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Europa aus einer Hand - DB Schenker Rail

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Das kundenmagazin von <strong>DB</strong> SCHENKER RAIL<br />

Nr. 02 | 13<br />

<strong>Europa</strong> <strong>aus</strong> <strong>einer</strong> <strong>Hand</strong><br />

Wie <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> den Kontinent vernetzt und<br />

für seine Kunden die weitesten Wege geht<br />

Seite 08<br />

Netzwerkbahn<br />

Die Weichen<br />

sind gestellt<br />

Seite 18<br />

TRANSPORT LOGISTIC 2013<br />

Wir sehen uns<br />

in München!<br />

Seite 31<br />

AUTOMOTIVE<br />

Gas geben<br />

für Daimler<br />

Seite 46<br />

NEU –railways<br />

jetzt auch als App!<br />

eMagazine mit <strong>aus</strong>gewählten<br />

Artikeln auf Französisch und<br />

Polnisch sowie das Spiel rail ways<br />

ab Anfang Juni im App Store.<br />

Seite 32


„Als <strong>einer</strong> der größten Hersteller von<br />

Bier – einem der natürlichsten Produkte<br />

der Erde – fühlen wir uns der Nachhaltigkeit<br />

verpflichtet. Deshalb sind wir froh,<br />

dass <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> den Transport unserer<br />

Produkte übernimmt.“<br />

Steen Deleuran, Transportation & Fleet Manager, Carlsberg<br />

Editorial<br />

Treffen wir uns in München!<br />

Der Transportmarkt ist aktuell rückläufig, für die Schiene gibt es neue<br />

Chancen. Wir werden unsere Anstrengungen und Optimierungsansätze<br />

weiter forcieren, um Ihre Erwartungen an uns zu erfüllen. Als eine<br />

europäische Güterbahn, die für Sie, unsere Kunden, qualitativ hochwertige<br />

Leistungen erbringen kann.<br />

Gerade in diesen Zeiten wollen wir den Dialog intensivieren. Zum Beispiel<br />

auf der transport logistic 2013 in München. Kommen Sie vorbei und diskutieren<br />

Sie mit uns. Themen finden Sie in diesem Heft oder digital in unserer<br />

App im App Store. railways goes iPad! Dort finden Sie <strong>aus</strong>gewählte Beiträge<br />

– auch auf Englisch, Französisch und Polnisch (mehr dazu auf Seite 32).<br />

Zug um Zug gegen den Durst<br />

Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre und freue mich,<br />

Sie in München persönlich zu treffen,<br />

Trockene Zeiten in Dänemark? In<br />

den vergangenen Jahren ist der<br />

Bierdurst der Dänen leicht gestiegen,<br />

von 75 Liter pro Kopf im Jahr 2009 auf<br />

78 Liter 2012. Noch immer stammt ein<br />

Großteil der Durstlöscher von Carlsberg,<br />

einem der größten Getränkekonzerne der<br />

Welt. Mit den Marken Carlsberg, Tuborg<br />

und Coca-Cola verfügt das Unternehmen<br />

über einen Marktanteil von 56 Prozent bei<br />

Bier und 50 Prozent bei Softdrinks. 2.000<br />

Mitarbeiter produzieren und liefern die<br />

Getränke an mehr als 24.000 Kunden.<br />

Durst ist ein Saisongeschäft – vor allem<br />

Ostern, im Spätsommer und zu Weihnachten<br />

trinken die Dänen gern und viel.<br />

Carlsberg produziert unter anderem<br />

in Fredericia auf Jütland. Dort wird die<br />

Ware am werkseigenen Gleisanschluss<br />

verladen und mit dem Zug nach Høje<br />

Taastrup, wenige Kilometer vor Kopenhagen,<br />

gefahren und von dort nach<br />

Bedarf zu den Lizenznehmern und Vertriebspartnern<br />

gebracht. Zwei Züge mit<br />

60 Trailern fährt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> täglich<br />

über den Großen Belt und erbringt damit<br />

für Carlsberg eine umweltfreundliche<br />

Logistikleistung. „In Sachen Nachhaltigkeit<br />

sind wir mit der Bahn einfach<br />

unschlagbar“, sagt Ronn Kostecki<br />

(Foto links), Head of Regional Sales bei<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Danmark. an<br />

Titelfoto: Dirk Weyer; Fotos: Getty Images; privat; <strong>DB</strong> AG<br />

Ihr<br />

Axel Marschall<br />

Member of the Management Board<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache <strong>aus</strong>.<br />

02 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

03


Inhalt<br />

Inhalt<br />

STERN<br />

DES SÜDENS<br />

Eine Order quer<br />

durch <strong>Europa</strong><br />

Focus<br />

No Frontiers<br />

08 <strong>Europa</strong> <strong>aus</strong> <strong>einer</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> trimmt sich für die<br />

Zukunft. Bis zum Jahr 2020 wird die führende<br />

Güterbahn des Kontinents Qualität und<br />

Effizienz wesentlich steigern.<br />

37 Es fährt ein Zug nach überall<br />

Marktführer in vier Ländern, Aktivitäten in<br />

vielen weiteren Staaten: <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

knüpft ein engmaschiges Netz durch <strong>Europa</strong>.<br />

Innovation<br />

17 Ära Netzwerkbahn hat begonnen<br />

Die ersten Kunden in Deutschland lernen<br />

Buchungssystem und Kapazitätsmanagement<br />

kennen. Ein Überblick.<br />

Report<br />

46 Stern des Südens<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive profiliert<br />

sich als Lead Logistics Provider für Mercedes-<br />

Benz. Das Daimler <strong>Rail</strong>Net dreht sich<br />

um Kornwestheim.<br />

23 Eine Order quer durch <strong>Europa</strong><br />

Im Herbst geht das European Order Management<br />

an den Start, zunächst in Rumänien,<br />

Bulgarien, Italien und Frankreich.<br />

Live<br />

Customers & Projects<br />

52 Betonplatten quer durch <strong>Europa</strong><br />

Mit seinen Transporten trägt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

<strong>Rail</strong> zur Verschönerung der kosovarischen<br />

Hauptstadt Pristina bei.<br />

25 Wohin geht die Fahrt?<br />

Antworten von den Leitern der European<br />

Industry Sectors bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und<br />

von internationalen Top-Kunden.<br />

54 Der Weg des Papiers<br />

ScandFibre Logistics hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

beauftragt, jährlich 550.000 Tonnen Papier<br />

nach Mitteleuropa zu befördern.<br />

transport logistic:<br />

Willkommen!<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> ist für Sie auf der transport<br />

logistic 2013. railways zeigt den Messestand<br />

und stellt Ansprechpartner vor.<br />

36 Messeneuheit: extragroßer Kofferraum<br />

Die Wechselbrücke Automotive MegaSwap<br />

hat 3 Meter Ladehöhe und 45 Fuß Länge.<br />

55 Lokruf <strong>aus</strong> der Speicherstadt<br />

Wo einst Kaffee und Gewürze lagerten,<br />

entstanden viele Fotos dieser Ausgabe:<br />

Sie zeigen die größte Modellbahn der Welt.<br />

58 Final Call / Save the Date / Impressum<br />

Fotos: Sven Cichowicz; Luis Alvarez; Dirk Weyer<br />

Modellcharakter<br />

Wenn Ihnen die Fotos dieser railways-Ausgabe etwas sonderbar vorkommen,<br />

dann sind Sie auf der richtigen Spur. Des Rätsels Lösung<br />

liefern wir am Ende des Hefts auch noch nach: ab Seite 56.<br />

EUROPA AUS<br />

EINER HAND<br />

04 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

05


News<br />

News<br />

ZEEBRÜGGE / BELGIEN<br />

ECR MIT NEUER BAHN-LIZENZ IN BELGIEN<br />

Kaum hat ECR die Lizenz für Schienengüterverkehrsdienstleistungen in<br />

Belgien erhalten, fährt die französische Tochter von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

grenzüberschreitend. Danone Waters ist mit seinen Exporten für den<br />

englischen Markt der erste Kunde. „Dank unserer guten Verbindungen<br />

zu Danone konnten wir eine Lösung für Transporte <strong>aus</strong> den zentralfranzösischen<br />

Werken Volvic und Evian nach Zeebrügge anbieten“, sagt<br />

Jean-Philippe Delmont, Director Sales und Marketing. Dafür hatte ECR<br />

Trassen beim belgischen Infrastruktur-Betreiber Infrabel beantragt.<br />

Noch verfügt ECR zwar nicht über <strong>aus</strong>reichend Lokführer, die – wie in<br />

Belgien vorgeschrieben – Französisch und Flämisch sprechen. Dafür<br />

kooperiert ECR mit der Antwerpener Crossrail Benelux, die das benötigte<br />

Personal zur Verfügung stellt. Seit Dezember 2012 fahren wöchentlich<br />

vier Züge nach Zeebrügge – und ECR etabliert sich in Belgien als<br />

zuverlässiger Bahnpartner. an<br />

GOTTHARD / SCHWEIZ<br />

Partnerwechsel am Berg<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> wird beim Alpentransit durch die Schweiz<br />

künftig auch die SBB Cargo stärker einbinden. Die Partnerschaft<br />

mit der BLS Cargo wird sich vorrangig auf Verkehre<br />

über den Lötschberg <strong>aus</strong>richten. Beim Alpentransit über den<br />

Gotthard wird weiterhin die <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Schweiz zum<br />

Einsatz kommen. Das europäische Netzwerk von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

<strong>Rail</strong> wird sich somit künftig bei Ganzzugverkehren in der<br />

Schweiz auf mehrere Partner stützen können. Dabei werden die<br />

jeweiligen Stärken der Gesellschaften optimal zum Einsatz<br />

kommen, um den Kunden der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> bestmögliche<br />

Optionen und besten Service zu bieten. ok<br />

EDINBURGH / GROSSBRITANNIEN<br />

<strong>DB</strong> SCHENKER RAIL UK KANN AUCH<br />

PERSONENVERKEHR<br />

Edinburgh<br />

Ungewöhnlicher Anblick für Pendler und Ausflügler in und um<br />

Edinburgh: Vergangenen Winter half <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK dem<br />

Personenverkehrsbetreiber Scot<strong>Rail</strong> kurzfristig mit mehreren<br />

Lokomotiven und Lokführern <strong>aus</strong> und fuhr in dessen Auftrag<br />

fahrplanmäßige Regionalzüge auf der Fife Circle Route nach<br />

Edinburgh Waverley. Ein dauerhaftes Engagement ist aber<br />

nicht vorgesehen. Im Regionalverkehr auf Schiene und Straße<br />

ist der <strong>DB</strong>-Konzern in zahlreichen EU-Ländern mit s<strong>einer</strong> Marke<br />

<strong>DB</strong> Arriva aktiv. Das auffällige Ahornblatt auf der abgebildeten<br />

Lokomotive ehrt übrigens den langjährigen Chef von <strong>DB</strong><br />

<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK, Keith Heller. Nach dem Ausscheiden des Kanadiers<br />

wurde diese Lokomotive „Keith Heller“ getauft und mit<br />

einem kanadischen Maple Leaf geschmückt. ok<br />

Zeebrügge<br />

Mainz<br />

ANKARA / TÜRKEI<br />

LIBERALISIERUNG AM BOSPORUS<br />

MAINZ / DEUTSCHLAND<br />

BIERNERT ÜBERNIMMT PERSONALRESSORT<br />

Wechsel im Vorstand: Dr. Ursula Biernert hat am 1. April den Posten<br />

als Personalvorstand von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> übernommen und ist seitdem<br />

zugleich Arbeitsdirektorin der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Deutschland AG.<br />

Die 43-Jährige wechselte von Thales Deutschland in Stuttgart, wo<br />

sie seit 2009 als Vice President Human Resources & Communications<br />

tätig war. Zuvor war die Diplom-Kulturwirtin als Personalleiterin<br />

Tochtergesellschaften und Auslandsentsendungen bei Porsche<br />

sowie bei Volkswagen beschäftigt. 1998 promovierte Biernert an<br />

der Technischen Universität München. Biernert folgt auf Dr. Rudolf<br />

Müller, der auf eigenen Wunsch in die Geschäftsführung des Arbeitgeber-<br />

und Wirtschaftsverbands der Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister<br />

(Agv MoVe) gewechselt ist. Müller leitete das<br />

Personalressort bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> seit 2005. ok<br />

Fotos: Getty Images (2); <strong>DB</strong> AG (2); SBB Cargo<br />

Gotthard<br />

Die Türkei steht vor der Liberalisierung ihres Eisenbahnmarkts. Die Regierung<br />

in Ankara hat ein Gesetz verabschiedet, nach dem das Monopol der staatlichen<br />

Eisenbahngesellschaft TCDD aufgehoben und privater Wettbewerb zugelassen<br />

werden soll. Eine Regulierungsbehörde, die für die Lizenzvergabe nach der<br />

Liberalisierung zuständig ist, wurde bereits eingerichtet. In der Türkei werden<br />

gegenwärtig rund 25 Mio. Tonnen Güter jährlich auf der Schiene transportiert,<br />

das entspricht 4 Prozent des gesamten Frachtaufkommens. Dieser Anteil<br />

könnte sich nach Einschätzung von Branchenkreisen bis 2023 vervielfachen,<br />

wenn private Anbieter Zugang zum türkischen Schienennetz bekommen. Die<br />

öffentliche <strong>Hand</strong> in der Türkei hat einen anspruchsvollen Ausbauplan für das<br />

Eisenbahnnetz und dieses bereits in den letzten Jahren um mehrere t<strong>aus</strong>end<br />

Kilometer erweitert. ok<br />

Ankara<br />

06 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

07


Focus<br />

WINDESEILE:<br />

Ein Güterzug auf der<br />

Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

des<br />

Miniatur Wunderlands<br />

in Hamburg.<br />

Focus<br />

<strong>Europa</strong> <strong>aus</strong> <strong>einer</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> trimmt sich für die Zukunft.<br />

Bis zum Jahr 2020 wird die führende europäische Güterbahn<br />

Qualität und Effizienz wesentlich steigern.<br />

Lissabon, Nishnij-Novgorod, Shenyang: Für<br />

seine Kunden geht <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> immer<br />

weitere Wege, die inzwischen sogar über<br />

<strong>Europa</strong> hin<strong>aus</strong> führen. Drei der neuen, fernen Ziele<br />

in Portugal, Russland und China spiegeln die Globalisierung<br />

wider – und die Innovationskraft der<br />

führenden Güterbahn <strong>Europa</strong>s. Für viele Branchen<br />

entwickelt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Logistiklösungen,<br />

maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der Kunden,<br />

und bei Bedarf auch um die halbe Welt.<br />

Diese wichtigen Kriterien für den Kunden –<br />

Qualität und Zuverlässigkeit – stehen bei <strong>DB</strong><br />

<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> im Mittelpunkt. Dafür gibt es viele<br />

gute Beispiele und dennoch kann, insbesondere bei<br />

langlaufenden Transporten durch <strong>Europa</strong>, noch<br />

reichlich Optimierungspotenzial genutzt werden.<br />

Megatrends wie Klimawandel, Ressourcenverknappung<br />

und überlastete Straßen sprechen heute<br />

und in Zukunft für die Eisenbahn: Nach<br />

Prognosen des <strong>DB</strong>-Konzerns wird der Schienengüterverkehr<br />

in <strong>Europa</strong> bis 2020 jährlich um zwei<br />

Prozent wachsen, in Deutschland, wo sich viele<br />

europäische Warenströme kreuzen, sogar um drei<br />

Prozent jährlich. Der Bahn mit ihrer im Vergleich<br />

zum Lastwagen wesentlich höheren Umweltfreundlichkeit<br />

kommt hier auch der Trend zur<br />

Grünen Logistik entgegen. Allerdings ist kein<br />

lineares Wachstum zu erwarten, da die Volatilität<br />

der Konjunkturschwankungen merklich zunimmt.<br />

So wurden auch im Jahr 2012 die mittelfristigen<br />

Wachstumsprognosen von der konjunkturellen<br />

Eintrübung in vielen EU-Ländern überlagert. Die<br />

Verkehrsleistung des <strong>DB</strong>-Konzerns auf der Schiene<br />

sank um 5,4 Prozent. Dennoch war 2012 ein gutes<br />

Jahr für <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>: Das EBIT verbesserte<br />

sich von 32 auf 87 Millionen Euro. In seinem<br />

Kernmarkt Deutschland, wo <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

knapp drei Viertel s<strong>einer</strong> Verkehrsleistung erbringt,<br />

wurden im vergangenen Jahr wieder<br />

schwarze Zahlen geschrieben und damit das Ergebnis<br />

des Jahres 2011 um rund 80 Millionen Euro<br />

verbessert. <br />

In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache <strong>aus</strong>.<br />

