bau - RDB eV
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bau - RDB eV
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Offizielles Organ<br />
des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
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Bergingenieure<br />
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2013<br />
64. Jahrgang<br />
berg<br />
<strong>bau</strong><br />
<strong>bau</strong><br />
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Z e i t s c h r i f t f ü r<br />
Energie, Umwelt <strong>bau</strong><br />
K 10978<br />
berg<br />
<strong>bau</strong><br />
3<br />
2013 Rohstoffgewinnung,<br />
64. Jahrgang<br />
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Inhaltsübersicht<br />
98 berg<strong>bau</strong> aktuell<br />
Bergwerksbetrieb<br />
102 Grubenwasserhaltung –<br />
Änderung der<br />
Grubenwasserhaltung<br />
im Ruhrrevier im<br />
Zuge der Stilllegung des<br />
Steinkohlenberg<strong>bau</strong>es<br />
Bergdirektor Dipl.-Ing.<br />
Tassilo Terwelp<br />
Besucherbergwerke<br />
106 <br />
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Leitender Bergdirektor Dipl.-Ing.<br />
Ludger HermesDipl.-Ing. (FH)<br />
Thorsten Helmke<br />
Dipl.-Ing. Jörg Habicht<br />
<br />
Tage<strong>bau</strong>sanierung<br />
109 <br />
<br />
<br />
Dipl.-Ing. Grit Uhlig<br />
Regenerative Energien<br />
116 Wenn der Wind dreht –<br />
Reich werden die anderen<br />
Dr.-Ing. Bruno Heide<br />
Fachverbände und Unternehmen<br />
117 UVMB-Mitgliederversammlung<br />
und Fachtagung Beton und<br />
Mörtel<br />
Auslandsberg<strong>bau</strong><br />
118 Der Schatz von Tavan Tolgoi<br />
in der Mongolei<br />
Aus- und Fortbildung<br />
119<br />
121<br />
123<br />
123<br />
124<br />
124<br />
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2011/12<br />
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125 Industrie<br />
<strong>bau</strong>ma 2013<br />
131 Journal<br />
133 Veranstaltungen<br />
<strong>RDB</strong>-Betriebserfahrungsaustausch<br />
135 <br />
<br />
<br />
<strong>RDB</strong> e.V.<br />
137 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
138 <strong>RDB</strong>-Veranstaltungen/<br />
Mitteilungen<br />
139 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
144 <strong>RDB</strong>-Info/Impressum<br />
101 Stellenanzeige<br />
Buchbesprechungen<br />
115 <br />
118 <br />
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Vorschau 4/2013<br />
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berg<strong>bau</strong> 3/2013 97
erg<br />
aktuell<br />
<strong>bau</strong><br />
Tage<strong>bau</strong> Inden: Wasser marsch für den neuen<br />
Schlichbach<br />
Wasser marsch: Gemeinsam öffneten der Landrat des Kreises<br />
Düren, Wolfgang Spelthahn, der Bürgermeister der Gemeinde<br />
Inden, Ulrich Schuster, der 1. Beigeordnete der Stadt Düren,<br />
Harald Sievers und Dr. Lars Kulik, Leiter Braunkohlenplanung<br />
RWE Power, sowie der Leiter des Tage<strong>bau</strong>s Inden, Dr. Stephan<br />
Strunkgen<br />
Inbetriebnahme des neuen Schlichbachs wird, wie bei der<br />
<br />
sich Landrat Spelthahn <br />
<br />
€ in dieses<br />
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Strunk. Bis heute hat sich<br />
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angesiedelt.<br />
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und Pflanzenarten beobachtet, die auf der Liste bedrohter Tier-<br />
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Strunk-<br />
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Eröffnung Schildbach<br />
Foto: RWE Power<br />
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des Planfeststellungsverfahrens mit öffentlicher Beteiligung erteil-<br />
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Kraftwerk auf dem Stand der Technik gehalten, damit es auch<br />
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98 berg<strong>bau</strong> 3/2013
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berg<strong>bau</strong> 3/2013 99
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nicht minder imposantes Bauwerk: das neue Schiffshebewerk<br />
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Niederfinow werden insgesamt 40 000 m 3 Beton vom Pumpen-<br />
Dienstleister an die entsprechenden Punkte geliefert.<br />
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Schiffshebewerk nicht in China oder dem Nahen Osten entsteht,<br />
den,<br />
sondern in einem kleinen Ort in Ostdeutschland. Niederfinow<br />
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Duisburg und Stettin mehr als das Doppelte, sprich bis zu 2 300 t<br />
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114 m haben, können nun passieren, ohne geteilt zu werden. Die<br />
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stabiles Seilrollensystem bewegt.<br />
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Bereich der 9 200 t.<br />
Das neue Schiffshebewerk Niederfinow wird vom Bund finanziert.<br />
Eine Kofinanzierung von 20% der Baukosten erfolgt durch<br />
die EU. Das neue Bauwerk entsteht bis 2015 unter der Regie<br />
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wenn man die Fahrmischer der TBG Transportbeton Oder-Spree<br />
GmbH & Co. KG als Beteiligung der Heidelberger Beton GmbH im<br />
Vordergrund betrachtet.<br />
Foto: HeidelbergCement/Fuchs<br />
Das bisherige Bauwerk ist dabei für sich alleine bereits bemer-<br />
<br />
<br />
der Bundesingenieurkammer als geschütztes Industriedenkmal<br />
-<br />
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Beeindruckend, auch wenn es von heutigen Rekordhaltern wie<br />
dem Schiffshebewerk am Drei-Schluchten-Staudamm am Jiangt-<br />
-<br />
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wurde. Trotzdem wird vermutlich auch der Neu<strong>bau</strong> in Niederfinow<br />
<br />
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Ministerpräsidentin Lieberknecht zu Besuch<br />
im Kaliwerk Werra<br />
Christine Lieberknecht<br />
Norbert<br />
Steiner das Kaliwerk Werra im hessisch-thüringischen Kalire-<br />
<br />
<br />
heimischer Rohstoffe als einer wichtigen Basis für eine moderne<br />
Industriegesellschaft die positive Entwicklung des thüringischen<br />
Standorts sowie die Sicherung der Grundlagen für eine nachhaltig<br />
erfolgreiche Kaliproduktion in der Region.<br />
<br />
Lieberknecht unter anderem über die modernen Prozesse<br />
der Düngemittelproduktion sowie die fortgeschrittenen Bau-<br />
<br />
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beeindruckt.<br />
Norbert Steiner<br />
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berg<strong>bau</strong> 3/2013 101
Bergwerksbetrieb<br />
Grubenwasserhaltung –<br />
Änderung der Grubenwasserhaltung im Ruhrrevier im Zuge<br />
der Stilllegung des Steinkohlenberg<strong>bau</strong>es<br />
Bergdirektor Dipl.-Ing. Tassilo Terwelp, Dortmund*<br />
Das Land Nordrhein-Westfalen,<br />
das Saarland und die RAG-Stiftung<br />
haben in dem sogenannten<br />
Erblastenvertrag zur Bewältigung<br />
der Ewigkeitslasten des Steinkohlenberg<strong>bau</strong>es<br />
der RAG AG nach<br />
endgültiger Stilllegung des<br />
Steinkohlenberg<strong>bau</strong>es u.a. auch<br />
Regelungen zur Grubenwasserhaltung<br />
bei Stilllegung von Bergwerken<br />
getroffen.<br />
Vor dem Hintergrund der absehbaren<br />
langfristigen Stilllegung<br />
der heute noch betriebenen<br />
Bergwerksstandorte hat sich die<br />
Abteilung „Berg<strong>bau</strong> und Energie<br />
in NRW“ der Bezirksregierung<br />
Arnsberg als Bergbehörde in<br />
zunehmendem Maße mit der<br />
Grubenwasserthematik im Ruhrgebiet<br />
zu befassen.<br />
Sie ist in diesem Zusammenhang<br />
für die Überwachung einer geordneten<br />
Grubenwasserhaltung nach<br />
Rückzug des Steinkohlenberg<strong>bau</strong>es<br />
zuständig.<br />
Dabei steht neben grubensicherheitlichen<br />
Aspekten der Schutz<br />
der Tagesoberfläche im Vordergrund.<br />
Eine Anhebung des Grubenwasserstandsniveaus<br />
muss<br />
im Rahmen des Rückzuges aus<br />
der Lagerstätte daher sorgfältig<br />
geplant und gesteuert werden,<br />
damit nachteilige Auswirkungen<br />
an der Tagesoberfläche vermieden<br />
werden.<br />
Grubenwassersituation im<br />
Ruhrrevier<br />
Steinkohlenberg<strong>bau</strong> im Ruhrrevier wurde<br />
erstmals im 13. Jahrhundert schriftlich<br />
erwähnt. Er nahm seinen Anfang im<br />
Süden des Revieres im Bereich der Ruhr,<br />
dort, wo das Steinkohlengebirge mit seinen<br />
Steinkohlenflözen an der Tagesoberfläche<br />
austritt. Bis zum 18. Jahrhundert<br />
beschränkte sich der untertägige Steinkohlenberg<strong>bau</strong><br />
wegen der in dieser Zeit<br />
zur Verfügung stehenden technischen<br />
Einrichtungen zur Wasserlösung auf den<br />
tages- und oberflächennahen Berg<strong>bau</strong>.<br />
Das den Ab<strong>bau</strong>en zufließende Grubenwasser<br />
wurde über Wasserlösungsstollen,<br />
sog. Erbstollen, in die Vorfluter bzw. in die<br />
Ruhr abgeführt (Bild 3).<br />
Nach Nordwesten hin taucht das<br />
Steinkohlengebirge unter ein zunehmend<br />
mächtiger werdendes Deckgebirge ab.<br />
Erst mit Einführung der Dampfmaschine<br />
war es möglich, vom Stollenberg<strong>bau</strong> in<br />
den Tief<strong>bau</strong> überzugehen. Mit Hilfe der<br />
neuen Technik konnte das den tiefen Gruben<strong>bau</strong>en<br />
zufließende Grubenwasser zu<br />
Tage gehoben und in die Vorflut abgeleitet<br />
werden. Im Jahre 1801 wurde auf der Zeche<br />
Vollmond in Bochum-Werne die erste<br />
Dampfmaschine der Bauart Newcomen zu<br />
Wasserhaltungszwecken im Ruhrberg<strong>bau</strong><br />
in Betrieb genommen.<br />
Mit dem im Laufe der Zeit weiter nach<br />
Norden fortschreitenden Steinkohlenab<strong>bau</strong><br />
mussten die neuen Steinkohlenbergwerke<br />
die Kohle in immer tieferen Grubenfeldern<br />
ab<strong>bau</strong>en. Die mittlere Gewinnungsteufe<br />
beträgt heute ca. 1 100 m. Die Grubenfelder<br />
der stillgelegten Bergwerke wurden<br />
größten Teils geflutet. Um den Zufluss von<br />
Grubenwasser aus den stillgelegten Bergwerken<br />
von den Ab<strong>bau</strong>en der betriebenen<br />
Bergwerke fernzuhalten, sind in der Vergangenheit<br />
verschiedene stillgelegte Bergwerke<br />
daraufhin zu Zentralwasserhaltungsanlagen<br />
umge<strong>bau</strong>t worden (Bild 1+2).<br />
So ist es kein Zufall, dass fast an gleicher<br />
Stelle, ca. 1,5 km nordöstlich des<br />
ehemaligen Pumpschachtes der Zeche<br />
Vollmond, bis heute auf der Zentralwasserhaltung<br />
Robert Müser Grubenwasser<br />
gehoben wird.<br />
Die Zentralen Wasserhaltungen erfüllen<br />
einerseits die sicherheitliche Aufgabe,<br />
die in Betrieb befindlichen Bergwerke vor<br />
zulaufendem Grubenwasser zu schützen.<br />
Andererseits erfüllen die Zentralen<br />
Wasserhaltungen untereinander die wirtschaftliche<br />
Aufgabe, dass kein Grubenwasser<br />
an Übertrittsstellen zu tieferen<br />
Wasserprovinzen überläuft. Der Anstieg<br />
des Grubenwassers wird hierzu auf ein<br />
bestimmtes Schutzniveau bzw. Pumpniveau<br />
begrenzt, um auf diese Weise unnötig<br />
hohe Pumpkosten zu vermeiden<br />
(Bild 2). Bei den Pumpniveaus gibt es daher<br />
erhebliche Unterschiede. So wird das<br />
Wasser auf der Zentralen Wasserhaltung<br />
*Bergdirektor Dipl.-Ing. Tassilo Terwelp<br />
Bezirksregierung Arnsberg<br />
Dezernat 63<br />
Zentrale Grubenwasserhaltung,<br />
Schutzniveau<br />
Grubenwasseranstieg, Schachtverfüllung<br />
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E-Mail:<br />
tassilo.terwelp@bezreg-arnsberg.nrw.de<br />
Internet: www.bezreg-arnsberg-nrw.de 1 Schematische Darstellung der Wasserhaltungsmaßnahmen im Schnitt Bild: RAG<br />
102 berg<strong>bau</strong> 3/2013
Bergwerksbetrieb<br />
2 Zentrale Grubenwasserhaltungen der RAG und Wasserprovinzen an der Ruhr Bild: RAG<br />
3 Grundprinzip der Grubenwassersituation an der Ruhr Bild: Bez.-Reg. Arnsberg<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 103
Bergwerksbetrieb<br />
Friedlicher Nachbar in Bochum-Linden bei<br />
ca. 260 m Teufe angenommen, während<br />
die Grubenwasserannahme auf der Zentralwasserhaltung<br />
Zollverein in Essen bei<br />
ca. 1 000 m Teufe liegt.<br />
Herkunft und<br />
Zusammensetzung<br />
des Grubenwassers<br />
Das Grubenwasser besteht hauptsächlich<br />
aus Poren- und Grundwasser, das den<br />
Gruben<strong>bau</strong>en aus dem Deckgebirge über<br />
Störungen und Klüfte im Gebirge zuläuft.<br />
In sehr tiefen Gruben<strong>bau</strong>en im nördlichen<br />
Ruhrrevier treten außerdem hydrothermal<br />
geprägte Tiefenwässer hinzu. Die Grubenwässer<br />
im Ruhrrevier sind unterschiedlich<br />
stark mineralisiert. Die Mineralisation des<br />
Grubenwassers wird im Wesentlichen<br />
von Chlorid-, Sulfat- und Eisengehalten<br />
bestimmt. Das mit Tiefenwässern beeinflusste<br />
Grubenwasser ist zusätzlich durch<br />
hydrothermaltypische Stoffe, z.B. Barium,<br />
gekennzeichnet.<br />
Im südlichen Ruhrrevier weisen die<br />
Grubenwässer eine eher geringe Mineralisation<br />
auf, da sie auf Grund des fehlenden<br />
oder geringmächtigen Deckgebirges sehr<br />
stark von den Niederschlägen abhängig<br />
sind. Die den Gruben<strong>bau</strong>en der Zentralwasserhaltung<br />
Heinrich in Essen zufließenden<br />
Grubenwässer haben eine so<br />
geringe Mineralisation, dass sie sogar für<br />
die Notwasserversorgung der Stadt Essen<br />
geeignet sind.<br />
Nach Norden hin, mit zunehmendem<br />
Deckgebirge und zunehmender Teufe der<br />
Gruben<strong>bau</strong>e, nimmt der Salzgehalt des<br />
Grubenwassers durch Einfluss des solehaltigen<br />
Turon/Cenoman-Grundwasserleiters<br />
im Deckgebirge und der Tiefenwässer<br />
deutlich zu.<br />
Auswirkungen eines<br />
unkontrollierten<br />
Grubenwasseranstieges<br />
Auf Grund der vereinbarten Stilllegung<br />
des subventionierten Steinkohlenberg<strong>bau</strong>s<br />
in 2018 bestünde in grubensicherheitlicher<br />
Hinsicht keine Notwendigkeit<br />
mehr, die Grubenwasserhaltung auf dem<br />
derzeitigen Niveau weiterhin zu betreiben.<br />
Mit Einstellung der Grubenwasserhaltung<br />
würde aber das Grubenwasserniveau im<br />
Ruhrrevier weiträumig ansteigen. Ein unkontrollierter<br />
Grubenwasseranstieg ohne<br />
gegensteuernde Maßnahmen beinhaltet<br />
jedoch verschiedene Risikopotentiale insbesondere<br />
für die Tagesoberfläche, denen<br />
begegnet werden muss. Zu den Risikopotentialen<br />
zählen insbesondere eine erhöhte<br />
Tagesbruchgefährdung, Ausgasungen<br />
und Bodenhebungen an der Tagesoberfläche<br />
sowie nachteilige Auswirkungen auf<br />
den Grundwasserkörper im Deckgebirge.<br />
Erhöhte<br />
Tagesbruchgefährdung<br />
In der Vergangenheit war es üblich,<br />
aufgegebene Schächte sowie tagesnahe<br />
und oberflächennahe Gruben<strong>bau</strong>e mit<br />
aus Lockermassen bestehendem Versatzmaterial<br />
zu verfüllen. Wenn diese<br />
Gruben<strong>bau</strong>e unter dem Einfluss eines<br />
Grubenwasseranstiegs geraten, können<br />
Ausspüleffekte und Materialumlagerungen<br />
zu einem Nachsacken von Füllsäulen<br />
bis hin zu einem Zusammenbrechen von<br />
Schächten, Stollen oder unverfüllter Hohlräume<br />
führen. Ein besonderes Risiko geht<br />
von diesen Gruben<strong>bau</strong>en naturgemäß in<br />
Bereichen mit Be<strong>bau</strong>ung aus. Der tagesnahe<br />
und oberflächennahe Berg<strong>bau</strong> in be<strong>bau</strong>ten<br />
Bereichen des Ruhrrevieres, von<br />
dem bei einem Grubenwasseranstieg eine<br />
erhöhte Tagesbruchgefährdung ausgeht,<br />
ist auf einer Fläche von insgesamt ca.<br />
79 km 2 verbreitet. Außerdem sind im Einflussbereich<br />
der Zentralen Wasserhaltungen<br />
mehr als 6 000 verlassene Tagesöffnungen<br />
sowohl in erloschenen, als auch<br />
bestehenden Bergwerksfeldern betroffen,<br />
deren Sicherheitszustand noch nicht vollständig<br />
ermittelt worden ist.<br />
Ausgasungen an der<br />
Tagesoberfläche<br />
Ein weiteres Risikopotential stellt das<br />
im Steinkohlengebirge bzw. in den offenen<br />
Gruben<strong>bau</strong>en auftretende Grubengas<br />
(Methan) dar, welches bei einem Grubenwasseranstieg<br />
in Form diffuser Gasaustritte<br />
an der Tagesoberfläche, insbesondere<br />
entlang von Auflockerungszonen im<br />
Gebirge und im Bereich von Schächten,<br />
in Erscheinung treten kann. In diesen Bereichen<br />
ist nicht auszuschließen, dass sich<br />
das Grubengas in Baugruben oder Kellern<br />
und bei mangelnder Belüftung in explosionsgefährlicher<br />
Konzentration ansammelt.<br />
Bodenhebungen<br />
Je nach geologischer Ausprägung des<br />
Gebirges führen Quell- und Auftriebskräfte<br />
bei einem Einstau von Grubenwasser in<br />
das Deckgebirge zu Bodenhebungen an<br />
der Tagesoberfläche. Treten die Bodenhebungen<br />
gleichmäßig auf, sind keine negativen<br />
Auswirkungen an der Tagesoberfläche<br />
zu erwarten. Ein erhöhtes Schadensausmaß<br />
ist jedoch bei ungleichmäßigen<br />
Bodenhebungen zu erwarten. Diese ungleichmäßigen<br />
Hebungen können auf und<br />
in unmittelbarer Nähe von Unstetigkeiten,<br />
wie Erdstufen, -spalten und –rissen, und<br />
beim Übergang zu Bereichen mit unterschiedlichem<br />
Flutungsverlauf auftreten.<br />
Unstetigkeiten sind Schadensstellen und<br />
-linien, die bereits bei der untertägigen Gewinnung<br />
der Steinkohle erzeugt wurden.<br />
Als weitere Ursachen kommen geologisch<br />
vorgeprägte Störungslinien, die unter dem<br />
Einfluss der Bodenbewegungen aus der<br />
Steinkohlengewinnung schadensrelevant<br />
wurden, oder ab<strong>bau</strong>bedingt ausgeprägte<br />
Zerrungszonen in Frage.<br />
Wasserwirtschaftliche<br />
Auswirkungen<br />
Das über dem steinkohleführenden<br />
Karbongebirge aufliegende Deckgebirge<br />
enthält in verschiedenen Bereichen des<br />
Ruhrgebietes wasserwirtschaftlich bedeutsame<br />
Grundwasservorkommen, die<br />
u.a. zur Trinkwasserversorgung bestimmt<br />
oder als Mineralbrunnen genutzt werden.<br />
Unter bestimmten hydrogeologischen Voraussetzungen<br />
ist nicht auszuschließen,<br />
dass der Einstau von stark salzhaltigen<br />
Grubenwässern in das Deckgebirge die<br />
Grundwasserqualität beeinflusst. Der<br />
Einstau von Grubenwasser in das Deckgebirge<br />
kann auch zu Veränderungen<br />
des Grundwasserspiegels führen mit der<br />
Folge von gebietsweisen Vernässungen<br />
an der Tagesoberfläche, vor allem in<br />
berg<strong>bau</strong>lichen Senkungsbereichen. Besondere<br />
Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang<br />
auch den sonst trockenen<br />
Altablagerungen (Deponien) und Altstandorten<br />
zu, die im Fall einer Erhöhung des<br />
Grundwasserspiegels unter Grundwassereinfluss<br />
geraten können.<br />
Bergbehördliche Maßnahmen<br />
bei einem begrenzten<br />
Anheben der<br />
Grubenwasserspiegel<br />
Im Rahmen der Stilllegung eines Bergwerkes<br />
müssen untertägige Rückzugsund<br />
Sicherungsarbeiten durchgeführt<br />
werden, damit von dem ehemaligen Bergwerksbetrieb<br />
in Zukunft keine Gefahren für<br />
die Allgemeinheit ausgehen können. Diese<br />
Arbeiten, zu denen auch die Schachtverfüllungen<br />
zählen, sind Gegenstand des<br />
bergrechtlichen Abschlussbetriebsplanverfahrens<br />
über den ordnungsgemäßen<br />
Rückzug aus dem Grubengebäude. Der<br />
Abschlussbetriebsplan muss außerdem<br />
ein Grubenwasserhaltungskonzept enthalten,<br />
wie künftig mit dem weiterhin dem<br />
Grubengebäude zufließenden Grubenwasser<br />
umgegangen werden soll. Falls<br />
das ansteigende Grubenwasser nicht einer<br />
bestehenden Zentralwasserhaltung<br />
zugeführt werden kann, entsteht in der<br />
Regel am Standort des stillgelegten Bergwerkes<br />
eine neue Zentralwasserhaltung,<br />
für die ein bergrechtlicher Hauptbetriebsplan<br />
erforderlich ist. Die neue Zentralwasserhaltung<br />
kann künftig das Grubenwasser<br />
auf einem höheren Pumpniveau<br />
annehmen als das noch zu Betriebszeiten<br />
des Bergwerkes erforderlich gewesen ist,<br />
denn es ist aus sicherheitlichen und wirt-<br />
104 berg<strong>bau</strong> 3/2013
Bergwerksbetrieb<br />
schaftlichen Gründen nicht notwendig,<br />
das Grubenwasser dauerhaft aus dem<br />
tiefsten Niveau zu heben. In dem Grubenwasserhaltungskonzept<br />
wird daher<br />
ein Pumpniveau ermittelt, das sowohl die<br />
noch in Betrieb befindlichen Bergwerke<br />
vor zulaufenden Grubenwasser, als auch<br />
die Tagesoberfläche vor schädlichen Auswirkungen<br />
schützt.<br />
Die bereits beschriebenen Auswirkungen<br />
eines unkontrollierten Grubenwasseranstieges<br />
lassen sich nach den bisherigen<br />
Erfahrungen vermeiden, wenn das Grubenwasser<br />
das Niveau des Deckgebirges<br />
nicht erreicht.<br />
Eine dauerhafte Grubenwasserhebung<br />
beeinflusst dagegen jedoch die Qualität<br />
des Gewässers, in das das Grubenwasser<br />
abgeleitet werden muss. Aus diesem<br />
Grund werden in dem Grubenwasserhaltungskonzept<br />
die untertägigen Grubenwasserzuflüsse<br />
auf ihre hydrochemische<br />
Beschaffenheit untersucht, um auf Grundlage<br />
einer Grubenwasserqualitätsprognose<br />
eine Bewertung über die künftige<br />
Gewässereinleitung vornehmen zu können.<br />
In diesem Zusammenhang sind die<br />
Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie von<br />
Bedeutung, die ggf. weitergehende Aufbereitungsmaßnahmen<br />
erforderlich machen.<br />
Im wassertechnischen Feinkonzept des<br />
Abschlussbetriebsplanes ist der Bergbehörde<br />
nachzuweisen, dass geeignete<br />
Maßnahmen für die untertägige Wasserwegigkeit<br />
zur dauerhaften Durchleitung<br />
des Grubenwassers zu den Wasserhaltungspumpen<br />
ergriffen werden. Dies ist<br />
wichtig, damit keine abgekapselten Wasserprovinzen<br />
entstehen, in denen das<br />
Grubenwasser unkontrolliert ansteigen<br />
kann. Hierzu werden Haupt- und Nebenwasserwege<br />
für die Durchleitung von<br />
Grubenwasser entsprechend präpariert,<br />
indem vorhandene Rohrleitungsstränge<br />
in definierten Abständen geöffnet und<br />
zusätzliche Rohrleitungen mit definierten<br />
Trennstellen auf der Sohle verlegt werden.<br />
Im Fall des Zubruchgehens einer Strecke<br />
ist die Wasserdurchleitung dann über diese<br />
Rohrleitungen möglich. In den Wasserwegen<br />
müssen außerdem alle aufschwimmenden<br />
Materialien, die die vorhandenen<br />
Durchleitöffnungen in Streckendämmen<br />
verstopfen können, beseitigt werden. Zusätzlich<br />
werden vor diesen Durchleitöffnungen<br />
in der Strecke Netze aufgespannt<br />
(sog. Holzfänger).<br />
Schließlich ist im Abschlussbetriebsplan<br />
über den ordnungsgemäßen Rückzug<br />
aus dem Grubengebäude anhand eines<br />
Entgasungskonzeptes nachzuweisen,<br />
dass durch eine gezielte Annahme des im<br />
Grubengebäude vorhandenen Grubengases<br />
diffuse Ausgasungen an der Tagesoberfläche<br />
so weit wie möglich verhindert<br />
werden. Durch Öffnen von ausgewählten<br />
Dämmen abgeworfener Grubenfelder und<br />
Sohlenbereiche im Rahmen des Rückzuges<br />
sowie durch die Präparierung von<br />
Gasleitungen im Zuge der Verfüllung von<br />
Tagesschächten muss eine Gaswegigkeit<br />
zur gefahrlosen Abführung des verdrängten<br />
Grubengases bis nach über Tage<br />
hergestellt werden. In der Regel wird an<br />
den verfüllten Tagesschächten mit einer<br />
Entgasungsleitung zusätzlich eine Grubengasverwertung<br />
betrieben. Durch die<br />
Gasabsaugung wird im Grubengebäude<br />
ein Unterdruck angelegt, der verhindert,<br />
dass das Grubengas an der Tagesoberfläche<br />
diffus austreten kann.<br />
Die Entwicklung und die Auswirkungen<br />
eines begrenzten Anhebens der Grubenwasserspiegel<br />
müssen letztendlich im<br />
Rahmen des Abschlussbetriebsplanverfahrens<br />
anhand eines entsprechenden<br />
Monitorings überwacht und kontrolliert<br />
werden. Hierzu zählt die Beobachtung des<br />
auf ein bestimmtes Pumpniveau begrenzten<br />
Grubenwasseranstieges über Lotungsleitungen<br />
an ausgewählten verfüllten<br />
Tagesschächten. An den Lotungsergebnissen<br />
kann festgestellt werden, ob sich<br />
die Anhebung des Grubenwasserstandes<br />
im Hinblick auf die Aufnahme der Pumpmaßnahmen<br />
wie erwartet entwickelt. Mit<br />
Hilfe der Lotungsergebnisse können auch<br />
Rückschlüsse auf Wasserwegigkeiten von<br />
Übertrittsstellen und Flutungsverläufe gezogen<br />
werden. Außerdem ist die Entwicklung<br />
der hydrochemischen Zusammensetzung<br />
des Grubenwassers im Hinblick auf<br />
die Einleitung des Grubenwassers bei Erreichen<br />
des Pumpniveaus in ein Gewässer<br />
von Bedeutung. Hierzu werden an den Lotungsleitungen<br />
hydrochemische Untersuchungen<br />
durchgeführt. Weiterer Bestandteil<br />
des Monitorings ist die Beobachtung<br />
der Tagesoberfläche auf Bodenhebungen<br />
mit Hilfe von Nivellementmessungen. In<br />
diesem Zusammenhang wird ein besonderes<br />
Augenmerk auf die Beobachtung von<br />
Unstetigkeiten in sensiblen Bereichen, z.B.<br />
im Bereich von Wohnbe<strong>bau</strong>ung, gelegt,<br />
um größeren Gebäudeschäden bereits<br />
frühzeitig mit geeigneten Sicherungsmaßnahmen<br />
begegnen zu können. Schließlich<br />
werden auf Grund des im verlassenen Grubengebäude<br />
auftretenden Druckanstieges<br />
des Grubengases ausgasungsgefährdete<br />
Bereiche an der Tagesoberfläche messtechnisch<br />
überwacht.<br />
Fazit<br />
Auf Grund der bisherigen Erfahrung der<br />
Bergbehörde aus verschiedenen begrenzten<br />
Grubenwasseranstiegen im Ruhrrevier<br />
kann festgestellt werden, dass mit<br />
den beschriebenen Instrumenten eines<br />
kontrollierten Anhebens der Grubenwasserspiegel<br />
grubenwasseranstiegsbedingte<br />
Einwirkungen auf die Tagesoberfläche<br />
frühzeitig erkannt und sicher beherrscht<br />
werden können.<br />
Anzeige<br />
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Zeitschrift für<br />
Rohstoffgewinnung,<br />
Energie, Umwelt<br />
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berg<strong>bau</strong> 3/2013 105
Besucherbergwerke<br />
Besucherbergwerke und -höhlen –<br />
Einfluss der zunehmenden Eventkultur auf das bergrechtliche<br />
Genehmigungsmanagement für den Betrieb von Besucherbergwerken und -höhlen<br />
Leitender Bergdirektor Dipl.-Ing. Ludger Hermes, Dipl.-Ing. Thorsten Helmke, Dortmund,<br />
Dipl.-Ing. Jörg Habicht, Düsseldorf*<br />
Für die Errichtung und den<br />
Betrieb eines Besucherbergwerkes<br />
bzw. einer Besucherhöhle<br />
legt das Bundesberggesetz<br />
(BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl.<br />
I S. 1310) in § 129 Abs. 1 die<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
fest.<br />
Rechtliche Historie,<br />
rechtliche Grundlagen<br />
Die erstmalige Einbeziehung von Besucherbergwerken<br />
und -höhlen in die Überwachung<br />
der Berggesetzgebung geschah<br />
im Jahr 1975 im Land Baden-Württemberg<br />
durch das 3. Bergrechtsänderungsgesetz<br />
vom 08.04.1975. Hier wurden die<br />
stillgelegten Gruben<strong>bau</strong>e, die nicht dem<br />
Zweck der Mineralgewinnung dienten, in<br />
die Berggesetze des Landes einbezogen.<br />
Ziel war es, eine ständige Überwachung<br />
der Sicherheit der Gruben<strong>bau</strong>e mit den<br />
bergrechtlichen Eingriffsmöglichkeiten sowohl<br />
zum Schutz der Beschäftigten als<br />
*Dipl.-Ing. Ludger Hermes<br />
Leitender Bergdirektor<br />
Bezirksregierung Arnsberg<br />
Dezernat 63<br />
Altberg<strong>bau</strong> und Flächenrecycling<br />
Goebenstraße 25<br />
44135 Dortmund<br />
Tel.: 02931/823992<br />
E-Mail: ludger.hermes@bra.nrw.de<br />
Internet: www.bra.nrw.de<br />
Dipl.-Ing. (FH) Thorsten Helmke<br />
Bergamtmann<br />
<strong>RDB</strong>-Mitglied<br />
Bezirksregierung Arnsberg<br />
Abteilung 6 Berg<strong>bau</strong> und Energie NRW<br />
Dezernat 63 - Besucherbergwerke und<br />
Schauhöhlen, Landschafts<strong>bau</strong>werke,<br />
Schachtverfüllung<br />
Standort Dortmund<br />
Goebenstraße 25<br />
44135 Dortmund/NG K1<br />
Tel.: 02931/823651<br />
Fax: 02931/8247220<br />
E-Mail: thorsten.helmke@bra.nrw.de<br />
Internet: www.bra.nrw.de<br />
Dipl.-Ing. Jörg Habicht<br />
Bergamtsrat<br />
Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie,<br />
Handwerk und Mittelstand des Landes NRW<br />
Referat Kraftwerks- und Netztechnik<br />
Haroldstraße 4<br />
40213 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211/8372592<br />
E-Mail: joerg.habicht@bra.nrw.de<br />
Internet: www.bra.nrw.de<br />
auch der berg<strong>bau</strong>fremden Personen (Besucher)<br />
sicherzustellen. Diese Überlegungen<br />
führten auch zur Berücksichtigung<br />
von Besucherbergwerken und -höhlen im<br />
BBergG, das bis heute Bestand hat.<br />
In § 2 Abs. 2 Nr. 3 und § 129 Abs. 1<br />
BBergG ist festgelegt, dass für die Besucherbergwerke<br />
und -höhlen die §§ 50<br />
bis 62 und 65 bis 74 BBergG gelten, d.h.<br />
soweit die Besonderheiten dieser Einrichtungen<br />
dies zulassen oder erfordern. Die<br />
genannten Vorschriften enthalten Regelungen<br />
über das Betriebsplanverfahren,<br />
die verantwortlichen Personen, die Ermächtigung<br />
zum Erlass von Bergverordnungen<br />
und die Bergaufsicht. Besucherbergwerke<br />
und -höhlen i.S.d. § 129 Abs.1<br />
BBergG unterliegen somit grundsätzlich<br />
der Bergaufsicht.<br />
Besucherbergwerke und Besucherhöhlen<br />
definieren sich wie folgt:<br />
● Unter einem Besucherbergwerk versteht<br />
man Gruben<strong>bau</strong>e eines stillgelegten<br />
Bergwerkes oder eines teilstillgelegten<br />
Bergwerkes, die der Öffentlichkeit<br />
zur Besichtigung zugänglich gemacht<br />
werden.<br />
● Besucherhöhlen sind natürliche Höhlen,<br />
die von einem Betreiber Besuchern<br />
für organisierte Besichtigungszwecke<br />
