monopol<br />
– vertragstheoretisch<br />
– Exchange von Schutz gegen Leistung von Militärdienst und Arbeit<br />
– verschiedene Grupen unterschiedlicher Verh<strong>and</strong>lungsmacht (Kaiser, Fürsten, Vasallen, Bauern)<br />
Aber:<br />
– wenig Macht-Konzentration an der Spitze, viel Delegation nach unten<br />
– unvollständige Verträge mit hohem opportunistischem Verhalten wegen hoher TAK und<br />
Info.kosten<br />
– Prekäre Durchsetzungsmöglichkeiten ausser zwischen Vasallen und Bauern
Gründe für hohe TAK im Feudalismus:<br />
– Analphabetismus<br />
– dünne Besiedlung<br />
– Keine Infrastruktur und lange Distanzen<br />
→ unvollständige Verträge, problematisches Enforcement, keine zunehmenden Skalenerträge bei<br />
der Produktion von Sicherheit → Feudalsysteme bzw keine territorialen Macht-Monopole weil<br />
feudalistischer Wettbewerb<br />
Merkmale feudalistischer Wettbewerb:<br />
– keine strikte Trennung zwischen polit. und wirtschaftlichem Wettbewerb (Suche nach<br />
Kontraktpartner statt Mehrheit → Je mehr Untertanen Herrscher(König, Fürst, Vasalle) an sich<br />
binden konnte, desto mächtiger)<br />
– Sicherheit eher als priv. als öffentliches Gut (wenig Externalitäten und viel<br />
Ausschliessbarkeiten)<br />
– Keine Möglichkeit zum Trittbrettfahren aber grosse Auswahl von Anbietern<br />
– Free Entry auf Anbieterseite, Exit ohne physische Ausw<strong>and</strong>erung, Vasallen können mit<br />
mehreren Fürsten Verträge schliessen<br />
– Fürsten können ihre Macht schlecht vergrössern (Konflikte: teuer, Ausweitung<br />
Sicherheitsangebot: freier Eintritt <strong>and</strong>erer, Senkung des Preises: Sicherheit verliert)<br />
→ Macht der Fürsten ist durch seine Interessen und Mitbewerber limitiert<br />
→ dauerhafte Machtpositionen nur schwer aufrech zu erhalten<br />
ökonomische Konsequenzen des feudalistischen Wettbewerbs<br />
kurzfristig:<br />
– starke Elemente von zentralistischer Steuerung (Koordination des Arbeitseinsatzes)<br />
– Wettbewerb führt zur Ausweitung der H<strong>and</strong>elsspielräume d. Bauern und grosse<br />
Produktivitätssteigerung<br />
– Entstehung von Produktemärkte und Verschwinden der Subsistenz-Wirtschaft<br />
– Mehr Freiheiten, Eigentumsrechte, Produktionsanreize, Märkte, Spezialisierung → positiver<br />
Feedback-Loop<br />
langfristig:<br />
– Wachstum der Bevölkerung verändert Knappheit zw. Bauern und L<strong>and</strong><br />
– Vormarsch der Alphabetisierung → sinkende Informationskosten<br />
– Wettbewerb von nichtterritorialen Regierungen ermöglich die Entstehung von territorialen<br />
Monopolen<br />
Rückblick:<br />
Anarchie wich einem Markt für Sicherheit → Sicherheit noch privates Gut → Qualität stieg, Preis<br />
sank durch Wettbewerb → Instabilität der Machtpositionen<br />
→ territoriale Monopolisierung der Staatsmacht setzte sich im 17. und 18. Jh. definitiv durch.<br />
→ Rückschritt praktisch unmöglich (Überwachungs und Infokosten sind jetzt tief) ausser in<br />
Richtung Anarchie + Nachfrage nach Sicherheit wurde zum öffentlichen Gut
Institutionen und Wachstum<br />
Weshalb sind manche Länder so arm und <strong>and</strong>ere so reich?<br />
Ansätze:<br />
– Informelle Normen/Kultur<br />
– Kolonialherrschaft<br />
– International dependence theory<br />
– Gap Modell → Big Push Idee<br />
→ Ansätze haben stark vereinfachende Annahmen: mehr Investitionen = mehr Wachstum, Anreize<br />
von Akteuren werden vernachlässigt<br />
Entwicklungshilfe<br />
– Wenig empirische Evidenz für Wachstumsgenerierung<br />
– Wenige Erfolgsstories<br />
→ Credo immer mehr: Institutionenproblem → Hilfe wird an Bedingungen geknüpft (wird aber<br />
nicht konsequent durchgeführt)
Gründe für schlechte Institutionen:<br />
– unkontrollierte Exekutive<br />
– keine institutionellen Beschränkungen, Rechtswillkür<br />
– Kein Systemwettbewerb (schlimm wenn ähnliche Strukturen in Kultur usw)<br />
→ Nich einfach auszubrechen: TAK, glaubwürdige Verpflichtung schwierig<br />
Scheitern der Entwicklungshilfe<br />
– institutionelle Unsicherheit → unkalkulierbare Risiken, verzerrende Erwartungen und<br />
Verhaltensweisen → Akteure ziehen sich vom Markt zurück, persönl. Tauschgeschäfte, Clans,<br />
Nepotismus<br />
– Entwicklungshilfegelder können negative Einflüsse haben auf Institutionen und Politik:<br />
→ Regierungen fühlen sich verpflichteter gegenüber ausl. Gelgebern als eigenem Volk<br />
→ Entwicklungshilfe-Organisationen schwächen Bürokratien, in dem sie die besten Beamten<br />
absorbieren<br />
→ Rent-Seeking<br />
→ Gelder werden konsumiert statt investiert
Vorlesung 10: Entscheidungen in der Gruppe<br />
→ konsistente, individuelle Präferenzordnungen (vollständig und transitiv) sind bereits<br />
problematisch<br />
→ Gruppen- oder Kollektiventscheidungen zu bekommen ist unvergleichlich schwieriger<br />
Es besteht ein Trade-off zwischen Demokratie und Konsistenz!<br />
Problem: Präferenzdiversität/-heterogenität<br />
→ Abstimmungen durchführen oder Diktator<br />
Mögliche Abstimmungsverfahren:<br />
– Einstimmigkeit → kein Ergebnis<br />
– Einfache Mehrheit für Erst-Präferenzen → kein Ergebnis<br />
– Round-Robin Tournament:<br />
Jeweils 2 Alternativen gegenübergestellt, diejenige Alternative die am häufigsten gewinnt, wird<br />
gewählt.<br />
→ AH besiegt die Anderen (ohne strategisches Wählen)<br />
B wird nicht strategisch wählen, da Ergebnis optimal<br />
A gehört zur Winning-Coalition, falls er FCB gegen AH gewinnen lässt, steht er noch schlechter<br />
da.<br />
C stimmt für TM statt AH → Gleichst<strong>and</strong> für alle Alternativen<br />
Achtung: Gruppen können bei Round Robin Tournament zu nicht transitiven Ergebnis kommen:<br />
→ Wahlzyklus<br />
TM>AH>FCB>TM<br />
Condorcet's Paradoxon:<br />
– jedes Mitglied einer Gruppe hat konsistente Präferenzen (transitiv und vollständig)<br />
– die gesamte Gruppe hat aber inkonsistente Präferenzen
Vorlesung 11: Wahl- und Abstimmungssysteme<br />
Abstimmungssysteme<br />
Beispiel, Klammern: Mitglieder der Gruppen I-VI<br />
Einfaches Mehr<br />
Alternative mit den meisten Stimmen gewinnt → a<br />
Plurality Runoff<br />
Zweite Abstimmungsrunde zwischen den zwei Alternativen mit den höchsten Stimmzahlen →<br />
Alternativen a und b in zweite Runde → b gewinnt<br />
Sequential Runoff<br />
Die Alternative mit der geringsten Stimmenzahl scheidet jeweils aus. → c gewinnt<br />
Borda Count<br />
Jeder Teilnehmer verteilt Punkte, abgestuft nach seinen Präferenen (0-4 Pkt), diejenige Alternative<br />
mit den meisten Punkten, gewinnt → d gewinnt<br />
Condorcet Methode<br />
Alle Alternativen treten gegen alle an. → e gewinnt<br />
Approval Voting<br />
Jede Gruoppe kann beliebig vielen Alternativen Zustimmen → d+e gewinnen
Beurteilungskriterien von Abstimmungsmethoden<br />
Grad der Komplexität → einfach und transparent:<br />
1. Einfaches Mehr<br />
2. Borda Count<br />
3. Approval Voting<br />
Strategiemöglichkeiten für Wähler<br />
→ Alle Methoden sind strategieanfällig, je komplexer das Verfahren, desto schwieriger wird das<br />
strategische Wählen/Stimmen → Borda Count + Einfaches Mehr sehr anfällig!<br />
Strategiemöglichkeiten für K<strong>and</strong>idaten<br />
Besonders anfällig ist das Einfache Mehr<br />
→ Minderheitsk<strong>and</strong>idat hat Anreiz die Mehrheit zu spalten<br />
→ Bei mehereren K<strong>and</strong>idaten steigt der Anreiz auf Minderheitsanliegen zu setzen<br />
Ranking vs. Picking Winner<br />
Je mehr Ranking aller Alternativen interessiert, desto besser sind Borda-Count und alle <strong>and</strong>eren<br />