08<br />

<strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

09


Focus<br />

Focus<br />

Kombinierter Verkehr treibt<br />

Wachstum auf der Schiene<br />

Das künftige Wachstum des Schienengüterverkehrs<br />

wird wesentlich vom Kombinierten Verkehr (KV)<br />

getragen. Schon heute liegt der Anteil des intermodalen<br />

Segments – gemessen in Tonnenkilometern – bei<br />

rund einem Drittel des gesamten Frachtaufkommens.<br />

Bis zum Jahr 2030 sollte der KV seinen Anteil auf<br />

48 Prozent steigern können. In diesem äußerst wettbewerbsintensiven<br />

Marktsegment stellt sich die<br />

<strong>DB</strong> gerade neu auf, um Kundenanforderungen künftig<br />

noch besser gerecht werden zu können. Erste Weichen<br />

wurden mit der vollständigen Übernahme des<br />

Operateurs TFG Transfracht gestellt.<br />

Klar ist, <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> verliert das traditionelle<br />

Kerngeschäft des Schienengüterverkehrs – den Einzelwagenverkehr<br />

– nicht <strong>aus</strong> den Augen. Mit der<br />

Gründung der Xrail-Allianz stellten sieben europäische<br />

Bahnen vor drei Jahren die Weichen für eine<br />

tragfähige und wirtschaftliche Zukunft dieser Verkehre<br />

- auch bei Xrail sind mehr Transparenz, Qualität<br />

und Zuverlässigkeit die wichtigen Kriterien. Auf der<br />

transport logistic in München wird die Xrail-Allianz<br />

Zwischenbilanz ziehen und eine Ausweitung ihres<br />

Aktionsradius präsentieren. Eine steigende Ertragskräft<br />

schafft die Vor<strong>aus</strong>setzung dafür, dass <strong>DB</strong><br />

<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> <strong>aus</strong> eigener Kraft in seine Zukunft investieren<br />

kann: zum Beispiel in leisere Güterwagen,<br />

intelligente IT-Systeme und umweltfreundliche<br />

Lokomotiven. So beschafft<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> in<br />

Deutschland derzeit 130 neue Rangierlokomotiven<br />

vom Typ Gravita mit Rußpar-tikelfilter. Die polnische<br />

Landesgesellschaft wird in den kommenden zwei<br />

Jahren 23 effiziente Elektro-loks vom Typ Vectron in<br />

Betrieb nehmen, die ältere Maschinen ablösen.<br />

Zugleich wird <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Qualität und Zuverlässigkeit<br />

in den kommenden Jahren kontinuierlich<br />

steigern. Das ist angesichts zahlreicher<br />

B<strong>aus</strong>tellen und der schon heute zu fast hundert<br />

BRÜCKENSCHLAG:<br />

Hochbrücken über<br />

Belte und Sund<br />

bahnen <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

<strong>Rail</strong> heute den<br />

„trockenen“ Weg<br />

nach Skandinavien<br />

(rechts). Auf dieser<br />

Seite: Impressionen<br />

von zwei wichtigen<br />

Marktbereichen:<br />

Chemie und Montan.<br />

10 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

11


Focus<br />

Focus<br />

Facts & Figures<br />

<strong>Europa</strong>s größte<br />

Güterbahnen<br />

Marktanteile 2012 in<br />

Prozent, basierend auf<br />

der Verkehrsleistung<br />

TRIMODAL:<br />

Bahn, Binnenschiff<br />

und Lkw verleihen<br />

diesem Stillleben mit<br />

dem wertvollen<br />

Ladegut Schrott<br />

logistische Dynamik.<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

26 %<br />

SNCF<br />

8 %<br />

PKP Cargo<br />

8 %<br />

<strong>Rail</strong> Cargo Austria<br />

6 %<br />

Trenitalia<br />

4 %<br />

Prozent <strong>aus</strong>gelasteten Hauptstrecken in Mitteleuropa<br />

ein sehr ehrgeiziges Ziel. Bis zum Jahr 2014 wird der<br />

sogenannte Masterplan IT zu 100 Prozent umgesetzt<br />

und damit die europaweite Kommunikation mit den<br />

Kunden optimieren. Durch die europäische Harmonisierung<br />

der heute noch heterogenen IT-Landschaft<br />

der europäischen Gesellschaften werden Kunden bis<br />

2020 jeden ihrer Transporte von Tür zu Tür „live“<br />

verfolgen können.<br />

Konkurrenzfähig bleiben<br />

bei steigenden Kosten<br />

Der Schienengüterverkehr ist seit Jahren mit erheblichen<br />

Kostensteigerungen konfrontiert, die sich im<br />

Zeitraum 2010 bis 2015 auf rund fünf Prozent jährlich<br />

belaufen. Gründe dafür sind höhere Trassengebühren,<br />

überdurchschnittlich steigende Personalkosten und<br />

zulegende Energiepreise. Zudem schlägt die von der<br />

EU forcierte Interoperabilität mit enormen Mehrkosten<br />

zu Buche: Das European Train Control System<br />

(ETCS), das die nationalen Leit- und Sicherungssysteme<br />

harmonisiert, erfordert zunächst gewaltige<br />

Investitionen für die zusätzliche technische Ausrüstung<br />

der Lokomotiven.<br />

„Wir geben diese gestiegenen Kosten aber nicht in<br />

voller Höhe an unsere Kunden weiter, sondern kompensieren<br />

sie soweit möglich durch Effizienzsteigerungen:<br />

eine höhere Auslastung der Züge, die<br />

Ausmusterung alter, unwirtschaftlicher Waggons und<br />

auch die Einführung des neuen Geschäftsmodells<br />

Netzwerkbahn“, sagt Alexander Hedderich, Vorstandsvorsitzender<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />

„Kein Job wie jeder andere“<br />

Exzellente logistische Leistungen gibt es nur mit exzellentem<br />

Personal. Um auch in Zeiten des demografischen<br />

Wandels <strong>aus</strong>reichend talentierten Nachwuchs<br />

und erfahrene Profis rekrutieren zu können, will<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> sein Profil als Top-Arbeitgeber<br />

schärfen. Ende 2012 beschäftigte das Unternehmen<br />

EINZELWAGEN-<br />

VERKEHR:<br />

Eine Rangierlok holt<br />

einen Kesselwagen<br />

vom Gleisanschluss<br />

des Kunden ab.<br />

in 15 europäischen Ländern insgesamt 31.770 Mitarbeiter.<br />

Mit der Kampagne „Kein Job wie jeder andere“<br />

ist der <strong>DB</strong>-Konzern derzeit in der Öffentlichkeit präsent.<br />

Die erste weltweite Mitarbeiterbefragung, deren<br />

Ergebnisse inzwischen vorliegen, ist eine gute Basis,<br />

um darauf aufzubauen: In Folgeworkshops werden<br />

derzeit die Ergebnisse analysiert und gemeinsam erarbeiten<br />

Führungskräfte und Mitarbeiter konkrete<br />

Verbesserungsvorschläge. Ein neuer Demografie-<br />

Tarifvertrag ermöglicht Mitarbeitern flexiblere und<br />

individuellere Arbeitszeitmodelle. Der eingeleitete<br />

Kulturwandel dient auch dazu, bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

eine europäische Identität und Unternehmenskultur<br />

weiterzuentwickeln und zu stärken – eine wesentliche<br />

Vor<strong>aus</strong>setzung für den künftigen Unternehmenserfolg<br />

der führenden Güterbahn <strong>Europa</strong>s. ok<br />

„Der Einzelwagenverkehr<br />

ist die Königsdisziplin.<br />

Einen Kohle-<br />

Ganzzug vom Hafen<br />

zum Kraftwerk zu fahren,<br />

ist nicht die Kunst.<br />

Dutzende Wagen bei<br />

Kunden zu sammeln, sie zu bündeln<br />

und am Ende an die Bestimmungsorte<br />

zu verteilen und damit noch<br />

Geld zu verdienen dagegen schon.“<br />

Dr. Alexander Hedderich,<br />

Vorstandsvorsitzender von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

12<br />

<strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

13


Focus<br />

Focus<br />

Facts & Figures<br />

Meilensteine<br />

2012<br />

Im vergangenen Jahr<br />

hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

entscheidende Weichen<br />

für die Zukunft gestellt:<br />

Start für das neue<br />

Geschäftsmodell<br />

Netzwerkbahn<br />

(siehe Seite 18)<br />

Premiere für den<br />

„Masterplan IT“<br />

Rollout des European Operations<br />

Management EUROM für<br />

die zentrale Steuerung internationaler<br />

Züge über Grenzen<br />

hinweg (siehe Seite 22)<br />

<strong>DB</strong>2020 – die nachhaltige<br />

Strategie der Deutschen Bahn<br />

Vollständige Übernahme<br />

des Operateurs Transfracht<br />

im intermodalen Seehafen-<br />

Hinterland-Verkehr (siehe<br />

Seite 58)<br />

Fahrplanmäßige Züge von<br />

und nach China<br />

Unter dem Titel <strong>DB</strong>2020 hat der <strong>DB</strong>-Konzern<br />

seine neue Strategie für die kommenden Jahre<br />

formuliert. Darin orientiert sich die <strong>DB</strong> an<br />

den Grundsätzen der Nachhaltigkeit: Bis zum Ende<br />

dieses Jahrzehnts will das Unternehmen seine Position<br />

als profitabler Marktführer, Top-Arbeitgeber und<br />

Umwelt-Vorreiter <strong>aus</strong>bauen. „Wir sind auf einem guten<br />

Weg, die <strong>DB</strong>2020 konzernweit zu verankern – und<br />

das ist in einem so großen und komplexen Unternehmen<br />

eine beachtliche Leistung“, sagte <strong>DB</strong>-Konzernchef<br />

Dr. Rüdiger Grube.<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> hat <strong>DB</strong>2020 mit s<strong>einer</strong> Vision<br />

„Best choice on European tracks“ auf den Punkt gebracht:<br />

Die beste Wahl auf <strong>Europa</strong>s Schienen – das<br />

ist zugleich Botschaft an die Kunden wie auch Ansporn<br />

und Auftrag in eigener Sache. Intern hat das<br />

Unternehmen weitreichende Veränderungsprozesse<br />

eingeleitet, um dem eigenen Anspruch und den hohen<br />

Erwartungen von Industrie und <strong>Hand</strong>el gerecht<br />

zu werden.<br />

Netzwerkbahn macht<br />

die Schiene effizienter<br />

Im Zentrum steht dabei das innovative Geschäftsmodell<br />

Netzwerkbahn, das den Schienengüterverkehr<br />

effizienter organisieren und für mehr Transparenz<br />

und Verlässlichkeit sorgen wird (siehe ab Seite 18).<br />

Bis zum Jahr 2020 werden die Kunden davon in vielerlei<br />

Hinsicht profitieren:<br />

• Kundenspezifische Netzwerklösungen.<br />

• Einfache Online-Buchung mit prompter Bestätigung<br />

und individuellen Transportplänen.<br />

• Transparenz für alle Transporte von Tür zu Tür,<br />

jederzeit und überall.<br />

• Ein modernisiertes Produktionssystem, das die<br />

Logistikketten aller Branchen optimal unterstützt.<br />

• Grenzenloser und einfacher Zugang zum kontinentalen<br />

Netzwerk von <strong>Europa</strong>s führender Güterbahn.<br />

• Umfassende und kompetente Beratung eines Global<br />

Players der Logistik.<br />

• Hohe Qualität und verbesserte Pünktlichkeit.<br />

• Erhalt und Ausbau des europäischen Einzelwagenverkehrs<br />

im Rahmen der Allianz Xrail.<br />

Mit der Strategie <strong>DB</strong>2020 setzt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> auch<br />

ökologisch neue Standards. Im Jahr 2020 sollen Güterzüge<br />

in Deutschland nur noch halb so laut sein wie<br />

2010. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> unterstützt dieses anspruchsvolle<br />

Ziel durch die Ausrüstung aller neuen Waggons<br />

mit Bremssohlen <strong>aus</strong> Kunststoff und durch die Umrüstung<br />

der Bestandsflotte. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> wird bis<br />

Ende des Jahrzehnts die größte Flotte <strong>Europa</strong>s auf<br />

leise Bremssohlen umstellen. <br />

ok<br />

HOLZWEG:<br />

Auf dem Bild<br />

rechts wird direkt<br />

am Sägewerk auf<br />

den Rungenwagen<br />

verladen. Bei der<br />

„großen“ Eisenbahn<br />

ist auf dieses Geschäft<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

Nieten spezialisiert.<br />

Einsatz der ersten<br />

Hybrid-Lokomotiven<br />

7.650 Waggons mit<br />

„Flüsterbremsen“<br />

In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache <strong>aus</strong>.<br />

14 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

15


Focus<br />

WATERKANT:<br />

Nachtschicht im Containerterminal<br />

in Hamburg oder Bremerhaven.<br />

Der intermodale Seehafen-Hinterland-<br />

Verkehr gehört zu den stark wachsenden<br />

Marktsegmenten auf der Schiene.<br />

4.200<br />

Terminals und Gleisanschlüsse steuern <strong>DB</strong>-Güterzüge an.<br />

48 Windräder drehen sich für die <strong>DB</strong><br />

Seit Anfang März drehen sich in Niedersachsen<br />

15 weitere Windräder exklusiv für die <strong>DB</strong>. Der<br />

Windpark der EWE-Windservice bei Emden<br />

wird pro Jahr 36 Gigawattstunden (GWh) in das<br />

Netz von <strong>DB</strong> Energie einspeisen. Damit erhöht sich<br />

die Gesamtmenge, die die <strong>DB</strong> <strong>aus</strong> Windenergie bezieht,<br />

um ein Drittel auf 48 Windräder mit <strong>einer</strong><br />

Jahresproduktion von rund 140 GWh. Diese Strommenge<br />

entspricht dem Verbrauch von 28.000 Vier-<br />

Personen-H<strong>aus</strong>halten und <strong>einer</strong> CO 2-Ersparnis von<br />

82.000 Tonnen.<br />

Allein im Vergleich zu 2011 hat <strong>DB</strong> Energie 2012<br />

den Anteil erneuerbarer Energien am Bahnstrommix<br />

um 2,2 Prozentpunkte auf 24 Prozent erhöht.<br />

Kunden von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> können innerhalb<br />

Deutschlands komplett CO 2-freie Bahntransporte<br />

einkaufen. Beim Angebot Eco Plus kauft die <strong>DB</strong> den<br />

erforderlichen Strom <strong>aus</strong> regenerativen Quellen zusätzlich<br />

ein. Im Jahr 2020 soll der Bahnstrommix<br />

mindestens 35 Prozent Ökostrom enthalten. Seit<br />

April reisen alle BahnCard-Inhaber im innerdeutschen<br />

Fernverkehr schon zu 100 Prozent mit Energie<br />

<strong>aus</strong> regenerativen Quellen.<br />

ok<br />

Entwicklung der Windenergie bei <strong>DB</strong> Energie<br />

Jahresproduktion in GWh<br />

140<br />

2013<br />

104<br />

2011<br />

2010<br />

SAUBERE ERNTE:<br />

Seit 2010 hat sich die<br />

Anzahl der Windräder,<br />

die sich exklusiv<br />

für die <strong>DB</strong> drehen,<br />

mehr als verdoppelt.<br />

In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache <strong>aus</strong>.<br />

59<br />

2010<br />

20<br />

Anzahl der Windräder<br />

2011<br />

33<br />

2013<br />

48<br />

Fotos: Dirk Weyer; <strong>DB</strong> AG (Seite 13)<br />

Innovation: Für mehr<br />

Qualität und Transparenz<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> hat mit der Umsetzung des neuen Geschäftsmodells<br />

Netzwerkbahn begonnen und hebt den Schienengüterverkehr auf eine neue Stufe.<br />

16 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13


Innovation<br />

Innovation<br />

Die Weichen sind gestellt<br />

<strong>Europa</strong>s größte Güterbahn <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> hat die notwendige<br />