zugänglich gemacht werden.<br />
Es handelt sich nicht um Besucherbergwerke<br />
bzw. -höhlen, wenn folgende Merkmale<br />
erfüllt sind:<br />
● Laufende Berg<strong>bau</strong>betriebe<br />
● Stillgelegte Bergwerke oder natürliche<br />
Höhlen, die zugänglich sind, ohne hierzu<br />
bestimmt und von einem Betreiber<br />
eröffnet zu sein<br />
● Künstliche Hohlräume nicht berg<strong>bau</strong>lichen<br />
Ursprungs (z.B. Tiefkeller und<br />
sog. Höhler, Luftschutzanlagen, Kraftwerkskavernen,<br />
alte Tunnelanlagen<br />
usw.).<br />
Besucherbergwerk als<br />
eine mögliche Folgenutzung<br />
eines ehemaligen Bergwerkes<br />
Ehemalige Bergleute stillgelegter<br />
Bergwerksbetriebe sind häufig an der<br />
geschichtlichen Aufarbeitung der Historie<br />
interessiert. Sie betreiben oftmals Anstrengungen,<br />
ein Besucherbergwerk zu<br />
eröffnen. Oftmals liegt der Betrieb eines<br />
Besucherbergwerkes bzw. einer Besucherhöhle<br />
mit dem Ziel der Tourismusförderung<br />
auch in kommunalem Interesse.<br />
Als Einzelperson ist so ein Vorhaben in<br />
den meisten Fällen nicht bzw. nur schwer<br />
realisierbar, so dass in den meisten Fällen<br />
als Träger die Kreise, Gemeinden oder<br />
Vereine in Betracht kommen. Eine weitere<br />
Möglichkeit besteht in der Gründung einer<br />
Betreibergesellschaft. Durch die oben<br />
beschriebenen Randbedingungen leisten<br />
häufig kommunale bzw. städtische Einrichtungen<br />
wie etwa Bauhöfe der Gemeinden<br />
ihren Beitrag und ermöglichen letztlich<br />
durch ihre Unterstützung erst den Betrieb<br />
eines Besucherbergwerkes. Für die Realisierung<br />
eines Besucherbergwerkes bzw.<br />
einer Besucherhöhle ist als Instrument der<br />
Berggesetzgebung das Betriebsplanverfahren<br />
maßgeblich.<br />
Danach hat der Unternehmer vor der<br />
Nutzung eines Grubengebäudes als Besucherbergwerk<br />
einen Abschlussbetriebsplan<br />
gemäß § 53 BBergG vorzulegen,<br />
durch den sicher gestellt wird, dass von<br />
dem ehemaligen Bergwerksbetrieb zu<br />
keinem Zeitpunkt der Betriebseinstellung<br />
erkennbare Gefahren für Leben und Gesundheit<br />
Dritter ausgehen. Der Abschlussbetriebsplan<br />
bedarf der bergbehördlichen<br />
<br />
Energie in NRW“ der Bezirksregierung<br />
Arnsberg. Nach der vollständigen Durchführung<br />
des Abschlussbetriebsplanes<br />
kann in der Regel davon ausgegangen<br />
werden, dass die Anforderungen an eine<br />
ordnungsgemäße Betriebseinstellung erfüllt<br />
sind und die Bergaufsicht über den<br />
Bergwerksbetrieb endet.<br />
Soweit betriebliche Einrichtungen vorhanden<br />
sind, die nicht im Rahmen der<br />
Folgenutzung als Besucherbergwerk<br />
Verwendung finden, sind diese zuvor ordnungsgemäß<br />
zu beseitigen. Soweit zum<br />
Zeitpunkt der Einstellung eines Bergwerksbetriebes<br />
Willensbekundungen etwaiger<br />
zukünftiger Betreiber eines Besucherbergwerkes<br />
vorliegen und nachvollziehbare<br />
Planungen erkennbar sind, werden diese<br />
Aspekte der angestrebten Folgenutzung<br />
als Besucherbergwerk im Abschlussbetriebsplanverfahren<br />
mit berücksichtigt. Für<br />
einen Berg<strong>bau</strong>unternehmer stellt ein Besucherbergwerk<br />
als Folgenutzung seines<br />
Berg<strong>bau</strong>betriebes insoweit keine Möglichkeit<br />
dar, sich der Pflicht zur Durchführung<br />
eines Abschlussbetriebsplanes und der<br />
106 berg<strong>bau</strong> 3/2012
Besucherbergwerke<br />
Erfüllung der einhergehenden Anforderungen<br />
an eine ordnungsgemäße Betriebseinstellung<br />
zu entziehen.<br />
Die Folgenutzung als Besucherbergwerk<br />
oder die Nutzung einer Besucherhöhle<br />
fällt wiederum unter die Berggesetzgebung.<br />
Demnach ist für die Errichtung<br />
und den Betrieb eines Besucherbergwerkes<br />
bzw. einer -höhle ein Hauptbetriebsplan<br />
gemäß den Bestimmungen in § 52<br />
Abs. 1 BBergG vorzulegen. Im Hauptbetriebsplan<br />
ist insbesondere der in § 55<br />
Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 BBergG festgelegte<br />
<br />
Konkret heißt dies, dass bei der Prüfung<br />
und Zulassung des Betriebsplanes im Wesentlichen<br />
Belange zu folgenden Punkten<br />
zu berücksichtigen sind:<br />
● Grubensicherheit (Standfestigkeit des<br />
Gebirges, ausreichende Bewetterung,<br />
sichere Fahrwege, Arbeitsschutz bei<br />
Erweiterungsarbeiten)<br />
● Flucht- und Rettungskonzept (im Bedarfsfall<br />
Einbindung örtlicher Rettungsdienste)<br />
● Brand- und Explosionsschutz<br />
● persönliche Schutzausrüstung<br />
● Abfallwirtschaft<br />
● Natur- und Artenschutz<br />
● fernmündliche Kommunikation<br />
● Strahlenschutz.<br />
Die Einhaltung der hierzu notwendigen<br />
Bestimmungen wird durch regelmäßige<br />
bergbehördliche Befahrungen kontrolliert.<br />
Es kann davon ausgegangen werden,<br />
dass für bestehende Besucherbergwerke<br />
und -höhlen Betriebspläne vorliegen, da<br />
nur ausnahmsweise eine Befreiung von<br />
<br />
Wandel der<br />
Besucherbergwerke und<br />
–höhlen zu Eventstätten<br />
Nur in sehr wenigen Fällen wurden<br />
Besucherbergwerke als unmittelbare Folgenutzung<br />
von Berg<strong>bau</strong>betrieben direkt<br />
nach Einstellung des Bergwerkes eröffnet<br />
oder als Museum oder Schaubergwerk<br />
weiter betrieben.<br />
In Porta-Westfalica wurde das Besu-<br />
<br />
Bestwig-Ramsbeck das Besucherberg-<br />
des<br />
errichtet, aus denen sich der laufende<br />
Bergwerksbetrieb zurückgezogen hatte.<br />
Dort können heute Interessierte in gesicherten<br />
und besucherorientiert hergerichteten<br />
Bereichen des ehemaligen aktiven<br />
Bergwerkes realitätsnah und authentisch<br />
etwas über den Beruf und die harte Arbeit<br />
des Bergmannes erfahren. Unterschiedliche,<br />
vom jeweiligen Stand der Technik und<br />
Mechanisierung abhängige Ab<strong>bau</strong>verfahren<br />
können vor Ort nachvollzogen werden.<br />
Die durch zufließendes Wasser und vorliegende<br />
Lagerstättenverhältnisse bedingten<br />
Schwierigkeiten für die Aufsuchung, Gewinnung<br />
und Transport der Bodenschätze<br />
werden offenkundig und nachvollziehbar<br />
erlebbar. Die Bedeutung des Berg<strong>bau</strong>es<br />
als Zugmaschine der technischen Entwicklung<br />
wird allenthalben deutlich und<br />
die erdachten technischen Lösungen werden<br />
anschaulich dargeboten. Teile des<br />
ehemaligen Maschinenparks sind erhalten<br />
und werden funktionsbereit gehalten.<br />
Viele der heutigen Besucherbergwerke<br />
und -höhlen wurden nach Jahren ihres<br />
Schattendaseins eher zufällig bei<br />
Grabungen und anderen Arbeiten oder<br />
bei Recherchen in Stadtarchiven wiederentdeckt.<br />
Es bildeten sich kleine Interessengemeinschaften,<br />
die der Bevölkerung<br />
das Gefundene oftmals in mühevoller und<br />
langjähriger Arbeit zugänglich gemacht<br />
haben. Fachwissen, das die Stollen- bzw.<br />
Höhlenführer oftmals aus jahrelanger aktiver<br />
Berg<strong>bau</strong>tätigkeit selbst erworben haben,<br />
wird in den Führungen weitergeben.<br />
Zum Teil werden umfängliche Mineraliensammlungen<br />
zur Schau gestellt. Die Entstehung<br />
unterschiedlicher Lagerstätten<br />
1 Besucherbergwerke und Besucherhöhlen unter Bergaufsicht in NRW<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2012 107
Besucherbergwerke<br />
werden unter Bezug auf die geologischen<br />
Zeiträume erklärt. Oftmals werden auch<br />
die Aufbereitung der gewonnen Produkte<br />
erläutert und die Weiterverarbeitung sowie<br />
weitere Verwendung veranschaulicht.<br />
Die insegesamt 25 in Nordrhein-Westfalen<br />
unter Bergaufsicht betriebenen Besucherbergwerke<br />
und -höhlen sind in Bild 1 dargestellt.<br />
Besucherbergwerke und -höhlen verzeichnen<br />
z.T. stagnierende bis sinkende<br />
Besucherzahlen. Untertägige Besucherbergwerke<br />
und -höhlen sollen nach<br />
der Absicht der Betreiber zunehmend<br />
nicht nur für Besichtigungen, sondern<br />
auch für Veranstaltungen verschieden-<br />
<br />
Besuchergruppen anzusprechen gibt es<br />
eine Vielzahl von Ideen, die nachfolgend<br />
beispielhaft beschrieben werden<br />
sollen:<br />
● In der Kluterthöhle in Ennepetal werden,<br />
nach Altersgruppen angepasste,<br />
Führungen angeboten. Für Kinder- und<br />
Jugendgruppen gibt es Schatzsuchen<br />
<br />
treme Touren“, in denen man sich als<br />
Forscher und Entdecker individuell fordern<br />
und erfahren kann.<br />
● Der für Besucher freigegebene Bereich<br />
der Attendorner Tropfsteinhöhle (Atta-<br />
Höhle) erstreckt sich auf ca. 1 800 m<br />
des insgesamt 6 670 m langen Labyrinths.<br />
Hier finden Konzerte statt und<br />
es besteht die Möglichkeit sich in der<br />
Höhle standesamtlich trauen zu lassen.<br />
<br />
Käse“, der für ca. 3 Monate in der Attendorner<br />
Tropfsteinhöhle reift, gekostet<br />
werden.<br />
● In der Zeche Graf Wittekind (Steinkohle)<br />
werden von den aktiven Mitgliedern<br />
in alter bergmännischer Bauweise<br />
Strecken vorgetrieben und die Kohle<br />
abge<strong>bau</strong>t. Angemeldete kleine Besuchergruppen<br />
werden in die Traditionen<br />
des Bergmannsstandes am praktischen<br />
Beispiel eingeführt.<br />
● <br />
werden regelmäßig Konzerte, Musik-Lasershows,<br />
Lesungen und unter anderem<br />
auch kulinarische Veranstaltungen durchgeführt.<br />
Das Bergwerk kann für private<br />
Feiern angemietet werden und hochzeitswillige<br />
Paare können sich hier im Berg-<br />
<br />
Trauungen finden auch in der Wiehler<br />
Tropfsteinhöhle und im Schieferschaubergwerk<br />
Raumland statt. Wie auch in anderen<br />
Besucherbergwerken gibt es eine<br />
Mitmachschmiede und die Möglichkeit<br />
Mineralien zu suchen. Für Sporttaucher<br />
<br />
gefluteten Ab<strong>bau</strong>bereiche des Besucherbergwerks<br />
mit großen, bis über 50 m tiefen,<br />
untertägigen Seen zur Verfügung.<br />
● -<br />
<br />
(Marsberg) werden zusammen mit<br />
<br />
Light-Dinner“ durchgeführt, bei denen<br />
im Anschluss an eine Führung durch<br />
das Besucherbergwerk in der Grube ein<br />
mehrgängiges Menü serviert wird.<br />
● de<br />
in den letzten Jahren ein, schon zur<br />
aktiven Zeit des Bergwerkes verbrochener,<br />
Stollen aufgewältigt. In diesem<br />
Stollen, mit seinem Ausgang in einem<br />
ehemaligen Steinbruch, kann man den<br />
Spuren des Berg<strong>bau</strong>es im Flöz Geitling<br />
3 folgen. In den Stollen des Besucherbergwerkes<br />
führt die Firma Deilmann-<br />
Haniel in den Wintermonaten Sanierungsmaßnahmen<br />
durch und nutzt<br />
diese Gelegenheit Ihre Auszubildenden<br />
im Bergmannshandwerk (Felssicherung<br />
und Unterstützungsaus<strong>bau</strong>) praktisch<br />
zu schulen.<br />
● -<br />
<br />
(ehemals Felicitas Stollen) in Bad Fredeburg<br />
als Heilstollenkurbetrieb anerkannt.<br />
Die besonders reine Luft wirkt<br />
heilsam auf Lunge und Herz. Das Stol-<br />
<br />
als Mineralwasser abgefüllt weltweit<br />
vertrieben (Bild 2).<br />
2 Anerkennung zweier Stollen als<br />
Heilstollenkurbetrieb durch den<br />
Regierungspräsidenten<br />
Dr. Gerd Bollermann (re.)<br />
Fotos: Berzirksregierung Arnsberg<br />
Darüber hinaus werden ständig neue<br />
Konzepte auf Ihre Machbarkeit geprüft.<br />
Zurzeit werden folgende Projektideen<br />
verfolgt:<br />
● Eine heimische Whiskybrennerei prüft<br />
ob in den Besucherhöhlen der Region<br />
die Fässer bei konstanten Temperaturen<br />
der Höhlen eingelagert werden<br />
können. Auch eine Verköstigung im<br />
besonderen Höhlenambiente wird erwogen.<br />
● Auch über die Möglichkeit Pilze zu<br />
züchten wurde nachgedacht, da die<br />
konstante Luftfeuchtigkeit und gleichbleibenden<br />
Temperaturen ideale Bedingungen<br />
für solch ein Vorhaben böten<br />
● Selbst für erneuerbare Energien sind<br />
diese ehemaligen Berg<strong>bau</strong>betriebe<br />
interessant, da sich hier Pumpspeicherkraftwerke<br />
realisieren ließen. Der<br />
Einsatz von Wärmepumpen in diesen<br />
Betrieben wird ebenfalls geprüft.<br />
Da der Betrieb von Besucherbergwerken<br />
und -höhlen grundsätzlich, wie oben<br />
ausgeführt, der Bergaufsicht unterliegt,<br />
erstreckt sich diese auch auf Sonderveranstaltungen<br />
(Events). Im Rahmen dieser<br />
Sonderveranstaltungen sind dabei weitere<br />
Rechtsmaterien außerhalb des Bergrechtes<br />
zu berücksichtigen. Da die bergrechtliche<br />
Betriebsplanzulassung keine Konzentrationswirkung<br />
entfaltet, müssen vom<br />
Betreiber ggf. andere öffentlich-rechtliche<br />
Genehmigungen (Erlaubnisse, Gestattungen,<br />
u.a.) bei den zuständigen Fachbehörden<br />
parallel eingeholt werden. Soweit<br />
andere Behörden mit ihren Aufsichtsbefugnissen<br />
berührt sind, werden diese im<br />
Betriebsplanverfahren beteiligt.<br />
Neben dem Bergrecht können u.a. folgende<br />
Rechtsbereiche berührt sein:<br />
● das Gaststättenrecht<br />
● das Feuerschutz- und Hilfeleistungsgesetz<br />
● das Denkmalschutzrecht<br />
● das Strahlenschutzrecht.<br />
Daneben kommen ordnungsrechtliche<br />
len<br />
Ordnungsrecht in Betracht. Diese<br />
betreffen die öffentliche Sicherheit und<br />
Ordnung, den Parkraumbedarf, die Sicherstellung<br />
einer ausreichenden Erste<br />
Hilfe-Versorgung.<br />
Fazit<br />
Als Fazit ist festzuhalten, dass beim<br />
Betrieb von Besucherbergwerken und<br />
-höhlen die Beherrschung der untertägigen<br />
Gegebenheiten (Standsicherheit,<br />
Bewetterung, Betrieb von Schachtanlagen<br />
und Grubenbahnen sowie Wasserhaltung)<br />
weiterhin oberstes Gebot sein muss.<br />
Es darf nicht verkannt werden, dass Besucherbergwerke<br />
und -höhlen ein Gefahrenpotential<br />
für Mitarbeiter und Besucher<br />
aufweisen, das zu großen Teilen mit dem<br />
Gefahrenpotential eines aktiven Bergwerkes<br />
identisch oder zumindest ähnlich ist.<br />
Dabei unterliegt heute der Betrieb von<br />
Besucherbergwerken und -höhlen einem<br />
Wandel, der die Grenze von einem<br />
reinen berg<strong>bau</strong>lichen Besuchs- und Besichtigungserlebnis<br />
hin zu einer Eventkultur<br />
überschreitet. Dem muss im Betriebsplanverfahren<br />
Rechnung getragen<br />
werden.<br />
Die Bergbehörde regelt nicht mehr nur<br />
den Besuchs- und Besichtigungsbetrieb,<br />
sondern hat im Lichte der sich wandelnden<br />
Praxis das Genehmigungsmanagement<br />
bedarfsorientiert fortzuentwickeln.<br />
108 berg<strong>bau</strong> 3/2012
Tage<strong>bau</strong>sanierung<br />
Aktuelle Herausforderungen und Stand der<br />
Braunkohlesanierung<br />
Dipl.-Ing. Grit Uhlig, Leipzig*<br />
Seit der Wiedervereinigung<br />
Deutschlands im Jahr 1990 wurde<br />
die Braunkohlenindustrie auf dem<br />
Gebiet der ehemaligen Deutschen<br />
Demokratischen Republik (DDR)<br />
tiefgreifend umstrukturiert.<br />
Dieser Prozess hat im Lausitzer<br />
und Mitteldeutschen Revier zu<br />
einem positiven Wandel<br />
beigetragen. Die Sanierung von<br />
rund 100 000 ha berg<strong>bau</strong>lichen<br />
Flächen sowie die Wiederherstellung<br />
eines sich weitgehend<br />
selbst regulierenden Wasserhaushaltes<br />
auf einer Fläche von<br />
rund 390 000 ha wird daher oft<br />
als größte Landschafts<strong>bau</strong>stelle<br />
Europas bezeichnet.<br />
Wegen der großen Dimension<br />
der Braunkohlesanierung sind der<br />
Bund und die Braunkohleländer<br />
Brandenburg, Sachsen, Sachsen-<br />
Anhalt und Thüringen bereits<br />
1992 übereingekommen, dass<br />
diese Arbeiten gemeinsam finanziert<br />
werden.<br />
Die LMBV ist als 100-prozentiges<br />
Bundesunternehmen bergrechtlich<br />
verantwortlicher Projektträger.<br />
Das hierzu geschlossene Verwaltungsabkommen<br />
wird seit 1993<br />
für jeweils 5 Jahre ergänzt. Insgesamt<br />
wurden fast 10 Mrd. € in die<br />
beiden Reviere investiert.<br />
*Dipl.-Ing. Grit Uhlig<br />
Leiterin Sanierungsbereich Mitteldeutschland<br />
Lausitzer und Mitteldeutsche<br />
Berg<strong>bau</strong>-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV)<br />
Walter-Köhn-Straße 2<br />
04356 Leipzig<br />
Tel.: 0341 / 22 22 21 11<br />
Fax: 0341 / 22 22 23 00<br />
Internet: www.lmbv.de<br />
Vortrag gehalten anlässlich der<br />
DEBRIV-Tagung im Mai 2012 in Cottbus<br />
Die verbleibenden Aufgaben bei<br />
der Wiedernutzbarmachung der<br />
berg<strong>bau</strong>lich beanspruchten Flächen<br />
von stillgelegten<br />
Betrieben der Braunkohlenindustrie<br />
sind weiterhin mit vielfältigen<br />
technischen und ökologischen<br />
Herausforderungen verbunden. Im<br />
Folgenden werden neben der Darstellung<br />
der in den letzten 20 Jahren<br />
erzielten Ergebnisse und<br />
vielfältigen Erfahrungen auch die<br />
aufgetretenen Rückschläge sowie<br />
die noch offenen Fragestellungen<br />
resümiert und ein Ausblick auf die<br />
verbleibenden Aufgaben gegeben.<br />
Der Aufgabenschwerpunkt<br />
verlagert sich auf die Beseitigung<br />
der Eingriffe in den Grundwasserhaushalt<br />
und in das Oberflächengewässersystem<br />
der Berg<strong>bau</strong>in-<br />
1 Karte des südlichen Bereiches Tage<strong>bau</strong> Nachterstedt mit Concordiasee, Rutschungskessel, Lage ausgewählter Erkundungs- und Entwässerungsmaßnahmen<br />
sowie Restkohlepfeilern und untertägigen Strecken<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 109
Tage<strong>bau</strong>sanierung<br />
dustrie Ostdeutschlands. Inhaltlich<br />
lehnt sich der Beitrag an den am<br />
10.05.2012 beim Braunkohlentag<br />
des Deutsche Braunkohlen-<br />
Industrie-Verein e.V. (DEBRIV) in<br />
Cottbus gehaltenen Vortrag an.<br />
Besondere Herausforderungen<br />
und Stand der<br />
Sanierungsdurchführung<br />
Vor den Ausführungen zur planmäßigen<br />
Umsetzung der Sanierungsprojekte, den<br />
dabei erreichten Stand und die aktuellen,<br />
neuen Herausforderungen insbesondere<br />
bei der Herstellung der öffentlichen Sicherheit<br />
wird zum einen über den Stand<br />
der Ursachenermittlung zum Böschungsunglück<br />
Nachterstedt berichtet und zum<br />
zweiten auf die Problematik der langzeitsicheren<br />
Gestaltung von Kippen in der Lausitz<br />
näher eingegangen. Zudem werden<br />
die prädestinierten Lösungsansätze zu<br />
ihrer Bewältigung vorgestellt.<br />
Nachterstedt<br />
Das Böschungsunglück von Nachterstedt<br />
am 18.07.2009, bei dem 3 Menschen<br />
ihr Leben verloren haben, ist das<br />
folgenschwerste Ereignis in der Braunkohlesanierung.<br />
Der Raum Nachterstedt<br />
wurde geprägt durch 160 Jahre Braunkohlenberg<strong>bau</strong><br />
sowohl im Tief<strong>bau</strong> als auch<br />
im Tage<strong>bau</strong> sowie das damit verbundene<br />
Auffahren und erneute Überbaggern von<br />
Kippen und Halden. Die LMBV sowie die<br />
Bergbehörde waren zusammen mit ihren<br />
Gutachtern im Verlauf der Untersuchungen,<br />
für die auch rund 20 000 Altakten<br />
ausgewertet wurden, zu der Einschätzung<br />
gekommen, dass in Anbetracht des komplexen<br />
Ursachenhintergrundes umfangreiche<br />
neue Daten erhoben werden müssen,<br />
unter anderem um die geologische und<br />
hydrologische Situation unmittelbar vor<br />
und nach dem Böschungsabbruch bewerten<br />
zu können sowie auch um eine Prüfung<br />
aller bodenmechanischen Kennwerte<br />
zu ermöglichen, auf deren Grundlage<br />
dann alle weiteren Standsicherheitsuntersuchungen<br />
der Böschungen um den Concordiasee<br />
erfolgen.<br />
Ein wesentliches Element zur Datenerhebung<br />
war die seeseitige Erkundung, bei<br />
der auf dem Concordiasee bis April 2012<br />
von 3 Pontons aus 25 Kernbohrungen und<br />
21 Drucksondierungen, im Bild 1 durch<br />
grüne Punkte bzw. Kreuze dargestellt, niedergebracht<br />
wurden.<br />
Zur Erfassung der Drücke wurden in<br />
mehreren Liegendgrundwasserhorizonten<br />
45 Piezometer installiert. Im Ergebnis wurde<br />
mit den Bohrungen auch der unverändert<br />
stabile Zustand der dunkelbraun dargestellten<br />
Restkohlepfeiler (Bild 1), die im<br />
Grenzbereich des unter- und übertägigen<br />
Berg<strong>bau</strong>s verblieben sind, nach dem Böschungsversagen<br />
festgestellt.<br />
Den 2. Schwerpunkt bildet die Herstellung<br />
zahlreicher Brunnen und Grundwassermessstellen<br />
entlang der Südwestböschung,<br />
im Bild 1 als grüne Punkte<br />
dargestellt. Mit der schrittweisen Inbetriebnahme<br />
der Brunnengalerie wird auch eine<br />
deutliche Entspannung der böschungsnahen<br />
Wasserdrücke erreicht und damit die<br />
Standsicherheit erhöht und die Voraussetzungen<br />
für eine Neugestaltung des beeinträchtigten<br />
Böschungsareals geschaffen.<br />
Der 3. Erkundungsschwerpunkt ist die<br />
Klärung der Existenz einiger untertägiger<br />
Gruben<strong>bau</strong>e und Strecken aus dem 19. und<br />
20. Jahrhundert, im Bild 1 schwarz und magenta<br />
dargestellt, die nach dem Risswerk<br />
überbaggert wurden. Für die magentafarbenen<br />
Strecken bestehen nach der Auswertung<br />
verschiedener Altunterlagen hierüber<br />
Zweifel, die mit den hier gelb symbolisierten<br />
Bohrungen ausgeräumt werden sollen.<br />
Die Existenz dieser Strecken sowie deren<br />
Verwahrzustand sind entscheidend für<br />
eine eventuelle hydrologische Verbindung<br />
zwischen den Böschungsbereichen und<br />
dem Hinterland. Die Böschungsabschnitte<br />
östlich und westlich des Rutschungskessels<br />
werden auf der Grundlage neuer Erkundungsdaten<br />
einer Standsicherheitsbewertung<br />
unterzogen.<br />
<br />
110 berg<strong>bau</strong> 3/2013
Tage<strong>bau</strong>sanierung<br />
Ein 4. Punkt ist die Aufklärung von Ursache<br />
und Wirkung eines seismischen<br />
Ereignisses, das mit seinem Epizentrum<br />
im Raum Nachterstedt von 13 Messstationen,<br />
insbesondere den Stationen in Staßfurt<br />
und Wimmelburg, registriert wurde<br />
und den Gesamtablauf der Böschungsbewegung<br />
abbildet. Darin sind ein kurzzeitiger<br />
hochfrequenter Anteil infolge eines<br />
Initialeintrages und ein längerer niederfrequenter<br />
Anteil differenzierbar.<br />
Aus Vergleichen mit seismischen Messungen,<br />
die in der Lausitz bei Sprengungen<br />
zum gezielten Auslösen von Setzungfließrutschungen<br />
durchgeführt wurden,<br />
konnte geschlussfolgert werden, dass es<br />
sich beim längeren niederfrequenten Anteil<br />
um die eigentliche Rutschung handelt.<br />
Die Ursache für das vorgelagerte hochfrequente<br />
Ereignis in Nachterstedt konnte<br />
bisher nicht ermittelt werden.<br />
Auf der Grundlage der intensiven Auswertung<br />
der umfangreichen Daten wird<br />
davon ausgegangen, dass mit dem erreichten<br />
Stand der Ursacheneingrenzung im III.<br />
Quartal 2012 die ersten Planungen der Sanierungsmaßnahmen<br />
zur Herstellung der<br />
Berg<strong>bau</strong>folgelandschaft bei den zuständigen<br />
Behörden zur Zulassung eingereicht werden<br />
können. Die Sanierung des beeinträchtigten<br />
Böschungsareals wird nach der Zulassung<br />
mit ersten Maßnahmen zum Abbruch<br />
der nicht mehr nutzbaren Wohngebäude in<br />
Angriff genommen. Einhergehend mit der<br />
Sanierungsplanung sind für den gesamten<br />
Bereich des Tage<strong>bau</strong>es Nachterstedt nochmalige<br />
Standsicherheitsuntersuchungen beauftragt.<br />
Dabei ist die Herstellung des Concordiasees<br />
und seine touristische Nutzung<br />
weiterhin Ziel der LMBV.<br />
<br />
Sanierungsmaßnahmen auf<br />
<br />
Mit dem fortschreitenden Grundwasserwiederanstieg<br />
zeigten sich seit ca. 2009<br />
zunehmend unerwartete Instabilitäten an<br />
den bisher im unverdichteten Zustand<br />
verbliebenen verflüssigungsempfindlichen<br />
Innenkippen des Lausitzer Berg<strong>bau</strong>revieres.<br />
Diese Ereignisse standen scheinbar<br />
im zeitlichen Zusammenhang mit ungünstigen<br />
meteorologischen Bedingungen, wie<br />
beispielsweise Starkregen bzw. lang anhaltende<br />
Niederschlagsperioden, Sturm<br />
und längere, schneefreie Frostperioden.<br />
Zusätzlich zu den im Bild 2 rot eingefärbten<br />
Sperrflächen wurden deshalb<br />
vorsorglich bereits in Nutzung befindliche<br />
Flächen mit ähnlichen hydrogeologischen<br />
Rahmenbedingungen abgesperrt, um Gefahren<br />
für Menschenleben und Gesundheit<br />
auszuschließen.<br />
Im April 2012 umfassten die auf der<br />
Grundlage von geotechnischen Bewertungen<br />
vorgenommen Sperrbereichserweiterungen<br />
eine Fläche von fast 17 000 ha.<br />
Es wurde konstatiert, dass die bisher<br />
zur Anwendung gebrachte Sanierungskonzeption<br />
nicht infrage gestellt ist. Die<br />
hergestellten verdichteten uferparallelen<br />
Stützkörper haben sich unter allen Belastungen<br />
als standsicher erwiesen. Für die<br />
Gewährleistung der Innenkippenstabilität,<br />
also der Flächen hinter dem Stützkörper,<br />
sind offenbar Kenntnislücken vorhanden<br />
und ergänzende zusätzliche Maßnahmen<br />
erforderlich, die auch die prognostizierte<br />
Zunahme von meteorologischen Extremereignissen<br />
berücksichtigen.<br />
Um diese Maßnahmen zeitnah zu<br />
konkretisieren, hat die LMBV zu ihrer<br />
Unterstützung im Jahr 2011 einen geotechnischen<br />
Beirat ins Leben gerufen. Darin<br />
vertreten sind international anerkannte<br />
Wissenschaftler der Geotechnik aus ganz<br />
Deutschland, im Revier erfahrene Sachverständige<br />
der Geotechnik und natürlich<br />
auch Sachverständige und Fachkräfte der<br />
LMBV und von Vattenfall.<br />
Die Arbeitsgruppen des Beirates befassen<br />
sich mit dem international aktuellen<br />
Stand von Technik, Wissenschaft und<br />
Forschung, unterziehen die Kippenareale<br />
der Lausitz erneuten geotechnischen und<br />
bodenphysikalischen Analysen.<br />
Gleichzeitig werden die geologisch,<br />
geotechnisch und technologisch relevanten<br />
Daten jeder Kippe in einem Kippenkataster<br />
zusammengeführt und 3-dimensional<br />
visualisierbar gemacht.<br />
Als ergänzende Maßnahmen zur Gewährleistung<br />
der Standsicherheit von Innenkippen<br />
werden auf der Grundlage von<br />
anwendungsorientierten Feldversuchen<br />
<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 111
Tage<strong>bau</strong>sanierung<br />
vereinfacht gesagt 2 miteinander kombinierbare<br />
Sanierungsansätze vorbereitet:<br />
● die Entstehung von kritischen Porenwasserdrücken<br />
zu erkennen, zu verhindern<br />
bzw. entstandene sicher abzu<strong>bau</strong>en und<br />
● eine schonende aber hinreichende oberflächennahe<br />
Verdichtung zu erreichen.<br />
Hierzu wurden zahlreiche Labor-, Technikums-<br />
und Feldversuche durchgeführt. Im<br />
Bereich Spreetal wurde auf einem Testfeld<br />
der Ab<strong>bau</strong> von Porendrücken mittels<br />
Kunststoffdränagen untersucht.<br />
Zur Sicherung des öffentlichen Straßenverkehrs<br />
auf der Bundesstraße 97 wurde<br />
im März 2012 auf der Kippe des Tage<strong>bau</strong>es<br />
Spreetal ein porenwasserdruckgesteuertes<br />
Frühwarnsystem mit automatischer<br />
Verkehrsbeeinflussung in Betrieb genommen<br />
(Bild 3).<br />
Im Raum Seese-Schlabendorf wurden<br />
Feldversuche zur nachhaltigen Stabilisierung<br />
von Kippenarealen mittels schonender<br />
Sprengungen mit positiven Ergebnissen<br />
durchgeführt.<br />
Für die räumliche Zuordnung ergänzender<br />
Sanierungsmaßnahmen wird gegenwärtig<br />
eine kennwertbasierte Methodik zur<br />
Bestimmung des lokalen Gefährdungsgrades<br />
von Kippen entwickelt. Gleichzeitig hat<br />
die LMBV die Sperrflächen bezüglich der<br />
wahrscheinlichen Dauer der Sanierungsmaßnahmen<br />
einer Kategorisierung unterzogen<br />
und die Ergebnisse Anfang April<br />
2012 gemeinsam mit den Bergbehörden<br />
des Freistaates Sachsen und des Landes<br />
Brandenburg öffentlich bekanntgegeben.<br />
Nach dieser Bewertung werden lausitzweit<br />
etwa 10 % der Sperrbereichserweiterungen<br />
bis 2013, ca. 50 % bis 2017 und die<br />
verbleibenden Flächen nach 2017 durch die<br />
Anwendung angepasster, ergänzender Technologien<br />
saniert. In der Zwischenzeit sind die<br />
Schäden, die den rund 100 von den Flächensperrungen<br />
betroffenen Unternehmen,<br />
hauptsächlich land- und forstwirtschaftliche<br />
Betriebe, entstehen, durch geeignete Maßnahmen<br />
zu minimieren und zu regulieren.<br />
Im offenen und sachlich fundierten Dialog<br />
mit allen Betroffenen konnten in den meisten<br />
Fällen so unbürokratisch und so zeitnah<br />
wie möglich Schadensregulierungen ausgearbeitet<br />
und umgesetzt werden. In dankenswerter<br />
Weise wurden diese Aktivitäten durch<br />
die Ministerien, Landräte, Bürgermeister,<br />
Verbände und Institutionen unterstützt.<br />
Ein positives Beispiel hierfür ist die Umsiedlung<br />
des gesamten Reiterhofes der<br />
Erlebniswelt Terra Nova von der Kippe<br />
des Tage<strong>bau</strong>es Spreetal auf einen sicheren<br />
Standort.<br />
sergüteentwicklung<br />
Stand der Sanierungsdurchführung –<br />
● Grundsanierung gemäß<br />
Rechtsverpflichtung als<br />
Berg<strong>bau</strong>unternehmen<br />
Neben der Bewältigung der genannten<br />
aktuellen Herausforderungen sind die<br />
langfristig geplanten Projekte weiter zuverlässig<br />
umzusetzen. Die Erwartungen<br />
der Öffentlichkeit sind hoch, die neuen<br />
Landschaften in Besitz bzw. wirtschaftliche<br />
Nutzung zu nehmen. Deshalb sollen<br />
anhand von ausgewählten Beispielen die<br />
durchgeführten bzw. noch laufenden Sanierungsmaßnahmen<br />
vorgestellt werden.<br />
● Herstellung der geotechnischen<br />
Sicherheit<br />
Zur Herstellung der geotechnischen Sicherheit<br />
insbesondere von Böschungen<br />
der Berg<strong>bau</strong>folgegewässer werden gegenwärtig<br />
im Kern des Lausitzer Seenlandes<br />
die Rütteldruckverdichtung auf der<br />
Innenkippe Sedlitz und die Ufersicherung<br />
am Partwitzer See durchgeführt. Eine<br />
wichtige Maßnahme im mitteldeutschen<br />
Revier ist die Ufersicherung am Geiseltalsee,<br />
der als größter künstlicher See<br />
Deutschlands im vergangenen Jahr voll-<br />
