herunterladen - Raiffeisen Leasing GmbH
herunterladen - Raiffeisen Leasing GmbH herunterladen - Raiffeisen Leasing GmbH
Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf Das Kundenmagazin der Raiffeisen-Leasing 1|2009 Aktuelle Trends im Leasinggeschäft Menschen Immobilien Wohnbau Ingo de Buhr Rivergate am Handelskai Schöner Leben
- Seite 2 und 3: Postgebühr bar bezahlt, Verlagspos
- Seite 4 und 5: menschen Der Tausendsassa Den Begri
- Seite 6 und 7: echt&steuer Vorsorgen? Sicher! Foto
- Seite 8 und 9: echt&steuer Klare Verhältnisse Mit
- Seite 10 und 11: echt&steuer Wesentliche Änderungen
- Seite 12 und 13: coverstory Aktuelle Trends im Leasi
- Seite 14 und 15: Trend 1: Verstärkte Nachfrage nach
- Seite 16 und 17: coverstory Raiffeisen-Leasing als
- Seite 18 und 19: coverstory A-Leasing, unsere italie
- Seite 20 und 21: immobilien gewerblich Ein Projekt m
- Seite 22 und 23: immobilien gewerblich Runderneuert
- Seite 24 und 25: immobilien gewerblich Fotos: RLB Bu
- Seite 26 und 27: ökoprojekte Großer Wind und klein
- Seite 28 und 29: eportage Die Energie kann man sich
- Seite 30 und 31: kundenporträt Lebensgefühl „Bio
- Seite 32 und 33: lifestyle Jedem sein Chef-Menü Der
- Seite 34 und 35: facts&figures 18000 15000 12000 900
- Seite 36: Postgebühr bar bezahlt, Verlagspos
Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />
Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 1|2009<br />
Aktuelle Trends im<br />
<strong>Leasing</strong>geschäft<br />
Menschen<br />
Immobilien<br />
Wohnbau<br />
Ingo de Buhr<br />
Rivergate am Handelskai<br />
Schöner Leben
Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />
inhalt<br />
Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 1|2009<br />
Aktuelle Trends im<br />
<strong>Leasing</strong>geschäft<br />
Menschen<br />
Immobilien<br />
Wohnbau<br />
Ingo de Buhr<br />
Rivergate am Handelskai<br />
Schöner Leben<br />
editorial ANDREA WEBER 3<br />
Der Tausendsassa<br />
Ingo de Buhr, Chef der deutschen<br />
PROKON Nord, setzte<br />
schon vor Jahren auf zukunftsweisende<br />
Technologien.<br />
Seite 4<br />
Vorsorgen? Sicher!<br />
Der Erwerb einer Eigentumswohnung<br />
zum Zwecke der Vermietung<br />
ist ein gutes Investment.<br />
Seite 6<br />
menschen<br />
DI Ingo de Buhr. 4<br />
steuer<br />
Vorsorgewohnungen:<br />
Steuerliche Rahmenbedingungen. 6<br />
recht<br />
Die Grundbuchsnovelle 2008 hat<br />
einige Veränderungen gebracht. 8<br />
kommentar<br />
GF MAG. MICHAEL OHNER:<br />
Erfolgreiches Jahr trotz Finanzkrise 11<br />
coverstory<br />
Kundenorientierte Zusatzdienstleistungen<br />
erfreuen sich großer Akzeptanz. 12<br />
meinung<br />
GF MAG. PETER ENGERT:<br />
Kundennähe als Vorteil in der Krise. 19<br />
Neue Rubrik<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> präsentiert<br />
ihre Ökoprojekte: vom<br />
Windpark bis zur Photovoltaik,<br />
von Schweden bis Bulgarien.<br />
Seite 26<br />
immobilien gewerblich<br />
Rivergate: Projekt mit Signalwirkung. 20<br />
Großprojekt für RL-Nordic Oy. 20<br />
Im Zentrum: Schöck baut auf Linz. 21<br />
Sportzentrum Zeltweg runderneuert. 22<br />
Projekt Linser Areal: Schule & Shops. 23<br />
Zubau für <strong>Raiffeisen</strong> Finanz Center. 24<br />
2 Leas•mich
editorial<br />
Aktuelle Trends<br />
im <strong>Leasing</strong>geschäft<br />
Innovationskraft und Leistungsvielfalt<br />
ist Basis und Essenz<br />
aller erfolgreichen Unternehmen.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> proudly<br />
presents: Angebot mit besonderem<br />
Mehrwert.<br />
Seite 12<br />
wohnbauprojekte<br />
Schöner Leben in Wien und Stockholm. 25<br />
ökoprojekte<br />
Großer Wind um Kavarna. 26<br />
Kraftwerk liefert Strom und Schnee. 27<br />
Erster Windpark in Schweden. 27<br />
reportage<br />
Die Energie kann man sich sparen. 28<br />
Business Center für Firmenautos. 29<br />
kundenporträt<br />
Ein „Bionier“ in Sachen Ernährung. 30<br />
lifestyle<br />
Jedem sein Chef-Menü. 32<br />
facts & figures 34<br />
OFFENLEGUNG GEMÄSS §25 MEDIENGESETZ Eigentümer: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
GesmbH., Hollandstraße 11–13, 1020 Wien Gesellschafter: <strong>Raiffeisen</strong> Zentralbank<br />
Österreich AG (51%), sämtliche <strong>Raiffeisen</strong> Landeszentralen (49%)<br />
Geschäftsführer: Mag. Peter Engert, Mag. Karlheinz Sandler, Mag. Michael Ohner<br />
Geschäftstätigkeit: Sämtliche Formen des Maschinen- und Geräteleasings, Kfz- und<br />
Immobilien-<strong>Leasing</strong>s, Bauträgergeschäfte und umfassende Dienstleistungen sowie<br />
Öko-Energieprojekte<br />
IMPRESSUM Medieninhaber: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong>., Hollandstr.11–13, 1020 Wien,<br />
Tel. 01 71601-8440, Fax: DW 8448, Internet-Adresse: http://www.raiffeisen-leasing.at,<br />
E-Mail-Adresse: leasing@rl.co.at Herausgeber: Prok. Andrea Weber<br />
Koordination: Ulrike Capelare Produzent: Verlagsgruppe NEWS Gesellschaft m.b.H.,<br />
FN 183971 HG, Taborstr. 1–3, 1020 Wien Geschäftsführung: Dkfm. Helmut Hanusch<br />
Objektleitung: Klaus Edelhofer Redaktionsbüro: Vojtisek KEG, E-Mail-Adresse:<br />
act.vojtisek@aon.at Grafische Gestaltung: Greiner & Greiner, 1050 Wien<br />
Fotos: Wo nicht anders angegeben: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Buenos Dias, Fotolia<br />
Herstellung: Sibylle Bauer Druck: Druckerei Berger, 3580 Horn<br />
Vertrieb: Mediaprint-Zeitschriftenvertriebsgesellschaft, 1235 Wien<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong> übernimmt keine Haftung oder Garantie für die<br />
Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen.<br />
Mehr Wert!<br />
Neuen Standards ging meist ein eindeutiger Trend voraus – das ist in der<br />
Wirtschaft nicht anders als in jedem anderen Lebensbereich. Über Erfolg<br />
oder Misserfolg entscheidet immer der Markt. Umgesetzt auf die Wirtschaft<br />
heißt das, dass nur von Dauer ist, was einen besonderen Mehrwert<br />
bietet. Im Wettbewerb um den Kunden hebt sich jener ab, der einen Zusatznutzen<br />
offerieren kann. Das kann im Finanzdienstleistungsbereich ein<br />
Steuervorteil, ein verbessertes Rating oder ein reduzierter Aufwand sein.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hat diesem Aspekt seit jeher große Bedeutung beigemessen.<br />
Dass wir mit unseren Produktinnovationen den hohen Ansprüchen<br />
der Kunden gerecht werden, schlägt sich in der Tatsache<br />
nieder, dass <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> seit Jahren europaweit die Marktführerschaft<br />
unter den <strong>Leasing</strong>gesellschaften innehat.<br />
In unserer Coverstory stellen wir Ihnen diesmal einige kundenorientierte<br />
Zusatzdienstleistungen vor, die sich bereits jetzt großer Akzeptanz<br />
erfreuen. Wie Asset-Based-Finanzierungen, Operate <strong>Leasing</strong>-Modelle<br />
und die Abwicklung des Baumanagements im Detail funktionieren, erläutern<br />
unsere Fachautoren ab Seite 12. Europaweit agierende Unternehmen<br />
werden sich zudem über interessante Steuergestaltungsmöglichkeiten<br />
im internationalen Immobilien-<strong>Leasing</strong> freuen, die durch unsere<br />
Auslandstöchter, die über großes Know-how in diesem Bereich verfügen,<br />
abgewickelt werden können.<br />
Ökonomie und Ökologie schließen einander nicht aus, ganz im Gegenteil.<br />
So sind Alternativen zur konventionellen Energiegewinnung mittlerweile<br />
sogar eine ökonomische Notwendigkeit geworden. Dies gilt bei der<br />
Errichtung und Erhaltung einer Immobilie ebenso wie beim Güterverkehr.<br />
Am 2. April geht das bereits vierte – von <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> initiierte<br />
Ökologiegespräch – über die Bühne, das sich dieser Thematik widmen<br />
wird. Eine Expertenrunde, bestehend aus Dr. Ferry Maier, Generalsekretär<br />
des Österreichischen <strong>Raiffeisen</strong>verbandes, Mag. Carl Manzano, Direktor<br />
des Nationalparks Donau-Auen, Hubert Mierka, Geschäftsführer des<br />
Mierka Donauhafen Krems, Mag. Manfred Seitz, Geschäftsführer der via<br />
donau, Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft, und Mag. Philip<br />
Weller, Generalsekretär der Internationalen Kommission Schutz der<br />
Donau, wird das Potenzial der Binnenschifffahrt als alternativer, ökonomischer<br />
und ökologischer Transportweg diskutieren. Ich lade Sie herzlich<br />
ein, sich an diesem spannenden Wettstreit der Ideen zu beteiligen und<br />
bitte um Ihre Anmeldung mittels beiliegendem Antwortfax.<br />
Auf einen anregenden Abend mit vielen Diskutanten freut sich<br />
Ihre Andrea Weber<br />
ANDREA WEBER<br />
Leiterin Marketing und PR<br />
in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
NUMMER 1|FEBRUAR 2009 3
menschen<br />
Der Tausendsassa<br />
Den Begriff „Energiekrise“ kennt er nur vom Hörensagen.<br />
Lange vor den Turbulenzen rund um Öl & Gas<br />
setzte der 43-jährige PROKON Nord-Chef de Buhr<br />
auf zukunftsweisende Technologien.<br />
Bereits als Student wäre Ingo de Buhr,<br />
Diplomingenieur und geschäftsführender<br />
Gesellschafter der deutschen<br />
PROKON Nord, als „Alternativer“ durchgegangen,<br />
wenn auch nicht unbedingt<br />
im herkömmlichen Sinne. Während seines<br />
Technikstudiums an der TU Berlin,<br />
das er mit Auszeichnung abschloss,<br />
fand er den Bereich erneuerbare Energie<br />
so aufregend, dass er vom Start seines<br />
Berufslebens weg dieser Materie treu<br />
blieb. Sein ganz persönliches Interesse,<br />
aber auch ein gutes Gespür für künftige<br />
Entwicklungen führten ihn als jungen<br />
Projektingenieur zu ersten Erfahrungen<br />
in der Planung erneuerbarer Energieanlagen.<br />
Schon während des Praktikums<br />
in Aurich reifte sein Entschluss, alternative<br />
Wege zu beschreiten und seine eigenen<br />
Ideen zu verwirklichen.<br />
Ausgestattet mit den technischen und<br />
betriebswirtschaftlichen Kenntnissen<br />
gründete der Norddeutsche mit knapp<br />
30 Jahren gemeinsam mit zwei Kollegen<br />
das erste eigene Unternehmen: die<br />
Prokon Projektierungs- und Betriebsführungsgesellschaft<br />
für regenerative<br />
Energiesysteme. Auf de Buhrs persönlicher<br />
Agenda standen neben der Projektplanung<br />
noch die Erstellung von Finanzierungsplänen,<br />
die Entwicklung von<br />
Fondskonzepten und der Vertrieb derselben.<br />
Ein riesiger Aufgabenbereich,<br />
selbst für einen in allen kaufmännischen<br />
Belangen versierten Tausendsassa.<br />
„Den Geldgebern und Finanzierungspartnern<br />
musste ich natürlich ein umfassendes<br />
Instrumentarium zur Verfügung<br />
stellen, bevor sie bereit waren,<br />
Geld in ein alternatives Zukunftsprojekt<br />
zu investieren“, erläuterte de Buhr. Und<br />
bei Anlagen dieser Größenordnung geht<br />
es um gewaltige Summen.<br />
1997 war dann das eigentliche Gründungsjahr<br />
der PROKON Nord, deren<br />
Kerngeschäft neben der Planung auch<br />
die Durchführung von Genehmigungsverfahren,<br />
die Finanzierung sowie den<br />
Bau und Betrieb von regenerativen Energiesystemen<br />
umfasste.<br />
1999 begann de Buhr mit der Errichtung<br />
eines Offshore-Windparks in der<br />
Nordsee. An den Gestaden der Meere<br />
sieht der Techniker auch heute noch das<br />
größte Potenzial. „Speziell die Anlagen<br />
in der Nordsee werden von Windgeschwindigkeiten<br />
gespeist, die auf dem<br />
Land einfach nicht vorherrschen. Das<br />
ermöglicht eine optimale Ausnutzung<br />
der Anlage durch sehr hohe Volllaststundenzahlen<br />
von 4.000 h pro Jahr.“<br />
Nach der bundesweit ersten Offshore-Genehmigung<br />
baute er parallel<br />
die ersten Tochtergesellschaften in<br />
Großbritannien und der Mongolei auf,<br />
die sich erfolgreich an landeseigenen<br />
Bereits vor zehn Jahren errichtete<br />
de Buhr seinen ersten Offshore-Windpark<br />
in der Nordsee.<br />
4 Leas•mich
„Die professionelle Abarbeitung<br />
von komplexen Großprojekten<br />
hat mich überzeugt.“<br />
INGO DE BUHR | Chef der PROKON Nord<br />
Ausschreibungsverfahren beteiligten. In<br />
Frankreich, wo 2005 das erste Mal ein<br />
Auswahlverfahren stattfand, wurde sein<br />
Offshore-Windpark als einziges von zehn<br />
Projekten ausgewählt.<br />
Im Jahr 2003 übernahm PROKON<br />
Nord die Multibrid Entwicklungsgesellschaft<br />
mbH in Bremerhafen, die mit einer<br />
elektrischen Kapazität von 5 MW eine<br />
der größten Windenergieanlagen der<br />
Welt, speziell im Offshore-Betrieb, herstellt.<br />
Im Oktober 2007 wurden 51 % der<br />
Anteile an die Areva-Gruppe verkauft.<br />
Die Franzosen sind im Bereich der<br />
Errichtung und des Betriebes von kohlendioxidausstoßfreien<br />
Elektrizitätskraftwerksanlagen,<br />
insbesondere Atomkraftanlagen,<br />
aber auch Windkraft weltweit<br />
über ein Vertriebs- und Produktionsnetzwerk<br />
tätig. „Jede Errichtung eines<br />
Offshore-Windparks bedeutet eine Milliardeninvestition.<br />
Mit Areva haben wir<br />
einen Partner, der die dafür notwendige<br />
finanzielle Stärke bringt und der den<br />
Ausbau regenerativer Energie durch<br />
Windkraft stark forciert“, weiß de Buhr<br />
um die eigenwillige Optik dieses Energiemixes.<br />
Der große Vorteil sei, dass<br />
Areva gerade im Bereich Offshore große<br />
Anstrengungen unternehme, Kompetenz<br />
einzukaufen.<br />
Nach wie vor ist Windkraft zwar ein<br />
wichtiges Standbein, aber beileibe nicht<br />
das einzige. Seit 2002, mit der Übernahme<br />
dieses zertifizierten Entsorgungsbetriebs,<br />
wickelt die Biro <strong>GmbH</strong><br />
für PROKON Nord Einkauf, Aufbereitung,<br />
Sortierung und Vermarktung von<br />
Altholz aus aller Herren Länder ab. Die<br />
von PROKON Nord errichteten Biomasseheizkraftwerke<br />
Papenburg, Hamburg<br />
und Emlichheim verwerten derzeit zudem<br />
ca. 500.000 Tonnen Altholz, womit<br />
die PROKON Nord zu den größten Biomassenutzern<br />
Deutschlands zählt.<br />
Ein weiteres wichtiges Projekt ist die<br />
Bioethanolanlage Stade, welche sich<br />
derzeit in der Inbetriebnahmephase befindet.<br />
Die Projekte Emlichheim und<br />
Stade wurden mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
in Wien realisiert. Die Ansprechpartner<br />
aus dem ersten gemeinsamen Projekt,<br />
wo es noch keine deutsche <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong>-Tochter gab, bleiben auch beim<br />
zweiten Projekt dieselben. „Die professionelle<br />
Abarbeitung von komplexen<br />
Großprojekten hat mich schon bei unserer<br />
ersten Zusammenarbeit 2006 überzeugt,<br />
daher gab es keinen Grund für<br />
mich, das zweite Projekt nicht ebenso<br />
mit demselben eingespielten und verlässlichen<br />
Team zu realisieren.“<br />
Termintreue und Verlässlichkeit: das<br />
wird auch bei jenen Projekten, die gerade<br />
in Vorbereitung sind, eine wichtige<br />
Rolle spielen. Denn der Techniker aus<br />
Leidenschaft hat immer neue Ideen.<br />
Nachdem de Buhr 2007 den Rotorblätterhersteller<br />
PN Rotor gründete, begann<br />
er ein Jahr später mit dem Bau einer<br />
Eisengießerei für Großgussteile, wie sie<br />
für Dampfturbinen, Verdichter und die<br />
Expolorationsindustrie benötigt werden.<br />
„Eine schnellere Lieferbereitschaft für<br />
die eigenen Anlagen und die Tatsache,<br />
dass sämtliche vergleichbare Anbieter<br />
von Windkraftanlagen im 5-MW-Bereich<br />
noch über keine eigene Gießereikapazität<br />
verfügen, lässt eine hohe Auslastung<br />
unseres Werks erwarten – auch durch<br />
den Gussteilbedarf der Mitbewerber“,<br />
erläutert de Buhr die Motivation für die<br />
Diversifizierung seines Kerngeschäfts,<br />
der bislang mit seinen Unternehmensentscheidungen<br />
immer frühzeitig die<br />
Zeichen der Zeit erkannte.<br />
Wer beruflich so eingeteilt ist, mag<br />
es dafür privat etwas ruhiger. Er liest<br />
gern, geht ins Theater, hört Musik und ist<br />
oft mit seiner Frau Carolin und den drei<br />
halbwüchsigen Kindern in Wien. Seit<br />
dem ersten Kontakt, der 2005 erfolgte,<br />
pflegt er auch einen freundschaftlichen<br />
Umgang mit seinen wichtigsten Ansprechpartnern<br />
in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />
Mit ihnen läuft er seither regelmäßig<br />
die gesamte Strecke des traditionellen<br />
Wien-Marathons – „abgesehen vom<br />
Vorjahr, wo mich eine heftige Verkühlung<br />
erwischte und deshalb nur der<br />
Halbmarathon drin war.“ Also, der Mann<br />
hat definitiv einen langen Atem ...ı<br />
NUMMER 1| FEBRUAR 2009 5
echt&steuer<br />
Vorsorgen? Sicher!<br />
Foto: Alexander Wulz<br />
Der Erwerb einer Eigentumswohnung zum Zwecke der Vermietung<br />
gewinnt an Bedeutung. Ein gutes Investment, vorausgesetzt, es werden<br />
einige steuerliche Bestimmungen beachtet.<br />
MAG. ANDREAS SCHEIBLECKER, RAIFFEISEN-LEASING<br />
Die Entwicklung auf den Kapitalmärkten<br />
im letzten Jahr und die öffentliche<br />
Diskussion über die Sicherheit des staatlichen<br />
Pensionssystems führten dazu,<br />
dass private Anleger verstärkt nach sicheren<br />
Veranlagungsformen suchen.<br />
Neben zahlreichen anderen Instrumenten<br />
hat sich dabei das Konzept der sogenannten<br />
Vorsorgewohnungen etabliert.<br />
Die Grundidee ist die Investition in<br />
eine inflationssichere Immobilie, um damit<br />
eine langfristig gesicherte Rendite<br />
zu erzielen. Nach einigen Jahren sollte<br />
die Wohnung, je nach Lage, eine deutliche<br />
Wertsteigerung erfahren haben. So<br />
kann man aus dieser Immobilie auch für<br />
die Zeit nach der Pensionierung ein zusätzliches<br />
Einkommen lukrieren, um den<br />
persönlichen Lebensstandard (Stichwort<br />