Ranking Systeme<br />
weitere Zieldimensionen<br />
● Legitimität für den Gewinner<br />
● Anreiz zur Partizipation<br />
● Vermeidung von Zersplitterung der Parteien<br />
● Repräsentativität als Fairness-Kriterium<br />
Wahlsysteme<br />
Wahlsysteme für Repräsentanten einer grossen Gruppe → Legislativen im Sinne von Abgeordneten<br />
die für das Wahlvolk verbindliche Entscheidungen treffen.<br />
→ Der grosse Trade-Off:<br />
Repräsentanz versus Regierbarkeit.<br />
Die Parameter von Cox:<br />
v Anzahl Stimmen pro Wähler<br />
p (falls v>1) partielle Enthaltung (p1) Kumulierung oder Verteilung<br />
k Anzahgl Repräsentanten pro Wahlkreis<br />
f die Wahlformel (eher Majorz oder Proporz)<br />
First Past the Post (FPP)<br />
Klassischer Majorz<br />
– Jeder Bezirk einen Repräsentanten<br />
– Jeder Wähler kann seine Stimme einem K<strong>and</strong>idaten geben<br />
– Derjenige K<strong>and</strong>idat mit den meisten Stimmen ist gewählt<br />
Single Non Transverable Vote (SNTV)<br />
– k>1, Repräsentanten die der Grösse d. Wahlkreises nach zustehen<br />
– Jeder Wähler nur 1. Stimmenzahl<br />
– Gewählt werden k K<strong>and</strong>idaten mit meisten Stimmenzahlen
Spezialfall: Single Transferable Vote (STV) = Hare Voting<br />
1 Gewinner:<br />
– Wähler erstellt Ranking aller K<strong>and</strong>idaten<br />
– Erreicht K<strong>and</strong>idat eine absolute Mehrheit bei den Erstplatzierungen, gilt er als gewählt<br />
– Wenn nicht, scheidet der K<strong>and</strong>idat mit geringster Zahl an Erstplatzierungen aus → Rangierung<br />
ohne den Ausgeschlossenen → bis ein K<strong>and</strong>idat eine Mehrheit an Erstplatzierungen erzielt<br />
mehrere Gewinner:<br />
– nicht absolutes Mehr sondern Quote muss erfüllt werden, sodas Zahl der Gewählten der Zahl<br />
der Sitze entspricht<br />
→ q= V/(S+1) + 1<br />
Algotithmus:<br />
Wogehen wie bei einem Gewinner, Übertrifft der erste K<strong>and</strong>idat die Quote q, dann geht der<br />
Überschuss (Anzahl Stimmen – q) an den Zeitplatzierten, Übertragune erfolgt aber nur gewichtet,<br />
Wahlvorang endet, wenn alle w Gewinner die Quote erreicht haben<br />
Limited Vote (LV)<br />
– Mehere Repräsentanten pro Bezirk, k>1<br />
– Wähler erhalten mehr als eine Stimme: v>1 aber v1<br />
– v>1<br />
– Kumulierung der Stimmen ist erlaubt<br />
Gleichgewiche in Plurality Voting Methods
Proporz Systeme (PR)<br />
– Ziel: Ein Gremium welches Gesellschaft als ganzes widerspiegelt<br />
– Wahl: jeder Wähler gibt seine Stimme der von ihm favorisierten Partei → Patei erhält Sitze<br />
proportional zu den erhaltenen Wählerstimmen, meist jedoch unter der Bedingung eines<br />
Mindestanteils<br />
Probleme:<br />
Was tun mit „fractional seats“?<br />
Ab wann erhält Partei Eingang in das Parlament → Im allgemeinen sind PR-Systeme vielfältiger<br />
und weniger eindeutig in ihren Auswirkungen<br />
Das Gesetz von Duverger<br />
FPP mit k=1 führen zu Zwei-Parteien Systemen bzw zwei K<strong>and</strong>idaten Wahlen (theoretisch + emp.<br />
belegt) → kleines k führt zu kleiner Anzahl Gewinnern, Markteintritt für Aussenseiter schwierig,<br />
Koalitionen vor den Wahlen<br />
Proporz-Wahlsysteme führen zu Viel-Parteien Systemen (analytisch nicht so gut, emp. relativ gut<br />
belegt) → grosses k und tiefe Eintrittsschwelle → Jekami (Jeder-kann-machen), Koalitionsbildung<br />
allenfalls nach den Wahlen (wenn überhaupt)<br />
FPP löst polit. Konflikte durch Wahlsieg einer Mehrheitspartei<br />
PR wiederspiegelt polit. Konflikte durch Notwendigkeit einer nachträglichen Koalitionsbildung
Vorlesung 12: Paradoxe der kollektiven Entscheidungen<br />
Soziale Wohlfahrtsmaximierung<br />
Markt:<br />
– Im allg. GG wird soz. Wohlfahrt über Preismechanismus autom. maximiert<br />
– Maximierung der Summe von CS und PS, freiwilliger Tausch<br />
– Alle Konsumenten haben selbe Grenzrate der Substitution, aber konsumieren im Optimum<br />
untersch. Mengen<br />
– Konsumenten haben unterschiedliche Präferenzen und Einkommen<br />
Politik:<br />
– kollektive Entscheidung über Qualität und Quantität<br />
– alle müssen selbe kollektiv bestimmte Menge und Qualität konsumieren<br />
– diktatorisch oder demokratisch<br />
– Finanzierung auch politisch entschieden<br />
– Pareto-Effizienz nur durch Einstimmigkeitsregel<br />
– Einstimmigkeit jedoch nur in Ausnahmefällen<br />
– Frage von Arro: Welcher kollektive Entscheidungsmodus ist zumindest „fair“ und „konsistent“?<br />
Arrow-Paradoxon<br />
Das Condorcet Paradoxon ist ein Problem für jede „vernünftige“ Methode, die individuelle<br />
Präferenzen zu Gruppenpräferenzen aggregieren<br />
Bedingungen nach Arrow<br />
1. Bedingung U (universelle Gültigkeit): Jede individuelle Präferenzordnung zulässig, solange<br />
vollständig und transitiv<br />
2. Bedingung P (Paretoprinzig): wenn alle Mitglieder eine Alternative einer <strong>and</strong>eren voziehen,<br />
muss dies auch für die Gruppe gelten<br />
3. Bedingung I (Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen oder binäre Unabhängigkeit):<br />
kollektive Präferenzrelation zu jedem Paar von Alternativen darf nur von den individuellen<br />
Präferenzen bezügl. diesem Alternativenpaar abhängen<br />
4. Bedingung D (Nicht-Diktatur) Es darf kein Mitglied geben, welches Gruppenpräferenz<br />
unabhängig von den Anderen bestimmen kann<br />
Arrow Theorem:<br />
Es gibt kein Verfahren zur widerspruchslosen Zusammenfassung individueller Präferenzen, welches<br />
Arrow's Bedingungen erfüllt.<br />
→ Trade-Off zwischen gesellschaftlicher Rationalität und Machtkonzentration<br />
Sen Paradoxon<br />
Das Liberal Paradox:<br />
Bedingungen U, P und L(Liberalismus) können nicht simultan erfüllt werden.<br />
Liberalismus<br />
Jedes Individuum hat persönliche Sphäre, d.h. für jedes Individuum gibt es ein Paar von<br />
alternativen sozialen Zuständen, bei denen dieses Individuum entscheidend (decisive) ist.<br />
→ Trade-Off zwishcen Liberalismus und Paretoeffizienz
Das Arrow Paradox und die Methoder der einfachen Mehrheitsregeln<br />
Die einfache Mehrheitsregel (MMR):<br />
J wird k vorgezogen (Gruppe), wenn die Anzahl der Gruppenmitglieder die j k vorziehen die Anzahl<br />
übersteigt, welche k j vorziehen.<br />
Vernünftige Bedingungen <strong>and</strong> Aggregationsmethode nach May<br />
– Bedingung A: Anonymität → Gruppenpräferenzen hängen nicht davon ab, wer welche<br />
Präferenzen hat (beliebigee Permutation)<br />
– Bedingung N: Neutralität → Wechsel der Beurteilung der Alternativen j und k, hat zur Folge das<br />
auch die Berurteilung von j und k in der Gruppenpräferenz geändert wird<br />
– Bedingung M: Monotonie ->Wenn j k schlägt/gleichgestellt ist, und j neu besser gestellt wird,<br />
dann schlägt j k in der Abstimmung<br />
May Theorem:<br />
Nur die einfache Mehrheitsregel erfüllt die Bedingungen U, A, N, M<br />
No-Name Theorem:<br />
Bedingungen von May sind Spezialfälle derer von Arrows Theorem.<br />
→ Arrow Paradoxon gilt auch für die einfache Mehrheitsregel<br />
Kann auf eine der Arrow Bedingungen verzichtet werde? Am ehesten: U → da eine<br />
Bereichsanforderung, P, I und D sind „Fairness-Bedingungen“<br />
Anwendungsbeispiel: MMR → Folien<br />
Die Eingipfligkeit<br />
Blacks Eingipfligkeitstheorem<br />
Wenn in jedem Subset über drei Alternativen in A eine diese Alternativen für alle<br />
Gruppenmitglieder nie die schlechteste der drei ist, dann ist dies ein genügend grosser Konsens,<br />
dass die Methode der einfachen Mehrheitsregel zu einer transitiven Gruppenpräferenz führt!