<br />
Freigabe einer teilweisen Zwischennutzung<br />
vor der Beendigung der Bergaufsicht<br />
werden gegenwärtig gutachterliche Nachweise<br />
geführt.<br />
Nahe dem Tage<strong>bau</strong> Zwenkau ist in Verbindung<br />
mit der Herstellung dauerstandsicherer<br />
Böschungen im Restloch 13 eine<br />
ökologische Altlast in Form von Teerablagerungen<br />
zu sichern. Im Jahr 2008 wurde<br />
begonnen, diese durch eine Überdeckung<br />
einzukapseln. Auf Grund der akuten Rutschungsgefährdung<br />
und einer Böschungshöhe<br />
von über 30 m kam ein hydromechanischer<br />
Spülbetrieb zur Anwendung.<br />
Diese Technologie musste unter den sich<br />
verschlechternden geotechnischen Bedingungen<br />
modifiziert werden. Nach umfangreichen<br />
Untersuchungen und erfolgreichen<br />
Labortests wurde entschieden, zusätzliche<br />
Bodenstabilisierungsmaßnahmen durch<br />
Konditionierung vorzunehmen. Die Anwendbarkeit<br />
dieser Technologie wurde bis<br />
Ende Mai 2012 in einem Pilotversuch getestet.<br />
Der Abschluss der Altlastsicherung<br />
und der Sanierung dieses Restloches ist in<br />
diesem Jahr denkbar.<br />
● Flutung von Berg<strong>bau</strong>folgeseen<br />
und Gewässergüteentwicklung<br />
Die Flutung der Berg<strong>bau</strong>folgeseen ist in<br />
beiden Revieren auch dank der guten Zusammenarbeit<br />
mit unseren Partnern gut<br />
vorangekommen (Bild 4). Insbesondere in<br />
der Lausitz rückt deshalb die Entwicklung<br />
der Gewässergüte in den Fokus, um die<br />
Anforderungen für die Ausleitung des Über-<br />
<br />
zu erfüllen. Der Zeitraum der Gewässergüteentwicklung<br />
ist im Bild 4 als Nachsorge<br />
dargestellt.<br />
Im Mitteldeutschen Revier sind diese<br />
Maßnahmen langfristig insbesondere für<br />
den Hainer und den Zwenkauer See erforderlich.<br />
Die LMBV hat sich grundsätzlich für eine<br />
in-Lake-Behandlung der Seewasserkörper<br />
entschieden. Die in Bild 5 hellblau dargestellten<br />
Berg<strong>bau</strong>folgeseen sind für die Anwendung<br />
dieser Verfahren vorgesehen.<br />
So wurde in den Berg<strong>bau</strong>folgeseen Hain<br />
und Haubitz die Initialneutralisation des Wasserkörpers<br />
von einer stationären Anlage am<br />
Ufer über eine schwimmende Rohrleitung<br />
durchgeführt. Hier kam Branntkalk als Neutralisationsmittel<br />
aufgrund der guten Löslichkeit<br />
in saurem Wasser zum Einsatz. Dieses<br />
Verfahren erweist sich bei moderaten Kosten<br />
als äußerst wirkungsvoll.<br />
Der Einsatz von mobilen Anlagen, den sogenannten<br />
Sanierungsschiffen, wurde in den<br />
letzten Jahren auf dem Haselbacher See in<br />
Mitteldeutschland und dem Bernsteinsee in<br />
der Lausitz getestet und weiterentwickelt.<br />
Eine wissenschaftliche Neuentwicklung<br />
zur Erhöhung des Wirkungsgrades und<br />
zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit<br />
wurde im Technikum erfolgreich<br />
erprobt. Der Neutralisationsmitteleintrag<br />
erfolgt unter Wasser und es wird ein alkalischer<br />
Hydrogenkarbonatpuffer im Wasserkörper<br />
aufge<strong>bau</strong>t (Bild 6).<br />
112 berg<strong>bau</strong> 3/2013
Tage<strong>bau</strong>sanierung<br />
5 Berg<strong>bau</strong>folgeseen mit in-Lake-Behandlung<br />
● Herstellung von<br />
Wasserspeichern für<br />
Niedrigwasseraufhöhung<br />
<br />
Einige Berg<strong>bau</strong>folgeseen werden<br />
als Wasserspeicher für die<br />
Niedrigwasseraufhöhung und<br />
für den Hochwasserschutz hergestellt.<br />
In der Lausitz werden die<br />
Speicherbecken Lohsa II, Burghammer,<br />
Dreiweibern und Bärwalde<br />
in Trockenperioden bis<br />
zu 90 Mio. m³ Wasser in die<br />
Spree abgeben können.<br />
Am Zwenkauer See wird gegenwärtig<br />
mit dem Einlauf<strong>bau</strong>-<br />
<br />
werk von der Weißen Elster eine wichtige<br />
Voraussetzung für die Hochwasserschutzfunktion<br />
geschaffen. Es ist für den Abschlag<br />
von maximal 130 m 3 /s ausgelegt<br />
und wird die Stadt Leipzig zukünftig sicher<br />
vor Hochwasser schützen (Bild 7).<br />
● Abwehr von Gefährdungen im<br />
Zusammenhang mit dem<br />
Grundwasserwiederanstieg nach<br />
Einstellung der berg<strong>bau</strong>lichen<br />
Sümpfung<br />
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit<br />
rückte in den letzten Jahren zunehmend<br />
in die öffentliche Wahrnehmung.<br />
Die berg<strong>bau</strong>lichen Grundwasserabsenkungsbereiche<br />
in Verantwortung<br />
der LMBV umfassten<br />
anfänglich eine Fläche von<br />
3 900 m 2 . Das Wasserdefizit<br />
betrug fast 13 Mrd. m 3 (Bild 8).<br />
Mit der Einstellung der berg<strong>bau</strong>lichen<br />
Sümpfungsmaßnahmen<br />
steigt das Grundwasser<br />
natürlich wieder auf sein vorberg<strong>bau</strong>liches<br />
Niveau.<br />
Wenn in den vorberg<strong>bau</strong>lich<br />
vorhandenen Gebieten mit flurnahen<br />
Grundwasserständen inzwischen<br />
Gebäude bzw. infrastrukturelle<br />
Anlagen errichtet<br />
wurden, ohne die Rückkehr<br />
7 Baustelle des Hochwassereinlaufes von der Weißen Elster in den Zwenkauer See<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 113
Tage<strong>bau</strong>sanierung<br />
des Grundwassers hinreichend zu berücksichtigen,<br />
können Gefährdungen<br />
entstehen. Dankenswerterweise haben<br />
sich der Bund und die Braunkohleländer<br />
unter Zurückstellung unterschiedlicher<br />
Rechtsstandpunkte darauf verständigt, die<br />
Maßnahmen zur Abwehr solcher Gefährdungen<br />
im Rahmen der Braunkohlesanierung<br />
zu gleichen Teilen zu finanzieren.<br />
Aktuell werden für über 6 000 Gebäude<br />
und Anlagen Gefahrenabwehrmaßnahmen<br />
geprüft und bei Erfordernis realisiert.<br />
Dabei geht es in den Konfliktgebieten mit<br />
prognostizierten flurnahen Grundwasserständen<br />
um den Schutz von Häusern, Verund<br />
Entsorgungsleitungen, Straßen, die Verhinderung<br />
von Auswirkungen auf Altlasten,<br />
die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit<br />
von Vorflutsystemen sowie die Standsicherheit<br />
von Restlöchern und Halden des Altberg<strong>bau</strong>s<br />
ohne Rechtsnachfolger.<br />
Bei der Konfliktlösung werden sogenannte<br />
Komplexmaßnahmen zur Absenkung<br />
und Ableitung des Grundwassers für<br />
mehrere Objekte mit sogenannten Einzelmaßnahmen<br />
als <strong>bau</strong>technische Lösung<br />
für Einzelobjekte hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit<br />
verglichen und optimiert.<br />
Ein äußerst komplexes Beispiel ist die<br />
Stadtsicherung Bitterfeld. Das Neben- und<br />
Miteinander von Berg<strong>bau</strong> und Chemie hat<br />
seit über 100 Jahren die Industrieregion<br />
Bitterfeld geprägt.<br />
Berg<strong>bau</strong>bedingter Grundwasserwiederanstieg<br />
und durch die Chemie großräumig<br />
verunreinigtes Grundwasser führten nach<br />
1990 zu einer in dieser Dimension einmaligen<br />
Herausforderung, die durch die Hochwasserkatastrophe<br />
an der Mulde im Jahr<br />
2002 verschärft wurde.<br />
Zur Optimierung der erforderlichen Gefahrenabwehrmaßnahmen<br />
wurde 2003<br />
eine Vereinbarung zur Sicherung der<br />
Stadt Bitterfeld vor dem aufsteigenden<br />
Grundwasser geschlossen. Seitdem wurden<br />
mehr als 23 Mio. m³ Grundwasser zur<br />
Sicherung der Gebäude in Bitterfeld gehoben.<br />
Es ist dadurch gelungen, den Schutz<br />
dieser Gebäude zu gewährleisten.<br />
Herauszuheben ist die gute Zusammenarbeit<br />
zwischen der LMBV und dem Ökologischen<br />
Großprojekt, verkörpert durch<br />
die Landesanstalt für Altlastenfreistellung<br />
Sachsen-Anhalt und die Mitteldeutsche<br />
Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft<br />
mbH, der Stadt Bitterfeld sowie allen anderen<br />
am Projekt beteiligten Behörden und<br />
Institutionen. Hier wurde unter Hintenanstellen<br />
teilweise unterschiedlicher Rechtsstandpunkte<br />
kurzfristig ein Lösungsweg<br />
gefunden, um den vom Grundwasserwiederanstieg<br />
betroffenen Bürgern zu helfen.<br />
Die im Jahre 2003 geschlossene Vereinbarung<br />
legt die Verantwortlichkeiten<br />
und Finanzierungsanteile der Beteiligten,<br />
nämlich der LMBV, des Landes Sachsen-<br />
Anhalt, der Landesanstalt für Altlastenfreistellung<br />
und der Stadt Bitterfeld, fest.<br />
Im Einzelnen wurden verschiedene Sicherungsmaßnahmen<br />
umgesetzt (Bild 9).<br />
Dazu gehören zum Beispiel Maßnahmen<br />
an Fließgewässern, wie die Ertüchtigung<br />
eines Vorflutgrabens und die Errichtung<br />
eines Schöpfwerkes. Zudem wurden im<br />
Stadtgebiet 75 Brunnen mit der dazu notwendigen<br />
Ableitung in die Vorflut errichtet.<br />
Eine große Herausforderung war die<br />
Umsetzung einer Komplexlösung zur Sicherung<br />
von mehr als 40 Gebäuden in einem<br />
Ortsteil von Bitterfeld. Hierzu wurden<br />
Horizontalfilterbrunnen im Bereich der Gebäude<br />
verlegt, um den hohen Grundwasserstand<br />
abzusenken. Diese gehobenen<br />
Wässer müssen aufgrund der Kontaminationen<br />
vor dem Einleiten in die Vorflut gereinigt<br />
werden. Aufgrund der bestehenden<br />
geologischen Situation musste eine weitere<br />
Ausbreitung kontaminierten Grundwassers<br />
verhindert werden. Deshalb wurde<br />
eine in diesem Bereich vorhandene<br />
geologische Wasserwegsamkeit, die so<br />
genannte Quartäre Rinne, mittels einer<br />
Dichtwand unterbrochen.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass die Maßnahmen<br />
wirksam sind. Durch Optimierung<br />
konnten die dauernd zu hebenden Wassermengen<br />
deutlich reduziert werden.<br />
Derzeitig laufen umfangreiche Vorbereitungen<br />
zur schrittweisen Übertragung die-<br />
<br />
114 berg<strong>bau</strong> 3/2013
Tage<strong>bau</strong>sanierung<br />
<br />
ses Projektes an eine landeseigene Institution,<br />
beginnend zum 01.01.2013.<br />
● <br />
<br />
der Berg<strong>bau</strong>folgelandschaft<br />
Eine nicht mehr wegzudenkende Komponente<br />
der Braunkohlesanierung sind die<br />
§ 4-Maßnahmen insbesondere zur Erhöhung<br />
der Attraktivität der Berg<strong>bau</strong>folgelandschaften,<br />
die zu 100 % von den Braunkohlelän-<br />
ten<br />
in der Lausitz und in Mitteldeutschland<br />
erhalten durch die schiffbaren Verbindungen,<br />
möglichst rechtzeitig im Trockenen ge<strong>bau</strong>t,<br />
einen besonderen Glanz.<br />
Die Großprojekte Überleiter 11 vom<br />
Sedlitzer zum Großräschener See mit<br />
Tunnel unter der Bundesstraße B169 und<br />
2 Bahnlinien (Bild 10) sowie der Überleiter<br />
12 vom Senftenberger zum Geierswalder<br />
See mit Tunnel unter der B96 und der<br />
Schwarzen Elster sind einzigartige ingenieurtechnische<br />
Herausforderungen.<br />
Im Südraum Leipzig wurde im Juli 2011<br />
Der 1928 in Oberhausen geborene Autor, Kurt<br />
Kuhle, beschreibt in seinem neuen Roman mit<br />
<br />
der Menschen im Ruhrgebiet während der Hitlerdiktatur<br />
von 1933 bis 1945. In einer Zeit der<br />
Entbehrungen, politischer Verfolgungen und<br />
Luftangriffen führen sie einen harten Überlebenskampf.<br />
Im Mittelpunkt der Handlung stehen 3 Jungen,<br />
die in sozial unterschiedlichen und politisch anders<br />
denkenden Elternhäusern aufwachsen und<br />
erleben, wie das Nazi-Regime schicksalhaft in<br />
das Familienleben eingreift. Ihre Väter, ein Steiger,<br />
ein Hüttenarbeiter sowie ein Schuster sind<br />
unmittelbar betroffen. In der Schule begegnen<br />
die Jungen Lehrern, die ihren Beruf vorbildlich<br />
ausüben, aber auch solchen, die ihre herausgehobene<br />
Stellung missbrauchen. In ergreifender<br />
Form werden Frauenschicksale beschrieben,<br />
10 Baustelle des Überleiters 11<br />
das neu errichtete Connewitzer Wehr eröffnet.<br />
Es ist Bestandteil einer schiffbaren<br />
Verbindung zwischen dem Stadtgebiet von<br />
Leipzig und den Berg<strong>bau</strong>folgeseen Cospuden,<br />
Zwenkau, Markkleeberg und Störmthal.<br />
Das Interesse der Menschen im Revier<br />
ist groß, die vielfältigen neuen Möglichkeiten<br />
zu entdecken und zu nutzen.<br />
Insgesamt haben Bund und die<br />
Braunkohleländer seit 1991 bereits rund<br />
10 Mrd. € in die größte Landschafts<strong>bau</strong>stelle<br />
Europas und den Strukturwandel,<br />
d. h. in die Zukunft der Menschen in den<br />
Revieren, investiert.<br />
Für den Zeitraum 2013 bis 2017 wurde<br />
auf der Grundlage der Planungen der LMBV<br />
und nach einer externen Plausibilitätsprüfung<br />
ein bedarfsgerechtes Finanzierungskonzept<br />
entwickelt. Die hierfür zuständige Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />
hat ihre Verhandlungen<br />
zum Entwurf des Verwaltungsabkommens<br />
abgeschlossen und diesen an die Leitungsebenen<br />
des Bundes und der Braunkohleländer<br />
weitergeleitet. Demnach kann die neue<br />
Ergänzung des Verwaltungsabkommens zur<br />
Ein Buch voller Spannung<br />
Finanzierung der Braunkohlesanierung im 2.<br />
Halbjahr 2012 abgeschlossen werden.<br />
Zusammenfassung/Ergebnis<br />
Die Braunkohlesanierung hat in den<br />
vergangenen 2 Jahrzehnten mit dem sichtbaren<br />
Landschaftswandel einen positiven<br />
Beitrag zur öffentlichen Wahrnehmung der<br />
gesamten Braunkohlenindustrie geleistet.<br />
Für die Bewältigung der verbleibenden<br />
planmäßigen Aufgaben sowie der neuen<br />
Herausforderungen bei der Braunkohlesanierung<br />
bringen der Bund, die Braunkohleländer,<br />
die zuständigen Behörden und<br />
kommunalen Verwaltungen der LMBV ihr<br />
Vertrauen zum Ausdruck. Die deutsche<br />
Braunkohlenindustrie wird auch in der Zukunft<br />
zuverlässig und umweltverträglich<br />
mit Energie aus heimischer Braunkohle<br />
zur Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft<br />
beitragen und sichere, vielfältig nutzbare<br />
und attraktive Berg<strong>bau</strong>folgelandschaften<br />
herstellen.<br />
<br />
<br />
Buchbesprechung<br />
wobei sich immer wieder die Frage stellt, warum<br />
ein angeblich gerechter und liebender Gott<br />
so viel Leid und Unrecht zulässt.<br />
Dieser historische Roman über das dunkelste<br />
Kapitel deutscher Geschichte spielt an der<br />
Heimatfront und bietet dem Leser spannende<br />
Unterhaltung. Wie in seinen bisherigen Werken<br />
bleibt der Autor, der dramatische Ereignisse<br />
einzigartig zu gestalten versteht, seinem unverwechselbaren<br />
Erzählstil treu.<br />
Dr. Bruno Heide<br />
BV Siegerland<br />
400 Seiten, Faden gebunden,<br />
15,-€, einschl. Versand,<br />
nur zu beziehen beim Autor:<br />
Kurt Kuhle,<br />
Bockhom 60<br />
48683 Ahaus,<br />
Tel.: 02561-364l<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 115
Regenerative Energien<br />
Wenn der Wind dreht – Reich werden die anderen<br />
Unter diesen Titeln veröffentlichte<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
lage<br />
nahe der Stadt Lauterstein<br />
(2 600 Einwohner) auf der Schwä-<br />
<br />
<br />
entstehen. Vor ca. 11 Jahren, als<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
Teufel<br />
-<br />
-<br />
<br />
– alle waren dagegen.<br />
W. Kretschmann,<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Jahr 120 bis 150 neue Windräder errichtet<br />
werden.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
Rechberg <br />
<br />
Lothar <br />
-<br />
<br />
<br />
warten.<br />
<br />
Lauterstein besichtigte einen<br />
<br />
-<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
€/a<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
Räder stehen.<br />
<br />
<br />
<br />
sowieso: ca. 570 000 €/a Ein-<br />
<br />
<br />
<br />
Erdgas<br />
<br />
davon:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
€ <br />
<br />
<br />
8 € <br />
<br />
5 € -<br />
€-Cent als Extra-<br />
<br />
<br />
<br />
2000 vor.<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
-<br />
<br />
<br />
Wer verdient an der Windenergie?<br />
-<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
forschung<br />
(IÖW) in Berlin hat in einer<br />
<br />
€/a beziffert<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
2011<br />
31,1<br />
27,7<br />
25,6<br />
6,5<br />
Tabelle: Entwicklung der Bruttostromerzeugung in Deutschland (%)<br />
3,6<br />
2,0<br />
3,5<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
ren<br />
betriebsbereit gehalten wird (36 000 l<br />
<br />
2014 der niederländische Netzbetreiber<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
-<br />
<br />
finanzielle Lage geben.<br />
-<br />
-<br />
-<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
-<br />
24,6<br />
17,7<br />
18,5<br />
13,6<br />
20,3<br />
8,0<br />
5,4<br />
3,2<br />
<br />
0,8<br />
1,1<br />
4,2<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
● etwas weniger Subventionen<br />
● etwas bessere Netze<br />
● <br />
ung der Windräder.<br />
-<br />
-<br />
<br />
<br />
Dr.-Ing. Bruno Heide,<br />
<br />
1. Vorsitzender des<br />
BV Siegerland<br />
116 berg<strong>bau</strong> 3/2013
Fachverbände und Unternehmen<br />
UVMB-Mitgliederversammlung und Fachtagung<br />
Beton und Mörtel<br />
Vor dem Hintergrund einer stagnierenden<br />
und in großen Teilen<br />
sogar rückläufigen wirtschaftlichen<br />
Entwicklung der Transportindustrie<br />
fand die gemeinsame Mitgliederversammlung<br />
der Fachgruppe<br />
Beton und Mörtel des Unternehmerverbandes<br />
Mineralische<br />
Baustoffe (UVMB) e.V. und des<br />
BAU-ZERT Ost e.V. Bauprodukte<br />
Überwachungs- und Zertifizierungsverband<br />
Ost am 22. und<br />
23.11.2012 in Joachimsthal statt.<br />
Nach Prognosen aus Umfragen<br />
im Verbandsgebiet gehen die<br />
Verbände davon aus, dass 2012<br />
mit einem Produktionsrückgang<br />
von ca. 4 %, verbunden mit einer<br />
negativen Preisentwicklung für<br />
Transportbeton abgeschlossen<br />
wird. Fachgruppenvorsitzender<br />
Michael Warzecha stellte in seinem<br />
Rechenschaftsbericht<br />
die geleistete Arbeit der Fachgruppe<br />
ausführlich dar (Bild 1).<br />
Über die Aktivitäten des Verbandes<br />
im Zusammenhang mit<br />
der Vorbereitung der nach der europäischen<br />
Bauproduktenverordnung<br />
erforderlichen Akkreditierung<br />
der Zertifizierungsstelle nach DIN<br />
EN ISO IC 17025 berichtete Dr.-<br />
Ing. Georg Hempel, Vorsitzender<br />
des BAU-ZERT Ost e.V..<br />
2011 wurde beschlossen, dass<br />
man sich als größter regionaler<br />
Überwachungsverband<br />
im BTB dieser Akkreditierungsstelle.<br />
Bereits Anfang 2012<br />
wurde ein entsprechender<br />
Antrag bei der deutschen<br />
Akkreditierung stelle<br />
DAKS gestellt und die<br />
notwendigen Unterlagen<br />
erarbeitet. „Wir erwarten<br />
täglich den Eingang der<br />
Akkreditierungsurkunde,<br />
um dann den Antrag auf<br />
Notifizierung nach der<br />
europäischen Bauproduktenverordnung<br />
beim<br />
1 Der Vorsitzende der Fachgruppe,<br />
Michael Warzecha ging umfassend auf<br />
die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
der Branche ein und stellte die aktuellen<br />
Entwicklungstendenzen dar<br />
Deutschen Institut für Bautechnik<br />
stellen können.“<br />
Ziel sei es, dass die erforderliche<br />
Notifizierung spätestens zum 30.<br />
06. 2013 zu haben, so Hempel.<br />
An diesem Stichtag würden alle<br />
bisherigen Zulassungen ihre Gültigkeit<br />
verlieren.<br />
Eröffnet wurde die Veranstaltung traditionsgemäß<br />
mit der Besichtigung einer<br />
2 Teilnehmer besichtigen die Baustelle des<br />
neuen Schiffshebewerkes<br />
3 Die Fachtagung bot ein breites Themenspektrum rund um das<br />
Thema Beton<br />
Fotos: UVMB<br />
Groß<strong>bau</strong>stelle. Diesmal wurden das alte<br />
und die Baustelle des neuen Schiffshebewerkes<br />
in Niederfinow besichtigt.<br />
Das am 21.03.1934 in Betrieb genommene<br />
Schiffshebewerk Niederfinow ist das<br />
älteste noch arbeitende Schiffshebewerk<br />
Deutschlands. Es liegt am östlichen Ende<br />
des Oder-Havel-Kanals in Niederfinow/<br />
Brandenburg und überwindet den Höhenunterschied<br />
von 36 m zwischen der<br />
Scheitelhaltung und der Oderhaltung der<br />
Bundeswasserstraße Havel-Oder-Wasserstraße.<br />
Da das bestehende Hebewerk an die<br />
Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gelangte<br />
und nicht mehr den aktuellen Anforderungen<br />
entsprach, wurde bereits<br />
1997 der Neu<strong>bau</strong> des Schiffshebewerkes<br />
Niederfinow Nord beschlossen. Das neue<br />
Schiffshebewerk wird auf einen Bedarf<br />
von 4 400 000 t Güterdurchgang/a ausgelegt.<br />
2009 erfolgte die Grundsteinlegung.<br />
Die Fertigstellung ist für 2014 geplant.<br />
8 900 t Stahl und 65 000 m 3 Beton und<br />
Stahlbeton werden dann ver<strong>bau</strong>t sein. Der<br />
Trog soll 115 m lang, 12,5 m breit und 4 m<br />
tief werden (geeignet für Großmotorgüterschiffe)<br />
und gefüllt 9 800 t wiegen. In die<br />
Errichtung des neuen Schiffshebewerkes<br />
sind als Baustofflieferanten aus dem Bereich<br />
Transportbeton auch Mitgliedsunternehmen<br />
des UVMB und des BAU-ZERT<br />
Ost eingebunden. Die punktgenaue Förderung<br />
des Betons an die Ein<strong>bau</strong>stellen<br />
wurde von Betonpumpen übernommen,<br />
die ebenfalls in der Fachgruppe organisiert<br />
sind (Bild 2).<br />
Am 2. Tag wurde die Veranstaltung mit<br />
einer Fachtagung fortgesetzt. Dauerhafter<br />
Beton bei chemischen Angriffen, ein<br />
Anwendungsbeispiel von ultrahochfesten<br />
Beton, die Revision der EN 206-1 und ihre<br />
Auswirkungen auf die Transportbetonindustrie,<br />
das Yellow-<br />
Time Manager-Zeiterfassung<br />
für Fahrzeuge und die Bedeutung<br />
des Lieferscheines in der<br />
Transportbetonindustrie waren<br />
hier die wichtigsten Themen,<br />
die vorgestellt und diskutiert<br />
wurden (Bild 3).<br />
Informationen<br />
Michael Schlutter<br />
Presseagentur Fakt<br />
Sperlingsweg 16<br />
99089 Erfurt<br />
Tel.: 0361-7467313<br />
Internet:<br />
www.presseagentur-fakt.de<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 117
Auslandsberg<strong>bau</strong><br />
Der Schatz von Tavan Tolgoi in der Mongolei<br />
Unter diesem Titel veröffentlichte<br />
<br />
Ende 09.2012 einen Bericht über<br />
die Entwicklung eines rieseigen<br />
Rohstoffprojekts in der Mongolei.<br />
Sie ist ein unabhängiger Staat mit<br />
3,2 Mio. Einwohnern, im Norden<br />
an Russland und im Süden an<br />
China angrenzend. Im Süden des<br />
Landes liegt die Provinz Südgobi<br />
und dort bei dem Ort Tavan Tolgoi<br />
liegt das weltgrößte Kokskohlenvorkommen<br />
mit 6,4 Mrd. t Vorräten,<br />
das von der mongolischen<br />
Firma Erdener entwickelt wird.<br />
Weiter im Süden beim Ort Uyo<br />
Tolgoi befindet sich das größte<br />
unberührte Gold- und Kupfervorkommen<br />
der Welt.<br />
<br />
Tage<strong>bau</strong> gewonnen und derzeit noch nicht<br />
aufbereitet per LKWs nach China trans-<br />
<br />
unter Weltmarktpreisniveau, weil die Kohle<br />
noch nicht aufbereitet ist.<br />
Ursprünglich sollte das Projekt vom chinesischen<br />
Konzern Shenhua, Peabody<br />
(USA) und einer russisch-mongolischen<br />
-<br />
nach<br />
blies die mongolische Regierung das<br />
ursprüngliche Projekt ab. Um die Übermacht<br />
Chinas und Russlands zu kontern,<br />
<br />
<br />
<br />
die Mongolei dazu.<br />
<br />
300 Menschen beschäftigt. 2016 wird es<br />
das größte staatliche Berg<strong>bau</strong>unternehmen<br />
des Landes sein.<br />
tungsschritt<br />
gereinigt werden, ein Kraftwerk<br />
soll entstehen und ein Industriekomplex.<br />
Eine Stadt soll mitten in der Wüste<br />
ge<strong>bau</strong>t werden für 10 000 Menschen.<br />
Jeder Mongole soll Anteile am Unternehmen<br />
erhalten, die auch gegen Bargeld<br />
verkauft werden können.<br />
Vor der letzten Wahl hat die Regierung<br />
jedem Mongolen umgerechnet 300,-€<br />
ausgezahlt. Neuerdings hat das Parlament<br />
aber Bargeschenke an die Bevölkerung<br />
verboten.<br />
Ulan Bator ist die Hauptstadt der Mon-<br />
<br />
<br />
betriebenes Wirtschaftsforschungsinsti-<br />
<br />
<br />
wurde. In 2 Jahren wird die Wirtschaft um<br />
projekte<br />
voll entwickelt sind (Kohle und<br />
Gold/Kupfer).<br />
<br />
Landes bergen Werte von geschätzt<br />
<br />
der Mongolei betrachten die weitere Entwicklung<br />
skeptisch, man befürchtet die<br />
<br />
die bei ausschließlich Rohstoff exportie-<br />
<br />
Rohstoffexporte treiben die Währung nach<br />
<br />
Ausland sehr teuer, darunter leidet die verarbeitende<br />
Industrie.<br />
<br />
aus. Sie können ihre Leute so gut bezahlen,<br />
dass sie die Besten des Landes<br />
<br />
den anderen Industriezweigen.<br />
<br />
<br />
Bruttosozialproduktes aus und mehr als<br />
<br />
<br />
In dem o.e. Artikel wird das Leben<br />
einer mongolischen Nomadenfamilie<br />
geschildert und wie sich ihr Leben durch<br />
den sich entwickelnden Berg<strong>bau</strong> verän-<br />
<br />
als Wäscherin bei der Berg<strong>bau</strong>firma, die<br />
beiden Töchter studieren in der Hauptstadt<br />
Ulan Bator, der Ehemann bleibt als<br />
Viehzüchter weiterhin bei seinen Kamelen<br />
und die Familie lebt in ihrer Jurte in<br />
der Wüste Gobi.<br />
Dr.-Ing. Bruno Heide<br />
<br />
1. Vorsitzender des BV Siegerland<br />
Buchbesprechung<br />
Heike Overmann: "Kann eine Gesellschaft,<br />
die sich an Wirtschaftsinteressen<br />
und Wachstum orientiert, nur dann<br />
<br />
Interessen in Einklang zu bringen sind?"<br />
(Georg Dehio 1905).<br />
<br />
ren<br />
formuliert hat, stellt sich immer noch<br />
mit großer Aktualität. Sie ist Ausdruck für<br />
die Suche nach den Grundlagen für Er-<br />
<br />
sellschaftlichen<br />
Aushandlungsprozessen<br />
im Umgang mit dem industriellen Erbe<br />
und legt lehrbuchartig frei, wie die Prot-<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
Kreativwirtschaft und Architektur, die zunächst<br />
klar definiert zu sein scheinen,<br />
Über den Umgang mit dem industriellen Erbe<br />
immer stärker. Auch diese Unsicherheit<br />
ist offenkundig ein Problem, mit dem die<br />
<br />
zukünftig immer mehr zu kämpfen haben<br />
wird.<br />
verein<br />
steht für eine noch eher junge<br />
<br />
erarbeiteten Ergebnissen des Buches<br />
zeigt sich, dass das hier Beobachtete<br />
auch für alle anderen Baudenkmale Gültigkeit<br />
hat.<br />
Heike Oevermann<br />
Über den Umgang mit dem<br />
industriellen Erbe<br />
Eine diskursanalytische Untersuchung<br />
städtischer Transformationsprozesse am<br />
Beispiel der Zeche Zollverein,<br />
erschienen am 04.12.2012<br />
209 Seiten, Abb., 29,95 €<br />
ISBN 978-3-8375-0834-5<br />
118 berg<strong>bau</strong> 3/2013
Aus- und Fortbildung<br />
Der European Mining Course 2011/12<br />
Der European Mining Course<br />
(EMC) ist ein internationales<br />
Masterprogramm für Berg<strong>bau</strong>studenten<br />
und wird von der<br />
Federation of European Mineral<br />
Programs (FEMP) organisiert.<br />
In diesem Jahrgang nahmen<br />
4 Studentinnen und 16 Studenten<br />
teil. Die Nationalitäten sind nicht<br />
auf Europa begrenzt. Die<br />
Studenten stammten neben<br />
Finnland, den Niederlanden,<br />
Polen und Deutschland auch aus<br />
Botswana, Iran und Indonesien.<br />
Das insgesamt 8 Monate<br />
dauernde Austauschprogramm<br />
begann an der Aalto University<br />
of Technology in Helsinki, gefolgt<br />
von der RWTH Aachen,<br />
Camborne School of Mines<br />
(University of Exeter) und<br />
endete an der Delft University of<br />
Technology. Die Stationen des<br />
Programms und die dabei befahrenen<br />
Bergwerke sind in Bild 1 zu<br />
sehen.<br />
Helsinki –<br />
September und<br />
Oktober 2011<br />
Die 1. Periode wurde an der Aalto University<br />
in Helsinki absolviert. Dabei durfte<br />
auch dieses Jahr die obligatorische<br />
Willkommenssauna nicht fehlen. Gelehrt<br />
wurde unter anderem Gebirgsmechanik,<br />
Rohstoff BWL und Einführung in die Berg<strong>bau</strong>planung<br />
mit SURPAC.<br />
Das Highlight der finnischen Periode<br />
war die Exkursionswoche. Mit der Fähre<br />
ging es zunächst nach Stockholm<br />
und dann nach Örebro,<br />
um dort das Werk von Atlas<br />
Copco zu besichtigen. Im<br />
Anschluss nahmen wir den<br />
Nachtzug durch Schweden<br />
zurück nach Finnland, um dort<br />
die Bergwerke Kemi (Chromit)<br />
(Bild 2), und Pyhäsalmi (Kupfer,<br />
Zink) sowie die Tage<strong>bau</strong>e Talvivaara<br />
(Nickel, Kupfer, Zink, Kobalt)<br />
und Siilinjärvi (Phosphat)<br />
zu befahren (Bild 3).<br />
Das Bergwerk Phyhäsalmi<br />
verfügt mit einer Teufe von<br />
1 300 m nicht nur über den<br />
tiefsten aktiven Förderschacht<br />
Europas, sondern auch über<br />
1 Stationen des EMC im Überblick<br />
2 Brecher im Bergwerk Kemi<br />
die tiefste Sauna der Welt bei 1 440 m<br />
Teufe. In Talvivaara wird das Erz nicht<br />
konventionell aufbereitet, sondern die<br />
Wertstoffe im Bioheapleaching Verfahren<br />
durch Mikroorganismen aus dem Erz gelöst<br />
und anschließend wiedergewonnen.<br />
Zudem wird gegenwärtig geprüft, ob auch<br />
die zusätzliche Gewinnung von Uran technisch<br />
und rechtlich möglich ist.<br />
Während der Exkursion traten wir mit<br />
vielen Repräsentanten in Kontakt, die den<br />
EMC ebenfalls absolviert hatten. Dabei<br />
wurde bei diesen Treffen deutlich, dass der<br />
Berg<strong>bau</strong> in Schweden und Finnland extensiv<br />
wächst und Ingenieure dringend gesucht<br />
werden. Viele Bergwerke werden erweitert<br />
und Lagerstätten neu erschlossen.<br />
Die Aalto-Universität bietet den Studenten<br />
ein eigenes Testbergwerk direkt unter<br />
der Mensa. Hier konnten wir praktische<br />
Erfahrungen sammeln und uns mit einer<br />
Barbarafigur bedanken, die dort einen ehrenwerten<br />
Platz gefunden hat<br />
Aachen –<br />
November und<br />
Dezember 2011<br />
Nach der Zeit in Helsinki machten wir<br />
uns auf den Weg nach Aachen, wo die<br />
Fächer Tage<strong>bau</strong>technik/Tage<strong>bau</strong>planung,<br />