„Pensionslücke“) zu sichern.<br />
Es gibt dabei eine Reihe steuerlicher<br />
Rahmenbedingungen, die im Folgenden<br />
kurz beleuchtet werden.<br />
Grundkonzeption<br />
Ausgangsbasis des Konzeptes der Vorsorgewohnung<br />
ist der Erwerb einer Eigentumswohnung<br />
mit der Absicht, diese<br />
zu vermieten. Die Finanzierung des Ankaufs<br />
erfolgt dabei mit einem, je nach<br />
spezifischer persönlicher wirtschaftlicher<br />
und steuerlicher Lage, unterschiedlichem<br />
Mix aus Eigen- und Fremdmitteln.<br />
Üblicherweise entstehen anfangs steuerliche<br />
Verluste, da die Zinsen der aufgenommenen<br />
Fremdmittel zuzüglich der<br />
steuerlich absetzbaren Abschreibung<br />
(siehe dazu unten mehr) zu Beginn der<br />
Laufzeit oft die Mieteinnahmen übersteigen.<br />
Diese steuerlichen Verluste können<br />
mit anderen positiven Einkünften z. B.<br />
aus nichtselbständiger Arbeit verrechnet<br />
werden und reduzieren damit die<br />
Gesamtsteuerbelastung. Dadurch entsteht<br />
ein nicht unerheblicher Steuerspareffekt.<br />
Je nach Höhe des steuerpflichtigen<br />
Einkommens kann es zu einer<br />
Steuerminderung von bis zu 50 %<br />
der steuerlichen Verluste kommen, d. h.<br />
bei einem steuerlichen Verlust in Höhe<br />
von EUR 10.000 reduziert sich die Steuerbelastung<br />
um bis zu EUR 5.000.<br />
Aufgrund von im Rahmen der Fremdfinanzierung<br />
durchgeführten Tilgungen<br />
reduziert sich der Zinsaufwand, sodass<br />
sich später – idealerweise nach Erreichen<br />
des Pensionsalters und damit bei<br />
entsprechend niedrigeren Einkünften<br />
und Progression – ein steigender Überschuss<br />
der Mieterträge über die Ausgaben<br />
und dadurch das beabsichtigte Zusatzeinkommen<br />
ergibt.<br />
Vorsorgewohnungen sind als Immobilien<br />
üblicherweise mit einer gewissen<br />
Inflationssicherheit versehen, da Grund<br />
und Boden als volkswirtschaftlich knappes<br />
Gut gilt und nicht beliebig vermehrbar<br />
ist, während die Werthaltigkeit der<br />
Mieteinnahmen durch Indexanpassung<br />
inflationssicher ist.<br />
Einkommensteuer<br />
Die Vermietung von Eigentumswohnungen<br />
zählt steuerlich zu den Einkünften<br />
aus Vermietung und Verpachtung. Damit<br />
gehört die Vermietung von Eigentumswohnungen<br />
zu den sogenannten Überschusseinkunftsarten,<br />
d. h. es wird zur<br />
Ermittlung der Einkünfte der Überschuss<br />
der Mieterträge („Einnahmen“) über die<br />
mit der Erzielung dieser Einnahmen verbundenen<br />
Ausgaben („Werbungskosten“)<br />
festgestellt.<br />
Eventuelle Gewinne aus der Veräußerung<br />
der Einkunftsquelle (= Eigentumswohnung)<br />
bleiben im Rahmen der<br />
Einkunftsart Vermietung und Verpachtung<br />
unbeachtlich. Der Verkauf der<br />
Eigentumswohnung kann jedoch zu einem<br />
sogenannten Spekulationsgewinn<br />
gemäß § 30 EStG führen. Ein solcher<br />
Spekulationsgewinn liegt dann vor,<br />
wenn diese Transaktion innerhalb von<br />
zehn Jahren nach dem Erwerb erfolgt. In<br />
diesem Falle wäre der Spekulationsgewinn<br />
(Verkaufspreis abzüglich ursprünglicher<br />
Anschaffungskosten) zu<br />
versteuern. Eine Veräußerung nach<br />
mehr als zehn Jahren nach Erwerb führt<br />
dagegen üblicherweise zu keinem steuerlich<br />
relevanten Einkommen und damit<br />
zu keiner Steuerpflicht.<br />
Die Einnahmen aus der Vermietung<br />
(= Mieterträge) können mit den sogenannten<br />
Werbungskosten verrechnet<br />
werden. Als Einkünfte gelten nur die Differenz<br />
aus Mieterträgen abzüglich Werbungskosten<br />
– also sind nur diese zu<br />
versteuern. Zu den Werbungskosten<br />
zählen insbesondere:<br />
ÿ Zinsen aus der Finanzierung,<br />
ÿ Absetzung für Abnutzung (AfA) –<br />
1,5 % des Gebäudeanteiles, d. h. von<br />
den Gesamtanschaffungskosten ist<br />
der Grundstücksteil auszuscheiden,<br />
der steuerlich nicht abnutzbar ist,<br />
ÿ Nebenkosten der Finanzierung (Kreditgebühr,<br />
etc.) und<br />
ÿ sonstige Kosten der Verwaltung der<br />
Immobilie (z. B. Hausverwaltung etc.).<br />
6 Leas•mich
Im Rahmen der einkommensteuerlichen<br />
Wertung der Vermietung von Eigentumswohnungen<br />
ist darauf zu achten,<br />
dass innerhalb eines angemessenen<br />
Zeitraumes ein steuerlicher Totalüberschuss<br />
erreicht werden muss. Dieses<br />
Erreichen des Totalüberschusses ist<br />
dem zuständigen Finanzamt auf Anforderung<br />
durch eine Planrechnung nachzuweisen.<br />
Dieser Totalüberschuss ist erreicht,<br />
wenn für den Planungszeitraum<br />
die späteren kumulierten steuerlichen<br />
Gewinne die kumulierten steuerlichen<br />
Verluste der Anfangsphase übersteigen.<br />
Kann ein solcher steuerlicher Totalüberschuss<br />
nicht dargelegt werden, so sind<br />
die entstehenden Verluste nicht mit anderen<br />
Einkünften ausgleichsfähig. Man<br />
spricht in diesem Zusammenhang von<br />
steuerlich nicht zu berücksichtigender<br />
„Liebhaberei“. Bei der Anschaffung einer<br />
Vorsorgewohnung ist darauf zu achten,<br />
dass durch entsprechende Aufteilung in<br />
Eigen- und Fremdmittel die Erreichung<br />
eines Totalüberschusses möglich ist.<br />
Umsatzsteuer<br />
Der Käufer einer Vorsorgewohnung fungiert<br />
als Unternehmer im Sinne des Umsatzsteuergesetzes<br />
(UStG). Die Vermietung<br />
von Wohnungen unterliegt grundsätzlich<br />
dem 10%igen begünstigten Umsatzsteuersatz.<br />
Der Kauf der Wohnung<br />
erfolgt vom Bauträger üblicherweise umsatzsteuerpflichtig.<br />
Es handelt sich hier<br />
um eine Sonderregelung, da Umsätze<br />
mit Immobilien in der Regel umsatzsteuerfrei<br />
sind. Diese Umsatzsteuerfreiheit ist<br />
jedoch eine sogenannte unechte Befreiung,<br />
d. h. ein Bauträger, der eine Eigentumswohnung<br />
errichtet und diese umsatzsteuerfrei<br />
verkauft, kann die im Rahmen<br />
der Errichtung durch die Baukosten<br />
angefallenen Umsatzsteuerbeträge (=<br />
Vorsteuer) selbst nicht abziehen. Seit einigen<br />
Jahren gibt es nun eine Option auf<br />
normale Steuerpflicht (§ 6 Abs. 2 UStG),<br />
was bedeutet, dass der Verkäufer die Immobilie<br />
mit normaler Umsatzsteuer verkauft.<br />
Dadurch handelt es sich um ein<br />
normal umsatzsteuerpflichtiges Geschäft,<br />
das dem Verkäufer den Vorsteuerabzug<br />
auf die Errichtungskosten ermöglicht.<br />
Andererseits kann der Käufer,<br />
der die Immobilie selbst wieder als Unternehmer<br />
nutzt, den Vorsteuerabzug<br />
geltend machen. Insgesamt ergibt sich<br />
dadurch eine Reduzierung des Nettopreises<br />
für den Käufer einer solchen Vorsorgewohnung.<br />
Voraussetzung dafür ist,<br />
dass der Käufer ebenfalls Unternehmer<br />
im Sinne des UStG ist, d. h. die Vorsorgewohnung<br />
zur Erzielung von umsatzsteuerpflichtigen<br />
Umsätzen verwendet.<br />
Gegebenenfalls ist vom Käufer der Vorsorgewohnung<br />
von einer weiteren Option<br />
auf normale Umsatzsteuerpflicht Gebrauch<br />
zu machen, wenn die gesamten<br />
Jahresumsätze des Anlegers unter einer<br />
bestimmten Höhe liegen.<br />
In diesem Zusammenhang ist darauf<br />
zu achten, dass bei einer Veräußerung<br />
(sollte dabei nicht neuerlich auf normale<br />
Umsatzsteuerpflicht optiert werden können)<br />
oder bei einer Beendigung der<br />
umsatzsteuerlichen Vermietung innerhalb<br />
von zehn Jahren die Vorsteuer anteilig<br />
– sie reduziert sich jährlich um ein<br />
Zehntel – an den Fiskus zurückzubezahlen<br />
ist.<br />
Grunderwerbsteuer<br />
Der Kauf einer Eigentumswohnung unterliegt<br />
der Grunderwerbsteuer. Gemeinsam<br />
mit der Eintragungsgebühr beträgt<br />
diese Belastung 4,5 % vom Kaufpreis.<br />
Einkommensteuerrechtlich wird der beim<br />
Kauf entstandene Grunderwerbsteuerbetrag<br />
anteilig auf den Gebäudeanteil und<br />
den Grundanteil verteilt und zählt zu den<br />
Anschaffungsnebenkosten, die im Falle<br />
des Gebäudeanteils der steuerlichen Absetzung<br />
für Abnutzung (AfA) unterliegen.<br />
Zusammenfassung<br />
Die Anschaffung einer Eigentumswohnung<br />
zum Zwecke der Vermietung und<br />
damit in weiterer Folge als private Pensionsvorsorge<br />
gewinnt immer mehr an<br />
Bedeutung. Es sind dabei eine Reihe<br />
von steuerlichen Bestimmungen zu beachten,<br />
die im Einzelfall durch entsprechende<br />
Gestaltung zu einer weiteren Erhöhung<br />
der Vorteilhaftigkeit derartiger<br />
Vorsorgewohnungen führen können. Es<br />
ist daher bei der Auswahl einer Vorsorgewohnung<br />
darauf zu achten, ob seitens<br />
des Verkäufers Hilfestellungen bei<br />
der Gestaltung bzw. Optimierung unter<br />
Berücksichtigung der individuellen Verhältnisse<br />
angeboten werden. Zu diesen<br />
Hilfestellungen gehört insbesondere<br />
auch die Erstellung einer Planrechnung,<br />
mit deren Hilfe es der Finanzverwaltung<br />
gegenüber möglich wird, nachzuweisen,<br />
dass keine steuerliche Liebhaberei vorliegt.<br />
Des Weiteren ist zu klären, ob es<br />
Unterstützung bei der Erstellung der<br />
jährlichen Steuererklärungen gibt, um<br />
den Nutzen einer Vorsorgewohnung für<br />
den Anleger noch mehr zu erhöhen. ı<br />
NUMMER 1| FEBRUAR 2009 7
echt&steuer<br />
Klare Verhältnisse<br />
Mit 1. 1. 2009 trat die Grundbuchsnovelle 2008<br />
in Kraft, die große Veränderungen in diesem<br />
Bereich nach sich ziehen wird.<br />
MAG. IRENE OBERMAIR, RECHTSABTEILUNG RAIFFEISEN-LEASING<br />
Seit über 20 Jahren werden die Daten<br />
von 10,4 Millionen österreichischen<br />
Grundstücken im Grundbuch und im Kataster<br />
elektronisch festgehalten und geführt.<br />
Das Grundbuch ist ein öffentliches<br />
Verzeichnis, das von den Bezirksgerichten<br />
geführt wird und in das sämtliche<br />
österreichischen Grundstücke und die<br />
an ihnen bestehenden dinglichen<br />
Rechte eingetragen werden.<br />
Der Kataster soll tatsächliche Grundstücksverhältnisse<br />
ersichtlich machen<br />
und – soweit sie im Kataster angelegt<br />
wurden – Grundstücksgrenzen nachweisen;<br />
der Kataster wird von den<br />
41 Vermessungsämtern geführt.<br />
Mit der Einführung der nunmehrigen<br />
Grundbuchsnovelle wird der Modernisierungsprozess<br />
im Grundbuch fortgesetzt,<br />
ohne die eigentlichen Kernbestimmungen<br />
des Grundbuchsgesetzes<br />
zu berühren.<br />
Nachfolgend ein Überblick über die<br />
wichtigsten durch die Novelle bewirkten<br />
Abänderungen.<br />
Änderungen im Grundbuchsgesetz<br />
Bezeichnung der Vertragsparteien<br />
Gemäß der neuen Fassung müssen Urkunden,<br />
aufgrund derer eine bücherliche<br />
Eintragung (= verbücherbare Eintragung<br />
wie Eigentumsrecht, Pfandrecht,<br />
Bestandrecht, Vorkaufs- und Wiederkaufsrecht<br />
etc.) vollzogen werden<br />
soll, die an den Rechtsgeschäft beteiligten<br />
Personen so bezeichnen, dass diese<br />
nicht mit anderen verwechselt werden<br />
können. Demnach muss bei natürlichen<br />
Personen das Geburtsdatum angegeben<br />
werden und bei juristischen Personen<br />
ist nunmehr zwingend die Firmenbuchnummer<br />
sowie bei inländischen<br />
Vereinen die Vereinsregisterzahl anzugeben.<br />
Überdies müssen diese Urkunden<br />
nunmehr die Angabe des Ortes,<br />
Tages, Monats und Jahres der Ausfertigung<br />
der Urkunde enthalten.<br />
Beseitigung von Formgebrechen<br />
Die neue Bestimmung des § 82a GBG<br />
nF ermöglicht nunmehr eine Verbesserung<br />
zur Beseitigung von Formgebrechen.<br />
Der genaue Wortlaut des § 82a besagt,<br />
dass eine Verbesserung nur bei<br />
einem „Formgebrechen, das die ordnungsgemäße<br />
Behandlung zu hindern<br />
geeignet ist“ möglich sein soll. Damit<br />
schließt das Gesetz eine Verbesserung<br />
des Antrags bei einem Inhaltsmangel –<br />
dieser liegt etwa dann vor, wenn das Begehren<br />
widersprüchlich, unklar, unzulässig<br />
oder nicht durch die Urkunde gedeckt<br />
ist – aus.<br />
Ein Formgebrechen kann sich sowohl<br />
auf den Antrag an sich (z. B. das Fehlen<br />
der Unterschrift auf dem Antrag) als auch<br />
auf die beigelegten Urkunden beziehen.<br />
Hinsichtlich der Urkunden wird im Gesetz<br />
als Formgebrechen demonstrativ<br />
das Fehlen einer Urkunde bzw. das Fehlen<br />
des Originals der Urkunde beim Antrag<br />
genannt. Das Fehlen einer Urkunde<br />
ist nur dann verbesserungsfähig, wenn<br />
die Urkunde bereits als Eintragungsgrundlage<br />
im Antrag erwähnt wurde, jedoch<br />
irrtümlich nicht beigelegt worden<br />
ist. Die Urkunde muss daher bereits zum<br />
Zeitpunkt des Einlangens des Antrags<br />
in der erforderlichen Form errichtet worden<br />
sein. Es ist daher lediglich möglich,<br />
eine Urkunde nachzubringen, nicht aber<br />
eine nachträgliche Errichtung einer Urkunde.<br />
Sinngemäß können Mängel in<br />
der Urkunde selbst – gleichwohl ob es inhaltliche<br />
(wie etwa das Fehlen der Aufsandungserklärung,<br />
keine Bezeichnung<br />
der Liegenschaft, etc.) oder formelle<br />
Mängel sind – nicht verbessert werden.<br />
Der Auftrag zur Verbesserung eines<br />
Formgebrechens hat zu unterbleiben,<br />
wenn der Antrag auch im Fall der Beseitigung<br />
des Formgebrechens abzuweisen<br />
wäre.<br />
Liegt ein verbesserungsfähiges Formgebrechen<br />
vor, so ist dem Antragsteller<br />
der Auftrag zu erteilen, das Formgebrechen<br />
binnen einer unerstreckbaren Frist<br />
von einer Woche zu beseitigen. Sollte<br />
dies zur Behebung des Formgebrechens<br />
nötig sein, ist dem Antragsteller<br />
gleichzeitig das Original des Antrags zurückzustellen.<br />
Wird dem Verbesserungsauftrag<br />
innerhalb der Frist entsprochen,<br />
so gilt der Antrag als am Tag<br />
seines ersten Einlangens bei Gericht eingebracht.<br />
Der Verbesserungsauftrag<br />
kann mündlich oder schriftlich erteilt werden,<br />
im Falle der mündlichen Erteilung,<br />
ist dies in einem Vermerk festzuhalten.<br />
Diese neue Bestimmung betreffend<br />
die Verbesserung von Formgebrechen<br />
stellt den „revolutionären Kern“ der<br />
Grundbuchsnovelle dar, da sie doch in<br />
8 Leas•mich
einem erheblichen Widerspruch zum<br />
bisherigen strengen Rangprinzip des<br />
Grundbuchsrechtes steht. Durch die<br />
nunmehr geschaffene Möglichkeit,<br />
Grundbuchsanträge rangwahrend zu<br />
verbessern, wird das strenge Rangprinzip<br />
aufgeweicht. Durch diese neue Regelung<br />
besteht allerdings die Gefahr,<br />
dass die Qualität der Grundbuchsgesuche<br />
erheblich nachlässt, weil dem Antragsteller<br />
ohnedies die Möglichkeit einer<br />
Verbesserung eingeräumt wird.<br />
Als Reaktion darauf wurde in der Novelle<br />
festgehalten, dass der Antrag auf<br />
Anmerkung der Rangordnung generell<br />
nicht verbesserungsfähig sein soll (ein<br />
Antrag, mit dem die Rangordnung ausgenützt<br />
werden soll, ist jedoch schon<br />
verbesserungsfähig); ebenso ist bei einem<br />
absichtlichen oder missbräuchlichen<br />
Formgebrechen der Verbesserungsauftrag<br />
nicht zu erteilen, wobei in<br />
diesem Fall der Nachweis wohl schwer<br />
zu erbringen sein wird.<br />
Änderungen im<br />
Grundbuchsumstellungsgesetz<br />
Erweiterte Einsicht in<br />
das Personenverzeichnis<br />
Bisher war die Einsicht in das Personenverzeichnis<br />
aus Datenschutzgründen<br />
beschränkt und wurde nur bei der<br />
Darlegung eines rechtlichen Interesses<br />
gewährt. Rechtsanwälte und Notare sind<br />
seit 2003 berechtigt, als Erbenmachthaber<br />
verbücherte Rechte des Erblassers<br />
zu ermitteln. Diese Regelung wird nun<br />
erweitert, da den Rechtsanwälten und<br />
Notaren das Recht eingeräumt wird, als<br />
Vertreter eines Gläubigers einer vollstreckbaren<br />
Geldforderung Einsicht in<br />
das Personenverzeichnis zu nehmen,<br />
um verbücherte Rechte des Schuldners<br />
zu ermitteln (eine Abfrage des Personenverzeichnisses<br />
aufgrund einer vollstreckbaren<br />
Forderung war bisher nur<br />
bei Gericht möglich).<br />
Vollzug der Eintragung durch<br />
das Bewilligungsgericht<br />
Auch bisher gab es Fälle, in denen das<br />
Lagegericht und das Bewilligungsgericht<br />
auseinandergefallen sind. Es<br />
konnte aber das jeweilige Gericht nur<br />
über den ihn betreffenden Antrag entscheiden<br />
und musste dann den Antrag<br />
dem anderen Gericht zur Entscheidung<br />
übermitteln.<br />
Durch die nunmehrige Novelle soll in<br />
einem solchen Fall einfacher vorgegangen<br />
werden, indem das Bewilligungsgericht<br />
eine Eintragung betreffend eine<br />
auswärtige Einlage bewilligt und selbst<br />
vollzieht. Somit soll nunmehr – im Wege<br />
der Datenverarbeitung – gleichzeitig mit<br />
der Eintragung des Grundbuchsstückes<br />
im Tagebuch des Bewilligungsgerichtes<br />
auch die Eintragung des Grundbuchsstücks<br />
im fremden Tagebuch des Lagegerichtes<br />
möglich sein.<br />
Vorgesehen ist die Anwendung dieser<br />
Bestimmung in folgenden drei Situationen,<br />
die ebenfalls einer Neuregelung<br />
unterzogen wurden:<br />
Abschaffung von<br />
Haupt- und Nebeneinlagen<br />
Die Abschaffung der Unterscheidung<br />
von Haupt- und Nebeneinlagen bei Simultanhypotheken<br />
stellt eine weitere,<br />
wesentliche Neuerung dar.<br />
Die Abschaffung bringt mit sich, dass<br />
sämtliche Eintragungen, die alle Einlagen<br />
betreffen, auch tatsächlich in allen<br />
Einlagen vorzunehmen sind (nach der<br />
derzeitigen Rechtslage wird eine nachträgliche<br />
Eintragung nur mehr in der<br />
Haupteinlage vorgenommen und gilt damit<br />
für die Nebeneinlagen als eingetragen).<br />
Diese Bestimmung birgt allerdings<br />
die Gefahr in sich, dass es aufgrund<br />
eines Fehlers zu unterschiedlichen Eintragungen<br />
kommen könnte. Sind also<br />