Weiterentwicklung ihres Geschäftsmodells eingeleitet. Die Ziele:<br />

verbesserte Qualität und Zuverlässigkeit für die Kunden.<br />

Für einen zukunftsfähigen Schienengüterverkehr<br />

entwickelt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> ihr Geschäftsmodell<br />

konsequent weiter, um den<br />

Anforderungen des Markts an Qualität und Zuverlässigkeit<br />

noch besser gerecht zu werden.<br />

Das Vorhaben ist anspruchsvoll: Täglich bedienen<br />

5.000 Güterzüge im <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>-Verbund rund<br />

4.200 Gleisanschlüsse und Terminals. 114.000 Güterwagen<br />

und 3.400 Lokomotiven, der größte Fuhrpark<br />

des Kontinents, werden auf 60.000 Einzelrelationen<br />

bewegt. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> wird dieses Netzwerk weiter<br />

optimieren und hierfür Veränderungsbedarfe<br />

nachhaltig und im Einklang mit den Kundenwünschen<br />

adressieren. Seit dem Jahresende 2012 läuft nun<br />

die Umsetzung des neuen Geschäftsmodells, der<br />

„Netzwerkbahn“: Erste Kunden buchen ihre Wagen<br />

im neuen Buchungsprozess und eine wachsende Zahl<br />

von kapazitätsgeprüften Sendungen ist im Netzwerk<br />

unterwegs. Darüber hin<strong>aus</strong> wird eine Reihe von Produktionskonzepten<br />

in der neuen sogenannten Blocking-Logik<br />

erfolgreich umgesetzt. Weitere Kunden<br />

und Transporte werden nach und nach in das neue<br />

Modell aufgenommen.<br />

Die Weiterentwicklung der Schienengüterbahn<br />

ist ambitioniert: Rund 6.000 Kunden müssen eingebunden,<br />

circa 18.000 Mitarbeiter auf die Neuerungen<br />

vorbereitet werden. Zudem investiert das Unternehmen<br />

in eine umfassende Modernisierung der IT. „Wir<br />

wollen unseren Kunden nicht weniger anbieten als<br />

die beste und nachhaltigste Lösung für ihre Transportbedarfe”,<br />

sagt Vertriebsvorstand Axel Marschall.<br />

Ein Team von Experten hat im Vorfeld alle relevanten<br />

Prozesse analysiert und die Grundlagen des neuen<br />

Geschäftsmodells konzipiert. Dabei geht es darum,<br />

das System zu stabilisieren und verlässlicher zu machen<br />

und Verkehrsströme effektiver zu bündeln. Die<br />

Umsetzung erfolgt nun schrittweise und immer in<br />

engem Dialog mit den Kunden und Mitarbeitern bei<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Für den Hochlauf nehmen wir uns<br />

bewusst <strong>aus</strong>reichend Zeit, das gibt uns und unseren<br />

Kunden den nötigen Planungs- und <strong>Hand</strong>lungsspielraum<br />

für die erfolgreiche Umstellung“, so Marschall.<br />

Ziel des Unternehmens ist es, den Kunden ein zuverlässiges<br />

Angebot mit hohem Qualitätsanspruch zu<br />

bieten, und dies unter Berücksichtigung der Volatilität<br />

der Märkte. Die optimale Nutzung des Netzwerks<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> sowie der vorhandenen Ressourcen<br />

ist dabei ein wichtiger Hebel.<br />

So funktioniert das Geschäftsmodell<br />

Der Transport aller Wagen wird zukünftig unter<br />

Betrachtung des Netzwerk erfolgen und <strong>einer</strong> einheitlichen,<br />

konsistenten und qualitätsorientierten<br />

Planungs- und Steuerungslogik unterliegen. Der Aufbau<br />

eines an Verkehrsströmen <strong>aus</strong>gerichteten, übergreifend<br />

geplanten Netzwerkes bietet die Chance,<br />

durch Blocking früh Wagengruppen zu bilden, die als<br />

Anker für die Kombination mit anderen Wagen über<br />

eine lange Strecke ohne Umstellungen transportiert<br />

werden. Dies führt zu stabileren, oft sogar schnelleren<br />

Transporten.<br />

„Indem wir Verkehrsströme über Branchen hinweg<br />

kombinieren und eine ‚Einbuchungssteuerung‘<br />

„Wir werden Lösungen<br />

in engem Aust<strong>aus</strong>ch<br />

mit unseren Kunden<br />

erarbeiten. Nur so<br />

wird die erfolgreiche<br />

Umsetzung gelingen“<br />

Axel Marschall,<br />

Vertriebsvorstand von<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

18<br />

<strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

19


Innovation<br />

Innovation<br />

für die Sendungen in dieses Netzwerk einführen,<br />

heben wir unser Produktionsverfahren<br />

nachhaltig auf eine ganz neue Stufe“, erläutert<br />

Marschall. Das bietet allen Kunden klare Vorteile:<br />

Während sich andere europäische Bahnen<br />

<strong>aus</strong> dem anspruchsvollen Geschäft des Einzelwagenverkehrs<br />

– der Königsdisziplin der Eisenbahn<br />

– zurückziehen, wird <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

den Kunden diese attraktive und flexible Lösung<br />

weiterhin und in verbesserter Qualität und<br />

Zuverlässigkeit anbieten. Diese Lösung gibt es<br />

auch für Kunden die drei, fünf, oder vierzig Wagen<br />

auf einmal versenden. Auch bei größeren,<br />

mitunter schwankenden Mengen kann weiterhin<br />

eine hohe oder weiter erhöhte Bedienfrequenz<br />

vereinbart werden.<br />

Ein enger, integrierter Planungsprozess<br />

zwischen Kunde, Produktion und Vertrieb<br />

bildet dabei die Grundlage für die Dimensionierung<br />

des Netzwerks.<br />

Mehr Verlässlichkeit<br />

„Bislang werden Kundenaufträge ohne vorherige<br />

Kapazitätsprüfung entgegengenommen<br />

und ins Netzwerk eingebracht“, so Gönke Kraft,<br />

Leiterin des Programms Netzwerkbahn. Oft<br />

sind erst zum Zeitpunkt des Transports die zu<br />

befördernden Mengen und Ziele bekannt. Dies<br />

erschwert eine verlässliche Planung für die Kunden<br />

und deren Logistikketten. Das ändert sich<br />

nun. Künftig können die Kunden frühzeitig<br />

online oder per EDI-Schnittstelle ihre Transporte<br />

einbuchen. Mithilfe der Einbuchungs-<br />

von der Buchung<br />

bis zum Transport<br />

Kapazitätsprüfung:<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> prüft<br />

die Anfrage und erstellt<br />

ein Angebot über den<br />

gewün-schten Transport.<br />

Kunde hat Bedarf:<br />

Per EDI und online meldet<br />

der Kunde seinen Bedarf bei<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> an.<br />

Marktnahes Angebot:<br />

Der Kunde prüft seinen<br />

Bedarf auf Übereinstimmung<br />

mit dem Angebot.<br />

Verbindliche<br />

Buchung:<br />

Anschließend bucht<br />

er einen Transport<br />

verbindlich.<br />

Integrierte Netzwerke:<br />

Rechtzeitige Planung und<br />

Abstimmung sorgen für ein<br />

stabiles Netz. Die Züge treffen<br />

pünktlich beim Kunden ein.<br />

20<br />

<strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

21


Innovation<br />

Eine Order quer durch <strong>Europa</strong><br />

Das europäische Ordermanagementsystem EOM geht an den<br />

Start und koppelt Buchungen automatisch mit Produktionssystem<br />

und Kapazitätsmanagement.<br />

Innovation<br />

steuerung – dem neuen Kapazitätsmanagement –<br />

prüft das System von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> sofort, ob die<br />

erforderliche Kapazität von Start bis Ziel des Transports<br />

im Netz vorhanden ist und erstellt einen für<br />

Kunden und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> verbindlichen Transportplan.<br />

Aber auch kurzfristig aufkommende Transportbedarfe<br />

können weiterhin eingebucht werden<br />

– im Rahmen der verfügbaren Kapazitäten, die auf<br />

Basis der vorherigen Planung im Netzwerk vorhanden<br />

sind. Die Angabe des Empfangszeitpunkts bietet<br />

künftig deutlich mehr Transparenz und Zuverlässigkeit<br />

als bisher. Das ist insbesondere für die Kunden<br />

entscheidend, die häufig Teil langer, komplexer<br />

Supply Chains sind und deren Produkte in die weltweiten<br />

<strong>Hand</strong>elsströme eingespeist werden. Hier<br />

spart eine zuverlässige, verbindliche Transportplanung<br />

Lager- und Steuerungskapazitäten.<br />

Neben der Buchung beladener Wagen werden auch<br />

für die benötigten Leerwagen Bestellungen ermöglicht.<br />

Damit wird auch die Leerwagenversorgung deutlich<br />

transparenter und zuverlässiger für die Kunden. „Durch<br />

einen intensiven und regelmäßigen Aust<strong>aus</strong>ch mit den<br />

Kunden und den Erfahrungswerten <strong>aus</strong> der bisherigen<br />

Zusammenarbeit entwickeln wir bedarfsgerechte Angebote<br />

im Netzwerk für unsere Kunden“, so Kraft.<br />

Die Logik und Vorteile des neuen Geschäftsmodells<br />

spiegeln sich natürlich auch in neuen Vertriebsprozessen<br />

und dem kommerziellen Modell wider. „Gemeinsam<br />

mit unseren Kunden entwickeln wir unser<br />

Leistungs-Portfolio umfassend weiter und bieten so<br />

Zuverlässigkeit, Qualität und die nötige Flexibilität<br />

über alle Branchen hinweg “, bekräftigt Marschall.<br />

Gemeinsam in die Zukunft<br />

Seit ein paar Monaten stellt sich das neue Geschäftsmodell<br />

Netzwerkbahn nun dem Alltag von<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und den Kunden. Die eingeführten<br />

Blocking-Konzepte, zum Beispiel für Kunden <strong>aus</strong> der<br />

Automobilindustrie und weiteren Branchen, beweisen<br />

bereits ihre Stabilität. Weitere Konzepte werden<br />

kontinuierlich realisiert und der flächendeckende<br />

Netzwerkansatz wird so zunehmend gelebtes Tagesgeschäft.<br />

Auch die Buchungswege für das Kapazitätsmanagement<br />

werden erweitert, damit die Anzahl<br />

kapazitätsgeprüfter Sendungen kontinuierlich weiter<br />

steigen kann.<br />

Die Migrationspläne sind definiert: In den kommenden<br />

Jahren werden sukzessive alle Kunden und<br />

Verkehre in das neue Geschäftsmodell überführt.<br />

„Das ist nicht nur für unser Unternehmen eine Her<strong>aus</strong>forderung,<br />

sondern auch für unsere Kunden.<br />

Tag für Tag“, sagt Marschall. „Vielleicht<br />

haben wir nicht auf jede Frage sofort eine Antwort<br />

parat, aber wir erarbeiten die Lösungen in engem Aust<strong>aus</strong>ch<br />

mit unseren Kunden. Nur so gelingt die erfolgreiche<br />

Umsetzung des neuen Geschäftsmodells.“an<br />

Der nächste Schritt nach <strong>Europa</strong>: Das Projekt<br />

EOM ist im Januar 2013 gestartet. Auf Basis<br />

<strong>einer</strong> flexiblen Standardsoftware entwickelt<br />

das Projekt gemeinsam mit den Landesgesellschaften<br />

ein europäisches Ordermanagementsystem. Experten<br />

des Kundenservice und Techniker der <strong>DB</strong> Systel passen<br />

nun die Software auf die Anforderungen des europäischen<br />

Netzwerkes der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> an. Ziel<br />

des hochmodernen Systems ist es, die Auftragsabwicklung<br />

zu beschleunigen und Planungssicherheit und<br />

Transparenz für Kunden und die Bahn zu erhöhen.<br />

Das hört sich einfacher an als es ist – allein aufgrund<br />

der Menge. Heute laufen rund 10.000 Aufträge<br />

pro Tag bei <strong>DB</strong>SR ein. Mit dem neuen EOM ändert<br />

sich zweierlei: Zum einen hat das Fax <strong>aus</strong>gedient,<br />

gebucht wird <strong>aus</strong>schließlich elektronisch über ein<br />

Online-Portal oder per EDI. Zum anderen koppelt<br />

EOM die Buchung automatisch mit dem Produktionssystem<br />

und Kapazitätsmanagement und liefert damit<br />

in kurzer Zeit verlässliche Informationen zu den gewünschten<br />

Transporten.<br />

„EOM ist ein vertriebsnahes System, das von<br />

Experten erstellt und marktnah eingeführt wird. Die<br />

Anforderungen unserer Kunden sind eingeflossen“,<br />

sagt Jens Küter, Leiter europäischer Kundenservice.<br />

„Auch wir gewinnen intern mehr Transparenz, vor<br />

allem bei der Standortbestimmung und Statusmeldung<br />

von Wagen, und können damit unser<br />

ZUG IM BLICK:<br />

Mit EOM werden<br />

Kunden genauer<br />

wissen, wo sich ihre<br />

Fracht befindet –<br />

auch hinter den<br />

sieben Bergen.<br />

22 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

23


Innovation<br />

„EOM ist ein vertriebsnahes<br />

System, das von<br />

Vertriebskennern erstellt<br />

und marktnah eingeführt<br />

wird. Die Anforderungen<br />

unserer Kunden sind eingeflossen.<br />

Auch wir gewinnen<br />

intern mehr<br />

Transparenz, vor allem<br />

bei der Standortbestimmung<br />

und Statusmeldung<br />

von Wagen.“<br />

Jens Küter, Leiter<br />

europäischer Kundenservice<br />

10<br />

Prozent des gesamten Frachtvolumens innerhalb<br />

der EU entfallen auf die Bahn. In Deutschland beträgt<br />

der Modal Split der Schiene 17 Prozent.<br />

Material zielgerichteter einsetzen.“ Ältere Software<br />

und bislang bestehende unterschiedliche Datenformate<br />

werden in ein einheitliches System überführt,<br />

kostenträchtige Schnittstellen verschwinden. Vorteile<br />

für die Kunden: ein verschlankter Leerwagenbestellprozess<br />

und einheitlicher Kundenservice für alle europaweiten<br />

Verkehre. Der Kunde erhält durchgehende<br />

Informationen zum Auftragsstatus in allen Ländern.<br />

Ab 2014 wird EOM zunächst in Rumänien, Bulgarien,<br />

Italien und Frankreich eingesetzt. Anschließend<br />

sollen Deutschland und dann alle übrigen europäischen<br />

Landesgesellschaften folgen. In <strong>einer</strong> ersten<br />

Stufe entsteht nun ein EOM-Basismodul auf Deutsch,<br />

Englisch und Französisch: Grundlegende Funktionen<br />

sind zum Beispiel die automatisierte Frachtbrieferstellung,<br />

Aufbereitung der Daten zur Übergabe an die<br />

Produktion sowie an die Abrechnung. „Die Umstellung<br />

auf die neue IT läuft im Hintergrund“, sagt EOM-<br />

Projektleiterin Claudia Hucht: „Im besten Fall<br />

bekommt der Kunde die Änderung gar nicht mit, da<br />

sich im vorgeschalteten System, mit dem der Kunde<br />

direkt arbeitet, nichts verändern wird, es ändert sich<br />

„lediglich“ das Auftragssystem im Hintergrund,<br />

welches eine schnellere Bearbeitung der Kundenaufträge<br />

ermöglicht. Die bestehenden deutschen Ordermanagementsysteme<br />

ZAB und LPK werden nach und<br />

nach mit den drei übrigen Auftragssystemen von<br />

<strong>DB</strong>SR in <strong>Europa</strong> abgeschaltet. „Dann nimmt das EOM<br />

frühzeitig erteilte Buchungsaufträge des Kunden in<br />

ganz <strong>Europa</strong> an, leitet diese zur Prüfung an das Kapazitätsmanagement<br />

und empfängt das Ergebnis“, sagt<br />

Hucht. Anschließend erhält der Kunde eine Bestätigung<br />

oder einen alternativenVorschlag zum gewünschten<br />

Transport. Weil EOM an die Leerwagendisposition<br />

EWDS angebunden ist, kann der<br />

Kunde mit dem Transportauftrag gleichzeitig<br />

Leerwagen bestellen. Einen hohen Betrag investiert<br />

die Güterbahn in das System. „Damit einher geht die<br />

Umstellung von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> zur Netzwerkbahn“,<br />

sagt Jens Küter. „Neues Produktionsmodell,<br />

neue Planungsprozesse, neues Ordermanagement: In<br />

ein paar Jahren wird <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> nicht mehr<br />

wiederzuerkennen sein.“ <br />

an<br />

Kontakt | Claudia Hucht<br />

Telefon: +49 (0)203 454-2694<br />

claudia.hucht@dbschenker.eu<br />

Neuland:<br />

Jens Küter betont<br />

die Kundennähe<br />

des EOM.<br />

Fotos: Dirk Weyer, Michael Neuh<strong>aus</strong> (diese Seite)<br />

Live:<br />

Wohin geht die Fahrt?<br />

Antworten von den fünf Leitern der European Industry Sectors<br />

bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und von internationalen Top-Kunden.<br />

24 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13


Live<br />

Live<br />

Wohin geht die Fahrt?<br />

Nicht nur Güterzüge überqueren viele Grenzen inzwischen ohne Halt.<br />

Auch der Vertrieb von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> wird jetzt grenzenlos organisiert.<br />

So lassen sich die Aktivitäten der nationalen Vertriebseinheiten<br />

kundenfreundlicher koordinieren, die überregionalen Geschäfte besser<br />

entwickeln und gemeinsame Produkte vermarkten. railways bat die<br />

Leiter der neuen European Industry Sectors und zwei internationale<br />

Top-Kunden zu ihrer Einschätzung der aktuellen Lage im Vorfeld der<br />

Messe transport logistic in München.<br />

Volatilität wird<br />

die neue Normalität<br />

2012 ging unser Volumen um 10,7 Prozent<br />

zurück, <strong>einer</strong>seits wegen der sechswöchigen<br />

Sperrung der Gotthardstrecke, andererseits<br />

wegen der konjunkturellen Entwicklung.<br />

Auch 2013 hat verhalten begonnen, die Nachfrage<br />

schwankt stark. Volatilität scheint die<br />

neue Normalität zu werden. Wir entwickeln<br />

gemeinsam mit dem Marktbereich Intermodal<br />

neue Konzepte für den Ost-West-Korridor,<br />

etwa mit Shuttlezügen von Antwerpen<br />

und Ludwigshafen nach Posen und von dort<br />

über Litauen nach Russland. Das ist ein Zukunftsmarkt.<br />

Im Alpentransit erwarten wir<br />

ab 2017 mit NEAT eine höhere Produktivität und neue Marktchancen. Wir<br />

wollen dann mit 750 Meter langen Zügen durch die Schweiz fahren und mehr<br />

Kapazität für Megatrailer mit 4 Metern Höhe schaffen.<br />

Peter Howald, Direktor Sales & Operations bei HUPAC, einem der führenden<br />

europäischen Operateure im Kombinierten Verkehr in Chiasso (Schweiz).<br />

In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache <strong>aus</strong>.<br />