Nachhaltigkeit/Umweltschutz und Wettertechnik<br />
gelehrt wurden.<br />
Anfang November ging es auf<br />
die jährliche FEMP Mitgliederversammlung,<br />
die dieses Jahr<br />
das Unternehmen Caterpillar in<br />
seinem Werk in Mons (Belgien)<br />
ausrichtete.<br />
Im Rahmen der Vorlesungen<br />
fanden Exkursionen in<br />
den Tage<strong>bau</strong> Garzweiler mit<br />
anschließender Besichtigung<br />
des BoA-Kraftwerks Niederaußem<br />
und in das Kalksteinwerk<br />
von Rheinkalk in Wülfrath<br />
statt. Auch ein Besuch in der<br />
deutschen Steinkohle durfte<br />
nicht fehlen und deswegen befuhr<br />
die Gruppe das Bergwerk<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 119
Aus- und Fortbildung<br />
3 Phosphat-Tage<strong>bau</strong> Siilinjärvi<br />
Auguste Victoria. Desweiteren<br />
nahmen wir in Herne an einem<br />
Grubenrettungskurs teil, der definitiv<br />
einen der Höhepunkte des<br />
Programms darstellte (Bilder 4<br />
und 5).<br />
Als Gastgeber in Aachen versuchten<br />
wir unseren Gästen einen<br />
breiten Einblick deutscher<br />
Kultur zu vermitteln. Deswegen<br />
durften natürlich der Kölner Karneval<br />
am 11.11. und vielzählige<br />
Besuche des Aachener Weihnachtsmarktes<br />
nicht fehlen.<br />
Falmouth –<br />
Januar und<br />
Februar 2012<br />
Nach den Weihnachstferien<br />
begann die Zeit in England mit<br />
einem einwöchigen Aufenthalt in<br />
London. Dort besuchten wir die<br />
Firmen Scott Wilson, Bank of<br />
Montreal, Rio Tinto, Anglo American<br />
und BHP Billiton. Durch<br />
die Präsentationen in den jeweiligen<br />
Hauptsitzen bekamen<br />
wir Einblicke in die Bereiche<br />
Consulting, Projektfinanzierung<br />
und internationalem Berg<strong>bau</strong>.<br />
Beeindruckend waren dabei die<br />
vielfältigen Möglichkeiten die einem<br />
Berg<strong>bau</strong>ingenieur weltweit<br />
geboten werden.<br />
Nach London ging es schließlich<br />
nach Cornwall, um dort in<br />
der Camborne School of Mines<br />
in Falmouth die nächsten 2<br />
Monate zu verbringen. Gelehrt<br />
wurden hier die Fächer Gebirgsund<br />
Bodenmechanik bezogen<br />
5 Löschversuche beim Grubenrettungskurs<br />
4 Grubenrettungskurs in Herne<br />
6 Die Gruppe im Testbergwerk der Camborne School of Mines<br />
auf übertägigen Berg<strong>bau</strong>,<br />
Sprengtechnik und Projektmanagement.<br />
Ungewohnt aber<br />
durchaus überzeugend war<br />
das auf selbständigem Lernen<br />
angelegte Lehrsystem. Einzelund<br />
Teamarbeiten mussten in<br />
allen Fächern ausgeführt werden<br />
und machten auch einen<br />
großen Teil der Benotung aus.<br />
Mehrere Tagesexkurisonen<br />
führten unter anderem in ein<br />
Tonbergwerk von Imerys und<br />
das Testbergwerk der Universität<br />
(Bild 6). Dort konnten wir<br />
selbständig Bohren, Sprengen<br />
und Material mit einem alten<br />
druckluftbetriebenen Wurf-<br />
<br />
wegladen.<br />
Delft –<br />
März und<br />
April 2012<br />
Der letzte Abschnitt führte<br />
uns an die TU Delft. Auf dem<br />
Lehrplan standen hier die Fächer<br />
alluvialer und mariner<br />
Berg<strong>bau</strong>, Industrieminerale<br />
und Rohstoff-Wirtschaft. Auf<br />
Grund der Tatsache, dass so<br />
gut wie kein Berg<strong>bau</strong> mehr in<br />
Holland betrieben wird, sind<br />
die Inhalte des Studiums sehr<br />
international ausgelegt.<br />
So waren die Ziele der Exkursionen<br />
keine Bergwerke.<br />
Im Hafen von Rotterdam bekamen<br />
wir Einblicke in die<br />
Logistik die für den Transport<br />
von Kohle, Eisenerz und ande-<br />
120 berg<strong>bau</strong> 3/2013
Aus- und Fortbildung<br />
7 Rohstoff-Terminal im Hafen von Rotterdam 8 Die Berge Stahl im Hafen von Rotterdam<br />
ren Produkten von den Bergwerken bis zu<br />
den Kunden notwendig ist (Bild 7). Dabei<br />
erhielten wir die Möglichkeit den größten<br />
<br />
<br />
besichtigten wir die Shell Zentrale für Exploration<br />
und Entwicklung in Rijswijk.<br />
Den Abschluss des Programms stellte<br />
eine Case-Study dar, die in einer Gruppe<br />
von 5 Studenten, über einer Dauer<br />
von 5 Wochen bearbeitet werden musste.<br />
Diese bestand dieses Jahr aus einer<br />
-<br />
<br />
Eisenerzvorkommens in Mittelengland.<br />
Dort wurde in der Vergangenheit über- als<br />
auch untertägig Eisenstein gewonnen.<br />
Die Grundlage war eine Karte und Bohrlochdaten<br />
von schlechter Qualität, sowie<br />
die Spezifikationen des neu entwickelten<br />
HIsarna Schmelzofens von Tata Steel, der<br />
die schlechten Qualitäten voraussichtlich<br />
verarbeiten könnte. Da sich dieser aber<br />
erst in der Testphase befindet, lagen auch<br />
hier nur grobe Richtwerte vor. So mussten<br />
zusätzlich zu den Möglichkeiten des<br />
über- und untertägigen bergmännischen<br />
Betriebes, einschließlich Lagerstättenmodellierung<br />
und Berg<strong>bau</strong>planung, der Markt<br />
für Eisenerz mit geringen Gehalten untersucht<br />
und neue Möglichkeiten der Vermarktung<br />
entwickelt werden.<br />
Fazit<br />
Der Eurpoean Mining Course ist mehr<br />
als nur ein reines Austauschprogramm.<br />
8 Monate mit den gleichen 20 Personen<br />
zu studieren und zu leben war herausfordernd<br />
und nicht immer einfach. Doch<br />
die dabei gewonnenen Erfahrungen und<br />
Eindrücke sind durch nichts zu ersetzen.<br />
Letztendlich war nicht nur die studentische<br />
bzw. berufliche Seite des Austausches<br />
von Bedeutung, vielmehr brachte<br />
es ebenso Vorteile auf der persönlichen<br />
Ebene. Denn die kulturellen Unterschiede<br />
sind schon innerhalb Europas gewaltig,<br />
doch hat man sich erst einmal angepasst,<br />
ergeben sich viele neue Möglichkeiten.<br />
Die Freundschaften und das daraus resultierende<br />
Netzwerk der FEMP Mitglieder<br />
werden erhalten bleiben.<br />
Darüber hinaus war es von großem<br />
persönlichen Wert, andere Länder und<br />
Einstellungen im Hinblick auf Berg<strong>bau</strong>tätigkeiten<br />
kennenzulernen, die sich von der<br />
gesellschaftlichen Haltung zum Berg<strong>bau</strong><br />
in Deutschland grundlegend unterschieden.<br />
Dabei haben vor allem die zahlreichen<br />
Exkursionen zu international tätigen<br />
Berg<strong>bau</strong>firmen beigetragen, die den Fokus<br />
auf die Zukunftsfähigkeit und den hohen<br />
gesellschaftlichen Stellenwert dieser<br />
Branche legten.<br />
Daniel Schäfer<br />
Mitglied im Bezirksverein RWTH<br />
Aachen des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
Alle Fotos: Privat<br />
Seit 50 Jahren Partner –<br />
TU Clausthal und eine brasilianische Uni<br />
Brasilien ist für die Zusammenarbeit<br />
in Bildung und Forschung<br />
eines der wichtigsten Partnerländer<br />
Deutschlands in Lateinamerika.<br />
Die TU Clausthal unterhält<br />
schon seit Jahrzehnten enge<br />
Kontakte mit renommierten Hochschulen<br />
in Brasilien, etwa mit der<br />
Universidade Federal de Ouro<br />
Preto.<br />
Eine 4-köpfige Delegation der TU<br />
Clausthal, angeführt vom Vizepräsidenten<br />
für Studium und Lehre, Professor Oliver<br />
Langefeld, besuchte im aktuellen Wintersemester<br />
mehrere Universitäten in Brasilien,<br />
um die Zusammenarbeit mit den<br />
Partnerhochschulen zu intensivieren. Im<br />
Mittelpunkt der Reise stand die Feier zum<br />
50-jährigen Bestehen der Kooperation mit<br />
der Universidade Federal de Ouro Preto<br />
(UFOP). Des Weiteren wurden die Univer-<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 121
Aus- und Fortbildung<br />
Professor Dr. Norbert Meyer, Professor Dr. Oliver Langefeld, Professor<br />
em. Dr. Georg Müller und Professor Dr. Cleverson Cabral (v.l.n.r.)<br />
Observatorium der Escola de Minas<br />
Professor Dr. Jose Geraldo A. A. Brito (li.)<br />
und Professor Dr. Oliver Langefeld bei der<br />
Überreichung der Bronzestatue der<br />
Heiligen Barbara<br />
sidade Federal de Minas Gerais (UFMG)<br />
in Belo Horizonte und die Pontifícia Universidade<br />
Católica do Paraná (PUCPR) in<br />
Curitiba besucht. Die Gespräche an den<br />
brasilianischen Partnerhochschulen haben<br />
gezeigt, dass das Interesse an einer Ausweitung<br />
der Zusammenarbeit in Studium,<br />
Lehre und in der Forschung auf beiden<br />
Blick auf Ouro Preto mit Nossa Senhora do Rosário<br />
Detailaufnahme aus dem Innenraum der<br />
Escola de Minas<br />
Seiten sehr groß ist, da es an allen Orten<br />
bereits eine solide gemeinsame Basis gibt.<br />
Am 21.11.2012 fanden in der Bergstadt<br />
Ouro Preto die Feierlichkeiten zum goldenen<br />
Jubiläum der Kooperation statt. Im<br />
ehrwürdigen Senatssaal in der Escola de<br />
Minas fanden sich unter anderem Vertreter<br />
beider Hochschulen, der deutsche Generalkonsul<br />
aus Belo Horizonte und eine<br />
Vertreterin des Deutschen Akademischen<br />
Austauschdienstes aus Rio de Janeiro<br />
ein. In den Reden wurde auf die Errungenschaften<br />
dieser Kooperation verwiesen,<br />
die viele Absolventinnen und Absolventen<br />
hervorgebracht hat, die heute leitende<br />
Positionen in Wissenschaft und Industrie<br />
innehaben. Beispielsweise ist Cleverson<br />
Cabral heute Leiter der Império Mineracoes<br />
Ltda, einer großen Minenfirma in Brasilien,<br />
und Professor Wilson Guerra leitet<br />
das Institut für Geologie und Petroleum<br />
der Gorceix Stiftung.<br />
Professor Hubert Roeser, Wissenschaftler<br />
an der UFMG, stellte in einem<br />
lehrreichen und zugleich unterhaltsamen<br />
Vortrag die lange<br />
Kooperationsgeschichte<br />
mit vielen<br />
Bildern und Anekdoten<br />
vor. Als Zeichen<br />
der Verbundenheit<br />
überreichte Professor<br />
Langefeld dem<br />
Direktor der Escola<br />
de Minas, Professor<br />
José Geraldo Brito,<br />
eine Heilige Barbara<br />
mit Gravur.<br />
In zahlreichen Gesprächen<br />
mit Fachvertretern<br />
wurden<br />
gemeinsame Studien-<br />
und Forschungsprojekte<br />
erörtert. Die<br />
dortigen Bedingungen<br />
bieten für Clausthaler Studierende und<br />
Forschende interessante Möglichkeiten.<br />
Auch brasilianische Studierende und Wissenschaftler<br />
haben großes Interesse, an die<br />
TU Clausthal zu kommen.<br />
Informationen<br />
Technische Universität Clausthal<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Pressesprecher<br />
Christian Ernst<br />
Adoplph-Roemer-Straße 2a<br />
38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
Tel.: 05323/723904<br />
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de<br />
Fotos: Astrid Abel<br />
122 berg<strong>bau</strong> 3/2013
Aus- und Fortbildung<br />
Technische Fachhochschule Georg Agricola<br />
für Rohstoff, Energie und Umwelt zu Bochum<br />
Bachelor-Arbeiten in der Studienrichtung „Steine und Erden“ vom 01.08.2012 bis 31.01.2013<br />
Michael Bork: Analyse und analytische Berechnung des konventionellen Schachtteufens<br />
Betreuer: Prof. Dr. Christoph Dauber<br />
Hendrik Doerner: Erweiterung des Laser-Bruchwandvermessungs-Systems im Steinbruch Flechtingen<br />
Betreuer: Prof. Dr. Michael Hegemann<br />
Gabriel Fischer: Auswahl von Gewinnungsgeräten und Förderkonzeptionen für die kombinierte Nass-Trocken-Gewinnung<br />
von Rohkiesen bei der Werk Oberland Rolf Strohmaier GmbH<br />
Betreuer: Prof. Dr. Reinhard Schaeffer<br />
Tim Gerdes: Halbexperimentelle Modellierung von Korrelationen zwischen Siebung und dynamischer Bildanalyse<br />
Betreuer: Prof. Dr. Rainer Lotzien<br />
Anatolij Gerlitz: Ab<strong>bau</strong>planung für die Lagerstätte Lienen der Firma Calcis GmbH & Co. KG<br />
Betreuer: Prof. Dr. Reinhard Schaeffer<br />
Christian Hauschopp: Überblick über die Gewinnung und Aufbereitung von Ölsanden, insbesondere in Albanien<br />
Betreuer: Prof. Dr. Christoph Dauber<br />
Benjamin Kirch: Bewertung und Erschließung von Marktpotentialen für die Schachtfördertechnik in Südost-Asien<br />
Betreuer: Prof. Dr. Christoph Dauber<br />
Andreas Klaus: Planungsvarianten von Förderung und Vorbrecherstandort im Steinbruch Griesenbrauck<br />
Betreuer: Prof. Dr. Reinhard Schaeffer<br />
Lukas Merle: Vermarktungsmöglichkeiten des Dolomitgesteins im Steinbruch Uehrde<br />
Betreuer: Prof. Dr. Thomas Kirn<strong>bau</strong>er<br />
Nicolai Papajewski: Ermittlung der Zerkleinerungsarbeit für die Auslegung von Brechern<br />
Betreuer: Prof. Dr. Thomas Kirn<strong>bau</strong>er<br />
Christian Skelnik: Planung der Ausrichtung des Kalksteintage<strong>bau</strong>es Emme der Hermann Wegener GmbH & Co.KG<br />
Betreuer: Prof. Dr. Reinhard Schaeffer<br />
Benedikt Strobel: Neuplanung einer Aufbereitungsanlage im Schotterwerk Klengen/Brigachtal<br />
Betreuer: Prof. Dr. Reinhard Schaeffer<br />
Kai-Julian Wilhelm: Aufbereitung von LD-Schlacke<br />
Betreuer: Prof. Dr. Rainer Lotzien<br />
Kontakt: Technische Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum, Herner Straße 45, 44787 Bochum, Tel.: 0234/968-3307 bzw. -3296<br />
Internet: www.tfh-bochum.de<br />
Gefahrstoffe sicher managen – 1. Band der „Handbücher zum<br />
Betriebssicherheitsmanagement“ erschienen<br />
Der Master-Studiengang Betriebssicherheitsmanagement<br />
an der Technischen<br />
Fachhochschule (TFH) Georg<br />
Agricola bündelt die Fachgebiete Arbeits-<br />
und Gesundheitsschutz, Qualitätsmanagement,<br />
Umweltschutz, Datenschutz,<br />
IT-Sicherheit, Brandschutz,<br />
Betriebssicherheit und Risikomanagement.<br />
In dieser interdisziplinären<br />
Breite ist er auf seinem Gebiet deutschlandweit<br />
einzigartig. Das gesammelte<br />
Fachwissen macht Studiengangsleiter<br />
Professor Dr. Dirk Sohn mit der<br />
<br />
gänglich,<br />
deren 1. Band jetzt erschienen<br />
ist.<br />
<br />
lautet der Titel des von Professor Sohn<br />
gemeinsam mit Dr. Michael Au unter Mitarbeit<br />
von Dr. Anita Csomor und Thomas<br />
Kirsch<strong>bau</strong>m verfassten Werkes, das sich<br />
vor allem an Betriebspraktiker sowie Verantwortliche<br />
für Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
und Gefahrgut wendet. Das Werk<br />
behandelt den sicheren Umgang mit Chemikalien<br />
und Gefahrstoffen und stellt alle<br />
Rahmenbedingungen für erfolgreiches<br />
Gefahrstoffmanagement von der Produktion<br />
der Chemikalien bis zu ihrer Vermarktung<br />
vor. Mit seinen inhaltlichen Schwerpunkten<br />
Gefahrgutrecht, Eigenschaften<br />
von Gefahrstoffen, Stoffinformation und<br />
Sicherheitsdatenblätter, Gefahrstoffmanagement<br />
im Betriebsablauf, Lagerung<br />
und Transport von Gefahrstoffen und<br />
Schutzmaßnahmen ist es das umfassende<br />
Kompendium zum Gefahrstoffmanagement<br />
in deutscher Sprache. Es kann als<br />
vertiefendes Praxis-Handbuch ebenso<br />
genutzt werden wie zur schnellen Schlagwort-Recherche.<br />
Die Reihe Handbücher zum Betriebssicherheitsmanagement<br />
soll nach und nach<br />
alle Teilgebiete des Faches thematisieren<br />
und zum Standardwerk für die noch junge<br />
Disziplin werden.<br />
Dirk Sohn, Dr. Michael Au: Betriebliches<br />
Gefahrstoffmanagement. Handbücher zum<br />
Betriebssicherheitsmanagement, Band 1.<br />
Unter Mitarbeit von Anita Csomor und<br />
Thomas Kirsch<strong>bau</strong>m. Erich Schmidt Verlag<br />
Berlin, 2012.<br />
ISBN 978-3-503-13055-9.<br />
Internet: www.tfh-bochum.de<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 123
Aus- und Fortbildung<br />
Erdkunde trifft Ingenieurwissenschaft –<br />
Mädchen machen Technik an der TFH Georg Agricola<br />
Ingenieurwissenschaft ist nicht<br />
nur was für Mathe- und Physik-<br />
Cracks – auch vom Schulfach<br />
Erdkunde führt ein Weg in die<br />
spannende Welt der Technik.<br />
Dass die außerdem keine Männerdomäne<br />
sein muss, erfuhren<br />
14 Gymnasiastinnen der Märkischen<br />
Schule Wattenscheid<br />
-<br />
<br />
Fachhochschule (TFH) Georg<br />
Agricola am 21.02.. Statt des<br />
üblichen Erdkunde-Unterrichtes<br />
standen für die Mittel- und Oberstufenschülerinnen<br />
Vorlesungen<br />
und Experimente der Fachgebiete<br />
Geoingenieurwesen und Berg<strong>bau</strong><br />
auf dem Programm.<br />
Die Wattenscheider Schülerinnen im Labor<br />
für Geotechnik und Angewandte Geologie<br />
der TFH Georg Agricola zu Bochum<br />
Dr. Christiane Scholz machte die Bedeutung<br />
des Rohstoffingenieurwesens<br />
an Beispielen aus der Kosmetikindustrie<br />
deutlich. So erfuhren die jungen Damen,<br />
dass die rote Farbe in Rouge oder<br />
Lippenstift oftmals von darin enthaltenen<br />
Hämatit-Erzen stammt und dass dort, wo<br />
es glitzern und glänzen soll, das Mineral<br />
Glimmer verwendet wird. Professor Dr.<br />
Frank Ottos und Sigrun Pawelczyks Vorlesung<br />
über Flächenrecycling und Bodenmanagement<br />
ging insbesondere auf<br />
ehemalige Berg<strong>bau</strong>areale ein, die den<br />
Schülerinnen aus dem Herzen des Ruhrpotts<br />
natürlich bestens vertraut sind. Experimente<br />
zur Bestimmung von Bodendichte<br />
und -zusammensetzung im Labor<br />
für Geotechnik und Angewandte Geologie<br />
bildeten den Abschluss des Projekttags.<br />
tigen<br />
Entscheidung, welche Fächerkombination<br />
sie in der Oberstufe wählen oder<br />
wohin sie sich beruflich orientieren möchten.<br />
Darum ist es schön, dass sie an der<br />
TFH die Gelegenheit haben, die Ingeni-<br />
<br />
sagte Erdkundelehrer Ulrich Zurwehn, der<br />
den Projekttag mit initiiert hatte.<br />
Das Städtische Gymnasium Märkische<br />
Schule Wattenscheid ist Partnerschule<br />
der TFH Georg Agricola. Mit den Projekt-<br />
<br />
möchten Schule und Hochschule das Interesse<br />
für Naturwissenschaft und Technik<br />
wecken und Schülerinnen zu einem ingenieurwissenschaftlichen<br />
Studium motivieren.<br />
Seit mehr als 10 Jahren finden jährliche<br />
MMT-Tage im Bereich Elektro- und<br />
Informationstechnik statt, seit 2012 richten<br />
die Studiengänge Rohstoffingenieur, Geotechnik<br />
und Angewandte Geologie und<br />
das Schulfach Erdkunde einen eigenen<br />
Projekttag aus.<br />
Internet: www.tfh-bochum.de<br />
Berufliche Weiterbildung am BSZ „Julius Weisbach“<br />
<br />
Mit Erleichterung nimmt die Schul-<br />
<br />
zur Kenntnis, dass die Zukunft<br />
der Fachschule nach dem vorläufigen<br />
Ende der Diskussion um die<br />
Zukunft der Technikerausbildung<br />
in Sachsen gesichert ist. Auch mit<br />
dem Beginn des neuen Schuljahres<br />
2013/14 am 26.08.2013<br />
besteht am Beruflichen Schulzen-<br />
<br />
somit die Möglichkeit, eine Aus-<br />
<br />
richtungen<br />
Bohr- oder Geologietechnik<br />
zu beginnen.<br />
In der 2-jährigen, in Deutschland an öffentlichen<br />
Schulen einmaligen Ausbildung<br />
werden in ausgezeichnet ausgestatteten<br />
Unterrichtsräumen Fachkräfte der mittleren<br />
Ebene ausgebildet. Der Einsatz erfolgt<br />
z.B. in Ingenieurbüros, Bohrunternehmen,<br />
geologischen Landesämtern oder kommunalen<br />
Einrichtungen. Der enge Praxisbezug<br />
erleichtert den Wiedereinstieg in<br />
das Lernen, zumal, wenn seit dem letzten<br />
Schulbesuch Jahre vergangen sind. Unter<br />
der Leitung von erfahrenen Lehrkräften<br />
werden mehrere intensive Praktika sowie<br />
Exkursionen durchgeführt.<br />
Wer ein späteres Studium anstrebt,<br />
kann zusätzlich im Rahmen der Ausbildung<br />
die Fachhochschulreife erwerben.<br />
An der Technikerschule in Trägerschaft<br />
des Landkreises Mittelsachsen werden<br />
keine Lehrgangsgebühren fällig, die auf<br />
dem privaten Bildungsmarkt regelmäßig<br />
erhoben werden. Die Kosten für die Fachschüler<br />
betreffen lediglich bestimmte Arbeitsmaterialien<br />
und ggf. die Unterkunft<br />
in Freiberg. Grundsätzlich besteht auch<br />
die Fördermöglichkeit nach BAföG oder<br />
Meister-BAföG.<br />
Voraussetzung für die Ausbildung zum<br />
staatlich geprüften Techniker sind in der<br />
Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />
und mindestens 1-jährige Praxiserfahrungen<br />
oder eine mehrjährige Berufstätigkeit<br />
auf gewerblich-technischem<br />
Gebiet. Dienstzeiten bei der Bundeswehr<br />
werden berücksichtigt.<br />
Techniker für Bohr- oder Geologietechnik<br />
üben keinen Massenberuf aus und sind<br />
bei den Unternehmen begehrt. In Abhängigkeit<br />
von den Einsatzbedingungen ist die<br />
Ausbildung für Frauen und Männer gleichermaßen<br />
geeignet. Bohrunternehmen<br />
operieren zudem weltweit. Berufliche Flexibilität<br />
und ein gewisses Maß an Abenteuerlust<br />
gehören daher zur Berufsausübung.<br />
Informationen<br />
Berufliches Schulzentrum für Technik und<br />
<br />
Schachtweg 2<br />
09599 Freiberg<br />
Schulleiter Dr. Frank Wehrmeister<br />
Tel.: 03731/301500<br />
Fax: 03731/301600<br />
Email: bsz-tw-fg@t-online.de<br />
Internet: www.bsz-freiberg.de<br />
124 berg<strong>bau</strong> 3/2013
Industrie<br />
GHH Fahrzeuge auf der<br />
Bauma 2013<br />
Als Anbieter von Maschinen für den Tunnel- und Berg<strong>bau</strong> wird<br />
die GHH Fahrzeuge GmbH auf der diesjährigen Bauma/Bauma<br />
Mining in der Halle C2 (Stand 407/508) vertreten sein.<br />
Einen Schwerpunkt wird die Präsentation des SLP-14 darstellen:<br />
ein extra flacher Fahrlader mit 14 t Nutzlast. Als Top-Modell<br />
<br />
Low-Profile“ Produktprogramms der GHH. Mit diesem Lader stellt<br />
GHH Fahrzeuge den Beweis auf, dass es trotz abnehmender<br />
Mächtigkeiten möglich ist, hocheffizient zu fördern. Dabei müssen<br />
oft Kundenanforderungen berücksichtigt werden, die eine Spezialkonstruktion<br />
notwendig machen. Darüber hinaus ist der SLP-14<br />
Technologieträger neuer Lösungen für Effizienz und Ergonomie.<br />
Die vorgestellte EDS-Antriebstechnik hat ihre Betriebssicherheit<br />
in mehrjährigem Einsatz von Sibirien bis Chile unter Beweis<br />
gestellt. Das EDS (Efficient Drive System) Antriebskonzept kombiniert<br />
einen hydrostatischen Antrieb mit einer mechanischen<br />
Kraftübertragung auf Räder und Achsen, um den Anforderungen<br />
des Berg<strong>bau</strong>es besonders gerecht zu werden.<br />
Der mit einem aufwendigen Abgasaufbereitungssystem ausgestattete<br />
Dieselmotor (Tier 4i) wird von einem hydraulischen<br />
Bremshybriden zur Rückgewinnung der Bremsenergie ergänzt.<br />
Eine elektrische Bremse sowie die Zweipedalsteuerung ermöglichen<br />
eine ermüdungsfreie Bedienung auch unter schwierigsten<br />
Umgebungsbedingungen. Eine umfangreiche Maschinenzustandsüberwachung<br />
sowie die Ermittlung der Förderleistung sind<br />
in der Maschine integriert.<br />
Den Anspruch ein Partner für das gesamte Maschinenleben zu<br />
sein begegnet GHH u.a. durch verlängerte Wartungszyklen und<br />
der besonderen Energieeffizienz durch niedrigsten Verbrauch<br />
und geringste Schadstoffemissionen. Trotz eines um bis zu 15%<br />
geringeren Verbrauches ist die Förderleistung des SLP-14H deutlich<br />
höher als die vergleichbarer Fahrlader mit herkömmlichem<br />
hydrodynamischen Antriebskonzept.<br />
Als Teil der SK-Gruppe ist auch GHH in der Lage, produktübergreifende<br />
Lösungen anzubieten. So wird als zweites Fahrzeug ein<br />
zweiarmiger Bohrwagen ausgestellt.<br />
Internet: www.ghh-fahrzeuge.de<br />
Mobile Leuchten für jeden Einsatzfall –<br />
von der ergonomisch gestalteten<br />
ex-sicheren Taschenlampe bis hin zum<br />
Akku-Handscheinwerfer Fotos: ecom<br />
Ecom instruments, die Experten in Sachen Ex-Sicherheit, haben<br />
ihr umfangreiches Programm an mobilen, für den Ex-Bereich<br />
zugelassenen Leuchten um eine neue Kopflampe ergänzt. Die<br />
Lite-Ex® PL 10 H ist eine robuste und kompakte Kopflampe für<br />
den täglichen Einsatz in Ex-Bereichen der Zone 0 und 20 (gemäß<br />
Richtlinie 1999/92/Ex, ATEX 137). Mittels ihres verstellbaren<br />
Gummibandes lässt sie sowohl am Helm als auch direkt auf dem<br />
Kopf tragen. Das Band bietet durch seine Beschaffenheit selbst<br />
bei Feuchtigkeit guten Halt und trägt sich angenehm auch bei<br />
direktem Hautkontakt. Die von den Handlampen Lite-Ex® PL 30<br />
Und PL 10 des gleichen Herstellers bekannten und seit Jahren<br />
bewährten Features sind auch in der kompakten und samt Befestigung<br />
und Batterien lediglich 180 g leichten Kopflampe integriert:<br />
Der griffige Einschaltring schaltet berührungslos, ist also<br />
im Gegensatz zu sonst oft üblichen Drucktastern verschleißfrei.<br />
Auch mit Handschuhen lässt sich die Lampe gut bedienen. Eine<br />
kratzfest beschichtete Scheibe schützt die Hochleistungs-<br />
LED, die je nach Präferenz mit 3 000 Lux und 10° Optik oder<br />
1 800 Lux und 25° Optik den Arbeitsbereich ohne Farbverfälschungen<br />
ausleuchtet. Der Neigungswinkel der Lampe lässt<br />
sich verstellen, also optimal an die jeweiligen Erfordernisse vor<br />
Ort anpassen. Die Stromversorgung übernehmen 3 Batterien<br />
(AAA, typgeprüft), deren Betriebsdauer mit ca. 55 h 6 Schichten<br />
(mit ausreichender Reserve) abdeckt. Das Batteriefach<br />
mit Führungsschiene und solider Gewindeverschraubung ist<br />
absolut dicht; ein Membranventil zum Druckausgleich sorgt für<br />
Sicherheit beim Batteriewechsel.<br />
Lichtstarke Kopflampe für den Ex-Bereich (eci 028)<br />
Idealer Begleiter für alle, die beide Hände zum<br />
Arbeiten brauchen.<br />
Gerade für Arbeiten im Ex-Bereich ist richtiges Ausleuchten<br />
unerlässlich und gleichzeitig die Gewähr für die erforderliche Sicherheit<br />
des Nutzers. Nicht immer ist dafür eine Taschenlampe<br />
geeignet. Schließlich werden regelmäßig beide Hände zum Arbeiten<br />
benötigt. Die Lösung stellt eine Kopflampe dar, die sich am<br />
Helm oder auch direkt auf dem Kopf tragen lässt. So bleiben beide<br />
Hände frei und der Lichtkegel leuchtet gleichzeitig das Blickfeld<br />
aus. Eine neue, sehr robuste und dennoch leichte Ausführung bietet<br />
hohen Tragekomfort und ermöglicht dank konstruktiver Details<br />
ein praxisgerechtes Handling.<br />
Hände frei zum Arbeiten: Die Lite-Ex® PL 10<br />
H ist eine robuste und kompakte Kopflampe<br />
für den täglichen Einsatz in Ex-Bereichen<br />
der Zone 0 und 20 (gemäß Richtlinie<br />
1999/92/Ex, ATEX 137).<br />
Mobile Leuchten für jeden Einsatzfall<br />
Auch alle anderen mobilen Leuchten für den Einsatz im Ex-<br />
Bereich überzeugen durch praxisgerechtes Handling, Robustheit,<br />
Zuverlässigkeit und Leuchtkraft, angefangen von der kompakten<br />
Ex-sicheren Taschenlampe Lite-Ex® PL 10, die die Basis der neuen<br />
Kopflampe bildet, bis hin zum akkubetriebenen Handscheinwerfer<br />
SHL 350-EX, der für die höchsten Gefahrenstufen in Arbeitsbereichen<br />
mit Staub bzw. Gas zugelassen ist (Ex-Kennzeichnung Ex II<br />
1G EEx ia IIC T4 und Ex II 1D T 130°C IP65). 3 High-Power-LEDs<br />
erzeugen mit frisch geladenen Akkus für 8 h einen weitreichenden<br />
und sehr gleichmäßigen Lichtkegel von 10 000 Lux (bei 1 m<br />
Distanz) Helligkeit. Die Erwärmung des Handscheinwerfers bleibt<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 125
Industrie<br />
trotz der hohen Lichtausbeute gering. Bei der Wartung oder Reinigung<br />
von Tankanlagen beispielsweise wird man das zu schätzen<br />
wissen. Auch bei der explosionssicheren LED-Taschenlampe Lite-<br />
Ex PL 30 ermöglichen die eingesetzten, stromsparenden LEDs<br />
stundenlanges Arbeiten bei hellstem Licht. Dank ergonomisch<br />
geformtem, antistatischem Kunststoffgehäuse liegt die Lampe besonders<br />
gut in der Hand und bietet optimale Abrutsch-Sicherheit.<br />
Damit dürfte es ein Leichtes sein, für jede Beleuchtungsaufgabe<br />
im Ex-Bereich eine maßgeschneiderte Lösung zu finden.<br />
Internet: http://www.ecom-ex.com<br />
<strong>bau</strong>ma 2013 –<br />
Manitowoc präsentiert dreiachsigen AT-Kran<br />
Der GMK3060 der Manitowoc-Marke Grove wird auf der <strong>bau</strong>ma<br />
2013 seine Markteinführung erleben. Es handelt sich dabei um eine<br />
verbesserte Version des beliebten GMK3055, mit einer erhöhten<br />
Hubleistung im gesamten Bereich der Tragfähigkeitstabelle.<br />
Zurückzuführen ist dies auf ein um 2 t gesteigertes Gegengewicht.<br />
Der Kran besitzt einen leistungsfähigen Hauptausleger auf einem<br />
dreiachsigen Unterwagen, womit er außerordentlich vielseitig ist<br />
und sich bei beengten Raumverhältnissen und auf betriebsamen<br />
Baustellen ideal für eine Vielfalt allgemeiner Hub- und anderer<br />
Bauarbeiten eignet. Der GMK3060 zeichnet sich nicht nur durch<br />
eine verbesserte Tragfähigkeitstabelle, sondern auch durch ein<br />
neues Führerhaus aus.<br />
Außerdem ist der GMK3060 einer der ersten Grove-Mobilkrane,<br />
der mit dem neuen Kransteuerungssystem von Manitowoc<br />
ausgestattet ist. Das neue System, eine standardisierte und benutzerfreundliche<br />
Oberfläche, soll letztendlich auf allen neuen<br />
Manitowoc-, Potain- und Grove-Kranen eingeführt werden. Das<br />
Kransteuerungssystem (CCS) ist nicht nur im GMK3060, sondern<br />
auch im RT550E integriert, einem neuen 45-t-Geländekran, der<br />
sein Debüt ebenfalls am Stand von Manitowoc auf der <strong>bau</strong>ma<br />
2013 erleben wird.<br />
Laut Andreas Cremer, Produktmanager für All-Terrain-Krane<br />
bei Manitowoc, bietet das CCS eine der benutzerfreundlichsten<br />
Oberflächen auf dem Markt.<br />
<br />
<br />
GMK3060 und RT550E, denen wir eine große Nachfrage seitens<br />
Verleihfirmen und Auftragnehmern prophezeien, werden den<br />
Besuchern der <strong>bau</strong>ma 2013 zeigen, wie das System funktioniert<br />
und wie ein Kranführer aus einem Manitowoc-Kran das meiste<br />
herausholen kann.“<br />
Die CCS-Hardware ist eine standardisierte Gruppe von Displays,<br />
Joysticks, Steuergeräten und einem Jog-Dial. Durch den<br />
Gebrauch derartiger Standardkomponenten wird die Wartung vereinfacht<br />
und das Kranparkmanagement für Manitowoc-Kunden<br />
verbessert. Auch die Software ist in allen Manitowoc-Produktreihen<br />
standardisiert, und das System ist direkt auf die Manitowoc<br />
Crane Care-Service-Software abgestimmt.<br />
Der neue GMK3060 am Stand von Manitowoc (Freigelände N,<br />