mehrere Grundbuchsgerichte betroffen,<br />
ist es durch die nunmehrige Novellierung<br />
möglich, den Antrag bei einem einzigen,<br />
frei zu wählenden Gericht einzubringen.<br />
Ab- und Zuschreibung<br />
von Grundstücken<br />
Ist die Ab- und Zuschreibung von<br />
Grundstücken in Grundbüchern zweier<br />
verschiedener Gerichte durchzuführen,<br />
so hat nunmehr dasjenige Gericht, das<br />
NUMMER 1| FEBRUAR 2009 9
echt&steuer<br />
Wesentliche Änderungen gibt es<br />
unter anderem beim Superädifikat,<br />
wenige hingegen beim Kellereigentum.<br />
die Abschreibung vollziehen soll, auch<br />
über die Zuschreibung zu entscheiden<br />
und diese vorzunehmen.<br />
Auflösung des Eisenbahnbuches<br />
Das Eisenbahnbuch soll nunmehr aufgelöst<br />
und die Grundstücke in das normale<br />
Grundbuch übertragen werden.<br />
Schaffung von<br />
„Liegenschaftsgruppen“<br />
Durch die Novelle wird nunmehr die<br />
Schaffung von „Liegenschaftsgruppen“,<br />
zur Erweiterung der Abfragemöglichkeit,<br />
eingeräumt.<br />
Damit soll es Eigentümern möglich<br />
sein, die Zugehörigkeit mehrerer Liegenschaften<br />
zu einer Liegenschaftsgruppe<br />
ersichtlich zu machen. Es wird<br />
dadurch die Möglichkeit geschaffen,<br />
dass Liegenschaften, die auf mehrere<br />
Grundbuchseinlagen aufgeteilt sind, gemeinsam<br />
abgefragt werden können. Zu<br />
diesem Zweck wird die Liegenschaftsgruppe<br />
mit einem bestimmten Namen –<br />
der in der Grundstücksdatenbank jedoch<br />
nur einmal vorkommen darf – in<br />
der Aufschrift der Einlage ersichtlich gemacht.<br />
Diese Neuregelung bringt vor allem<br />
Liegenschaftseigentümern mit großen<br />
Liegenschaftsbeständen Vorteile, da<br />
durch sie eine übersichtliche Abfragebzw.<br />
Einsichtsmöglichkeit bewirkt wird.<br />
Es ist auch nicht notwendig, dass die<br />
Liegenschaften einer Liegenschaftsgruppe<br />
räumlich und/oder wirtschaftlich<br />
zusammenhängen.<br />
Inhaltlich hat diese Regelung keine<br />
Auswirkungen, da Gegenstand des<br />
Rechtsverkehrs bzw. der exekutiven Verwertung<br />
weiterhin der Grundbuchskörper<br />
(somit die jeweilige Einlagezahl, die<br />
aus einem oder mehreren Grundstücken<br />
bestehen kann) bleibt.<br />
Änderungen beim Superädifikat<br />
Bisher war es im Urkundenhinterlegungsgesetz<br />
vorgesehen, dass das Bestehen<br />
eines Superädifikates im Gutsbestandsblatt<br />
des Grundbuches ersichtlich<br />
gemacht werden kann. Voraussetzung<br />
dafür war die Beantragung der<br />
Hinterlegung einer entsprechenden Urkunde<br />
mit Zustimmung des Eigentümers<br />
und unter der Voraussetzung, dass noch<br />
kein Bauwerk im Grundbuch ersichtlich<br />
gemacht wurde. Diese Ersichtlichmachung<br />
wirkt allerdings nicht rechtsbegründend,<br />
somit bestand kein Vertrauensschutz<br />
für die Richtigkeit oder Vollständigkeit<br />
dieser Eintragung.<br />
Da diese Eintragung rechtsunkundige<br />
Dritte oft in die Irre geführt hat,<br />
wurde das Urkundenhinterlegungsgesetz<br />
dahin gehend novelliert, dass nicht<br />
mehr das Bestehen eines Bauwerkes ersichtlich<br />
gemacht wird, sondern nur<br />
noch auf die Urkundenhinterlegung für<br />
das Bauwerk hingewiesen wird. Diese<br />
Ersichtlichmachung bedarf auch nicht<br />
mehr der Zustimmung des Eigentümers.<br />
Es ist somit einem Dritten möglich,<br />
nachzuforschen, ob es sich tatsächlich<br />
um ein Superädifikat handelt<br />
und er geht nicht mehr fälschlicherweise<br />
davon aus, dass bei einer Ersichtlichmachung<br />
sein Vertrauen auf dieses geschützt<br />
ist.<br />
Neuerungen beim Kellereigentum<br />
Aufgrund eines Hofkanzlei-Dekretes<br />
vom 2. 7. 1832 ist auch heute noch die<br />
selbstständige Verbücherung von unter<br />
der Oberfläche fremder Liegenschaften<br />
befindlichen Kellern möglich.<br />
Voraussetzung für das Kellereigentum<br />
ist, dass sich der Keller vollständig<br />
von der Oberfläche trennen lässt, somit<br />
auch nicht der Fundierung eines über<br />
der Oberfläche liegenden Gebäudes<br />
dient. Nach der Rechtsprechung gelten<br />
die Bestimmungen über das Kellereigentum<br />
hinaus auch für Tiefgaragen und<br />
Bergwerksstollen.<br />
Da das Dekret am 31. 12. 2009 außer<br />
Kraft treten würde, wurde durch die<br />
Grundbuchsnovelle 2008 per 1. 1. 2009<br />
der § 300 ABGB (Allgemeines Bürgerliches<br />
Gesetzbuch) neu eingeführt. Dieser<br />
stimmt – unter Berücksichtigung der<br />
bisher zu diesem Thema ergangenen<br />
Rechtsprechung – mit dem Hofkanzlei-<br />
Dekret überein. Es soll also auch in Zukunft<br />
die Begründung von Eigentum an<br />
Räumen und Bauwerken, die sich unter<br />
der Erdoberfläche einer fremden Liegenschaft<br />
befinden und nicht der Fundierung<br />
von über der Erdoberfläche errichteten<br />
Bauwerken dienen – mit Einwilligung<br />
des Liegenschaftseigentümers<br />
– möglich sein. Im Gesetz werden Keller,<br />
Tiefgaragen und industriellen oder wirtschaftlichen<br />
Zwecken gewidmete Stollen<br />
beispielhaft aufgezählt. Gemäß den Erläuterungen<br />
zur Grundbuchsnovelle ist<br />
auch die Begründung von gesondertem<br />
Eigentum an Eisenbahn- oder Straßenbahntunneln<br />
möglich.<br />
Die Grundbuchsnovelle 2008 hat<br />
neben den wesentlichen Neuerungen<br />
im Grundbuchsverfahren auch noch<br />
Änderungen im Liegenschaftsteilungsgesetz<br />
und im Vermessungsgesetz gebracht,<br />
die ebenfalls mit 1. 1. 2009 in<br />
Kraft traten.ı<br />
10 Leas•mich
kommentar<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ist anders:<br />
Topergebnis trotz Wirtschaftskrise<br />
Insbesondere der Finanzmarkt war im letzten Quartal des abgelaufenen<br />
Geschäftsjahres von der noch immer andauernden Krise stark betroffen.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> konnte dennoch mit einem Neugeschäftsvolumen im<br />
Inland von knapp EUR 1,1 Mrd. das Rekordergebnis von 2007 um 7 % steigern.<br />
MAG. MICHAEL OHNER<br />
Geschäftsführer der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
Foto: Kurt Keinrath<br />
In Österreich wurde von der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> per 31. 12. 2008<br />
ein Neugeschäft inkl. Cross-border-Finanzierungen in Höhe<br />
von EUR 1.085 Mio. bei 14.149 Verträgen erzielt. Auf die<br />
Sparte Kfz-<strong>Leasing</strong> entfallen davon EUR 287 Mio., auf Mobilien-<strong>Leasing</strong><br />
EUR 428 Mio. und auf Immobilien-<strong>Leasing</strong> inklusive<br />
Eigenprojekte EUR 370 Mio.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Österreich: Es steht nicht nur Österreich<br />
„drauf“, es ist auch Österreich „drin“! Bestehende Kundenbeziehungen<br />
festigen und österreichische Wertschöpfung fördern,<br />
anstelle von intensiver Neuorientierung – das ist der klare<br />
Fokus im heurigen Geschäftsjahr. Wie auch das Österreichische<br />
Industrie Magazin im Rahmen eines Interviews mit der Geschäftsführung<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> berichtet, ist es in der derzeit<br />
angespannten wirtschaftlichen Situation wichtig, so eng wie<br />
möglich am Kunden zu sein, um frühzeitig zu wissen, wenn es<br />
Probleme gibt. So kann eine individuelle Beratung und Betreuung<br />
gewährleistet werden. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> nimmt die<br />
Rolle als verlässlicher Finanzierungspartner ihrer Kunden sehr<br />
ernst. Richtig beraten, planen und finanzieren, angepasst an die<br />
aktuelle Situation, das zeichnet eine nachhaltige Partnerschaft<br />
aus. In diesem Zusammenhang gibt es die klare Zusage: Lieber<br />
einen Kunden während einiger schwerer Monate intensiv<br />
unterstützen, als ihn möglicherweise zu verlieren!<br />
Zusätzlich zu den klassischen <strong>Leasing</strong>finanzierungen bietet<br />
die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> in Österreich seit geraumer Zeit ihren<br />
Kunden erfolgreich verschiedene Dienstleistungen, wie etwa<br />
Fuhrparkmanagement, an. So überlassen immer mehr Firmen<br />
ihre Fahrzeuge denjenigen, die sich professionell damit beschäftigen<br />
und somit über die nötige fachliche Erfahrung verfügen.<br />
Das komplexe Thema Fuhrpark mit all seinen Facetten<br />
wie Anschaffung, laufende Kosten, Versicherung, Schadensabwicklung<br />
oder Verwertung einem Spezialisten anzuvertrauen,<br />
bringt den Unternehmen einen entscheidenden Mehrwert.<br />
Bei der Dienstleistung Baumanagement werden von den<br />
kompetenten Bautechniker-Teams Bauherren Dienstleistungen<br />
angeboten, die von einer begleitenden Kontrolle über<br />
die Projektsteuerung und Generalplanung bis hin zum Generalunternehmer<br />
reichen. Die jeweiligen Leistungsbilder werden<br />
dabei konkret an die Kundenwünsche angepasst, wodurch die<br />
Kosten-, Termin- und Qualitätsgarantie in allen Bauphasen<br />
gewährleistet ist.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> nutzt das im Immobilien-<strong>Leasing</strong><br />
gewonnene Know-how aber auch für die eigene Projektentwicklung.<br />
So werden neben gewerblichen Objekten, wie<br />
Bürohäusern, Einkaufs- oder Fachmarktzentren, auch laufend<br />
neue Wohnbauprojekte umgesetzt.<br />
In den letzten Jahren wurden zusätzlich zum bereits vorhandenen<br />
starken Netzwerk in Zentral- und Osteuropa auch<br />
in West- und Nordeuropa neue Zielgebiete mit intelligenten<br />
Finanzierungsprodukten erschlossen. Die Erfolge in Italien,<br />
Deutschland, der Schweiz, Schweden und in der jüngsten Niederlassung<br />
in Helsinki, wo der Schwerpunkt in der Betreuung<br />
der Kommunen liegt, zeigen, dass die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit<br />
dieser Strategie den richtigen Weg eingeschlagen hat. In allen<br />
ausländischen Niederlassungen wurde 2008 ein Neugeschäft<br />
in Höhe von EUR 3,3 Mrd. erwirtschaftet.ı<br />
Neugeschäft der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
in Österreich 2008<br />
14.149 Verträge mit Anschaffungswerten in Höhe von EUR 1.085 Mio.<br />
Kfz-<strong>Leasing</strong><br />
Mobilien-<strong>Leasing</strong><br />
Immobilien-<strong>Leasing</strong><br />
ó Immobilien<br />
34,1%<br />
26,5%<br />
EUR 287 Mio.<br />
EUR 428 Mio.<br />
EUR 370 Mio.<br />
ó KFZ<br />
Entwicklung Vertragsbestand der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> in Österreich (2004–2008)<br />
Volumen in Mio.<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
ó KFZ<br />
ó Mobilien<br />
ó Immobilien<br />
39,4%<br />
ó Mobilien<br />
0<br />
2004 2005 2006 2007 2008<br />
2.587 Mio. 3.097 Mio. 3.290 Mio. 3.551 Mio. 3.632 Mio.<br />
NUMMER 1| FEBRUAR 2009 11
coverstory<br />
Aktuelle<br />
Trends<br />
im<br />
<strong>Leasing</strong>geschäft<br />
Innovationskraft und Leistungsvielfalt<br />
ist Basis und Essenz aller erfolgreichen<br />
Unternehmen. Was Bestand hat und<br />
was weiterentwickelt wird, entscheidet<br />
aber der Kunde. <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
proudly presents: Angebote mit<br />
besonderem Mehrwert.<br />
12 Leas•mich
NUMMER 1| FEBRUAR 2009 13
Trend 1: Verstärkte Nachfrage nach<br />
Asset-Based-Finanzierungen<br />
In der klassischen Darlehensfinanzierung<br />
hängen Finanzierungsvolumina sowie Finanzierungskonditionen<br />
– besonders seit<br />
Einführung der Basel II-Kriterien – sehr<br />
stark von der Performance und der Bonität<br />
eines Unternehmens ab. Nicht selten<br />
wird dem Antragsteller für seinen Finanzierungsbedarf<br />
eine Besicherung mittels<br />
Vermögenswerten in einem erheblich<br />
höheren Ausmaße abverlangt. Das bedeutet,<br />
dass für relativ geringe Finanziecoverstory<br />
Fallbeispiel für Operate <strong>Leasing</strong><br />
˘ Büro- und Lagergebäude<br />
˘ Investitionskosten: € 20.000.000,–<br />
(davon Grundstück € 2 Mio.)<br />
˘ Abschreibungssatz: 3 % p.a.<br />
˘ Kaufoption zum Restbuchwert:<br />
€ 11.900.000,–<br />
˘ Zinssatz: 6,00 %<br />
˘ Jährliche <strong>Leasing</strong>rate: € 1.513.000,–<br />
20 Mio.<br />
Zinsatz 6 %<br />
15 Jahre<br />
11,9 Mio.<br />
<strong>Leasing</strong> liegt nicht nur im Trend,<br />
sondern hat sich längst als dauerhafte<br />
Alternative zur klassischen<br />
Kreditfinanzierung etabliert. Dabei überlässt<br />
der <strong>Leasing</strong>geber dem Vertragspartner<br />
die Nutzung von Mobilien wie<br />
Firmenfahrzeuge, Maschinen und Bürogeräte<br />
oder von Immobilien wie Geschäftshäuser,<br />
Hotels und Freizeitanlagen<br />
und ermöglicht dem Unternehmen<br />
fallbezogen eine vollständige Fremdfinanzierung<br />
von Investitionen. Für den<br />
<strong>Leasing</strong>nehmer steht der Nutzungsaspekt<br />
und nicht das Eigentum an den<br />
Gütern im Vordergrund.<br />
Um die steigende Beliebtheit der <strong>Leasing</strong>finanzierung<br />
zu verstehen, ist es wesentlich,<br />
ihre Vorzüge im Vergleich zur<br />
traditionellen Finanzierungsform zu kennen.<br />
Ein wesentlicher Vorteil liegt in der<br />
Möglichkeit, das <strong>Leasing</strong>objekt fallbezogen<br />
sogar ohne Eigenmittel und ohne<br />
zusätzliches Fremdkapital beschaffen zu<br />
können. Dem <strong>Leasing</strong>nehmer stehen<br />
dadurch liquide Mittel für andere betriebliche<br />
Prozesse und Vorhaben zur<br />
Verfügung. Dieser Vorteil kommt dem<br />
Unternehmer insbesondere bei Erweiterungsinvestitionen<br />
(beispielsweise von<br />
Produktionsanlagen) zum Tragen. Während<br />
mittels <strong>Leasing</strong> Kapital für objektbezogene<br />
Investitionen nicht langfristig<br />
gebunden werden muss, können mit<br />
den vorhandenen liquiden Mitteln beispielsweise<br />
die Entwicklung neuer Produkte<br />
oder Marktbearbeitungsmaßnahmen<br />
finanziert werden.<br />
Einen größeren unternehmerischen<br />
Handlungsspielraum bietet <strong>Leasing</strong> auch<br />
aufgrund seiner individuellen Vertragsgestaltung<br />
im Vergleich zum Erwerb eines<br />
Investitionsobjektes. Der <strong>Leasing</strong>nehmer<br />
kann die Gestaltung des <strong>Leasing</strong>vertrages,<br />
wie Dauer, Restwert, Ratenverlauf,<br />
seinen individuellen betrieblichen<br />
Bedürfnissen anpassen. Ohne auf<br />
alle Vorzüge des <strong>Leasing</strong>s näher eingehen<br />
zu wollen, hängt die Vorteilhaftigkeit<br />
des <strong>Leasing</strong>s gegenüber anderen Alternativen<br />
der Innen- und Außenfinanzierung<br />
neben kapitalmarkt- und objektbezogenen<br />
Bedingungen letztendlich von<br />
der individuellen Gewichtung einzelbetrieblicher<br />
Prämissen ab. Ein Unternehmer<br />
wird sich demzufolge eher für diejenige<br />
Finanzierungsalternative entscheiden,<br />
welche ihn bei seinem unternehmensstrategischen<br />
Weg bestmöglich unterstützt.<br />
Die Entscheidung zur <strong>Leasing</strong>finanzierung<br />
wird somit je nach individueller<br />
Wichtigkeit ihrer gebotenen Vorteile<br />
ausfallen. Welche Vorteilhaftigkeit des<br />
<strong>Leasing</strong>s besonders nachgefragt wird,<br />
zeigt auch in welche Richtung sich dieses<br />
Finanzierungsinstrument selbst verstärkt<br />
entwickelt. Somit lassen sich bestimmte<br />
Trends innerhalb des <strong>Leasing</strong>geschäftes<br />
ausmachen, die in weiterer<br />
Folge einer näheren Betrachtung unterzogen<br />
werden.<br />
Bombardier Challenger 300<br />
<strong>Leasing</strong>objekte mit besonderer Eignung für Asset-Based-Finanzierungen<br />
sind unter anderem Standardmodelle renommierter Flugzeughersteller.<br />
Cessna Citation Jet<br />
14 Leas•mich
Fallbeispiel – Kriterien Operate <strong>Leasing</strong><br />
Kriterium<br />
Sollzustand<br />
Istzustand<br />
Kriterium<br />
erfüllt?<br />
Automatischer<br />
Eigentumsübergang<br />
nicht zulässig<br />
liegt nicht vor<br />
ˆ<br />
Bargain Purchase Option<br />
Optionspreis nicht wesentl.<br />
unter zukünft. Marktpreis<br />
Optionspreis =<br />
Restbuchwert<br />
ˆ<br />
Laufzeitkriterium<br />
< 75% d.<br />
wirtschaftlichen ND<br />
33,3 Jahre AfA; 15 Jahre<br />
Laufzeit W 45% d. ND<br />
ˆ<br />
Barwertkriterium<br />
Barwert d. Mindestleasingzahlungen<br />
P 90% der AK<br />
Barwert d. <strong>Leasing</strong>zahlungen<br />
W 77,8% der AK<br />
ˆ<br />
Spezialleasing<br />
nicht zulässig<br />
liegt nicht vor<br />
ˆ<br />
rungsvolumina ein Großteil der bestehenden<br />
Vermögenswerte (Forderungen,<br />
Vorräte, Sachanlagen, Rechte etc.) als<br />
Sicherheit zur Verfügung gestellt werden<br />
muss. Aufgrund dieser regulatorischen<br />
Auflagen bei der Kreditvergabe erfreuen<br />
sich alternative Finanzierungsformen,<br />
wie Asset-Based-Finanzierungen, erhöhter<br />
Nachfrage.<br />
Im Unterschied zur klassischen Kreditfinanzierung<br />
steht bei der Asset-Based-Finanzierung<br />
nicht die Bonität und<br />
Profitabilität des Unternehmens im Vordergrund.<br />
Die Finanzierungsentscheidung<br />
des <strong>Leasing</strong>gebers basiert ausschließlich<br />
auf der Werthaltigkeit des <strong>Leasing</strong>objektes<br />
und/oder der Bereitschaft<br />
des <strong>Leasing</strong>gebers, das Verwertungsrisiko<br />
nach Ablauf der Grundmietzeit zu<br />
übernehmen. Letzteres wäre – unter anderem<br />
– auch eine Voraussetzung für<br />
Operate <strong>Leasing</strong> Konstruktionen nach<br />
IFRS. Dazu aber etwas später im Detail.<br />
Welcher Vorteil sich durch eine Asset-<br />
Based-Finanzierung mittels <strong>Leasing</strong> für<br />
ein Unternehmen ergibt, lässt sich dabei<br />
leicht anhand eines Sale-and-leaseback-Modells<br />
nachvollziehen. Dabei wird<br />
per Kaufvertrag ein Objekt aus dem Eigentum<br />