Vorlesung 13: Strategisches Verhalten und Manipulation<br />
Ausgangslage: Gremium von 3 Personen: i,j,k (in Reihenfolge)<br />
→ strategische Rückwärtsinduktion/Backward Induction<br />
Gibbard-Satterthwaithe Theorem<br />
Gruppe mit min. 3 Personen, min. 3 Alternativen, universelle Gültigkeit → jedes nicht-diktatorische<br />
Social <strong>Choice</strong> Verfahren für gewisse Präferenzverteilungen manipulierbar.<br />
→ Wahlen durch zusätzliche Auflage beeinflussen<br />
Manipulative Agenda<br />
Wahlergebnisse widerspiegeln viel mehr die Wahl der Abstimmungsmethode als die Präferenzen der<br />
Wähler!<br />
Wahl des Dogen<br />
– sehr komplex und mehrstufig<br />
– Grosse Rolle der Zufallsauswahl<br />
– keine Manipulationsanfälligkeit, keine Machtkonzentration<br />
Vorlesung 14: Ökonomischer Imperialismus<br />
Thesen von Lazear<br />
– ökonomie als Nr. 1 der Sozialwissenschaften (Stringenz und Abstraktion, Relevanz der<br />
Problemlösung, Allgemeinheit der Anwendung)<br />
– Die Ökonomie ist expansiv (Eröffnung neuer Forschungsfelder, Vergrösserung der<br />
Einflusssphären)<br />
– Diese Art des Imperialismus ist erfolgreich<br />
Pfreiler des ökon. Ansatzes<br />
– Individuen als rational Nutzenmaximierer (constrained Maximum)<br />
– Fokussierung auf Gleichgewichte (Resultat von Interaktionen)<br />
– Starke Betonung des operationalen Konzepts von Effizienz (Basis für Politikempfehlungen)<br />
Anwendung 1: Konsumtheorie<br />
Traditionell:<br />
– Abstützung des Verhaltens auf exogene Präferenzen<br />
Becker/Lancester:<br />
– Güter als Inputs einer Haushalt-Produktionsfunktion<br />
– Einführung des Zeitfaktors (Arme konsumieren eher zeitintensive Güter, weil Zeit weniger wert<br />
ist → nicht wegen <strong>and</strong>erer Präferenzen)<br />
Anwendung 2: Bevölkerungswachstum<br />
Malthus:<br />
– Zusammenhang zw. Einkommen und Bevölkerungswachstum → Idee des Gleichgewichts im<br />
Subsistenz-Minimum<br />
Becker:<br />
– weitere endogenisierung durch individuelles Wahlverhalten (<strong>Choice</strong>)<br />
– Kinder als dauerhafte Konsumgüter<br />
– Leute sind in ihrem Feritilitätsverhalten rational
Anwendung 3: Soziale Interaktion<br />
Position Soziologie: Individuen haben wenig Kontrolle über Verhalten (wg. gesellschftl.<br />
Kontext/Restriktion)<br />
Position Becker/Murphy: Individuen maximieren ihren Nutzen unter Berücksichtigung wichtiger<br />
Spillover-Effekte → Erweiterung der Nutzen-Funktion durch diese Effekte, erklärt geringe<br />
Elastizität gegenüber traditionellen ökonomischen Variablen<br />
Law <strong>and</strong> <strong>Economics</strong><br />
→ Gesetzgeber und Richter sollen sich mehr auf „Effizienz“ fokussieren als auf „Gerechtigkeit“<br />
Politische Ökonomie:<br />
– Immer schon untrennbar, neu ist die Einführung von Methoden der theoretischen Ökonomie bei<br />
der Analyse von polit. Prozessen<br />
Beispiele:<br />
– The Strategy of Conflict (Analyse internationaler Beziehungen auf Basis von Rational <strong>Choice</strong><br />
und Maximierungsverhalten der polit. Akteure)<br />
– The Calculus of Consent (Individuen und Gruppen auch im polit. Bereich egoistisch, Analyse<br />
von Verfassungs- und Abstimmungsregeln, Starker Fokus auf Effizienz in der Politik)<br />
– The Theory of Economic Regulation (Regulierungen als Rent-Seeking, Capture von<br />
Regulierungsbehörden durch Interessengruppen, Gruppenspezifische Vorteile und soz.<br />
Verschwendung von Ressourcen)<br />
Erfolgreiche Beispiele für den Imperialismus<br />
– Arrow: Aggregation von indiv. Präferenzen in polit. Wahlen/Abstimmungen<br />
– Olson: Bildung und Durchsetzungsfähigkeit von Interessengruppen wg. Free-Riding<br />
– Downs: egoistische Ziele der Politiker, rationale Wahl (minimal Aufw<strong>and</strong>, maximaler Ertrag)<br />
– Becker/Ehrlich: Kriminalität als rationale Wahl (Kosten/Nutzen)<br />
→ Mehr zum Kapitel?????????????
Vorlesung 16: Paradox of Voting<br />
→ Achillesferse des <strong>Public</strong> <strong>Choice</strong> Ansatzes:<br />
instrumenteller Nutzen des Votings praktisch gleich Null vs. nicht-instrumenteller Nutzen des<br />
Votings, deutlich positiv)<br />
Bsp:<br />
J: präferiert<br />
K: nicht-präferiert<br />
d: nicht instrumentelle Wahlnutzen<br />
C: Wahlkosten<br />
U(J) – U(K) + d >C → damit gewählt wird<br />
The Calculus of Voting<br />
– an expected utility model<br />
I enschliesst sich zu wählen wenn EU(Voting)>EU(Absention):<br />
(p1 + p2 + p3)B + p4(B/2) +d -C > (p1 +p2)B +p3(B/2) → Umformung usw... p3/p4 ungefähr 0<br />
→ wähle wenn d > C<br />
→ Vote if it's cheap <strong>and</strong> you like to cast ballots<br />
Andere Möglichkeiten das Problem zu untersuchen:<br />
– Minimax Regret: Extrem pessimistische Einstellung → Wählen nur beste Wahl, wenn Stimme<br />
Patt-Situation bricht<br />
– Rational Voting: Ansatz Spieltheorie: Wähle nicht weil p(B/2) = 0, wenn alle so denken wird<br />
Stimme wieder ausschlaggebend, dann wird p(B/2) wieder = 0 → strategische Interaktion →<br />
wenn C>d wird Enthaltung vorgezogen<br />
– Voting as Expressive Act: d = (d' + αB), wobei α=Nutzen aufgrund Unterstützung der Partei<br />
(Annahme, nimmt mit B zu) → d' + αB > C → dann wählen<br />
Anwendung: empirisch<br />
Einführung der brieflichen Stimmabgabe in der CH:<br />
Nationalrats-Wahlen<br />
Beobachtung: negativer Effekt auf Wahlbeteiligung (respektive: keine Zunahme feststellbar, obwohl<br />
durch briefliche Stimmabgabe die Kosten der Teilnahme wesentlich reduziert wurden) – in kleinen<br />
Gebietskörperschaften Effekt noch stärker<br />
→ Abnahme der nicht instrumentellen Benefits<br />
→ Abnahme der soz. Kontrolle<br />
Sachabstimmungen:<br />
Stimmbeteiligung steigt<br />
→ Reduktion der Kosten des Abstimmens<br />
Vorlesung 17: Medianwählermodell<br />
Annahme:<br />
– eindimensionaler Tatbest<strong>and</strong> (z.B. Steuer)<br />
– eingipflige Präferenzen
– xm ist Medianpunkt wenn: NR>= n/2 und NL >= n/2<br />
Medianwähler-Theorem:<br />
Wenn X ein eindimensionales Politikfeld ist und alle Wähler eingipfelige Präferenzen über X<br />
haben, dann kann die Position des Medianwählers xm unter der einfachen Mehrheitsregel nicht<br />
verlieren.<br />
Präferenzen eines Wählers:<br />
Black's Median Theorem:<br />
Wenn alle Mitglieder einer Gruppe eingipflige Präferenzen haben, dann liegt im Idealpunkt des<br />
Medianwählers ein leeres Winset → Condorcet Gewinner!!! → keine Macht für Reihenfolgen<br />
Bestimmer<br />
→ polit. Relevanz: Alterssicherung, Mutterschaftsversicherung, Umverteilung, Parteien Konkurrenz
Anwendung: Strategie im Budgetierungsprozess<br />
Open Rule (Kommission kann Türe öffnen oder geschlossen lassen)<br />
Closed Rule Committee System (Plenum kann Vorschlag annehmen, oder ablehnen):<br />
Fall 1: x0 < xm < xc<br />
falls xc < x* wird xc vorgeschlagen und vom Plenum angenommen<br />
falls xc > x* wird x* vorgeschlagen und vom Plenum angenommen<br />
Fall 2: x0< xc < xm<br />
Kommission schlägt Idealpkt. vor, dieser wird angenommen<br />
Fall 3: xm
Vorlesung 18: Räumliche Abstimmungsmodelle<br />
Medianwähler mehrdimensional:<br />
Jeder Punkt E ist unter der Mehrheitsregel ein dominanter Punkt, wenn für alle möglichen Linien<br />
durch E gilt: NR >= n/2, NL >= n/2<br />
Plott's Theorem<br />
→ mehrdimensionaler Medianwähler funktioniert nur bei gerader Anzahl Wähler und Punkte<br />
müssen radialsymmetrisch um Medianpunkt liegen → leeres Winset<br />
McKelvey's Chaos Theorem<br />
Im multidimensionalen Raum, kein Punkt mit leerem Winset (radialsymmetrie ausgeschlossen) →<br />
