Biomasse- heizanlagen - O.Ö. Energiesparverband

Biomasse- heizanlagen - O.Ö. Energiesparverband Biomasse- heizanlagen - O.Ö. Energiesparverband

31.10.2012 Aufrufe

10 Biomasseheizanlagen Wirtschaftlichkeit Die folgenden Beispiele für Investitionskosten von Pellets- und Hackgutanlagen (75 und 300 kW) zeigen, dass Pelletsheizsysteme etwas geringere Investitionskosten als Hackgutanlagen aufweisen. Zu beachten ist dabei aber, dass vor allem die Kosten für Installation, Gebäude und Lagerraum stark variieren können. Beispiel: Kostenverteilung einer 300 kW hackgutanlage: (Abschreibdauer 20 Jahre mit 6 % Zinsen) Beispiel: Kostenverteilung einer 300 kW Pelletsanlage: (Abschreibdauer 20 Jahre mit 6 % Zinsen) Beispiel investitionskosten: investitionskosten 75 kW hackgut (von/bis) Pellets (von/bis) Kessel 16–20.000 € 14–18.000 € Installation und Regelung Gebäude mit Lagerraum 18–22.000 € 15–20.000 € 20–25.000 € 15–20.000 € Sonstige Kosten 5–10.000 € 5–10.000 € SUMME Investitionskosten Wartung und Betriebskosten 20 % Brennstoffkosten 50 % Anlagenkosten 30 % Wartung und Betriebskosten 15 % Anlagenkosten 25 % Brennstoffkosten 60 % Die Prozentsätze sind Richtwerte, da die Kosten je nach Ausführung bzw. Brennstofflieferanten schwanken können. 59–77.000 € 49–68.000 € heizkostenabschätzung Beispiel: • 300 kW Kesselleistung • Vergleich Hackgutanlage mit Ölfeuerungsanlage • Betrachtungszeitraum 15 Jahre • Preissteigerung 3 % pro Jahr • kalk. Zinsfuß: 6 % • Investitionskosten: Neuerrichtung aller Anlagenteile (Kessel und Einbindung, Lager, Austragung, bauliche Maßnahmen; ohne Wärmeverteilung) ohne Berücksichtigung von Förderungen • Brennstoffkosten: Hackgut: 14 €/srm; Heizöl El. 0,5 €/l (exkl. MWSt.) investitionskosten: Kessel u. Einbindung, Lager, Austragung, bauliche Maßnahmen (Förderungen nicht berücksichtigt) mittlere jährliche kapitalgebundene Kosten (Invest. jährl., Zinsen jährl.) verbrauchsgebundene Kosten (Brennstoff, Hilfsenergie) betriebsgebundene Kosten (Wartung, Instandhaltung) hackgutanlage Ölfeuerungs- anlage 184.800 € 70.600 € 19.028 € 7.269 € 16.755 € 42.119 € 4.478 € 2.709 € mittl. jährl. gesamtkosten: 40.260 € 52.097 € In diesem Beispiel amortisieren sich die höheren Investitionskosten für die Hackgutanlage nach etwa 6,7 Jahren, bei Einrechnung allfälliger Förderungen nach etwa 2,7 Jahren. Die Investitionskosten, die verbrauchsgebundenen und die betriebsgebundenen Kosten wurden hier für ein konkretes Beispiel angenommen und können je nach Rahmenbedingungen variieren. Obwohl die Investitionskosten einer Biomasseanlage höher als z.B. bei einer Ölfeuerungsanlage sind, beträgt ihr Anteil an den Gesamtkosten nur rund 30 %. Ausschlaggebend sind vor allem die Betriebskosten, die 50 – 70 % über die gesamte Nutzungsdauer betragen. investitionskosten 300 kW hackgut (von/bis) Pellets (von/bis) Kessel 40–60.000 € 35–50.000 € Installation und Regelung Gebäude mit Lagerraum 20–30.000 € 18–28.000 € 30–50.000 € 25–35.000 € Sonstige Kosten 25–30.000 € 25–30.000 € SUMME Investitionskosten 135–210.000 € 118–178.000 €

