1 Anita W. aus Senftenberg hatte bereits mehrfach ... - Zu rbb

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08.06.2014 Aufrufe

An der Nadel – Stricken als Therapie Einst als Oma-Beschäftigung verpönt, später als grüne Protesthaltung im Parlament verlacht, erlebt das Stricken seit ein paar Jahren eine Renaissance. Inzwischen hat die Masche mit den Maschen sogar Einzug in die medizinische Therapie gehalten: Stricken als ergotherapeutische Maßnahme hält die Fingergelenke bei Rheuma mobil und kann Gehirnfunktionen unterstützen. Jede Form von Bewegung gilt bei Rheuma als sinnvoll. Wer Spaß am Stricken hat, dem wird deshalb auch das Spiel mit den Nadeln empfohlen. Fürs Stricken mit der entzündlichen Gelenkerkrankung gibt es allerdings Regeln. Zum Einen sollten täglich stärkende Fingerübungen durchgeführt werden; die Anleitung dazu gibt’s in der Ergotherapie. Zum anderen können sich Rheuma-Patienten keinen falschen Ehrgeiz leisten: Sie müssen die Schmerzsignale in ihren Fingern ernst nehmen. Stundenlanges Stricken ist nicht möglich; etwa nach einer halben Stunde sollte wieder pausiert werden. Nicht nur bei Rheuma, auch bei Multipler Sklerose – eine Erkrankung, welche die Nervenzellen schädigt – empfehlen die Ärzte den Patienten zu stricken. Der Umgang mit den Nadeln trainiert die Koordination der Fingermuskeln und damit die Feinmotorik. Individuellen Erfahrungen zufolge bessert Stricken zudem die Konzentrationsfähigkeit bei der chronischen Nervenerkrankung. Expertin im Beitrag Dr. med. Rieke Alten FÄ für Innere Medizin, Rheumatologie, Physikalische Therapie und Sportmedizin, Osteologie (DVO) Chefärztin der II. Innere Klinik (Rheumatologie) Schlosspark-Klinik Heubnerweg 2 14059 Berlin E-Mail: rieke.alten@schlosspark-klinik.de http://www.schlosspark-klinik.de/die-klinik/ansprechpartner/innere-medizin-iirheumatologie.html Weiterführende Informationen im Internet „Kraft der Maschen“ beim MDR http://www.mdr.de/lexi-tv/Kraft_der_Maschen100.html „Stricken statt Yoga“ in der Berliner Zeitung http://www.berliner-zeitung.de/archiv/in-new-york-ist-handarbeit-der-letzte-therapieschrei-stricken-statt-yoga,10810590,10151890.html „Positive Effekte von Handarbeit“ in der taz http://www.taz.de/!69839/ 8

Wie gesund ist Kräutertee? Vor einigen Monaten wurde der Glauben an heilsame Kräutertees erschüttert: Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fand in einigen Teeproben Giftstoffe, sogar Biotee wurde auffällig getestet. Aber auch ohne Giftstoffe hat die Behandlung mit Kräutertee ihre Grenzen: Bessern sich die Beschwerden nach ein paar Tagen Tee-Kur nicht, sollten Sie zum Arzt gehen. Tee aus frischen oder getrockneten Kräutern? Lose oder im Beutel? Sortenrein oder als leckere Mischung? Egal, für welchen Tee Sie sich entscheiden – schon die Zubereitung tut gut und lässt viele Menschen zur Ruhe kommen. Heilsame Teemischungen Auch die Medizin nutzt seit vielen Jahrhunderten die Kraft von Tee. Vor allem Kräutertees versprechen eine heilsame Wirkung. Fachleute empfehlen Tee als begleitende Therapie bei Problemen mit der Verdauung, dem Unterleib, den Nieren oder bei Einschlafstörungen. Heil-Tees werden aus einzelnen Pflanzen oder Mischungen hergestellt. Wichtig ist dabei, sich an die empfohlene Dosierung zu halten: Meist ist das ein Teelöffel Heilkräuter pro Teetasse. Die Kräuter werden mit kochendem Wasser übergossen und müssen je nach Zusammensetzung fünf bis fünfzehn Minuten ziehen. Heil-Tees sollten nicht aufgewärmt werden, weil dadurch Wirkstoffe verloren gehen. Die Expertin im Beitrag empfiehlt folgende Mischungen: Erkältungstee besteht aus Linden-, Schlehen- und Holunderblüten, je 1 Teelöffel wird für eine Tasse aufgebrüht. Die schweißtreibende Mischung erhöht die Körpertemperatur. Das stimuliert das Immunsystem. Tee gegen Verdauungsstörungen wird aus Angelikawurzel, Wegwarte, Tausendguldenkraut und Wermut gemischt. Vor dem Essen getrunken regt er die Bildung der Magensäure an. Zum Einschlafen hilft eine Mischung aus Passionsblumenkraut, Lavendelblüte und Melissenkraut. Pro Tasse gießen Sie einen Teelöffel der Mischung auf. Pflanzengifte können auch Teefreunde schädigen Im Sommer 2013 wurde der Glaube an heilsame Kräutertees jedoch tief erschüttert: Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fand in einigen von 221 getesteten Kräutertee- und Teeproben so genannte Pyrrolizidinalkaloide. Zu den untersuchten Proben gehörten Babyfencheltee, Fencheltee, Kamillentee, Kräutertee, Pfefferminztee, Brennnesseltee und Melissentee. Pyrrolizidinalkaloide, kurz PA, waren im Tierversuch krebserregend und gentoxisch und schädigen in hohen Konzentrationen die Leber. Doch wie gelangten die giftigen Stoffe in den Tee? Tatsächlich sind PA keine Zusatzstoffe, sondern Pflanzen bilden diese sekundäre Gift, um sich gegen Schädlinge 9

