aktiv am liewen - RBS

Durch das Land
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Einsamkeit im Alter
Ein Plädoyer für Postboten, Milchmänner und andere aussterbende Arten
Das Phänomen „Einsamkeit im Alter“ interessierte mich
schon seit längerem. Noch „akuter“ wurde es anlässlich
der sechs „Cafés des âges“, die im Rahmen des europäischen
Jahres für aktives Altern im letzten Jahr stattfanden.
Teilnehmer verschiedener Generationen und
Kulturen diskutierten hierbei die Thematik des „aktiven
Alterns“.
Eine der Fragen, die von den Veranstaltern gestellt wurde,
beschäftigte sich mit Isolation und lautete: Kennen
Sie jemanden, der isoliert lebt und welches sind Ihrer
Meinung nach die Ursachen dafür? Im Folgenden soll die
Meinung der Teilnehmer kurz dargestellt werden, bevor
ich meine ganz eigenen Gedanken erläutern werde.*
Sehr schnell wurde deutlich, dass jeder Teilnehmer
Erfahrungen im engeren oder weiteren Bekanntenkreis
zu dieser Problematik beisteuern konnte.
Eine genauere Betrachtung der Definition des Begriffes
Isolation scheint angemessen: Es handelt sich um die
„Entbehrung eines stützenden sozialen Netzwerkes,
so dass das Individuum keine engen und intensiven
persönlichen Beziehungen pflegen kann“. Es kann von
einem Gefühl der Einsamkeit ausgegangen werden und
sollte nicht mit der ausdrücklichen Wahl des Alleinlebens
verwechselt werden.
Als Hauptursache der Isolation gilt der Tod bzw. der
Verlust (auch durch Scheidung) des Partners. In
beiden Fällen kann es zu gravierenden Auswirkungen
auf die sozialen Kontakte der betroffenen Personen
kommen. Dem Tod des Partners kann eine lange Zeit der
Pflege vorausgehen, in der die sozialen Kontakte zum
Freundeskreis langsam schrumpfen. Auch eine Scheidung
kann den langjährigen Freundeskreis aufteilen.
* Den Gesamtbericht der „Cafés des âges“ können Sie telefonisch beim
RBS – Center fir Altersfroen bestellen.
Generell waren die weiblichen Teilnehmer der Meinung,
Männer seien stärker von Vereinsamung betroffen.
10 Aktiv am Liewen N°46