Stand 1018/5) ist nicht nur mit dem neuen CCS ausgerüstet, sondern<br />
auch mit einer neuen Hauptausleger-Optimierungsfunktion,<br />
die über das CCS betrieben wird. Mithilfe der Hauptausleger-Optimierungsfunktion<br />
kann der Kranführer grundlegende Hubparameter<br />
wie Last, Radius und Lasthöhe eingeben, worauf das System<br />
automatisch die optimalen Hauptauslegeroptionen für die Durchführung<br />
des Hubvorgangs angibt. Das spart Zeit am Einsatzort und<br />
hat eine deutliche Vereinfachung des Rüstverfahrens zur Folge.<br />
Internet: www.manitowoc.com<br />
Aker Wirth schließt Vertrag mit chilenischem<br />
Berg<strong>bau</strong>-Unternehmen<br />
Ende 2012 unterzeichneten Aker Wirth und der weltweit größte<br />
Kupferproduzent Codelco einen Vertrag über die Lieferung und<br />
Erprobung eines Mobile Tunnel Miners (MTM). Die innovative<br />
Maschine wird ab Mitte 2014 in der Chuquicamata-Mine in Chile<br />
getestet, in der künftig untertage Kupfer abge<strong>bau</strong>t werden soll.<br />
In der Chuquicamata-Mine wird der Aker Wirth MTM ein Streckennetz<br />
anlegen, um den späteren Ab<strong>bau</strong> des kupferhaltigen<br />
<br />
Kupferminen in das Gestein gesprengt“, erläutert Ulrich Frenzle<br />
<br />
dem MTM4 werden sie erstmals maschinell angelegt, wodurch<br />
die Effizienz des Vortriebes und die Sicherheit in der Mine massiv<br />
verbessert werden.“ Dafür muss die Maschine auch enge<br />
Kurven mit einem exakten Profil schneiden, was besonders<br />
hohe Herausforderungen an die Wendigkeit und Präzision der<br />
Maschine stellt.<br />
Aker Wirth MTM4<br />
Foto: Wirth<br />
Der Mobile Tunnel Miner kombiniert die Flexibilität einer Teilschnittmaschine<br />
mit der Robustheit einer Tunnelbohrmaschine.<br />
Die selbstangetriebene Maschine trägt mit 4 kräftigen, mit Rollmeißeln<br />
ausgestatteten, hydraulisch bewegten Armen das Gestein<br />
ab. Das Bohrgut wird von einer Ladeschürze mit Ladescheiben<br />
über Ketten- und Bandförderer hinter die Maschine transportiert<br />
und dort verladen. Der Mobile Tunnel Miner ermöglicht nicht<br />
nur kreisförmige Querschnitte wie bei einer Tunnelbohrmaschine,<br />
sondern auch rechteckige und hufeisen- oder torbogenförmige<br />
Tunnel mit bis zu 6 m Bohrdurchmesser. Durch Drehgelenke in<br />
der Maschine beträgt der Wendekreis des 40 m langen MTM4<br />
gerade einmal 24 m. Damit ist er an die Anforderungen in der<br />
chilenischen Kupfermine ideal angepasst.<br />
Eine Innovation ist der Mobile Tunnel Miner auch in Hinblick auf<br />
seine Mobilität: mit einem Schreitwerk kann er sich flexibel vorwärts<br />
und mit einem Raupenfahrwerk auch rückwärts bewegen.<br />
Ein Richtungskontrollsystem sorgt dafür, dass die Maschine stets<br />
präzise ausgerichtet ist.<br />
wicklung<br />
zu setzen. Die Entwicklung stand ganz im Zeichen des<br />
quantifizierbaren Kundennutzens und der Sicherheit“, ist Ulrich<br />
Frenzlesen<br />
Gesteinshärten bisher üblich war, sollen mit dem MTM4 bis zu<br />
12 m Streckenvortrieb/d erreicht werden und damit die heutigen<br />
Leistungen mehr als verdoppelt werden“.<br />
126 berg<strong>bau</strong> 3/2013
Industrie<br />
Die Maschine arbeitet mit der speziellen Hinterschneidtechnologie<br />
und ist dadurch für besonders effizienten Vortrieb im Hartgesteins-Tunnel<strong>bau</strong><br />
ausgelegt. Zudem schneidet sie sehr präzise<br />
Tunnelprofile, wodurch der Aufwand für den Tunnelaus<strong>bau</strong> deut-<br />
<br />
für den Aus<strong>bau</strong> des Tunnels mehr als 30 % geringer als beim<br />
Sprengvortrieb“, fasst Ulrich Frenzle zusammen.<br />
Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Sprengvortrieb ist, dass<br />
der MTM deutlich weniger Arbeit von Personen an der Ortsbrust<br />
erfordert. Die Maschine wird von einer zentralen Steuerkabine<br />
aus bedient, die sich auf der Maschine befindet. Ein hoher Automatisierungsgrad<br />
minimiert den Kontakt von Personen mit beweglichen<br />
Teilen und Gestein. Durch seine Flexibilität kann der<br />
MTM zur Wartung zudem einfach von der Ortsbrust weggefahren<br />
werden, was ebenfalls die Sicherheit des Bedienpersonals erhöht.<br />
Internet: www.wirth-erkelenz.de<br />
Durch die Modul<strong>bau</strong>weise der Maschine lassen sich sowohl<br />
Turbinen- als auch Luftfüllsysteme integrieren, so dass ein breites<br />
Einsatzgebiet bedient werden kann. Nach bisherigen Erkenntnissen<br />
können nun alle Produkte abgefüllt werden, die auch in Ventilsäcke<br />
abgefüllt werden können, sofern sie eine Mindestschüttdichte<br />
aufweisen. Also auch Produkte mit schwierigen Fließeigenschaften.<br />
Eine erste Hochleistungsanlage für Zement und Trocken<strong>bau</strong>stoffe<br />
des Typs ADAMS 8 (mit 8 Füllstutzen) läuft seit einigen<br />
Monaten bei einem Kunden in Großbritannien mit guten Ergebnissen.<br />
Neben hohen Leistungen wurde großen Wert auf Bedienerfreundlichkeit<br />
und Lärmschutz gelegt. Die Anlage ist vollständig<br />
verkleidet und mit Schallschutzmaterial ausgerüstet.<br />
Internet: www.haverboecker.com<br />
HAVER ADAMS PROCESS ® -Technologie –<br />
Hochleistung bei der Abfüllung von pulverförmigen<br />
Produkten in dichte PE-Säcke<br />
Im Bereich Verpackungstechnik präsentiert die Maschinenfabrik<br />
von HAVER & BOECKER in Halle B2, Stand 129/236 seine<br />
HAVER ADAMS PROCESS ® -Technologie. Dabei handelt es sich<br />
um die umweltschonende Abfüllung von Pulver und Pulverprodukten<br />
mit groben Anteilen in kompakte, dichte und wetterfest verschlossene<br />
PE-Säcke. Seit der Einführung der HAP ® -Technologie<br />
hat sich gezeigt, dass der Markt die Vorteile von optimalem Produktschutz,<br />
Verlängerung der Lagerfähigkeit, Sauberkeit auf der<br />
gesamten logistischen Strecke und belastbarer Verpackung erkannt<br />
und schätzen gelernt hat. Mehr als 50 HAP-Systeme in<br />
stationärer oder rotierender Ausführung sind mittlerweile weltweit<br />
im Einsatz.<br />
Näher am Geschehen –<br />
BEUMER Lösung im andamanischen Meer<br />
<strong>bau</strong>ma Halle B2, Stand 305<br />
Vale Malaysia Minerals (VMM), eine Tochtergesellschaft des<br />
brasilianischen Berg<strong>bau</strong>konzerns Vale SA mit Sitz in Rio de Janeiro,<br />
hat die BEUMER Group mit der Lieferung von 16 Muldengurtförderern<br />
beauftragt. Mit 100 Mio.US$ ist das für den Intralogistik-Spezialisten<br />
der größte Auftrag der Firmengeschichte im<br />
Produktsegment Förder- und Verladetechnik. Mit den Muldengurtförderern<br />
wird Vale das Eisenerz-Distributionszentrum in Teluk<br />
Rubiah, Manjung District in Perak ausrüsten. Mit der Anlage soll<br />
das Eisenerz, das von Brasilien angeliefert wird, gemischt und an<br />
Kunden in der Asien-Pazifik-Region ausgeliefert werden.<br />
Die Muldengurtförderer werden das<br />
Eisenerz vom Terminal zum 3 km<br />
entfernten Hafen transportieren Bild: Vale<br />
Das neue rotierende Hochleistungssystem<br />
ADAMS kann mit bis zu 12 Stutzen<br />
ausgestattet werden. Das System ADAMS 8<br />
garantiert 2 000 Sack/h<br />
Foto: Haver&Boecker<br />
Auf der Meerstraße von Malakka transportieren Megafrachter<br />
das Eisenerz zum Hafen und zu Lageranlagen, um es dort<br />
in kleinere Schiffe umzuladen. Diese transportieren den Rohstoff<br />
zu den chinesischen Häfen. Die Bauarbeiten sind bereits<br />
im vollen Gange. Die Verladeterminals werden voraussichtlich<br />
2014 in Betrieb gehen. Eine Erweiterung ist bis 2019 geplant.<br />
Internet: www.beumergroup.com<br />
Nachdem mit den ersten Systemen eine Leistung von bis zu<br />
1 200 Sack/h möglich war, wurde seitens der Kunden schnell<br />
der Wunsch nach höherer Leistung laut. HAVER & BOECKER<br />
optimierte seine Technik und bietet nun dank eines neuen Füllmoduls<br />
und eines kontinuierlich rotierenden Systems eine Hochleistungsabfüllmaschine<br />
mit 2 bis 12 Füllstützen. Dabei wurden die<br />
Erfahrungen auf dem Gebiet der HAVER ROTO-PACKER ® und<br />
die Kompetenz in Sachen FFS-Technik zusammengeführt. Hochleistungen<br />
von 2 000 Sack/h à 25 kg können nun erreicht werden.<br />
Kleemann auf der <strong>bau</strong>ma 2013 –<br />
Die geballte Power der mineralischen Aufbereitung<br />
<strong>bau</strong>ma Standnr.: F10.1010/1011/1012;F11.1110/1;F11.1111/1<br />
Mit der Weltpremiere der neuen Generation mobiler Backenbrecher<br />
der Contractor-Klasse, der neuen Mobicat EVO Serie, setzt<br />
Kleemann ein Highlight der diesjährigen <strong>bau</strong>ma. Aber auch sonst<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 127
Industrie<br />
gibt es bei Kleemann einiges zu sehen: Mit insgesamt 5 ausgestellten<br />
mobilen Brechanlagen verdeutlicht Kleemann, wie umfassend<br />
das Anwendungsspektrum des Kleemann Produktprogrammes<br />
ist.<br />
Vielseitig, leistungsstark, wirtschaftlich –<br />
Mobirex MR 130 ZS EVO<br />
Fotos: Kleemann<br />
Speziell für den harten Einsatz im Natursteinbereich sind die<br />
beiden Vertreter der Kleemann Quarry-Line konzipiert. Der mobile<br />
Backenbrecher vom Typ Mobicat MC 125 Z ist ein sehr leistungsstarker<br />
Vorbrecher, der mit seiner Brechereinlauföffnung<br />
von 1 250 x 1 000 mm und seinem Gewicht von ca. 130 t auch in<br />
widrigen Verhältnissen zuverlässig seine Arbeit verrichtet und dabei<br />
bis zu 600 t/h verarbeitet. Der mobile Kegelbrecher Mobicone<br />
MCO 11 S ist eine Nachbrechanlage für die 2. oder 3. Brechstufe<br />
und ermöglicht mit seiner integrierten Dreidecker-Siebeinheit und<br />
dem geschlossenen Materialkreislauf die Produktion von 3 definierten<br />
Endkörnungen.<br />
Die neuen mobilen Backenbrecher von<br />
Kleemann-Mobicat MC 110 EVO<br />
Der mobile Prallbrecher Mobirex MR 130 ZS EVO, der Star des<br />
Kleemann-Standes der letzten <strong>bau</strong>ma, hat sich seit seiner Vorstellung<br />
2010 im Contractor-Markt mehr als etabliert. Sowohl im Naturstein<br />
als auch in den verschiedensten Recyclinganwendungen<br />
haben die MR 130 und ihr Schwestermodell MR 110 bewiesen,<br />
dass sie zu den leistungsfähigsten und wirtschaftlichsten Vertretern<br />
ihrer Gattung gehören. Diesen Beweis wollen auch die beiden<br />
völlig neu entwickelten mobilen Backenbrecher MC 110 Z EVO<br />
und MC 110 R EVO antreten, die die Contractor Line von Kleemann<br />
ab Mai diesen Jahres ergänzen. Wie schon bei den Prallbrechern<br />
der Mobirex EVO-Serie blieb auch hier keine Schraube<br />
unangetastet. Mit ihren Brechereinlaufbreiten von 1100 x 700 mm<br />
zielen die Anlagen genau in die sogenannte 1 100er-Klasse, die<br />
das größte Einzelsegment im Markt der mobilen Brechanlagen<br />
darstellt. Mit den neuen Anlagen hat Kleemann die Grundlage<br />
geschaffen, auch in dieser Klasse weiter Marktanteile zu erobern<br />
und sich nachhaltig zu etablieren.<br />
Internet: www.kleemann.info<br />
Neuheiten der TII Group –<br />
(SCHEUERLE, NICOLAS, KAMAG)<br />
auf der BAUMA 2013<br />
Außengelände F8, Stand N828<br />
Die Schwerlast- und Spezialfahrzeughersteller SCHEUERLE,<br />
NICOLAS und KAMAG präsentieren eine Vielzahl von Neuheiten<br />
für zahlreiche Transportaufgaben auf der diesjährigen Bauma.<br />
Neuentwicklungen wie der SPMT light, die neue Generation des<br />
EuroCompact, der Superflex, die neue Generation MHD Plattformwagen<br />
MHD G2, ein neues Transportsystem für den Transport<br />
von Windturmsegmenten und vieles mehr.<br />
SPMT light – Maximale Nutzlast bei geringem Eigengewicht<br />
Als Weltmarktführer im Bereich der selbstangetriebenen<br />
Schwerlastfahrzeuge (SPMTs), bringt SCHEUERLE nun den<br />
<br />
SPMT light Baureihe ist das kompakte Design der Fahrzeugmodule.<br />
Die Plattformmaße von 6 056 x 2 438 mm mit 4 Pendelachsen<br />
garantieren optimale Flexibilität bei kleineren Transportaufgaben,<br />
z.B. in Produktionshallen. Nutzlasten bis zu 86 t (48 t/<br />
Achslinie) sind möglich bei einem geringen Eigengewicht von<br />
10 t. Der SPMT light ist mit einem Deutz Diesel Motor TCD 3.6<br />
ausgestattet, welcher der aktuellen Abgasnorm EU 3B entspricht.<br />
Optional ist ein Dieselpartikelfilter erhältlich für Transporte innerhalb<br />
von Produktionshallen bzw. geschlossenen Räumen. Gekuppelt<br />
werden können die SPMT light Module seitlich (side-by-side)<br />
mechanisch oder hintereinander (end-to-end) elektronisch in offenem<br />
Verbund. Selbstverständlich verfügt der SPMT light auch<br />
über die bekannten Vorteile des konventionellen SCHEUERLE<br />
SPMT wie die robuste Bauweise der Fahrwerke und die elektronische<br />
Vielweglenkung mit allen bekannten Lenkprogrammen.<br />
Selbst die Montage von Schemeln auf der Plattform stellen kein<br />
Problem dar. Optional kann der SPMT light mit einer Gleichhubanlage<br />
ausgestattet werden.<br />
Drehfunktion (li.), Hebefunktion (re.)<br />
Foto: TII<br />
Windturmschemel<br />
Ein Highlight für den Transport von Windkraftanlagenteilen stellt<br />
SCHEUERLE auf der diesjährigen Bauma vor. Es handelt sich um<br />
eine neue Form des Transportes von Windturmsegmenten für die<br />
finale Strecke zu einem Windkraftanlagen-Standort in schwer zugänglichem<br />
Gelände. Wo früher mühselige Kurvenmanöver beim<br />
Befahren von Serpentinen oder sogar das Abladen des Fahrzeuges<br />
und Umschwenken der Ladung mit Kran zum schwierigen<br />
und zeitaufwendigen Hindernis wurden, bietet SCHEUERLE jetzt<br />
128 berg<strong>bau</strong> 3/2013
Industrie<br />
die optimale Lösung mit dem neuen Windturmschemel, welcher<br />
auf SCHEUERLE Plattformwagen wie InterCombi, InterCombi<br />
SPE, SPMT oder auf SCHEUERLE-KAMAG K25 montiert werden<br />
kann. Optional kann der Schemel auch auf Plattformwagen von<br />
NICOLAS angepasst werden. Der neue Windturmschemel verfügt<br />
über eine Hebe- und Drehfunktion, welcher per Funk- oder Kabelfernsteuerung<br />
bewegt wird. In engen Kurven bewegt der Schemel<br />
den Windturm parallel bis zu 750 mm nach oben oder einseitig,<br />
sodass ein Ende des Windturmsegments um 15° nach oben steht.<br />
Zudem kann der Windturm nach rechts oder links gedreht werden<br />
bis zu einem Winkel von 30°.<br />
EuroCompact<br />
Der Vorteil für den Betreiber beginnt schon bei der großen Auswahl<br />
an Kompaktdollys, Dollyfahrwerken und Plattformwagen mit<br />
verschiedenen Achslinienzahlen und zulässigen Achslasten. So<br />
ist es möglich, die für die jeweiligen Bedürfnisse optimale Kombination<br />
zusammen zu stellen und so einen schnellen, unkomplizierten<br />
und vor allem wirtschaftlichen Fahrzeugeinsatz sicher zu<br />
stellen. Der neue EuroCompact von SCHEUERLE und NICOLAS<br />
wurde nochmals kompakter. Dies wurde möglich durch eine zwischen<br />
die erste Achslinie des Dollyfahrwerkes zurück versetzte<br />
Kupplung. Somit entspricht beispielweise die Länge einer Kombination<br />
aus abfahrbarem Schwanenhals und angekuppeltem 2<br />
Achs Dollyfahrwerk der Länge eines 2 Achs Kompaktdollys. Bei<br />
der Konstruktion wurde beim hinteren Fahrwerk auf eine besonders<br />
breit (900 mm) ausgeprägte und niedrig über der Fahrbahn<br />
(550 mm) befindliche Mulde geachtet. Dies ermöglicht die Ablage<br />
auch sehr breiter und hoher Baggerarme. Der EuroCompact verfügt<br />
über ein besonders gutes Eigengewichts-/Nutzlastverhältnis.<br />
Der Nutzlastgewinn entsteht vor allem durch die über das gesamte<br />
Fahrzeug angewandte Gewichtsoptimierung. Die kompakte<br />
Konstruktion ermöglicht zudem eine größere Ladefläche bei<br />
gleich bleibender Gesamtlänge sowie ein hohes Maß an Manövrierbarkeit<br />
mit 65° Lenkeinschlag am vorderen Pendelachsdolly<br />
und 60° am hinteren Fahrwerk.<br />
MHD G2 – Die neue Generation des NICOLAS MHD<br />
(Modular Heavy Duty)<br />
Das Fahrwerk des neuen NICOLAS MHD G2 wurde speziell<br />
dafür konzipiert extrem konzentrierte Lasten zu befördern. Für<br />
Straßentransporte kann der MHD G2 als Anhänger- oder Sattelkombination<br />
sowie nebeneinander gekuppelt als 3- oder 4-file<br />
Kombination eingesetzt werden. Dank der Lenkphilosophie von<br />
NICOLAS verfügt der MHD über die niedrigste Fahrhöhe auf<br />
dem Markt in beladenem Zustand. Die Ladekapazität und der<br />
Ladeschwerpunkt konnten um 10% erhöht werden. Auf der diesjährigen<br />
Bauma wird eine MHD G2 Kombination bestehend aus<br />
4-Achs- und 6-Achs-Einheit mit PPU (PowerPackUnit).<br />
Internet: www.scheuerle.de<br />
<strong>bau</strong>ma 2013 –<br />
ContiTech präsentiert zukunftsweisende<br />
Produktlösungen<br />
Umweltfreundliche, energie- und kosteneffiziente Lösungen für<br />
den Bereich Mining sowie für Baumaschinen und den Anlagen<strong>bau</strong><br />
stehen im Mittelpunkt des Messeauftritts von ContiTech auf der<br />
<strong>bau</strong>ma 2013. Neben Fördergurten und nachhaltigen Fördergurtlösungen<br />
werden auch Luftfedersysteme, Schlauchleitungen und<br />
Schwingungstechnik für Industriefahrzeuge und -anlagen in Halle<br />
B2, Stand 301/402 zu sehen sein.<br />
Erste Wahl im Bereich Fördergurttechnik<br />
<br />
die ContiTech Conveyor Belt Group innovative und umweltfreundliche<br />
Fördergurtlösungen vor. Mit einem Außendurchmesser von<br />
bis zu 900 mm verdoppeln die neuen MegaPipes Förderströme<br />
im Vergleich zu konventionellen Rollgurten und ermöglichen sogar<br />
den Transport von gebrochenen Erzen nach dem Primery<br />
Crusher oder von grobkörnigen Gütern im Industriebereich. Ihre<br />
besondere Konstruktion ermöglicht die Erhöhung der Neigungswinkel<br />
der Rollgurtanlagen je nach Schüttguteigenschaften bis zu<br />
45°. Ein weiteres Messehighlight sind speziell entwickelte Fördergurte<br />
zum Heißguttransport auch für extrem hohe Materialtemperaturen.<br />
Durch Verwendung einer neuartigen Isolationsschicht<br />
im Gurtauf<strong>bau</strong> wird der Temperaturdurchgang um bis zu 40° C<br />
reduziert und gleichzeitig das Gesamtgewicht der Fördergurte<br />
deutlich gesenkt. Zudem präsentiert der Geschäftsbereich die<br />
extrem dehnungsarmen EPP-Textilgurte CON-MONTEX ® und<br />
CON-BITEX ® sowie die TransCord-Fördergurte, welche aufgrund<br />
spezieller Stahlseilkonstruktion eine höhere Flexibilität im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Stahlseilfördergurten bei gleicher Gurtfestigkeit<br />
haben. Im Bereich Steil- und Senkrechtförderung zeigt<br />
die Conveyor Belt Group das Erfolgsprodukt FLEXOWELL ® sowie<br />
POCKETLIFT ® als das einzige kontinuierliche Fördersystem für<br />
Hubhöhen bis 700 m und Kapazitäten bis maximal 5 000 t/h. Beide<br />
Systeme gehören zu den richtungsweisenden Innovationen<br />
in diesem Marktsegment. Zudem stellt das Unternehmen Conti<br />
Secur® PREMIUM vor, eine Innovation der Klebstofftechnologie.<br />
<br />
statt der üblichen 2 nur 1 Komponente und ist dadurch sofort und<br />
lange einsatzbereit.<br />
CT_CBG_MegaPipe<br />
Mit einem Außendurchmesser zwischen<br />
750 und 900 mm verdoppeln die neuen<br />
Megapipes die Förderströme im Vergleich<br />
zu konventionellen Rollgurten. Sie sind als<br />
Textilgurt oder Stahlseilgurt erhältlich.<br />
Foto: ContiTech<br />
Neues Segment bündelt Kompetenz<br />
ContiTech Fluid Technology stellt auf der <strong>bau</strong>ma das neue,<br />
schlagkräftige Segment Commercial & Industrial Vehicles (CIV)<br />
vor. Es bündelt die Gesamtkompetenz des Geschäftsbereichs für<br />
alle Medienströme in den Bereichen Nutzfahrzeuge und Industrieanwendungen.<br />
Auf der <strong>bau</strong>ma präsentiert CIV die Weiterentwicklung<br />
seiner SCR-Schlauchleitungssysteme mit beheizbaren<br />
Quick-Connectoren. Hochflexible Hydraulikschläuche aus Kautschuk<br />
sind unverzichtbare Bauteile an hydraulisch betriebenen<br />
Baggern und Ladern, Kranen und Dumpern. Darüber hinaus hat<br />
ContiTech auch Hydrauliklösungen aus Kunststoff im Angebot.<br />
Vorgeformte Polyamid-Öl- und Kraftstoffleitungen zeichnen sich<br />
aus durch ihre Flexibilität und Medienresistenz. Eigens für neue<br />
Hochleistungsmotoren hat ContiTech Fluid Technology extrem<br />
belastbare Kraftstoffleitungen entwickelt. Diese sind druckfest bis<br />
35 bar und widerstehen Betriebstemperaturen bis 130°C.<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 129
Industrie<br />
Balgzylinder und Luftfedern von 80 bis 950 mm Durchmesser<br />
Auf der <strong>bau</strong>ma stellt ContiTech Air Spring Systems insbesondere<br />
Ein-, Zwei- und Dreifaltenbalgprodukte in den Durchmessern<br />
von 80 mm bis 950 mm vor, welche die Anforderungen für ein<br />
ATEX-Zertifikat erfüllen. Diese Produkte können in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen (Gerätegruppe II) als Geräte der Kategorie<br />
2 und 3 in den Temperaturbereichen T1 bis T4 in gas- oder staubhaltigen<br />
Atmosphären eingesetzt werden. Luftfedern und Balgzylinder<br />
von ContiTech werden seit mehr als 50 Jahren in den un-<br />
<br />
<br />
Einsatzbedingungen überzeugen Luftfedern und Balgzylinder von<br />
ContiTech mit einzigartigen Produkteigenschaften und einer hohen<br />
Lebensdauer.<br />
Elastomerlager für Industriefahrzeuge und -anlagen<br />
Auf der <strong>bau</strong>ma 2013 zeigt ContiTech Vibration Control als<br />
Spezialist für Schwingungsisolation und Schallreduzierung unter<br />
anderem Ringelemente mit Außendurchmessern von 65 bis<br />
256 mm, die sich für Traglasten von bis zu 82 000 N eignen und<br />
vielseitige Anwendungsmöglichkeiten bieten. Buchsenelemente<br />
gleichen Drehmomentbewegungen in Fahrerkabinen aus und<br />
sorgen für höheren Fahrkomfort. Am Stand werden ebenfalls die<br />
SCHWINGMETALL ® Flanschelemente zu sehen sein, die sich<br />
insbesondere zur Lagerung von Motoren, Aggregaten und Fahrerkabinen<br />
eignen. Bestehend aus 2 Elastomerkörpern und einem<br />
Stahlröhrchen ist das Lagerungselement nicht nur kostengünstig,<br />
sondern gewährleistet auch eine gute akustische Entkopplung für<br />
einen Lastbereich von 20 bis 500 kg.<br />
Internet: www.contitech.de<br />
nur Innovationen sondern auch altbewährte Fahrzeuge auf dem<br />
Freigelände F5, Block 514/1 und im Mining-Bereich Halle C2,<br />
Stand 327 begutachten.<br />
Produktbereich Berg- und Tunnelfahrzeuge<br />
<br />
großen Querschnitt aus unserem umfangreichen Produktportfolio<br />
ausstellen“, so Michael Schümann, Verkaufsleiter für Berg- und<br />
Tunnel<strong>bau</strong>fahrzeuge. So ist der umsatzstärkste Produktbereich<br />
aus dem Hause Paus auch in diesem Jahr wieder mit einer Vielzahl<br />
von Maschinen vertreten.<br />
In der Mining Halle C2 präsentiert Paus den 853-S8 Scaler.<br />
Durch die Knicklenkung und die kompakte Bauweise sind lediglich<br />
Streckenbreiten von 2,8 m für eine 90° Kurve erforderlich. Der<br />
Scaler 853 S8 kann bis auf eine Höhe von 8 m austeleskopieren.<br />
Ein großes Maß an Sicherheit beim Berauben wird dadurch<br />
erreicht, dass sich der Fahrer dank Funkfernbedienung bis zu 8 m<br />
weit vom Beraubeort befindet. Ein weiteres Highlight: Durch die<br />
komponenten<br />
miteinander vernetzt, so dass verschiedene Parameter<br />
wie Motordrehzahl und Hammerschlagzahl automatisiert<br />
und optimal aufeinander eingestellt sind. Fehlbedienungen durch<br />
den Anwender können so weitestgehend vermieden werden. Darüber<br />
hinaus können umfangreiche Analysen gefahren werden.<br />
Mit Spannung erwartet –<br />
Paus präsentiert neue Produkte auf der <strong>bau</strong>ma 2013<br />
Auch im Jahr 2013 zeigt die Hermann Paus Maschinenfabrik<br />
GmbH auf der <strong>bau</strong>ma ihre umfangreiche Produktpalette, die Bauaufzüge,<br />
Hubarbeitsbühnen und Krane aber auch Fahrzeuge für<br />
den Berg- und Tunnel<strong>bau</strong> sowie Knick-, Schwenk- und Teleskoplader<br />
umfasst.<br />
sondere<br />
Highlights bereit. Innovationen werden in allen 3 Produktbereichen<br />
vorgestellt“, erklärt Franz-Josef Paus, Geschäftsführer<br />
des Unternehmens. Diese reichen von neuen Motoren und einem<br />
neuem Teleskoparm für das Radladerprogramm bis hin zu einer<br />
kompletten Neuvorstellung im Bereich Lifttechnik: Der Aluminium-<br />
Anhängerkran PTK 25 ermöglicht es den Anwendern, Materialien<br />
mit einem besonders kompakten und leichten Gerät in Höhen von<br />
maximal 25 m zu transportieren.<br />
Neuerungen gibt es auch bei den Berg- und Tunnel<strong>bau</strong>fahrzeuge.<br />
Hier ist insbesondere die Entwicklung des Muldenkippers<br />
PMKM 10020 zu nennen, der durch seine spezielle Federung und<br />
Achspendelung überzeugt. Aber auch die Vorstellung des elektrisch<br />
angetriebenen Fahrladers PFL 12 e dürfte Interesse bei<br />
Unternehmen der Berg- und Tunnel<strong>bau</strong>branche wecken.<br />
<br />
wir uns sehr gut für die Zukunft gerüstet. Die Maschinen sind<br />
auf die Bedürfnisse unsere Kunden abgestimmt und bieten einen<br />
echten Mehrwert. Wir sind schon jetzt auf die Reaktionen des<br />
Fachpublikums gespannt“, so Wolfgang Paus, Geschäftsführer<br />
des Unternehmens.<br />
Vom 15. bis 21.04.2013 können Besucher der <strong>bau</strong>ma aber nicht<br />
Scaler: durch den Einsatz der Funkfernbedienung<br />
kann sich der Anwender bis zu<br />
<br />
Das bietet höchste Sicherheit Foto: Paus<br />
<br />
<br />
Joystick den Rückwärtsfluchtmodus aktivieren. Automatisch werden<br />
alle im Einsatz befindenden Maschinenkomponenten wie<br />
Hammer und Planierschild gestoppt und eingefahren sowie der<br />
Rückwärtslauf gestartet.<br />
Der Paus Muldenkipper PMKM ist speziell für den Einsatz im<br />
internationalen Berg<strong>bau</strong> konzipiert. Der kraftvolle Motor bewältigt<br />
Steigungen in den oft unebenen Bergwerksstollen spielend. Die<br />
Maschine zeichnet sich zudem durch kompakte Abmessungen<br />
aus, so dass auch bei geringeren Streckenbreiten 2 Fahrzeuge<br />
aneinander vorbeifahren können.<br />
Auf der <strong>bau</strong>ma 2013 präsentiert Paus zum 1. Mal das Modell<br />
PMKM 10020 in der Öffentlichkeit. Besonderes Interesse dürften<br />
die gefederte Vorderachse sowie das Knickpendelgelenk beim<br />
Fachpublikum wecken. Diese Ausstattungsmerkmale machen<br />
den Dumper besonders geländegängig, was sich gerade bei Einsätzen<br />
in schwierigen Strecken positiv auswirkt. Und auch die<br />
Anwender können den gestiegenen Fahrkomfort aufgrund der<br />
neuen Federung deutlich wahrnehmen. Daneben verfügt der<br />
Muldenkipper PMKM 10020 bei einer Nutzlast von 22 t über ein<br />
neues Muldendesign.<br />
Ein weiterer Höhepunkt auf der Messe ist der Universa 50.<br />
Dieses Fahrzeug ist ein vielseitig einsetzbares Trägerfahrzeug<br />
für Nutzlasten von bis zu 15 t, bei dem sowohl Festauf<strong>bau</strong>ten<br />
als auch Wechselsysteme erhältlich sind. Auf der Messe wird ein<br />
Universa 50 mit Sprengstofftransporter zu sehen sein.<br />
Internet: www.paus.de<br />
130 berg<strong>bau</strong> 3/2013
Journal<br />
Berg<strong>bau</strong>abteilung mit neuer<br />
Leitung –<br />
Andreas Sikorski übernimmt<br />
Abteilungsleitung von Michael<br />
Kirchner<br />
Andreas Sikorski<br />
Andreas Sikorski ist seit dem 01.02. der<br />
neue Leiter der Abteilung für Berg<strong>bau</strong> und<br />
Energie bei der Bezirksregierung Arnsberg.<br />
Er löst Michael Kirchner ab, der die<br />
Leitung der Fachabteilung für Ordnungsrecht,<br />
Gesundheit, Sozialwesen, Gefahrenabwehr<br />
und Verkehr übernommen hat.<br />
Michael Kirchner hatte die in Dortmund<br />
ansässige Berg<strong>bau</strong>abteilung seit 2003 geleitet.<br />
Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann<br />
führte Andreas Sikorski am 06.02.<br />
offiziell in Dortmund in seine neue Funktion<br />
ein und verabschiedete Michael Kirchner<br />
aus diesem Aufgabenbereich. In Arnsberg<br />
übernahm Michael Kirchner dann offiziell<br />
seinen neuen Arbeitsbereich als Leiter der<br />
Abteilung für Ordnungsrecht von Regierungsvizepräsident<br />
Volker Milk.<br />
Damit ist die Führungsmannschaft der<br />
Bezirksregierung Arnsberg mit 6 Abtei-<br />
Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann<br />
(vorne rechts) führte Andreas Sikorski<br />
(vorne 2. v. rechts) am 06.02. in die neue<br />
Funktion ein und verabschiedete Michael<br />
Kirchner (vorne, 2. v. links) aus diesem<br />
Aufgabenbereich Fotos: Bezirksregierung<br />
Arnsberg<br />
lungsleitern, Regierungspräsident und<br />
Vizepräsident wieder komplett. Regierungsvizepräsident<br />
Volker Milk hatte nach<br />
der Übernahme seiner jetzigen Funktion<br />
im September 2011 parallel auch die<br />
Leitung der Abteilung für Ordnungsrecht<br />
übernommen.<br />
Der 52-jährige Andreas Sikorski ist Diplom-Ingenieur<br />
für Berg<strong>bau</strong>. Er hat seine<br />
berufliche Laufbahn nach dem Studium an<br />
der Rheinisch Westfälischen Technischen<br />
Hochschule in Aachen 1988 in der Bergverwaltung<br />
beim ehemaligen Landesoberbergamt<br />
NRW in Dortmund begonnen.<br />
Nach der Eingliederung des früheren<br />
Landesoberbergamtes in die Bezirksregierung<br />
Arnsberg im Jahr 2001 war<br />
Andreas Sikorski dort bis 2011 schwerpunktmäßig<br />
mit Wasser- und Abfallfragen<br />
im Berg<strong>bau</strong>, dem Bereich des Altberg<strong>bau</strong>es<br />
sowie dem Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
befasst. Für mehrere Jahre war er<br />
zugleich Vorsitzender des Hauptpersonalrates<br />
im Wirtschaftsministerium.<br />
2011 übernahm er die Leitung des Fachdezernates<br />
Gefahrenabwehr und Kampfmittelbeseitigung<br />
und war so auch in Funktionen<br />
außerhalb des Berg<strong>bau</strong>bereiches<br />
verantwortlich tätig. Andreas Sikorski lebt<br />
in Gelsenkirchen und hat 3 erwachsene<br />
Kinder.<br />
Internet: www.bezreg-arnsberg.nrw.de<br />
Brandenburg wird<br />
dreidimensional<br />
Das Essener Unternehmen DMT GmbH<br />
& Co. KG wurde Anfang Januar beauftragt,<br />
den tieferen Untergrund des Bundeslandes<br />
Brandenburg 3-dimensional darzustellen.<br />
Das digitale Untergrundmodell<br />