Also kein Condorcet Gewinner → Jedes Ergebnis ist möglich. Wer Reihenfolge der Wahl bestimmt,<br />
kann Endergebnis festlegen<br />
→ Anwendungsbeispiel → Koalitionsverh<strong>and</strong>lungen in DL<strong>and</strong> → Check<br />
Regierungstypen<br />
Ein-Parteien-Mehrheitsregierung (unified)<br />
Mehrheitspartei bestimmt alle Regierungsmitglieder → einzige Gefahr: Minderheiten in der eigenen<br />
Partei → stabile Verhältnisse bis zu Neuwahlen<br />
Viel-Parteien-Mehrheitskoalition<br />
Notwendigkeit der Kontrolle der Fraktionen durch Parteiführung, Konflikte innerhalb der Koalition,<br />
Drohpotential „Abspringer“ → Weniger stabil als Ein-Parteien-Mehrheitsregierung<br />
Ein-Parteien-Minderheitsregierung<br />
Einparteien-Minderheit wird von übermächtiger, aber uneiniger Opposition toleriert → prekäre<br />
Situation, da permanent Erpressbar → weniger stabil als Viel-Parteien-Mehrheitskoaliton<br />
Viel-Parteien-Minderheitsregierung<br />
Analog zu Ein-Parteien-Minderheitsregierung, aber weniger stabil
Vorlesung 18: Vetospieler-Modell nach Tsebells<br />
Ansatz:<br />
Politische Systeme sollen unabhängig ihrer institutionellen Komplexität (bisher) analysiert werden<br />
können → politische Stabilität wird untersucht<br />
Warum Fokus au politische Stabilität?<br />
– Stabilität beeinflusst <strong>and</strong>ere Eigenschaften inkl. institutionelle Aspekte<br />
– Politikwissenschaft ist oft an Steuerungsfähigkeit des politischen Systems interessiert<br />
– mit einem Fokus auf politische Stabilität kann man sich auf Institutionen und ihre<br />
Auswirkungen konzentrieren<br />
Definition Vetospieler<br />
Zur Änderung des Status-Quo braucht es immer eine gewisse Anzahl von individuellen oder<br />
kollektiven Akteueren, die mit der vorgeschlagenen Änderungen einverst<strong>and</strong>en sind → Vetospieler<br />
→ institutionelle (Präsident, Repräsentantenhaus, Senat)<br />
→ Parteistrategische (verschiedene Parteien einer Koalition)<br />
→ jedes System hat eine spezifische Konstellation an Vetospieler (Anzahl, ideologische Abstände,<br />
interner Zusammenhalt)<br />
Winset:<br />
Gruppe der Ergebnisse die den Status quo in einer Abstimmung schlagen können.<br />
Einstimmigkeitskern:<br />
Gruppe aller Punkte, die unter der Einstimmigkeitsregel nicht mehr durch irgendeinen <strong>and</strong>eren<br />
Punkt geschlagen werden können → keine Besserstellung ohne Schlechterstellung → Pareto-Set
→ Politik ist stabil, wenn es unmöglich ist, erheblich vom aktuellen St<strong>and</strong> abzuweichen<br />
→ hohe Steuerungsfähigkeit setzt eine tiefe politische Stabilität voraus<br />
→ je kleiner das Winset, desto grösser die polit. Stabilität, je grösser der Einstimmigkeitskern,<br />
desto grösser ist die politische Stabilität!<br />
Falls Winset im Status quo existiert, wird es durch einen zusätzlichen Vetospieler verkleinert oder<br />
bleibt gleich, existiert ein Einstimmigkeitskern, wird dieser durch einen zusätzlichen Vetospieler<br />
vergrössert oder bleibt gleich.<br />
→ zusätzlicher Vetospieler erhöht Stabilität, oder bleibt konstant<br />
Absorptionsregel<br />
Wenn ein neuer Vetospieler innerhalb des Einstimmigkeitskerns der bestehenden Vetospieler<br />
eingefügt wird, hat dies keine Auswirkungen auf die polit. Stabilität.<br />
Wenn Ai und Bi zwei Gruppen von Vetospieler sind, und alle Bi im Einstimmigkeitskern von Ai<br />
liegen, dann ist für jeden Status quo das Winset von Ai im Winset von Bi eingeschlossen.<br />
Agenda Setting<br />
– Vetospieler welcher erheblichen Einfaluss auf polit. Agenda hat und den <strong>and</strong>eren Vetospielern<br />
Alternativen zum Status quo vorschlagen kann, wird Agenda-Setter genannt<br />
– Aus allen möglichen Ergebnissen, schlägt er die Alternative vor, die ihn am besten stellt<br />
– Vetospieler alleine → Agenda-Setter → kann alleine entscheiden<br />
– Je grösser polit. Stabilität (kleines Winset, grosser Einstimmigkeitskern), desto kleiner ist die<br />
Rolle des Agenda-Setters<br />
– Je zentraler der Agenda-Setter positioniert ist, desto grösser sein Einfluss<br />
Vorlesung 19: Kollektives H<strong>and</strong>eln Interessengruppen<br />
Two Person Cooperation (Hume)<br />
Multiperson Cooperation<br />
– Soll ich zum Gruppenziel beitragen oder nicht?<br />
– Öffentliches Gut<br />
– Dichotomous (Ja/Nein, nicht umwieviel erreicht)<br />
– n: Anzahl Mitglieder der Gruppe<br />
– k: erforderliche Anzahl von Teilnehmer, wobei 0
Fall 1: Einstimmigkeitsregel (k=n)<br />
– B – C > 0, wenn alle Beitragen<br />
– B = -C, wenn Individuum J nichts beiträgt<br />
Alle Gruppenmitglieder realisieren die Unabdingbarkeit ihrer Teilnahme<br />
Niem<strong>and</strong> kann vom Nicht-Teilnahme profitieren → Focal Point → Jeder leistet einen Beitrag<br />
Fall 2: Mehrheitsregel<br />
Nicht alle, aber eine (relative grosse) Mehrheit muss beitragen<br />
– Gibt es genau k-1 Mitmacher, so ist die Zustimmung von Individuum J unabdingbar damit es<br />
sich für jeden Mitmacher lohnt<br />
– Allgemein: Entweder macht niem<strong>and</strong> mit oder exakt k-Personen machen mit → Knife-Edge<br />
Bedingung<br />
– Je kleiner k/n desto eher wird die Kooperation scheitern, d.h. niem<strong>and</strong> wird mitmachen<br />
– Wenn k/n=1 haben wird die vorherige Situation der Einstimmigkeit<br />
Allgemein (k fix) dann steigt WK des Scheiterns der Kooperation wenn:<br />
– n zunimmt, d.h. k/n abnimmt<br />
– C zunimmt (selbst wenn B-C gleich bleibt)<br />
– B-C abnimmt<br />
Battle of the Sexes (Gruppe hat verschiedene Ziele, will eines davon aber gemeinsam erreichen)<br />
– Es sollte gewürfelt werden<br />
– Je grösser die Gruppe desto wahrscheinlicher das Koordinationsversagen: W = (1/2)^(n-1)<br />
– Ohne Koordinations-Mechanismus resultiert Kooperationsversagen → Lösung: Institutionen<br />
z.B. Staat/Regeln oder Konvention/sozialer Druck
Interessengruppen<br />
Ansatz Marx: 2 Klassengesellschaft (Eigentümer vs. Besitzlose / Kapitalisten vs. Arbeiter)<br />
Ansatz Madison: Multidimensionale Interessen, Fülle von verschiedenen Interessengruppen<br />
Parallelogramm der Kräfte (Arthur Bentley)<br />
→ Pluralistisches Kräftegleichgewicht der organisierten Interessengruppen<br />
vs.<br />
Bildung, Erhaltung und Durchsetzung von Interessengruppen<br />
Gegenthese von Mancur Olson<br />
– Organisierbarkeit von Gruppen<br />
– Free-Rider und Koordinations Problem und seine Überwindbarkeit<br />
– Ausbeutung der Mehrheit durch kleine/homogene Interessengruppen!<br />
– Probleme grosser Gruppen: Anonymität, Free Rider, Enforcement → latente Gruppen<br />
– kleine Gruppen: überwindung Free Rider Problem, Koordination durch soziale Kontrolle,<br />
weniger interne Interessenkonflikte<br />
– grosse Gruppen nur möglich durch selektive Anreize<br />
Lobbying<br />
Einflusskanäle der Lobbies:<br />
– Versorgung der Politiker mit Information<br />
– Beschaffung von Stimmen für K<strong>and</strong>idaten<br />
– Ausstattung von Parteien und K<strong>and</strong>idaten mit Geld<br />
Geld in Abstimmungen<br />
Annahme: Geldspenden dienen einzig und allein dem Ergebnis von Wahlen oder<br />
Sachabstimmungen<br />
2 verschiedene Hypothesen: Political Man/Economic Man<br />
Political Man Model<br />
– K<strong>and</strong>idaten wählen Position ex ante und Lobbies geben denen Geld, die ihrer Position am<br />
nächsten sind<br />
– Kampagne ist rein informativ<br />
Konsequenz: Beide K<strong>and</strong>idaten wählen die Median-Wähler-Position, Lobbyisten haben keinen<br />
Anreiz, den einen oder <strong>and</strong>eren zu unterstützen.
