und Laubfrosch (Hyla arborea) in Schleswig-Holstein - RANA
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als normal gefärbte Tiere. Während die grünen Tiere auf Blättern sitzend auf Beutetiere<br />
warteten, liefen die sehr kle<strong>in</strong>en gelben Frösche der Beute h<strong>in</strong>terher. Auffällig ist bei den<br />
gelben Tieren, dass sich ganz schwach grünliche Bereiche oberhalb der Augen <strong>und</strong> an den<br />
Flanken erkennen lassen (Abb. 4 Umschlagseite). Die Intensität der Färbung <strong>und</strong> die Größe<br />
der Bereiche haben sich <strong>in</strong> den Monaten der Aufzucht im Terrarium bisher nicht verändert.<br />
Für weitere wissenschaftliche Untersuchungen verbleiben die Tiere mit behördlicher Genehmigung<br />
im Terrarium.<br />
3 Diskussion<br />
Alb<strong>in</strong>otische Kreuzkröten sche<strong>in</strong>en die Ausnahme zu se<strong>in</strong>. Für die Kreuzkröte gibt es e<strong>in</strong>en<br />
Bildnachweis e<strong>in</strong>es frisch metamorphosierten Exemplars <strong>in</strong> SINSCH (1998, S. 33). Publizierte<br />
F<strong>und</strong>e adulter alb<strong>in</strong>otischer Kreuzkröten sche<strong>in</strong>en nicht zu existieren. Auf der Inseln<br />
Fehmarn (Kreis Ostholste<strong>in</strong>) wurde e<strong>in</strong>e helle Kreuzkröte beobachtet (OSCAR KLOSE pers.<br />
Beob.). Alb<strong>in</strong>ismus beim <strong>Laubfrosch</strong> wurde von HERKNER (1959) aus Bayern (Raum München),<br />
KLEWEN et al. (1982) aus Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, LEHMANN (2004) aus Oberbayern <strong>und</strong><br />
BERGER & GROSSE (2008) aus Sachsen (Schmölen bei Wurzen) beschrieben. Dabei handelte<br />
es sich stets um Larvenf<strong>und</strong>e. Die Versuche der Aufzucht der Tiere scheiterten wohl immer<br />
im Metamorphose-Stadium. Häufig ist der Alb<strong>in</strong>ismus, der rezessiv vererbt wird, mit Störungen<br />
im Hormonhaushalt der Schilddrüse oder im Zusammenwirken mit der Hypophyse<br />
verb<strong>und</strong>en. Unsere Beobachtungen belegen, dass es hierbei auch Abstufungen gibt, die<br />
e<strong>in</strong>e Entwicklung bis zum „Metamorphl<strong>in</strong>g“ zulassen. Ähnliches konnten MEYER & GROSSE<br />
(1997) für den Teichfrosch (Pelophylax kl. esculentus) nachweisen. Sie fanden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Tümpel<br />
e<strong>in</strong>es Tagebaurestloches alb<strong>in</strong>otische Larven. Die daraus verwandelten alb<strong>in</strong>otischen<br />
Jungfrösche zeigten e<strong>in</strong> rasches Wachstum, das auch im Gegensatz zu der normalerweise<br />
beobachteten reduzierten Vitalität von alb<strong>in</strong>otischen Froschlurchen stand. Die Jungfrösche<br />
vom Teichfrosch zeigten im Gegensatz zu den oben vorgestellten Laubfröschen ke<strong>in</strong>erlei<br />
Grünfärbungen. Die Andeutung der Grünfärbung kommt bei Laubfröschen dadurch zu<br />
Stande, dass an den Stellen offenbar ger<strong>in</strong>g entwickelte Iridophoren vorhanden s<strong>in</strong>d, die<br />
mit den vorhandenen Xantho- <strong>und</strong> Lipophoren die leichte Grünfärbung bewirken. Alb<strong>in</strong>o<br />
typisch fehlen die Melanophoren (GROSSE 1994a, 2009a, GLANDT 2004). In GROSSE (2009b)<br />
wurde e<strong>in</strong> adulter alb<strong>in</strong>otischer <strong>Laubfrosch</strong> erwähnt, der <strong>in</strong> Niedersachsen von Herrn<br />
HANS-JOACHIM CLAUSNITZER<br />
fotografiert wurde. Dieses Tier hatte kle<strong>in</strong>ere grünliche Flecken.<br />
Danksagung<br />
Wir danken Herrn Christian W<strong>in</strong>kler ganz herzlich für die Durchsicht des Manuskriptes<br />
<strong>und</strong> für wertvolle H<strong>in</strong>weise.<br />
4 Literatur<br />
BERGER, H. & GROSSE, W.-R (2008): Alb<strong>in</strong>istische <strong>Laubfrosch</strong>larven bei Wurzen.– Mitteilungen<br />
der Sächsischen Feldherpetologen <strong>und</strong> Ichthyofaunisten, Jahrgang 2008: 35-36.<br />
GLANDT, D. (2004): Der <strong>Laubfrosch</strong>.– Beiheft der Zeitschrift für Feldherpetologie 8, Bielefeld<br />
(Laurenti-Verlag).<br />
GROSSE, W.-R. (1994b): Entwicklung der Kreuzkrötenkaulquappen <strong>in</strong> Fahrspurr<strong>in</strong>nen.– Ber.<br />
Landesamt für Umweltsch. Sachs.-Anh., H.14: 49-53.<br />
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