26 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

„Intensivierung<br />

der europäischen<br />

Vertriebsarbeit“<br />

Die in 2012 begonnene Intensivierung unserer europäischen<br />

Vertriebsarbeit setzen wir auch in 2013 mit<br />

großem Erfolg fort. Dass wir mit eigenen Schienennetzwerk-<br />

und Full-Load-Lösungen den zunehmenden<br />

Bedarf nach internationalen Transport- und Logistiklösun<br />

gen bedienen, ist dabei für unsere Kunden<br />

<strong>einer</strong> der wichtigsten Gründe, sich für <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

<strong>Rail</strong> zu entscheiden. Erfolgskritisch für die weitere<br />

Optimierung unseres Netzwerkbeitrags sind nach<br />

m<strong>einer</strong> Einschätzung sowohl die stärkere Ausrichtung<br />

an gemeinsamen Zielen und eine größere organisationsübergreifende<br />

Transparenz als auch die engere korridororientierte Koordination<br />

zwischen Vertrieb, Netzwerkdesign, Produktion und Güterwageneinsatz.<br />

Stephan StrauSS, Leiter des European Industry Sectors Building<br />

Materials, Industrial and Consumer Goods (BIC) bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

Exporte treiben<br />

die Autoindustrie an<br />

<strong>Europa</strong>s Autoindustrie wird derzeit vor allem vom<br />

Export angetrieben. Davon profitieren auch wir als<br />

Spezialist für europaweite Transport- und Logistiklösungen<br />

auf der Schiene. Die Branche ist von <strong>einer</strong><br />

sehr hohen Vernetzung ihrer Werke in <strong>Europa</strong> und<br />

der ganzen Welt geprägt. Unsere Kunden erwarten<br />

auch von uns ganzheitliche Lösungen über verschiedene<br />

Verkehrsträger und Länder hinweg. Mit unserem<br />

Automotive <strong>Rail</strong>Net managen wir zurzeit<br />

europaweit und bis nach China täglich bis zu 250<br />

Züge. Bei uns ist die Schiene aber nur ein Teil des<br />

Komplettpakets. Integrierte Lösungen <strong>aus</strong> <strong>einer</strong> <strong>Hand</strong> werden immer wichtiger.<br />

Und gerade im Managen dieser komplexen Wertschöpfungsketten liegt unsere Stärke.<br />

Bernd Hullerum, Leiter des European Industry Sectors AUTOMOTIVE bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

27


Live<br />

Live<br />

„Containerisierung<br />

nimmt zu“<br />

Die konjunkturelle Entwicklung in unseren Märkten<br />

ist nicht homogen und darüber hin<strong>aus</strong> volatil.<br />

In Mitteleuropa sehen wir stabile Mengen, in Südeuropa<br />

haben wir leichte Rückgänge, in Osteuropa<br />

wachsen wir. Der Trend zur Containerisierung der<br />

Ladegüter hält weiterhin an. Im Seehafen-Hinterland-Verkehr<br />

kommen immer mehr 40-Fuß-Container<br />

zum Einsatz, im kontinentalen Verkehr<br />

steigt die Nutzung des Trailers als Ladegefäß. Wir<br />

reagieren darauf mit Investitionen in Doppeltaschenwagen<br />

und 80-Fuß-Tragwagen. Der Kombinierte<br />

Verkehr lebt per Definition von der Zusammenarbeit<br />

der Partner in der Transportkette. Mit<br />

unseren großen Kunden auf der Operateursseite reden wir derzeit sehr intensiv über das<br />

Heben von Produktivitätsvorteilen im Schienenlauf und die Optimierung von Korridoren.<br />

Auch im Bereich der Services intensivieren wir unsere Zusammenarbeit; beispielsweise<br />

vereinbaren wir mit Reedern die Einrichtung exklusiver Depotflächen. Kurzum, wir setzen<br />

auf stabile Partnerschaften mit unseren Kunden – so werden wir auch in Zeiten mit<br />

schwankender Nachfrage Geschäft gemeinsam nachhaltig entwickeln.<br />

Andreas Schulz, Leiter des European Industry Sectors Intermodal bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

Neue Wege in der Chemie<br />

Wir schaffen Versorgungssicherheit für die in Deutschland, Holland und Belgien stark<br />

vertretene chemische Industrie. Die Werke in Mitteleuropa verlagern ihre Aktivitäten<br />

zunehmend von der Basis- zur Spezialchemie, wodurch sich die Verkehrsströme ändern.<br />

Lagerreduzierungen resultieren in geringeren Versandmengen bei höheren Frequenzen,<br />

was bei uns den Trend zu Einzelwagentransporten und Tankcontainerverkehren verstärkt.<br />

Mit ChemSolution verfügen wir seit vielen Jahren über ein branchenspezifisches<br />

Transportsystem, in dem wir Elemente der Netzwerkbahn schon seit Jahren praktizieren.<br />

Der Bereich Mineralöl ist nicht gerade ein Wachstumsmarkt, weil die Deutschen tendenziell<br />

weniger Benzin und Heizöl verbrauchen. Allerdings gewinnen die Transporte von<br />

Palmöl und Rapsöl an Gewicht. Düngemittel sind ein stabiles Geschäft, in dem wir eine<br />

Flächenversorgung für ganz <strong>Europa</strong> unterhalten, von verschiedenen Kalibergwerken bis<br />

zu Seehäfen oder Abnehmern im Landhandel. Unsere Marktsegmente entwickeln sich<br />

derzeit vergleichsweise positiv, wir liegen über dem Vorjahresniveau. Wenn die Konjunktur<br />

nicht erneut einbricht, bin ich für 2013 zuversichtlich.<br />

Jörg Hilker, Leiter des European Industry Sectors Chemicals, Mineral Oil, Fertilizers bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> RaiL<br />

Zukunftsorientierte<br />

Partnerschaft<br />

Aufgrund der Neu<strong>aus</strong>richtung von Outokumpu<br />

infolge der aktuell laufenden Integration der<br />

Edelstahlsparte von ThyssenKrupp Nirosta wird<br />

unser Geschäft noch internationaler werden, als<br />

es bisher schon war: Wir haben Transporte von<br />

und zwischen Finnland, Schweden und UK, den<br />

Niederlanden und Deutschland und weiter in<br />

viele Länder <strong>Europa</strong>s und andere Teile der Welt.<br />

Genau hierbei setzen wir auf die professionelle<br />

Zusammenarbeit mit <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> und das europäische<br />

Netzwerk in <strong>einer</strong> zuverlässigen, zukunftsorientierten<br />

Partnerschaft.<br />

Petri Nikupeteri, Director der General Procurement<br />

Transportation Category Group Outokumpu<br />

28 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

29


Live<br />

Mehr Stahl zwischen<br />

Ost und West<br />

Unser neuer European Industry<br />

Sector Metals & Coal hat eine Kurzfristperspektive<br />

festgelegt, in der<br />

unter anderem fünf Hauptverkehrskorridore<br />

quer durch ganz <strong>Europa</strong><br />

und unsere Regionen definiert werden,<br />

die wir in den nächsten Monaten priorisiert<br />

angehen werden. Neben der<br />

Analyse der aktuellen Marktsituation<br />

wird dabei der Fokus auf die Akquisition<br />

von neuen Geschäftspotenzialen<br />

zum Beispiel auf der Achse zwischen<br />

der Region West und Central gelegt<br />

werden. Angesichts der verstärkten<br />

Transportnachfrage für russischen<br />

und asiatischen Stahl werden Vertriebsspezialisten<br />

die Bewertung der<br />

Opportunitäten in den ostgehenden<br />

Korridoren vornehmen.<br />

Eva-Theresia Barchi, Managing Director des European Industry Sectors Metals & Coal<br />

1.893<br />

Aussteller <strong>aus</strong> 59 Ländern kamen zur letzten internationalen<br />

Leitmesse der Logistik-Branche 2011 nach München.<br />

„Wir lernen voneinander“<br />

Einen wesentlichen Bestandteil der Weiterentwicklung<br />

der Zusammenarbeit im Rahmen von EIS bildet<br />

das Lernen voneinander sowie der kontinuierliche<br />

und regelmäßige Aust<strong>aus</strong>ch von Erfahrungen und<br />

Herangehensweisen zwischen den Teilnehmern.<br />

Gemeinsame Kundengespräche wie z.B. bei einem<br />

spanischen Stahlkunden, bei dem die Opportunitäten<br />

für neue Geschäftsansätze in allen Regionen anlässlich<br />

eines Termins mit Vertriebsmitarbeiter von<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> <strong>aus</strong> fünf Ländern diskutiert wurden,<br />

bieten eine gute Plattform für unsere gemeinsame<br />

europäische Wachstumsstory.<br />

Neil McDonald, Stv. Leiter des European<br />

Industry Sector Metals & Coal<br />

Fotos: <strong>DB</strong> AG; privat<br />

transport logistic 2013:<br />

Willkommen in München!<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> ist <strong>einer</strong> der größten Aussteller auf der Leitmesse. railways zeigt<br />

exklusiv den Messestand, stellt Ansprechpartner und Rahmenprogramm vor.<br />

30 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13


Transport Logistic<br />

Transport Logistic<br />

Willkommen in München!<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> ist <strong>einer</strong> der größten Aussteller auf der transport logistic 2013 und der<br />

Messestand in Halle B6 ein Branchentreffpunkt, an dem man nicht vorbei kommt.<br />

1.900<br />

Aussteller, 51.000 Fachbesucher<br />

<strong>aus</strong> über 130<br />

Ländern – so kunterbunt<br />

und turbulent wie vor zwei Jahren wird es auch<br />

vom 4. bis 7. Juni 2013 auf der der transport logistic<br />

2013 zugehen. Die internationale Leitmesse wird der<br />

Branche auch in unsicheren Zeiten wie diesen wertvolle<br />

Impulse geben.<br />

„Meine Kollegen und ich freuen sich darauf, Sie in<br />

München begrüßen zu dürfen“, sagt Axel Marschall,<br />

Vertriebsvorstand von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Der Messeauftritt<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> steht 2013 unter dem<br />

NEU –railways<br />

jetzt auch als App!<br />

eMagazine mit <strong>aus</strong>gewählten<br />

Artikeln auf Französisch und<br />

Polnisch sowie das Spiel rail ways<br />

ab Anfang Juni im App Store!<br />

Motto: „Delivering solutions. For people. For markets.<br />

For tomorrow.“ <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> wird in München<br />

zeigen, wie sich <strong>Europa</strong>s führende Güterbahn für die<br />

Zukunft aufstellt, mit neuer Technik (Seite 36), mit<br />

dem neuen Geschäftsmodell Netzwerkbahn (Seite 18)<br />

und mit dem Ausbau der internationalen Allianz Xrail<br />

für den Einzelwagenverkehr.<br />

Der unübersehbare Messestand von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

in der Halle B6 zählt schon traditionell zu den wichtigsten<br />

Branchentreffpunkten auf der transport logistic.<br />

Wie er <strong>aus</strong>ieht und wer Sie dort gern erwartet:<br />

Bitte umblättern!<br />

Die App zur Messe macht<br />

railways viersprachig…<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> wird immer internationaler –<br />

und railways auch. Neben der Printversion auf<br />

Deutsch und Englisch können Sie oder Ihre<br />

<strong>aus</strong>ländischen Geschäftspartner viele Artikel<br />

dieser Ausgabe auch auf Französisch und Polnisch<br />

lesen, auf dem Tablet-PC oder dem Smartphone.<br />

Welche Beiträge wir für Sie zur digitalen Lektüre<br />

auch in die französische und polnische Sprache<br />

übersetzt haben, erkennen Sie an den durch<br />

Länderflaggen markierten Hinweisen im Heft.<br />

Ebenfalls im App Store zu finden ist unser neues<br />

Spiel RAIL WAYS. Dirigieren Sie als Lokführer<br />

virtuelle Güterzüge durchs Land. Die neue<br />

Spiele-App von railways ist eine Her<strong>aus</strong>forderung<br />

an die Geschicklichkeit. Probieren Sie es <strong>aus</strong><br />

und feilen Sie an Ihrem High Score! Sie können<br />

sich auch online mit anderen Spielern messen.<br />

… und weckt den<br />

Spieltrieb im Leser<br />

32 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

Veranstaltungstipps<br />

Die transport logistic ist naturgemäß eine Plattform<br />

für zahlreiche Konferenzen, Foren und Podiumsdiskussionen.<br />

Auf drei Veranstaltungen weisen wir Sie,<br />

unsere Leser gern hin:<br />

Beim Forum „Fährt der Zug der Liberalisierung<br />

auf dem richtigen Gleis? Wohin entwickelt sich<br />

der europäische Schienengüterverkehr?“<br />

des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen<br />

(VDV) gehört Dr. Alexander Hedderich, CEO<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>, zu den Referenten. Freitag,<br />

7. Juni, von 10.00 bis 11.30 Uhr im Forum in der<br />

Halle B1.<br />

Mit dem <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Award werden jährlich<br />

Nachwuchswissenschaftler für her<strong>aus</strong>ragende<br />

Arbeiten auf dem Themengebiet Transport,<br />

Logistik und Verkehrswesen <strong>aus</strong>gezeichnet.<br />

Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert, die Verleihung<br />

findet statt am Dienstag, 04. Juni von<br />

17.30 bis 18 Uhr am Stand von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> in<br />

der Halle B 6 209 / 310.<br />

Xrail ist die internationale Allianz von sieben<br />

Güterbahnen für den Einzelwagenverkehr. Auf<br />

der transport logistic zieht sie Zwischenbilanz:<br />

„How Xrail will facilitate a more attractive and<br />

sustainable future European Wagonload –<br />

CEO panel session“, am Donnerstag, den 6.<br />

Juni von 10.00 bis 12.00 Uhr auf dem Stand<br />

von SBB Cargo, Freigelände, Stand 804 / 1<br />

(Teilnahme auf Einladung).<br />

In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache <strong>aus</strong>.<br />

transport logistic 2013<br />

Wo?<br />

Messe München<br />

Wann?<br />

Dienstag, 4. Juni, bis Freitag, 7. Juni 2013, 9 bis 18 Uhr<br />

(Freitag nur bis 16 Uhr).<br />

Anreise:<br />

U-Bahn-Linie 2 bis Endstation Messestadt Ost<br />

Airport-Shuttle vom Flughafen München ab<br />

Terminal 1 und 2, (Fahrzeit ca. 45 Minuten)<br />

Autobahn A 94, Ausfahrten München-Riem oder<br />

Feldkirchen West<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> auf der Messe:<br />

Halle B 6, Stand 209/310<br />

(nahe dem Messe-Eingang Ost).<br />

Internet:<br />

www.transportlogistic.de<br />

Drauf halten<br />

und mehr<br />

erfahren!<br />

Scannen Sie diesen QR-<br />

Code mit Ihrem Smartphone<br />

und erfahren Sie rechtzeitig<br />

zur transport logistic mehr<br />

über <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> und seine<br />

Aktivitäten. Mit dem QR-Reader auf dem Smartphone<br />

können Sie sich auch auf der Messe direkt über das Unternehmen<br />

und seine Angebote informieren. Wo früher<br />

Broschüren <strong>aus</strong>lagen, können Sie in München am Messestand<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> per QR-Code Informationen<br />

und Videos tanken – das spart Papier und Gewicht.<br />

33


Transport LogistiC<br />

Transport LogistiC<br />

Von der Messe erwarte<br />

ich einen intensiven<br />

Dialog mit vielen Marktteilnehmern<br />

und hoffe<br />

auf Impulse für neue<br />

Produkte.“<br />

Im Industry Sector Intermodal<br />

leitet Ralf Frey seit 2011 das<br />

Key Account Management Hupac.<br />

„Ich wünsche mir,<br />

das der Messeauftritt<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> ein<br />

Highlight für unsere<br />

Kunden wird.“<br />

Lea Borsody vom Marktbereich<br />

Montan ist seit Februar 2011<br />

in Mainz Branchenmanagerin<br />

Vertriebsevents.<br />

„Ich erhoffe mir<br />

Impulse, die unsere<br />

Interessenten von<br />

unserer Leistungsfähigkeit<br />

überzeugen<br />

und nicht überreden.“<br />

Markus Tiburczy ist seit 2008<br />

Key Account Manager im Marktbereich<br />

B<strong>aus</strong>toffe, Industrieund<br />

Konsumgüter.<br />

„Für mich ist diese<br />

Messe immer wieder<br />

etwas Besonderes!“<br />

Sandra Rückert
 ist Assistentin<br />

der Geschäftsführung der<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive<br />