Economical Man Model:<br />
– Donatoren agieren nicht als Konsumenten, sondern als Investoren<br />
– Politische Kampagne soll die WK aller Wähler erhöhen für meinen K<strong>and</strong>idaten zu stimmen.<br />
→ Wählen beide K<strong>and</strong>idaten den Median-Punkt, erhalten sie beide Spenden von Null und haben<br />
eine 50:50 Gewinnchance, Wählen sie eine variable Position links und rechts vom Median so ergibt<br />
sich:<br />
– Je mehr links ihre Position w<strong>and</strong>ert, desto mehr spenden von Links-Gruppen<br />
– Aber, desto mehr Spenden fliessen auch zu den Rechts-Gruppen<br />
→ Wettbewerb um Geld, treibt die Parteiprogramme ausein<strong>and</strong>er → Wettbewerb um K<strong>and</strong>idaten<br />
führt zu Wettbewerb um Geld<br />
→ Position von K<strong>and</strong>idaten wird endogen, marginale Spende verändert erwartete Stimmenzahl und<br />
Position<br />
→ macht Sinn beide zu unterstützen (einer näher zu meinem Optimum, <strong>and</strong>ere reduziert wenigstens<br />
seinen Abst<strong>and</strong>)<br />
Hypothesen Empirie:<br />
– K<strong>and</strong>idaten/Parteien können Spendenfluss beeinflussen (Stimmverhalten in Vergangenheit,<br />
Ideologische Positionierung, Möglichkeit der Lobby in Zukunft zu nützen)<br />
– Je mehr Mittel einem K<strong>and</strong>idaten/Partei zufliesst, desto mehr Stimmen sollte dieser erhalten<br />
– effektives Stimmverhalten der Gewählten sollte von den erhaltenen Geldmitteln abhängen<br />
→ man gibt alle Spenden aus, die man bekommt, man peilt Punkt an, an dem marginaler<br />
Stimmengewinn = 0<br />
Opportunitätskosten = 0<br />
Gastreferat: <strong>Public</strong> <strong>Choice</strong>/<strong>Economics</strong> in der praktischen Wirtschaftspolitik<br />
Wie bilden sich Stimmbürger ihre Meinung – heuristisch oder systematisch?<br />
heuristisch:<br />
– chronische Nein-Sager<br />
– Befolgung von Polit-Parolen<br />
– Übernahme der Vorschläge von Bundesrat und Parlament<br />
systematisch<br />
– Argumente werden abgewogen<br />
→ heuristische und argumentative Verfahren kommen je nach Vorlage vor<br />
Status Quo Bias<br />
→ Streben der Demokratie nach Lösungen nahe am Status Quo<br />
Erklärt durch:<br />
– Unsicherheit alternativer H<strong>and</strong>lungsmöglichkeiten<br />
– TAK einer Entscheidung<br />
– Bedeutungslosigkeit des Entscheids des einzelnen Stimmbürgers<br />
– Vorzug der Mitte gemäss Medianwähler<br />
– leichtere Organisation der Produzenteninteressen im Vergleich zu den Konsumenteninteressen
Politische Tauschgeschäfte nicht a priori schlecht<br />
– Ausgewogene Paketlösungen sind in der Politik nützlich (Paket das grössere Zahl von<br />
Interessen befriedigt hat mehr Chancen als eine Einzelmassnahme)<br />
– Probleme: Preis des H<strong>and</strong>els schwierig einzuschätzen, Geschäfte werden nicht Zug um Zug<br />
abgewickelt, polit. Verträge zu Lasten Dritter<br />
– Voraussetzung für gute polit. Tauschgeschäfte: Reputation der Akteure, Drohpotential und<br />
Bindungswirkung → da durch Pluralisierung endogenisiert, wird Durchsetzbarkeit polit.<br />
Verträge erschwert → Anreiz zu kurzfristigem Aktionismus<br />
Theorie der Bürokratie<br />
→ Eigengewicht und Eigeninteressen des bürokratischen Apparates beim Entscheid über<br />
Gesetzgebung und Verwaltung → Informationsvorsprung + Problemsicht → Macht<br />
→ da oft diffuse Ziele in Politki und Verwaltung → H<strong>and</strong>lungsspielraum ohne klare Verantwortung<br />
Grosse Anzahl Beschäftigter: 3Mio. Stimmbürger (62%) direkt oder subventioniert vom Staat<br />
abhängig!<br />
Vorlesung 20: Regulierung<br />
<strong>Public</strong> Interest Ansatz:<br />
Marktversagen wird durch unabhängige und idealistische Regulation korrigiert → Sttat agiert als<br />
weiser Philosophen-König<br />
– Herstellung von Effizienz bei Marktversagen → durch Preisregulierung, Mengenregulierung,<br />
Konditionen usw.<br />
– Staatstätigkeit ersetzt private Entscheidungen (Preise/Mengen, Vorschriften über Qualität,<br />
Sicherheit von Produkten und Prozessen)<br />
– Erteilung von Betriebsbewilligungen und überwachen von Geschäftstätigkeit<br />
– Mittelding zwischen privater und staatlicher Aktivität<br />
Ökonomische Begründung für Regulierung<br />
– Monopolmacht<br />
– Externalitäten<br />
– unvollständige oder asymmetrische Information<br />
Methoden der Regulierung<br />
– Tarife<br />
– Preis-Grenzen<br />
– Bewilligungen/Konzessionen<br />
– St<strong>and</strong>ards und Normen<br />
– Limitierung von Öffnungszeiten<br />
– Lizenzierung<br />
Capture oder Special Interest Ansatz<br />
– Regulierung wird nachgefragt von Sonderinteressen (um Wettbewerb zu beschränken, Preise<br />
erhöhen)<br />
– Eigeninteresse der Bürokratie (Budget, Basis für Bestechung)<br />
– Kollusion zwischen Interessengruppen und administrativen Agencies
Ansatz von Stigler<br />
Staat hat Gewalt Monopol, kann Sonderinteressen begünstigen durch:<br />
– Subentionen<br />
– Eintrittsbarrieren<br />
– Substitute und Komplemente<br />
– Vereinbarung fester Preise<br />
→ Regulierung wird von Privatwirtschaft verlangt → spezielle Form des Rent-Seeking<br />
→ Grenzen der politischen Benefits:<br />
– Gruppeninterne Konflikte<br />
– Administrative Kosten<br />
– Einflussreiche Outsider<br />
Alternative Theorien<br />
– Andere Ziele als Effizienz → Öffentlichkeit profitiert trotzdem obwohl Regulierung ineffizient<br />
– Politik ist irrational → keine systematische Erklärung möglich<br />
Was suchen Branchen mit politischer Macht vom Staat zu erhalten?<br />
– Geld<br />
– Ausschluss von (potentiellen) Konkurrenten<br />
– Protektionismus<br />
– Preisüberwachung und Preisfixierung<br />
Ineffizienz und Demokratie<br />
Nutzengewinn für die regulierte Branche ist kleiner als der volkswirtschaftliche Verlust (DL)<br />
– Simultanität (Hohe Abstimmungskosten für die Bürgerinnen)<br />
– Kein Ausschluss der Nicht-Interessierten/Nicht-Betroffenen → Schlechte Anreize für<br />
Informationsbeschaffung<br />
– Folge: politische Präferenzen werden in Abstimmung viel unpräziser ausgedrückt als in<br />
Marktprozessen<br />
Ansatz von Coase<br />
Was ist besser:<br />
– Haftung des Schadenverursachers → Litigation<br />
– Regulierung → Administrative Vorschrift und Überwachung durch „Regulatory Agencies“<br />
→ Ansatz von Coase: TAK sind entscheidend!<br />
Modell von Glaeser und Schleifer<br />
Was ist besser „Litigation“ oder „Regulation“<br />
→ es kommt auf Situation an<br />
– Private Druchsetzung der Eigentumsrechte<br />
– Third Party Enforcement durch Gerichte<br />
– Regulatorische Lösungsansätze<br />
Probleme der alternativen institutionellen Arrangements<br />
– Nichts-tun kann zu Gewalt und Unordnung führen (Hobbes)<br />
– Gerichte sind häufig ineffizient und unzuverlässig<br />
– Regulierung ist anfällig für „Capture“ druch private Sonderinteressen und bürokratischen<br />
Eigeninteressen
Regulierung<br />
pro Regulierung:<br />
– Regulatoren haben stärkere Anreize zur Feststellung von Regelverstössen<br />
– Regulatoren überwinden Free-Rider Problem<br />
– Regulation wirkt präventativ, Gerichte korrektiv<br />
Modell
Interpretation des Modells<br />
– Nur Strict Liability und Negligence können „first best“ sein<br />
– Strict Liability ist nur bei hohem X erzielbar (starker Bias gegen Subversion aber induziert<br />
keine Fehlinvestition) → viel Law&Order Gesellschaft<br />
– Negligence funktioniert bei mittlerem X (nicht so subversionsanfällig, aber induziert<br />
Fehlinvestitionen)<br />
– Regulierung funktioniert bei hohem X, ist aber nie effizient<br />
– Laissez-Faire ist „first best“, wenn Subversion „billig“ d.h. X sehr tief ist<br />
Deregulierung<br />
– Triebkräfte: wachsende Kosten, Kritik der Ökonomie an spezifischen Regulierungs-<br />
Programmen<br />
– OECD Leitästze: klare Ziele + Umsetzungsrahmen, Evulation, Transparenz,<br />
nichtdiskriminierend, Wettbewerbspolitik stärken, Makrtöffnung (techn. H<strong>and</strong>elshemmnisse<br />
weg), Berücksichtigung von div. Beziehungen<br />
Vorlesung 21: Rent Seeking<br />
Renten sind so genannte „unverdiente“ Einkommen aus dem Angebot einer Ressource, die der<br />
Anbieter auch billiger offerieren würde.<br />
Traditionelle Sicht<br />
Kritik:<br />
– Rein statische Betrachtung<br />
– Vernachlässigung des Rentenstrebens als Wettbewerb um die Monopolposition<br />
→ Renten durch: nat. Monopole, nat. Knappheiten, Differentialrente des Bodens durch<br />
Qualitätsunterschiede, staatl. Versorgungs-Monopole, Lizenzierung, Import-Restriktionen<br />
Definition Rent-Seeking<br />
– Rent-Seeker streben aktiv nach Wohlfahrtstransfer zu ihren Gunsten → Wohlfahrtsverlust, da<br />
Rent-Seeker dafür reale Ressourcen verschwenden → GANZE RENTE WIRD VERBRAUCHT
