Biomasse- heizanlagen - O.Ö. Energiesparverband

Biomasse- heizanlagen - O.Ö. Energiesparverband Biomasse- heizanlagen - O.Ö. Energiesparverband

31.10.2012 Aufrufe

30 BeisPiele „Biomasse für Fronius“ – anlagen-Contracting für das neue Werk in sattledt Überblick Die internationale Konzern Fronius International GmbH errichtete eine Fertigungs- und Logistikeinheit in Sattledt und produziert seit 2007 an diesem neuen Standort. Das Gebäude wird mit einer Hackschnitzelheizung mit Wärme versorgt. „Mit diesem Projekt will unser Unternehmen mit gutem Beispiel vorangehen und einen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten“, so der Prokurist der Firma Fronius, Herbert Mühlböck. hintergrund Fronius ist ein weltweit erfolgreicher Systemanbieter und Technologieführer für Schweißtechnik und Batterieladesysteme, der mehr als 1.500 Mitarbeiter/innen beschäftigt. Mit der Sparte Solarelektronik ist das Unternehmen mittlerweile Europas zweitgrößter Solar-Wechselrichterhersteller. Trotz laufender Umbauten war der Platz an den verschiedenen Standorten vollends ausgeschöpft. Fronius errichtete daher in Sattledt ein neues Produktionswerk für mehr als 600 Mitarbeiter/innen, das größte im gesamten Konzern. „Wir können Schweißtechnikanlagen, Batterieladesysteme und Solar-Wechselrichter herstellen, aber wir können kein Bio masseheizwerk errichten und betreiben. Dafür müssen wir uns einen Spezialisten suchen“, erklärt Prokurist Mühlböck und daher wurde das Projekt an einen Contractor vergeben. Auch wenn anfänglich die Wärmeversorgung des Werks mit Gas überlegt wurde, war schnell klar, dass bei der Firmenphilosophie und dem Tätigkeitsbereich in der Ökoenergiebranche heimische Biomasse als Heizmaterial zum Einsatz kommen sollte. Installierte Leistung 1.500 kW Biomasse 1.300 kW Gas Brennstoff Hackgut, Sägenebenprodukte, Rinde Contracting ja Investitionskosten ca. 750.000 Euro Technische aspekte Der Contractor Ing. Aigner GmbH errichtete an dem neuen Standort der Firma Fronius im Jahr 2006 ein Biomasseheizwerk mit Kesseln zu 1.200 kW für den Winterbetrieb und 300 kW für den Sommerbetrieb sowie einem Gaskessel mit 1.300 kW zur Spitzenlastabdeckung und als Ausfallssicherung. Die Anlage kann über das ganze Jahr im optimalen Wirkungsbereich betrieben werden. Das Brennstofflager fasst 550 m 3 und die Trassenlänge beträgt 100 m. Das Hackgut wird durch den Contractor von den lokalen Landwirten bezogen, der jährliche Heizwärmebedarf beträgt ca. 5.000 MWh. Das Besondere an der Anlage ist, dass das Kesselhaus und das Hackschnitzellager unterirdisch angeordnet sind. „Mit dieser Bauweise haben wir eine für uns sehr attraktive Lösung gefunden“, freut sich der Prokurist. anlagenschema Wirtschaftlichkeit Das Investitionsvolumen der Heizanlage beträgt 750.000 Euro und wurde über ein Anlagen-Contracting mit einer Laufzeit von 15 Jahren (von 2006 bis 2021) finanziert. Der Contractor übernimmt die Finanzierung, die Planung und den Bau, den Betrieb, das Service und das Funktions- und Leistungsrisiko des Biomasseheizwerkes und versorgt mittels Wärmeliefervertrag das Unternehmen mit Raum- und Prozesswärme. zusammenfassung Durch die Errichtung der Biomasseanlage können im Vergleich zu Erdgas pro Jahr 1.000 CO 2 Tonnen eingespart werden. Der Gesamtjahreswärmebedarf der Firma wird zu 99 % aus Biomasse abgedeckt. Die 3-Kesselanlage ermöglicht einen Betrieb im optimalen Leistungsbereich, effiziente Ressourcennutzung und geringstmögliche Emissionen.