wird hierbei eine Gesamtfläche von etwa<br />
29 500 km² umfassen.<br />
Für die Bearbeitung des öffentlichen Auftrages<br />
wurde das Erfurter Unternehmen<br />
ERCOSPLAN Ingenieurgesellschaft Geotechnik<br />
und Berg<strong>bau</strong> mbH als Partner gewonnen.<br />
ERCOSPLAN und DMT besitzen<br />
langjährige, umfangreiche Erfahrungen in<br />
der Erstellung geologischer 3D-Untergrundmodelle.<br />
Grundlage des Modells sind Untergrunddaten<br />
aus rund 780 Bohrungsberichten<br />
und Bohrungsakten (Schichtenverzeichnisse).<br />
Etwa 3 700 Tiefenprofilblätter, ca.<br />
1 120 Horizontkarten sowie rund 550 Kartenblätter<br />
des regionalen reflexionsseismischen<br />
Kartenwerkes fließen ebenfalls<br />
ein. Die geologischen Daten des Landes<br />
in Form eines 3D-Modelles werden sowohl<br />
für die Bürger als auch für die Wirtschaft<br />
über das Internet zugänglich gemacht.<br />
Internet: www.dmt.de<br />
Bergmannsskulptur „Indweller“<br />
für den Eingangsbereich des<br />
Calluna-Quartiers<br />
Das Calluna-Quartier bekommt in diesem<br />
Jahr sein neues Wahrzeichen. Den<br />
Eingangsbereich des Quartiers soll die<br />
lischen<br />
Künstlers Dr. John O’Rourke zieren.<br />
Das Kunstwerk wurde im Beisein von<br />
Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzer der RAG<br />
Aktiengesellschaft, sowie Vertretern des<br />
Bergwerkes Auguste Victoria der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt und ist seit dem 05.02.<br />
im Foyer des Rathauses von Oer-Erkenschwick<br />
vorab aufgestellt.<br />
Bei der Vorstellung des „Indweller“ v.l.n.r.:<br />
Achim Menge, Bürgermeister der Stadt<br />
Oer-Erkenschwick, Prof. Dr. Hans-Peter<br />
Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der RAG Montan Immobilien, Bernd<br />
Tönjes, Vorstandsvorsitzender der RAG<br />
Aktiengesellschaft, Jürgen Kroker,<br />
Bergwerksdirektor Auguste Victoria, sowie<br />
Norbert Homann, Marktdirektor Sparkasse<br />
Vest Recklinghausen<br />
Foto: RAG Montan Immobilien<br />
Das außergewöhnliche Kunstwerk haben<br />
Mitarbeiter in der Ausbildungsabteilung des<br />
Bergwerkes Auguste Victoria in sechseinhalb<br />
Monaten geschaffen und misst 1,80 m<br />
-<br />
<br />
einen Schutzhelm sowie eine Grubenlampe<br />
und besteht aus rund 200 Einzelteilen.<br />
Die Ursprünge des Projektes gehen auf<br />
die Beteiligung Oer-Erkenschwicks an der<br />
Kulturhauptstadt.2010 zurück. Die Stadt<br />
hatte ihre Partnerstädte aufgefordert, Entwürfe<br />
für eine Skulptur einzureichen. Die<br />
britische Stadt North Tyneside schickte den<br />
Künstler Dr. John O’Rourke in das Rennen,<br />
dessen Entwurf Oer-Erkenschwicks Berg<strong>bau</strong>historie<br />
berücksichtigte als auch die gemeinsamen<br />
Erfahrungen der Partnerstädte<br />
mit dem Auslauf des Berg<strong>bau</strong>es.<br />
richtete<br />
und zukünftig mit Fernwärme aus<br />
regenerativen Energien versorgte Calluna-Quartier<br />
trägt dem demographischen<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 131
Journal<br />
Wandel Rechnung und wird ein Ort, in<br />
<br />
freut sich Achim Menge, Bürgermeister<br />
der Stadt Oer-Erkenschwick.<br />
genes<br />
Aushängeschild und Wahrzeichen.<br />
Das verdeutlicht die Aufstellung des Kunstwerkes<br />
im Eingangsbereich des Calluna-<br />
<br />
wünscht sich Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der RAG<br />
<br />
verbindet die Skulptur Traditon und Moderne<br />
für ein neues und zukunftsorierentiertes<br />
<br />
RAG Montan Immobilien sollte dem auch<br />
die Namensgebung Rechnung tragen.<br />
Internet: www.rag-montan-immobilien.de<br />
kohlenreviers<br />
gewidmet ist. Damit wurde<br />
ein von uns als Steinkohlenberg<strong>bau</strong>verein<br />
wirklicht,<br />
die Tafeln als Punkt zum Innehalten,<br />
zur Erinnerung und des Gedenkens,<br />
der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren<br />
und somit jedermann zugänglich zu machen.<br />
Damit wurden unsere Projekte, welche<br />
von traditionsbewussten Spendern, u.a.<br />
<br />
<br />
wurden, in Ehren erfüllt und abgeschlossen.<br />
Die Öffnungszeiten des Museums Priesterhäuser<br />
sind von Dienstag bis Sonntag<br />
von 13 bis 18 Uhr. Montags ist geschlossen.<br />
Informationen:<br />
Karl-Heinz Baraniak<br />
E-Mail: khbaraniak@online.de<br />
-<br />
ten<br />
wir einen weiteren Erfolg verzeichnen,<br />
durch privates Engagement in Freiberg eine<br />
Sammlung von nationalem Charakter auf-<br />
Anna Dziwetzki, Leiterin<br />
<br />
darauf, die schönsten Minerale aus ganz<br />
Deutschland an einem Ort zu bündeln. Den<br />
Grundstock dafür bilden die Pohl-Ströher-<br />
Mineralienstiftung und die Mineralogische<br />
Sammlung der TU Bergakademie Freiberg.<br />
<br />
Leihgeber zu animieren, hier ihre pracht-<br />
<br />
Bronzegedenktafeln im Museum<br />
Priesterhäuser Zwickau integriert<br />
<br />
50 Jahre nachdem schweren Grubenun-<br />
<br />
<br />
ckau,<br />
stand jeweils eine Bronzegedenktafel<br />
mit den Namen der Opfer im Mittelpunkt<br />
des Gedenkens.<br />
Bronzegedenktafeln in der ständigen<br />
Ausstellung zur Stadtgeschichte Zwickau<br />
Foto: K. H. Baraniak<br />
Seit Jahresbeginn 2013 sind die Bronzegedenktafeln,<br />
die die Namen der tödlich<br />
verunglückten Kumpel tragen, welche<br />
zur verheerenden Brandkatastrophe im<br />
<br />
19.04.1952 und zur schweren Kohlenstaubexplosion<br />
im VEB Steinkohlenwerk<br />
kommen<br />
sind, würdig in die ständige Ausstellung<br />
zur Stadtgeschichte im Museum<br />
<br />
<br />
gestalteten und in Leipzig gegossenen<br />
Bronzetafeln, nunmehr im 1. Stock des<br />
Museums, in der Abteilung welche beson-<br />
Der größte Haüyn-Kristall der<br />
Welt zieht in das Freiberger<br />
Krügerhaus<br />
Er ist nicht größer als eine Walnuss<br />
und doch eine Sensation: der weltgrößte<br />
Hayün-Kristall, der Anfang Oktober 2012<br />
in der Eifel gefunden wurde, kommt in den<br />
Besitz der TU Bergakademie Freiberg.<br />
Normalerweise erreichen diese Kristalle<br />
nur Umfänge von wenigen mm. Mineralienforscher<br />
und -sammler bezeichnen das<br />
Exemplar deswegen als ein wissenschaftliches<br />
Wunder. Ab dem 01.02., stellt die<br />
Bergakademie den himmel- bis schlumpfblauen<br />
Edelstein in der Schatzkammer des<br />
Krügerhauses aus.<br />
ter<br />
dem Laacher See in der Eifel, eine der<br />
größten vulkanischen Regionen Deutsch-<br />
raloge<br />
und Kustos der Geowissenschaftlichen<br />
Sammlungen der TU Bergakademie<br />
Freiberg, Andreas Massanek <br />
er auch einen Haüyn-Kristall ausgespuckt,<br />
der deutlich größer ist als alle bislang ent-<br />
<br />
lange Stück, das sich aus Magma gebildet<br />
hat, fand am 05.10.2012, also genau<br />
an dem Tag der Einweihung des Krügerhauses,<br />
ein Hobbysammler. Anfang Dezember<br />
2012 präsentierte der 74-jährige<br />
<br />
gewählt wurde, auf der Mineralienmesse<br />
Hamburg, der viertgrößten Messe dieser<br />
Art auf der Welt, zum ersten Mal.<br />
Nun nimmt den Kristall die Ressourcen-<br />
-<br />
Kustos Andreas Massanek zeigt den<br />
neuen Schatz im Krügerhaus – den<br />
walnussgroßen Haüyn-Kristall<br />
Foto: Detlev Müller<br />
Der Haüyn zähle sicherlich dazu, meint<br />
Andreas Massanek. Der Kristall habe ei-<br />
zung<br />
und bestehe aus den Elementen<br />
Aluminium, Calcium, Chlor, Natrium, Silicium,<br />
Sauerstoff und Schwefel. Haüyne<br />
wurden bislang in verschiedenen Farben<br />
gefunden. Am häufigsten sei jedoch<br />
<br />
kommt ausschließlich in Vulkangesteinen<br />
vor. Bei explosiven Ausbrüchen wird das<br />
Mineral neben typischen Gesteinen wie<br />
Tuff, Bims, Schlacke oder vulkanischer<br />
Asche aus der Tiefe der Erdkruste an die<br />
<br />
Mineraloge. Den ungewöhnlichen Namen<br />
erhielt der Haüyn von seinem Entdecker,<br />
Tønnes Christian Bruun-Neergaard, der<br />
das Kristall im Jahr 1807 erstmals am<br />
Monte Somma, einem Vorgängervulkan<br />
des berühmten Vesuvs bei Neapel, fand.<br />
Der schwedische Forscher benannte den<br />
Kristall nach dem französische Mineralogen<br />
und Mitbegründer der Kristallographie<br />
René-Just Haüy (1743 bis 1822).<br />
-<br />
<br />
freitags von 09.00 bis 17.00 Uhr sowie an<br />
Wochenend- und Feiertagen von 09.00<br />
bis 18.00 Uhr im Freiberger Krügerhaus<br />
auf dem Schlossplatz 3 geöffnet. Informationen<br />
zu Eintrittspreisen und Führungen<br />
erteilt die Infotheke der terra mineralia unter<br />
fuehrungen@terra-mineralia.de oder<br />
Tel.: 03731/39 4654.<br />
Internet: www.tu-freiberg.de<br />
132 berg<strong>bau</strong> 3/2013
Veranstaltungen<br />
„Im 15. Seculo schon Berg<strong>bau</strong>“ –<br />
Ankündigung & Einladung –<br />
Kolloquium Baryt, Kupfer und Eisen –<br />
Bad Lauterbergs Montangeschichte<br />
Samstag, 20.04., ab 10.00 Uhr im<br />
Kurgastzentrum Bad Lauterberg<br />
Als letzte wahre Bergstadt des Harzes<br />
kann sich Bad Lauterberg mit seinem bis<br />
2007 aktiven Berg<strong>bau</strong> bezeichnen. Schon<br />
1402 soll es hier Berg<strong>bau</strong> gegeben haben.<br />
Grundlage hierfür waren die zahlreichen<br />
Lagerstätten von Kupfer-, Blei- und Eisenerzen<br />
sowie von Schwer- und Flussspat.<br />
Allein die Schwerspatgewinnung der Grube<br />
Wolkenhügel erreichte mit ca. 4 Mio. t<br />
Ausbeute echten Weltmaßstab.<br />
Mit diesem Kolloquium soll die wechselvolle<br />
Südharzer Montangeschichte beleuchtet<br />
und in die Erinnerung zurück gerufen<br />
werden. Ein Blick auf die Gegenwart<br />
und in die Zukunft zeigt, dass die lange<br />
Tradition der Rohstoffverarbeitung in Bad<br />
Lauterberg weiter lebendig ist und auf hohem<br />
Niveau fortgesetzt wird.<br />
Zusammengefasst in dem Begleitbuch<br />
werden die Inhalte des Kolloquiums für die<br />
Zukunft nachlesbar erhalten bleiben.<br />
Die Vorträge erscheinen in einem Begleitbuch,<br />
das während der Veranstaltung<br />
zum Erwerb angeboten wird.<br />
Verbindliche Anmeldungen und Vorbestellungen<br />
für das Begleitbuch richten Sie<br />
bitte an:<br />
Niedersächsisches Bergarchiv<br />
An der Marktkirche 9<br />
38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
E-Mail:<br />
wolfgang.lampe@nla.niedersachsen.de<br />
oder<br />
Institut für Berg<strong>bau</strong><br />
Technische Universität Clausthal<br />
Erzstraße 20<br />
38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
Email: hvcs@tu-clausthal.de<br />
Die Veranstalter –<br />
Niedersächsisches Bergarchiv<br />
Institut für Berg<strong>bau</strong> der TU Clausthal<br />
Weltkulturerbe Rammelsberg<br />
Deutsche Baryt Industrie,<br />
Bad Lauterberg<br />
Harzverein für Geschichte und<br />
Altertumskunde e.V.<br />
St. Andreasberger Verein für<br />
Geschichte und Altertumskunde e.V.<br />
Arbeitsgemeinschaft Harzer<br />
Montangeschichte<br />
Kulturkreis Bad Lauterberg e.V.<br />
Förderkreis Königshütte<br />
Bad Lauterberg e.V.<br />
Abendveranstaltung am 20.04. ab 19.00<br />
Uhr im Kurgastzentrum Bad Lauterberg<br />
Exkursionen am 21.04.<br />
Am 21.04. besteht die Möglichkeit, historische<br />
und aktuelle Standorte um Bad<br />
Lauterberg zu besuchen.<br />
Bitte wählen Sie zwischen den parallel<br />
vorgesehenen Exkursionen aus.<br />
Internet:<br />
wolfgang.lampe@nla.niedersachsen.de<br />
12. Berg<strong>bau</strong>Forum<br />
20. und 21.06.2013 in Leipzig –<br />
Wissens-Basis und Ideen-Pool<br />
Das DMT Berg<strong>bau</strong>Forum hat sich längst<br />
als die anerkannte Größe für den fachlichen<br />
Informationsaustausch nationaler<br />
wie internationaler Themen innerhalb der<br />
Berg<strong>bau</strong>branche etabliert. Im Rahmen eines<br />
vielseitigen Programmes werden erneut<br />
aktuelle Informationen und zukunftsweisende<br />
Trends im Fokus stehen – ohne<br />
dabei jedoch traditionelle Themenfelder zu<br />
vernachlässigen.<br />
Namhafte Referenten, die hohe Besucherzahl<br />
und der fachbezogene Expertenaustausch<br />
machen den einzigartigen<br />
Charakter der Veranstaltung aus. Neben<br />
der Tagung bieten Fachexkursionen und<br />
das Begleitprogramm einen attraktiven<br />
Rahmen für Gespräche, neue Kontakte<br />
und Visionen sowie die Gelegenheit, in<br />
der begleitenden Fachausstellung Ihr Unternehmen<br />
zu präsentieren.<br />
Verbindung von Tradition und Zukunft<br />
Die Veranstaltung bezieht ihr Renommee<br />
traditionell aus dem konstruktiven<br />
Dialog anerkannter Fachleute mit den Entscheidungsträgern<br />
der Branche und der<br />
Möglichkeit, wichtige Akteure persönlich<br />
kennenzulernen. Das Programm widmet<br />
sich vor dem Hintergrund zukünftiger Anpassungsprozesse<br />
im deutschen Steinkohlenberg<strong>bau</strong><br />
verstärkt neuen Fragen<br />
und Perspektiven. Dazu zählen beispiels-<br />
<br />
<br />
Lagerstättenentwicklung“. Damit zeigt das<br />
Berg<strong>bau</strong>Forum 2013 schon heute Wege in<br />
die Moderne der Branche auf.<br />
Das Berg<strong>bau</strong>Forum 2013<br />
20. und 21.06.2013<br />
pentahotel<br />
Großer Brockhaus 3<br />
04103 Leipzig<br />
Die Themen des Vortragsprogramms<br />
A: Wiederkehrende Themen –<br />
● Förderung, Transport und Seile<br />
Klassische Betriebsthemen aus Sicht<br />
von Herstellern und Anwendern<br />
● Modernisierung und Automatisierung<br />
gen<br />
in Tage- und Gruben<strong>bau</strong>en“<br />
● Internationale Projekte und Perspekti-<br />
rung“<br />
mit Strategieansätzen<br />
● Training und Sicherheit<br />
Innovationen und Best-Practice-<br />
Szenarien zum Schutze von Mensch<br />
und Maschine.<br />
B: Aktuelle- bzw. Trendthemen –<br />
● Berg<strong>bau</strong>folge und Nachnutzung<br />
Sicherung und Verwahrung von<br />
Altberg<strong>bau</strong>, Endlager(berg<strong>bau</strong>),<br />
Entwicklung von Berg<strong>bau</strong>regionen,<br />
Folgenutzung von Gruben<strong>bau</strong>en<br />
● Exploration und Lagerstättenentwicklung<br />
(-erschließung)<br />
Erkundung, Lägerstättenbewertung,<br />
Erschließungskonzepte, Ab<strong>bau</strong>planung,<br />
neue Lagerstätten, unkonventionelle<br />
Gewinnung.<br />
Internet: www.ber<strong>bau</strong>forum.de<br />
AACHEN INTERNATIONAL MINING SYMPOSIA<br />
AIMS 2013<br />
VIERTES INTERNATIONALES KOLLOQUIUM<br />
MINERAL RESOURCES<br />
AND<br />
MINE DEVELOPMENT<br />
Das Institut für Berg<strong>bau</strong>kunde I<br />
(BBK I) der RWTH Aachen University<br />
veranstaltet vom 22. bis<br />
23.05. das 4. Internationale Kolloquium<br />
Mineral Resources and<br />
Mine Developement in Aachen<br />
Seitdem im Jahre 1987 das erste AIMS<br />
Kolloquium stattgefunden hat, ist die Ver-<br />
gether“<br />
internationaler Experten aus dem<br />
Berg<strong>bau</strong>sektor geworden.<br />
Die Wirtschaft industrialisierter Länder<br />
hängt stark von der kontinuierlichen Rohstoffversorgung<br />
ab. Der weltweite Berg<strong>bau</strong><br />
muss seine Ab<strong>bau</strong>prozesse und Technologie<br />
verbessern sowie seine Effizienz steigern,<br />
um den steigenden Bedarf der industrialisierten<br />
Länder, wie auch der Schwellenländer<br />
bewältigen zu können. Dies geht<br />
direkt Hand in Hand mit der weltweiten<br />
Herausforderung einer nachhaltigen Ent-<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 133
Veranstaltungen<br />
wicklung im Berg<strong>bau</strong> einher. Infolgedes-<br />
<br />
Resources and Mine Development“ mit 2<br />
verknüpften Themenbereichen – Berg<strong>bau</strong>prozesse<br />
und -technologie sowie nachhaltige<br />
Entwicklung von Rohstoffen.<br />
Das 1. Themengebiet des Kolloquiums<br />
– MINE DEVELOPEMENT – fokussiert<br />
sich deshalb auf Berg<strong>bau</strong>projekte:<br />
● Projektplanung, Organisation und Logistik<br />
● Schneidverfahren für Hartgestein<br />
● Maschinentechnik und Ausrüstung<br />
● Betriebliche Erfahrungen<br />
● Zukünftige Technologien<br />
● Berg<strong>bau</strong>prozesse und<br />
Ressourceneffizienz.<br />
Das 2. Themengebiet von AIMS 2013<br />
– MINERAL RESOURCES – behandelt die<br />
nachhaltige Entwicklung und Versorgung<br />
mit Rohstoffen sowie zugehörige Themen:<br />
● Politik, Strategien und Konzepte<br />
● Rohstoff Management und Versorgung<br />
(incl. kritischer Rohstoffe)<br />
● Rechtliche Aspekte, Genehmigungsverfahren<br />
und Finanzierung<br />
● Umweltbedingte Herausforderungen und<br />
Vorgehensweisen<br />
● Ansichten, Positionen und Forderungen<br />
von Regierungen, Wirtschaftszweigen<br />
und Unternehmen<br />
Informationen<br />
Tagungssekretariat von AIMS<br />
Miriam Rosenkranz<br />
Wüllnerstraße 2<br />
52062 Aachen<br />
Tel.: 0241/8095673<br />
Fax: 0241/8092272<br />
E-Mail: aims@bbkl.rwth-aachen.de<br />
Internet: www.aims-rwth-aachen.de<br />
Der Kongress findet in Verbindung mit<br />
der nationalen Konferenz Energie und<br />
Rohstoffe 2013 (EuR) des DMV e.V. vom<br />
16. bis 20.09.in Aachen statt.<br />
Auf dem weltweit größten Markscheider-Kongress<br />
treffen sich internationale<br />
Experten aus dem Markscheidewesen,<br />
Entscheidungsträger aus der Berg<strong>bau</strong>und<br />
Rohstoffindustrie und Experten aus<br />
angrenzenden Geofachwissenschaften.<br />
Es werden 500 Teilnehmer erwartet.<br />
Deutschland ist mit seiner langen Berg<strong>bau</strong>tradition<br />
eine der größten und wettbewerbsfähigsten<br />
Berg<strong>bau</strong>regionen Europas.<br />
Die deutsche Berg<strong>bau</strong>- und Rohstoffindustrie<br />
und die angesehenen Universitäten<br />
und Forschungsinstitute stehen<br />
für einen nachhaltigen und umweltverträglichen<br />
Umgang mit Energie- und Industrierohstoffen,<br />
für eine zukunftsweisende<br />
Renaturierung, Sanierung und Nachnutzung<br />
berg<strong>bau</strong>licher Areale.<br />
Darüber hinaus ist Deutschland ein<br />
wichtiger Global Player bei den erneuerbaren<br />
Energien.<br />
Der ISM-Kongress dient dem internationalen<br />
Wissensaustausch über Neuheiten<br />
auf dem breiten Fachgebiet des<br />
Markscheidewesens und der angrenzenden<br />
Geowissenschaften. Vorgesehen<br />
sind Grundsatzvorträge, Vorstellung aktueller<br />
wissenschaftlicher und technischer<br />
Arbeitsergebnisse, Arbeitsgruppentreffen,<br />
Fachexkursionen und eine begleitende<br />
Fachausstellung.<br />
Ein touristisches Begleitprogramm und<br />
stimmungsvolle Abendveranstaltungen runden<br />
die Tagung ab. Veranstaltungsort ist<br />
das Eurogress Convention Center in Aachen.<br />
Eine Fachausstellung in nächster<br />
Nähe zu den Vortrags- und Tagungsräumen<br />
bietet Anbietern von Vermessungsinstrumenten,<br />
CAD- und GIS-Software und<br />
Ingenieurleistungen die Möglichkeit, sich<br />
einem internationalen Fachpublikum zu<br />
präsentieren.<br />
Schwerpunkte des Kongresses sind –<br />
● Innovative Messverfahren und<br />
Instrumente (z.B. GNSS, InSAR)<br />
● GIS und Risswerkführung<br />
● Lagerstättenmanagement und<br />
Ab<strong>bau</strong>planung<br />
● Messung und Vorausberechnung von<br />
Gebirgs- und Bodenbewegungen<br />
● Genehmigungsverfahren, Umweltschutz<br />
und Nachhaltigkeit im Berg<strong>bau</strong><br />
● Berg<strong>bau</strong>stilllegung, Altberg<strong>bau</strong> und<br />
wirtschaftlicher Wandel von<br />
Berg<strong>bau</strong>regionen<br />
● Grubenwassermanagement in allen<br />
Berg<strong>bau</strong>phasen<br />
● Erneuerbare und innovative Energiequellen<br />
(z.B. Unkonventionelles Gas,<br />
Geothermie, CCS)<br />
● Ausbildung und Rechtsfragen im Markscheidewesen.<br />
Kontakt<br />
Allgemeine Kontaktaufnahme:<br />
E-Mail: info@ism-germany-2013.de<br />
Sponsoring und Ausstellungsangebot –<br />
E-Mail: sponsoring@ism-germany.de<br />
Ansprechpartner<br />
Dr.-Ing. Ralf Schulte<br />
ISM 2013 - Wissenschaftliches Komitee<br />
RWTH Aachen<br />
Institut für Markscheidewesen,<br />
Bergschadenkunde und Geophysik<br />
im Berg<strong>bau</strong><br />
Wüllnerstraße 2<br />
52062 Aachen<br />
E-Mail: papers@ism-germany-2013.de<br />
Festveranstaltung „ERINNERN<br />
und GESTALTEN“ am 06.04.<br />
in der Akademie Mont-Cenis –<br />
Herne-Sodingen<br />
Ganz herzlich laden wir zu unserer<br />
Festveranstaltung am 06.04. in die Akademie<br />
Mont-Cenis, Herne-Sodingen, ein.<br />
Die <strong>RDB</strong>-Kameraden Dietrich Kurrat und<br />
Ernst-Joachim Schmiedel sowie die Herren<br />
Heinz Heß und Siegfried Tempel wollen<br />
darin zusammen mit aktiven und ehemaligen<br />
Bergleuten, Freunden und Familienangehörigen<br />
an die Schließung des Bergwerkes<br />
Friedrich der Große/Mont-Cenis<br />
vor 35 Jahren erinnern. Auf Einzelheiten<br />
wurde bereits in der Februar-Ausgabe<br />
wiesen.<br />
Nach einem festlichen Programm<br />
wollen wir in gemütlichen Kolonnen von<br />
den alten Zeiten eine Strecke in die Zukunft<br />
auffahren, also erinnern und gestalten.<br />
Akademie Mont-Cenis, Herne-Sodingen<br />
Foto: Privat<br />
Anfahrt<br />
Die Akademie Mont-Cenis liegt mitten im<br />
Ruhrgebiet in Herne-Sodingen<br />
Navi-Eingabe: 44627 Herne, Henin-<br />
Beaumont-Straße<br />
Zu erreichen über die Autobahn A42, Abfahrt<br />
Herne-Börnig oder über die Autobahn<br />
A 43, Abfahrt Herne-Eickel<br />
Folgen Sie bitte den Beschilderungen<br />
zur Akademie Mont-Cenis. In der Nähe der<br />
Akademie stehen ausreichend kostenlose<br />
Parkplätze zur Verfügung. (Zufahrt über<br />
Henin-Beaumont-Straße)<br />
Am 06.04.: Herzlich willkommen auf<br />
dem Gelände unseres alten, stillgelegten<br />
Bergwerkes im neuem Outfit . Wir freuen<br />
uns auf eine festliche Veranstaltung und<br />
interessante Gespräche.<br />
Glückauf<br />
Dietrich Kurrat<br />
<strong>RDB</strong>-Mitglied im BV Langendreer<br />
134 berg<strong>bau</strong> 3/2013
<strong>RDB</strong>-Betriebserfahrungsaustausch<br />
Exkursion in das<br />
hessisch-thüringische Kaliberg<strong>bau</strong>revier<br />
Zwischen dem 21. und 24.06. des<br />
vergangenen Jahres besuchten<br />
14 studentische Mitglieder des BV<br />
RWTH Aachen das Kaliberg<strong>bau</strong>revier<br />
im Werratal in Osthessen<br />
und Thüringen. Bei unserer<br />
Exkursion begleiteten uns Kameraden<br />
des BV Werra, die uns auf<br />
Grund ihrer langjährigen Tätigkeit<br />
im Kaliberg<strong>bau</strong> fachkundige<br />
Auskünfte und Einblicke ermöglichten.<br />
Wir wollen an dieser Stelle<br />
vor allem Karl-Heinz Mansius<br />
danken, der uns bei unserer gesamten<br />
Planung unterstützte und<br />
uns während der Exkursion als<br />
ehemaliger Sicherheitsingenieur<br />
und Fahrsteiger im Grubenbetrieb<br />
der K+S Kali GmbH fachkundig<br />
begleitete.<br />
Weiterhin freuen wir uns, dass<br />
uns seitens der K+S Kali GmbH<br />
eine Grubenfahrt im Grubenbetrieb<br />
Hattorf/Wintershall des<br />
Werkes Werra sowie eine Besichtigung<br />
der Aufbereitungsanlage<br />
des Standortes Wintershall<br />
ermöglicht werden konnte und wir<br />
dadurch vielschichtige Einblicke<br />
in den laufenden Produktionsprozess<br />
bekommen haben.<br />
1. Tag – 21.06.<br />
Nach der nachmittäglichen Abreise aus<br />
Aachen erreichte unsere Gruppe das Werratal<br />
gegen Abend, pünktlich zu den Spielen<br />
der damals stattfindenden Fußball-Europameisterschaft.<br />
2. Tag – 22.06.<br />
Am 2. Exkursionstag standen eine Grubenfahrt<br />
im Grubenbetrieb Hattorf/<br />
Wintershall sowie eine Besichtigung der<br />
Aufbereitungsanlage des Standortes Wintershall<br />
in Heringen auf dem Programm.<br />
Die Grubenfahrt leitete Herr Haag (Leiter<br />
Ausbildung u.T., K+S Kali GmbH Werk<br />
Werra) und Wilfried Hentschel (ehem.<br />
Maschinen-Reviersteiger). Nach einer<br />
Sicherheitsunterweisung sowie einer Firmenpräsentation<br />
der K+S Kali GmbH und<br />
Erläuterung der Ab<strong>bau</strong>methode auf dem<br />
Bergwerk, fuhren wir am Schacht Herfa/<br />
Neurode in die Grube ein. Wir befuhren<br />
die Werkstatt des stationären Maschinenbetriebes<br />
Nord, die zentralen Werkstätten<br />
für Großgeräte und PKWs des Bergwerkes<br />
sowie die Bunkeranlage Hattorf im<br />
südlichen Teil des Verbundbergwerkes.<br />
Hier beeindruckten uns vor allem die beiden<br />
Radlader, die zur Entspeicherung<br />
des Bunkers genutzt werden und zu den<br />
größten untertägig eingesetzten Fahrladern<br />
zählen. Anschließend führte uns Herr<br />
Haag in das Ab<strong>bau</strong>revier 3 West, welches<br />
sich im Flöz Hessen im nördlichen Teil des<br />
Bergwerkes befindet, um uns bei der Befahrung<br />
der einzelnen Ab<strong>bau</strong>geräte das<br />
Room and Pillar Verfahren in seiner Anwendung<br />
auf dem Bergwerk näher zu erläutern.<br />
Dazu zählten die Befahrung eines<br />
Großlochbohrwagens, eines Sprenglochbohrwagens,<br />
eines Beraubefahrzeuges,<br />
eines Firstankerbohrwagens sowie eines<br />
LHD an einer Kippstelle mit Walzenbrecher.<br />
Vor Ort führte uns Herr Haag in die<br />
Erkennung der Lagergrenze anhand des<br />
Tonlösers und der Wurmschnüre ein und<br />
Herr Hentschel erteilte uns Auskunft über<br />
die stationären und mobilen Maschinen im<br />
Grubenbetrieb.<br />
Im Anschluss an die Grubenfahrt erläuterte<br />
uns unser <strong>RDB</strong>-Kamerad und<br />
Reviersteiger Olaf Frömel das SIMLAB,<br />
einen Simulator für die Aus- und Weiterbildung<br />
von Bohrhauern, in dem realitätsnahe<br />
Umgebungen per Computer dargestellt<br />
werden und mit originaler Bedieneinheit<br />
das Bohren von Abschlägen geschult und<br />
verfeinert werden kann. In naher Zukunft<br />
soll ein Simulator für die untertägigen<br />
Fahrlader fertiggestellt werden. Von beiden<br />
Simulatoren und den daraus entstehenden<br />
Fort- und Ausbildungsmöglichkeiten<br />
war unsere Gruppe stark beeindruckt.<br />
Der folgende Nachmittag stand ganz<br />
im Zeichen der Aufbereitung. In der Kalifabrik<br />
Wintershall in Heringen wurde<br />
unserer Gruppe die Produktpalette der<br />
K+S Kali GmbH vorgestellt und die Aufbereitungsprozesse<br />
für die Endprodukte<br />
der Aufbereitungsanlage Wintershall näher<br />
erläutert. Zu diesen gehören neben<br />
KCl-Düngern als Besonderheit der Anlage<br />
Wintershall auch Magnesiumsulfatdünger<br />
und hochreines NaCl, das vor allem von<br />
der Pharmaindustrie abgenommen wird.<br />
Anschließend konnten wir die 3 grundlegenden<br />
Aufbereitungsprozesse in der<br />
Kalisalzindustrie im laufenden Betrieb<br />
besichtigen. Neben dem Flotations- und<br />
Heißlöseverfahren ist hier vor allem das<br />
Elektrostatische Aufbereitungsverfahren<br />
(ESTA) zu nennen, welches ein von der<br />
K+S entwickeltes und patentiertes Verfahren<br />
darstellt und die trockene Trennung<br />
des Rohsalzes in Freifallscheidern mit<br />
elektrischer Energie ermöglicht. Weiterhin<br />
Auf der Abraumhalde Monte Kali des Kaliwerkes Wintershall<br />
Studenten mit ost- und westdeutschen Wurzeln im BV RWTH<br />
Aachen an der ehemaligen innerdeutschen Grenze<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 135
<strong>RDB</strong>-Betriebserfahrungsaustausch<br />
Vertreter der Bezirksvereine Werra und RWTH Aachen beim Erfahrungsaustausch<br />
konnten wir die Entladung der Skip-Gefäße<br />
am Förderschacht Grimberg sowie die<br />
Rohsalzmühle besichtigen.<br />
Abschließend lud der BV Werra unsere<br />
<br />
Heringen ein, wo man sich nach diesem interessanten<br />
2. Tag kulinarisch stärkte und<br />
sich austauschte. Auch hier bestand die<br />
Möglichkeit vieles über die Berg<strong>bau</strong>region<br />
zu erfahren. Unserer Gespräche wurden<br />
auch durch Herrn Dainat bereichert, der<br />
uns auf Grund seiner langjährigen Tätigkeit<br />
als Ingenieur bei der K+S Kali GmbH<br />
und seines zusätzlichen Engagements in<br />
der Gewerkschaft, verschiedenste Fragen<br />
beantworten konnte.<br />
3. Tag – 23.06.<br />
Am 3. Tag besichtigten wir die Abraumhalde<br />
der Aufbereitungsanlage des<br />
Standortes Wintershall, die, wie die Halde<br />
des Standortes Hattorf in Phillipsthal,<br />
auf Grund ihrer Größe ein sichtbarer und<br />
besonderer Bestandteil der Landschaft ist.<br />
Wir empfanden die Abraumhalden als eine<br />
Art Wahrzeichen für eine Region, in der<br />
viele Arbeitsplätze durch die Kaliindustrie<br />
gesichert werden und unserer Erfahrung<br />
nach die Bevölkerung in positiver Weise<br />
vom Berg<strong>bau</strong> geprägt ist.<br />
Bei schönstem Wetter erklommen wir<br />
die Abraumhalde der Aufbereitungsanlage<br />
des Standortes Wintershall, in der<br />
Bevölkerung als Monte Kali oder Salzberg<br />
bezeichnet, zusammen mit Herrn Göbel,<br />
der uns als ehemaliger Fahrsteiger im<br />
Grubenbetrieb Wintershall keine Antwort<br />
über verschiedene Fragen zum Kaliberg<strong>bau</strong><br />
schuldig blieb. Während des Auf- und<br />
Abstieges genossen wir den famosen<br />
Weitblick bis in die Rhön. Nach dem Abstieg<br />
von der Halde, die aus ca. 175 Mio. t<br />
festen Aufbereitungsrückständen, zum<br />
Großteil aus Steinsalz, besteht, einen Höhenunterschied<br />
zwischen Haldenfuß und<br />
Haldenplateau von 200 m aufweist, stärkten<br />
wir uns am Fuße der Halde, bevor wir<br />
in Richtung Heringen aufbrachen, um das<br />
Kaliberg<strong>bau</strong>museum zu besichtigen.<br />
Im Kaliberg<strong>bau</strong>museum wurde uns<br />
die Historie des Kaliberg<strong>bau</strong>s von Herrn<br />
Mansius näher erläutert. Neben alten Ab<strong>bau</strong>geräten<br />
wie Handbohrgeräten und<br />
einem Schrapper konnten wir auch den<br />
Bedienstand einer historischen Fördermaschine<br />
besichtigen. Weiterhin war anhand<br />
verschiedener Exponate die Barrentheorie<br />
zur Entstehung der Lagerstätte anschaulich<br />
erläutert. Wir konnten seltene Salzmineralien<br />
besichtigen und einen Überblick<br />
über die aktuellen Aufbereitungsverfahren<br />
und deren geschichtliche Entwicklung erlangen.<br />
Das Museum gab darüber hinaus<br />