GmbH in Kelsterbach<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> auf der<br />

transport logistic 2013<br />

Der <strong>DB</strong>-Konzern präsentiert sich in München wieder mit einem großen Gemeinschaftsstand<br />

in der Halle B 6 – auf der einen Seite <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics, auf der anderen<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Kompetente Ansprechpartner freuen sich auf Ihren Besuch!<br />

Fotos: Alexandra Lechner; Inforafik: illuteam 43<br />

„Ich freue mich auf<br />

interessante und<br />

direkte Gespräche<br />

mit meinen Kunden.“<br />

Marion Duldner: Die Kundenberaterin<br />

im Regionalvertrieb<br />

München ist zum dritten Mal<br />

auf der transport logistic.<br />

„Ich suche gute Gespräche,<br />

neue Inspirationen<br />

und hoffe auf die<br />

Logistik von morgen!“<br />

Matthias Plucinski ist seit fast<br />

zwei Jahren Projektmanager<br />

Vertrieb / Logistik Mineralöl<br />

im Industry Sector Chemicals /<br />

Mineral Oil / Fertilizers<br />

34 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

35


Transport LogistiC<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Automotive<br />

MegaSwap Solution<br />

Messe-Neuheit: Transportsystem ermöglicht Volumentransporte mit<br />

45-Fuß-MegaSwaps auf allen Schienen- und Straßenstrecken in <strong>Europa</strong>.<br />

Die Automobilindustrie gilt als Branche mit<br />

besonders hohen Anforderungen an die Logistikdienstleister.<br />

Neben <strong>aus</strong>gefeiltesten Produktionskonzepten<br />

ist die Logistik ein wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor für Automobilhersteller und ihre Zulieferer.<br />

Um die Montagewerke in <strong>Europa</strong> mit Teilen und<br />

Komponenten zu versorgen, müssen die Materialverkehre<br />

kostenoptimiert und in hoher Qualität gesteuert<br />

werden.<br />

In der Automotive-Logistik hat sich ein Megatrailer-Standard<br />

(13,60 m Ladelänge, 2,46 m Breite und<br />

bis zu 3,00 m Höhe) etabliert, auf den alle Ladegestelle<br />

und Behälter abgestimmt wurden. Dieser Ladegefäßstandard<br />

ist auch im intermodalen Verkehr Schiene-<br />

Straße unverzichtbar. Während die Beförderung der<br />

45-Fuß-Wechselbehälter auf der Schiene mit speziellen<br />

KV-Tragwagen bereits seit einigen Jahren möglich<br />

ist, können solche Wechselbehälter mit drei<br />

Metern Innenhöhe auf der Straße nur mit Ausnahmegenehmigung<br />

befördert werden.<br />

Als Alternative hat sich in den letzten Jahren der<br />

Schienentransport von kranbaren Megatrailern mit<br />

sogenannten Taschenwagen etabliert. Betrachtet man<br />

das Verhältnis von Brutto- und Tara-Gewicht sowie<br />

den Längenverzehr, ergibt sich für den Schienentransport<br />

jedoch noch Optimierungspotenzial.<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive (<strong>DB</strong> SRA) und<br />

Transfesa haben mit MAN und dem Fahrzeugbauer<br />

Krone ein auf Volumentransporte abgestimmtes<br />

neues Beförderungssystem entwickelt. Basierend<br />

auf der MEGACOMBI von Transfesa wurden<br />

45-Fuß-Wechselbehälter, Sattelzugmaschinen sowie<br />

Straßenchassis entwickelt. „Die ‚Automotive<br />

MegaSwap Solution (AMS)‘ kann in dieser Konstellation<br />

auf der Schiene und der Straße in ganz <strong>Europa</strong><br />

eingesetzt werden“, sagt Helmut Kumm,<br />

Bereichsleiter Equipment bei <strong>DB</strong> SRA. Das Ultra-<br />

Low-Liner-Chassis für die Straße wird von <strong>einer</strong><br />

entsprechend angepassten Zugmaschine mit extrem<br />

geringer Aufsattelhöhe bewegt. Dabei sind Chassis<br />

und Sattelzugmaschine niedriger als bislang bestehendes<br />

Equipment.<br />

„Damit erfüllen wir die Anforderungen unserer<br />

Automotive-Kunden und darüber hin<strong>aus</strong> aller Kunden,<br />

die Volumentransporte auf der Schiene im<br />

Megatrailer-Standard benötigen“, so Kumm. Zwar<br />

gebe es konkurrierende Systeme. „Mit der AMS – in<br />

Verbindung mit den von der Transfesa vorgehaltenen<br />

Tragwagen (Bauart 139) – schaffen wir jedoch die Möglichkeit,<br />

die Zug<strong>aus</strong>lastung um bis zu 20 Prozent zu<br />

erhöhen.“ Auch bei eingeschränkten Transitstreckenprofilen<br />

– etwa in Frankreich – sind so Transporte im<br />

Kombinierten Verkehr möglich. Die AMS ist sowohl<br />

im Lieferanten- als auch im Zwischenwerksverkehr<br />

in <strong>Europa</strong> auf Schiene und Straße einsetzbar.<br />

16 der neuartigen Wechselbehälter hat <strong>DB</strong><br />

<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive geordert, um sie <strong>aus</strong>führlich<br />

zu testen und den Kunden vorzustellen. „Wir<br />

können den Regeleinsatz dieses Systems mit kurzer<br />

Vorlaufzeit realisieren, da die speziellen KV-Tragwagen<br />

bereits verfügbar sind. Kooperationen mit<br />

Dienstleistern entlang der Transportkette sind dabei<br />

<strong>aus</strong>drücklich erwünscht“, so Jens Nöldner, Geschäftsführer<br />

von <strong>DB</strong> SRA.<br />

an<br />

Kontakt | Helmut Kumm<br />

Telefon: +49 (0)511 286-2521<br />

helmut.kumm@sargmbh.com<br />

Umschlag auf<br />

die Schiene:<br />

Die Autoindustrie<br />

benötigt standardisierte<br />

Transportbehälter,<br />

die intermodal<br />

einsetzbar sind –<br />

zum Beispiel die AMS.<br />

32.500<br />

Menschen arbeiten für <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>,<br />

davon über 40 Prozent außerhalb Deutschlands.<br />

No Frontiers<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> ist längst keine deutsche Güterbahn mehr.<br />

30 Prozent des Umsatzes werden jenseits der Grenzen<br />

erwirtschaftet. Ein Überblick über alle Landesgesellschaften.<br />

In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache <strong>aus</strong>.<br />

Foto: PR<br />

36<br />

<strong>Rail</strong>ways 02 | 13


No Frontiers<br />

No Frontiers<br />

Es fährt ein Zug<br />

nach überall<br />

Marktführer in Deutschland, Großbritannien, Holland und Dänemark, Nummer zwei<br />

in mehreren weiteren Ländern: Keine andere Güterbahn knüpft für ihre Kunden ein<br />

derart engmaschiges Netz durch ganz <strong>Europa</strong>. 42 Prozent aller Mitarbeiter von<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> arbeiten inzwischen außerhalb von Deutschland. railways stellt<br />

die europäischen Landesgesellschaften in Kurzporträts vor.<br />

Transfesa (Spain)<br />

Experten für<br />

Spurwechsel<br />

Transfesa, die spanische Landesgesellschaft<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>, ist ein Joint<br />

Venture der spanischen Staatsbahn<br />

RENFE (23 Prozent) mit der <strong>DB</strong><br />

(77 Prozent). Das Unternehmen mit s<strong>einer</strong><br />

Zentrale in Madrid bietet integrierte<br />

Logistikleistungen auf Schiene und Straße.<br />

Ein Schwerpunkt liegt in der Automobil-Logistik<br />

mit Lieferketten durch<br />

ganz <strong>Europa</strong>. 2011 baute Transfesa seinen<br />

Marktanteil für Pkw-Transporte in Spanien<br />

auf 27,5 Prozent <strong>aus</strong>. Das Unternehmen<br />

verfügt über die größte Flotte an<br />

Wagen, die an der Grenze zu Frankreich<br />

von Normalspur auf die iberische Breitspur<br />

umgespurt werden können. ok<br />

Transfesa in Zahlen:<br />

Umsatz 2012 ........................... 198 Mio. Euro<br />

Transportleistung .................. 2.481 Mio. tkm<br />

Lokomotiven............................................ 15<br />

Waggons............................................. 5.500<br />

Mitarbeiter ......................................... 1.035<br />

Euro Cargo <strong>Rail</strong> (FRA)<br />

Vive la France!<br />

In den sieben Jahren seit ihrer Gründung<br />

ist Euro Cargo <strong>Rail</strong> (ECR) als französische<br />

Landesgesellschaft von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

<strong>Rail</strong> UK kontinuierlich gewachsen<br />

und hat sich mit einem Marktanteil von<br />

17 Prozent als Nummer Zwei im französischen<br />

Schienengüterverkehr etabliert.<br />

Für den Großkunden GEFCO transportiert<br />

ECR jährlich 550.000 Neuwagen.<br />

Auch Total hat kürzlich einen umfangreichen<br />

Vertrag mit Euro Cargo <strong>Rail</strong><br />

geschlossen. ECR ist die zentrale Schnittstelle<br />

im europäischen Netzwerk von<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> für internationale<br />

Verkehre <strong>aus</strong> Mitteleuropa nach Großbritannien,<br />

Spanien und Portugal.<br />

Das Unternehmen verbindet 60 Kunden<br />

in Frankreich mit 155 Destinationen in<br />

<strong>Europa</strong>. <br />

ok<br />

Euro Cargo <strong>Rail</strong> in Zahlen:<br />

Umsatz 2012 ........................... 184 Mio. Euro<br />

Transportleistung .................. 5.400 Mio. tkm<br />

Lokomotiven ......................................... 199<br />

Waggons ........................................... 2.000<br />

Mitarbeiter ............................................ 958<br />

COBRA / Belgien<br />

Bindeglied<br />

im Westen<br />

COBRA ist das belgische Joint Venture<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>, an dem die Staatsbahn<br />

SNCB zu 49 Prozent beteiligt ist.<br />

Das Unternehmen betreibt Schienengüterverkehr<br />

von den Seehäfen Antwerpen<br />

und Zeebrügge sowie weiteren belgischen<br />

Industriegebieten nach Deutschland<br />

und Holland. ok<br />

COBRA in Zahlen:<br />

Umsatz 2012 ............................. 31 Mio. Euro<br />

Lokomotiven ........................................... 32<br />

Mitarbeiter ............................................ 210<br />

Kontakt | Transfesa S.A.<br />

Calle Musgo 1, Urbanizacion<br />

La Florida, E-28023 Madrid<br />

Telefon: +34 (0)91 387-9900<br />

www.transfesa.com<br />

Kontakt | Transfesa<br />

Immeuble Le Palacio 2ème étage 25-29,<br />

Place de la Madeleine, F-75008 Paris<br />

Telefon: +33 (0)977 400-012<br />

www.eurocargorail.com<br />

Kontakt | COBRA S.A.<br />

Blvd. Roi Albert II 37<br />

B-1030 Bruxelles<br />

Telefon: +32 (0)2525 95-03<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK<br />

Insel-Lösung<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK ist die führende<br />

Güterbahn in Großbritannien mit<br />

einem Marktanteil von über 50 Prozent.<br />

Die <strong>DB</strong> hat die frühere English Welsh &<br />

Scottish <strong>Rail</strong>way (EWS) 2007 übernommen,<br />

um den britischen Markt mit <strong>einer</strong><br />

eigenen Landesgesellschaft in ihr europäisches<br />

Netzwerk zu integrieren.<br />

Durch den Euro-Tunnel ist Großbritannien<br />

an das kontinentaleuropäische<br />

Schienennetz angeschlossen. Seit 2011<br />

können Güterwagen mit kontinentaleuropäischen<br />

Abmessungen bis nach<br />

London rollen. Diesen Ausbau der Infrastruktur<br />

nutzt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK für<br />

neue internationale Transportketten. Auf<br />

dem britischen Markt liegen die Schwerpunkte<br />

in den Bereichen Construction<br />

(Baumaterial), Industrial (Montan)<br />

und Logistics (Einzelhandel, Automotive<br />

und Intermodal).<br />

ok<br />

In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache <strong>aus</strong>.<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK in Zahlen:<br />

Umsatz 2012 ......................... 597 Mio. Euro<br />

Transportleistung ............... 10.652 Mio tkm<br />

Lokomotiven ...................................... 238<br />

Waggons ......................................... 8.205<br />

Mitarbeiter ....................................... 3.168<br />

Kontakt | <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK<br />

Carolina Way<br />

DN4 5PN, Doncaster, GB<br />

Telefon: +44 (0)1302 57-5000<br />

www.rail.dbschenker.co.uk<br />

Die Post kommt wieder zum Zug<br />

Ab Juni befördert die Royal Mail Briefe zwischen London und Newcastle<br />

wieder per Bahn. Den Auftrag erhielt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK.<br />

Zehn Jahre lang rollten auf der East Coast Main<br />

Line in England keine Postzüge. Doch im Juni<br />

kommt die Royal Mail wieder zum Zug und<br />

hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK beauftragt, montags bis<br />

freitags je zwei nächtliche Briefzüge vom Princess<br />

Royal Distribution Center in London nach Low Fell<br />

bei Newcastle zu fahren. Auf der knapp 500 Kilometer<br />

langen Strecke werden die Züge wöchentlich rund<br />

drei Millionen Postsendungen befördern.<br />

Mit der Verlagerung der Transporte von Lkw und<br />

Frachtflugzeug auf die Schiene verbessert die Royal<br />

Mail ihre Klimabilanz in diesem Sektor erheblich. Auf<br />

Wunsch des Staatsunternehmens startet <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

<strong>Rail</strong> UK bereits ein halbes Jahr früher als ursprünglich<br />

geplant. „Das ist ein wichtiger Schritt für das Wachstum<br />

von Posttransporten auf der Schiene“, sagt<br />

Logistics Development Manager Jon Ward. „Jetzt liegt<br />

es an uns, unserem Kunden zu beweisen, was die<br />

Schiene kann.“ Die königliche Post ist kein neuer<br />

Kunde für <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK: Auf der West Coast<br />

Main Line rollen schon länger Postzüge von London<br />

über Warrington nach Shieldmuir bei Glasgow. ok<br />

Kontakt | Jon Ward<br />

Telefon: +44 (0)7799 336-332<br />

jonathan.ward@dbschenker.com<br />

38 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

39


No Frontiers<br />

No Frontiers<br />

Nordcargo (Italien)<br />

Nummer zwei<br />

in Italien<br />

Nordcargo ist nach Umsatz und Transportleistung<br />

die zweitgrößte Güterbahn<br />

Italiens. An dem Joint Venture ist <strong>DB</strong><br />

<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> seit 2010 mit 60 Prozent<br />

beteiligt. Nordcargo hat eine Lizenz für<br />

das gesamte italienische Netz und fährt<br />

sowohl nationale, als auch internationale<br />

Verkehre im europaweiten Netzwerk des<br />

<strong>DB</strong>-Konzerns. <br />

ok<br />

Nordcargo in Zahlen:<br />

Umsatz 2012 ............................. 59 Mio. Euro<br />

Transportleistung ..................... 891 Mio. tkm<br />

Lokomotiven ........................................... 31<br />

Züge pro Jahr .................................... 13.000<br />

Mitarbeiter ............................................ 292<br />

Kontakt | Nordcargo<br />

Via Spadolini 12, I-20026 Novate-Milanese<br />

Telefon: +39 (0)02 8511-3835<br />

www.rail.dbschenker.it<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

Nederland<br />

Nah am Wasser<br />

gebaut<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Nederland ist der<br />

Marktführer im holländischen Schienengüterverkehr<br />

mit einem starken<br />

Fokus auf die Anbindung der Westhäfen<br />

und der niederländischen Industriegebiete<br />

an das Hinterland. Charakteristisch<br />

ist der extrem hohe Anteil<br />

grenzüberschreitender Verkehre, beispielsweise<br />

von Rotterdam über die<br />

neue Betuwe-Line Richtung Deutschland<br />

und von dort in weitere Länder<br />

Kontinentaleuropas. Der Wettbewerb<br />

in den Niederlanden ist besonders intensiv,<br />

weil mit dem Rhein als Binnenwasserstraße<br />

und gut <strong>aus</strong>gebauten<br />

Autobahnen leistungsfähige Alternativen<br />

zur Schiene bestehen. ok<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Nederland<br />

in Zahlen:<br />

Umsatz 2012 ......................... 151,8 Mio. Euro<br />

Transportleistung .................... 4.112 Mio tkm<br />

Lokomotiven ........................................... 65<br />

Mitarbeiter ............................................ 670<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Hungaria<br />