Förderung & Finanzierung Förderungen für Betriebe Betriebe können in Oberösterreich Förderungen (Bundes- und Landesförderung) für Biomasseheizanlagen bis zu maximal 44 % der Investitionskosten erhalten. Im Durchschnitt liegt die Förderung bei etwa 35 % der Gesamtinvestitionskosten. 1. Umweltbundesförderung (österreichweit) Die Umweltförderung des Bundes unterstützt unterschiedliche Umweltschutzmaßnahmen nach Förderaktionen und -schwerpunkten. Derzeit gibt es u.a. folgende Umweltförderungen für Wärme aus Biomasse (abgewickelt durch die Kom-munalkredit Austria): • Biomasse Einzelanlagen und Mikronetze • Wärmeverteilung • Biomasse Nahwärme • Anschluss an eine Fernwärme Bei der Förderung von “Biomassefeuerungen zur zentralen Versorgung von betrieblich genutzten Objekten“, sind automatisch beschickte Biomassefeuerungsanlagen (Feuerungsanlage, Beschickung, Rauchgasreinigung) und Stückholzkessel in Zentralheizungssystemen (keine Kachelöfen, nur Kessel mit Typenprüfung ausschließlich für Holz, keine Allesbrenner) förderfähig. Es gilt die sogenannte “Nebenkostenregelung“, d. h. die Nebenkosten (z. B. Heizhaus, Spänesilo, Zerspaner bzw. Hacker etc.) können mitgefördert werden, jedoch maximal bis zu 75 % der Kosten der Feuerungsanlage. Es kann zwischen “de-minimis“-Projekten und Projekten über der „de-minimis“-Grenze gewählt werden. In der Regel gelten bei „de-minimis“ Förderungen (d.h. sämtliche „de-minimis“-Förderungen zu Gunsten eines Unternehmens bis zu einem maximalen Ausmaß von 200.000 € innerhalb von drei Jahren) die gesamten umweltrelevanten Investitionskosten als Förderungsbasis, der Fördersatz beträgt max. 30 %. Bei Förderungen über der „de-minimis“-Grenze sind die umweltrelevanten Mehrinvestitionskosten die Förderungsbasis. Der Fördersatz beträgt max. 40 %, begrenzt mit max. 30 % der gesamten umweltrelevanten Investitionskosten. Anlagen über 300 kW haben im Rahmen der Förderung – über die behördlich vorgeschriebenen Emissionsauflagen hinaus – folgende Grenzwerte für Staub und NO X dauerhaft einzuhalten und nach Projektumsetzung mittels Messgutachten nachzuweisen: thermische nennleistung Grenzwert 2 NO ) [mg/Nm³] X Grenzwert Staub [mg/Nm³] ≥ 0,5 mW < 1 mW ≥ 1 mW < 2 mW ≥ 2 mW < 5 mW ≥ 5 mW < 10 mW ≥ 10 mW 250 250 200 200 100 75 1 ) 50 20 10 10 Grenzwerte bezogen auf 13% O 2 im Abgas bei Volllast. 1) Wird anstelle von 75 mg/Nm³ freiwillig der Staubgrenzwert von 50 mg/Nm³ erreicht, beträgt der Zuschlag 5% auf die umweltrelevanten Investitionskosten für die Heizzentrale ohne Fernwärmenetz, aber maximal 20.000 E. Ab dem 01.10.2009 soll der Grenzwert für Staubemissionen im Leistungsbereich 500 – 1.000 kW auf 50 mg/Nm³ als Fördervoraussetzung gesenkt werden. 2) Die Grenzwertbestimmungen für NO X gelten für holzartige Biomasse. Beim Einsatz von Sonderbrennstoffen wird auf brennstoffspezifische Eigenschaften und Bescheidgrenzwerte Rücksicht genommen. Elektronische Fördereinreichung: Die elektronische Fördereinreichung ermöglicht es dem Förderwerber, mit dem einmaligen Ausfüllen des Antragsformulars direkt auf der Website ohne Übermittlung weiterer Unterlagen sein Förderungsansuchen bei der Kommunalkredit Public Consulting einbringen zu können. Möglich ist die elektronische Förderabwicklung u.a. für Biomasse-Einzelanlagen bis 300 kW Nennwärmeleistung. 2. zusätzliche Förderung des landes oÖ für Biomasse- einzelanlagen Die Förderung des Landes Oberösterreich für Biomasse-Einzelanlagen beträgt zusätzlich bis zu 20 % zur Bundesförderung. Auch der Anschluss an eine Biomasse-Nahwärme ist förderbar. Antragsberechtigt sind alle Unternehmen mit Standort in Oberösterreich, die in die Neuanschaffung einer betrieblichen Biomasseanlage investieren. Ebenfalls antragsberechtigt sind Gemeinden, Vereine und Institutionen. 3. anlagen – Contracting Biomasse-Anlagen können auch über Contracting finanziert werden, Details siehe Seite 22 – 23. Weitere information • Kommunalkredit Austria AG Betriebliche Umweltförderung im Inland Tel. 01-31631-213 (-212, -311) www.public-consulting.at • Land OÖ Abt. Umweltschutz Tel. 0732-7720-14501 www.land-oberoesterreich.gv.at • O.Ö. Energiesparverband Tel. 0732-7720-14381 www.energiesparverband.at 11

10<br />

<strong>Biomasse</strong><strong>heizanlagen</strong><br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Die folgenden Beispiele für Investitionskosten von Pellets- und<br />