+ DL<br />
Verschwendungsausgaben<br />
– Bewerben um Monopolstellung<br />
– Reaktionen der Bürokraten<br />
– Auswirkungen von 1 und 2 auf Dritte<br />
Mögliche Verschwendungsfelder<br />
– unsinnige Kapazitätserhöhung<br />
– Belegschaftserhöhung<br />
– Anwerben von behördennahen Arbeitskräften, Wettbewerb innerhalb der Behörde<br />
Rent-Seeking ist ein Wettbewerb der Ressourcen verbraucht, ohne Benefits → Werte vernichten<br />
Nicht weit entfernt von Bestechung (auf den ersten Blick reiner Transfer)<br />
Überschwendung:<br />
wenig Wahrscheinlich → besser gar nicht in Rent-Seeking einsteigen<br />
Unterschwendung:<br />
erfolgreiche Interessengruppen minimieren den Aufw<strong>and</strong>, Bestechung auch billiger<br />
Rent-Seeking: Stigler-Peltzman<br />
– Politiker bietet Renten an und fragt Stimmen nach<br />
– Politiker sind Stimmenmaximierer (Votes: V)<br />
– V hängt von Nutzen der Produzenten und der Konsumenten ab<br />
UR = R → Nutzen der regulierten Produzenten = deren Rente
UC = K – R – L → Nutzen der Konsumenten = Konstante (K) minus Rente (R) minus<br />
Wohlfahrtsverlust (L)<br />
– meist haben sehr kleiner Anteil an Wählerschaft<br />
– Produzenten wählen sicher für R-Politiker, Konsumenten evtl. nicht dagegen<br />
→ Politiker bestimmt den Preis so dass V maximiert wird!<br />
Grenzgewinn bei Produzenten = Grenzgewinn bei Konsumenten<br />
Ansatz von McCormick&Tollison<br />
– Gruppen können Eigeninteressen unterschiedlich stark geltend machen<br />
– Legislatur nimmt von Gruppen, die schwach sind und gibt denen, die stark sind!<br />
– Olson: relevant für Gruppen ist nicht Grösse sondern „Stärke“<br />
Wirtschaftspolitische Implikationen<br />
Natürliche Monopole (Konsumenten profitieren stark) und natürliche Konkurrenzmärkte<br />
(Produzenten profitieren stark) sind politisch attraktiv für Gesetzgeber!<br />
Strategien gegen Rent-Seeking<br />
– Institutionen die Wettbewerb garantieren<br />
– Reformen, Deregulierung, Privatisierungswellen<br />
– Versteigerung der notwendigen Lizenzen<br />
– Transparenz und Konkurrenz im politischen Wettbewerb vs. autoritäre Regimes<br />
Rent-Seeking und Sunk Costs<br />
– Rent-Seeking Kosten fallen ex ante an
– Monopol wird auf „ewig“ gewährt<br />
→ Rent-Seeking Costs werden zu Sunk-Costs → Rent-Seeking Kosten sind kapitalisiert, VWL wird<br />
um diesen Betrag ärmer<br />
→ Deregulierung ist doppelt schwierig, weil die Volkswirtschaft die Sunk Costs nie mehr zurück<br />
erlangen kann<br />
Rent-Seeking ohne Sunk Costs<br />
Annahmen: Rentenempfänger müssen laufend investieren, um ihre Renten zu schützen, Es findet<br />
keine Kapitalisierung statt<br />
→ Bei der De-Regulierung fällt der DL als Gewinn an, ebenso die laufenden Aufwendungen<br />
→ Man soll diejenigen Branchen angreifen durch Liberalisierung/De-Regulierung, die sich<br />
besonders stark zu Wehr setzen!<br />
Rentenprotektion als Spiegelbild des Rent-Seeking<br />
– Verteidigung gegen De-Regulierung via Politik<br />
– Verteidigung gegen Konkurrenten in Form <strong>and</strong>erer Rent-Seeker (z.B. Logrolling)<br />
Beispiel Indirekte Steuern<br />
– Konsumenten sind unorganisiert (Olson Problem)<br />
– Produzenten im Verb<strong>and</strong> organisiert, setzen sich gegen Steuer an → PC*BGF istMaximum der<br />
Lobbying Kosten → optimale Steuertheorie berücksichtigt dies nicht und kann falsch sein → Je<br />
höher der von den Produzenten getragene Anteil der Steuer ist, desto grösser der DL mit Rent-<br />
Seeking<br />
→ Gemäss traditioneller Theorie: Güter mit niedriger Nachfrageelastizität besteteuern (da kleines<br />
DL) → mit Rentenprotektion gilt das Gegenteil!<br />
Rent-Seeking und politisches System: Rent-Seeking als zweistufiges System:<br />
1. Stufe: Wettbewerb um Kontrolle des polit. Apparates zur Schaffung Administration und<br />
Zuteilung der Rentenströme<br />
2. Stufe Wettbewerb um die Aufteilung der Renten aus gegebenen Renten-Tatbeständen<br />
(Monopol, Regulierung usw.)<br />
Zwei alternative Modelle:<br />
1. Volle Verschwendung der Rente vernichtet Anreiz → wenige Monopole, aber jedes mit<br />
hohen vwl Kosten<br />
2. Rent-Seeking Kosten sind in Transfers umgew<strong>and</strong>elt worden → relativ viele Monopole,<br />
wenig Verlust<br />
→ Welches ist besser? Unklar
Reformen:<br />
Erfolgreiche Rent-Seeker sind sehr widerst<strong>and</strong>sfähig gegen Liberalisierung/Deregulierung<br />
Gründe gegen Reformen:<br />
– Zerschlagung von Rentensystemen veranlasst Betroffene Ressourcen für den Rentenschutz<br />
einzusetzen<br />
– Rentenprotektion ist soz. Verschwendung → Zerstört Gewinn der De-Regulierung bzw.<br />
Liberalisierung<br />
– Die Interessen von Kapitalisten und Arbeitern sind gleichgerichtet, weil ein Teil der Rente als<br />
höhere Löhne verwendet wird<br />
Passives Monopol wehrt sich nicht gegen Reform, Aktives Monopol schon, muss aber mit<br />
Abwehrkosten von R rechnen.<br />
Wenn R>H lohnt sich der Reformaufw<strong>and</strong> nicht!<br />
→ Prävention ist besser als Heilung → Je mehr Renten politisch geschaffen worden sind, desto<br />
schwieriger die Refom<br />
Beispiele für indirekte Renten<br />
Bauern:<br />
– Importeure betreiben Preisdiskriminierung und verlangen für Lieferungen in die Schweiz<br />
höhere Preise (Viele Zulieferer sind l<strong>and</strong>wirtschaftliche Genossenschaften)<br />
– Kontingente → Kontingents-Renten<br />
Folgen:<br />
– Hohe Arbeitskosten, tiefe Arbeitsproduktivität<br />
– Billiges Kapital, aber sehr tiefe Kapitalproduktivität<br />
– Grossverteiler Coop/Migros erzielen ungenügende Profitmargen → Kapitalvernichter<br />
weil: Non-Profit Charakter, Teil-Duopol, regulatorische Hemmnisse
Vorlesung 22: Logrolling – strategiescher Stimmentausch<br />
Def. Logrolling: A comining to assist another in consideration of receiving assistance in return<br />
Abstimmung nach einfachem Mehr<br />
Dominante Strategie in diesem Fall (entweder A oder B) für jedes Individuum für die Vorlage zu<br />
stimmen, welche es (ordinal) präferiert)<br />
→ sind nicht automatisch Pareto-Optimal → denn Pareto-Optimum bedingt kardinale<br />
Informationen über die relative Intensität der Präferenzen<br />
Wie können Minderheiten ihre Präferenzen ausdrücken?<br />
→ Stimmenkauf (in demokratischen Staaten verboten)<br />
→ Stimmentausch<br />
Drei Wähler, 2 Vorlagen, Nutzen/Kosten<br />
B und C haben grosses Interessen das jeweils „ihre“ Vorlage angenommen wird, dazu sind jeweils 2<br />
Stimmen nötig → Logrolling<br />
→ Logrolling wäre nicht sinnvoll, wenn keine unterschiedlichen Präferenzintensitäten existieren. →<br />
Wohlfahrt bleibt = 0<br />
→ Logrolling kann die Gesamtwohlfahrt auch senken
Bedingungen das Logrolling Wohlfahrtsgewinne auslöst:<br />
kumulative potentielle Nutzenänderung für die (ohne Logrolling verlierende) Minderheit muss<br />
grösser sein, als die kumulative potentielle Nutzenänderung für die (ohne Logrolling gewinnende)<br />
Mehrheit<br />
→ Logrolling erhöht die WK, dass Stimmenden ihren persönlichen Nutzen steigern können<br />
(Gesamtwohlfahrt kann erhöht oder vermindert werden)<br />
Erweiterung Logrolling-Ansatz<br />
→ Strategisches Verhalten und Zyklen<br />
B will beide Vorlagen, C nur eine → B kann bluffen und seinen Nutzen maximieren<br />
Möglichkeit von Zyklen<br />
→ Existenz von Logrolling-Situation setzt intransitive Gruppenpräferenzen voraus, bei transitiven<br />
Gruppenpräferenzen ist kein Logrolling möglich
Vorlesung 23: Bürokratie<br />
<strong>Public</strong> <strong>Choice</strong> Ansatz zum Bürokraten:<br />
– Agent des Staates<br />
– Hat eigene Nutzenfunktion<br />
– Behörde funktioniert wie ein Unternehmen<br />
Bürokratie Modell von Niskanen:<br />
Gewinne fliessen zurück an den Staat<br />
→ Behörde ist nicht an Gewinnen interessiert sondern an Budgetmaximierung (warum<br />
Budgetmaximierung wird nicht erklärt, mögliche Gründe: persönliche Überzeugung über eigene<br />
Wichtigkeit, Bürokratenkompensation, Prestigedenken)<br />
→ Marktwirtschaftlich: Gewinnmaximierung → aber nicht beobachtbar → asymmetrische<br />
Information<br />
→ Es wird nie im Optimum produziert:<br />
– Bei tiefen Produktionskosten: dem<strong>and</strong>-constrained<br />
– Bei hohen Produktionskosten: cost-constrained level
Variationen des Niskanen Modells<br />
– Gewinn kann von Behörde einbehalten werden<br />
– Produziertemenge entspricht Marktgleichgewicht, aber nicht effiziente Mengenregulierung<br />
– „Quiet Life“ führt tendenziell zu zu geringen Produktionsmengen (untere Hierarchie versucht<br />
möglichst wenig zu tun, einfach Auflagen erfüllen)<br />
– Risk-avoiding Bureaucrat: plausible Verhaltensannahme, Auswirkungen schwierig abzuschätzen<br />