Bindeglied<br />

zwischen Mittelund<br />

Südosteuropa<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Hungaria gehört zu<br />

den kleinsten und am schnellsten wachsenden<br />

Landesgesellschaften im europäischen<br />

Netzwerk von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />

2001 als Werksbahn für die Automobilindustrie<br />

unter dem Namen Logistic<br />

Center Hungaria gegründet, entwickelte<br />

sich das Start-up dynamisch weiter und<br />

erwarb in den vergangenen Jahren alle<br />

erforderlichen Lizenzen, um internationale<br />

Verkehre von und nach Ungarn<br />

sowie im Transit in Eigenregie durchzuführen.<br />

<br />

ok<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Hungaria<br />

in Zahlen:<br />

Umsatz 2012 ............................ 4,6 Mio. Euro<br />

Lokomotiven ........................................... 10<br />

Mitarbeiter .............................................. 85<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Romania<br />

Impulse für<br />

die Schiene<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Romania ist (zunächst<br />

unter dem Namen Logistic Service Danubius)<br />

seit dem Jahr 2000 am Start und<br />

hält am rumänischen Schienengüterverkehr<br />

gegenwärtig einen Marktanteil von<br />

5,5 Prozent. Gegenwärtig baut die Landesgesellschaft<br />

ihre Kapazitäten für internationale<br />

Verkehre und Transitzüge<br />

<strong>aus</strong>. Im Herbst 2012 gewann das Unternehmen<br />

den Auftrag für Werksrangierdienste<br />

bei Ford in Craiova. ok<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Romania in Zahlen:<br />

Umsatz 2012 ............................. 20 Mio. Euro<br />

Transportleistung ...................... 741 Mio. tkm<br />

Lokomotiven .......................................... 30<br />

Waggons ............................................. 1500<br />

Mitarbeiter ........................................... 280<br />

Kontakt | <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Nederland N.V.<br />

P.O. Box 2060, NL – 3500 GB Utrecht<br />

Telefon: +31 (0) 30 235 83 47<br />

www.rail.dbschenker.nl<br />

Kontakt | <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Hungaria Kft.<br />

Hütöház ut 23, H-9027 Györ<br />

Telefon: +36 (0)96 525-850<br />

www.dbschenker.com<br />

Kontakt | <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Romania SRL<br />

Dr. Grigore T. Popa 81, RO-300291 Timisoara<br />

Telefon: +40 (0)256 306-075<br />

www.dbschenker.com<br />

40 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

41


No Frontiers<br />

No Frontiers<br />

PS bringen die berühmten IORE-Lokomotiven im Maßstab 1:1 auf die<br />

Schiene, die 8.600 Tonnen schwere Erzzüge <strong>aus</strong> Kiruna in Nordschweden<br />

zu den Häfen Luleå und Narvik transportieren.<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Scandinavia<br />

Heimisch im hohen Norden<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska<br />

Premiumanbieter<br />

Polen ist traditionell <strong>einer</strong> der größten<br />

Schienengüterverkehrsmärkte in <strong>Europa</strong>.<br />

Das Geschäft basiert stark auf klassischen<br />

Industriegütern wie Kohle und<br />

Stahl. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska ist seit<br />

2009 unter diesem Namen aktiv und hat<br />

sich seither als eine der größten Privatbahnen<br />

Polens und Premiumanbieter auf<br />

dem polnischen Transportmarkt etabliert.<br />

Das Unternehmen mit Sitz im<br />

schlesischen Zabrze konnte in den letzten<br />

Jahren den Anteil der grenzüberschreitenden<br />

Verkehre steigern. Ziel ist es Polen<br />

zu <strong>einer</strong> wichtigen Drehscheibe des<br />

Schienengüterverkehrs zwischen Mittelund<br />

Osteuropa zu entwickeln. Als neue<br />

Standbeine sollen die Bereiche Intermodal,<br />

Chemie und Biomasse künftig noch<br />

weiter <strong>aus</strong>gebaut werden. ok<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska in Zahlen:<br />

Umsatz 2012 ........................... 234 Mio. Euro<br />

Transportleistung ................... 2,69 Mrd. tkm<br />

Lokomotiven ......................................... 347<br />

Waggons ............................................. 5.411<br />

Mitarbeiter ......................................... 4.384<br />

Kontakt | <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska S.A.<br />

ul. Wolnosci 337, PL-41 800 Zabrze<br />

Telefon: +48 (0)32271 44-41<br />

www.dbschenker.com<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Bulgaria<br />

Bis zum Bosporus<br />

Entgegen dem schwierigen wirtschaftlichen<br />

Trend in Bulgarien ist die im Jahr<br />

2003 gegründete Landesgesellschaft<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Bulgaria in den vergangenen<br />

Jahren kontinuierlich gewachsen.<br />

Mit 230 Mitarbeitern beansprucht<br />

sie heute einen Marktanteil von rund<br />

12 Prozent am bulgarischen Schienengüterverkehr<br />

– Tendenz steigend. Als erste<br />

Privatbahn darf <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Bulgaria<br />

Züge an die Türkei übergeben und<br />

von dort übernehmen. <br />

ok<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Bulgaria in Zahlen:<br />

Umsatz 2012 ............................ 9,3 Mio. Euro<br />

Transportleistung ..................... 316 Mio. tkm<br />

Lokomotiven .......................................... 28<br />

Waggons................................................ 180<br />

Mitarbeiter ............................................ 230<br />

Kontakt | <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Bulgaria EOOD<br />

Industrial Zone, BG-2070 Pirdop<br />

Telefon: +359 (0)728 622-47<br />

www.dbschenker.com<br />

<strong>Rail</strong>ion Russija Services<br />

Transeurasia Logistics<br />

Go East<br />

<strong>Rail</strong>ion Russija Services – das ist die russische<br />

Tochtergesellschaft von <strong>Europa</strong>s<br />

führender Güterbahn <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />

Das Unternehmen, das im Jahr 1999 gegründet<br />

wurde, betreut Kunden individuell<br />

von der Transportplanung über den<br />

Bahntransport bis hin zu allen begleitenden<br />

Logistikleistungen. Mit maßgeschneiderten<br />

Transportketten, die den<br />

Schwerpunkt auf dem Bahntransport<br />

haben, werden Konzepte verkehrsträgerübergreifend<br />

angelegt und beispielsweise<br />

Lkw und Binnenschiff für alle Länder der<br />

GUS sowie Asien mit einbezogen. Dabei<br />

werden die Güter schnell und sicher ans<br />

Ziel transportiert.<br />

Die Trans Eurasia Logistics GmbH<br />

(TEL) wurde 2008 von der Deutschen<br />

Bahn und der Russischen Staatsbahn<br />

(RZD) gegründet, um den Schienenverkehr<br />

zwischen <strong>Europa</strong>, GUS und Asien<br />

weiter zu entwickeln und <strong>aus</strong>zubauen.<br />

In Zeiten ansteigender Transportkosten<br />

und zunehmendem Umweltbewusstsein<br />

der Unternehmen, gewinnt die Schiene<br />

auf diesen Korridoren zunehmend an<br />

Bedeutung. Die TEL bietet den Kunden<br />

ein qualitativ hochwertiges Schienennetzwerk<br />

an, das leistungs- und wettbewerbsfähig<br />

ist.<br />

ok<br />

<strong>Rail</strong>ion Russija Services in Zahlen:<br />

Umsatz 2012 ............................ 8,8 Mio. Euro<br />

Mitarbeiter ............................................... 9<br />

TEL in Zahlen:<br />

Umsatz 2012 .......................... 26,5 Mio. Euro<br />

Mitarbeiter .............................................. 18<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Scandinavia ist seit<br />

2007 ein Joint Venture der <strong>DB</strong> mit dem<br />

schwedischen Unternehmen Green<br />

Cargo für den internationalen Transportkorridor<br />

von Deutschland durch<br />

Dänemark nach Skandinavien. Vor zwölf<br />

Jahren hatte die <strong>DB</strong> die Frachtsparte der<br />

dänischen Staatsbahn DSB übernommen<br />

und bündelte bald darauf mit Green Cargo<br />

ihre Kräfte. Der Hauptkorridor verläuft<br />

vom Rangierbahnhof Maschen bei<br />

Hamburg über den deutsch-dänischen<br />

Grenzübergang Padborg, Kopenhagen,<br />

die Öresund-Brücke und weiter nach<br />

Schweden. Zwischen Maschen und Padborg<br />

rollen seit Kurzem die längsten<br />

Güterzüge Deutschlands: Sie messen<br />

ganze 835 Meter.<br />

ok<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Scandinavia<br />

in Zahlen:<br />

Umsatz 2012 .......................... 75,8 Mio. Euro<br />

Transportleistung .................... 2.573 Mio tkm<br />

Lokomotiven .......................................... 38<br />

Mitarbeiter ............................................ 237<br />

Kontakt | <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Scandinavia A / S<br />

Spotorno Allé 12, DK-2630 Taastrup<br />

Telefon: +45 (0)88 300-900<br />

www.rail.dbschenker.com<br />

Fotos: Dirk Weyer<br />

Kontakt | <strong>Rail</strong>ion Russija Services<br />

Pokrovskij Boulevard 4 / 17, H<strong>aus</strong> 1, Buero 24<br />

RF-101000 Moskau<br />

Telefon: +7 495-933 88 25<br />

www.dbschenker.com<br />

Kontakt | Trans Eurasia Logistic GmbH<br />

Bellevuestraße 3, 10785 Berlin<br />

Telefon: +49 30 297 54 800<br />

www.trans-eurasia-logistics.com<br />

42<br />

<strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

43


No Frontiers<br />

No Frontiers<br />

Netzwerk<br />

ohne Grenzen<br />

Keine andere Güterbahn verknüpft <strong>Europa</strong> so grenzenlos wie<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Diese railways-Infografik zeigt einige der neuen<br />

internationalen Langstreckenverkehre, die das Unternehmen für<br />

seine Kunden in den vergangenen Jahren auf die Schiene gestellt hat.<br />

Unter der Lupe links sind die Verkehrsströme auf dem deutschen<br />

Heimatmarkt dargestellt. Jeder vierte Tonnenkilometer innerhalb der<br />

EU wird auf deutschen Gleisen abgewickelt. In keinem anderen Land<br />

ist der Wettbewerb auf der Schiene so intensiv. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> erreicht<br />

in Deutschland gegenwärtig einen Marktanteil von 70 Prozent.<br />

Narvik<br />

North <strong>Rail</strong> Express<br />

Hamburg<br />

Hannover<br />

Berlin<br />

NORWEGEN<br />

SCHWEDEN<br />

Oslo<br />

Stockholm<br />

Papier-Zug<br />

FINNLAND<br />

RUSSLAND<br />

Richtung China<br />

Nischni Nowgorod<br />

Köln<br />

Kaluga<br />

München<br />

Verkehrsströme<br />

GROSSBRITANNIEN<br />

London<br />

(Barking)<br />

Intermodal -Zug<br />

Gevrey<br />

FRANKREICH<br />

Intermodal -Zug<br />

NL<br />

Rotterdam<br />

Köln<br />

BE<br />

CH<br />

Domodossola<br />

Hamburg<br />

POLEN<br />

Kaluga-Zug<br />

Seddin<br />

Wolfsburg<br />

Hannover<br />

TSCHECHIEN<br />

Erster Güterzug<br />

U.K.–Polen<br />

DEUTSCHLAND<br />

ÖSTERREICH<br />

UNGARN<br />

Novara<br />

Wroclaw<br />

Linienzüge Schlesien<br />

und Moravia<br />

Krakau<br />

Ostrava<br />

SLOWAKEI<br />

Türkiye-Shuttle<br />

WEISSRUSSLAND<br />

RUMÄNIEN<br />

UKRAINE<br />

Automotive-Zug<br />

Automotive-Zug<br />

Parma<br />

Craiova<br />

BULGARIEN<br />

PORTUGAL<br />

Lissabon<br />

<strong>Europa</strong>s größte Märkte im Schienengüterverkehr<br />

(2011, in Mrd Tonnenkilometer)<br />

ITALIEN<br />

Cerkezköy<br />

SPANIEN<br />

Deutschland<br />

Polen<br />

Frankreich<br />

Schweden<br />

Lettland<br />

Großbritannien<br />

Österreich<br />

Italien<br />

Litauen<br />

Rumänien<br />

Tschechien<br />

Schweiz<br />

15<br />

15<br />

14<br />

12<br />

23<br />

21<br />

21<br />

20<br />

20<br />

34<br />

54<br />

113<br />

Infografik: illuteam 43<br />

In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache <strong>aus</strong>.<br />

TÜRKEI<br />

44<br />

<strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

45


Report<br />

Report<br />

STERNFAHRT:<br />

Auf Kornwestheim<br />

laufen alle Züge des<br />

Daimler <strong>Rail</strong>Nets zu.<br />

Rangierer Siegfried<br />

Schulzek kuppelt die<br />

Lok an den Komponentenzug<br />

nach<br />

Kecskemét, unten<br />

fährt der Zug ab.<br />

Stern des Südens<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive profiliert sich als Lead Logistics Provider für<br />

Daimler. Das Daimler <strong>Rail</strong>Net dreht sich um Stuttgart-Kornwestheim und ist<br />

verkehrsträgerübergreifende Automotive-Logistik auf höchstem Niveau.<br />

Um Viertel nach neun Uhr kuppelt Siegfried<br />

Schulzek in Kornwestheim den 550 m langen<br />

Zug an die Lok. Zischend quittiert die Druckluftleitung,<br />

dass die Bremskraft der Lokomotive nun<br />

jeden einzelnen Waggon erreicht. Schulzek, der Rangierer,<br />

reicht die Frachtpapiere hinauf zu Peter Carl<br />

in dessen Führerstand. „In München Ost ist Feierabend“,<br />

ruft der Lokführer noch fröhlich von seinem<br />

Führerstand herunter, bevor er seinem Kraftpaket mit<br />

fast 9.000 PS um 9.28 Uhr die Sporen gibt und am<br />

grünen Signal vorbei entschwindet, der aufgehenden<br />

Frühjahrssonne entgegen. In München ist zwar<br />

Schicht für Peter Carl, aber nicht für den Zug und seine<br />

wertvolle Ladung. Nahtlos übernimmt hier ein<br />

Kollege für die nächste Etappe Richtung Wien. Am<br />

nächsten Morgen – 24 Stunden später – wird der Zug<br />

in Kecskemét schon erwartet. Er versorgt den neuen<br />

ungarischen Produktionsstandort von Mercedes-Benz<br />

mit Komponenten, <strong>aus</strong> denen die Autobauer dort innerhalb<br />

kürzester Zeit Neufahrzeuge der B- und CLA-<br />

Klasse montieren.<br />

Fünfmal wöchentlich macht sich dieser Güterzug<br />

vom Rangierbahnhof Kornwestheim am nördlichen<br />

Stadtrand Stuttgarts auf den gut 1.000 Kilometer<br />

langen Weg. Seit einem Jahr dient er als Nabelschnur,<br />

die das neue Werk von Mercedes-Benz maßgeschneidert<br />

und kundenindividuell beliefert. Doch es ist nicht<br />

nur dieser eine Zug, sondern ein <strong>aus</strong>geklügeltes Räderwerk,<br />

das <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive für einen<br />

der renommiertesten Autobauer der Welt auf die<br />

Schiene – und auch auf die Straße stellt.<br />

„Mit unserem Logistikkonzept Daimler <strong>Rail</strong>Net<br />

bieten wir ein verkehrsträgerübergreifendes Relationsmanagement<br />

door-to-door“, sagt Kai Birnstein,<br />

Bereichsleiter Components bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

Automotive. „Dabei haben wir ein dynamisches Netzwerk<br />

entwickelt, das sich an die Produktionszyklen<br />

in den Daimler-Werken anpasst. Als Lead Logistics<br />

Provider tragen wir auch die Verantwortung für Straßentransporte<br />

per Lkw, die unser Kunde als Ergänzung<br />

unserer Schienenleistungen wünscht.“<br />

Das Netzwerk integriert acht mitteleuropäische<br />

Werke, die baden-württembergischen Fabriken in<br />

Sindelfingen, Untertürkheim, Rastatt und Gaggenau,<br />

die Produktionsstätten Hamburg und Kölleda sowie<br />

das Smart-Werk in Hambach (Frankreich) und die<br />

neue Fabrik in Kecskemét (Ungarn). Als Dreh- und<br />

Angelpunkt dient Kornwestheim (siehe Infografik<br />

Seite 50). „Im Rahmen des Daimler <strong>Rail</strong>Net rollen auf<br />

diesen großen Rangierbahnhof täglich sechs Güterzüge<br />

zu, die wir innerhalb weniger Stunden trennen,<br />

neu zusammenstellen und mit neuem Ziel wieder auf<br />

den Weg bringen“, erklärt Mark Nixdorf, der Leiter<br />

des Standorts Kornwestheim bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />

