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Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />
Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 3|2010<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
40 Jahre solides<br />
Wachstum<br />
Menschen<br />
Recht<br />
Lifestyle<br />
Ing. Wolfgang Hesoun<br />
Insolvenzrecht neu<br />
<strong>Leasing</strong> Charity Poker
Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />
inhalt<br />
Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 3|2010<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ist 40<br />
Ein Blick zurück …<br />
… und nach vorne<br />
Menschen<br />
Recht<br />
Lifestyle<br />
Ing. Wolfgang Hesoun<br />
Insolvenzrecht neu<br />
<strong>Leasing</strong> Charity Poker<br />
Erfolgsmotto: beständig<br />
Wolfgang Hesoun ist seit<br />
kurzem an der Spitze von<br />
Siemens Österreich. Im<br />
Leas•mich-Interview skizziert<br />
er seine Karriere, Pläne<br />
und Ziele.<br />
Seite 4<br />
Neue Zuständigkeiten<br />
Aufgrund des AVOG 2010<br />
werden die Zuständigkeiten<br />
der Finanzämter teilweise<br />
neu geregelt.<br />
Seite 6<br />
Sport oder Spiel?<br />
Poker ist in aller Munde –<br />
sei es online, im Freundeskreis<br />
oder sogar als Firmenund<br />
Charity-Event.<br />
Seite 32<br />
editorial ANDREA WEBER 3<br />
menschen<br />
Ing. Wolfgang Hesoun 4<br />
steuer<br />
Das neue Abgabenverwaltungsorgani -<br />
sationsgesetz trat im Juli 2010 in Kraft. 6<br />
recht<br />
Das Insolvenzrechtsänderungsgesetz<br />
erlebt seine erste Bewährungsprobe. 8<br />
kommentar<br />
GF MAG. KARLHEINZ SANDLER:<br />
Kommunaloffensive der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. 11<br />
coverstory<br />
40 Jahre im Spiegel der Zeit: vom<br />
Ein-Mann-Betrieb zu einem der<br />
führenden <strong>Leasing</strong>unternehmen. 12<br />
meinung<br />
GF MAG. PETER ENGERT:<br />
40-Jahr-Jubiläum der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. 19<br />
wohnbauprojekte<br />
Neues Leben auf dem alten Sportplatz. 20<br />
Exklusives Ambiente mit Weitblick. 20<br />
Hochwertige Eigentumswohnungen. 21<br />
2 Leas•mich
editorial<br />
Im Wandel der Zeit<br />
In den vergangenen vier<br />
Jahrzehnten ist die Welt ein<br />
gutes Stück vorangekommen.<br />
Auch die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
hat sich stetig weiterentwickelt –<br />
vom Ein-Mann-Betrieb zu<br />
einem der führenden <strong>Leasing</strong>unternehmen.<br />
Eine Tour<br />
durch die Dekaden ab<br />
Seite 12<br />
gewerbliche immobilien<br />
Gute Erholung. 22<br />
Grund genug für Gesundheit. 22<br />
Start für Hotel am Tivoli. 23<br />
ökoprojekte<br />
Grüne Energie: Vorreiter Tschechien. 24<br />
Zukunft unter Strom. 25<br />
Mobil mit Pedelecs. 26<br />
Windkraft startet neu durch. 27<br />
reportage<br />
Firmenflotte, maßgeschneidert. 28<br />
Kletterwände-<strong>Leasing</strong> für Kommunen. 30<br />
kundenporträt<br />
Landwirtschaft am Puls der Stadt. 31<br />
lifestyle<br />
Poker: Trendsport oder Glücksspiel? 32<br />
facts&figures 34<br />
IMPRESSUM Medieninhaber: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong>., Hollandstr.11–13, 1020 Wien,<br />
Tel. 01 71601-8440, Fax: DW 98448, Internet-Adresse: http://www.raiffeisen-leasing.at,<br />
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Koordination: Ulrike Capelare Produzent: Verlagsgruppe NEWS Gesellschaft m.b.H.,<br />
FN 183971 HG, Taborstr. 1–3, 1020 Wien Geschäftsführung: Dkfm. Helmut Hanusch<br />
Objektleitung: Klaus Edelhofer Redaktionsbüro: Vojtisek KG, E-Mail-Adresse:<br />
act.vojtisek@aon.at Grafische Gestaltung: Greiner & Greiner, 1050 Wien<br />
Fotos: Wo nicht anders angegeben: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Fotolia, brandcom<br />
Herstellung: Sibylle Bauer Druck: Druckerei Berger, 3580 Horn<br />
Vertrieb: Mediaprint-Zeitschriftenvertriebsgesellschaft, 1235 Wien<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong> übernimmt keine Haftung oder Garantie für die<br />
Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen.<br />
Aus Gründen der Lesefreundlichkeit sind alle Formulierungen durchgängig geschlechtsneutral<br />
zu verstehen und richten sich daher gleichermaßen an Frauen und Männer.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> feiert<br />
40-jähriges Jubiläum<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> wurde bereits vor vier Jahrzehnten gegründet.<br />
Erfolgreich zu sein über einen Zeitraum, in dem die Welt sich scheinbar<br />
immer schneller dreht, ist eine Leistung, die nur durch ständige Orientierung<br />
an Kundenanforderungen und gleichzeitiger Voraussicht an<br />
künftige Entwicklungen zu erreichen ist. Dazu braucht es neben soliden<br />
Managementfähigkeiten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
auch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Aufsichtsgremien.<br />
Dieses Vorgehen und Nachhaltigkeit in allen Bereichen als gelebte<br />
Unternehmenskultur waren und sind die Grundlage für die Expansion der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> – vom Ein-Mann-Betrieb zum Marktführer mit rund<br />
360 Mitarbeitern in Österreich.<br />
Mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hatten Sie in den vergangenen 40 Jahren<br />
stets einen starken Partner an Ihrer Seite, der über großes Know-how im<br />
Finanzierungsgeschäft verfügt und auf Handschlagqualität Wert legt.<br />
Unsere Kunden führten uns so in weiterer Folge zu vielen branchenübergreifenden<br />
Absatzpartnerschaften, womit sich wiederum unser<br />
Produktportfolio fast zwangsläufig laufend erweiterte. Auch aufgrund<br />
dieser Dienstleistungskomponente sowie der Expertise im Ökoenergiebereich<br />
und in der Elektromobilität, die neben der Finanzierung mit den<br />
Jahren immer wichtiger wurden, hat sich die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> zu einem<br />
starken und wertvollen Mitglied der <strong>Raiffeisen</strong>familie entwickelt. Das<br />
40-Jahr- Jubiläum war ein willkommener Anlass, diesen Umstand mit<br />
Mitarbeitern, Kunden und Partnern zu feiern. Unsere Coverstory führt Sie<br />
ab Seite 12 durch diese bewegten Zeiten und wirft einen Seitenblick auf<br />
unser Jubiläumsfest.<br />
Unser Rechtsexperte gibt ab Seite 8 einen Überblick über das neue<br />
Insolvenzrechtsänderungsgesetz, das mit Juni 2010 rechtswirksam<br />
wurde. Zur selben Zeit trat auch das neue Abgabenverwaltungsorganisationsgesetz<br />
in Kraft, das die Zuständigkeiten der Finanzämter teilweise<br />
neu regelt (Seite 6).<br />
Dass die nächsten 40 Jahre ebenso erfolgreich für uns und unsere<br />
Kunden verlaufen, wünscht sich<br />
Ihre Andrea Weber<br />
MAG. ANDREA WEBER<br />
Leitung Marketing und PR<br />
in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
Foto: Denkstudio<br />
NUMMER 3|OKTOBER 2010 3
Hesoun auf Kommunikation. „Sie ist der<br />
Schlüssel für den Erfolg, nicht nur beim<br />
Einstieg in ein Unternehmen. Es ist wichtig,<br />
mit hoch qualifizierten Mitarbeitern<br />
die Themen, die bei Siemens spezifisch<br />
wichtig sind, so rasch wie möglich zu erarbeiten<br />
und das vorhandene Delta im<br />
Wissen zu schließen.“ Wichtig ist dem<br />
gelernten Mechatroniker auch sein informeller<br />
Führungsstil. „Man kommuniziert<br />
intensiv und trifft die Entscheidungen<br />
nach Möglichkeit im Einvernehmen.“<br />
Am Ende des Tages zählt für<br />
Hesoun der wirtschaftliche Erfolg. „Man<br />
muss lernen, sich freizuspielen. Wenn<br />
man ständig Problemen hinterherläuft<br />
und Feuerwehr spielen muss, dann<br />
kommt man zu nichts“, erklärt er. „Das<br />
Tagesgeschäft muss dort erledigt werden,<br />
wo es hingehört, nämlich zu jenen<br />
Herrschaften, die es auch tatsächlich<br />
umsetzen.“<br />
Chance auf wirtschaftlichen Erfolg ortet<br />
Hesoun nach wie vor in den CEE-Ländern.<br />
„CEE ist eine Zukunftsregion. Unsere<br />
Produkte sind weiter gefragt. Man<br />