→ kann näher zum Optimum bringen, oder kann zu Unterversorgung führen (z.B.<br />
Medikamentenzulassungsbehörde)<br />
Kritik von Miller <strong>and</strong> Moe<br />
– Legislative ist nicht passiv → versucht eigene Zahlungsbereitschaft zu verdecken und versucht<br />
die Kostenfunktion der Behörde heraus zu finden<br />
Anderer Ansatz: Principal Agent Problematik<br />
Legislative als Auftraggeber, Behörde als Auftragnehmer<br />
Fehlverhalten des Bürokraten<br />
– Budgetmissbrauch: ineffizientes Verwenden von Ressourcen, höher bei grosser<br />
Informationsasymmetrie und Möglichkeit des „on-the-job“ Konsums<br />
– Bureaucratic Drift: Autorität wird missbraucht um persönliche Ziele zu erreichen<br />
– Bureaucratic Capture: Behörde durch Interessengruppen eingenommen → fördert<br />
Autoritätsmissbrauch<br />
– Coalitional Drift: Schutz der Legislative<br />
Leviathan-Modell<br />
Kongress, Parlament und Bürokratie sind eine Einheit und maximieren gemeinsam die Grösse des<br />
öffentlichen Sektors (Steuereinnahmen/Staatsausgaben maximieren und nicht optimale Versorgung<br />
mit öffentlichen Gütern)<br />
Eindämmung des Staates durch:<br />
– Begrenzung der Kompetenz Steuern zu erheben<br />
– Begrenzung der Kompetenz Schulden zu machen<br />
– Begrenzung der Kompetenz zur Geldschöpfung<br />
Folgen für Steuern (fixer Betrag der eingenommen werden soll):<br />
– traditionelle Ansicht: Ein breitere Steuerbasis mit dem tieferen Steuersatz ist besser, weil<br />
Nutzenniveau höher (Minimierung DL)<br />
– Leviathan: schmale(ineffiziente) Steuerbasis und hoher Steuersatz sind besser, weil der<br />
Widerst<strong>and</strong> der Bürger grösser ist → Begrenzung
Gastreferat: Der Bürokrat: Versuch einer Ehrenrettung<br />
Theorie legitimer Machtausübung nach Max Weber<br />
→ Bürokratie als „rationale“ Form der „legalen Herrschaft“<br />
– Beruflicher Verwaltungsstab (besser als gewählte amateur Politiker)<br />
Gute Verwaltung?<br />
– Gerechtigkeit, Unparteilichkeit<br />
– Gleichbeh<strong>and</strong>lung<br />
– Effizienz<br />
– Effektivität<br />
– Stabilität und Kontinuität<br />
– Regelgebundenheit<br />
– Sparsamkeit, Leistungsfähigkeit usw<br />
Gründe für Ausdehnung der Verwaltung<br />
– Baumol's Cost Disease:<br />
Gehälter in Branchen wachsen nicht nur mit eigener Arbeitsproduktivität, sondern auch mit<br />
steigenden Löhnen in <strong>and</strong>eren Branchen → widerspricht der Neoklassischen Theorie.<br />
→ Fehlen der Produktivitätssteigerung in Bürokratie<br />
→ Zusammenhang zur Bürokratie??<br />
Vorlesung 24: Korruption<br />
Rent-Seeking Aktivitäten + Eigennutzmaximierende Bürokraten/Politiker → Korruption<br />
Korruptionsindizes<br />
– Mess-Probleme > Korruption geschieht im Verborgenen<br />
– Subjektive Daten (wahrgenommene Korruption mittels Befragung)<br />
– Objective Daten (Verurteilungen, Mikro-ökonomische Untersuchungen, <strong>Public</strong> Expenditure<br />
Tracking Surveys)<br />
Determinanten der Korruption:<br />
– allgemein: unvollkommene Märkte, unvollkommene Kontrolle, Ablehnung von<br />
Korruption/Illegalität<br />
– Diskretionärer Spielraum: unvollständige Kontrolle, Regulierung → je schwächer Regierung<br />
und je stärker reguliert eine Volkswirtschaft ist, desto stärker Korruption → Liberalisierung<br />
senkt Möglichkeiten für Rent-Seeking und Korruption → oftmals ist Liberalisierungsprozess<br />
auch korrupiert<br />
– Rente → Je grösser die Renten, umso mehr Bemühen diese abzuschöpfen und zu erhalten, umso<br />
höhere Zahlungen<br />
– Ablehnung: Korruption ist strafbar usw. (Einkommen aus Korruption, Einkommen, moralische<br />
Werte, Transparenz, Strafe. usw)
Wann entsteht Korruption?<br />
normale ökonomische Analyse der Kriminalität:<br />
Erwarteter Nutzen aus korrupter H<strong>and</strong>lung >= Erwartete Kosten<br />
Basis Modell der Korruption:<br />
Ökonomische Modelle der Korruption<br />
Ressourcen Allokations Modell
Rent-Seeking wird zu Korruption wenn eine der folgenden Prämissen verletzt:<br />
– Prozess der Beeinflussung der Entscheidungsträger ein wettbewerbliches Spiel, dessen Regeln<br />
allen Spielern bekannt<br />
– keine heimliche Ausgleichszahlungen<br />
– Agent und Kunde sind unabhängig → keine Gruppe profitiert vom Einkommen des Anderen<br />
Agency-Modell der Korruption<br />
– Principal/Agent sind Nutzenmaximierer<br />
– unvollkommene Information und unvollkommene Kontrolle<br />
– Kosten: Monitoring, Bonding, Resigual-Verlust (Wohlfahrtsverlust durch Interessendivergenz)<br />
Korruption als Korrektur Mechanismus<br />
– Korruption kann Marktversagen korrigieren wenn ineffiziente Steuern/Regulierungen<br />
umgangen werden, oder Anreiz für Bürokraten (speed money)<br />
– kann zu Markträumung führen<br />
– kann zu Umverteilung führen<br />
Einwände gegen Korruption als Korrektur<br />
1. TAK:<br />
ex-ante: Suchkosten, Risiko, evtl. Vermittler nötig, unvollständige Information<br />
Vertragserfüllung: keine Rechtsmittel zur Durchsetzung<br />
ex-post: Interaktion mit Tausch nicht abgeschlossen (post-enforcement lock-in problem),<br />
Geheimhaltung nötig<br />
2. <strong>Public</strong> <strong>Choice</strong>:<br />
Verzerrungen nicht exogen, sondern sind extra erschaffen worden um Bestechungsgelder<br />
einzubeziehen → künstliche Knappheiten, absichtliche Verspätung, Regulierungen um<br />
zusätzliche Renten zu schaffen<br />
3. Korruption und Wachstum:<br />
Dynamische Effekte von Korruption: Unsicherheit → Fehlallokation, Rent-Seeking →<br />
Fehlallokation<br />
→ verhindert effiziente Allokation und hemmt Innovationsfähigkeit<br />
Emprie Korruption<br />
– tiefere Investitionen/Wachstum durch Korruption<br />
– Zusammensetzung der öffentlichen Ausgaben ändert sich (weniger für Bildung, Gesundheit, da<br />
man dort nicht so viel „einstecken“ kann)<br />
– öffentliche Ausgaben erhöhen sicherheit<br />
– reduziert Staatseinnahmen, schwächt<br />
→ Kausalität wenig erforscht<br />
Reformansätze:<br />
– lawyer's approach: Gesetze verschärfen und Umsetzung verbessern<br />
– businessman's approach: Anreize setzen<br />
– exonomist's approach: Wettbewerb, Marktkräfte und Transparenz verstärken<br />
→ in Realität aber schwierig Korruption zu bekämpfen → mehrere Ansätze gleichzeitig verfolgen<br />
Warum Korruption so hartnäckig?<br />
– schlechtes Regulierungssystem<br />
– Lobbys verhindern Reformen<br />
– soz. Normen, kulturelle Hintergründe<br />
– multiple Gleichgewichte:
Vorlesung 25: Diktaturen<br />
– Wir verstehen Diktaturen schlecht, da abgeschottete Systeme, man sich auf Entstehung statt<br />
Funktion konzentriert, exklusive Betonung der Repression und zentrale Planung<br />
Zentrale Fragen von Wintrobe<br />
– Wie halten sich Diktatoren an der Macht?<br />
– Bringt Diktatur mehr Wachstum?<br />
– Wie sollten westliche Demokratien auf Diktatoren einwirken?<br />
Dilemma des Diktators<br />
– Einsatz von Repression, Angst, Staatsterror<br />
– Unterdrückung von Kritik und Meinungsvielfalt<br />
– Ungewissheit was die Leute wirklich denken und Planen<br />
Mobutu, Saddam, Pinochet → „Great dictators suffer from paranoia“<br />
Lösungen:<br />
→ Diktatoren kaufen sich wichtige Gruppen (Militär/Polizei) und besteuert/unterdrückt den Rest<br />
These:<br />
Jede Dikatur unterdrückt bestimmte Gruppen und privilegiert <strong>and</strong>ere (Minderheiten)<br />
→ Repression und Privilegierung/Loyalität als Instrumente
Reaktion der 4 Typen auf Wachstum<br />
– Tinpots und Timokraten reduzieren die Repression<br />
– Tyrannen und Totalitaristen erhöhen die Repression<br />
Nutzenfunktion des Diktators<br />
U = F(Macht, Konsum)<br />
Modellansatz eines Tinpot Regimes<br />
Repression(Gesetze, Durchsetzung der Gesetze, Bestrafung von oppositionellen Gruppen und<br />
Individuen) + Loyalität (Verteilung von Renten, Privilegierung von gewissen Gruppen<br />
→ Beides erfordert Einsatz von realen Ressourcen → Trade-Off zwischen Repression und Loyalität<br />
Aber: Interdependenz der Instrumente<br />
Produktionsfunktion für Macht<br />
– Loyalität ist kurzfristig fix, langfristig bezüglich Menge und Preis variabel<br />
– Repression kurz- und langfristig variabel<br />
– Diktator ist Tinpot<br />
Maximierung:<br />
– Tinpot minimiert den Aufw<strong>and</strong> um an Macht (Punkt E) zu bleiben<br />
– Tinpot bleibt immer auf πmin → höheres R impliziert tiefere Nachfrage nach L<br />
– Vermehrung der Ressourcen (Wachstum) führt zu höherem Konsum des Diktators<br />
– Steigert Wachstum die Loyalität, senkt der Tinpot die Repression<br />
– Angebot an Loyalität reagiert auf die Höhe der Repression durch Diktator<br />
– Bei tiefer Repression überwiegt der Substitutionseffekt, d.h. L ist steigend (Opposition wird<br />
teurer, siehe Grafik)<br />
