Biomasse- heizanlagen - O.Ö. Energiesparverband

Biomasse- heizanlagen - O.Ö. Energiesparverband Biomasse- heizanlagen - O.Ö. Energiesparverband

31.10.2012 Aufrufe

16 PelleTs Brennstofflagerung Pellets Für die Lagerung der Pellets bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, wie unter anderem: Pelletslager- und heizraum Hausanschlusskasten Befüllkupplungen Lagerraum • Lagerraum: Klassische Lagerform, ein massiv ausgeführter, trockener und staubdichter Raum, der neben oder nahe dem Heizraum situiert ist. Auch ein ehemaliger Öltankraum kann in einen Pelletslagerraum umfunktioniert werden. Die Austragung erfolgt mit Schnecke (wenn Heiz- und Lagerraum baulich nebeneinander angeordnet sind) oder mit Saugleitung bei größerer Entfernung des Lagerraums vom Heizraum). • Erdtank: Unterirdischer Tank außerhalb des Gebäudes wird vor allem eingesetzt, wenn kein entsprechender Kellerraum vorhanden ist oder dessen Situierung für die Pelletsanlieferung un- günstig wäre. Erdtanks sind in den Größen von 6 bis 15 m³ erhältlich, als Faustregel können 0,6 m³ Tankinhalt pro kW Heizlast gerechnet werden. • Gewebe- und Stahlblechtank: Antistatisch ausgeführter Gewebebehälter von einem Holz- oder Metallrahmen getragen oder Tank aus verzinktem Stahl. Der Gewebetank kann in einem Kellerraum (z.B. ehemaliger Öltankraum) oder unter einem Dach im Freien aufgestellt gewebetank HEIZRAUM max. 30 m werden. Feuchte Kellermauern stellen kein Problem dar, solange das Gewebe nicht unmittelbar mit Wänden in Berührung kommt. Der Tank ist auch für den späteren Einbau geeignet und in quadratischer oder rechteckiger Ausführung in den Größen von 1 bis 11 m³ erhältlich. Als Faustregel können 0,6 m³ Tankinhalt pro kW Heizlast gerechnet werden. Die Befüllung erfolgt direkt am Tank oder über einen Einblasstutzen. • Container „Heizzentrale“: Eine relativ neue Möglichkeit der Pelletslagerung bieten Container-Systeme. Dabei wird im Freien ein eigener Pelletslagerbehälter aufgestellt (zB. Container). Es gibt auch Modelle, die die komplette Heizanlage inklusive Kamin, Pelletskessel, Lagerraum und Fördersystem beinhalten („Heizzentrale“). Die Systemlösung wird anschlussfertig mittels LKW angeliefert und an den Heizungsverteiler angeschlossen. Container und Heizzentralen werden individuell den Bedürfnissen angepasst und sind von kleinen Anlagen im Einfamilienhaus-Bereich (ab 8 kW) bis zu Modellen für gewerblichen und kommunalen Bereich (mehrere Hundert kW) erhältlich. Beispiel lagerraum-ausführung Der Lagerraum soll idealerweise an eine Außenmauer angrenzen. Bei innenliegendem Lagerraum ist es erforderlich, Einblasung und Absaugstutzen an der Außenmauer vorzusehen. Empfohlen wird ein rechteckiger Grundriss (z. B. 2 x 3 m), je schmäler der Raum ist, umso besser ist die Raumausnutzung. Der Lagerraum muss tragende Wände (z.B. 15 cm Betonmauer oder 20 cm Ziegelmauer) aufweisen, staubdicht und ganzjährig trocken sein. Nässe und Feuchtigkeit sollen weder bei der Lagerung noch bei der Befüllung eindringen können, auch Kondenswasser (z.B. auf freiliegenden Wasserleitungen) schadet den Pellets. Ein Stromanschluss ist an der Außenmauer für das Absauggebläse (Steckdose 230 V, automatisches Abschalten der Heizanlage) erforderlich. Ein Schrägboden (35°-40°) gewährleistet eine vollständige Entleerung, wichtig ist auch eine Prallschutzmatte gegenüber dem Einblasstutzen. Empfehlenswert sind Holzbretter oder Pfosten an der Innenseite der Tür. Für die Befüllung sind 2 Mauerdurchbrüche mit 150 mm Durchmesser erforderlich (Einblas- und Absaugstutzen), idealerweise an der Schmalseite des Raumes mit mind. 50 cm Abstand. Ein Mauerdurchbruch für die Entnahmeschnecke oder Saugleitung zum Heizraum ist erforderlich. Die folgenden baulichen Anforderungen gelten für Oberösterreich.