„Insgesamt sind pro Nacht rund 100 Rangierbewegungen<br />

erforderlich, um die eingehenden Wagen und<br />

Wagengruppen neu zu sortieren.“ 19.000 Wagen mit<br />

46.000 Ladeeinheiten für Daimler durchliefen den<br />

Rangierbahnhof 2012, dieses Jahr sollen es noch einige<br />

mehr werden.<br />

Der Rangierbahnhof dient als Drehscheibe für<br />

alle Kurz- und Langstreckenrelationen. Auf der<br />

Schiene rollt der Hauptteil des Daimler-Transportvolumens.<br />

„Der Bahntransportanteil beträgt circa<br />

80 Prozent. Der ergänzende Straßentransport<br />

gibt uns Flexibilität und Reaktionsfähigkeit<br />

46 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

47


Report<br />

LUFTFRACHT:<br />

Ein Wechselbehälter<br />

mit Daimler-<br />

Komponenten ist<br />

per Nachtzug <strong>aus</strong><br />

Hamburg angekommen<br />

und wird<br />

am DUSS-Terminal<br />

auf einen Lkw<br />

nach Sindelfingen<br />

verladen.<br />

Report<br />

MEN AT WORK:<br />

Matthias Lohrengel<br />

(Daimler, links) mit<br />

Key Accounter Martin<br />

Fildebrandt, unten<br />

Mark Nixdorf, Chef<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

in Kornwestheim,<br />

rechts übernimmt<br />

Lokführer Peter Carl<br />

die Frachtpapiere<br />

für Ungarn.<br />

Facts & Figures<br />

Die Daimler AG<br />

Mit einem Umsatz von 114,3 Mrd. Euro<br />

war die Daimler AG 2012 der drittgrößte<br />

Industriekonzern Deutschlands.<br />

Auf die Pkw-Sparte<br />

Mercedes-Benz Cars entfallen mit<br />

61,7 Mrd. Euro 54 Prozent des Umsatzes.<br />

Außerhalb Deutschlands baut<br />

Daimler Autos und Vans in Hambach<br />

(Frankreich), Kecskemét (Ungarn),<br />

Tuscaloosa (USA), East London<br />

(Südafrika) und Peking (China).<br />

bei Störfällen“, sagt Matthias Lohrengel von<br />

Daimler Worldwide Transportation. Mit dem<br />

Daimler <strong>Rail</strong>Net hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive<br />

(<strong>DB</strong>SRA) erstmals auch die Verantwortung für<br />

langlaufende Lkw-Verkehre übernommen. Nach<br />

dem Prinzip One Face to the Customer und unter<br />

Nutzung <strong>einer</strong> speziell entwickelten IT-Lösung organisiert<br />

<strong>DB</strong>SRA für seinen Kunden das komplexe<br />

Netzwerk mit verschiedenen Verkehrsträgern <strong>aus</strong><br />

<strong>einer</strong> <strong>Hand</strong>.<br />

Szenenwechsel: Auf dem Dach des Dispotowers in<br />

Kelsterbach drehen sich keine Radarschirme, auch<br />

wenn man den Frankfurter Flughafen hören und<br />

manchmal auch riechen kann. Aber hier sind keine<br />

Fluglotsen, sondern quasi Zug- und Lkw-Lotsen am<br />

Werk, nicht in luftiger Höhe, sondern im Erdgeschoss.<br />

Hier führt der Diplom-Informatiker Max Spatz Regie,<br />

ein hoch aufgeschossener Mann von 32 Jahren.<br />

Die anspruchsvolle internetbasierte IT-Lösung für das<br />

Daimler <strong>Rail</strong>Net hat Spatz maßgeblich mitentwickelt,<br />

und jetzt leitet er das Team des Dispotowers.<br />

„Mit unserem Daimler-<br />

<strong>Rail</strong>-Net bieten wir ein<br />

Logistikkonzept von<br />

Tür zu Tür inklusive verkehrsträgerübergreifendem<br />

Relationsmanagement.<br />

Dabei haben wir<br />

ein dynamisches Netzwerk<br />

entwickelt, das sich<br />

an die Produktionszyklen<br />

in den Daimler-<br />

Werken anpasst.“<br />

Kai Birnstein,<br />

Bereichsleiter Components bei<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive<br />

„Wenn bei uns etwas schiefläuft, steigt die Gefahr,<br />

dass bei Daimler die Bänder gestoppt werden müssen“,<br />

sagt Spatz. Darum läuft besser nichts schief bei<br />

den Hunderten Waggons und Lkw, die Spatz und seine<br />

Leute täglich durch Mitteleuropa dirigieren, ohne<br />

sie je selbst zu Gesicht zu bekommen. „Wir müssen<br />

<strong>aus</strong> der Ferne viel kontrollieren und die beteiligten<br />

Dienstleister eng führen“, sagt Spatz. „Wenn irgendwo<br />

bei unserem Kunden Vorderachsen knapp werden,<br />

priorisieren wir das und sorgen für eilige Zustellung.<br />

Wir wissen von jeder Wechselbrücke, wo sie sich gerade<br />

befindet. Wir sind immer <strong>aus</strong>kunftsfähig.“ Montags<br />

bis freitags von 6 bis 22 Uhr ist der Dispotower in<br />

Kelsterbach besetzt, zu allen anderen Zeiten steht<br />

Daimler eine Rufbereitschaft zur Verfügung.<br />

„Wir haben uns unheimlich in dieses Projekt reingekniet,<br />

Fehlerquellen schnell identifiziert, entsprechende<br />

Maßnahmen getroffen und letztendlich<br />

unseren Kunden auch nachhaltig überzeugt.“, sagt<br />

Martin Fildebrandt, der Key Accounter bei <strong>DB</strong>SRA<br />

für Daimler. „Wie die Bahn tickt, wussten wir ja<br />

schon. Wir haben sehr genau hingehört und das<br />

Ticken der Bahn und unserer Leistungspartner auf<br />

den Daimler-Takt eingestellt.“<br />

Als Resultat bietet <strong>DB</strong>SRA dem Stuttgarter Autobauer<br />

maßgeschneiderte Transportlösungen nicht nur<br />

auf Langstrecken per Schiene, sondern weit mehr:<br />

Beispiel Sindelfingen:<br />

Das größte Werk für Mercedes-Benz-Autos in Deutschland<br />

bekommt seine Komponenten nicht nur per Bahn<br />

über die Drehscheibe in Kornwestheim. Zahlreiche<br />

Ladebrücken kommen im Nachtsprung <strong>aus</strong> Hamburg<br />

im DUSS-Terminal unweit des Rangierbahnhofs an<br />

und werden von den vier Portalkränen auf den Lkw<br />

zur Anlieferung im Werk umgeschlagen.<br />

Beispiel Kölleda:<br />

„Jeder Motor, den wir produzieren, hat einen exakten<br />

Einbau-Termin“, sagt Matthias Lohrengel von<br />

Daimler Worldwide Transportation. Die Thüringer<br />

Fabrik produziert Antriebsaggregate aller Art und<br />

48 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

49


Report<br />

Report<br />

Hamburg<br />

DEUTSCHLAND<br />

Hamburg-<br />

Billwerder<br />

Dispotower<br />

Kelsterbach<br />

Kölleda<br />

SPÄTSCHICHT:<br />

Max Spatz und sein<br />

Team im Dispotower<br />

für das Daimler<br />

<strong>Rail</strong>Net in Kelsterbach.<br />

Karlsruhe<br />

Hambach<br />

FRANK-<br />

REICH<br />

Rastatt<br />

Gaggenau<br />

Großraum Stuttgart<br />

UNGARN<br />

Kecskemét<br />

Drehscheibe Kornwestheim<br />

Mercedes-<br />

Benz Werk<br />

Umschlagterminal<br />

Sindelfingen<br />

Umschlagbahnhof<br />

Rangierbahnhof<br />

Richtung<br />

Kölleda<br />

Untertürkheim<br />

Stuttgart<br />

Hafen<br />

Richtung<br />

Kecskemét<br />

Fotos: Sven Cichowicz; Bernd Hartung; Infografik: illuteam 43<br />

ist auf die Belieferung just in sequence angewiesen.<br />

Dafür stellt <strong>DB</strong>SRA nicht nur die Tragwagen mit den<br />

Wechselbrücken im Gleisanschluss des Werks zur<br />

Verfügung.Per Mobiler (horizontaler Umschlagstechnik)<br />

werden die Wechselbehälter – ohne Kran – umgeschlagen,<br />

um auf diesem Weg die letzte Meile auf<br />

dem Werksgelände zurückzulegen.<br />

Beispiel Kecskemét:<br />

Auch am neuen Produktionsstandort in Ungarn setzen<br />

Daimler und <strong>DB</strong>SRA auf die innovative Mobiler-<br />

Technik. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Hungária ist für den<br />

Werksrangierdienst verantwortlich. Während die<br />

Tragwagen auf die Gleise des örtlichen Traileryards<br />

gestellt werden, rollen konventionelle Waggons direkt<br />

in die Werkshallen von Daimler.<br />

Beispiel Hamburg:<br />

Das Werk im Stadtteil Harburg südlich der Elbe produziert<br />

Vorder- und Hinterachsen, Pressteile sowie<br />

zahlreiche weitere Komponenten. Weil es über keinen<br />

eigenen Gleisanschluss verfügt, rollen die Züge zum<br />

DUSS-Terminal in Hamburg-Billwerder. Auf der „letzten<br />

Meile“ – in diesem Fall rund 20 Kilometer – übernehmen<br />

Lkw die Ver- und Entsorgung des Werks,<br />

alles koordiniert von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive.<br />

„Mit dem <strong>Rail</strong>-Net haben wir einen Teil unserer<br />

komplexen Logistikprozesse in eine <strong>Hand</strong> an <strong>DB</strong>SRA<br />

vergeben“, sagt Matthias Lohrengel. „Dabei verbinden<br />

wir mit diesem integrierten Konzept die Vorteile von<br />

Schiene und Straße – das heißt Leistungsfähigkeit,<br />

Zuverlässigkeit, Schnelligkeit, Flexibilität und Nachhaltigkeit<br />

– zum Nutzen von Daimler.“ Der 36-jährige<br />

Wirtschaftsingenieur weiß die Qualität und Innovation<br />

des Pakets zu schätzen. Daimler und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

<strong>Rail</strong> Automotive haben eine langfristige Zusammenarbeit<br />

vertraglich vereinbart.ok<br />

Kontakt | Martin Fildebrandt<br />

Telefon: +49 (0)6107 509-885<br />

martin.fildebrandt@dbschenker.eu<br />

ÜBERZEUGT:<br />

Matthias Lohrengel<br />

von Daimler ist<br />

zufrieden damit,<br />

wie das neue Netzwerk<br />

für den<br />

Stuttgarter Autobauer<br />

funktioniert.<br />

50 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

51


Customers & Projects<br />

Customers & Projects<br />

Betonplatten quer<br />

durch <strong>Europa</strong><br />

Verschönerung des Stadtzentrums Priština – und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und<br />

Logistics tragen ihr Scherflein dazu bei: Mit Transporten von<br />

Betonplatten in die Hauptstadt. Besonders die reibungslose Abwicklung<br />

eines internationalen Transports hat den Kunden beeindruckt.<br />

Heuchelheim<br />

Darmstadt<br />

Halb <strong>Europa</strong>:<br />

Über 1800 Kilometer rollten die Betonplatten<br />

für Pristina - davon zwischen<br />

Darmstadt und Skopje auf der Schiene.<br />

Sopron<br />

priŠtina<br />

Skopje<br />

Foto: Dirk Weyer<br />

Für ein Straßenbauprojekt in der kosovarischen<br />

Hauptstadt Priština hat <strong>DB</strong><br />

<strong>Schenker</strong> T<strong>aus</strong>ende Tonnen Straßenbelag<br />

eines namhaften Herstellers von Beton- und Naturstein<br />

transportiert – <strong>aus</strong> <strong>einer</strong> <strong>Hand</strong> und unter<br />

Nutzung mehrerer Verkehrsträger. „Hier können<br />

wir von <strong>einer</strong> intelligenten Verknüpfung des <strong>DB</strong><br />

<strong>Schenker</strong>-Produktportfolios sprechen“, sagt<br />

Thomas Lippuner, <strong>Rail</strong>-Logistics-and-Forwarding-Experte<br />

von der Fertrans AG, <strong>einer</strong> Tochter<br />

der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics. Bernd Hartmann,<br />

Leiter Regionalvertrieb von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> in<br />

Frankfurt ergänzt: „Der Transport hat über die<br />

<strong>Rail</strong>ports Straße und Schiene verbunden.“<br />

Die <strong>Rail</strong>ports von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> sind auf<br />

den Umschlag Straße-Schiene und die Lagerung<br />

von Waren spezialisiert. Ein ganzes Netz von<br />

<strong>Rail</strong>ports ist über <strong>Europa</strong> <strong>aus</strong>gespannt und bietet<br />

damit Unternehmen, die nicht über einen eigenen<br />

Gleisanschluss verfügen, die Möglichkeit zu<br />

umweltschonenden Schienengütertransporten.<br />

Wie im Fall der Plattenbauer <strong>aus</strong> dem hessischen<br />

Heuchelheim.<br />

Der Auftrag war umfangreich: 4.300 Tonnen<br />

Betonplatten, das sind umgerechnet 2.867 Paletten,<br />

mussten ins rund 1.800 Kilometer entfernte<br />

Priština geliefert werden. In der Hauptstadt des<br />

Kosovo sollen die Platten als Belag auf einem Platz<br />

im Stadtzentrum verbaut werden. Weil dort reger<br />

Bus- und Autoverkehr herrscht, sind die Platten<br />

bis zu 16 Zentimeter dick und – für mehr Trittsicherheit<br />

und als Schutz vor Umwelteinflüssen<br />

– mit Teflon beschichtet.<br />

Organisation, Koordination und Steuerung<br />

des Transports übernahm die Fertrans AG, <strong>Rail</strong><br />

Logistics and Forwarding (RLF) in der Schweiz.<br />

„Die Ware musste aufgrund des Gewichtes und der<br />

Beschaffenheit besonders gesichert werden. Deshalb<br />

haben wir die Paletten in geschlossenen<br />

Güterwagen transportiert“, erzählt der verantwortliche<br />

RLF-Manager Thomas Lippuner. Mit<br />

Lastwagen der TRANSA Spedition gelangten die<br />

Paletten vom Werk in Heuchelheim zum <strong>Rail</strong>port<br />

Darmstadt. „Wir sorgen dafür, dass die Ware nach<br />

Chargennummern sortiert in <strong>einer</strong> geschlossenen<br />

Halle gelagert und nach einem genauen Verladeplan<br />

auf die Schiene umgeschlagen wird“, sagt<br />

Bernd Rützel, Leiter des <strong>Rail</strong>ports Darmstadt.<br />

Anschließend fuhren die Waggons nach Sopron<br />

an der ungarischen Grenze. Unter der Regie von<br />

RLF bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics in Südosteuropa<br />

wurde der Weitertransport in Ganzzügen des Power<strong>Rail</strong>er-Zugsystems<br />

bis Skopje durchgeführt. In<br />

der mazedonischen Hauptstadt wurden die Platten<br />

erneut auf Lkw umgeladen, um sie schließlich über<br />

rund 90 Straßenkilometer zum Ziel zu bringen.<br />

Rund eine Woche waren die Steine insgesamt unterwegs.<br />

Der Kunde war mit der Transportabwicklung<br />

so zufrieden, dass <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> ein neuer<br />

Auftrag über weitere 5.000 Tonnen – 3.125 palettierte<br />

Betonplatten – ins H<strong>aus</strong> steht. an<br />

Kontakt | Bernd Hartmann<br />

Telefon: +49 (0)69 265-42905<br />

bernd.hartmann@dbschenker.eu<br />

Kontakt | Hinrich August<br />

Telefon: + 41 (0)81 750 06 15<br />

hinrich.august@fertrans.net<br />

52 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

53


Customers & Projects<br />

930<br />

Züge rollen hinter diesen Mauern<br />

Der Weg des Papiers<br />

ScandFibre Logistics setzt auf umweltfreundliche Papiertransporte.<br />

Das Unternehmen hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> beauftragt, jährlich 550.000<br />

Tonnen von Schweden nach Mitteleuropa zu befördern.<br />

Das papierlose Büro bleibt Zukunftsmusik,<br />

und Menschen lesen weiterhin gedruckte<br />

Zeitungen, Magazine und Bücher. Auch Verpackungspapier<br />

wird zunehmend nachgefragt. Traditionell<br />

liefern die <strong>aus</strong>gedehnten Wälder Schwedens<br />

dafür den Rohstoff, der von den vier großen Erzeugern<br />

BillerudKorsnäs, Holmen, Smurfit Kappa und Mondi<br />

zu Papier verarbeitet wird. ScandFibre Logistics<br />

(SFL), ein gemeinsames Tochterunternehmen der<br />

vier Hersteller, welches das Transportsystem <strong>Rail</strong> 11<br />

betreibt, hat jetzt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> damit beauftragt,<br />

die Papierrollen auf der Schiene zu transportieren.<br />

Seit März rollen wöchentlich sieben Güterzüge<br />

unter der Regie von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> mit jeweils<br />