Wie gesund ist Kräutertee?<br />

Vor einigen Monaten wurde der Glauben an heilsame Kräutertees erschüttert: Das<br />

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fand in einigen Teeproben Giftstoffe, sogar<br />

Biotee wurde auffällig getestet. Aber auch ohne Giftstoffe hat die Behandlung mit<br />

Kräutertee ihre Grenzen: Bessern sich die Beschwerden nach ein paar Tagen Tee-Kur<br />

nicht, sollten Sie zum Arzt gehen.<br />

Tee <strong>aus</strong> frischen oder getrockneten Kräutern? Lose oder im Beutel? Sortenrein oder als<br />

leckere Mischung? Egal, für welchen Tee Sie sich entscheiden – schon die <strong>Zu</strong>bereitung<br />

tut gut und lässt viele Menschen zur Ruhe kommen.<br />

Heilsame Teemischungen<br />

Auch die Medizin nutzt seit vielen Jahrhunderten die Kraft von Tee. Vor allem<br />

Kräutertees versprechen eine heilsame Wirkung. Fachleute empfehlen Tee als<br />

begleitende Therapie bei Problemen mit der Verdauung, dem Unterleib, den Nieren oder<br />

bei Einschlafstörungen.<br />

Heil-Tees werden <strong>aus</strong> einzelnen Pflanzen oder Mischungen hergestellt. Wichtig ist dabei,<br />

sich an die empfohlene Dosierung zu halten: Meist ist das ein Teelöffel Heilkräuter pro<br />

Teetasse. Die Kräuter werden mit kochendem Wasser übergossen und müssen je nach<br />

<strong>Zu</strong>sammensetzung fünf bis fünfzehn Minuten ziehen. Heil-Tees sollten nicht aufgewärmt<br />

werden, weil dadurch Wirkstoffe verloren gehen.<br />

Die Expertin im Beitrag empfiehlt folgende Mischungen:<br />

Erkältungstee besteht <strong>aus</strong> Linden-, Schlehen- und Holunderblüten, je 1 Teelöffel wird für<br />

eine Tasse aufgebrüht. Die schweißtreibende Mischung erhöht die Körpertemperatur.<br />

Das stimuliert das Immunsystem.<br />

Tee gegen Verdauungsstörungen wird <strong>aus</strong> Angelikawurzel, Wegwarte,<br />

T<strong>aus</strong>endguldenkraut und Wermut gemischt. Vor dem Essen getrunken regt er die<br />

Bildung der Magensäure an.<br />

<strong>Zu</strong>m Einschlafen hilft eine Mischung <strong>aus</strong> Passionsblumenkraut, Lavendelblüte und<br />

Melissenkraut. Pro Tasse gießen Sie einen Teelöffel der Mischung auf.<br />

Pflanzengifte können auch Teefreunde schädigen<br />

Im Sommer 2013 wurde der Glaube an heilsame Kräutertees jedoch tief erschüttert:<br />

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fand in einigen von 221 getesteten<br />

Kräutertee- und Teeproben so genannte Pyrrolizidinalkaloide. <strong>Zu</strong> den untersuchten<br />

Proben gehörten Babyfencheltee, Fencheltee, Kamillentee, Kräutertee, Pfefferminztee,<br />

Brennnesseltee und Melissentee.<br />

Pyrrolizidinalkaloide, kurz PA, waren im Tierversuch krebserregend und gentoxisch und<br />

schädigen in hohen Konzentrationen die Leber.<br />

Doch wie gelangten die giftigen Stoffe in den Tee? Tatsächlich sind PA keine<br />

<strong>Zu</strong>satzstoffe, sondern Pflanzen bilden diese sekundäre Gift, um sich gegen Schädlinge<br />

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