des Unternehmens an die <strong>Leasing</strong>gesellschaft<br />
übertragen. Diese bezahlt<br />
den vereinbarten Kaufpreis, welcher<br />
zuvor mittels Gutachten, Eurotaxlisten<br />
oder Ähnlichem ermittelt wird, an<br />
das Unternehmen. Zwar findet hier ein<br />
Eigentümerwechsel statt, doch steht<br />
dem Unternehmer das <strong>Leasing</strong>objekt<br />
nach wie vor uneingeschränkt zur Verfügung.<br />
Als Gegenleistung für die Nutzung<br />
des <strong>Leasing</strong>objektes wird eine monatliche<br />
Rate vereinbart. Der Vorteil für<br />
das Unternehmen liegt hier eindeutig in<br />
der Generierung von Liquidität zur Investitionsfinanzierung<br />
aus dem eigenen<br />
Anlagevermögen, ohne dabei bestehende<br />
Kreditlinien belasten zu müssen.<br />
Auch für den <strong>Leasing</strong>geber ist diese<br />
Konstruktion vorteilhaft, da sich das<br />
<strong>Leasing</strong>objekt im Eigentum des <strong>Leasing</strong>gebers<br />
befindet und ihm dadurch<br />
größere Sicherheit und Erfolg in einem<br />
Verwertungsfall bietet.<br />
Wesentliche Voraussetzungen für Asset-Based-Finanzierungen<br />
sind nicht nur<br />
langlebige, werthaltige und fungible Wirtschaftsgüter,<br />
sondern auch ein existierender<br />
und gut funktionierender Sekundärmarkt.<br />
Nicht zu vergessen ist dabei<br />
besonders die Zugriffsmöglichkeit auf<br />
das <strong>Leasing</strong>objekt. Neben guten Kontakten<br />
zu Herstellern muss natürlich auch<br />
ein spezielles Produkt-Know-how in der<br />
<strong>Leasing</strong>gesellschaft vorhanden sein.<br />
Diese Finanzierungsform eignet sich<br />
aber nicht unbedingt für alle Arten von<br />
Investitionsobjekten. Asset-Based-<br />
Finanzierungen können grundsätzlich<br />
für alle Arten von Immobilien mit Dritt-<br />
Ein typisches Fallbeispiel für Operate <strong>Leasing</strong><br />
bzw. Mietmodelle bei Immobilien ist ein gemischt<br />
genutztes Betriebsgebäude in guter Lage.<br />
verwendungsfähigkeit als auch für alle<br />
Pkws und Lkws angewendet werden.<br />
Ausnahmen in diesen beiden Bereichen<br />
bilden lediglich Spezialimmobilien und<br />
schwer verwertbare Kfz-Marken. Im Segment<br />
des Mobilien- bzw. Equipmentleasings<br />
ist diese Finanzierungsform hingegen<br />
nur für eine eingeschränkte Zahl<br />
– aufgrund schwer bestimmbarer Wertverläufe<br />
– anwendbar. Darunter finden<br />
sich Bau-, Land- sowie Druckmaschinen<br />
und neuerdings verstärkt auch Flugzeuge.<br />
Den Schwerpunkt hat <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> insbesondere auf die Sparte<br />
Business Jets (keine Verkehrsflugzeuge!)<br />
gelegt, da diese im letzten Jahrzehnt<br />
einen regelrechten Boom erlebt<br />
hat. Die weltweite Auslieferung der führenden<br />
Flugzeughersteller hat sich hierbei<br />
in einem Zeitraum von 11 Jahren<br />
nahezu vervierfacht. Wachstumstreiber<br />
der Branche waren unter anderem<br />
die aufstrebenden Emerging Markets<br />
wie Russland, die Ukraine und Asien.<br />
Ein überproportionales Wachstum der<br />
UHNWI (Ultra-High-Net-Worth-Individuals;<br />
Personen mit liquidem Vermögen<br />
von 30 Millionen Dollar aufwärts), die<br />
Einführung von Very Light Jets (ermöglicht<br />
Einstieg in das Jet-Segment bereits<br />
ab zwei Millionen Dollar) sowie Miteigentumsprogrammen<br />
(Fractional ownership<br />
programs; Kosten werden mittels<br />
Flugzeuganteile auf kleinere Einheiten<br />
NUMMER 1| FEBRUAR 2009 15
coverstory<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> als „Bauanwalt“ des Kunden<br />
koordiniert alle beteiligten Professionisten und<br />
verfügt über die geeigneten Instrumente<br />
zur termingerechten und kostengünstigen<br />
Ausführung eines Bauvorhabens.<br />
skaliert) haben zu dieser rasanten Entwicklung<br />
beigetragen.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ist in diesem Produktsegment<br />
sehr stark engagiert und<br />
hält seit 2006 die Marktführerschaft in<br />
Österreich. Voraussetzung für Asset-Based-Finanzierung<br />
von Business-Jets<br />
durch <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> sind bestimmte<br />
Rahmenbedingungen, die vom Geschäftspartner<br />
erfüllt werden müssen.<br />
Als <strong>Leasing</strong>objekt kommen nur Flugzeuge<br />
namhafter und renommierter Hersteller<br />
wie Cessna oder Bombardier infrage.<br />
Der Operator sollte aus Westeuropa<br />
(in der Regel aus Österreich oder<br />
Deutschland) stammen, wobei auch die<br />
Registrierung des Fluggerätes in Österreich<br />
oder dem westlichem Europa erfolgen<br />
muss. Für gewöhnlich bietet <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
eine Finanzierung in Höhe<br />
von ca. 70 bis 75 % des Marktwertes eines<br />
Flugzeuges für die Dauer von bis zu<br />
zehn Jahren an. Als zusätzliche und<br />
wichtige Voraussetzung für eine solche<br />
Asset-Based-<strong>Leasing</strong>finanzierung gilt ein<br />
umfassendes Asset-Monitoring, das die<br />
Werthaltigkeit des <strong>Leasing</strong>objektes über<br />
die gesamte Laufzeit garantiert.<br />
Trend 2: Operate <strong>Leasing</strong><br />
nach IFRS bzw. Mietmodelle<br />
International Financial Reporting Standards<br />
(IFRS) sind Rechnungslegungsvorschriften,<br />
die die Vergleichbarkeit der<br />
Jahresabschlüsse kapitalmarktorientierter<br />
Unternehmen weltweit erleichtern soll.<br />
Nach IFRS wird zwischen Operating<br />
Lease und Finance Lease unterschieden.<br />
Letzteres beschreibt ein <strong>Leasing</strong>verhältnis,<br />
bei dem im Wesentlichen alle<br />
mit dem Eigentum verbundenen Risiken<br />
und Chancen eines Vermögenswertes<br />
auf den <strong>Leasing</strong>nehmer übertragen werden.<br />
Die Operate & Lease-Variante umfasst<br />
hingegen all jene <strong>Leasing</strong>verhältnissse,<br />
bei welchen es sich nicht um ein<br />
Finanzierungsleasing handelt. Die Kategorisierung<br />
hierfür hängt ausschließlich<br />
vom wirtschaftlichen Gehalt der Vereinbarungen<br />
ab („substance over form“).<br />
So weit, so gut. Doch welche Vorzüge<br />
begründen die verstärkte Nachfrage der<br />
Kunden nach Operate <strong>Leasing</strong>? Immerhin<br />
bilden diese Modelle mittlerweile<br />
mehr als 60 % aller Immo-Verträge der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. Ein wesentlicher<br />
Grund liegt sicherlich in der Verlagerung<br />
des Objektrisikos an den <strong>Leasing</strong>geber<br />
und der Fokussierung des reinen Nutzungsgedankens<br />
des <strong>Leasing</strong>objektes.<br />
Operate <strong>Leasing</strong> ermöglicht dem Unternehmer,<br />
das Objekt aus seinen Bilanzen<br />
herauszunehmen und den damit verbundenen<br />
bilanziellen Aufwand zu reduzieren.<br />
Während der <strong>Leasing</strong>geber das<br />
Wirtschaftsgut in seiner Bilanz aktiviert,<br />
die dazugehörige Refinanzierung passiviert<br />
und die Abschreibungen durchführt,<br />
muss der <strong>Leasing</strong>nehmer nur eine Position<br />
berücksichtigen, nämlich die <strong>Leasing</strong>zahlungen<br />
aufwandsmäßig zu erfassen.<br />
Den größten Vorteil, den diese „Off-<br />
Balance-Finanzierungsstruktur“ durch<br />
die Bilanzverkürzung bietet, ist eine Verbesserung<br />
der unternehmerischen Bilanzkennzahlen<br />
(Eigenkapitalquote, fiktive<br />
Schuldentilgungsdauer, ROI, ROCE)<br />
und somit in weiterer Folge eine Ratingverbesserung<br />
des <strong>Leasing</strong>nehmers gegenüber<br />
Banken und anderen Finanzinstitutionen.<br />
Zu beachten ist, dass die<br />
duale Einteilung der <strong>Leasing</strong>verträge (Finance<br />
vs. Operate Lease) auf genau definierten<br />
Zurechnungsregeln (nach IFRS)<br />
basiert. Diese beziehen sich insbesondere<br />
auf die Regelung des Eigentumsübertrags<br />
sowie die zulässige Höhe des<br />
Optionspreises (= Kaufpreis) nach Vertragsende,<br />
die Dauer der Grundmietzeit<br />
sowie der Konditionen bei Verlängerung<br />
des Vertrages, den Barwert der Mindestleasingzahlungen<br />
und auf die Schadenstragung<br />
bei vorzeitiger Beendigung.<br />
Entscheidend ist auch, ob Spezialleasing<br />
vorliegt und wer den Gewinn bzw.<br />
den Verlust aus der Realisierung des<br />
Restwertes bei Vertragsende zu tragen<br />
hat. Damit die Qualifizierung einer Transaktion<br />
als Operate Lease gewährleistet<br />
bleibt, müssen bei der Gestaltung des<br />
<strong>Leasing</strong>vertragswerkes im Wesentlichen<br />
folgende Zurechnungsregeln zwingend<br />
erfüllt werden:<br />
” kein automatischer Eigentumsübertrag<br />
am Ende der Laufzeit<br />
” der Optionspreis darf nicht wesentlich<br />
unter dem Verkehrswert liegen<br />
” die Grundmietzeit darf nicht überwiegend<br />
der wirtschaftlichen Nutzungsdauer<br />
entsprechen<br />
” der Barwert der Mindestleasingzahlungen<br />
darf nicht im Wesentlichen<br />
den Anschaffungskosten des <strong>Leasing</strong>gutes<br />
entsprechen<br />
” es darf kein Spezialleasing vorliegen<br />
” der <strong>Leasing</strong>nehmer darf nicht den<br />
Schaden bei vorzeitiger Beendigung<br />
tragen<br />
” der <strong>Leasing</strong>nehmer darf nicht den<br />
Gewinn/Verlust aus Realisierung des<br />
Restwertes tragen<br />
” die Vertragsverlängerung darf nicht<br />
zu geringen Raten (unter Marktpreis)<br />
erfolgen<br />
Aufgrund der Komplexität der IFRS-Zurechnungsmaterie<br />
ist die Einbindung eines<br />
Wirtschaftsprüfers in die Vertragsgestaltung<br />
ratsam bzw. meist sogar un-<br />
16 Leas•mich
Baumanagement der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
BAUHERR<br />
Interessensvertretung des Bauherrn<br />
Steuerung<br />
Behörde<br />
Architekt<br />
Statiker<br />
Haustechniker<br />
Andere technische<br />
Sonderfachleute<br />
Baumeister<br />
Professionisten<br />
Lieferanten<br />
erlässlich. Während beispielsweise die<br />
Einräumung einer Kaufoption zu einem<br />
bestimmten Wert per se nicht zurechnungsschädlich<br />
ist, darf eine sogenannte<br />
„Bargain Purchase Option“ (=<br />
Optionspreis, der wesentlich unter dem<br />
voraussichtlichen Marktwert liegt) nicht<br />
vorliegen. Im Bereich des Immobilienleasings<br />
verhindert man dies, indem der<br />
Restbuchwert als Optionspreis angesetzt<br />
wird. Bei Kfz-Finanzierungen werden<br />
dagegen hauptsächlich Eurotaxwerte<br />
angesetzt, welche laufend die tatsächlichen<br />
Wertverläufe von Kraftfahrzeugen<br />
dokumentieren und somit nicht<br />
zurechnungsschädigend wirken.<br />
Schwieriger erweist sich die Zurechnungsthematik<br />
besonders in Bezug auf<br />
die Grundmietzeit sowie der Barwerte<br />
der Mindestleasingzahlungen, da beide<br />
eine gewisse Konkretisierungsschärfe<br />
diesbezüglicher IFRS-Regeln vermissen<br />
lassen. Der Laufzeittest betrifft hierbei<br />
die wirtschaftliche Nutzungsdauer eines<br />
Wirtschaftsgutes, welche nicht näher<br />
durch das internationale Regelwerk bestimmt<br />
wird. In der Praxis hat sich jedenfalls<br />
bewährt, die Grundmietzeit maximal<br />
bei 75 % der Nutzungsdauer des<br />
<strong>Leasing</strong>objektes anzusetzen. Meist entspricht<br />
die Nutzungsdauer in Österreich<br />
üblichen Abschreibungszeiträumen bzw.<br />
den deutschen AfA-Tabellen. Das Barwertkriterium<br />
bezieht sich hingegen auf<br />
die Mindestleasingzahlungen während<br />
der Grundmietzeit und betrifft alle Zahlungen<br />
(„substantially all“), die der <strong>Leasing</strong>nehmer<br />
in dieser Periode leisten<br />
muss bzw. zu denen er herangezogen<br />
werden kann (z. B. <strong>Leasing</strong>raten, <strong>Leasing</strong>sonderzahlungen,<br />
Abschlagszahlungen,<br />
Restwert usw.). Diese umfassen<br />
jedoch nicht sogenannte bedingte Zahlungen,<br />
weiterverrechnete Kosten, Gebühren<br />
oder Ähnliches. Der Barwert der<br />
Mindestleasingzahlungen darf jedenfalls<br />
nicht im Wesentlichen den Anschaffungskosten<br />
des <strong>Leasing</strong>gutes entsprechen.<br />
Es bleibt aber weiterhin strittig,<br />
was genau unter „wesentlich“ zu verstehen<br />
ist und ob der Begriff „substantially<br />
all“ mit 90 %, 95 % oder gar 99 % ausgelegt<br />
werden kann, um nicht zurechnungsschädigend<br />
zu wirken.<br />
Um IFRS-konforme <strong>Leasing</strong>strukturen<br />
anbieten zu können, haben sich folglich<br />
Konsequenzen für die Finanzierungsgestaltung<br />
ergeben, die in gewisser<br />
Weise sicherlich als Vorteil für den<br />
<strong>Leasing</strong>nehmer zu werten wären. Beispielsweise<br />
müssen wesentliche Verwertungsrisiken<br />
von Seiten des <strong>Leasing</strong>gebers<br />
und nicht vom <strong>Leasing</strong>nehmer<br />
getragen werden. Genauso darf ein<br />
Vollamortisationsleasing als auch ein Andienungsrecht<br />
nicht vereinbart werden.<br />
Trend 3: Umfangreiche Dienstleistungen<br />
im Immobilienbereich<br />
<strong>Leasing</strong> bietet viel mehr als nur maßgeschneiderte<br />
Finanzierungsmodelle. Besonders<br />
im Bereich Immobilienleasing<br />
wissen immer mehr Unternehmer das<br />
Angebot und die Vielzahl an zusätzlichen<br />
Dienstleistungen, die die Verwirklichung<br />
betrieblicher Pläne massiv erleichtern,<br />
zu schätzen. Neben der richtigen<br />
Finanzierung spielen Know-how<br />
und Erfahrung gerade beim Bauen eine<br />
besonders wichtige Rolle. Die große Anzahl<br />
an involvierten Baupartnern – wie<br />
Baumeister, Professionisten, Lieferanten,<br />
Architekten, Behörden, Statiker,<br />
Haustechniker und viele mehr – bürden<br />
dem Bauherrn eine Vielzahl von Koordinationsaufgaben<br />
auf, deren erfolgreiche<br />
Ausführung oft mit großen Problemen<br />
verbunden sind. Das Ergebnis dieser<br />
umfangreichen Beziehungsverflechtung<br />
können erhöhte Baukosten als Folge<br />
von Termin- und Budgetüberschreitungen<br />
sein. <strong>Leasing</strong> kann hierbei mittels<br />
Baumanagement dem <strong>Leasing</strong>nehmer<br />
den Vorteil bieten, ein Immobilienprojekt<br />
in einem festgelegten Leistungs-,<br />
Termin- und Kostenrahmen abzuwickeln.<br />
Unter Baumanagement werden alle Tätigkeiten<br />
verstanden, die im Rahmen eines<br />
Bauprojektes und im Interesse des<br />
Bauherrn bzw. des Auftraggebers erbracht<br />
werden. Dabei reicht das ergänzende<br />
Leistungspaket beim <strong>Leasing</strong> von<br />
der Grundstücksbeschaffung und<br />
Standortbeurteilung bis zur „begleitenden<br />
Kontrolle (= zeitnahe Prüfung bzw.<br />
unmittelbare Nachkontrolle aller Unterlagen<br />
und Leistungen der Projektbeteiligten).<br />
In der ausgeprägtesten Form<br />
umfasst das Baumanagement schlüsselfertige<br />
„General- und Totalunternehmerleistungen“.<br />
Letztendlich kann mittels<br />
<strong>Leasing</strong> ein maßgeschneidertes Finanzierungsmodell<br />
mit den Vorteilen<br />
dieses ergänzenden Dienstleistungspakets<br />
kombiniert werden. Dieser Tatsache<br />
werden sich auch immer mehr Unternehmen<br />
bewusst und greifen somit<br />
immer öfter auf eine Alternative zur Be-<br />
NUMMER 1| FEBRUAR 2009 17
coverstory<br />
A-<strong>Leasing</strong>, unsere italienische<br />
Tochtergesellschaft, wurde 2004 gegründet<br />
und agiert seitdem höchst erfolgreich<br />
aufgrund der günstigen gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen für <strong>Leasing</strong> in Italien.<br />
friedigung ihres Finanzierungs- als auch<br />
Dienstleistungsbedarfs zurück. <strong>Leasing</strong><br />
bietet hierfür die richtige Lösung für beides,<br />
aber aus einer Hand.<br />
Trend 4: Steuergestaltung durch<br />
<strong>Leasing</strong> im internationalen Bereich<br />
(insbesondere CEE)<br />
Was wäre die Wirtschaft ohne Steuern?<br />
Vielleicht nur halb so interessant? Vielleicht<br />
aber einfach nur erstrebenswert.<br />
Jedenfalls stellt sich vor jedem Investment,<br />
jeder Finanzierung, ja vor jeder<br />
betrieblichen Entscheidung früher oder<br />
später die Frage nach der steuerlichen<br />
Konsequenz des unternehmerischen<br />
Handelns. Unternehmen, die keine Gewinne<br />
erzielen, müssen sich hierbei<br />
keine großen Gedanken machen. Kämpfen<br />
sie doch mit weitaus (über)lebenswichtigeren<br />
Problemen. Wo keine<br />
Sonne, dort auch kein Schatten! Doch je<br />
erfolgreicher ein Unternehmer, desto vorausschauender<br />
werden auch seine<br />
Überlegungen über die steuerlichen<br />
Auswirkungen seines Tuns und Lassens<br />
sowie ihrer Konsequenzen sein. Genauso<br />
nachvollziehbar ist aber auch sein<br />
Bestreben, die steuerlichen Nachteile,<br />
die sein Unternehmen erleiden muss,<br />
zu minimieren. <strong>Leasing</strong> bietet hier interessante<br />
Möglichkeiten liquiden, ertragreichen<br />
Unternehmen bei der Erzielung<br />
von Steuervorteilen zu helfen. In welchem<br />
Ausmaß diese ausfallen können,<br />
hängt insbesondere davon ab, in welchem<br />
Land ein Unternehmen tätig ist<br />
und welche lokalen bzw. länderspezifischen<br />
<strong>Leasing</strong>bestimmungen vor Ort<br />
herrschen. Die beschleunigte Abschreibung<br />
als sogenannter „<strong>Leasing</strong>effekt“<br />
(= Steuerstundungseffekt) und somit<br />
Steuervorteil ist beispielsweise in mehreren<br />
Ländern – aber nicht in derselben<br />
Intensität – möglich. Durch das steuerlich<br />
wirksame Vorziehen von Aufwendungen<br />
können hierbei ertragsstarke<br />
Unternehmen, je nach spezifischer Wirtschaftslage,<br />
entsprechend Steuervorteile<br />
lukrieren. Als Beispiel sei Mobilienleasing<br />
in Österreich genannt, wo eine<br />
Mobilie schon nach 40 % ihrer wirtschaftlichen<br />