1.500 Tonnen Papier von Schweden nach Mitteleuropa<br />

– die Jahresmenge beträgt 550.000 Tonnen.<br />

Zehn schwedische Papierfabriken verladen ihre Ware<br />

direkt in Waggons und buchen bei SFL den Transport<br />

nach Malmö. Moderne Mehrsystemloks übernehmen<br />

die Fracht und bringen sie zum Rangierbahnhof Maschen<br />

bei Hamburg. Dort werden die Wagengruppen<br />

sortiert zu ihren Endstationen in Deutschland, Österreich,<br />

Ungarn und Serbien.<br />

„Ich sehe unseren mehrjährigen Vertrag als Beginn<br />

<strong>einer</strong> leistungsstarken System-Partnerschaft, die immer<br />

effizientere und größere Transportströme bewegen<br />

wird“, sagt Martin Reiser, Key Account Manager<br />

bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. SFL koordiniert und steuert<br />

eine Flotte von 1.500 Waggons <strong>aus</strong> s<strong>einer</strong> Zentrale in<br />

Örebro – <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> liefert für deren Laufwege<br />

auch die Tracking-and-Tracing-Daten.<br />

Gestärkt wird die Wirtschaftlichkeit dieser Lieferketten<br />

durch Rückladungen, die in sechs Zügen pro<br />

Woche nach Schweden laufen. Sie machen derzeit<br />

noch rund ein Viertel der südwärts bewegten Tonnage<br />

<strong>aus</strong>. SFL und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> wollen dieses Geschäft<br />

<strong>aus</strong>bauen. Industrie und <strong>Hand</strong>el entdecken<br />

zunehmend die Chancen, die ihnen die entladenen<br />

Papier-Waggons auf dem Rückweg von Mitteleuropa<br />

nach Schweden bieten.<br />

Mit dem neuen Vertrag steigert SFL den Anteil<br />

der Schiene an den Papier-Exporten <strong>aus</strong> Schweden.<br />

Derzeit rollen 30 Prozent der Mengen in durchgehenden<br />

Zügen – dieser Modal Split soll wachsen zu<br />

Lasten der Kombination Schiff/Lkw und langlaufenden<br />

Lkw-Transporten.<br />

ok<br />

Kontakt | Andrew Kelly<br />

Telefon: +49 (0)6131 15-61645<br />

andrew.kelly@dbschenker.eu<br />

HOLZREICHTUM:<br />

Schweden gehört zu<br />

den waldreichsten<br />

Ländern der Welt.<br />

56 Prozent s<strong>einer</strong><br />

Fläche sind bewaldet.<br />

Foto: Mauritius Images<br />

Lokruf <strong>aus</strong> der<br />

Speicherstadt<br />

Wo einst Kaffee, Tee und Gewürze lagerten, hat die größte Modellbahn<br />

der Welt schon über zehn Millionen Menschen angelockt.<br />

54 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13


Making of<br />

Making of<br />

STELLWERK:<br />

Gitta Ahrndt stellt<br />

Weichen und Signale im<br />

Miniatur Wunderland.<br />

The Making of …<br />

Die Fotos dieser Ausgabe entstanden in <strong>einer</strong> Nachtund<br />

Nebel-Aktion im Miniatur Wunderland in Hamburg.<br />

Wie können zehn Meter lange Güterzüge<br />

zehn Millionen Schaulustige anlocken?<br />

Um dieses Geheimnis zu lüften, entsandte<br />

railways ein Fotografenteam in die Hamburger<br />

Speicherstadt zu Frederik und Gerrit Braun. Die Hamburger<br />

Brüder kamen vor zwölf Jahren auf die nicht<br />

ganz originelle Idee, sich eine Modelleisenbahn zuzulegen.<br />

Wovon große Jungs halt so träumen … Aber die<br />

Brauns träumten viel größer und mutiger – mit dem<br />

Ergebnis, dass die beiden heute Bahnchefs der größten<br />

Modell-Eisenbahn der Welt sind.<br />

Wo früher Kaffee, Tee und Gewürze lagerten, kreisen<br />

jetzt nicht nur fast 1.000 Züge: Die genialen Tüftler<br />

lassen inzwischen auch Autos fahren, Flugzeuge<br />

starten und landen und Schiffe durch echtes Wasser<br />

gleiten. Technik, die sie nicht kaufen konnten,<br />

entwickelten sie kurzerhand selbst. Ihr Miniatur<br />

Wunderland zählt mittlerweile zu den stärksten Touristenmagneten<br />

Hamburgs. Alt und Jung, Mann und<br />

Frau warten in langen Schlangen oft eine Stunde und<br />

länger auf Einlass. Und auch Redakteure und Fotografen<br />

bekamen in diesem Mikrokosmos leuchtende<br />

Augen, übrigens ganz unabhängig vom Geschlecht.<br />

Und so rollen durch diese railways-Ausgabe überwiegend<br />

Güterzüge im Maßstab 1:87 …<br />

Auch Dirk Weyer staunte nicht schlecht, als er<br />

diese Wunderwelt zum ersten Mal sah: „Jede kleine<br />

Ecke ist mit <strong>einer</strong> unglaublichen Detailverliebtheit<br />

gestaltet, das ist schon Wahnsinn.“ Vielen dieser<br />

Details ging der Hamburger Fotograf für railways auf<br />

die Spur und fotografierte zwei halbe Nächte im Miniatur<br />

Wunderland, exklusiv für diese railways-<br />

Ausgabe. Dabei setzte der 30-Jährige, der auf Still<br />

Life spezialisiert ist, in erster Linie eine Fachkamera<br />

vom Typ Sinar p3 mit einem Hasselblad Digitalrückteil<br />

ein. Die Kamera ermöglicht es im Gegensatz<br />

zu <strong>einer</strong> normalen Spiegelreflexkamera, die Schärfeebenen<br />

zu verschwenken.<br />

Maßgeblichen Anteil an diesem aufwendigen<br />

Shooting hatten auch railways-Bildredakteurin<br />

Stephanie Harke und Grafiker Matthis Eilers – und<br />

natürlich das Miniatur Wunderland selbst. railways<br />

bedankt sich insbesondere bei Gitta Ahrndt für umfangreiche<br />

Hilfestellung und bei „Fahrdienstleiter“<br />

Mike Costard, der die richtigen Loks und die notwendigen<br />

Waggons castete. Nur bei der hochmodernen<br />

Rangierlok Gravita, die <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> aktuell in<br />

großer Zahl beschafft, musste Costard passen: „Die<br />

hätten wir auch gern, aber sie ist momentan noch nicht<br />

als Modell im Maßstab 1:87 lieferbar.“<br />

ok<br />

AUF DER PIRSCH:<br />

Fotograf Dirk Weyer<br />

sondiert das ungewöhnliche<br />

Terrain<br />

(oben) und bannt<br />

den Schienengüterverkehr<br />

im Maßstab<br />

1:87 in s<strong>einer</strong> Spezialkamera<br />

(rechts).<br />

Das Miniatur<br />

Wunderland in Zahlen<br />

300 Mitarbeiter<br />

10 Millionen Besucher<br />

1.300 m 2 Ausstellungsfläche<br />

930 Züge<br />

13 Kilometer Gleislänge<br />

8.850 Autos<br />

215.000 Figuren<br />

www.miniatur-wunderland.de<br />

Goliath:<br />

Fotografen rangieren<br />

anders. Dirk Weyer<br />

bringt eine Lok in<br />

Stellung. Links werden<br />

die Fotos unmittelbar<br />

vor Ort elektronisch<br />

bearbeitet.<br />

In der railways-App: Wählen Sie hier Ihre Sprache <strong>aus</strong>.<br />

56 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

Fotos: Stephanie Harke<br />

57


Final Call<br />

nachgefragt<br />

Timon Heinrici über<br />

Modellbahnen<br />

Heinrici (56) ist Berlin-Korrespondent, Parlamentskorrespondent und<br />

Eisenbahn-Fachredakteur der Deutschen Verkehrs-Zeitung (DVZ),<br />

außerdem Chefredakteur des wöchentlichen Newsletters <strong>Rail</strong> Business.<br />

Zahlen, bitte!<br />

Kilometer lang wäre die<br />

Schlange, wenn man alle<br />

Container aneinanderreihte,<br />

die <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> 2012 per<br />

Seefracht über die Weltmeere<br />

schickte. Insgesamt<br />

waren es 1,9 Millionen TEU.<br />

Viele dieser Boxen rollten<br />

mit Zügen von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

<strong>Rail</strong> zu den Seehäfen Hamburg,<br />

Bremerhaven, Rotterdam<br />

oder Southampton –<br />

oder von dort ins kontinentale<br />

Hinterland.<br />

Quelle: <strong>DB</strong> Mobil 4/13<br />

Save the Date<br />

Kommende Messen und Branchenveranstaltungen mit Beteiligung von<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> – nutzen Sie die Gelegenheit zu einem persönlichen Treffen!<br />

24-27<br />

SEPTEMBER<br />

23-25<br />

OKTOBER<br />

28-31<br />

OKTOBER<br />

in Danzig (Polen)<br />

Die TRAKO ist die wichtigste Eisenbahnmesse in Polen – natürlich<br />

mit einem Stand der Landesgesellschaft <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska.<br />

www.trakofair.com<br />

in Berlin (Deutschland)<br />

Auch beim 30. Deutschen Logistik-Kongress der Bundesvereinigung Logistik<br />

(BVL) finden Sie die Stände von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics.<br />

www.bvl.de<br />

in Baltimore (USA)<br />

Das PPI Transport Symposium im US-Bundesstaat Maryland findet statt<br />

unter Beteiligung des Marktbereichs B<strong>aus</strong>toffe, Industrie und Konsumgüter<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />

www.transportsymposium.com<br />

Impressum<br />

Her<strong>aus</strong>geber<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> AG<br />

Marketing<br />

Rheinstraße 2, 55116 Mainz<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Hendric Fiege<br />

Leiter Marketing (V. i. S. d. P.)<br />

Annette Struth, Leiterin<br />

Marketing Communications<br />

Projektleitung<br />

Kirsten Häcker<br />

Telefon: +49 (0)6131 15-60137<br />

E-Mail: kirsten.haecker@ dbschenker.eu<br />

Verlag<br />

G+J Corporate Editors GmbH<br />

Stubbenhuk 10, 20459 Hamburg<br />

Redaktion<br />

Olaf Krohn (ok, Ltg.),<br />

Axel Novak (an)<br />

Gestaltung<br />

Ilga Tick (Ltg.), Ole Utikal, Matthis Eilers<br />

Fotoredaktion<br />

Stephanie Harke<br />

Druck<br />

Pfitzer GmbH & Co. KG, Renningen<br />

Ihr Kontakt zur Redaktion<br />

l-railways@dbschenker.eu<br />

ISSN 1867-9668<br />

Der Umwelt zuliebe auf umweltfreundlichem<br />

Papier gedruckt<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> im Internet:<br />

www.dbschenker.com<br />

Herr Heinrici, stimmt es übrigens, dass Sie<br />

als <strong>einer</strong> der renommiertesten Fachjournalisten<br />

Deutschlands sich an dieser Stelle<br />

erstmals als Modellbahn-Freund outen?<br />

Timon Heinrici: Ja, es ist wahr! Das habe ich<br />

noch nie öffentlich preisgegeben, auch <strong>aus</strong><br />

der Sorge, von manchem Gesprächspartner<br />

in der Branche belächelt zu werden. Ich<br />

möchte natürlich weiterhin auf Augenhöhe<br />

wahrgenommen werden.<br />

Was fasziniert Sie an Modellbahnen, etwa<br />

dem Miniatur Wunderland, wo die meisten<br />

Fotos dieser Ausgabe entstanden?<br />

Diese Anlage bewundere ich nicht nur wegen<br />

ihrer Detailbesessenheit, sondern auch dafür,<br />

dass sich alles andere auch bewegt, die Autos<br />

zum Beispiel. Sonst ist auf Modellbahnen ja<br />

alles außer den fahrenden Zügen selbst wie<br />

eingefroren. Hier wird die große Kunst sichtbar,<br />

Dinge so zu verkl<strong>einer</strong>n, dass sie echt<br />

wirken. Andererseits: Wer das Miniatur Wunderland<br />

gesehen hat, dem wird schlagartig<br />

klar, dass eine eigene Anlage<br />

im Keller von da an zu einem<br />

Schattendasein verurteilt ist.<br />

Und wie halten Sie es mit<br />

Ihrer eigenen Anlage?<br />

Ich besitze schon lange keine mehr, denn vor<br />

die eigene Anlage hat der Herr den Schweiß<br />

gesetzt, und diese Zeit mag ich dafür nicht<br />

mehr aufbringen. Ich bin also kein Infrastruktur-Betreiber<br />

mehr.<br />

Hatten Sie denn als Kind eine?<br />

Und wenn ja: Märklin oder Fleischmann?<br />

Ja, in Spurweite H0, von Fleischmann, das<br />

hatte mein Vater <strong>aus</strong>gesucht. Mich hat übrigens<br />

immer gestört, dass die Modellhäuschen<br />

maßstäblich zu klein sind, verglichen mit den<br />

Zügen. Also habe ich mir eine Kirche, und<br />

zwar die Stadtkirche von München-Pasing,<br />

maßstabsgerecht selbst <strong>aus</strong> Holz gebastelt.<br />

Die wurde dann zum übergroßen Kuckucksei<br />

m<strong>einer</strong> Anlage.<br />

Und was tun Sie mit den Loks und Zügen,<br />

die Sie noch besitzen?<br />

Meine Fahrzeugsammlung, übrigens in verschiedenen<br />

Maßstäben, verwahre ich fast<br />

staubfrei in Vitrinen.<br />

Hinter welchen Modellen und Typen sind<br />

Sie besonders her?<br />

Bin ich gar nicht, ich gehöre nicht zu den<br />

Sammlern, die alles haben müssen. Wer wie<br />

ich seit 30 Jahren Bahn-Fachredakteur ist,<br />

bekommt im Laufe der Zeit öfter eine Lok<br />

geschenkt, übrigens auch eine vom damaligen<br />

Bahnchef Hartmut Mehdorn, zu<br />

meinem 50. Geburtstag. Mein Lieblingsstück<br />

ist allerdings der ET 420, die alte Münchner<br />

S-Bahn in der ganz frühen blauen Lackierung.<br />

Die habe ich mir mit 17 Jahren selbst<br />

gekauft. Meine Ersparnisse beliefen sich damals<br />

auf 237 Mark, und das gute Stück kostete<br />

198 Mark. Das gab damals richtig Stress<br />

mit meinen Eltern.<br />

Inwiefern hilft Ihnen Ihr Faible bei der<br />

Arbeit als Eisenbahn-Experte?<br />

Ohne die Modelleisenbahn hätte es den Eisenbahn-Fachredakteur<br />

Heinrici bei der DVZ<br />

nicht gegeben.<br />

Interview: Olaf Krohn<br />

Fotos: privat; <strong>DB</strong> Museum Nürnberg<br />

Plakat von 1929 <strong>aus</strong> dem <strong>DB</strong> Museum in Nürnberg<br />

zeitzeichen<br />

Kundendienst<br />

damals<br />

Wie sich Bilder und Begriffe gleichen – und wie sehr sie<br />

sich doch unterscheiden. Dafür liefert dieses Plakat von<br />

1929 jede Menge Anschauungsmaterial. In Berlin hatte<br />

damals gerade eine zentrale „Reichsbahn-Auskunftei“<br />

ihre Tore geöffnet, um den vielen Kunden angesichts<br />

des damaligen Tarifdickichts eine qualifizierte Beratung<br />

anbieten zu können. Sie sei „mit besonders tarifkundigen<br />

und sprachgewandten Beamten besetzt, die<br />

eine zuverlässige Beratung der Verkehrstreibenden auf<br />

allen Gebieten des Tarifwesens soweit als irgend möglich<br />

gewährleisten.“ Die Reichsbahn musste sich in den<br />

späten 1920er-Jahren erstmals der aufkommenden Konkurrenz<br />

durch den Lkw erwehren. Die Auskunftei sollte<br />

also für Preistransparenz sorgen, und das kam offenbar<br />

gut an: 60.791 Kunden meldeten sich im Lauf des Jahres<br />

1929. Heute gilt für den auf dem Plakat genannten Kontakt<br />

„Fernruf B 1 KURFÜRST 4085“ übrigens: Kein Anschluss<br />

unter dieser Nummer! ok<br />

Neukundeninfo:<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> AG<br />

Marketing<br />

Rheinstraße 2<br />

55116 Mainz<br />

E-Mail: neukundenservice@dbschenker.eu<br />

Service-Nummer Neukundeninfo:<br />

Tel. 0203 9851 9000<br />

Die Ausgabe 03 | 13<br />

von railways erscheint<br />

im Juli 2013.<br />

58 <strong>Rail</strong>ways 02 | 13<br />

59


<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> AG<br />

Marketing<br />

Rheinstraße 2<br />

55116 Mainz<br />

Internet: www.dbschenker.com<br />

E-Mail: neukundenservice@dbschenker.eu<br />

Service-Nummer Neukundeninfo:<br />

Tel. 0203 98519000

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