Hackgutanlagen (75 und 300 kW) zeigen, dass Pelletsheizsysteme<br />

etwas geringere Investitionskosten als Hackgutanlagen<br />

aufweisen. Zu beachten ist dabei aber, dass vor allem<br />

die Kosten für Installation, Gebäude und Lagerraum stark variieren<br />

können.<br />

Beispiel:<br />

Kostenverteilung<br />

einer 300 kW<br />

hackgutanlage:<br />

(Abschreibdauer<br />

20 Jahre mit 6 % Zinsen)<br />

Beispiel:<br />

Kostenverteilung<br />

einer 300 kW<br />

Pelletsanlage:<br />

(Abschreibdauer<br />

20 Jahre mit 6 % Zinsen)<br />

Beispiel investitionskosten:<br />

investitionskosten<br />

75 kW<br />

hackgut<br />

(von/bis)<br />

Pellets<br />

(von/bis)<br />

Kessel 16–20.000 € 14–18.000 €<br />

Installation und<br />

Regelung<br />

Gebäude mit<br />

Lagerraum<br />

18–22.000 € 15–20.000 €<br />

20–25.000 € 15–20.000 €<br />

Sonstige Kosten 5–10.000 € 5–10.000 €<br />

SUMME<br />

Investitionskosten<br />

Wartung und<br />

Betriebskosten<br />

20 %<br />

Brennstoffkosten<br />

50 %<br />

Anlagenkosten<br />

30 %<br />

Wartung und<br />

Betriebskosten<br />

15 % Anlagenkosten<br />

25 %<br />

Brennstoffkosten<br />

60 %<br />

Die Prozentsätze sind Richtwerte, da die Kosten je nach<br />

Ausführung bzw. Brennstofflieferanten schwanken können.<br />

59–77.000 € 49–68.000 €<br />

heizkostenabschätzung<br />

Beispiel:<br />

• 300 kW Kesselleistung<br />

• Vergleich Hackgutanlage mit <strong>Ö</strong>lfeuerungsanlage<br />

• Betrachtungszeitraum 15 Jahre<br />

• Preissteigerung 3 % pro Jahr<br />

• kalk. Zinsfuß: 6 %<br />

• Investitionskosten: Neuerrichtung aller Anlagenteile<br />

(Kessel und Einbindung, Lager, Austragung, bauliche<br />

Maßnahmen; ohne Wärmeverteilung) ohne Berücksichtigung<br />

von Förderungen<br />

• Brennstoffkosten: Hackgut: 14 €/srm; Heizöl El.<br />

0,5 €/l (exkl. MWSt.)<br />

investitionskosten:<br />

Kessel u. Einbindung, Lager,<br />

Austragung, bauliche Maßnahmen<br />

(Förderungen nicht<br />

berücksichtigt)<br />

mittlere jährliche<br />

kapitalgebundene Kosten<br />

(Invest. jährl., Zinsen jährl.)<br />

verbrauchsgebundene Kosten<br />

(Brennstoff, Hilfsenergie)<br />

betriebsgebundene Kosten<br />

(Wartung, Instandhaltung)<br />

hackgutanlage<br />

<strong>Ö</strong>lfeuerungs-<br />

anlage<br />

184.800 € 70.600 €<br />

19.028 € 7.269 €<br />

16.755 € 42.119 €<br />

4.478 € 2.709 €<br />

mittl. jährl. gesamtkosten: 40.260 € 52.097 €<br />

In diesem Beispiel amortisieren sich die höheren Investitionskosten<br />

für die Hackgutanlage nach etwa 6,7 Jahren,<br />

bei Einrechnung allfälliger Förderungen nach etwa 2,7 Jahren.<br />

Die Investitionskosten, die verbrauchsgebundenen und<br />

die betriebsgebundenen Kosten wurden hier für ein konkretes<br />

Beispiel angenommen und können je nach Rahmenbedingungen<br />

variieren.<br />

Obwohl die Investitionskosten einer <strong>Biomasse</strong>anlage höher<br />

als z.B. bei einer <strong>Ö</strong>lfeuerungsanlage sind, beträgt ihr<br />

Anteil an den Gesamtkosten nur rund 30 %. Ausschlaggebend<br />

sind vor allem die Betriebskosten, die 50 – 70 %<br />

über die gesamte Nutzungsdauer betragen.<br />

investitionskosten<br />

300 kW<br />

hackgut<br />

(von/bis)<br />

Pellets<br />

(von/bis)<br />

Kessel 40–60.000 € 35–50.000 €<br />

Installation und<br />

Regelung<br />

Gebäude mit<br />

Lagerraum<br />

20–30.000 € 18–28.000 €<br />

30–50.000 € 25–35.000 €<br />

Sonstige Kosten 25–30.000 € 25–30.000 €<br />

SUMME<br />

Investitionskosten<br />

135–210.000 € 118–178.000 €

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