Nutzungsdauer komplett<br />
abgeschrieben werden darf. Durch die<br />
steuerliche Abziehbarkeit der <strong>Leasing</strong>raten<br />
ergibt sich eine geminderte Bemessungsgrundlage<br />
für die abzuführende<br />
Steuer. Betrachtet man alternativ<br />
dazu eine klassische Kreditfinanzierung,<br />
zeigt sich, dass die vertraglich vereinbarten<br />
<strong>Leasing</strong>raten – je nach Grundmietzeit<br />
des Wirtschaftsobjektes – wesentlich<br />
höher als die Kreditraten ausfallen.<br />
Folglich kann der Gewinn ertragreicher<br />
Unternehmen und somit die Bemessungsgrundlage<br />
für die abzuführende<br />
Steuer stärker vermindert werden.<br />
Durch die Reduzierung der Steuerlast<br />
mittels beschleunigter Abschreibung<br />
entsteht somit ein Steuerstundungseffekt.<br />
Je nach Zinsniveau können dadurch<br />
zusätzlich Barwertvorteile in Höhe<br />
von bis zu 4 % erzielt werden. Generell<br />
ergibt sich zwar auch für ertragsschwächere<br />
Unternehmen ein Steuervorteil,<br />
aber nur in Form eines Verlustvortrages.<br />
Aber wie heißt es so schön: andere<br />
Länder, andere Sitten! In der Slowakei ergeben<br />
sich beispielsweise beim Immobilienleasing<br />
interessante steuerliche Vorteile.<br />
Grundsätzlich ist die gesetzliche<br />
AfA für Immobilien (nur Gebäudeanteil)<br />
mit 5 % p.a. (Nutzungsdauer = 20 Jahre)<br />
festgelegt. Durch eine Sonderregelung<br />
für Immobilienleasing kann das Gebäude<br />
aber im Zuge einer Finanzierungsleasingkonstruktion<br />
zur Gänze abgeschrieben<br />
werden, sofern die Vertragsdauer<br />
mindestens 60 % der betriebsgewöhnlichen<br />
Nutzungsdauer beträgt.<br />
Die Gesamtabschreibungsdauer<br />
kann somit auf 12 Jahre gekürzt werden<br />
(= AfA-Satz von 8,3 % p. a.) und<br />
bewirkt dadurch eine Reduzierung der<br />
Steuerlast (= Steuerstundungseffekt).<br />
Auch in Italien ist die Ausnutzung von<br />
Steuervorteilen durch beschleunigte Abschreibung<br />
im Zuge des Immobilienleasings<br />
möglich. Die Mindestleasingdauer<br />
bei Immobilien beträgt hierbei grundsätzlich<br />
50 % der betriebsgewöhnlichen<br />
Nutzungsdauer. Die Laufzeiten müssen<br />
aber zwischen acht und 15 Jahren – je<br />
nach üblicher Amortisationsdauer der<br />
Objekte – liegen, um den steuerstundenden<br />
<strong>Leasing</strong>effekt ausnützen zu können.<br />
Damit ist eine volle, ertragsteuerwirksame<br />
Amortisation von 99 % der Gebäudeimmobilie<br />
innerhalb von nur acht Jahren<br />
bei einem verbleibenden Restwert von 1<br />
% möglich („Turboleasing“). Außerdem<br />
können zusätzlich Kostenvorteile beim<br />
Erwerb der Immobilie durch eine <strong>Leasing</strong>gesellschaft<br />
sowie beim Rückkauf<br />
derselben nach Ablauf der <strong>Leasing</strong>dauer<br />
lukriert werden. Beispielsweise wendet<br />
eine <strong>Leasing</strong>gesellschaft für Katastralund<br />
Hypothekargebühren insgesamt nur<br />
2 % statt den üblichen 4 % auf.<br />
Abschließend sollen hier auch die<br />
steuerlichen Vorzüge sowohl beim Mobilien-<br />
als auch Immobilienleasing in<br />
Russland Erwähnung finden. Die generelle<br />
Abschreibungsdauer für Gebäude<br />
ist hier in der Regel auf 30 Jahre festgelegt.<br />
Durch Sonderbestimmungen für<br />
<strong>Leasing</strong> ist aber eine beschleunigte Abschreibung<br />
bis zum Faktor 3 bei Finanzierungsleasing<br />
möglich: Gebäude können<br />
also dreimal schneller abgeschrie-<br />
18 Leas•mich
meinung<br />
ben werden. Die 30-jährige Abschreibungsdauer<br />
reduziert sich damit auf<br />
zehn Jahre, was auch die Bemessungsgrundlage<br />
für die abzuführende Steuer<br />
reduziert. Neben der Verringerung der<br />
Steuerlast und Ausnutzung des Steuerstundungseffektes<br />
kann in Russland zusätzlich<br />
eine effektive Steuerersparnis<br />
lukriert werden. Diese ergibt sich aus der<br />
Reduktion der Bemessungsgrundlage<br />
für die Vermögensteuer, die in Höhe von<br />
2,2 % vom jeweiligen Restbuchwert anfällt<br />
(= Steuerersparniseffekt).<br />
Fazit<br />
Es zeigt sich, dass der Kern jedes wirtschaftlichen<br />
Trends auf seiner sich darbietenden<br />
Vorteilhaftigkeit für die betriebliche<br />
Tätigkeit eines Unternehmens<br />
beruht. Dieser definiert sich oft über „hard<br />
facts“ wie beispielsweise einem effektiven<br />
Steuervorteil, einer optimalen Bilanzstruktur,<br />
einem verbesserten Ratingverhältnis<br />
oder Ähnlichem. Andererseits sind<br />
es nicht selten gerade „soft facts“, welche<br />
sich in kundenorientierten Zusatzdienstleistungen<br />
widerspiegeln und die Entscheidung<br />
der Unternehmen zugunsten<br />
einer alternativen Finanzierungsmöglichkeit<br />
beeinflussen. Unabhängig ihrer Klassifizierung<br />
gilt jedoch letztendlich für<br />
beide dasselbe: fällt ihre Vorteilhaftigkeit<br />
weg, verschwinden Trends schneller als<br />
sie entstanden sind.ı<br />
MAG. ROBERT WURTH<br />
Bereichsleiter Großkunden<br />
und Projektfinanzierung,<br />
zuständig für die Großkundenfinanzierung<br />
in<br />
Österreich und im internationalen<br />
Bereich.<br />
MAG. DANIEL LASTRO<br />
Kundenbetreuer der Abteilung<br />
Großkunden International<br />
und Projektfinanzierung,<br />
zuständig für europaweite<br />
Immobilienfinanzierungen<br />
für Großkunden.<br />
Kundennähe als<br />
Vorteil in der Krise<br />
MAG. PETER ENGERT<br />
Sprecher der<br />
Geschäftsführung der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
Wir in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> sehen uns nicht als Billigbieter, denn unsere<br />
Mitarbeiter versuchen stets den Kundenwünschen gerecht zu werden, kreativ<br />
zu denken und maßgeschneiderte Lösungen zu generieren. Natürlich kosten<br />
unsere Kundenbetreuer und Experten Geld, und dieses muss verdient werden.<br />
Dies führt bisweilen zu Kostennachteilen gegenüber anderen <strong>Leasing</strong>firmen, die<br />
quasi 08/15-Produkte von der Stange anbieten. Das ist auch in Ordnung, solange<br />
es gut geht. In Zeiten der Krise ist jedoch eine Standardisierung, die aus<br />
Kostenüberlegungen nicht auf den Zustand des Kunden eingeht, für diesen ein<br />
Nachteil. Daher werden sich Kunden solcher Unternehmen derzeit auch keine<br />
Hilfestellung erwarten dürfen. Was das betrifft, ist die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> anders<br />
aufgestellt. So ist die Marke <strong>Raiffeisen</strong> generell den Ideen ihres Gründers verpflichtet<br />
– nämlich der Pflicht, Kunden über schwere Zeiten hinwegzuhelfen und<br />
mit kreativen Lösungen zur Seite zu stehen, um krisenbedingte Schwierigkeiten<br />
zu überstehen. Aus diesem Grund sind seit einigen Monaten unsere Berater verstärkt<br />
bei Kundenterminen, um vertrauliche Gespräche zu führen und Fortführungsprognosen<br />
zu erstellen. Denn wir haben einige Instrumente und Möglichkeiten,<br />
die dem Kunden helfen können, über kritische Monate zu kommen.<br />
Etwa durch eine Vertragsverlängerung, die automatisch eine Ratensenkung bedeutet,<br />
oder einige Monate Tilgungsfreiheit. Damit wollen wir unsere Kunden,<br />
aber auch die Wirtschaft und natürlich die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> vor größerem<br />
Schaden bewahren. Auch in diesem Zusammenhang zeigt sich wieder einmal,<br />
dass billig eben nicht immer das Beste ist. Diese Einstellung gilt auch bei der<br />
Ware Geld.<br />
Und noch eine wichtige Information möchten wir unseren Kunden auf diesem<br />
Weg mitgeben: Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> verfügt über ausreichend langfristige<br />
Liquidität und ist daher in der Lage, Geschäfte abzuschließen. Dabei legen wir<br />
großen Wert auf die einzubringenden Eigenmittel und die Sicherheit aus dem<br />
Asset. Und wir verlangen den wahren Wert für das Geld. Aber wir stehen bereit<br />
für die Finanzierungsanfragen der österreichischen Wirtschaft. Das bedeutet,<br />
dass wir die knapp gewordene Liquidität in erster Linie der heimischen<br />
Wirtschaft widmen werden und somit in den nächsten Monaten Anfragen von<br />
inländischen Unternehmen jenen von ausländischen vorziehen werden.<br />
In unserer Covergeschichte auf den vorangegangenen Seiten berichten<br />
wir über aktuelle Trends im <strong>Leasing</strong>. Wir halten es – trotz des aktuellen schwierigen<br />
wirtschaftlichen Umfelds – für enorm wichtig, dass die Unternehmen<br />
weiterhin ihre Produktionsabläufe investitionsmäßig auf dem letzten Stand<br />
halten. Denn moderne Investitions- und Betriebsmittel sind letztlich der Schlüssel<br />
zum langfristigen Erfolg.<br />
Foto: Kurt Keinrath<br />
NUMMER 1| FEBRUAR 2009 19
immobilien gewerblich<br />
Ein Projekt mit Signalwirkung<br />
Signa Development und <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> errichten für<br />
EUR 120 Mio. das Rivergate Office Center am Wiener Handelskai.<br />
Rivergate besticht durch seine hervorragende<br />
Verkehrsanbindung und die unmittelbare Nähe<br />
zur Millenniums-City. Ein Jahr vor Fertigstellung<br />
gibt es bereits reges Interesse von Großmietern.<br />
Foto: Signa Development<br />
Anlässlich der Spatenstichfeier zeigte<br />
sich der CEO der Signa Unternehmensgruppe,<br />
René Benko, hoch erfreut darüber,<br />
„dass die Partnerschaft mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
genau das hält, was sich<br />
beide Parteien davon erwartet haben.“<br />
Neben den gemeinsamen Projekten in<br />
Wien, Innsbruck und Gardone am Gardasee<br />
mit einer Investitionssumme von<br />
EUR 205 Mio. werden noch weitere interessante<br />
Vorhaben folgen, so Benko.<br />
Dem Standort Wien wird dabei eine<br />
zentrale Rolle zukommen. „Für manche<br />
Investoren ist es hier schwierig geworden,<br />
attraktive Finanzierungen zu finden.<br />
Signa und <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> verfügen<br />
aber über eine starke Eigenkapitalbasis<br />
und auch über einen entsprechenden<br />
Namen als Projektentwickler.<br />
Genau diese Assets werden wir auch<br />
zukünftig einsetzen, um wie bisher erfolgreich<br />
unsere Pläne umzusetzen“, so<br />
Benko weiter.<br />
Erfreut zeigte sich auch Peter Engert,<br />
Geschäftsführer von <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>:<br />
„Wir begrüßen es sehr, dass wir mit<br />
René Benko einen Partner gefunden haben,<br />
der sich durch große Flexibilität und<br />
Kreativität auszeichnet. Wir sind überzeugt<br />
davon, dass er auch zukünftig so<br />
dynamisch und erfolgreich agieren wird<br />
wie in den letzten Jahren. Durch die Partnerschaft<br />
mit der SIGNA Unternehmensgruppe<br />
können wir auf schnelle<br />
Entscheidungen vertrauen, ebenso wie<br />
auf Projekte, die realistisch umsetzbar<br />
sind.“ In Zeiten wie diesen immerhin<br />
eine strategische Notwendigkeit.<br />
Dem Projekt wurden hohe ökologische<br />
Standards zugrunde gelegt – etwa<br />
der Einsatz von Erdwärme und die Nutzung<br />
von Grundwasser. Ziel ist es, das<br />
Gebäude so zu bauen, dass es möglichst<br />
energieeffizient betrieben werden<br />
kann.<br />
Mit den Vorarbeiten für die Baugrubensicherungsmaßnahmen<br />
wurde bereits<br />
im August 2008 begonnen, die Fundierung<br />
wurde mit Jahresbeginn abgeschlossen.<br />
Die bauliche Umsetzung<br />
ist zeitlich straff organisiert und wird in<br />
20 Monaten abgeschlossen sein.ı<br />
Großprojekt für RL-Nordic Oy<br />
Ende 2008 konnten die <strong>Leasing</strong>verträge für zwei neu zu errichtende<br />
staatliche Bürogebäude in Helsinki unterfertigt werden. In Seinäjoki,<br />
Westfinnland, wird ein neues regionales Polizeihauptquartier errichtet, in<br />
Rovaniemi, Nordfinnland, wird die neue IT-Zentrale für das finnische Innenministerium<br />
gebaut. Die derzeit in mehreren Gebäuden befindliche<br />
Behörde kann 2011 eines der modernsten Bürogebäude Finnlands beziehen.<br />
Mieter ist für beide Objekte Senate Properties, eine staatliche<br />
Behörde, die dem finnischen Finanzministerium unterstellt ist und die für<br />
die Vermietung und Erhaltung von staatlichen Gebäuden zuständig ist.<br />
Das Gesamtvolumen für beide Objekte beträgt EUR 60 Mio., der <strong>Leasing</strong>vertrag<br />
wurde für eine Laufzeit von 15 Jahren abgeschlossen.<br />
RL-Nordic Oy konnte sich im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung<br />
gegen zahlreiche in- und ausländische Mitbewerber durchsetzen. Die<br />
beiden Abschlüsse sind Ergebnis exzellenter Kontakte, hoher Kompetenz<br />
des Teams vor Ort und auch des guten Rufes von <strong>Raiffeisen</strong> als zuverlässigem<br />
und nachhaltigem Partner. „Diese Projekte sind eine gute<br />
Referenz für die RL-Nordic Oy in Finnland“, weiß GF Vesa Nummijärvi.<br />
„Wir erwarten uns für die Zukunft noch mehr kommunales Geschäft.“<br />
20 Leas•mich
Im Zentrum<br />
Das neue Betriebs- und Produktionsgebäude der deutschen Schöck-Gruppe wurde in Linz<br />
errichtet. Der Grund für diese Entscheidung ist die strategische Lage in Mitteleuropa.<br />
Die Schöck Bauteile Ges.m.b.H ist eine<br />
Tochter der deutschen Schöck-Gruppe<br />
und in den Bereichen innovativer Baukomponenten<br />
tätig.<br />
Die Kernkompetenzen liegen in Lösungen<br />
zur Wärmedämmung und<br />
Schallschutz für den Neubau mit den<br />
Produktgruppen Isokorb, Novomur und<br />
Tronsole. Daneben setzt Schöck hohe<br />
Standards bei Dienstleistung und Service.<br />
So erhalten alle Kunden über die<br />
Anwendungstechnik Bemessungsprogramme,<br />
technische Unterlagen sowie<br />
die erforderliche fachliche Unterstützung<br />
für den Bau.<br />
Der Schöck-Außendienstmitarbeiter<br />
ist bereits in der planerischen Phase eingebunden<br />
bzw. auch auf den Baustellen<br />
vor Ort tätig, bietet Spezial- und Sonderlösungen<br />
sowie statische Berechnungen<br />
und dergleichen mehr.<br />
Der Neubau in Linz/Pucking dient<br />
als Produktions- und Logistikstandort<br />
und schafft die Voraussetzung für die<br />
Von links: Vesa Nummijärvi (GF RL-Nordic Oy),<br />
Ronald Lausch (Beiratsvorsitzender RL-Nordic<br />
Oy), Jorma Heinonen (GF Senate Properties),<br />
Vertreter von Firma Haltik (IT-Provider finnisches<br />
Innenministerium).<br />
Foto: Senate Properties<br />
Die neue Logistik-Drehscheibe von Schöck<br />
befindet sich genau im Zentrum der wichtigsten<br />
Märkte der Unternehmensgruppe.<br />
ambitionierte Wachstumsstrategie der<br />
Gruppe, in der neben Österreich als<br />
wichtigste Märkte auch Italien, Slowenien,<br />
Kroatien, Bosnien, Serbien, Ungarn<br />
und Bulgarien betreut werden.<br />
Standortüberprüfungen durch die<br />
deutsche Mutter haben die oberösterreichische<br />
Landeshauptstadt nämlich als<br />
optimale Logistik-Drehscheibe für deren<br />
Anforderungen ermittelt. Verkehrstechnisch<br />
ist das Areal hervorragend an das<br />
überregionale Straßennetz angebunden;<br />
der nahe gelegene Flughafen Linz-Hörsching<br />
bietet exzellente Verbindungen<br />
zur Konzernmutter.<br />
Aufgrund stetiger Umsätze – Schöck<br />
ist in Österreich Marktführer – ist man in<br />
Österreich nunmehr an Kapazitäts- bzw.<br />
Produktionsgrenzen gestoßen. Zwischenzeitlich<br />
hat man sich zwar bei der<br />
Produktion und Belieferung über das<br />
deutsche Mutterunternehmen ausgeholfen,<br />
doch das ist langfristig kein<br />
gangbarer Weg. Denn einer der Gründe<br />
für den Erfolg der Schöck-Gruppe ist neben<br />
der Produktqualität auch ihre Liefergenauigkeit,<br />
die mit dem Neubau wieder<br />
garantiert werden kann.<br />
In Form eines Totalübernehmervertrages<br />
übernahm <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> das<br />
komplette Baumanagement – sie bekam<br />
den Zuschlag, weil neben der Finanzierungskomponente<br />
die Sicherheit über<br />
die Baukosten, die umfangreiche Beratung<br />
im Zuge der Planung und Bauphase<br />
sowie die komplette Entlastung<br />
von Schöck während der Bauzeit gewährleistet<br />
war.<br />
Ende Juni fand in Anwesenheit des<br />
Schöck-Österreich-Geschäftsführers<br />
Bruno Mauerkirchner, allen Planern, Behördenvertretern<br />
und weiteren Gästen<br />
dann der Spatenstich für das Projekt<br />
statt. Trotz der straffen Bauzeit hat man<br />
für den Kunden einen optimalen Abwicklungsmodus<br />
geschaffen; Ende des<br />
Vorjahrs erfolgte bereits die Übergabe<br />
des Objektes an Schöck.ı<br />
NUMMER 1| FEBRUAR 2009 21
immobilien gewerblich<br />
Runderneuert<br />
Neue Anlagen, großzügige Freiflächen und ein geniales Energiekonzept: das „Sportzentrum<br />
Zeltweg Neu“ wird das multifunktionale Freizeitzentrum der Obersteiermark.<br />
Sportzentrum Zeltweg: Moderne Wettkampfstätte für die unterschiedlichsten<br />
Sportarten und neuer Standort der größten regionalen Verbrauchermesse.<br />
Das alte Sportzentrum Zeltweg wurde<br />
Mitte der 70-er Jahre errichtet. Als<br />
Grundlage für die Umsetzung der geplanten<br />
Modernisierungsmaßnahmen<br />
wurde die Kommunal Infrastruktur & Immobilien<br />
Zeltweg <strong>GmbH</strong> gegründet, die<br />
als Investor für das Projekt auftritt. Deren<br />
Gesellschafter sind zu 80 % die Stadtgemeinde<br />
Zeltweg und zu 20 % die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />
In weiterer Folge wird das<br />
neue Sportzentrum Zeltweg an den Verein<br />
Sportzentrum Zeltweg in steuerlich<br />
optimierter Form vermietet.<br />
Das „Sportzentrum Zeltweg Neu“ soll<br />
nun zum multifunktionalen Sport- und<br />
Freizeitzentrum der Obersteiermark aufgewertet<br />
werden, indem die infrastrukturellen<br />