auch Einblicke in den heutigen Kaliberg<strong>bau</strong><br />
anhand aktueller Berg<strong>bau</strong>geräte wie einer<br />
Bandanlage, einem Kettenkratzförderer<br />
und Ausstellungsbereichen zum Grubenrettungswesen,<br />
Markscheidewesen und<br />
der Wettertechnik. Der letzte Teil der Ausstellung<br />
veranschaulicht das Leben in der<br />
Region in verschiedenen geschichtlichen<br />
Zeitabschnitten, wie zum Beispiel zur Zeit<br />
der innerdeutsche Grenze.<br />
Da die innerdeutsche Grenze die Region<br />
über mehrere Jahrzehnte prägte,<br />
besichtigten wir im Anschluss Point Alpha,<br />
ehemals Grenzpunkt zwischen der<br />
Bundesrepublik und der DDR. Für die Mitglieder<br />
unseres BV, die in einem vereinten<br />
Deutschland aufgewachsen sind, war die<br />
Besichtigung der alten Grenzanlagen ein<br />
interessanter Abschluss des 3. Tages. Am<br />
Abend ließen wir die Eindrücke beim Grillen<br />
in unserer Pension nochmals Revue<br />
passieren.<br />
4. Tag – 24.06.<br />
Bevor es am Nachmittag des letzten Tages<br />
wieder zurück in die alte Kaiserstadt<br />
ging, wurde das Erlebnisbergwerk Merkers<br />
auf thüringischer Seite besichtigt. Im<br />
ehemals größten Kalibergwerk der DDR<br />
wurde nochmals auf die lange Historie des<br />
Kaliberg<strong>bau</strong>es an der Werra eingegangen,<br />
sowie die Verwendung des Bergwerkes als<br />
Lager für Kultur- und Sachgüter in der Zeit<br />
des 3. Reiches erläutert. Neben historischen<br />
Gewinnungsgeräten besichtigten wir<br />
auch die Kristallgrotte. Beeindruckt von dieser<br />
mineralogischen Besonderheit machte<br />
sich unsere Gruppe anschließend auf den<br />
<br />
<br />
Wir möchten uns nochmals beim BV<br />
Werra bedanken, der uns als studentischem<br />
BV eine sehr interessante und aufschlussreiche<br />
Exkursion ermöglichte, bei<br />
der wir viele Eindrücke sammeln konnten<br />
und als junge angehende Ingenieure vom<br />
Wissen erfahrener Bergleute profitieren<br />
konnten. Wir würden uns freuen, wenn die<br />
Exkursion den Startpunkt für eine intensive<br />
Beziehung zwischen den Bezirksvereinen<br />
darstellt.<br />
Michael Heindl<br />
Marc Roßmöller<br />
Mitglieder im <strong>RDB</strong> e.V.<br />
des BV RWTH Aachen<br />
Fotos: Simon Quast<br />
Förderpreis 2013 des<br />
<strong>RDB</strong> e.V.<br />
Die Förderung des Nachwuchses an<br />
Ingenieuren und Technikern ist ein Anliegen<br />
des Ringes Deutscher Bergingenieure<br />
<strong>RDB</strong> e.V..<br />
Die Delegiertenversammlung des<br />
Ringes Deutscher Bergingenieure <strong>RDB</strong><br />
e.V. hat anlässlich der Delegiertenversammlung<br />
am 02.06.2012 beschlossen,<br />
einen, mit einem Preisgeld in Höhe von<br />
1 000,- € ausgestatteten, Förderpreis<br />
auszuschreiben.<br />
Prämiert werden sollen hier Studenten/Studierende/Bergschüler,<br />
welche einerseits<br />
einen guten Studienabschluss<br />
erbracht haben, sich andererseits während<br />
der Studienzeit für die Ziele des<br />
<strong>RDB</strong> e.V. engagiert haben.<br />
Bewerber wenden sich bitte mit einem<br />
entsprechenden Bewerbungsschreiben<br />
an ihren BV. Der BV leitet die<br />
Bewerbungsunterlagen bis spätestens<br />
zum 01.06.2013 an den Vorsitzenden<br />
des Ingenieurausschusses<br />
Dipl.-Ing. Claus Kuhnke<br />
DEBRIV<br />
Postfach 400252<br />
50832 Köln<br />
E-Mail: claus.kuhnke@braunkohle.de<br />
oder an die Geschäftsstelle des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
<strong>RDB</strong> e.V.<br />
Juliusstr.9<br />
45128 Essen<br />
E-Mail: rdb@rdb-<strong>eV</strong>.de<br />
in Papierform oder als Mail weiter.<br />
Die Preisverleihung erfolgt während<br />
<br />
12.10.2013.<br />
Der Hauptvorstand würde sich über ihre<br />
Bewerbung sehr freuen.<br />
Der Hauptvorstand<br />
136 berg<strong>bau</strong> 3/2013
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Nachruf<br />
Lothar Anders, BV Ahlen-Heessen, 86 Jahre<br />
Hans Mattern, BV Clausthal, Bez.-Gr. Hannover-Land, 82 Jahre<br />
Heinrich Lensing, BV Dorsten, 83 Jahre<br />
Hans-Jürgen Schlichting, BV Dortmund-Nord, 65 Jahre<br />
Ulrich Vahl, BV Essen-Süd, 73 Jahre<br />
Dietmar Post, BV Ibbenbüren, 48 Jahre<br />
Ehrenvorsitzender Heinz Marbach, BV Niederrhein, 78 Jahre<br />
Karl-Heinz Dammers, BV Niederrhein, 81 Jahre<br />
Dieter Schulze-Elvert, BV Niederrhein, 73 Jahre<br />
Hans-Peter van Ingen, BV Niederrhein, 60 Jahre<br />
Wolfgang Schmitz, BV Niederrhein, 87 Jahre<br />
Arnold Simon, BV Oberhausen, 74 Jahre<br />
Egon Fettkoetter, BV Recklinghausen, 83 Jahre<br />
Gerd Schmaus, BV Rheinische Braunkohle, 90 Jahre<br />
Michael Jentz, BV TFH zu Bochum, 45 Jahre<br />
Der <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden<br />
wir stets ein ehrendes Andenken bewahren<br />
Der Hauptvorstand<br />
Bergmannsjubiläen<br />
April 2013<br />
35 Jahre<br />
Erdöl und Erdgas Celle<br />
Rolf Krause<br />
Ibbenbüren<br />
Rainer Beez<br />
Niederrhein<br />
Heinz-Werner Lapehn<br />
Torsten Krieber<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Hambach/Mitte<br />
Heinz-Willi Riess<br />
Rheinische Braunkohle<br />
Hauptverwaltung<br />
Horst Spangenberg<br />
Karl-Heinz Löchner<br />
40 Jahre<br />
Bram<strong>bau</strong>er<br />
Paul Schaub<br />
Clausthal-Hannover Land<br />
Harald Gellner<br />
Karl-Heinz Winkler<br />
Clausthal-Helmstedt<br />
Manfred Tuczinski<br />
Clausthal-Oker<br />
Rainer Lohse<br />
Clausthal-Peine-Salzgitter<br />
Peter Meinken<br />
Lausitzer Braunkohle<br />
Jürgen Ose<br />
Recklinghausen<br />
Friedrich Fehlhaber<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Hambach/Mitte<br />
Lorenz Hecker<br />
Westerzgebirge<br />
Reinhard Pusch<br />
Mitgliedsjubiläen<br />
<strong>RDB</strong> e.V. 01.04.2013<br />
25 Jahre<br />
Aachen-Anna<br />
Hubert Mickartz<br />
Bram<strong>bau</strong>er<br />
Armin Nentwich<br />
Buer<br />
Hubert Dahlhoff<br />
Clausthal-Hannover Land<br />
Hans-Heinrich Gerland<br />
Dillenburg<br />
Hermann Georg<br />
Essen-Katernberg<br />
Harry Müller<br />
Gelsenkirchen<br />
Manfred Schmandt<br />
Niederrhein-Moers<br />
Edwin Wenske<br />
Oberhausen<br />
Horst Mittel<br />
Klaus Korte<br />
Recklinghausen<br />
Carl-Andreas Hamm<br />
Hubert Oberdoerster<br />
Lothar Bednarz<br />
Norbert Schaefer<br />
Rolf Schellhase<br />
Werner Thieme<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Tage<strong>bau</strong> Garzweiler<br />
Hans-Willi Koch<br />
Saar<br />
Michael Schwindling<br />
Siegerland<br />
Michael Geuer<br />
35 Jahre<br />
Clausthal-Oker<br />
Gerhard Wiemann<br />
Ralf Lippa<br />
Dortmund-Mengede<br />
Heinz Bramann<br />
Ibbenbüren<br />
Franz-Josef Dirksmeyer<br />
Niederrhein<br />
Hans Müller<br />
Oberhausen<br />
Hubert Schlagkamp<br />
Recklinghausen<br />
Hans-Juergen Preckel<br />
Saar<br />
Jürgen Fischer<br />
Konrad Klein<br />
Manfred Linnenbach<br />
Reinhold Becker<br />
TFH zu Bochum<br />
Hans-Joachim Stromberg<br />
40 Jahre<br />
Bram<strong>bau</strong>er<br />
Hans Albersmann<br />
Clausthal-Oker<br />
Erich Hirschhausen<br />
Erdöl und Erdgas Celle<br />
Hans-Juergen Voshagen<br />
Heinz Jahn<br />
Niederrhein<br />
Ditmar Brandt<br />
Helmut Bogaczyk<br />
Manfred Birrenkoven<br />
Werner Breiing<br />
Peißenberg<br />
Edmund Langenegger<br />
Recklinghausen<br />
Hans Rosentreter<br />
Saar<br />
Hans-Erich Leist<br />
Siegerland<br />
Johannes Tillmann<br />
50 Jahre<br />
Bram<strong>bau</strong>er<br />
Winfried Kowalewski<br />
Buer<br />
Heinrich Schneider<br />
Josef Wielens<br />
Clausthal-Hannover Land<br />
Kurt Otte<br />
Clausthal-Hannover Stadt<br />
Achim Thormann<br />
Kurt Könnecker<br />
Rüdiger Wagner<br />
Werner Sydekum<br />
Wolfgang Höntsch<br />
Clausthal-Harz<br />
Claus Koch<br />
Clausthal-Helmstedt<br />
Dietrich Eckardt<br />
Karl-Heinz Schulz<br />
Klaus Liebing<br />
Wolfgang Jacobs<br />
Clausthal-Kassel<br />
Hans Walzel<br />
Hermann Cohrs<br />
Ibbenbüren<br />
Ernst Schaeffer<br />
Oberhausen<br />
Klaus Uldokat<br />
Peter Beermann<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Hambach / Mitte<br />
Toni Nett<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Hauptverwaltung<br />
Erich Gaschka<br />
Georg Steingräber<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Tage<strong>bau</strong> Garzweiler<br />
Johann Schaffner<br />
Manfred Mrozewski<br />
Saar<br />
Theodor Steinborn<br />
Werra<br />
Harry Doehne<br />
55 Jahre<br />
Aachen-Sophia-Jacoba<br />
Siegfried Wagner<br />
Ahlen-Heessen<br />
Anton Winnemöller<br />
Ludwig Vorbrink<br />
Buer<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 137
<strong>RDB</strong>-Veranstaltungen/Mitteilungen<br />
BV Aachen<br />
Bez. Gr. Sophia- Jacoba<br />
Am Sonntag, dem 14.04.2013 laden wir zur Jahreshauptversammlung<br />
in die Gaststätte „Jägerhof“ in Ratheim ein. Beginn: 10.00 Uhr<br />
Tagesordnung<br />
1. Eröffnung und Begrüßung<br />
2. Gedenken unserer verstorbenen Kameraden<br />
3. Ehrung der Jubilare<br />
4. Geschäftsbericht<br />
5. Kassenbericht<br />
6. Bericht der Kassenprüfer<br />
7. Entlastung des Vorstandes<br />
8. Wahlen<br />
Wahl des Schatzmeisters<br />
Wahl der Kassenprüfer<br />
9. Aktivitäten 2013<br />
10. Verschiedenes<br />
Wir bitten um rege Teilnahme unserer Kameraden.<br />
BV Bergkamen<br />
Folgende Aktivitäten plant der BV für das Jahr 2013:<br />
1. Im März Besuch des Trianel-Kraftwerkes in Lünen<br />
2. Am 18.04. Besuch des Reitturniers Lenklar mit Gestüt und<br />
Hofbesichtigung in Werne<br />
3. Im Mai Besuch des Airports in Dortmund<br />
4. Am 24.06. Besuch der zentralen Bewirtschaftung der RAG in<br />
Oberhausen<br />
5. Am 31.08. Besuch der Freilichtbühne Hamm – Heessen mit<br />
dem Stück „Les Miserables“<br />
6. Im November Besuch des Weihnachtsmarktes in Münster<br />
<br />
statt.<br />
BV Bergkamen<br />
Am Donnerstag, dem 18.04.2013 besucht der BV das Reitturnier<br />
mit Gestüt- und Hofbesichtigung, in Werne.<br />
Zu dieser Aktivität wird kein Bus eingesetzt, sondern es werden<br />
Fahrgemeinschaften gebildet.<br />
Diese Aktivität ist für Mitglieder und Mitgliedsgäste Unkosten<br />
frei.<br />
Anmeldeschluss ist der 17.03.2013.<br />
Anmeldungen bei: Manfred Kolodziejski, Tel.: 02306/43227 oder<br />
Peter Stützer, Tel.: 02306/82217<br />
BV Clausthal<br />
An die Vorsitzenden der Bezirksgruppen oder deren Vertreter<br />
im BV zum Meeting am Samstag, dem 13.04., um<br />
10.00 Uhr in der Aula der FWT Clausthal (fr. BHS Clausthal),<br />
Paul-Ernst-Straße 2, Tel.: 05323-7036, E-Mail: info@fwt-clz.de<br />
Tagesordnung:<br />
1. Begrüßung der Teilnehmer<br />
2. Informationen aus dem Vorstand des BV:<br />
Aktuelle Übersicht über die Mitgliederzahlen in den Bez.Gr.<br />
Stand 01.01.2013<br />
Betriebserfahrungsaustausche des BV in 2013,<br />
u.a. Besuch des BV Baden – Württemberg beim BV<br />
Termin: 19.06.bis 22.06.<br />
Besuch des BV beim BV Mitteldeutsche Braunkohle<br />
Termin: 26.09. bis 28.09.<br />
Hinweise auf die vorgesehenen Programme und Durchführung<br />
der Besuche<br />
3. Finanzinformationen am Anfang des Jahres 2013 im BV<br />
Kurzer Sachstandsbericht<br />
4. Informationen aus dem Hauptvorstand<br />
Informationen zur Mitgliederentwicklung, Stand 01.01.2013,<br />
Gewinnung von neuen Mitgliedern in den BVs,<br />
Entwurf zur Förderung der Betriebserfahrungsaustausche,<br />
Fortbildung etc.<br />
Förderung von Rohstoffen in Deutschland<br />
5. Informationen zur Entwicklung der FWT Clausthal in 2013<br />
6. Kegelvergleichswettkampf des BV in 2013<br />
Ausrichter Bez.Gr. Hannover - Land<br />
Termin am 20.04. in Barsinghausen<br />
7. Nachgekommenes, Steigerlied<br />
8. Gemeinsamer Imbiss<br />
BV Wanne-Eickel<br />
Veranstaltungen im 2. Quartal 2013<br />
17.04.: 18.00 Uhr Stammtisch , Kasino „Unser Fritz“ e.V.<br />
18.05.: Tagesfahrt. Näheres hierzu wird noch mitgeteilt.<br />
Anmeldung für die Fahrt unter Tel.: 0209/87 24 93 bzw. 02325/5 00 16<br />
12.06.: 18.00 Uhr, Grillabend, Kasino „Unser Fritz“ e.V.<br />
BV Saar<br />
www.vsb-saar.de<br />
<br />
nächste Sitzung des Erweiterten Vorstandes der VSB statt.<br />
Beginn ist um 16.30 Uhr. Die Mitglieder des EV werden um Teilnahme<br />
gebeten. Tagesordnung wird vor der Sitzung bekanntgegeben.<br />
gen<br />
unsere diesjährige Jahreshauptversammlung statt. Eine<br />
gesonderte Einladung mit Tagesordnung wird jedem Mitglied<br />
noch gesondert zugehen.<br />
Beginn der Veranstaltung ist wie immer um 9.30 Uhr.<br />
Der Vorstand bittet um rege Beteiligung und bedankt sich im<br />
Voraus.<br />
Erhard Langer<br />
Clausthal-Celle<br />
Heinz Stahl<br />
Clausthal-Harz<br />
Otto Jurdzik<br />
Clausthal-Kassel<br />
Erich Hofsommer<br />
Clausthal-Salzdetfurth<br />
Paul Smock<br />
Essen-Süd<br />
Karl Knebel<br />
Gelsenkirchen<br />
Günter Freidel<br />
Lünen<br />
Rudi Huth<br />
Siegfried Rohleder<br />
Niederrhein<br />
Berthold Kulik<br />
Friedhelm Isselhorst<br />
Niederrhein-Moers<br />
Hans-Juergen Bertram<br />
Oberhausen<br />
Horst Schlüter<br />
Theodor Körner<br />
Peißenberg<br />
Lorenz Bauer<br />
Luitpold Lengger<br />
Siegfried Gebhard<br />
Recklinghausen<br />
Manfred Bittern<br />
Saar<br />
Willi Neurohr<br />
60 Jahre<br />
Essen-Katernberg<br />
Helmut Schettler<br />
Niederrhein-Moers<br />
Peter Debusmann<br />
Siegerland<br />
Ernst Peter<br />
Geburtstage<br />
April 2013<br />
Aachen-Anna<br />
Lutz Baumgart, 50 Jahre, 10.04.<br />
Uwe Duecker, 75 Jahre, 17.04.<br />
Aachen-Sophia-Jacoba<br />
Wiegand Freier, 75 Jahre, 25.04.<br />
Karl Zimmert, 80 Jahre, 15.04.<br />
Ahlen-Heessen<br />
Markus Borgolte, 50 Jahre, 10.04.<br />
Willi Eikenbusch, 75 Jahre, 08.04.<br />
Winfried Schlenker, 75 Jahre,<br />
03.04.<br />
Guenther Heinrich, 80 Jahre,<br />
17.04.<br />
Bram<strong>bau</strong>er<br />
Helmut Ortmann, 75 Jahre, 21.04.<br />
Buer<br />
Heinrich Schneider, 75 Jahre,<br />
15.04.<br />
Peter Kafka, 75 Jahre, 22.04.<br />
Manfred Masuch, 80 Jahre, 20.04.<br />
Clausthal-Asse<br />
Christoph von Stempel, 70 Jahre,<br />
22.04.<br />
Arnold Zimmermann, 75 Jahre,<br />
29.04.<br />
Clausthal-Harz<br />
Fritz Hense, 75 Jahre, 29.04.<br />
Clausthal-Hildesheim<br />
Wolfgang Weinsziehr, 70 Jahre,<br />
19.04.<br />
Erich Boss, 80 Jahre, 19.04.<br />
Clausthal-Oker<br />
Bernd Böse, 50 Jahre, 30.04.<br />
Dorsten<br />
Gisbert Wessendorf, 60 Jahre,<br />
02.04.<br />
Ernst Ottens, 75 Jahre, 06.04.<br />
Dortmund-Mengede<br />
Heinz Bramann, 90 Jahre, 07.04.<br />
Dortmund-Nord<br />
Franz Kauschalek, 80 Jahre,<br />
07.04.<br />
138 berg<strong>bau</strong> 3/2013
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Erdöl und Erdgas Celle<br />
Paul Much, 60 Jahre, 02.04.<br />
Essen-Katernberg<br />
Wilhelm Tax, 90 Jahre, 10.04.<br />
Essen-Süd<br />
Hartmut Kaschluhn, 80 Jahre,<br />
04.04.<br />
Heinz-Dieter Kurze, 80 Jahre,<br />
17.04.<br />
Gelsenkirchen<br />
Günter Freidel, 85 Jahre, 18.04.<br />
Hamm<br />
Ralf Riemer, 50 Jahre, 08.04.<br />
Ibbenbüren<br />
Gisbert Reekers, 50 Jahre, 28.04.<br />
Jörg Metke, 50 Jahre, 24.04.<br />
Norbert Drees, 75 Jahre, 03.04.<br />
Ewald Schneiders, 80 Jahre,<br />
12.04.<br />
Langendreer<br />
Klaus Mayer, 80 Jahre, 28.04.<br />
Lausitzer Braunkohle<br />
Peter Leinert, 50 Jahre, 02.04.<br />
Barbara Seibel, 60 Jahre, 24.04.<br />
Volkmar Zarach, 60 Jahre, 16.04.<br />
Peter Gruhlke, 70 Jahre, 29.04.<br />
Heinz Krolikowski, 75 Jahre,<br />
24.04.<br />
Horst Fischer, 75 Jahre, 14.04.<br />
Horst Trölenberg, 75 Jahre, 19.04.<br />
Lünen<br />
Reinhard Schmiemann, 70 Jahre,<br />
27.04.<br />
Wolfgang Rembarz, 70 Jahre,<br />
16.04.<br />
Mitteldeutsche Braunkohle<br />
Gerhard Zaumsegel, 90 Jahre,<br />
13.04.<br />
Mittelrhein<br />
Gerhard-Paul Fabian, 75 Jahre,<br />
28.04.<br />
Münster<br />
Friedrich Schwabedissen, 80 Jahre,<br />
18.04.<br />
Neuhof<br />
Dieter Heidenreich, 50 Jahre,<br />
13.04.<br />
Niederrhein<br />
Ralf Kitzig, 50 Jahre, 07.04.<br />
Wolfgang Küppers, 75 Jahre,<br />
25.04.<br />
Bernhard Thiehofe, 80 Jahre,<br />
09.04.<br />
Karl-Ludwig Balbierski, 80 Jahre,<br />
04.04.<br />
Niederrhein-Moers<br />
Roland Bode, 50 Jahre, 03.04.<br />
Karl-Jürgen Orthaus, 75 Jahre,<br />
30.04.<br />
Nordbayern<br />
Armin Goldfuß, 50 Jahre, 28.04.<br />
Oberhausen<br />
Herrmann Brandl, 75 Jahre,<br />
06.04.<br />
Klaus Klinkowski, 75 Jahre,<br />
10.04.<br />
Peißenberg<br />
Jochen Richert, 50 Jahre, 02.04.<br />
Recklinghausen<br />
Peter Jendreiko, 50 Jahre, 28.04.<br />
Udo Sander, 50 Jahre, 12.04.<br />
Guenter Buck, 75 Jahre, 22.04.<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
BOWA / Fortuna-Nord<br />
Manfred Erken, 60 Jahre, 07.04.<br />
Walter Koppo, 60 Jahre, 15.04.<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Hauptverwaltung<br />
Philipp Kloubert, 50 Jahre, 21.04.<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Tage<strong>bau</strong> Garzweiler<br />
Bernhard Lenders, 50 Jahre,<br />
11.04.<br />
Detlef Knaab, 50 Jahre, 25.04.<br />
Saar<br />
Armin Finkler, 50 Jahre, 13.04.<br />
Christof Hans, 50 Jahre, 14.04.<br />
Siegmund De Maddalena, 50 Jahre,<br />
18.04.<br />
Michael Bick, 60 Jahre, 15.04.<br />
Rudolf Gabrysch, 85 Jahre, 24.04.<br />
Wanne-Eickel<br />
Peter Gosch, 75 Jahre, 17.04.<br />
Zielitz<br />
Andreas Röver, 60 Jahre, 04.04.<br />
Der Hauptvorstand des <strong>RDB</strong> e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“<br />
Abschied von Heinz Marbach<br />
Am 08.02.2013 verstarb Heinz Marbach nach<br />
langer Krankheit im Alter von 78 Jahren. Heinz<br />
Marbach bekleidete zwischen 1992 und 2002<br />
das Amt des 1. Vorsitzenden des <strong>RDB</strong> e.V. und<br />
war danach bis zu seinem Tod dessen Ehrenvorsitzender.<br />
Geboren in Cosel in Oberschlesien verlebte<br />
Heinz Marbach seine frühe Jugendzeit in dieser<br />
herrlichen Region. Krieg und Vertreibung<br />
brachten ihn mit seiner Familie 1947 in das<br />
Ruhrrevier bis nach Rheinhausen. Hier schloss<br />
er seine Schulausbildung ab und verfuhr im<br />
Jahre 1948 seine 1. Schicht im Berg<strong>bau</strong>. Bergschule<br />
und erste Steigertätigkeiten schlossen<br />
sich an, die ihn über die Beförderungsketten<br />
bis hin zum Leiter des Untertagebetriebes der<br />
Schachtanlage Rheinpreußen führten. Als Projektleiter<br />
für den Schacht Rheinberg beendete<br />
er mit Abschluss dieses Projektes im Jahre<br />
1993 ein langes und erfolgreiches Berufsleben.<br />
Schon früh, im Jahre 1955, trat Heinz Marbach<br />
dem ReB, dem Vorläufer des <strong>RDB</strong> e.V., im BV<br />
Moers bei. Sein besonderes Engagement führte<br />
zu wesentlichen Aufgaben im Vorstand, so<br />
dass er folgerichtig in den Jahren von 1984<br />
bis 1992 das Amt des 1. Vorsitzenden des BV<br />
übernahm.<br />
Im Jahre 1992 wurde Heinz Marbach von der<br />
Delegiertenversammlung des <strong>RDB</strong> e.V. zum<br />
1. Vorsitzenden des Hauptvorstandes gewählt,<br />
ein Amt, das er bis 2002 innehatte.<br />
Über den <strong>RDB</strong> e.V. hinaus hatte sich Heinz<br />
Marbach als überzeugter Katholik bereits früh<br />
der Mitarbeit in kirchlichen Gremien verschrieben.<br />
Messdiener, Jugendleiter, Vorsitzender<br />
des Kirchenchores und des Pfarrgemeinderates<br />
sind nur einige Aktivitäten, die er über viele<br />
Jahrzehnte ausübte.<br />
Letztlich begeisterte er sich für das Skifahren<br />
und den Wassersport sowie für das Tennisspiel<br />
im Verein in Rheinhausen, dessen Vorsitzender<br />
er über einige Jahre war.<br />
Dies allerdings sind Daten und Fakten, sie sagen<br />
nur wenig über den Menschen Heinz Marbach<br />
und über seine Erfolge im <strong>RDB</strong> e.V. aus.<br />
Auf seine 10-jährige Tätigkeit als 1. Vorsitzender<br />
des Hauptvorstandes des <strong>RDB</strong> e.V. konnte<br />
Heinz Marbach als eine äußerst erfolgreiche<br />
Zeit zurückblicken.<br />
Heinz Marbach<br />
Heinz Marbach, so wie wir ihn kannten, war<br />
dabei nie alltäglich, nie langweilig, mit einem<br />
unvergleichlichen Humor ausgestattet. Keiner<br />
der klagte, aber öfters schon mal schimpfte<br />
über die Ungerechtigkeiten dieser Welt. Seine<br />
<br />
<br />
sind unvergessen. Immer standen dabei die<br />
Zielsetzungen unseres Verbandes und unseres<br />
gesamten Berufszweiges im Vordergrund.<br />
In all den Jahren seines beruflichen Wirkens,<br />
aber insbesondere in seiner Amtszeit<br />
als 1. Vorsitzender war sein Einsatz für den<br />
Nachruf<br />
<strong>RDB</strong> e.V. und den deutschen Berg<strong>bau</strong> einzigartig.<br />
Seine Mischung aus Kompetenz, Schlagfertigkeit<br />
und Angriffslust, gepaart mit seiner<br />
unnachahmlichen Eloquenz, hat er während<br />
seiner gesamten Amtszeit für den <strong>RDB</strong> e.V.<br />
und auch noch danach in die Waagschale gelegt.<br />
Dabei schöpfte er aus seinem Reservoir<br />
an Ideen und Kreativität, das maßgeblich das<br />
Geschehen unserer Vereinigung mit bestimmt<br />
hat. Die vielfache Anerkennung des <strong>RDB</strong> e.V.,<br />
wir verdanken sie auch zum großen Teil der<br />
Arbeit von Heinz Marbach.<br />
Auf der Delegiertenversammlung des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
im Jahre 2002 wurde Heinz Marbach für seine<br />
Verdienste im <strong>RDB</strong> e.V. und in der kirchlichen<br />
Mitarbeit das Bundesverdienstkreuz verliehen.<br />
Auch privat hatte Heinz Marbach sein Glück<br />
gefunden. Seit 1957 verheiratet galten seine<br />
Liebe und Fürsorge sowie sein ganzer Stolz<br />
seiner Familie - seiner lieben Frau Katrin, seinen<br />
beiden Söhnen und Schwiegertöchtern,<br />
aber insbesondere seinen 4 Enkelkindern und<br />
den 2 Urenkeln.<br />
Gerne denken wir im <strong>RDB</strong> e.V. an die vielen<br />
Gespräche und Begegnungen mit ihm zurück.<br />
Diese Erinnerungen haben für uns festen, bleibenden<br />
Wert.<br />
Heinz Marbach hatte viele Freunde im<br />
<strong>RDB</strong> e.V. Wir, sie alle trauern mit seiner Familie<br />
um einen großartigen Menschen und echten<br />
bergmännischen Kameraden. Nun müssen wir<br />
ohne ihn weiterleben, ohne seine Klugheit und<br />
sein Wissen, ohne seine Ratschläge und seine<br />
Hilfe, vor allem aber ohne seine Menschlichkeit.<br />
Für seine Leistungen und seine besondere<br />
Leidenschaft für den <strong>RDB</strong> e.V. danken wir ihm<br />
nochmals von Herzen. Wir werden ihn in bester<br />
bergmännischer Erinnerung behalten.<br />
Unsere ganze Anteilnahme gilt seiner Familie.<br />
Theo Schlößer<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 139
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
BV Bergkamen<br />
Die Jahreshauptversammlung<br />
des BV fand am Sonntag, dem<br />
12.02.2012, in dem Vereinslokal<br />
<br />
den statt. Am Anfang der Jahres<br />
hauptversammlung begrüßte der<br />
1. Vorsitzende Dipl. Ing. Norbert<br />
Wernau die Mitglieder. Als erster<br />
Tagesordnungspunkt wurde den<br />
im vergangenen Jahr verstorbenen<br />
Mitgliedern und aller verstorbenen<br />
Bergleute gedacht. Danach wur<br />
de das Protokoll der letztjährigen<br />
Uwe Radtke<br />
vorgelesen. Im Anschluss daran<br />
gab der Geschäftsführer Manfred<br />
Kolodziejski den Geschäftsbericht<br />
2012 der Versammlung ab. An<br />
schließend berichtete der 1. Vor<br />
sitzende Norbert Wernau<br />
tretend für den erkrankten Schatz<br />
meister Frank Weigelt, über den<br />
<br />
bescheinigten die Revisoren Wolfgang<br />
Plewka und Ulfried Rodeck,<br />
<br />
<br />
<br />
lastung des Vorstandes, welcher<br />
<br />
<br />
ten die Mitglieder den neuen Vor<br />
stand. Dabei wurde der Vorsitzen<br />
de Norbert Wernau, Geschäfts<br />
führer Manfred Kolodziejski und<br />
die Beisitzer Hans-Jürgen Elandt,<br />
Ernst Lindemann, Uwe Radtke,<br />
Manfred Seck, Peter Stützer und<br />
Gerhard Weise wieder gewählt. Als<br />
neuer Schatzmeister, für den er<br />
krankten Frank Weigelt, wurde Ulfried<br />
Rodeck und als neuer Revisor<br />
Klaus Bartsch gewählt. Nach den<br />
Wahlen wurden die ausgeschie<br />
denen Vorstandsmitglieder Jürgen<br />
Ebbers und Frank Weigelt jeweils<br />
mit einer Urkunde, einem Berg<br />
mannslikör und einem Blumenge<br />
steck verabschiedet. Danach wur<br />
den die Aktivitäten des BV für das<br />
<br />
Hans-Jürgen Elandt vorgestellt.<br />
<br />
die Mitglieder das Bergmannslied<br />
<br />
<br />
meinsames Grünkohlessen.<br />
Manfred Kolodziejski<br />
BV Buer<br />
Jahreshauptversammlung<br />
<br />
sammlung am 16.02.2013 im ,,Was<br />
Gladbeck<br />
konnte Heinrich Schneider, 2. Vor<br />
sitzender des BV Buer, 63 Teilneh<br />
mer begrüßen, darunter 36 Wahl<br />
berechtigte. Allen Mitgliedern wur<br />
de nach Satzung die Einladung mit<br />
Tagesordnung fristgemäß durch<br />
<br />
die Tageszeitung und unsere Be<br />
treuer zugeschickt. Sollte jemand<br />
die Einladung vergessen haben, so<br />
lagen noch Exemplare am Saalein<br />
gang aus.<br />
Geschäftsbericht<br />
Klaus Sandhoff, 1. Geschäftsfüh<br />
rer des BV Buer, verlas den Ge<br />
schäftsbericht für das Jahr 2012.<br />
Er ging noch einmal auf die vielen<br />
Aktivitäten des vergangenen Jah<br />
res ein. Die Wanderungen, die<br />
Tagesausflüge, die Radtour, der<br />
<br />
vieles mehr. Da alle unsere Unter<br />
nehmungen immer mit unseren<br />
Lebenspartnern durchgeführt wer<br />
den, haben wir ein aktives Vereins<br />
leben. Er bedankte sich bei allen<br />
Vorstandskollegen für die Mitar<br />
beit, die ihm die Geschäftsführung<br />
erleichtert haben.<br />
Kassenbericht<br />
Der stellvertretende Schatzmeister<br />
Uwe Kohlmann verlas die Einnah<br />
men und Ausgaben des vergange<br />
nen Geschäftsjahres und <br />
senbestand vom 31.12.2012.<br />
Bericht der Kassenrevisoren<br />
<br />
berichtete Fritz Grieger über die<br />
<br />
ster Josef Wielens. Er bescheinigte<br />
dem Schatzmeister eine korrekte<br />
<br />
und Quittungen lagen vor. Die<br />
<br />
jeder Mann verständlich geführt. Er<br />
beantragte für den Schatzmeister<br />
und somit dem gesamten Vorstand<br />
die Entlastung. Dem wurde durch<br />
die Versammlung einstimmig statt<br />
gegeben.<br />
Der 1. Vorsitzende musste auf<br />
grund des Ablebens von Heinz<br />
Faltin neu gewählt werden. Dafür<br />
erfolgte die Wahl eines Wahllei<br />
ters. Uwe Kohlmann stellte sich<br />
zur Verfügung und wurde von der<br />
Versammlung einstimmig gewählt.<br />
Neuwahlen<br />
1. Vorsitzender: Heinrich Schneider<br />
(einstimmig gewählt)<br />
1. Geschäftsführer: Klaus Sandhoff<br />
(einstimmig gewählt)<br />
stellv. Geschäftsführer: Franz Burgunder<br />
(einstimmig gewählt)<br />
Wanderwarte: Karl Heinz Bonowski<br />
(einstimmig gewählt)<br />
Dieter Hörter (einstimmig gewählt)<br />
Erhard Langer<br />
(einstimmig und neu gewählt)<br />
Betreuer Pensionäre und Externe:<br />
K.H. Bonowski (einstimmig gewählt)<br />
F. Burgunder (einstimmig gewählt)<br />
D. Hörter (einstimmig gewählt)<br />
H.Schneider (einstimmig gewählt)<br />
J. Wielens (einstimmig gewählt)<br />
Veschiedenes<br />
Ausgezeichnet mit der goldenen<br />
Nadel des <strong>RDB</strong> e.V., wegen verdien<br />
ste um und für den BV Buer, wur<br />
K.H. Bonowski<br />
und D. Hörter. Zusätzlich wegen<br />
der Verdienste um den <strong>RDB</strong> e.V.<br />
K.H. Bonowski<br />
und D. Hörter mit der gol<br />
denen Ehrennadel des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
ausgezeichnet.<br />
Nach dem Singen des Steiger<br />
liedes und anschliesendem ge<br />
meinsamen Abendessen klang<br />
die Jahreshauptversammlung vor<br />
Mitternacht aus.<br />
Klaus Sandhoff<br />
BV Hamm<br />
www.rdb-bv-hamm.de<br />
Die diesjährige Jahreshauptversammlung<br />
des BV fand am Sams<br />
<br />
<br />
kameraden waren der Einladung<br />
gefolgt.<br />
Nach der Begrüßung und der To<br />
tenehrung durch den 1. Vorsitzen<br />
den Michael Rost referierte Dipl.-<br />
Ing. Dietmar Kohler, Projektleiter<br />
<br />
Rück<strong>bau</strong> der untertägigen Anlagen<br />
bis zum Verfüllen der Schächte.<br />
<br />
wer<br />
den die Arbeiten geleistet. Die<br />
<br />
<br />
Wasserwegigkeiten werden durch<br />
<br />
mit offenen Flanschverbindungen,<br />
die überschottert werden, gewähr<br />
leistet.<br />
Verfüllung der Schächte:<br />
Schacht Lerche:<br />
fertig, vollständig verfüllt<br />
<br />
fertig, obere ca. <br />
auf der Schachtbühne<br />
Schacht Sandbochum: Verfül<br />
lung im März 2013, ca. <br />
auf der Schachtbühne<br />
<br />
ständige Verfüllung ca.<br />
August 2013<br />
Die anfallenden Wässer von ca.<br />
<br />
geleitet, wo sie mit den Wässern<br />
<br />
<br />
ne, Lünen, usw. nach Übertage<br />
gehoben werden, in Summe dann<br />
ca. 26 m³/min.<br />
Michael Rost bedankte sich bei<br />
Vorstand und Jubilare<br />
Dietmar Kohler über ein sehr aus<br />
führliches Referat.<br />
Die Berichte des Vorstandes folg<br />
ten: Geschäftsführer Ulrich Fricke<br />
wies auf die vielfältigen Aktivitäten<br />
des BV im vergangen Jahr hin,<br />
zeigte die Mitgliederstatistik der<br />
z.Zt. 167 organisierten Ringkame<br />
raden, von denen knapp 30% noch<br />
beruflich aktiv sind und berichtete<br />
über die entsprechenden Vor<br />
<br />
munikationsmittel wie Laptop und<br />
Beamer machten seinen Bericht<br />
sehr übersichtlich.<br />
<br />
Thomas Hahn berichtete über die<br />
Ausgaben und Einnahmen des<br />
Jahres 2012 und die ordentliche<br />
<br />
Rainer John und<br />
Peter Nettelmann bescheinigten<br />
<br />
und auf ihren Antrag hin wurde der<br />
Vorstand entlastet.<br />
Die Jubilarehrung führte der 1. Vor<br />
sitzende durch. Er informierte in<br />
seiner Laudatio über die letzten 60<br />
<br />
<br />
ge Entwicklungsschritte dieser Ze<br />
che auf. Mit einem herzlichen Dank<br />
an die geleistete Treue der Jubilare<br />
endete die Laudatio.<br />
Es wurden geehrt:<br />
