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Biomasse- heizanlagen - O.Ö. Energiesparverband

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hackgut<br />

Als Hackgut bezeichnet man maschinell zerkleinertes Holz verschiedener Größenordnung. Wesentliche Qualitätskriterien sind<br />

neben der Schüttdichte (Gewicht) die Stückgröße und der Wassergehalt. Bei der Stückgröße unterscheidet man folgende<br />

Klassen:<br />

Feinhackgut mittleres hackgut grobhackgut<br />

typische Stückgröße G 30 – (unter) 3 cm G 50 – (unter) 5 cm G 100 – (unter) 10 cm<br />

Verwendung vorwiegend Kleinanlagen Industriehackgut, eher größere Anlagen,<br />

Kleinanlagen möglich<br />

Großanlagen<br />

Der Wassergehalt hängt von der Holzart bzw. dem Zeitpunkt der Erzeugung ab. Der Wassergehalt ist neben dem Gewicht das<br />

entscheidende Qualitätsmerkmal. Er bestimmt den Wert und die Lagerfähigkeit des Brennstoffes. Man unterscheidet folgende<br />

Qualitätsklassen:<br />

W 20<br />

lufttrocken<br />

Wassergehalt<br />

kleiner als 20 %<br />

W 30<br />

lagerbeständig<br />

Wassergehalt mind. 20 %<br />

und kleiner als 30 %<br />

W 35<br />

beschränkt lagerbeständig<br />

Wassergehalt mind. 30 %<br />

und kleiner als 35 %<br />

W 40<br />

feucht<br />

Wassergehalt mind. 35 %<br />

und kleiner als 40 %<br />

W 50<br />

erntefrisch<br />

Wassergehalt mind. 40 %<br />

und kleiner als 50 %<br />

Hinsichtlich der Qualitätsansprüche für Hackgut gilt die <strong>Ö</strong>NORM M 7133 („Energiehackgut – Anforderungen und Prüfbestimmungen“).<br />

Die Qualität der Hackschnitzel hängt stark vom Rohmaterial ab, grundsätzlich kommen 2 Bezugsquellen in Frage:<br />

• Hackschnitzel aus Sägenebenprodukten; können einen sehr hohen Wassergehalt aufweisen (40 – 50 %) und in diesem Fall<br />

ohne vorherige Trocknung nur in größeren Kesseln verfeuert werden.<br />

• Waldhackschnitzel aus forstlicher Produktion sollten einen Wassergehalt von max. 30 % aufweisen.<br />

Häufig erfolgt aus preislichen Gründen eine Mischung beider Sorten. Der Preis variiert stark je nach Qualität (Wassergehalt,<br />

Schüttgewicht).<br />

Gegenüberstellung der wichtigsten Parameter Pellets – Hackschnitzel:<br />

holzpellets hackschnitzel (Weichholz)<br />

Heizwert (Frischsubstanz) bis 17 MJ/kg, bis 4,7 kWh/kg, bis 3.077 kWh/m³ bis 13,4 MJ/kg, bis 3,7 kWh/kg, bis 750 kWh/m³<br />

Wassergehalt ~ 8 % ~ 25 %<br />

Dichte (Frischsubstanz) 650 kg/m³ ~ 250 kg/m³<br />

Aschegehalt (Gew.%) max. 0,5 % bis zu 2 %<br />

Qualitätsstandards <strong>Ö</strong>NORM M 7135, DIN plus, DIN 51731 <strong>Ö</strong>NORM M 7133<br />

Welchen Brennstoff für welchen einsatzbereich?<br />

Je nach Einsatzbereich und örtlichen Gegebenheiten können Pellets oder Hackgut besser geeignet sein.<br />

Folgende Parameter sollten Sie bei der Brennstoffwahl mitbedenken:<br />

gegebenheiten spricht für den einsatz von Pellets spricht für den einsatz von hackgut<br />

Leistungsbereich -<br />

Brennstoffbedarf<br />

„kleinere Anlagen“ (< 100 kW),<br />

geringererJahresbrennstoffbedarf<br />

„größere Anlagen“ (> 100 kW),<br />

höherer Jahresbrennstoffbedarf<br />

Platzbedarf Lagerraum begrenzt Lagerkapazität kein Problem<br />

Anlieferung<br />

Verkehr ist sensibles Thema<br />

(Wohngebiet etc.)<br />

häufigere Brennstoff-Anlieferung kein Problem<br />

Personal<br />

kein Personal für Betrieb und Wartung<br />

vorhanden<br />

Personal für Betrieb und Wartung vorhanden<br />

Brennstoff<br />

standardisierter Brennstoff (gleichbleibende<br />

Qualität)<br />

Einsatz verschiedener Qualitätsklassen möglich<br />

(Wassergehalt unterschiedlich)<br />

Brennstoffbezug Bezug über Brennstoffhandel<br />

lokale Wertschöpfung bei Einsatz von Waldhackgut,<br />

bei ländlicher Umgebung u.U. günstige Bezugsquellen<br />

Holzressourcen keine eigenen Holzressourcen vorhanden eigene Holzressourcen vorhanden<br />

Brennstoffkosten<br />

langfristige Abnahmeverträge zu<br />

günstigen Konditionen möglich,<br />

Wärmelieferverträge<br />

meist billiger als Pellets, ev. Kombination mit preiswerten<br />

Sägenebenprodukten möglich, Wärmelieferverträge<br />

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