Voraussetzungen geschaffen werden,<br />
ganzjährig an einem einzigen Standort<br />
eine in der ganzen Region unvergleichliche<br />
Anzahl unterschiedlicher<br />
Sportarten ausüben zu können. Darüber<br />
hinaus soll das Sportzentrum auch weiterhin<br />
als Standort für die größte regionale<br />
obersteirische Verbrauchermesse, die<br />
AINOVA, dienen und damit das Fenster<br />
zur heimischen Wirtschaft sein. Die Verwendung<br />
des Sportzentrums für diverse<br />
größere Veranstaltungen, welche in den<br />
vorhandenen Veranstaltungsräumlichkeiten<br />
der Region keinen entsprechenden<br />
Platz finden, beispielsweise Großkonzerte,<br />
runden das Angebotsspektrum ab.<br />
Die Sportanlagen sollen einerseits für<br />
die gesamte Öffentlichkeit zur Verfügung<br />
stehen, andererseits Verbänden, Vereinen<br />
und Leistungszentren die Möglichkeit<br />
bieten, ihre Mitglieder leistungsorientiert<br />
auszubilden und die notwendigen<br />
modernen Wettkampfstätten zur<br />
Verfügung zu stellen. Einen besonderen<br />
Schwerpunkt soll dabei die Ausbildung<br />
von Kindern und Jugendlichen sowie<br />
Behindertensportlern bilden. Daneben<br />
wird eine enge Zusammenarbeit mit vorhandenen<br />
infrastrukturellen, sportlichen<br />
und touristischen Einrichtungen der Region<br />
angestrebt.<br />
Das Sportzentrum wird an ein neues<br />
Biomasseheizkraftwerk, das noch verschiedene<br />
andere Anlagen und Einrichtungen<br />
im Nahebereich mit Wärme versorgen<br />
wird, angeschlossen. Neben dieser<br />
Umstellung des Heizsystems wird<br />
besonderes Augenmerk auf die Energieoptimierung<br />
aller Anlagenbereiche<br />
des Sportzentrums gelegt, z. B. auch<br />
durch die Verbesserung der Wärmerückgewinnung<br />
aus der bestehenden<br />
Eisaufbereitungsanlage.<br />
Nach dem erfolgten Architektenwettbewerb<br />
im Jahr 2006 wurde die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
Immobilienmanagement<br />
<strong>GmbH</strong> mit der weiteren Projektsteuerung<br />
beauftragt. Die von ihr durchgeführte<br />
öffentliche Ausschreibung sieht<br />
die Umsetzung der Baumaßnahmen<br />
durch einen Generalunternehmer vor.<br />
Die Anbieter mussten neben einer Errichtungskostengarantie<br />
auch eine Energieeinsparungsgarantie<br />
inkl. Energiecontrolling<br />
anbieten. Die Vergabe und<br />
Baubeginn erfolgte im Juni 2008, die<br />
Fertigstellung ist für Ende 2009 vorgesehen.<br />
Die budgetierten Gesamtbaukosten<br />
von EUR 11,2 Mio. können aus<br />
heutiger Sicht eingehalten werden.<br />
Das Sportzentrum Zeltweg – ein erfolgreiches<br />
Projekt, bei dem es einmal<br />
mehr gelungen ist, neben der Finanzierung<br />
auch das Know-how der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
für kommunale Ausgliederungen<br />
einzubringen und für eine<br />
qualitative, termingerechte und kostenoptimierte<br />
Umsetzung durch das Baumanagement<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> zu<br />
sorgen.ı<br />
22 Leas•mich
Schule & Shops unter einem Dach<br />
Ein außergewöhnliches Projekt in Tirol tritt in die entscheidende Bauphase:<br />
Einkaufszentrum und Gymnasium nehmen bereits Gestalt an.<br />
Foto: Signa Development<br />
Das Projekt Linser Areal liegt im Westen<br />
von Innsbruck, einem sich besonders<br />
dynamisch entwickelnden Stadtgebiet<br />
mit Schwerpunkt Wohnbebauung.<br />
Die Grundidee war die Errichtung<br />
eines Stadtteilzentrums, bestehend aus<br />
einem Retailcenter und einer Schule.<br />
Das geplante bi-funktionale Gebäude<br />
beherbergt daher im unteren Bereich ein<br />
Einkaufszentrum und im oberen Teil den<br />
Neubau des 5. Innsbrucker Gymnasiums,<br />
wobei eine klare räumliche Trennung<br />
zwischen Schule und Shops vorgenommen<br />
wird.<br />
Das Einkaufszentrum mit einem Investitionsvolumen<br />
von ca. EUR 49,3 Mio.<br />
wird im Rahmen einer Projektpartnerschaft<br />
von <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> und der<br />
Signa-Gruppe (René Benko) errichtet.<br />
Der Neubau der Schule erfolgt wirtschaftlich<br />
getrennt durch eine eigene<br />
Projektgesellschaft der Stadt Innsbruck.<br />
Auf dem ca. 12.000 m² großen<br />
Grundstück wird das Einkaufszentrum<br />
Spatenstich in Salzburg<br />
Die beiden Geschäftsleiter der <strong>Raiffeisen</strong>bank Salzburg Maxglan-<br />
Siezenheim, Gerhard Huemer und Gerhard Maurer, vollzogen zusammen<br />
mit Mag. Friedrich Mittendorfer und Reinhold List, den Geschäftsführern<br />
der <strong>Raiffeisen</strong> Salzburg <strong>Leasing</strong>, Dr. Josef Rettenbacher vom<br />
<strong>Raiffeisen</strong>verband Salzburg und Architekt DI Roland Hermanseder den<br />
symbolischen Startschuss zum Bau eines neuen Bankhauses. Noch<br />
heuer soll der Rohbau fertig werden. Die Eröffnung erfolgt im Frühjahr<br />
2010. Auf dem 1.200 Quadratmeter großen Areal an der Innsbrucker<br />
Bundesstraße 34 wird ein modernes Gebäude in verkehrsgünstiger<br />
Lage und mit ausreichend vielen Parkplätzen entstehen. Mehr Platz wird<br />
es auch im Inneren für das tägliche Bankgeschäft geben. Das neue Haus<br />
stellt durch seine Architektur die angenehme Atmosphäre für Begegnungen<br />
in den Mittelpunkt. Beim Spatenstich (v.l.n.r.): Mag. Friedrich Mittendorfer,<br />
Reinhold List, Gerhard Maurer, Dr. Josef Rettenbacher, Gerhard<br />
Huemer und Architekt DI Roland Hermanseder.<br />
mit einer Mietfläche von ca. 16.400 m²,<br />
eine Tiefgarage mit 411 Stellplätzen sowie<br />
die Schule errichtet. Die Tiefgarage<br />
nimmt das gesamte zweite und einen<br />
Teil des ersten UG ein. Die Ankermieter<br />
werden bestens erreichbar auch im ersten<br />
UG Platz finden. Im Erdgeschoß und<br />
im ersten Stock entstehen neben einer<br />
großzügigen Mall 25 Shops, ein Restaurant<br />
und ein Café. Teile des ersten OG<br />
sowie alle darüber liegenden Flächen<br />
nimmt die Schule in Anspruch.<br />
Neben dem städteplanerischen Akzent<br />
und einer ansprechenden Architektur<br />
wurde großer Wert auf eine energieeffiziente<br />
Bauweise gelegt. So soll die Klimatisierung<br />
bzw. Heizung des Objektes<br />
über einen Uferfiltratbrunnen am Inn erfolgen.<br />
Neben dem ökologischen Aspekt<br />
können damit erfreulicherweise auch<br />
noch die Betriebskosten gesenkt werden.<br />
Nach einer intensiven Ideenfindung<br />
im Rahmen eines Architektenwettbewerbs<br />
und einer zwischen den beiden<br />
Bauherren (<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>/Signa<br />
und Stadt Innsbruck) detailliert abgestimmten<br />
Planungsphase wurde im September<br />
2008 mit der Baugrube begonnen.<br />
Der Hochbau startete im Februar<br />
2009. Die Inbetriebnahme sowohl des<br />
Einkaufszentrums als auch der Schule<br />
ist für September 2010 vorgesehen. ı<br />
NUMMER 1| FEBRUAR 2009 23
immobilien gewerblich<br />
Fotos: RLB Burgenland<br />
Die Nummer 1 im Burgenland<br />
Mit dem neuen <strong>Raiffeisen</strong> Finanz Center soll die führende Marktposition im östlichsten<br />
Bundesland untermauert werden. Finanziert wurde der Zubau mithilfe der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />
Ende Oktober 2008 wurde vom Vorstand<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Burgenland<br />
der Grundstein zum Neubau<br />
des <strong>Raiffeisen</strong> Finanz Centers gelegt.<br />
Zahlreiche Ehrengäste aus Politik und<br />
Wirtschaft, an der Spitze Landeshauptmann-Stv.<br />
Mag. Franz Steindl, wohnten<br />
der Grundsteinlegung bei.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Burgenland<br />
Die Grundsteinlegung feierten (v.l.n.r.): Präsident Dipl.-Ing. Erwin Tinhof (RLB Bgld.), MMag. Johann<br />
Traupmann, Architekt, Irene Hrdlicka-Hakel (RL), Landwirtschafts- u. Umweltminister Dipl.-Ing. Niki<br />
Berlakovich, Dir. Dr. Rudolf Könighofer (RLB Bgld.), Landeshauptmann-Stv. Mag. Franz Steindl,<br />
Dir. Mag. Karlheinz Sandler (RL), Dipl.-Ing. (FH) Simone Hoffmann (RL), Generaldirektor-Stv. Leopold<br />
Buchmayer (RLB Bgld.), Generaldirektor KR Dr. Julius Marhold (RLB Bgld.).<br />
bestätigt seit Jahren die Spitzenposition<br />
unter den Bankinstituten im Burgenland.<br />
Als Motor der burgenländischen Wirtschaft<br />
und als erste Adresse im Privatkundengeschäft<br />
setzt der Vorstand auf<br />
Marktpräsenz und Wachstum.<br />
Diese dynamische Entwicklung erfordert<br />
kluge Geschäftspolitik, aber auch<br />
mehr Platz. „Das Wachstum unseres Geschäftes<br />
erfordert auch größere Raumreserven,<br />
unser heutiges Gebäude platzt<br />
aus allen Nähten“, führt Dr. Julius Marhold,<br />
Generaldirektor der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />
Burgenland, aus.<br />
Der aus den 50-er Jahren stammende<br />
Altbau des Gebäudes wird dabei durch<br />
einen modernen Zubau ersetzt. Für die<br />
Gestaltung des Zubaues wurde ein Architektur-Wettbewerb<br />
ausgeschrieben,<br />
der vom Büro Pichler & Traupmann Architekten<br />
ZT <strong>GmbH</strong> gewonnen wurde.<br />
Die Fertigstellung des Zubaues ist für<br />
Ende 2009, die Integration in das Gesamtgebäude<br />
für Ende 2010 geplant.<br />
Durch den attraktiven Zubau und die variablen<br />
Innenräume wird die Bürofläche<br />
des Gesamtgebäudes um 3.300 m² auf<br />
insgesamt 7.500 m² erweitert.<br />
Besonderes Augenmerk gilt dem<br />
Foyer, nicht nur als erster Eindruck des<br />
Gebäudes, sondern auch als Verbindung<br />
zwischen Bestand und Neubau.<br />
Marhold: „Kundenfreundlich, offen und<br />
zugleich repräsentativ ist dieser Raum<br />
Drehscheibe für Kunden und Gäste.<br />
Eine freundliche Glasfassade mit viel<br />
Licht steht im Zentrum, genauso wie der<br />
barrierefreie Zugang für Kunden.“ı<br />
24 Leas•mich
wohnbauprojekte<br />
Schöner Leben in exklusiven Immobilien<br />
Im Jahr 2008 hat sich bei der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> im Bereich Wohnbau wieder<br />
einiges getan. Neben dem Spatenstich bzw. Um- und Ausbaubeginn bei den Vorsorgewohnungsprojekten<br />
1050 Wien, Wiedner Hauptstraße 100 und Schlossgasse 2a,<br />
wurden bei weiteren drei Wohnhäusern in Wien Meilensteine gesetzt.<br />
Anfang Oktober 2008 fand beim Bauvorhaben<br />
1170 Wien, Güpferlingstraße<br />
37, die Gleichenfeier statt, die Rohbaugleiche<br />
wurde exakt entsprechend dem<br />
Bauzeitplan erreicht. Neben Vertretern<br />
des Generalunternehmers Strabag und<br />
dem Bezirksvorsteher-Stellvertreter Herrn<br />
Urban feierten die am Projekt beteiligten<br />
Konsulenten wie Architekt, Bauaufsicht,<br />
Treuhänderin sowie Geschäftsführung,<br />
Baumanagement und Verkauf der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
den erfolgreichen, unfallfreien<br />
Bauverlauf und den erfreulichen<br />
Verkaufsstand. Lange vor Fertigstellung,<br />
die für Juni 2009 geplant ist, waren zu<br />
diesem Zeitpunkt bereits neun von 22<br />
Wohnungen verkauft.<br />
Im Dezember wurde das attraktive<br />
Wohnhaus in 1130 Wien, Hietzinger<br />
Hauptstraße 103/Ecke Preindlgasse,<br />
zwei Monate vor dem vereinbarten Fertigstellungstermin<br />
an die Wohnungseigentümer<br />
übergeben. Der Bau wurde<br />
vom Generalunternehmer Sedlak, den<br />
beteiligten Konsulenten sowie dem Baumanagement<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> professionell<br />
und mit hoher Qualität abgewickelt.<br />
Die moderne Architektur setzt<br />
einen deutlichen Akzent in der Villengegend<br />
Hietzings. Der Verkauf lief ebenfalls<br />
sehr erfolgreich, zum Zeitpunkt der<br />
Übergabe waren nur noch drei von 21<br />
Wohnungen verfügbar. Der Großteil der<br />
Einheiten wurde schon sehr früh vom<br />
Plan weg verkauft, wodurch noch individuelle<br />
Wünsche der Eigentümer berücksichtigt<br />
werden konnten. Die Weihnachtsfeiertage<br />
wurden von vielen Käufern<br />
bereits zum Einrichten bzw. Übersiedeln<br />
genutzt.<br />
Kurz vor Weihnachten fand schließlich<br />
noch der Baubeginn für ein weiteres<br />
Der Großteil der<br />
Eigentumswohnungen<br />
in der Hietzinger<br />
Preindlgasse wurde<br />
bereits vom Plan<br />
weg verkauft. Kurz<br />
vor Jahresende 2008<br />
zogen die ersten<br />
Besitzer ein.<br />
exklusives Bauvorhaben statt. In 1180<br />
Wien, Naaffgasse 86, werden in bester<br />
Aussichtslage am Schafberg 14 Wohnungen<br />
und 23 Tiefgaragenplätze in<br />
drei Häusern errichtet. Für die hochwertig<br />
ausgestatteten Appartements gibt es<br />
bereits zahlreiche vorgemerkte Interessenten.<br />
Darüber hinaus plant <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
für die Jahre 2009 bzw. 2010 den<br />
Start weiterer Wohnbauprojekte in den<br />
Wiener Bezirken 9, 13 und 16, die in gewohnt<br />
professioneller Weise umgesetzt<br />
werden sollen.ı<br />
Wohnbauprojekt in Stockholm<br />
Foto: Oscar Properties<br />
Gemeinsam mit den lokalen Projektpartnern Erik Selin und Oscar<br />
Properties hat die RL-Nordic Mitte September 2008 das bereits 5. Objekt<br />
(Pagen 14) in zentraler Lage in Stockholm, nahe dem Rathaus, gekauft.<br />
Das Objekt, das derzeit als Gewerbeimmobilie mit Büro- und Geschäftsflächen<br />
vermietet ist, wird nach der Umwidmung innerhalb der<br />
nächsten zwei Jahre umgebaut und als Wohnimmobilie anschließend abverkauft.<br />
Das Investitionsvolumen beträgt etwa EUR 24 Mio. Aufgrund der<br />
Tatsache, dass jährlich mehr als 20.000 Personen nach Stockholm ziehen<br />
und nur ca. 15.000 Wohneinheiten pro Jahr errichtet werden, ist die<br />
Nachfrage nach Wohnungen in Stockholm und Umgebung hoch. Speziell<br />
Innenstadtlagen mit hohem Standard erfreuen sich großer Beliebtheit.<br />
Wohnen in der Metropole Schwedens, und das in bester Citylage.<br />
NUMMER 1| FEBRUAR 2009 25
ökoprojekte<br />
Großer Wind und kleines Kraftwerk<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hat sich seit vielen Jahren um die Finanzierung von Ökoenergieprojekten<br />
verdient gemacht und zählt heute zu den größten Investoren in Österreich. Mit der<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Energy & Environment setzt sie diesen Trend im Ausland fort. In Ländern wie Polen,<br />
Tschechien, Slowakei, Rumänien, Italien, Schweden und Bulgarien werden weitere zukunftsträchtige<br />
Windpark- und Photovoltaikprojekte entwickelt und realisiert.<br />
Bulgarien hat sich im Zuge des EU-<br />
Beitritts 2004 ein engagiertes Richtziel<br />
für den Stromanteil gesetzt, der aus erneuerbaren<br />
Energiequellen gewonnen<br />
werden soll. Dabei verabschiedete die<br />
bulgarische Regierung auch ein investorenfreundliches<br />
Öko-Energiegesetz mit<br />
einem garantieren Tarif über 15 Jahre.<br />
Mit der Realisierung dieses Projektes<br />
ist ein wesentlicher Schritt zum Erreichen<br />
des EU-Gemeinschaftszieles gesetzt<br />
worden.<br />
In der Region Kavarna an der<br />
Schwarzmeerküste entstand nun ein<br />
neuer Windpark, bestehend aus 16 Windkraftanlagen<br />
des Typs Vestas V 90 mit einer<br />
Nabenhöhe von 105 m. Das Investitionsvolumen<br />
betrug EUR 50 Mio. Die Errichtung<br />
erfolgte in einer Rekordzeit von<br />
nur acht Monaten, die Leistung des Windparks<br />
beträgt 32 Megawatt. Mit dieser<br />
Kapazität können pro Jahr 100 Mio. Kilowattstunden<br />
Strom produziert werden.<br />
Damit lassen sich rund 29.000 Haushalte<br />
ein Jahr lang versorgen; dies entspricht<br />
der Einwohnerzahl der Städte Bregenz<br />
und Wels. Bis zum Jahr 2012 können damit<br />
außerdem 280.000 Tonnen CO 2<br />
-Emissionen<br />
eingespart werden.<br />
Die bulgarische Regierung verspricht<br />
weitere rasche und einschneidende<br />
Maßnahmen, um eine Trendwende herbeizuführen<br />
und die Energiepolitik auf einen<br />
nachhaltig positiven Energiepfad zu<br />
lenken. Sie setzt dabei auf erneuerbare<br />
Energiequellen und hofft damit, zur Versorgungssicherheit<br />
beizutragen. Wie<br />
notwendig dieses Engagement der Regierung<br />
ist, führten die letzten Wochen<br />
drastisch vor Augen. Bulgarien war eines<br />
der am schlimmsten betroffenen<br />
Länder des Gasstreits zwischen Russland<br />
und der Ukraine. Um die hohe Abhängigkeit<br />
von fossilen Brennstoffen zu<br />
reduzieren, will Sofia die Erschließung<br />
erneuerbarer Energiequellen und die Kooperationen<br />
mit den österreichischen<br />
Partnern weiter vorantreiben.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> wiederum<br />
setzt mit ihren Investments in den CEE-<br />
Ländern einen weiteren Schritt in Richtung<br />
Marktführerschaft in diesem Bereich.<br />
Detail am Rande: Nach Inbetriebnahme<br />
ihres zweiten Windparks ist <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
bereits der größte Ökostromerzeuger<br />
durch Windenergie in<br />
Bulgarien.ı<br />
26 Leas•mich
Kraftwerk liefert Strom und Schnee<br />
Die Beschneiungsanlage der Rauriser Hochalmbahnen liefert neben<br />
Schnee auch Energie. Exakt so viel, wie zum Betrieb der Anlage nötig ist.<br />
Erster Windpark in Schweden<br />
Am 12. September 2008 wurde in Stockholm der<br />
Kaufvertrag für den ersten Windpark der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
in Schweden unterschrieben.<br />
Der fertig entwickelte, behördlich genehmigte und seit September 2008 in Betrieb befindliche<br />
Windpark liegt auf der Insel Öland im Südosten von Schweden und besteht aus 4 Windkraftanlagen<br />
des Typs Enercon E-70 mit je 2 MW Leistung und einer Nabenhöhe von 65 m.<br />
RL-Nordic AB hält 50 % der Gesellschaftsanteile der Projektgesellschaft Egby AB, die weiteren<br />
50 % sind in Besitz der schwedischen Partnerfirma Engy Power AB, die bereits mehrere<br />