Von Öl auf Pellets – landesjugendheim im schönen almtal Überblick Das Jugend- und Bildungsheim „Gerhard-Possart-Haus“ in Grünau im Almtal verfügt seit April 2005 über eine 240 kW- Pelletsheizung. Die bestehende Ölheizung war veraltet und einem Umstieg auf Pellets stand angesichts der steigenden Ölpreisentwicklung nichts mehr im Wege. hintergrund Das Jugendheim ist eine Einrichtung des „christlichen Volks- und Arbeiterbildungsvereins“ in Linz. Seit 1977 kümmert sich die Familie Götzendorfer um das Wohl der Gäste. Das Haus liegt in Grünau im Almtal, dem östlichen Teil des Salzkammergutes und am Fuße des Toten Gebirges. Es eignet sich für Schulveranstaltungen, Seminare, Familienwochen und Ferienlager. Das Landesjugendheim bietet 28 Zimmer mit insgesamt 110 Betten, 2 Aufenthaltsräume, einen Seminarraum, ein Büro und einen Speisesaal. Ursprünglich wurde das Jugend- und Bildungsheim mit Öl beheizt. „Die Ölheizung war veraltert. Beim Heizkesseltausch entschieden wir uns für eine Pelletsheizung, da der Ölpreis stark gestiegen ist und wir immerhin ca. 52.000 Liter Öl pro Jahr verbrauchten. Außerdem wird ein Heizkesseltausch von Öl auf Pellets besonders gut gefördert“, sagt Herr Götzendorfer. Technische aspekte Ein 240 kW Pelletskessel von Gilles beheizt seit Winter 2005 eine Fläche von ca. 2.500 m 2 . Der ehemalige Öltankraum anlagenschema dient nun als Pelletslagerraum. Das neue Pelletslager in einer Größe von 5 x 5,5 m ist mit Schrägböden und zwei Schnecken ausgeführt, wegen eventueller Hochwassergefahr wurden die beiden Schnecken höher gesetzt. Das effektive Bunkervolumen beträgt rund 50 m 3 . Der Jahreswärmebedarf ist mit etwa 3,5 Bunkerfüllungen gedeckt, so die Fa. Ing. Aigner Wasser-Wärme-Umwelt GmbH aus Neuhofen an der Krems, die die Anlage geplant hat. Der Verbrauch von ca. 50.000 Liter Öl entspricht in etwa einem Verbrauch von rund 100.000 kg Pellets. Wirtschaftlichkeit Die Gesamtkosten betrugen 125.000 € exkl. MWSt, diese beinhalten die Demontage der Altanlage (Ölkessel und Tank), die bauliche Adaptierung des Heiz- und Öllagerraumes, die Kaminsanierung, den neuen Pelletskessel mit Austragung, die Sanierung der Hydraulik im Heizraum, die Anbindung an den Bestand, die neue hydraulische Weiche, die neue Ausdehnungsanlage. Von den Gesamtkosten wurden rund 84.000 € als “umweltrelevante“ (=förderfähige) Investitionskosten anerkannt und 30 % davon vom Bund als Direktzuschuss gefördert. Weitere Fördermittel in der Höhe von 14 % wurden beim Land OÖ beantragt. Jährlich werden ca. 50.000 Liter Heizöl Leicht eingespart. zusammenfassung Zusammenfassend ist zu sagen, dass Herr Götzendorfer mit der Entscheidung für eine Pelletsheizung sehr zufrieden ist: „Die Motoren, die lauter waren als bei der Ölheizung, wurden ausgetauscht und die Anlage läuft einwandfrei.“ Er empfiehlt den erneuerbaren Brennstoff Pellets auf jeden Fall weiter, jedoch mit dem Hinweis, unbedingt auf die Qualität zu achten. Installierte Leistung 240 kW Brennstoff Pellets Beheizte Fläche ca. 2.500 m 2 Contracting nein Investitionskosten gesamt 125.000 Euro exkl. MWSt Quellen (Tabellen): pro Pellets, Qualitätsmanagement Holzheizwerke (Seite 6), Handbuch Bioenergie Kleinanlagen, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe und Dr. Hans Hartman (Seite 8) Bildnachweis: • O.Ö. Energiesparverband • Berliner Energieagentur GmbH • BIOS Bioenergiesysteme GmbH • Büro Ing. Passecker • Fronius International GmbH • Fröling GmbH • Alois Furtner • Hargassner GesmbH • Köb & Schäfer GmbH • KWB • energytech.at • ÖkoFEN • Hannes Resch • Schmid AG – Holzfeuerungen • Technologie und Förderzentrum Straubing • wodtke GmbH Die Verantwortung für den Inhalt dieser Broschüre liegt bei den Autor/innen und spiegelt nicht die Meinung der Europäischen Kommission wider. Die Europäische Kommission ist für etwaige Verwendung der enthaltenen Information nicht verantwortlich. Angaben ohne Gewähr. Linz, 2009 31

Von <strong>Ö</strong>l auf Pellets –<br />

landesjugendheim im schönen almtal<br />

Überblick<br />

Das Jugend- und Bildungsheim „Gerhard-Possart-Haus“ in<br />

Grünau im Almtal verfügt seit April 2005 über eine 240 kW-<br />

Pelletsheizung. Die bestehende <strong>Ö</strong>lheizung war veraltet und<br />

einem Umstieg auf Pellets stand angesichts der steigenden<br />

<strong>Ö</strong>lpreisentwicklung nichts mehr im Wege.<br />

hintergrund<br />

Das Jugendheim ist eine Einrichtung des „christlichen Volks-<br />

und Arbeiterbildungsvereins“ in Linz. Seit 1977 kümmert sich<br />

die Familie Götzendorfer um das Wohl der Gäste. Das Haus<br />

liegt in Grünau im Almtal, dem östlichen Teil des Salzkammergutes<br />

und am Fuße des Toten Gebirges. Es eignet sich für<br />

Schulveranstaltungen, Seminare, Familienwochen und Ferienlager.<br />

Das Landesjugendheim bietet 28 Zimmer mit insgesamt<br />

110 Betten, 2 Aufenthaltsräume, einen Seminarraum,<br />

ein Büro und einen Speisesaal.<br />

Ursprünglich wurde das Jugend- und Bildungsheim mit <strong>Ö</strong>l beheizt.<br />