Für 60-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V.: G. Behle, G. Studnitzky,<br />
W. Studnitzky.<br />
Für 40-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V.: R. Brösel, O. Helmich,<br />
S. Pfaffenhäuser und C. Schicht.<br />
Für 25-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V.: O. Deimen, U. Eggert,<br />
P. Nettelmann, W.Schöbel. Seit 35<br />
Jahren Bergmann sind A. Flachmeier,<br />
M. Heinze, J. Knopp, B.<br />
Lokotsch, K.-H. Nibbenhagen, R.<br />
Preussner, R. Rabe, N. Schaaf, P.<br />
Schrimpf, D. Träger, T. Westrup, A.<br />
Wiens, M. Zöllner.<br />
Es folgten die Vorstandswahlen.<br />
Gewählt wurden die jeweiligen<br />
vertretenden Vorstandsmitglieder:<br />
2. Vorsitzender: N.N.<br />
Dirk Siemon<br />
2. Geschäftsführer: Emil Kwasny<br />
2. Schriftführer: Rainer Berger<br />
Foto: WAK<br />
140 berg<strong>bau</strong> 3/2013
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Nachruf<br />
Im Alter von 88 Jahren verstarb<br />
am 28.01.2013 der Vertrauensmann<br />
der Pensionäre des BV Langendreer<br />
Eugen Knoblauch<br />
Am 09.11.1924 wurde Eugen Knoblauch in<br />
Esborn, Wetter, geboren und verbrachte seine<br />
<br />
vierung einer kaufmännischen Lehre trat er<br />
in den Polizeidienst ein, von dort wurde er in<br />
<br />
<br />
le andere auch, dem Berg<strong>bau</strong> zugeteilt und<br />
begann seine bergmännische Laufbahn auf<br />
<br />
<br />
Steiger werden zu können, war es neben dem<br />
Besuch der Bergschule erforderlich, ein Praxis<br />
jahr auf einer Großzeche abzuleisten.<br />
Dieser Pflicht kam er auf der Zeche Mansfeld<br />
<br />
<br />
heutigen <strong>RDB</strong> e.V., aufgenommen. Dem BV<br />
Langendreer ist er bis zu seinem Tode treu<br />
geblieben, auch als er nach der Stilllegung<br />
<br />
<br />
ßung 1969 wechselte. Ab diesem Zeitpunkt<br />
wurden die Arbeitswege weiter, denn Eugen<br />
Knoblauchs Arbeitsplatz war nun auf der Ze<br />
che <br />
<br />
bereits 4 Jahre später, 1973.<br />
Eugen Knoblauch<br />
Foto: Privat<br />
War das Wohnen bis zu diesem Zeitpunkt in<br />
<br />
die Verhältnisse dahingehend, dass sich der<br />
neue Arbeitsplatz auf der Großschachtanlage<br />
Zollverein befand, was wiederum den Umzug<br />
<br />
beitete Eugen Knoblauch weitere 6 Jahre, bis<br />
<br />
<br />
<br />
geblieben war, von wo aus nun verstärkt der BV<br />
Langendreer aktiv unterstützt wurde. Bis ein<br />
<br />
hat sich Eugen Knoblauch für den BV verdient<br />
<br />
schaft ein besonderes Anliegen war. Achtung<br />
<br />
er sich hierdurch erworben, was auch dadurch<br />
zum Ausdruck gebracht wurde, dass er bis zum<br />
<br />
Eugen Knoblauch<br />
auch dafür, dass er es sich nicht nehmen<br />
Manfred<br />
Becker, <br />
sente zu Jubiläen und runden Geburtstagen<br />
persönlich an die Adressaten auszuliefern.<br />
<br />
radschaft hat Eugen Knoblauch gelebt. Dafür<br />
<br />
Tod hinaus dankbar und es trifft uns alle, dass<br />
uns wieder ein Mitglied der 1. Stunde und ein<br />
jahrelanger Begleiter verlassen hat. Eugen<br />
Knoblauch hat die Dinge klar und geradlinig<br />
ausgesprochen, die ihm wichtig waren und am<br />
<br />
Besonders werden wir ihn an unseren<br />
Stammtischen vermissen, an denen er regel<br />
mäßig teilnahm.<br />
Hans- Jürgen Lewer<br />
<br />
<br />
senprüfer Wilfried Starb einberu<br />
fen, Rainer John wird die Rentner<br />
betreuer, Werner Brökelmann und<br />
Berthold Möller unterstützen.<br />
Geschäftsführer Ulrich Fricke infor<br />
mierte dann die Versammlung über<br />
die Aktivitäten 2013:<br />
Informationsaustausche, Maigang,<br />
<br />
Weihnachts<strong>bau</strong>mschlagen und<br />
<br />
<br />
August wird der BV Saar zu einem<br />
<br />
rungsaustausch erwartet.<br />
<br />
dann Informationen zum neugegrün<br />
<br />
<br />
es im Laufe des Jahres an dieser<br />
Stelle weitere Berichte geben.<br />
Da aus der Versammlung kei<br />
ne weiteren Wortmeldungen er<br />
folgten, konnte Michael Rost die<br />
Jahreshauptversammlung nach<br />
ca. 2 Stunden schließen und den<br />
<br />
wünschen.<br />
Michael Rost<br />
BV Langendreer<br />
Barbarafeier 2012<br />
Es bricht die Knospe auf<br />
und reckt sich hin zum Licht.<br />
Oh Barbara, vergib zuhauf,<br />
was uns im Herzen sticht.<br />
Der Zweig, der Dir erblühet war<br />
am Tag vor Deinem Tod,<br />
errette uns, oh Helferin<br />
aus uns‘ rer Seelen Not.<br />
Mit diesem Gedicht zu Ehren der<br />
<br />
Samstag, dem 08.12.2012 der<br />
1. Vorsitzende des BV Jürgen Korten<br />
97 Mitglieder, Gäste und Eh<br />
rengäste, um mit uns in der Lohn<br />
halle der Zeche Zollern 2/4 das<br />
Fest zu Ehren der Schutzpatronin<br />
der Bergleute zu feiern.<br />
Als Festredner für diesen Abend<br />
konnte Jürgen Korten Klaus Jägersberg,<br />
Leitender Bergdirektor,<br />
Dezernat 62, Abteilung Berg<strong>bau</strong><br />
und Energie in NRW, gewinnen.<br />
Thema des Vortrages von Klaus<br />
Jägersberg<br />
<br />
Klaus Jägersberg ging detailliert auf<br />
die Auswirkungen des Auslaufberg<br />
<br />
und die Neuansiedlung von Industrie<br />
<br />
<br />
tragenden Wasserhaltungskosten,<br />
den sogenannten Ewigkeitskosten,<br />
erläutert. Der Leitende Bergdirektor<br />
Jägersberg fand in den anwesenden<br />
Bergleuten ein besonders interes<br />
siertes Fachpublikum.<br />
Nach diesem Vortrag zeigte Norbert<br />
Meier vom Förderverein Berg<br />
<strong>bau</strong>historischer Stätten Ruhrrevier<br />
<br />
unveröffentlichten Fotos aus dem<br />
<br />
<br />
traf auf großes Interesse, war doch<br />
<br />
<br />
<br />
offiziellen Teils unserer Barba<br />
rafeier gehörte, so wie in jedem<br />
Jahr, die Auszeichnung verdienter<br />
60-jährige Mitgliedschaft<br />
im <strong>RDB</strong> e.V.: Erwin<br />
Bärenwaldt, Johannes Hilse, Karl<br />
Mengeling, Werner Pätsch und<br />
Martin Schleicher. Für 50-jährige<br />
Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong> e.V.: Heinz<br />
Hambuch und Eckhard Jagusch.<br />
Für 25-jährige Mitgliedschaft<br />
im <strong>RDB</strong> e.V.: Dieter Hermesmeyer,<br />
Martin Illmer, Michael Lebek,<br />
Frank Leik, Egon Meinke, Jürgen<br />
Schauwecker, Hans Wirminghaus<br />
und Karl Wösthoff. Für 35 Jahre<br />
Bergmann: Jörg Habicht, Jürgen<br />
Guth, Thomas Metz, Joachim Michaelis<br />
und Wolfgang Sandmann.<br />
Zum Abschluss des offiziellen Teils<br />
wurde traditionsgemäß das Stei<br />
gerlied gesungen, um danach dem<br />
körperlichen Wohl in Form eines<br />
Buffets gerecht zu werden,<br />
Für den nun beginnenden unter<br />
haltsamen Teil der Barbarafeier<br />
sorgten der Grubenchor des Berg<br />
<br />
Rudi Bagusch für gute Stimmung.<br />
<br />
und Unterhaltung genutzt; für viele<br />
<br />
eine gute Gelegenheit, denn in so<br />
großer Anzahl ist man selten zu<br />
sammen. Der geschichtsträchtige<br />
Veranstaltungsort in der Lohnhal<br />
le der Zeche Zollern 3/4 mit ihrem<br />
<br />
gen Rahmen für unser wichtigstes<br />
bergmännisches Fest.<br />
Roland Ziarnetzy<br />
Hans-Jürgen Lewer<br />
BV Neuhof<br />
Oktoberfest 2011<br />
Am Samstag, dem 01.10.2011, fand<br />
<br />
<br />
Der 1. Vorsitzende Rolf Schad <br />
grüßte auf der gut besuchten Ver<br />
anstaltung neben den Mitgliedern<br />
mit ihren Partnern auch die diesjäh<br />
rigen Jubilare mit ihren Ehefrauen.<br />
Nach einer kurzen Begrüßung<br />
eröffnete der 1. Vorsitzende Rolf<br />
Schad die Veranstaltung, wünschte<br />
allen viel Spaß und gab das Buffet<br />
frei. Auch in diesem Jahr gab es<br />
<br />
en, die von allen gelobt wurden.<br />
Nach dem reichhaltigen Essen ka<br />
<br />
serer Veranstaltung, den Ehrungen.<br />
Der 1. Vorsitzende begrüßte die Ju<br />
<br />
die lange Jahre dem Berg<strong>bau</strong> und<br />
dem bergmännischen Traditions<br />
wesen ihre Treue und Verbunden<br />
heit gezeigt haben, verdienen es,<br />
besonders erwähnt und in einem<br />
feierlichen Rahmen geehrt zu wer<br />
<br />
Für 50-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V.<br />
Sturmhold Schwab die Ehrenur<br />
kunde des <strong>RDB</strong> e.V. und die gol<br />
<br />
reicht.<br />
In Anerkennung ihrer 35-jährigen<br />
Berg<strong>bau</strong>zugehörigkeit wurde der<br />
Herbert Kreß mit dem<br />
Ehrenhäckel des <strong>RDB</strong> e.V. ausge<br />
zeichnet.<br />
Für 25-jährige Mitgliedschaft im<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 141
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Gruppenbild der Jubilare<br />
<strong>RDB</strong> e.V. <br />
Jürgen Storch mit der silbernen<br />
Ehrennadel ausgezeichnet.<br />
Auch die Ehefrauen unserer Jubi<br />
lare, die ihren Männern über eine<br />
<br />
Vereinsleben zur Seite gestanden<br />
haben, wurden mit einem Blumen<br />
strauß bedacht.<br />
Nach dem offiziellen Teil wurde in<br />
gemütlicher Runde noch das ei<br />
<br />
vergangenen Veranstaltungen er<br />
zählt, wobei sich jung und alt kräftig<br />
amüsierten.<br />
<br />
war der Auftritt einer Blaskappelle,<br />
<br />
ein Ständchen spielte. Dafür ein<br />
herzliches Dankeschön an unseren<br />
Gastwirt Eberhard Schmitt.<br />
Nach weiteren anregenden Ge<br />
sprächen endete die Veranstaltung<br />
weit nach Mitternacht.<br />
Rolf Schad<br />
BV Niederrhein<br />
Bez.Gr. Moers<br />
<br />
Willy Leopold seinen<br />
90. Geburtstag. Als Vertreter unse<br />
rer Bez.Gr. gratulierten M. Stratenhoff,<br />
A. Erdmann, W. Krumm und<br />
J. Orthaus dem rüstigen Jubilar<br />
herzlich und überreichten ihm ne<br />
ben einem großen Blumenstrauß<br />
einige gute Tropfen Wein.<br />
Der bergmännische Lebensweg<br />
von Willy Leopold wurde durch<br />
die Ereignisse im und nach dem<br />
2. Weltkrieg entscheidend geprägt.<br />
Nach dem Abitur war er sofort zur<br />
Wehrmacht eingezogen worden,<br />
<br />
fangenschaft und musste dort über<br />
<br />
beiten.<br />
Nach seiner Entlassung gab es<br />
fast keine Ausbildungsmöglichkei<br />
ten. Um schnell wieder zu Lohn<br />
und Brot zu kommen verpflichtete<br />
er sich im Essener Raum weiter<br />
als Bergmann. Später besuchte<br />
er die Bergschule, war auf einigen<br />
Zechen als Steiger tätig und wech<br />
selte dann zur Schachtanlage Nie<br />
derberg am linken Niederrhein, wo<br />
er ca. 2 Jahrzehnte als Fahrsteiger<br />
beschäftigt war.<br />
Willy Leopold (vorne) und die<br />
Vertreter der Bez.Gr.<br />
M. Stratenhoff, A. Erdmann,<br />
W. Krumm und J. Orthaus<br />
(v.l.n.r.)<br />
Bei guter Gesundheit genießt er<br />
gemeinsam mit seiner Frau Ursula<br />
<br />
noch lange Zeit den wohlverdien<br />
ten Ruhestand. Dieses wünschen<br />
wir ihm weiterhin mit einem herzli<br />
chen Glückauf!<br />
Orthaus<br />
BV Oberhausen<br />
Erfahrungsaustausch 2012<br />
Zum Jahresabschluss, dem Erfah<br />
rungsaustausch am 08.12.2012 fan<br />
<br />
<br />
ein. Hans-Werner Nowak, unser<br />
1. Vorsitzender begrüßte die Anwe<br />
senden und vor allem unseren Gast<br />
Kurt Kuhle, Bergingenieur und Päd<br />
agoge. Unser ursprünglich vorgese<br />
hener Referent ist aus beruflichen<br />
Gründen kurzfristig ausgefallen.<br />
Kurt Kuhle hatte sich bereit erklärt<br />
Lesungen aus seinem neuen Buch<br />
<br />
Wir möchten hiermit Kurt Kuhle dan<br />
ken, dass er bei schlechtem Wetter<br />
den weiten Weg zu uns, von Ahaus<br />
im Münsterland, angetreten hat.<br />
Während des<br />
Erfahrungsaustausches:<br />
Kurt Kuhle (stehend) und<br />
Hans-Werner Nowak (vorne)<br />
Foto: Privat<br />
Nach der Lesung leiteten Berg<br />
mannslied und Bergmannschnaps<br />
zum gemütlichen Teil über. Mit dem<br />
gemeinsamen Abendessen klang<br />
der Abend aus.<br />
Hans-Jürgen Vennemann<br />
Frauenfrühstück<br />
Das 4. Frauenfrühstück fand am<br />
<br />
<br />
hatten sich 27 Damen im hinteren<br />
Saal eingefunden. Sie wurden vom<br />
Vorstand herzlich willkommen ge<br />
heißen.<br />
Frauen haben immer viel<br />
Gesprächsstoff<br />
Bei einer kleinen Ansprache infor<br />
mierte Hans-Werner Nowak über<br />
aktuelle Details zu unseren Veran<br />
staltungen. In angenehmer Atmo<br />
sphäre und bei gutem Essen fand<br />
dieses Frühstück statt. Die gemein<br />
samen, angeregten Gespräche<br />
ließen die Zeit wie im Flug verge<br />
hen. Um 13.00 Uhr endete dieses<br />
Treffen, das wir auf Grund der guten<br />
Resonanz im nächsten Jahr wieder<br />
holen werden.<br />
Hans-Jürgen Vennemann<br />
BV Recklinghausen<br />
www.rdb-re.de<br />
1. Stammtisch 2013<br />
Gegen 19.00 Uhr hatten sich zu<br />
unserem 1. Stammtisch in diesem<br />
<br />
<br />
ses rege Erscheinen mussten wir<br />
unsere Tischreihen sogar noch um<br />
einen Tisch erweitern. Auch erfreut<br />
über diese Teilnahme begrüßte<br />
Günter Hennemann alle Anwesen<br />
den und wünschte nachträglich ein<br />
gesundes Neues Jahr. Nach dem<br />
JHV am 10.03.<br />
übergab er das Wort an unseren<br />
Referenten Günter Berger von der<br />
<br />
Günter Berger schilderte uns erst<br />
seinen Werdegang bezüglich sei<br />
ner aktiven Laufbahn und kam dann<br />
über die hohe berufliche Belastung<br />
<br />
Durch größere gesundheitliche<br />
Probleme entstand der dringende<br />
innere Wunsch zur Veränderung<br />
des Lebenswandels. Auf diesem<br />
Wege fand er zu einer Selbsthilfe<br />
gruppe die sich mit Schlafstörun<br />
gen befasst. Durch den Einsatz<br />
<br />
ke) konnte er innerhalb kurzer Zeit<br />
seine Lebensqualität wieder er<br />
heblich steigern. Zwischenzeitlich<br />
leitet er selbst, aufgrund seines<br />
in den letzten Jahren erworbenen<br />
praktischen und theoretischen<br />
Wissens, eine Selbsthilfegruppe<br />
<br />
und Einschlafproblematik. Anhand<br />
einer Bildschirmpräsentation er<br />
läuterte er uns die Problematik.<br />
Vielen Menschen ist ihr schlechtes<br />
Schlafverhalten gar nicht bewusst.<br />
Umso wichtiger ist es, die Anzei<br />
<br />
frühzeitig zu erkennen und einen<br />
Arzt zu konsultieren. Nach dem<br />
Vortrag gab es noch jede Menge<br />
Antworten auf unsere Fragen und<br />
es wurden einige Schlafmasken<br />
<br />
zur Anschauung durch die Reihen<br />
gereicht.<br />
Referent Günter Berger<br />
Foto: Klaus Pirsig<br />
Nach dem Vortrag bedankte sich<br />
Günter Hennemann mit einem<br />
kleinen Präsent bei Günter Berger.<br />
Somit haben wir auch an diesem<br />
Gesundheitsstammtisch wieder et<br />
was erfahren, wovon schon viele<br />
mal etwas gehört hatten aber kaum<br />
einer etwas genaues wusste. Es sei<br />
denn, er ist selbst betroffen.<br />
Im Anschluss servierte uns das<br />
<br />
bestellten Speisen. Diesbezüglich<br />
kann man von einer sehr guten<br />
<br />
22.00 Uhr, als wieder einmal ein<br />
erfolgreicher Stammtisch zu Ende<br />
ging.<br />
Klaus Pirsig<br />
142 berg<strong>bau</strong> 3/2013
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Intensive Arbeit für das Programm 2013, der Vorstand des VSB<br />
Foto: Gerhard Meiser<br />
BV Saar<br />
www.vsb-saar.de<br />
Klausurtagung am 05. und<br />
06.01.2013<br />
<br />
(v. lat.: claudere = abschließen,<br />
verschließen) ist eineTagung unter<br />
Ausschluss der Öffentlichkeit.<br />
<br />
konnte der 1. Vorsitzende Reinhard<br />
Marian den Geschäftsfüh<br />
renden Vorstand der Vereinigung<br />
Saarländischer Bergingenieure zu<br />
<br />
Nach dem Jahresrückblick 2012<br />
und der Abnahme der Nieder<br />
schrift vom 27.11.2012 stellte un<br />
ser Schatzmeister Fritz Koall den<br />
Finanzbericht 2012 vor. Es zeig<br />
te sich, dass wir im vergangenen<br />
Jahr mit den Beiträgen unserer<br />
Mitglieder sehr gut gewirtschaftet<br />
hatten. Bei den zahlreichen Veran<br />
staltungen sicherlich wieder eine<br />
akzeptable Leistung. Näheres wer<br />
den wir auf der Jahreshauptversammlung<br />
am 14.04.2013 in der<br />
<br />
Dass wir unsere Mitglieder zeitnah<br />
informieren zeigt folgende Tatsache:<br />
Im vergangenen Jahr wurde in un<br />
<br />
11 Monaten ein Bericht vom BV Saar<br />
veröffentlicht. Damit nehmen wir bei<br />
der Berichterstattung innerhalb des<br />
<strong>RDB</strong> e.V. für Gesamtdeutschland<br />
eine Spitzenstellung ein. An dieser<br />
Stelle ein großes Lob den Redak<br />
<br />
die von unserem Vorstandsmitglied<br />
Helmut Kreis betreut wird, kommt<br />
bei unseren Mitgliedern sehr gut<br />
an. Die Seite wurde bisher mehr als<br />
<br />
Jahresterminplanung.<br />
Es werden<br />
im Jahre 2013 insgesamt 11 ge<br />
schäftsführende und 3 erweiterte<br />
Vorstandssitzungen stattfinden.<br />
<br />
Betreuung treffen. An dieser Stel<br />
le ein herzliches Dankeschön an<br />
diesen Arbeitskreis, dessen Mit<br />
<br />
Einsatz waren und Geburtstags<br />
<br />
ten. Wir werden sie wie in jedem<br />
<br />
viel sei jetzt schon verraten; die<br />
Sommerfahrt wird am 28.07.2013<br />
stattfinden. Das Ziel wird recht<br />
zeitig bekannt gegeben. Zur Bar<br />
barafeier am 30.11.2013 laden wir<br />
Sie jetzt schon recht herzlich in die<br />
<br />
Wir werden in diesem Jahr beim<br />
<br />
Gast sein. Den Termin, Donnerstag,<br />
22.08. bis Samstag, 24.08.2013<br />
konnten wir schon festschreiben<br />
und werden ihn in der Einladung<br />
<br />
der bekanntgeben. Interessierte<br />
Mitglieder können sich schon jetzt<br />
beim Geschäftsführer Jürgen Podevin<br />
für diesen Betriebserfah<br />
rungsaustausch voranmelden.<br />
Sie sehen, wir haben wieder ein<br />
ganz schönes Paket geschnürt. Ma<br />
chen Sie von diesem Angebot Ge<br />
brauch. Wir würden uns sehr freuen.<br />
Der Tagesordnungspunkt Mitglie<br />
derbewegung bereitet uns große<br />
Sorgen. Wir konnten im vergan<br />
genen Jahr nur 4 neue Mitglieder<br />
<br />
wir zu Grabe tragen. Dennoch ver<br />
kleinerte sich unsere Mitgliederzahl<br />
von 743 (Ende 2011) auf 713 (En<br />
de 2012), da uns 19 Mitglieder, für<br />
uns unverständlich, ihren Austritt<br />
erklärten. Waren diese mit unserer<br />
Arbeit nicht zufrieden? Das glau<br />
ben wir nicht. Es wird uns von vie<br />
len Seiten eine sehr gute Arbeit in<br />
der Führung der Vereinigung Saar<br />
<br />
tigt. Immerhin nahmen über 800 Per<br />
sonen an den Jahresveranstaltun<br />
gen teil. Vielmehr fällt uns auf, dass<br />
<br />
Ende ihrer Mitgliedschaft in der Ver<br />
einigung mit dem Ende ihres Berufs<br />
lebens verbinden. Jetzt, wo sie sehr<br />
viel mehr Zeit hätten an unseren<br />
Veranstaltungen teilzunehmen und<br />
<br />
<br />
den Rücken. Eigentlich schade, soll<br />
te doch ein Stück berufsständiger<br />
Stolz auch nach dem Berufsleben<br />
bei jedem dazugehören.<br />
Machen Sie doch von den gebo<br />
tenen Möglichkeiten Gebrauch, sei<br />
es bei der Sommerfahrt, der Barba<br />
rafeier, einem Betriebserfahrungs<br />
<br />
Sie die Teilnehmer unserer Veran<br />
staltungen und sie werden hören,<br />
dass es sich lohnt dabei zu sein.<br />
Die Termine und Themen unserer<br />
Veranstaltungen werden rechtzei<br />
tig in unserer Fachzeitschrift be<br />
kannt gegeben.<br />
All das können sie aber auch auf<br />
<br />
zu unserer Jahreshauptversamm<br />
lung bekommen, nachschlagen.<br />
Nach eineinhalb Tagen intensiver<br />
Arbeit war der Vorstand mit den<br />
Ergebnissen der Tagung zufrieden<br />
und wir laden Sie schon jetzt zu Ver<br />
anstaltungen im Jahre 2013 ganz<br />
herzlich ein. Mit Sicherheit ist auch<br />
für Sie etwas dabei. Über Ihre Teil<br />
nahme würden wir uns sehr freuen.<br />
Gerhard Meiser<br />
BV Wanne-Eickel<br />
Herbstfest 2012<br />
Am Samstag, dem 24.11.2012<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
de Klaus Philipp recht herzlich die<br />
<br />
<br />
Als Gäste hieß er die Bürgermeiste<br />
Birgit Klemczak<br />
Herbert Dwors<br />
mit Gattin, der Grüße des Redak<br />
tionsteams überbrachte, herzlich<br />
willkommen.<br />
Da der 1. Vorsitzende zu den Jubi<br />
laren zählte, wurde die Jubilareh<br />
rung von der Bürgermeisterin Birgit<br />
Klemczak<br />
<br />
Hermann Rump vorgenommen.<br />
7 Jubilare von 10 hatten sich we<br />
<br />
ren Gründen abgemeldet. Somit<br />
standen nur 3 Ehrungen an.<br />
Es wurden für 35 Jahre Berg<strong>bau</strong><br />
Klaus Philipp mit dem Ehrenhäk<br />
kel, für 40-jährige Mitgliedschaft<br />
im <strong>RDB</strong> e.V. Johann Woldenga mit<br />
der Goldnadel und Urkunde und<br />
für 60-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V. Johannes Mende mit<br />
Jubiläumsgeschenk und Urkunde<br />
geehrt.<br />
Jubilare, die aus gesundheitlichen<br />
Gründen nicht kommen konnten<br />
<br />
<br />
besucht. Die anderen Jubilare wer<br />
<br />
Musikalisch begleitet wurde der<br />
<br />
solidation.<br />
Zum Abschluss der Jubilarehrung<br />
sang man gemeinsam mit dem<br />
<br />
nach der letzten Strophe durfte<br />
natürlich der Schnaps nicht fehlen.<br />
Anschließend wurde erst einmal<br />
gemeinsam Speis und Trank zu<br />
sich genommnen. Für musikali<br />
sche Unterhaltung sorgte Klaus<br />
Thiele<br />
Bei Musik und Tanz wurde der<br />
weitere Abend verbracht. Zwi<br />
schendurch dann der Auftritt des<br />
Rainer Migenda.<br />
Der Sänger und Gitarrist sorgte<br />
<br />
<br />
handgemachten, gelebten Musik<br />
<br />
Allen, die an der Gestaltung des<br />
<br />
den Mitgliedern für die rege Betei<br />
ligung einen ganz herzlichen Dank.<br />
Winfried Schmidt<br />
Jahreshauptversammlung 2013<br />
Die Jahreshauptversammlung des<br />
BV fand am 26.01.2013 in der<br />
<br />
<br />
Hans Reith<br />
begrüßte 20 Teilnehmer. Nach<br />
Genehmigung der Tagesordnung<br />
durch die Versammlung wurde des<br />
Werner<br />
Birkemeyer gedacht.<br />
Anschließend verlas der Schrift<br />
führer Winfried Schmidt die Nie<br />
<br />
führlich berichteten der 1. Vorsit<br />
zende Klaus Philipp und der 1. Ge<br />
schäftsführer Hermann Rump über<br />
die Aktivitäten des BV. Mit Fahrten<br />
und Stammtischen fanden im Jahr<br />
2012 17 Veranstaltungen statt.<br />
<br />
staltungen geplant.<br />
<br />
meisters Friedhelm Nikolaiski war<br />
präzise und es gab keine Einwän<br />
<br />
de eine fehlerfreie und übersichtli<br />
<br />
Entlastung des Schatzmeisters<br />
<br />
erfolgte einstimmig.<br />
Bei den anstehenden Wahlen des<br />
1. Vorsitzenden, des 2. Schatzmei<br />
<br />
zum 1. Vorsitzenden Günter Hinz ge<br />
wählt. Klaus Philipp hatte sich nicht<br />
mehr zur Wahl gestellt. Einstimmig<br />
erfolgte die Wiederwahl Johann<br />
Woldenga zum 2. Schatzmeister. Da<br />
Günther Franzen<br />
satzungsgemäß ausschied, wurde<br />
Karlheinz Bettsteller mehrheitlich<br />
<br />
Es folgte die Nachehrung für fol<br />
<br />
<br />
waren:<br />
Für 35 Jahre Berg<strong>bau</strong> mit dem Eh<br />
renhäckel: Ralf Nowak, für 25-jährige<br />
Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong> e.V.<br />
mit der Silbernadel: Ralf Birkemeyer,<br />
für 50-jährige Mitgliedschaft<br />
im <strong>RDB</strong> e.V. mit Jubiläumsuhr und<br />
Urkunde: Johannes Weber<br />
<br />
samen Erbensuppenessen mit<br />
dem Steigerlied nebst Schnaps.<br />
Winfried Schmidt<br />
berg<strong>bau</strong> 3/2013 143
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»berg<strong>bau</strong>« eingeschlossen.<br />
Herausgeber<br />
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vertreten durch den<br />
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<br />
144 berg<strong>bau</strong> 3/2013
Zum 175.Todestag von Siegmund August Historischer Wolfgang Berg<strong>bau</strong><br />
Freiherr von Herder, ein bedeutender Repräsentant des<br />
königlich-sächsischen Berg<strong>bau</strong>s und Hüttenwesens<br />
im 19. Jahrhundert<br />
Herders Bestrebungen waren auf<br />
die Modernisierung des Maschinenwesens<br />
und der Technologie<br />
im sächsischen Berg<strong>bau</strong> und<br />
Hüttenwesen gerichtet. Es wurden<br />
Verbesserungen auf dem<br />
Gebiet der Wassersäulenmaschinen<br />
und Aufbereitungsmaschinen<br />
sowie Eisenschienenbahnen<br />
für den Erztransport eingeführt.<br />
Hervorzuheben sind des weiteren<br />
seine Verdienste auf dem Gebiet<br />
der Berg<strong>bau</strong>kultur und der<br />
Festigung des bergmännischen<br />
Standesbewußtseins. Bereits<br />
als Freiberger Student fand er<br />
über seinen Studienfreund von<br />
Hardenberg(genannt Novalis)<br />
Zugang zu der Welt der Romantik,<br />
Herder wird als Begründer der<br />
Berg<strong>bau</strong>romantik angesehen.<br />
Siegmund August Wolfgang Herder<br />
wurde am 18.08.1776 in Bückeburg geboren.<br />
Herder besuchte das Gymnasium<br />
in Weimar. Zu seinen Paten zählten u.a.<br />
Mathias Claudius und Johann Wolfgang<br />
von Goethe. Goethe war von dem jungen<br />
Herder sehr angetan und nahm in später<br />
oft auf seine Dienstreisen mit. Besonders<br />
Goethes Befahrungen von Berg<strong>bau</strong>gebieten<br />
weckten frühzeitig die Liebe Herders<br />
zur Mineralogie und zum Bergwesen.<br />
Nach seinen Studien in Jena 1795 und<br />
Göttingen 1796 kam Herder im Jahre 1797<br />
an die Bergakademie Freiberg, wo er Friedrich<br />
von Hardenberg (Novalis) als Kommilitonen<br />
traf. Zu seinen Professoren gehörte<br />
Abraham Gottlob Werner, der ihm ein väterlicher<br />
Freund wurde. In Freiberg gehörte<br />
Herder zu den Gründern der Erzgebirgischen<br />
Landsmannschaft der Montanen.<br />
Im Jahre 1802 wurde er an der Universi-<br />
<br />
<br />
der Vierung“) zum Dr. phil. promoviert und<br />
legte noch im selben Jahr seine Bergassessorenprüfung<br />
ab. Als Haushaltungsund<br />
Befahrungsprotokollant begann er<br />
seine Laufbahn bei den Bergämtern Marienberg,<br />
Geyer, Ehrenfriedersdorf und<br />
Schneeberg. 1810 wurde er zum Bergrat,<br />
1821 zum Berghauptmann und 1826 zum<br />
Königlich Sächsischen Oberberghauptmann<br />
ernannt, dem höchsten Amt im<br />
Sächsischen Berg- und Hüttenwesen.<br />
Im Juni 1817 unterbreitete Herder König<br />
Friedrich August seine Vorschläge eines<br />
Sanierungsprogramms für den sächsischen<br />
Berg<strong>bau</strong>. Darin forderte er u.a. die<br />
Aufstellung langfristiger Grubenbetriebspläne<br />
und beantragte für einzelne Gruben<br />
finanzielle Unterstützung des Staates. Die<br />
Umsetzung seines Programms wurde von<br />
der Regierung beschlossen.<br />
Siegmund August Wolfgang Freiherr von<br />
Herder (1776 bis 1838)<br />
Der Bergrat Herder erhielt dazu Sitz<br />
und Stimme im Geheimen Finanzkollegium.<br />
Der König gewährte dem Freiberger<br />
Berg<strong>bau</strong> die beantragte Unterstützung.<br />
Die Freiberger Berg<strong>bau</strong>kasse war gegründet.<br />
Herders Reformen bewirkten wesentliche<br />
Verbesserungen im Riss-, Gedinge-,<br />
Prüfungs-, Taxier- und im Maschinenwesen.<br />
Gerade im letzteren setzte er neuere<br />
Erfindungen zielbewußt ein. So wurden<br />
durch den Maschinen<strong>bau</strong>er Brendel Wassersäulenmaschinen<br />
(Kolbenmaschinen)<br />
entwickelt und durch Schwamkrug die<br />
Wasserräder zu Turbinen verändert. In<br />
einigen älteren Gruben konnte so die Gewinnung<br />
wieder aufgenommen werden.<br />
Der Plan, alle Gruben des Freiberger<br />
Reviers durch einen gemeinsamen Stollen,<br />
den Erbstollen, zu entwässern, kann<br />
sicherlich als Herders Hauptwerk bezeichnet<br />
werden, daß er schon im Jahre 1825<br />
anregte. Verwirklicht wurde das Vorhaben<br />
schönberger<br />
Stolln“ zwischen 1844 und<br />
1877 in einer Länge von 14 km von Bergmeister<br />
von Weißenbach.<br />
Große Verdienste erwarb sich der Oberberghauptmann<br />
Herder auch um die Bergakademie<br />
Freiberg. Durch seine Vermittlung<br />
ging der Nachlaß Professor Werners<br />
auf diese über: Bücher, Karten, Risse,<br />
Zeichnungen, Mineralien- und Münzsammlung.<br />
Um höher qualifizierte Absolventen<br />
für den Staatsdienst zu bekommen, führte<br />
Herder strengere Aufnahmeprüfungen ein<br />
und veranlaßte eine Reform sowie Ausweitung<br />
des Studienplanes.<br />
Der Bestimmung der Erdrotation dienten<br />
Fallversuche, die Herder mit Maschinendirektor<br />
Brendel und Professor Reich<br />
<br />
durchführte. Mit Brendel setzte er die Normierung<br />
des sächsischen Berglachters<br />
auf genau 2 französische Meter durch. Mit<br />
Reich untersuchte er Gesteinstemperatur<br />
und elektrische Ströme. Auch verlegerisch<br />
wurde Herder tätig. So gab er den<br />
<br />
Hüttenmann“ heraus, aus dem das Jahr-<br />
<br />
Königreich Sachsen“ hervorging.<br />
Herder war sowohl der Dichtkunst als<br />
auch der Musik zugetan und bereicherte<br />
durch seine Beiträge das kulturelle Leben<br />
Freibergs nachhaltig. Aus eigenem Traditions-<br />
und Repräsentationsbedürfnis, aber<br />
auch mit der Intention zur Bildung eines<br />
Standesbewußtseins bei den Bergleuten<br />
ließ der Oberberghauptmann die seit Jahren<br />
ruhenden Bergparaden wieder aufleben.<br />
Im Jahre 1837 ging Herder zur Kur<br />
nach Karlsbad. Als diese aber keine Besserung<br />
ergab, entschloß er sich zu einer<br />
den-Neustadt,<br />
bei der eine Verhärtung<br />
des Mastdarmes festgestellt wurde. Sie<br />
konnten ihn nicht retten. Am 29.01.1838<br />
schloß Herder, 62 Jahre alt, seine Augen<br />
zur letzten Ruhe. Entsprechend seinem<br />
letzten Wunsch wurde der Freund aller<br />
<br />
Drei Könige“ bei Freiberg mit einer nächtlichen<br />
Bergparade beigesetzt.<br />
Grabmal für Siegmund August Wolfgang<br />
Freiherr von Herder auf der Halde der<br />
Grube „Heilige Drei Könige“<br />
Eduard Heuchler gestaltete seinem Fürsprecher<br />
und Förderer zwischen 1838 und<br />
1840 ein repräsentatives neogotisches<br />
Grabmal in Freiberger Gneis mit berg- und<br />
hüttenmännischem Figurendekor.<br />
Dieses erhabene, montanhistorisch be-<br />
<br />
vermittelt auch heute noch eindrucksvoll<br />
Freiherrn von<br />
Herder. Die Straße, an der Herders Haus<br />
in Freiberg steht, trägt seinen Namen.<br />
Prof. Dr.-Ing.habil. Gerd Grabow