Windparks in Schweden betreibt. Die Gesamtinvestitionskosten betragen rund EUR<br />
14 Mio. Schwedens Regierung unterstützt mit hohem Engagement den Ausbau der erneuerbaren<br />
Energie, der Anteil soll bis 2020 auf 40 % der Gesamtenergieerzeugung steigen.<br />
RL-Nordic-Geschäftsführer Ronald Lausch auf Öland.<br />
Erich Hutter vor einer der brandneuen, von<br />
der <strong>Raiffeisen</strong> Salzburg <strong>Leasing</strong> finanzierten<br />
Schneekanonen.<br />
EUR 3,5 Mio. investierten die Rauriser<br />
Hochalmbahnen in den vergangenen<br />
Monaten in den Ausbau ihrer Beschneiungsanlage.<br />
Kernstück ist ein Speicherteich,<br />
der 65.000 Kubikmeter Wasser<br />
fasst. Das Besondere an der Rauriser<br />
Investition: Die Steigleitungen der Beschneiungsanlage<br />
werden zugleich zur<br />
Stromgewinnung verwendet. Erich Hutter,<br />
Vorstandsvorsitzender der Hochalmbahnen:<br />
„Mit der neuen Anlage gekoppelt<br />
ist ein kleines Kraftwerk. Das liefert<br />
1,2 Millionen Kilowattstunden pro<br />
Jahr. Diese Menge benötigen wir auch<br />
für den Betrieb der Beschneiungsanlage.“<br />
Sommer und Winter wird der<br />
Strom in das Netz der Salzburg AG eingespeist<br />
und gegenverrechnet.<br />
Finanziert wurde diese ökologisch<br />
und ökonomisch nachhaltige Investition<br />
von der „Hausbank“ der Rauriser Hochalmbahnen,<br />
dem <strong>Raiffeisen</strong>verband<br />
Salzburg. <strong>Raiffeisen</strong> Salzburg <strong>Leasing</strong><br />
steuerte mit einer speziellen Mobilienleasingkonstruktion,<br />
der sogenannten<br />
Staffelmiete, EUR 330.000 für die Beschneiungsanlage<br />
bei. Das Gesamtvolumen<br />
für Speicherteich, Kraftwerk und<br />
neue Schneekanonen entspricht in etwa<br />
einem Jahresumsatz.<br />
Das Skigebiet in Rauris ist von der<br />
Höhenlage begünstigt. Es reicht von 940<br />
auf 2200 Meter hinauf. Das Tal liegt aber<br />
in einer Föhnlage. Daher ist die Beschneiung<br />
enorm wichtig. Hutter: „1986<br />
ging bei uns die erste Schneekanone in<br />
Betrieb. Wir sind auf diesem Gebiet<br />
durchaus ein Vorreiter in Salzburg.“<br />
Erleichtert hat die Entscheidung zu investieren,<br />
dass derzeit in Rauris 450 neue<br />
Gästebetten entstehen. Erst vor kurzem<br />
hat eine englische Investorengruppe 16<br />
weitere Ferienwohnungen, sogenannte<br />
Alpenchalets, gebaut, denn der Zustrom<br />
an britischen Urlaubern hat von Jahr zu<br />
Jahr zugenommen. Das ist für den Ort mit<br />
seinen 3.100 Einwohnern und derzeit<br />
2.900 Gästebetten ein wichtiger Impuls.<br />
Rauris bringt es derzeit auf 300.000<br />
Gästenächtigungen pro Jahr. 160.000<br />
entfallen auf den Winter. Das verkehrstechnisch<br />
abseits liegende Tal macht<br />
aus der Not eine Tugend. Rauris gilt als<br />
Geheimtipp, da es nicht überlaufen ist,<br />
es verfügt über eine intakte Struktur im<br />
Ort, was den Menschen, die hier leben,<br />
genauso wichtig ist wie den Gästen –<br />
und jetzt hat man auch noch ein vorbildliches<br />
Energiekonzept.ı<br />
NUMMER 1| FEBRUAR 2009 27
eportage<br />
Die Energie kann man sich sparen<br />
Das Auslagern von Facility-Management-Aufgaben kann dem Kunden Zeit, Ärger<br />
und Geld ersparen. Vorausgesetzt, der Job wird von Spezialisten übernommen.<br />
Die Betriebsführung des Biomasse-Blockheizkraftwerks<br />
wurde an die Siemens Gebäudemanagement<br />
& Service <strong>GmbH</strong> (SGS) ausgelagert.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> finanzierte und betreibt<br />
seit 2005 das Biomasse-Blockheizkraftwerk<br />
des Ski-Produzenten und Flugzeugausstatters<br />
Fischer in Oberösterreich.<br />
Zu diesem Zweck wurde eine Projektgesellschaft,<br />
die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-<br />
Wärmeversorgungsanlagenbetriebs-<br />
<strong>GmbH</strong> (RLW) gegründet, die als Eigentümerin<br />
der Anlage in den Energieliefervertrag<br />
eintrat. Die Betriebsführung des<br />
Kraftwerks und die Verwaltung wurde der<br />
Siemens Gebäudemanagement & Service<br />
<strong>GmbH</strong> (SGS) überantwortet. Diese<br />
übernahm die Verpflichtungen aus dem<br />
Energieliefervertrag der RLW gegenüber<br />
dem Kunden, die Instandhaltung und Instandsetzung<br />
der Anlagen, die Verfolgung<br />
von Erfüllungs-, Gewährleistungs-,<br />
Garantie- und Schadenersatzansprüchen<br />
und die Erfüllung und Vertretung aller behördlichen<br />
Auflagen. Weiters obliegt der<br />
externen Betriebsführung die laufende<br />
Optimierung der Anlagen bzw. die Durchführung<br />
eines zeitgemäßen Energiemanagements.<br />
SGS erwies sich für ihren Kunden<br />
RWL als kompetenter Partner für modernes<br />
Facility Management. Auch das<br />
Foto: G. Perissutti<br />
Columbus Center Wien, die Casinos<br />
Austria in Baden und der Technologiepark<br />
Villach, das T-Mobile-„Flaggschiff“<br />
Wien und auch die Allianz-Arena in München<br />
nutzen das Know-how der Siemens-Tochter,<br />
die auch für andere namhafte<br />
Unternehmen maßgeschneiderte<br />
Dienstleistungen, Lösungen und Systeme<br />
für Errichtung, Betrieb und Instandhaltung<br />
von Immobilien gestaltet.<br />
Ein Team von Spezialisten sorgt für eine<br />
flexible und kostengünstige Bewirtschaftung;<br />
Komfort und Wertsicherung<br />
des Objektes stehen im Mittelpunkt. Intelligentes<br />
Gebäudemanagement erbringt<br />
wesentliche Einsparungen bei<br />
den Energiekosten und sorgt zudem für<br />
aktiven Klimaschutz.ı<br />
Orgel-<strong>Leasing</strong><br />
Selbst der burgenländische Diözesanbischof<br />
Paul Iby kam nach Stegersbach,<br />
um die neue Kirchenorgel einzuweihen.<br />
500 Gottesdienstbesucher feierten mit<br />
und waren von der Klangfülle des neuen<br />
Instruments beeindruckt.<br />
Die 1974 eingeweihte Heilig-Geist-Kirche ist erstmals mit einer Pfeifenorgel ausgestattet.<br />
Für den Bau verantwortlich war die renommierte Orgelbauwerkstätte Schuke aus Potsdam/D.<br />
Das Instrument verfügt über 1.252 Pfeifen und 22 Register, ist neun Meter hoch<br />
und neun Tonnen schwer. Die Aufbauarbeiten in der Kirche dauerten rund zwei Monate.<br />
Ende Oktober 2008 fand dann das erste Konzert auf dem neuen Instrument statt. Rund 300<br />
Musikfreunde lauschten der Klangvielfalt, die der Eisenstädter Domorganist Mag. Christian<br />
Iwan der neuen Orgel entlockte.<br />
28 Leas•mich
Business Center für Firmenautos<br />
Um die hohen Anforderungen von Flottenkunden bestmöglich zu erfüllen, wurde<br />
die Vertriebspartnerschaft von Citroën Österreich und <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> intensiviert.<br />
Bischof Iby mit den Mitgliedern des Orgelkomitees<br />
sowie LR Verena Dunst und Orgelbaumeister<br />
Matthias Schuke (2.v.r.)<br />
Zur Abwicklung und Finanzierung des<br />
Ankaufs wurde vor einigen Jahren von<br />
der Pfarre ein eigenes Komitee gegründet.<br />
Die Kosten von 360.000 Euro wurden zum<br />
Teil durch Spenden und Subventionen,<br />
zum Teil mittels einer Mobilienvariante der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> finanziert.ı<br />
Foto: Citroën<br />
Avantgarde und französisches Bien-être<br />
treffen auf Hightech, Fahrkomfort und<br />
markante Linien. Dazu kommen kompetente<br />
Beratung und umfassender Kundenservice.<br />
Für Citroën Österreich und<br />
das gesamte Citroën-Händlernetz hat<br />
es höchste Priorität, speziell auf die Bedürfnisse<br />
von Firmenkunden einzugehen.<br />
„Dem KMU-Bereich widmen wir unser<br />
besonderes Augenmerk“, bestätigt<br />
Mag. Sebastian Haböck, Direktor Vertrieb<br />
bei Citroën Österreich. Im Produktbereich<br />
ergänzen sich die umfangreiche<br />
Produktpalette von Citroën mit dem modular<br />
zusammenstellbaren Dienstleistungsportfolio<br />
perfekt mit jener der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>:<br />
von der Tankkarte bis hin<br />
zum Full-Service-Fuhrparkmanagement.<br />
Eine gezielte vertriebliche Zusammenarbeit<br />
mit Citroën Österreich sowie den<br />
Händlern soll das gemeinsame Kundenpotenzial<br />
ausschöpfen. Auch im Bereich<br />
Technik gibt es eine enge Kooperation<br />
zwischen Citroën und <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong>, um eine Optimierung der Wartungs-<br />
und Serviceleistungen zu gewährleisten.<br />
Das attraktive Fuhrparkmanagement-Paket<br />
kann natürlich vom Firmen-Pkw<br />
bis zum Nutzfahrzeug beansprucht<br />
werden. Apropos Nutzfahrzeug:<br />
Nachdem schon im Vorjahr der Citroën<br />
Jumpy zum „Van of the Year 2008“ gekürt<br />
wurde, fiel heuer die Entscheidung<br />
der hochkarätigen Jury aus 20 europäischen<br />
Ländern für den Transporter des<br />
Jahres 2009 auf den Citroën Nemo; für<br />
den Zweifachtriumph sorgte der neue<br />
Berlingo Kastenwagen auf Platz 2.<br />
Firmenkunden stellen höchste Ansprüche<br />
an ihr Dienstfahrzeug: Komfort,<br />
Design, Sicherheit, Transparenz aller<br />
Kosten, aber auch kompetente Beratung<br />
und Betreuung werden zu Recht vorausgesetzt.<br />
Anlässlich der Markteinführung<br />
des neuen Citroën C5 und im Einklang<br />
mit der Intensivierung und Ankurbelung<br />
des Flottengeschäftes hat Citroën<br />
Österreich in Zusammenarbeit mit<br />
seinem Partnernetz und der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> nun sogenannte Business Center<br />
ins Leben gerufen.<br />
Zum Großteil in Ballungszentren angesiedelt,<br />
haben diese Business Center<br />
die Aufgabe, mit besonders geschulten<br />
Eye-Catcher: Die Sonderserie<br />
„Ligne Business“ wurde vornehmlich<br />
für Firmenkunden konzipiert.<br />
Verkaufsberatern und Technikern die optimale<br />
Betreuung von in Österreich ansässigen<br />
Unternehmen zu gewährleisten,<br />
einen hohen Servicegrad zu bieten<br />
und generell als Ansprechpartner für<br />
Flotten- und Fuhrparkverantwortliche zu<br />
fungieren. Die Citroën Business Center<br />
sind Spezialisten für spezifische Produkte<br />
und Dienstleistungen; mit der<br />
nötigen Nähe zu Businesskunden für<br />
bestmögliche und kontinuierliche Kundenbetreuung.<br />
Speziell für Unternehmer<br />
hat Citroën zudem die Sonderserie<br />
„Ligne Business“ geschaffen: Bei C5<br />
Ligne Business, C4 Picasso Ligne Business,<br />
Grand C4 Picasso Ligne Business<br />
und C8 Ligne Business werden maßgeschneiderte<br />
Lösungen exklusiv für Gewerbetreibende<br />
angeboten. Mit diesem<br />
„Upgrading“ in die Business-Class und<br />
mit den neu geschaffenen Kompetenzzentren<br />
tragen Citroën und <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> zusätzlich dem weiteren Wachstum<br />
des Flottenkunden-Anteiles Rechnung.ı<br />
NUMMER 1| FEBRUAR 2009 29
kundenporträt<br />
Lebensgefühl „Bio“<br />
Zurück zur Natur ist der Weg in die Zukunft. Jedenfalls für<br />
die Bio-Nahrungsmittel <strong>GmbH</strong>. Das Salzburger Unternehmen<br />
ist Großhändler und Industriepartner für Produkte aus kontrolliert<br />
biologischem Anbau.<br />
„Wir dürfen den Ertrag der Agrarwirtschaft<br />
nicht allein durch den Einsatz von<br />
Pestiziden und Fungiziden maximieren,<br />
man muss auf eine gesunde Produktion<br />
achten“, ist Christian Winzer, geschäftsführender<br />
Gesellschafter, überzeugt.<br />
„Die innere Qualität eines Produktes entscheidet.<br />
Wenn man das richtig macht,<br />
fährt ein Biobetrieb sehr gute Ergebnisse<br />
ein.“ Die Bio-Nahrungsmittel <strong>GmbH</strong> hat<br />
offensichtlich alles richtig gemacht.<br />
Heuer wird das 30-jährige Firmenjubiläum<br />
gefeiert. Das Kerngeschäft sind<br />
Trockenfrüchte, Nüsse, Samen und Saaten.<br />
Die Salzburger sind mittlerweile Industriepartner<br />
und Großhändler am Biosektor.<br />
„Früher wurden bei Bioprodukten<br />
Abschläge im Aussehen in Kauf genommen.<br />
Heute will der Konsument gleiche<br />
Produktqualität wie bei konventionellem<br />
Anbau, und nicht nur das, er will<br />
einen Zusatznutzen“, weiß Winzer. Dieses<br />
Qualitätsplus werde sogar garantiert.<br />
„Sämtliche Produkte sind nach Bio-<br />
Richtlinien angebaut, ohne Einsatz von<br />
chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln<br />
und ohne Gentechnik. Eine ausgereifte<br />
Verpackungstechnik sichert die<br />
Hochwertigkeit der Produkte.“<br />
An Bio führt in Zukunft kein Weg vorbei.<br />
„Von Anfang an haben wir uns bemüht,<br />
dem Konsumenten Produkte aus<br />
kontrolliert biologischem Anbau nahezubringen<br />
und damit den Bio-Gedanken<br />
zu fördern“, erzählt Winzer. Dementsprechend<br />
umfangreich ist das Sortiment.<br />
Bei der Suche nach Ingwerstäbchen,<br />
Kokoschips, Paranüssen oder<br />
Goldleinsamen bleibt kein Kundenwunsch<br />
unerfüllt. Macadamia-Nüsse,<br />
Cranberries oder Pistazien runden das<br />
erlesene Sortiment ab.<br />
Um der steigenden Nachfrage nach<br />
biologischen Rohstoffen gerecht zu werden,<br />
hat sich das Unternehmen dazu<br />
entschlossen, in eigene Projekte zu investieren.<br />
Ein großes Anbaugebiet liegt<br />
in der Türkei. Winzer: „Seit 2007 arbeiten<br />
wir in eigenen Bio-Projekten mit türkischen<br />
Landwirten zusammen, die durch<br />
einen von uns beauftragten Agraringenieur<br />
vor Ort geschult und betreut werden.“<br />
Die Anbauflächen liegen hangseitig,<br />
abseits der intensiven Landwirtschaft,<br />
um die Gefahr von Windverfrachtungen<br />
aus konventionellem Anbau zu minimieren.<br />
Die Verarbeitung der Früchte erfolgt<br />
durch langjährige Partner vor Ort und<br />
auf hohem technischen Standard. „Wo<br />
es möglich ist, setzen wir regionale Produkte<br />
ein“, verweist der „Bionier“ auf einen<br />
wichtigen Punkt der Firmenphilosophie.<br />
„Ich halte nichts davon, Mandeln<br />
aus Kalifornien zu beziehen, wenn es sie<br />
in Süditalien und Spanien auch gibt. Natürlich<br />
gibt es Produkte, die eine weite<br />
Anreise erfordern. So haben wir Lieferanten<br />
etwa in Vietnam, Sri Lanka und<br />
Moldawien, auch dort erfolgt die Produktion<br />
auf sehr hohem Niveau. Bei den<br />
Anbaugebieten muss man einen goldenen<br />
Mittelweg finden.“ Keinen Mittelweg<br />
akzeptiert das Unternehmen bei der Anbaumethode.<br />
„Wichtig ist uns, Natur zu<br />
Ein „Bionier“ in Sachen bewusster Ernährung:<br />
das Salzburger Unternehmen produziert<br />
hochwertigen Nachschub für vornehmlich<br />
deutsche Bio-Läden.<br />
30 Leas•mich
„Die innere Qualität eines Produktes entscheidet.<br />
Wenn man das richtig macht, fährt ein<br />
Biobetrieb sehr gute Ergebnisse ein.“<br />
CHRISTIAN WINZER | geschäftsführender Gesellschafter<br />
schmecken.“ Der Einsatz von Geschmacksverstärkern<br />
wird daher ebenso<br />
abgelehnt wie Aromen und Gentechnik.<br />
Winzer: „Über 85 % unserer Produkte<br />
sind Bio. Die Zertifizierung unseres Betriebes<br />
erfolgt durch die Austria Bio Garantie,<br />
wir sind Lizenzpartner der anerkannten<br />
Verbände Bio Ernte Austria und<br />
Demeter. Am deutschen Markt sind wir<br />
Mitglied der BNN, der deutschen Naturkosthändlerorganisation.“<br />
Neben der natürlichen Anbaumethode<br />
setzen die Salzburger auf eine<br />
ausgeklügelte Verpackungstechnik.<br />
„Seit 1985 arbeiten wir mit Stickstoff als<br />
Beutelluft. Wir waren einer der ersten<br />
Betriebe, die diese Verpackungstechnik<br />
für den Biosektor eingesetzt haben.“<br />
Heute erledigen fünf vollautomatische<br />
Abfüllanlagen die tägliche Abpackung<br />
von Ananasstücken, Papaya und Cashewnüssen.<br />
Die Arbeit mit Stickstoff im<br />
Biobereich ist erlaubt. Luft wird in den<br />
Beuteln durch Stickstoff verdrängt, der<br />
Restsauerstoffwert liegt bei 1 %. Damit<br />
wird die Entwicklung von Schädlingen<br />
unterbunden und die Haltbarkeit verlängert.<br />
Bei Nüssen bleibt das natürliche<br />
Aroma erhalten, da die Fettsäuren nicht<br />
oxidieren. Die Möglichkeit der individuellen<br />
Etikettierung der Beutel (Private<br />
Labelling) ist ein weiteres Erfolgsrezept<br />
des Bio-Profis. „Wir bieten eine Vielzahl<br />
an Abpackmöglichkeiten,<br />
Beutelgrößen und<br />
Etikettierungsvarianten<br />
an.“ Pro Jahr werden<br />
18 Millionen Beutel<br />
Trockenfrüchte produziert.<br />
Bei 250- bis<br />
500-g-Beutel verzeichnet<br />
er die größte Nachfrage.<br />
Je nach Fruchtgröße sind Beutel<br />
mit einem Inhalt von 60 g bis 1 kg möglich.<br />
In den letzten Jahren ist das Unternehmen<br />
im zweistelligen Prozentbereich<br />
gewachsen. 2008 lag der Gesamtumsatz<br />
bei EUR 18 Millionen, 4.700 Tonnen<br />
Rohstoffe wurden verarbeitet.<br />
Derzeit kommen die Kunden fast ausschließlich<br />
aus dem deutschsprachigen<br />
Raum. „Unsere Exportquote liegt bei<br />
80 %. Deutschland ist dank seiner großen<br />
Bevölkerung unser Zugpferd. Der<br />
deutsche Kunde ist sehr aufgeklärt in<br />
Sachen „Bio“, erläutert der Logistikfachmann.<br />
Die Geschichte der Bio-Nahrungsmittel<br />
<strong>GmbH</strong> geht zurück bis in die 70-er<br />
Jahre des vergangenen Jahrhunderts.<br />
„Mein Vater hat in Salzburg das renommierte<br />
Reformhaus Mayreder geführt. In<br />
den 70-er Jahren ist der Trend zu Bio<br />
aufgekommen und stetig gewachsen.<br />
Wir haben diese Entwicklung genutzt<br />
und die Bio-Nahrungsmittel <strong>GmbH</strong> als<br />
Tochter gegründet – als Großhändler für<br />
andere Geschäfte im Biobereich. Das<br />
war unser Anfang“, erzählt der Firmengründer<br />
der Tochterfirma Bio-Nahrungsmittel.<br />
Der EU-Beitritt hat zu einer Spezialisierung<br />
des Sortiments geführt. So<br />