Bautechnische anforderungen an Pelletsfeuerungsanlagen Zusätzlich zu den Anforderungen an Heizräume (siehe Seite 9) gelten für Pelletsheizanlagen noch folgende Richtlinien für Brennstofflagerräume: art leistung aufstellung Pellets menge Kompaktanlage ≤ 150 kW Heizraum F 90 Vorratsbehälter < 1,5 m 3 Vorratsbehälter im Heizraum Zentralheizung < 50 kW Heizraum F 90 Heizraum < 15 m 3 F 90 (Heizraum) Zentralheizung < 50 kW Heizraum F 90 Lagerstätte < 15 m 3 F 30*, max. 15 m 2 Berechnungsbeispiel lagerraumgröße Die Größe des Lagerraums richtet sich nach dem Brennstoffbedarf und der gewünschten Anzahl der Befüllungen pro Jahr. Es gilt die Faustregel: 1 kW heizlast = 0,9 m 3 lagerraum (inkl. leerraum) und 0,6 m 3 (400 kg) Pellets. Bei mehrmaliger Anlieferung pro Jahr kann die Größe des Lagerraums entsprechend kleiner gewählt werden. Mindestens sollte der Lagerraum aber etwas mehr als eine Tankwagen-Füllung (idR. rund 20 t) fassen, um eine bequeme Anlieferung und Befüllung zu ermöglichen. Grundfläche Zentralheizung 50 kW ≤ P ≤ 150 kW Heizraum F 90 Lagerraum < 15 m 3 F 30 / T 30 vom Heizraum; F 90 Rest Zentralheizung ≤ 150 kW Heizraum F 90 Lagerraum 15 m 3 ≤ V ≤ 50 m 3 F 90 Raumheizer < 15 kW Aufstellungsraum F 30* Vorratsbehälter 150 l händische Beschickung Raumheizer < 15 kW Aufstellungsraum F 30* Lagerraum autom. Beschickung Prüfgutachten erf. Zentralheizung < 50 kW Heizraum F 90 frei Witterungsschutz ≤ 15 m 3 F 0 Zentralheizung < 50 kW Heizraum F 90 Dachboden < 5 m 3 F 90 (zum Wohnbereich), Behälter Zentralheizung < 50 kW Heizraum F 90 Dachboden < 15 m 3 F 90 abgetrennte Lagerstätte < 15 m 2 , Behälter Zentralheizung < 50 kW Heizraum F 90 Wirtschaftstrakt ≤ 50 m 3 mit Brandwand zum Wohntrakt, max. 500 m 2 Sonderanlage Lagerraum > 50 m 3 Sonderbeurteilung erforderlich Sonderanlage über 150 kW Heizraum F 90 * Brandschutztechnische Anforderungen an den Aufstellungsraum mind. F 30, jedoch entsprechend des BauTG Quelle: Merkblatt vorbeugender Brandschutz (MVB 29/2008) Beispiel: Brennstoffbedarf: Gewerbebetrieb, Heizlast 60 kW = 24.000 kg Pellets/Jahr lagerraumvolumen: 60 kW Heizlast x 0,9 m 3 = 54 m 3 lagerraumvolumen lagerraumfläche: 54 m 3 : 2,5 m (Raumhöhe) = 22 m 2 lagerraumfläche Vorgeschlagene größe: (1x jährl. Befüllung) 3 x 7,5 m = 22,5 m 2 lagerraumfläche schütthöhe:1,7 m = 38 m 3 nutzbares Volumen = 25.000 kg Pellets Variante: 3x jährliche Befüllung: 2,5 x 3 m = 7,5 m 2 lagerraumfläche schütthöhe: 1,7 m = 13 m 3 nutzbares Volumen = 25.500 kg Pellets Sonderbeurteilung erforderlich 17