„Die <strong>Ö</strong>lheizung war veraltert. Beim Heizkesseltausch<br />

entschieden wir uns für eine Pelletsheizung, da der <strong>Ö</strong>lpreis<br />

stark gestiegen ist und wir immerhin ca. 52.000 Liter <strong>Ö</strong>l pro<br />

Jahr verbrauchten. Außerdem wird ein Heizkesseltausch von<br />

<strong>Ö</strong>l auf Pellets besonders gut gefördert“, sagt Herr Götzendorfer.<br />

Technische aspekte<br />

Ein 240 kW Pelletskessel von Gilles beheizt seit Winter 2005<br />

eine Fläche von ca. 2.500 m 2 . Der ehemalige <strong>Ö</strong>ltankraum<br />

anlagenschema<br />

dient nun als Pelletslagerraum. Das neue Pelletslager in einer<br />

Größe von 5 x 5,5 m ist mit Schrägböden und zwei Schnecken<br />

ausgeführt, wegen eventueller Hochwassergefahr wurden<br />

die beiden Schnecken höher gesetzt. Das effektive Bunkervolumen<br />

beträgt rund 50 m 3 . Der Jahreswärmebedarf ist<br />

mit etwa 3,5 Bunkerfüllungen gedeckt, so die Fa. Ing. Aigner<br />

Wasser-Wärme-Umwelt GmbH aus Neuhofen an der Krems,<br />

die die Anlage geplant hat. Der Verbrauch von ca. 50.000<br />

Liter <strong>Ö</strong>l entspricht in etwa einem Verbrauch von rund<br />

100.000 kg Pellets.<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Die Gesamtkosten betrugen 125.000 € exkl. MWSt, diese<br />

beinhalten die Demontage der Altanlage (<strong>Ö</strong>lkessel und Tank),<br />

die bauliche Adaptierung des Heiz- und <strong>Ö</strong>llagerraumes, die<br />

Kaminsanierung, den neuen Pelletskessel mit Austragung,<br />

die Sanierung der Hydraulik im Heizraum, die Anbindung an<br />

den Bestand, die neue hydraulische Weiche, die neue Ausdehnungsanlage.<br />

Von den Gesamtkosten wurden rund 84.000 € als “umweltrelevante“<br />

(=förderfähige) Investitionskosten anerkannt und 30 %<br />

davon vom Bund als Direktzuschuss gefördert. Weitere Fördermittel<br />

in der Höhe von 14 % wurden beim Land O<strong>Ö</strong> beantragt.<br />

Jährlich werden ca. 50.000 Liter Heizöl Leicht eingespart.<br />

zusammenfassung<br />

Zusammenfassend ist zu sagen, dass Herr Götzendorfer mit<br />

der Entscheidung für eine Pelletsheizung sehr zufrieden ist:<br />

„Die Motoren, die lauter waren als bei der <strong>Ö</strong>lheizung, wurden<br />

ausgetauscht und die Anlage läuft einwandfrei.“ Er empfiehlt<br />

den erneuerbaren Brennstoff Pellets auf jeden Fall weiter, jedoch<br />

mit dem Hinweis, unbedingt auf die Qualität zu achten.<br />

Installierte Leistung 240 kW<br />

Brennstoff Pellets<br />

Beheizte Fläche ca. 2.500 m 2<br />

Contracting nein<br />

Investitionskosten gesamt 125.000 Euro exkl. MWSt<br />

Quellen (Tabellen):<br />

pro Pellets, Qualitätsmanagement Holzheizwerke (Seite 6), Handbuch Bioenergie Kleinanlagen, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe und Dr. Hans Hartman (Seite 8)<br />

Bildnachweis:<br />

• O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong> • Berliner Energieagentur GmbH • BIOS Bioenergiesysteme GmbH • Büro Ing. Passecker • Fronius International GmbH • Fröling GmbH<br />

• Alois Furtner • Hargassner GesmbH • Köb & Schäfer GmbH • KWB • energytech.at • <strong>Ö</strong>koFEN • Hannes Resch • Schmid AG – Holzfeuerungen • Technologie und<br />

Förderzentrum Straubing • wodtke GmbH<br />

Die Verantwortung für den Inhalt dieser Broschüre liegt bei den Autor/innen und spiegelt nicht die Meinung der Europäischen Kommission wider.<br />

Die Europäische Kommission ist für etwaige Verwendung der enthaltenen Information nicht verantwortlich. Angaben ohne Gewähr. Linz, 2009 31

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