konzentrierte sich Christian Winzer auf<br />
jene Produkte, wo man stark am Markt<br />
vertreten war. Durch die Marktpräsenz in<br />
Österreich sind bald deutsche Partner<br />
auf die Salzburger aufmerksam und in<br />
weiterer Folge Handelspartner geworden.<br />
Die derzeitige Exportquote ist für<br />
den Biopionier sehr zufriedenstellend.<br />
„Natürlich wollen wir weiter wachsen,<br />
aber nur Schritt für Schritt. Ich halte<br />
nichts davon, unüberlegt zu sagen: ,Ich<br />
gehe jetzt nach Frankreich oder in die<br />
Schweiz‘, und in der Folge bewältige ich<br />
das von der Verfügbarkeit der Rohstoffe<br />
nicht. Das Unternehmen muss sich organisch<br />
entwickeln.“ Auch der Direktverkauf<br />
kommt für Winzer nicht in Frage.<br />
„Wir sind Industriepartner, produzieren<br />
große Chargen.“<br />
In das neue Geschäftsjahr geht Winzer<br />
mit gemischten Gefühlen. „Wir wollen<br />
mit unseren hochwertigen Produkten<br />
unseren Anteil halten oder ausbauen. In<br />
Zeiten einer Wirtschaftskrise kann das<br />
problematisch werden. Unsere Kunden<br />
kennen uns aber als zuverlässigen und<br />
sicheren Partner, wir gehen daher von<br />
keinem großen Auftragsrückgang aus.“<br />
Ebenfalls kein Tief erwartet er im Kontakt<br />
zur <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. „Unser erstes<br />
Finanzierungsgeschäft realisierten wir<br />
vor etwa drei Jahren“, berichtet Winzer.<br />
„Damals handelte es sich um eine an<br />
unser Grundstück angrenzende Immobilie.<br />
Die Erweiterung um diese Produktions-<br />
und Lagerhalle war ein wichtiger<br />
Schritt zu unserem heutigen Erfolg.“ Das<br />
Unternehmen pflegt regelmäßigen und<br />
intensiven Kontakt mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong>, „wir sind offen für weitere <strong>Leasing</strong>geschäfte,<br />
sowohl für Immobilien als<br />
auch Mobilien.“ Der Erfolg der Bio-Nahrungsmittel<br />
<strong>GmbH</strong> ist vorprogrammiert.<br />
Denn: Bioprodukte sind der Weg in die<br />
Zukunft.ı<br />
NUMMER 1| FEBRUAR 2009 31
lifestyle<br />
Jedem sein<br />
Chef-Menü<br />
Der Trend zur Ent-Schleunigung sorgt für regen Zulauf<br />
bei Kochseminaren. Im Mittelpunkt steht der Wunsch,<br />
einem notwendigen und oft als lästig empfundenen<br />
Alltagsritual Genuss und Lebensqualität abzugewinnen.<br />
Köche, bis vor gar nicht langer Zeit ein<br />
„Handwerksberuf“ wie viele andere<br />
auch, gelten hierzulande als Künstler<br />
und können wie diese auf eine treue<br />
Fan-Gemeinde verweisen. Wojta, Fankhauser<br />
und Co. sonnen sich in der<br />
Gunst des Publikums und bekommen<br />
beste Sendezeiten im Fernsehen. Politiker,<br />
Szene-Promis und Adabeis präsentieren<br />
bei eigens dafür veranstalteten<br />
aufwendigen Events ihre Lieblingsrezepte,<br />
während die Berichterstattung darüber<br />
die Gesellschaftsseiten der Medien<br />
füllen. Nur am Rande sei erwähnt,<br />
dass Kochbücher das wachstumsstärkste<br />
Segment im Buchhandel ist.<br />
Stellt sich die Frage: Was ist so attraktiv<br />
und spannend an der Zubereitung einer<br />
Mahlzeit?<br />
Als Lifestyle-Thema wurde das<br />
Kochen eigentlich schon in den frühen<br />
80-er Jahren entdeckt. Die von Brigitte<br />
Xander moderierte vormittägliche Kochsendung:<br />
„Bitte zu Tisch“ erhob allerdings<br />
keinen künstlerischen Anspruch.<br />
Der einzige Zweck des Formats war es,<br />
den Heim- und Hobbyköchinnen Anregungen<br />
zu liefern, was diese ihren Lieben<br />
abends auftischen könnten; gewissermaßen<br />
als Nebenprodukt bot sich<br />
der Genussmittelindustrie ein günstiges<br />
Werbeumfeld. Erst der britische Koch-<br />
Autodidakt Jamie Oliver machte das<br />
Brutzeln am eigenen Herd zum Kult, besonders<br />
bei den Jungen. Die Fernsehköche<br />
Sarah Wiener und Johann Lafer,<br />
die beide den großen Durchbruch in<br />
Deutschland schafften, machten das Kochen<br />
schließlich auch hierzulande zu einem<br />
angesagten Trend.<br />
Das Rezept klingt einfach. Man sitzt<br />
bequem vor dem Patschenkino, lässt<br />
sich einen Gang nach dem anderen von<br />
den Meisterköchen servieren und versucht<br />
dann bei nächster Gelegenheit<br />
das Festmahl nachzumachen – was<br />
meist gründlich daneben geht.<br />
Denn vom Zuschauen allein ist noch<br />
keiner ein Meisterkoch geworden. Nur<br />
durch learning by doing entsteht aus den<br />
einzelnen Ingredienzen eine perfekte<br />
Komposition. Sonst wären ja alle, die freiwillig<br />
eine dreijährige Lehre durchlaufen,<br />
verrückt. Die Basics hat also nicht jeder<br />
ambitionierte Kochnovize drauf. Aber mit<br />
dem entsprechenden Ehrgeiz kann man<br />
auch im späteren Leben dazulernen, vor<br />
allem wenn das Rüstzeug von einem<br />
Haubenkoch vermittelt wird.<br />
Zum Beispiel von Toni Mörwald, der<br />
einen kulturphilosophischen Zugang<br />
zum Essen pflegt. Sein Credo lautet:<br />
„Essen ist die beste Lebenszeit“, und er<br />
ist überzeugt, dass, wer sich den kulinarischen<br />
Genuss versagt, sich auch Lebensfreude<br />
versagt.<br />
Bereits 1987 wurde im Mörwalds<br />
Stammhaus „Zur Taube“ im niederösterreichischen<br />
Feuersbrunn das erste<br />
Kochseminar abgehalten, eher zufällig,<br />
und es hieß auch noch nicht Kochseminar.„Angefangen<br />
hat es vor 20 Jahren<br />
damit, dass sich einige meiner treuen<br />
Stammgäste ein paar besondere<br />
Rezeptideen erhofften und mir bei der<br />
Zubereitung in die Töpfe schauen wollten“,<br />
erinnert sich Mörwald an die Anfänge.<br />
Das „Koch-Geschwader“, wie<br />
sich die kleine Damenrunde selbst<br />
nannte, traf sich in unregelmäßigen Abständen<br />
zum gemeinsamen Gustieren.<br />
„Die Gruppe wurde ständig größer, bis<br />
sich bei einer Kochsession irgendwann<br />
an die 40 Personen in der kleinen Küche<br />
der ,Taube‘ tummelten“, schmunzelt<br />
Mörwald. Er beschloss, dem Ganzen einen<br />
geordneten Ablauf zu geben. Das<br />
war der Startschuss für das bis heute<br />
wöchentlich stattfindende Themen-<br />
Kochen, wo der Meister höchstpersönlich<br />
eine Einführung in die Nahrungsmittelkunde<br />
gibt und natürlich selbst<br />
den Löffel schwingt.<br />
Seit 2003 werden die Seminare in der<br />
neuen, speziell für die Zwecke der Kochschule<br />
konzipierten und ausgestatteten<br />
Küche abgehalten. Mit mehreren tausend<br />
Kursen ist die Mörwald-Kochschule<br />
in Österreich das erfahrenste Institut in<br />
der Vermittlung von Techniken, Tipps &<br />
32 Leas•mich
Brutzeln mit Profis: neben<br />
Meisterköchen wie Toni Mörwald<br />
fühlt man sich wie ein Lehrling.<br />
Tricks und eine exklusive Location für<br />
angehende Gourmets, die selbst als<br />
Gastgeber mit vollendeten Kochkenntnissen<br />
punkten wollen. Nicht exotische<br />
Gerichte stehen im Vordergrund, sondern<br />
die regionale Küche, inspiriert von<br />
den saisonalen Gaben der Natur und<br />
mit raffinierten Zutaten zur Perfektion gebracht.<br />
„Es macht immer noch Spaß“, versichert<br />
Mörwald. Das Vergnügen hat<br />
auch seinen Preis. Der Basic-Kurs – die<br />
Zubereitung eines 5-Gang-Menüs und<br />
anschließender Verspeisung desselben<br />
inklusive Weinbegleitung, Kaffee und<br />
edlen Bränden – schlägt sich mit<br />
EUR 150,– zu Buche (Mit-Esser zahlen<br />
EUR 95,–). Hobbyköchinnen und immer<br />
öfter auch -köchen, die ihre Kenntnisse<br />
auf höchstem Niveau verbessern wollen,<br />
bekommen dafür aber auch eine<br />
Mörwald-Schürze, eine Koch-DVD und<br />
ausgesuchte Rezepte des Hohepriesters<br />
der heimischen Kulinarik mit auf<br />
den Weg.<br />
Die Wiener Catering-Agentur Flying<br />
Chefs bietet seit zweieinhalb Jahren<br />
ebenfalls Kochseminare an. Die „Chefs“,<br />
das sind Christian Wolf als kaufmännischer<br />
und organisatorischer Geschäftsführer<br />
und Ewald Zettl, vormals Hotel<br />
Bristol, sowie Michael Novotny, vormals<br />
Hotel Triest/Barbaro.<br />
Ob blutiger Anfänger oder passionierter<br />
Hobbykoch: die Chefs weihen jeden<br />
ambitionierten „Lehrling“, unabhängig<br />
von seinen Vorkenntnissen, in<br />
die kleinen und großen Geheimnisse der<br />
gehobenen Küche ein. Das beginnt bei<br />
der Organisation und der Auswahl der<br />
richtigen Speisen über die Vorbereitung<br />
in der Küche und das perfekte Timing.<br />
Am Beginn steht ein gemeinsamer<br />
Einkauf am Wiener Naschmarkt. Die Zutaten<br />
für das Festmahl müssen zuerst<br />
vor den gestrengen Augen des Küchenchefs<br />
Ewald Braunstein bestehen, bevor<br />
sie in die Schauküche, die sich in der alten<br />
Börse in der Taborstraße befindet,<br />
verbracht werden. Dann geht’s zuerst<br />
ans Einputzen und Parieren sowie die<br />
Verteilung der Aufgaben an die einzelnen<br />
Teilnehmer.<br />
„Es sollten nicht weniger als vier und<br />
nicht mehr als 20 Personen pro Seminar<br />
sein“, erläutert Wolf. Ab zehn Personen<br />
wird ein zweiter Koch beigestellt, damit<br />
der Chef de Cuisine auf jeden Gast eingehen<br />
kann. Gemeinsam mit den Küchenaspiranten<br />
wird von diesem unter<br />
anderem die mise-en-place (Zutatenbereitsstellung)<br />
vorbereitet. „So lernt man<br />
auch gleich die ersten und wichtigsten<br />
Schritte für ein gelungenes Menü“, meint<br />
Wolf. Während des Kochens wird den<br />
Gästen allerlei Wissenswertes wie neue<br />
Trends und Tipps vermittelt. In schönem<br />
Ambiente werden die Ergebnisse der<br />
soeben erworbenen Kochkünste anschließend<br />
gemeinsam genossen.<br />
Da die Rohstoffe eher im oberen<br />
Preissegment sind und außerdem meist<br />
Bio-Produkte Verwendung finden, muss<br />
pro Portion mit etwa EUR 50,– gerechnet<br />
werden. Dazu kommen die Kosten für<br />
den Koch, die bei EUR 28,– in der<br />
Stunde liegen.<br />
Wer übrigens lieber zu Hause bleibt,<br />
kann sich ebenfalls in den Kochbetrieb<br />
einbringen. Er kann sich und seine Gäste<br />
aber auch, ohne einen Finger zu rühren,<br />
von einem Profi einkochen lassen, ein<br />
Service, der auch bei Firmenfeiern gern<br />
in Anspruch genommen wird.ı<br />
Wer nun auf den guten Geschmack gekommen<br />
ist, dem seien folgende Links ans Herz gelegt:<br />
www.moerwald.at/termine und<br />
www.solution2000.at/kochseminare.<br />
NUMMER 1| FEBRUAR 2009 33
facts&figures<br />
18000<br />
15000<br />
12000<br />
9000<br />
6000<br />
3000<br />
Insolvenzstatistik<br />
Ó Insolvenzen Ó Privatkonkurse Ó Neuprotokollierungen<br />
Der Befund zum Jahreswechsel ließ zweierlei erkennen:<br />
es rumorte schon in der Insolvenzlandschaft, zugleich blieb<br />
der Gesamtzustand stabil mit plus/minus null gegenüber<br />
dem Jahr 2007. Insgesamt wurden 6.296 Unternehmen<br />
im Jahr 2008 insolvent, was etwa dem Vorjahresniveau<br />
entspricht. Das Rumoren zeigte sich allerdings bereits<br />
in den volkswirtschaftlich bedeutenden Kennzahlen der<br />
20.500 betroffenen Arbeitsplätze (+13 %) und bei den<br />
Schulden der insolventen Unternehmen (EUR 2,8 Mrd.).<br />
Bei den Privatkonkursen kam es zu einer Zunahme von<br />
16,5 % gegenüber dem Vorjahr – vor allem ehemalige<br />
Selbstständige nahmen das Schuldenregulierungsverfahren<br />
in Anspruch (35 % der Fälle).<br />
Quelle: KSV<br />
0<br />
2006 2007 2008<br />
Europas Wirtschaft in der Rezession<br />
Ausgehend von den USA hat der Abschwung mittlerweile die gesamte Weltwirtschaft erfasst.<br />
Die Finanzkrise verstärkt die Abschwächung der internationalen Konjunktur.<br />
Im Euro-Raum ist 2009 mit einer Abnahme der Wirtschaftsleistung<br />
um 1,2 % zu rechnen. Auch für Österreich ist trotz<br />
massiven Gegensteuerns der Fiskalpolitik im Jahr 2009 ein<br />
Rückgang des BIP um real 0,5 % zu erwarten. Der Wachstumsprognose<br />
von 0,9 % für das Jahr 2010 liegt die Annahme<br />
zugrunde, dass sich die Wirtschaft gegen Ende 2009 langsam<br />
zu erholen beginnt.<br />
Der Abschwung der Weltwirtschaft verstärkte sich gegen<br />
Jahresende 2008 deutlich. Bis vor kurzem beschränkte sich die<br />
Krise weitgehend auf die Finanzmärkte, doch nun überrascht<br />
das Ausmaß der Wirkung auf die Realwirtschaft. Zudem hat der<br />
Abschwung mittlerweile alle Weltregionen erfasst. Die Wirtschaft<br />
geriet in den USA, in Japan und der EU bereits 2008 in eine Rezession,<br />
und in den Schwellenländern verlangsamt sich das bis<br />
vor kurzem noch sehr dynamische Wachstum erheblich.<br />
Dem Platzen der Preisblase auf den Immobilienmärkten<br />
vieler Länder folgte ein scharfer Rückgang der teilweise spekulativ<br />
überhöhten Preise von Rohstoffen und Agrarprodukten.<br />
Aufgrund der weltweiten Unsicherheit über die weitere Wirtschaftsentwicklung<br />
und mangels anderer als sicher erachteter<br />
Anlagemöglichkeiten erhöhte sich die Nachfrage nach Staatsanleihen<br />
der USA massiv und löste einen Anstieg des Bedarfs<br />
an Dollar aus, sodass der Dollar gegenüber dem Euro beträchtlich<br />
aufwertete (+20 %).<br />
Das WIFO rechnet für 2009 mit einem realen Rückgang der<br />
gesamtwirtschaftlichen Produktion im Euro-Raum um 1,2 %.<br />
Wie in den USA sollten Ende 2009 positive Tendenzen einsetzen.<br />
Im Jahr 2010 dürfte das Bruttoinlandsprodukt wieder<br />
leicht wachsen (+0,5 %).<br />
Österreich kann sich als kleine, exportorientierte Volkswirtschaft<br />
diesem Abwärtstrend nicht entziehen. Die Auftragseingänge<br />
− vor allem jene aus dem Ausland − brechen ein, und<br />
die ohnedies in den letzten Jahren nur schwach expandierende<br />
Konsumbereitschaft lässt mehr und mehr nach. Die Indikatoren<br />
für die heimische Wirtschaftsentwicklung und die<br />
Verschlechterung der internationalen Rahmenbedingungen<br />
weisen auf eine Rezession im Jahr 2009 hin. Allerdings steuert<br />
die österreichische Wirtschaftspolitik durch massive Ausgabensteigerung<br />
und Steuersenkungen dieser Entwicklung gegen.<br />
Das Wachstum des Konsums der privaten Haushalte kann<br />
so bei 1 % stabilisiert werden. Dennoch wird sich die gesamtwirtschaftliche<br />
Produktion im Jahr 2009 um 0,5 % verringern.<br />
6<br />
5<br />
Langfristige Zinssätze<br />
in Prozent<br />
USA<br />
6<br />
5<br />
Kurzfristige Zinssätze<br />
in Prozent<br />
5<br />
4<br />
Verbraucherpreise<br />
in Prozent<br />
Quelle: WIFO<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2006<br />
Österreich<br />
Japan<br />
2007 2008 2009e 2010e<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2006<br />
Euro-Raum<br />
USA<br />
Japan<br />
2007 2008 2009e 2010e<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
2006<br />
Österreich<br />
USA<br />
Japan<br />
2007 2008 2009e 2010e<br />
34 Leas•mich
immobiliennews<br />
1050 Wien<br />
Wiedner Hauptstraße 100–102<br />
Wohnen in Citynähe mit bester Infrastruktur<br />
Eigentumswohnungen ab 50 m²,<br />
ideal zur Vermietung geeignet<br />
Befristete Mietwohnungen ab 40 m²<br />
Erstbezug jetzt!<br />
Mag. Ines Lirsch<br />
» (01) 716 01-8242<br />
immobilien@rl.co.at<br />
1170 Wien<br />
Güpferlingstraße 37<br />
Verkaufsstart für<br />
neue Wohnhausprojekte!<br />
Foto: Martin Kundt<br />
Foto: Architekt Brodl<br />
Eigentumswohnungen ab 55 m²<br />
Eigengärten, Balkone, Terrassen<br />
Fertigstellung Sommer 2009<br />
Mag. Michaela Orisich<br />
» (01) 716 01-8244<br />
immobilien@rl.co.at<br />
1130 Wien, Einsiedeleigasse 4–6<br />
11 Eigentumswohnungen ab 70 m²<br />
1180 Wien, Naaffgasse 86<br />
14 Eigentumswohnungen ab 90 m²<br />
Mag. Michaela Orisich<br />
» (01) 716 01-8244<br />
immobilien@rl.co.at<br />
www.raiffeisen-leasing.at/living
Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />
Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />
Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />
Bessere Informationen bedeuten Vorsprung.<br />
Diesen Vorsprung bekommen Sie jetzt gratis.<br />
Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 1|2008<br />
Der Öko-Manager:<br />
Management im<br />
(Klima-)wandel?<br />
Menschen<br />
Recht<br />
Reportage<br />
Signa Holding CEO Rene Benko<br />
Durchblick im Regel-Dschungel<br />
Good News aus dem hohen Norden<br />
Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 2|2008<br />
Energieeffizienz<br />
imFokus<br />
Im Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> informieren wir Sie dreimal<br />
jährlich kostenlos über die aktuellsten Entwicklungen im <strong>Leasing</strong>- und<br />
Finanzbereich sowie über gewinnbringende Konjunkturentwicklungen.<br />
Objektiv und umfassend recherchiert, immer am Puls der Wirtschaft.<br />
Ja, ich möchte<br />
ò das Gratis-Leas•mich-Abonnement (3 Ausgaben jährlich)<br />
ò Folder ò <strong>Leasing</strong> für Unternehmer<br />
ò Pkw-<strong>Leasing</strong> für Private<br />
ò <strong>Leasing</strong> für Kommunen<br />
ò <strong>Raiffeisen</strong>-Vorsorgewohnungen<br />
ò Immobilienfinanzierungen<br />
ò Immobilien-Investment und -entwicklung<br />
in Mittel- und Osteuropa<br />
ò Erneuerbare Energien<br />
ò Fuhrparkmanagement<br />
NEU<br />
Neues zum Thema Ökoenergie unter www.oekoenergie-blog.at<br />
Menschen<br />
Reportage<br />
RLI<br />
Peter Gauper und Georg Messner<br />
Neues Bauen<br />
Wachstumsmotor CEE<br />
Vorname/Nachname<br />
Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 3|2008<br />
Straße<br />
PLZ/Ort<br />
Binnenschifffahrt<br />
Alternativer<br />
Verkehrsträger<br />
Menschen Johann Marihart<br />
Reportage Mikro-<strong>Leasing</strong> in Uganda<br />
Neue Medien ÖkoEnergie-Blog<br />
Telefon (tagsüber)<br />
Fax-Message an <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Fax-Nr. 01 71601-98444