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PelleTs<br />

Brennstofflagerung Pellets<br />

Für die Lagerung der Pellets bieten sich verschiedene Möglichkeiten<br />

an, wie unter anderem:<br />

Pelletslager- und heizraum<br />

Hausanschlusskasten<br />

Befüllkupplungen<br />

Lagerraum<br />

• Lagerraum:<br />

Klassische Lagerform, ein massiv ausgeführter, trockener<br />

und staubdichter Raum, der neben oder nahe dem Heizraum<br />

situiert ist. Auch ein ehemaliger <strong>Ö</strong>ltankraum kann in einen Pelletslagerraum<br />

umfunktioniert werden. Die Austragung erfolgt<br />

mit Schnecke (wenn Heiz- und Lagerraum baulich nebeneinander<br />

angeordnet sind) oder mit Saugleitung bei größerer<br />

Entfernung des Lagerraums vom Heizraum).<br />

• Erdtank:<br />

Unterirdischer Tank außerhalb des Gebäudes wird vor allem<br />

eingesetzt, wenn kein entsprechender Kellerraum vorhanden<br />

ist oder dessen Situierung für die Pelletsanlieferung un-<br />

günstig wäre. Erdtanks sind in den Größen von 6 bis 15 m³<br />

erhältlich, als Faustregel können 0,6 m³ Tankinhalt pro kW<br />

Heizlast gerechnet werden.<br />

• Gewebe- und Stahlblechtank:<br />

Antistatisch ausgeführter Gewebebehälter von einem Holz-<br />

oder Metallrahmen getragen oder Tank aus verzinktem Stahl.<br />

Der Gewebetank kann in einem Kellerraum (z.B. ehemaliger<br />

<strong>Ö</strong>ltankraum) oder unter einem Dach im Freien aufgestellt<br />

gewebetank<br />

HEIZRAUM<br />

max. 30 m<br />

werden. Feuchte Kellermauern stellen kein Problem dar, solange<br />

das Gewebe nicht unmittelbar mit Wänden in Berührung<br />

kommt. Der Tank ist auch für den späteren Einbau geeignet<br />

und in quadratischer oder rechteckiger Ausführung in<br />

den Größen von 1 bis 11 m³ erhältlich. Als Faustregel können<br />

0,6 m³ Tankinhalt pro kW Heizlast gerechnet werden. Die Befüllung<br />

erfolgt direkt am Tank oder über einen Einblasstutzen.<br />

• Container „Heizzentrale“:<br />

Eine relativ neue Möglichkeit der Pelletslagerung bieten Container-Systeme.<br />

Dabei wird im Freien ein eigener Pelletslagerbehälter<br />

aufgestellt (zB. Container). Es gibt auch Modelle, die<br />

die komplette Heizanlage inklusive Kamin, Pelletskessel, Lagerraum<br />

und Fördersystem beinhalten („Heizzentrale“). Die<br />

Systemlösung wird anschlussfertig mittels LKW angeliefert<br />

und an den Heizungsverteiler angeschlossen. Container und<br />

Heizzentralen werden individuell den Bedürfnissen angepasst<br />

und sind von kleinen Anlagen im Einfamilienhaus-Bereich (ab<br />

8 kW) bis zu Modellen für gewerblichen und kommunalen Bereich<br />

(mehrere Hundert kW) erhältlich.<br />

Beispiel lagerraum-ausführung<br />

Der Lagerraum soll idealerweise an eine Außenmauer angrenzen.<br />

Bei innenliegendem Lagerraum ist es erforderlich, Einblasung<br />

und Absaugstutzen an der Außenmauer vorzusehen.<br />

Empfohlen wird ein rechteckiger Grundriss (z. B. 2 x 3 m), je<br />

schmäler der Raum ist, umso besser ist die Raumausnutzung.<br />

Der Lagerraum muss tragende Wände (z.B. 15 cm Betonmauer<br />

oder 20 cm Ziegelmauer) aufweisen, staubdicht und<br />

ganzjährig trocken sein. Nässe und Feuchtigkeit sollen weder<br />

bei der Lagerung noch bei der Befüllung eindringen können,<br />

auch Kondenswasser (z.B. auf freiliegenden Wasserleitungen)<br />

schadet den Pellets. Ein Stromanschluss ist an der<br />

Außenmauer für das Absauggebläse (Steckdose 230 V, automatisches<br />

Abschalten der Heizanlage) erforderlich.<br />

Ein Schrägboden (35°-40°) gewährleistet eine vollständige<br />

Entleerung, wichtig ist auch eine Prallschutzmatte gegenüber<br />

dem Einblasstutzen. Empfehlenswert sind Holzbretter oder<br />

Pfosten an der Innenseite der Tür.<br />

Für die Befüllung sind 2 Mauerdurchbrüche mit 150 mm Durchmesser<br />

erforderlich (Einblas- und Absaugstutzen), idealerweise<br />

an der Schmalseite des Raumes mit mind. 50 cm Abstand.<br />

Ein Mauerdurchbruch für die Entnahmeschnecke oder Saugleitung<br />

zum Heizraum ist erforderlich.<br />

Die folgenden baulichen Anforderungen gelten für Oberösterreich.

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