aktiv am liewen - RBS
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Gesundheitsecke<br />
dann auf, was sie alles können oder dass dies für sie kein<br />
Problem darstelle. Darum geht es ja gar nicht in solchen<br />
Momenten. Ich werde nie vergessen, wie grandios es war<br />
als Sabine Asgodom d<strong>am</strong>als ihren Vortrag, den der <strong>RBS</strong><br />
– Center fir Altersfroen vor zwei Jahren dankenswerterweise<br />
organisierte, mit den Worten begann: „Ich stehe<br />
heute Abend in Birkenstock-Schlappen vor Ihnen, denn<br />
ich habe mir im Hotel den Zeh übel gestoßen. Ich hätte<br />
mich in feine Schuhe zwängen können, aber ich wollte<br />
heute Abend mit meiner Aufmerks<strong>am</strong>keit bei Ihnen sein.“<br />
Wer sich öffnet und ehrlich ist, der beschenkt uns! Wir<br />
dürfen dann erneut spüren, dass wir Menschen sind, mit<br />
all unseren Schwächen und Stärken, mit all den Herausforderungen,<br />
die das Leben mit sich bringt.<br />
J<strong>am</strong>mern bringt nichts!<br />
Die Isländer haben mit der Weltwirtschaftskrise sehr viel<br />
verloren. Viele Privatmenschen sind verschuldet, verloren<br />
ihre Wohnung. Aber gej<strong>am</strong>mert wird nicht. Umso schwieriger<br />
für Isländer, die zu uns zu Besuch kommen. Stellen<br />
Sie sich den Kulturschock vor. Wir leben teilweise (noch)<br />
in einer Gesellschaft des J<strong>am</strong>merns auf hohem Niveau.<br />
Hinzu kommt: Geteilter Ärger ist kein halber Ärger, es ist<br />
vervielfachter Ärger! Man kommt aus der eigenen Ärger-<br />
Spirale womöglich nicht raus und sexy ist es auch nicht.<br />
Ich ziehe andere gratis mit runter. Sich dazu zwingen,<br />
kleineren Ärger nicht mitzuteilen, macht also Sinn! J<strong>am</strong>mern<br />
kann im ungünstigen Fall auch zum Nicht-Handeln<br />
führen, also nichts verändern. Außerdem erzählt unser<br />
autobiographisches Gedächtnis uns die Vergangenheit<br />
immer wieder neu. Dabei ist entscheidend, wie wir gerade<br />
gelaunt sind: Ob ich gerade Sport gemacht habe (auch<br />
ein Glücksbringer), ob ich vielleicht unterzuckert bin, da<br />
es keine Pausen im Berufsalltag gab und vieles mehr. So<br />
plakativ es klingt: Lächeln hilft! Gleichzeitig findet seit<br />
längerem ein Diskurs zum Thema „Positiv denken, macht<br />
krank“ statt, der verdeutlicht: Positiv denken auf „Knopfdruck“<br />
hat nichts mit differenzierter Glücksplanung zu<br />
tun. D<strong>am</strong>it sind wir bei einem Kernpunkt angelangt:<br />
Verantwortung übernehmen<br />
für das eigene Glück<br />
Es gibt Glücksforscher, wie Sonja Lyubomirsky die sich<br />
auf empirische Forschungsergebnisse stützt und wissenschaftlich<br />
fundierte Aussagen durchaus auch „Sie sind<br />
Ihres Glückes Schmied“ mit einbezieht. (siehe Kästchen)<br />
Es gibt auch Glücksforscher, die mögen diesen Spruch<br />
gar nicht. „Jeder ist seines Glückes Schmied“ kann aber<br />
zum Ausdruck dessen werden, was dieser komplexe Begriff<br />
„Glück“ meint: Nimm es in die Hand, übernimm Du<br />
selbst die Steuerung Deines Glücks, Deiner Lebensträume.<br />
Handele, verändere, forme! Zu wissen, dass die<br />
„hedonistische Anpassung“ sowohl für Gutes wie für<br />
Schlechtes wirkt, bedeutet: Es kann Glück und Zufriedenheit<br />
geben trotz schlimmer Verluste. Es wird das persönliche<br />
Glück nicht potenzieren, wenn zu einem gewissen<br />
Grundstock, den wir alle zum Leben benötigen, immer<br />
mehr Reichtum hinzu kommt.<br />
D<strong>am</strong>it kommen wir dann zum Ausgangspunkt zurück –<br />
und hierauf ging Reinhold Messner u.a. in seinem vom<br />
<strong>RBS</strong> – Center fir Altersfroen kürzlich organisierten, beeindruckenden<br />
Vortrag ein: Es ist entscheidend, sich Ziele zu<br />
setzen. Gezielt Gemeinschaft und Freundschaften Raum<br />
und Zeit zu geben, ist eine erfolgreiche Glücks-Strategie.<br />
Vorzugsweise den Nicht-J<strong>am</strong>merern.<br />
» Ruth Marchewka M. A.<br />
(Anglistik, Ethnologie, Pädagogik),<br />
Gleichstellungsbeauftragte, Geburtsvorbereiterin<br />
“Glücklich sein - warum Sie es in der<br />
Hand haben, zufrieden zu leben”<br />
von Sonja Lyubomirsky<br />
– C<strong>am</strong>pus-Verlag, 2008<br />
22 Aktiv <strong>am</strong> Liewen N°46