– Bei hoher Repression überwiegt Einkommenseffekt, d.h. L ist sinkend (Opportunitätskosten der<br />
Loyalität steigend)<br />
– Loyalität reagiert auf den erwarteten Gewinn eines Regimewechsels (PL = Preis einer Einheit<br />
Loyalität)<br />
– Ausserdem reagiert die Loyalität positiv auf wirtschaftliche Entwicklung (EP = economic<br />
performance)<br />
– L = L (R,PL,EP)
– Ist Diktatur gut für die Wirtschaft? (Beschränkte H<strong>and</strong>lungsfähigkeit, wechselseitige<br />
Blockierung in der Demokratie,..)<br />
– Neikgen Diktatoren eher zum Krieg? (Diktatoren fühlen sich auch von äusseren Feinden<br />
bedroht, Krieg erzeugt Loyalität,...)<br />
– Verteilen Diktaturen mehr Einkommen um? (Schlechter Schutz von ausbeutbaren Minderheiten,<br />
Ausrichtung auf bestimmte privilegierte Gruppen)<br />
Kommunistische Diktaturen<br />
Vergessellschaftung der Produktionsmittel<br />
Substitution der Marktkoordination durch zentralistische Bürokratien<br />
→ Bürokratische Eigendynamik und Eigeninteressen<br />
Kapitalistische Diktaturen<br />
– bessere Chancen, da Disziplinierung der Arbeiter und Schutz des Kapitals<br />
– Können Eigentumsrechte und Kontrakte glaubwürdig garantieren → Anreize für<br />
zukunftsorientierte Entscheidungen<br />
Militärdiktaturen<br />
– häufig sehr kurzlebig, übergeben Macht freiwillig einer zivilen Regierung, da schwierig<br />
Loyalität zu mobilisieren<br />
– können nur besser Repressieren<br />
Rent-Seeking in Diktatur<br />
– Durch freie Entfaltung der Interessengruppen, Logrolling und hohem Organisationsgrad der<br />
Lobbies ist Demokratie anfälliger auf Rent-Seeking<br />
– Diktatur auch weniger verschwenderisch im Rent-Seeking, da weniger Wettbewerb unter Seeker<br />
– Diktatur kann Rent-Seeking eindämmen, ist aber Anfälliger auf Korruption, Nepotismus,...<br />
Wie mit Diktaturen umgehen?<br />
Instrumente zur Förderung von Freiheit und Demokratie<br />
1. Entwicklungshilfe:<br />
Macht bei Tinpots wenig Sinn, da Konsum erhöht wird, oder Repression wird erhöht<br />
Bei Tyrannen oder Totalitarians wird Loyalität und Repression gesteigert<br />
→ Bindung an Regeln nötig (Menschenrechte, Reduktion der Repression)<br />
2. Sanktionen:<br />
Diktator wird zum „first-mover“, funktioniert normalerweise nicht, da nationalistische
Unterstützung gesteigert wird, ist nicht im Interesse des Diktators, isoliert das L<strong>and</strong> von<br />
westlichen Einflüssen<br />
3. H<strong>and</strong>el:<br />
Führt zu Wachstum → kann Loyalität steigern, erhöht Luxusausgaben oder Ausgaben für<br />
Loyalität.<br />
Zunehmender Wohlst<strong>and</strong> erhöht Nachfrage nach Freiheit und Demokratie (aber nur sehr<br />
langfristig), Vernetzung zum Ausl<strong>and</strong> wird erhöht (kann aber auch zu<br />
Ausländerfeindlichkeit, Nationalismus usw führen)<br />
→ Gegenläufige Effekte<br />
Foglen von H<strong>and</strong>el für Tinpot<br />
H<strong>and</strong>el wird Unterstützung des Regimes eher stärken und Repression reduzieren,<br />
Menschenrechtsklausel schadet nicht, H<strong>and</strong>elsabkommen sind eher hilfreich<br />
Folgen von H<strong>and</strong>el für Totalitaristen<br />
– Zunehmende Unterstützung/Loyalität erhöht hier die Repression<br />
– H<strong>and</strong>el macht nur Sinn, wenn dieser die Loyalität untergräbt und dadurch die Repression<br />
reduziert<br />
– Historisch eher das Gegenteil die Regel → H<strong>and</strong>elsabkommen eher schädlich<br />
Drei Alternative Massnahmen gegenüber Tinpots:<br />
Vorlesung 26: Wachstum des Staates und Sonderfall Schweiz<br />
Im 20. Jh. haben sich Staatsquoten von 10-20% auf 40-50% gesteigert! (von marktbasierten<br />
Volkswirtschaften zu „mixed economies“<br />
– Ausdehnung der Staatsquote ein „natürliches Phänomen oder die Folge des Siegeszuges der<br />
Rent-Seeker?<br />
– Bedeuted dies Investitionen in Humankapital und Infrastruktur oder volkswirtschaftliche<br />
Verschwendung?<br />
→ Fördert oder hemmt die steigende Staatsquote das Wirtschaftswachstum?
Unpolitischer Erklärungsansatz (Medianwähler kompatibel, Bowen 1943)<br />
– Nachfragefunktion des Medianwählers → Wachstum der Staatsquote entspricht den Präferenzen<br />
und ist gar kein Problem<br />
– Ableitung einer Nachfragefunktion für Service Levels des Median Wählers<br />
Ansätze:<br />
– Hypothese Baumol: <strong>Public</strong> Services sind relativ arbeitsintensiv und deshalb geringe<br />
Produktivitätssteigerung → Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt führt bei unelastischer Nachfrage<br />
zu relativ steigenden Produktionskosten und Preisen. Name?<br />
– Hypothese Wagner: öffentliche Güter sind einkommenselastisch<br />
– Hypothese von Lindbeck: Präferenzen für öffentliche Güter nehmen zu<br />
– Hypothese Borcherding: Eine wachsende Bevölkerung hat steigernde wie dämpfende Effekte<br />
auf die Staatsquote<br />
– Hypothese von Bradford, Molt und Oates: Je tiefer die „Community inputs“ desto höher die<br />
Preise für öffentliche Güter<br />
– Hypothesen von North und Breton: Kosten der Eigenproduktion innerhalb des Haushalts steigen<br />
wegen erhöhter Mobilität und Erwerbstätigkeit, Familienproduktion wird ersetzt durch<br />
öffentliche Güter<br />
– Hypothese North: steigende TAK infolge zunehmender Spezialisierung/Differenzierung in<br />
Wirtschaft, unklar: warum Transaktionssektor öffentlich und nicht privat?<br />
– Hypothesen Kann und Rubin: Kosten der Steuervermeidung und Steuerhinterziehung sind<br />
gestiegen → Staat kommt leichter zu Steuereinnahmen<br />
→ Was bringen die unpolitischen Ansätze:<br />
wenige empirische Evidenz (ausser Baumol)<br />
Politischer Ansatz → service public nicht öffentliches Gut, sondern egoistisch umverteilend<br />
– Transfer von privaten Gütern an bestimmte Individuuen → Wachstum der Staatsquote ist<br />
volkswirtschaftlich schädlich, da reines Rent-Seeking<br />
Rent-Seeking im Medianwählermodell:<br />
– <strong>Public</strong> Services rein private Güter → eigennützige Verteilungszwecke<br />
– Durchschnittseinkommen liegt über Medianeinkommen! → Umverteilung zugunsten der<br />
unteren Hälfte<br />
→ emprisich nicht robust bzw. fragwürdig<br />
Rent-Seeking und verteilungspolitische Koaltitionen:<br />
– wie Medianwählermodell, aber zusätzlich hängt Intensität der Rent-Seeking Aktivitäten (Erfolg/<br />
Misserfolg) von TAK, Erträgen aus der Koaltitionsbildung ab.<br />
– Erfolge sind häufiger, wenn: Differenz zwischen Arm/Reich gross (grössere Benefits) und die<br />
Verteilung unter den Armen relativ gleich ist → kleine TAK<br />
Auch Ausbeutung der Mehrheit durch Minderheiten denkbar:<br />
– Wachsender Druck von Sonderinteressen<br />
– Wachsende Lobbying Atkivitäten<br />
→ Wachstum des Staates<br />
Ursachen für wachsenden Druck und Erfolg von Sonderinteressen:<br />
– Zunehmende Spezialisierung und Differenzierung und Arbeitsteilung<br />
– Zunehmende Heterogenität und Komplexität der Gesellschaft<br />
– Märkte immer unpersönlicher und Anonymer → sinkende politische TAK des Rent-Seekings,<br />
Abnehmende Sichtbarkeit des allgemeinen Interesses<br />
– Reduktion des Wettbewerbs via Protektionismus (Arbeitnehmer und Arbeitgeber)
– Branchen/Regionen erkämpfen Schutz<br />
Soziale Affinität und wirtschaftliche Entwicklung<br />
Ansatz fokussiert auf relative Stärken von Interessengruppen die für und gegen die Umverteilung<br />
sind.<br />
Soziale Affinität: Individuen berücksichtigen auch Einkommen <strong>and</strong>erer (altruistisch, reziprok, aber<br />
limitiert durch stärkeres Eigeninteresse)<br />
→ Folgen: wirtschaftliche Entwicklung erhöht Einkommen über Subsistenzniveau → Ärmere<br />
Schichten können politische Investitionen vornehmen, dies senkt jedoch auch die<br />
Sympathie/Empathie der Reicheren gegenüber den Ärmeren<br />
→ zuerst obsiegt Umverteilung, dann macht sich Widerst<strong>and</strong> breit<br />
→ soziale Affinität bewirkt das Mittelschicht eher für Arme eintritt, wenn Gefahr besteht das sie<br />
Arm werden, und vice versa<br />
Leviathan Modell:<br />
Wachstum der Staatsausgaben wird durch die Zentralisierung angetrieben → auf lokaler Ebene<br />
bremst die Mobilität die Staatstätigkeit<br />
Der Wettbewerb zwischen Gemeinden und Kantonen wird ausgegschaltet<br />
Staatsausgaben sind positiv mit dem Grad der Zentralisierung korreliert, negativ mit dem Grad der<br />
Fragmentierung<br />
→ empirische Resultate sind nicht eindeutig<br />
Fiskal-Illsuionen (Oates)<br />
Das Volk unterliegt systematischen Fehlern bei der Einschätzung der fiskalischen Parametern<br />
Gründe:<br />
– Komplexität der Steuersysteme<br />
– Einkommenselastizität der progressiven Steuer<br />
– Schulden Illusionen<br />
– Fly-Paper Effekt bei zwei- oder mehrstufigem Fiskalsystem