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Weltzeituhr - Stadt Rathenow

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Presseinformation<br />

Ein Berliner Wahrzeichen aus <strong>Rathenow</strong> – Die <strong>Weltzeituhr</strong> vom<br />

Alexanderplatz<br />

<strong>Rathenow</strong>, 17. April 2013 <strong>Rathenow</strong> und <strong>Weltzeituhr</strong> – wie passt das zusammen? Der<br />

Karpfenteich im Optikpark kann über eine aufwändig gestaltete Steganlage trockenen Fußes<br />

überquert werden. Sie wurde anlässlich der Landesgartenschau 2006 errichtet. Ihre elliptisch<br />

angelegten Stege stellen symbolhaft den Lauf von Planeten dar und weisen auf die<br />

<strong>Weltzeituhr</strong> auf dem Alexanderplatz in Berlin hin, die in <strong>Rathenow</strong> geplant und auch zum<br />

größten Teil gebaut wurde.<br />

Die <strong>Weltzeituhr</strong> ist eine Uhrenanlage in Baueinheit mit einer symbolischen Weltdarstellung.<br />

Sie enthält auf ihrer metallenen Rotunde die Namen von mehr als 140 Städten – ausgewählt<br />

nach ihrer Lage in einer der 24 Zeitzonen. Die 16 Tonnen schwere <strong>Weltzeituhr</strong> wurde<br />

feierlich am 7. Oktober 1969 zum 20. Jahrestag der DDR-Gründung der Öffentlichkeit<br />

übergeben. Die Idee zur Uhr entstand 1968 bei der Neugestaltung einer 1966 bei<br />

Abrissarbeiten aufgefundenen Urania(Wetter)säule im Zuge der Neuplanung des<br />

Alexanderplatzes.<br />

Entworfen wurde die <strong>Weltzeituhr</strong> im Jahr 1968 von Erich John, der damals Dozent an der<br />

Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin war. Er leitete auch die<br />

neunmonatigen Bauarbeiten.<br />

Die Legende sagt, Ernst John habe überall in Berlin gesucht, doch keine geeignete Firma<br />

gefunden. Da erinnerte er sich daran, dass ihn seit vielen Jahren eine Zusammenarbeit mit<br />

dem VEB <strong>Rathenow</strong>er Optische Werke (ROW) verband. Er wirkte dort an der<br />

Formgestaltung etlicher optischer Geräte mit.<br />

Die <strong>Rathenow</strong>er waren begeistert und gründeten ein Konstrukteurskollektiv, das nach<br />

Feierabend mit den theoretischen Vorarbeiten begann. Zwei Getriebe mussten gebaut<br />

werden, eines für die Uhr und ein zweites für die Planeten. Diese sollten sich so drehen,<br />

dass die Betrachter deren Bewegung erkennen kann. Auch die Steuerungs- und<br />

Übertragungstechnik stammt aus den <strong>Rathenow</strong>er Optischen Werken, die für die Fertigung<br />

hochwertiger Feinmechanik bekannt waren.<br />

Den Stahlbau übernahmen die Experten vom VEB Wasseraufbereitungsanlagen <strong>Rathenow</strong><br />

(WARA). Das gesamte Gerüst der <strong>Weltzeituhr</strong> wurde am Grünauer Weg konstruiert und<br />

gebaut. Auch die kreisförmigen Bahnen der Planeten sind dort hergestellt worden. 15<br />

Tonnen hat der <strong>Rathenow</strong>er Beitrag zur <strong>Weltzeituhr</strong> gewogen, nur eine Tonne mehr bringt<br />

das vollständige Kunstwerk auf die Waage.<br />

Merkur, Venus, Erde, Mars, Saturn und die anderen Planeten hat der Designer in Berlin<br />

fertigen lassen. Auch die Verkleidung mit Aluminiumplatten und deren Beschriftung mit<br />

Städtenamen war seine Angelegenheit.


Diese Arbeiten entstanden in der Firma Kunsch Metallbau aus Berlin-Lichtenberg, die seit<br />

Anfang 1969 an der Gestaltung der <strong>Weltzeituhr</strong> beteiligt war. Der damalige Geschäftsführer<br />

Hans-Joachim Kunsch ist Kunstschmiedemeister und geprüfter Restaurator im<br />

Metallhandwerk. Die 1927 gegründete Firma Kunsch Metallbau wird bereits in dritter<br />

Generation geführt. Zwischen Oktober und Dezember 1997 wurde die <strong>Weltzeituhr</strong> von<br />

Metallbau Kunsch saniert. Bei der Sanierung wurden Städtenamen wie Leningrad in Sankt<br />

Petersburg, Alma Ata in Almaty aktualisiert. Das Motto des Betriebes lautet übrigens: „Nichts<br />

in der Welt ist schwierig; es sind nur unsere Gedanken, welche den Dingen diesen Anschein<br />

geben."<br />

Rückblickend betonte Erich John im Herbst 2012 anlässlich einer Ausstellung seiner Bilder<br />

und Aquarelle im <strong>Rathenow</strong>er Kulturzentrum, warum er sich als Produktionsstandort für das<br />

Projekt für <strong>Rathenow</strong> entschied: „So kreativ und produktiv wie in <strong>Rathenow</strong> konnte ich<br />

nirgends sonst arbeiten.“<br />

Für weitere Informationen oder Bildmaterial:<br />

Joachim Muus<br />

Geschäftsführer<br />

Optikpark <strong>Rathenow</strong><br />

Tel: 0 33 85/49 85-09, Fax: -99<br />

muus@optikpark-rathenow.de<br />

www.optikpark-rathenow.de

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