muss aber abwarten, bis sich die Märkte<br />
beruhigt haben und wieder wirtschaftlimenschen<br />
Erfolgsmotto<br />
Beständigkeit<br />
23 Jahre hat Ing. Wolfgang Hesoun die Geschäfte des<br />
heimischen Bauunternehmens PORR mitgetragen, die<br />
letzten drei Jahre als Generaldirektor. Nun haben ihn seine<br />
Wege zu jenem Unternehmen zurückgeführt, in dem er<br />
seine Karriere begonnen hat – zu Siemens Österreich.<br />
Beständigkeit ist für Ing. Wolfgang<br />
Hesoun ein elementarer Bestandteil<br />
seines Lebens. „Ich bin ein Beispiel für<br />
Kontinuität. Meine Frau kenne ich seit<br />
meinem 17. Lebensjahr. Aufgewachsen<br />
bin ich in Maria Enzersdorf, jetzt wohnen<br />
wir in Brunn am Gebirge. Meine Karriere<br />
habe ich bei Siemens gestartet, nach<br />
23 Jahren bin ich zurückgekehrt. Ich<br />
empfinde diese Beständigkeit als sehr<br />
positiv und angenehm. Warum soll man<br />
etwas, das schön ist und das einem gefällt,<br />
mit Zwang wechseln?“ sinniert<br />
Hesoun. Gewechselt hat der 50-jährige<br />
bei Siemens aber seine Funktion. Als<br />
HTL-Absolvent war er bei der Kraftwerksunion<br />
in Erlangen/Deutschland für<br />
die Bauleitung und Inbetriebnahme von<br />
Großkraftwerken zuständig. Heute zeichnet<br />
Hesoun als Vorstandsvorsitzender<br />
für die operativen Geschäfte der Österreich-Tochter<br />
des international tätigen<br />
Technologiekonzerns verantwortlich.<br />
„Ich sehe die neue Funktion als eine<br />
sehr spannende Herausforderung, vor<br />
allem inhaltlich. Energie, Industrie und<br />
Gesundheit sind Themen mit Zukunft.<br />
Noch dazu, wo Siemens in diesen Bereichen<br />
in der Weltspitze mitmischt,“<br />
betont Hesoun nachdrücklich. Im Energie-<br />
und Umweltressort kennt sich der<br />
Baumanager aus. „Bei der PORR bildet<br />
die Umwelttechnik einen eigenen Geschäftszweig.<br />
Diesen habe ich von Anfang<br />
an mitgestaltet. Das reine Bauen ist<br />
zwar ein umsatzstarker Bereich, aber<br />
man soll sich immer auch andere Bereiche<br />
offenhalten, die ertragsstark sein<br />
können.“ Im Umweltbereich hat Hesoun<br />
auch Kontakte mit der <strong>Raiffeisen</strong>- <strong>Leasing</strong><br />
geknüpft. „Die PORR hat immer wieder<br />
Gespräche über Biomasseanlagen, Kraftwerksthemen<br />
oder Wasserprivatisierungen<br />
geführt. In den Bereichen Versorgung/Entsorgung<br />
hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> einige sehr erfolgreiche Projekte<br />
verfolgt. Wir schätzen das Unternehmen<br />
als zuverlässigen Partner, es ist ein wichtiger<br />
Faktor im <strong>Leasing</strong>sektor in Österreich.“<br />
Die Siemens-Zeit in Deutschland war<br />
nicht nur der erste Schritt in der Karriere<br />
des Baumanagers, sie war auch prägend<br />
für sein Familienleben. 1982 hat<br />
Hesoun geheiratet, 1987 wurde er Vater<br />
und ist mit seiner Frau nach Österreich<br />
zurückgekehrt. „Durch Zufall bekam ich<br />
damals einen Job bei der PORR. Vorerst<br />
sah ich ihn primär als Überbrückung.<br />
Aber er hat mir sehr gut gefallen, irgendwie<br />
bin ich hängen geblieben. Ich<br />
war damals Projektleiter für Tourismusprojekte<br />
der PORR vor allem im Ausland“,<br />
erinnert sich Hesoun. Neben dem<br />
rein technischen Arbeiten war er ab sofort<br />
auch mit wirtschaftlichen und rechtlichen<br />
Aspekten befasst. „Das war sehr<br />
spannend für mich“, erzählt Hesoun.<br />
1992 erhielt er die Konzernprokura, in<br />
der Folge wurde er Vorstandsvorsitzender<br />
und schließlich Generaldirektor. Der<br />
gebürtige Niederösterreicher blickt nun<br />
etwas wehmütig auf seinen aktuellen<br />
Jobwechsel. „Nach 23 Jahren PORR<br />
geht man nicht einfach hier raus, dort<br />
rein. Aber die Herausforderung bei<br />
Siemens ist zu faszinierend, um sie auszuschlagen.“<br />
Von Anfang an setzt<br />
4 Leas•mich
„CEE ist eine Zukunftsregion.<br />
Unsere Produkte sind weiter gefragt.“<br />
WOLFGANG HESOUN<br />
Siemens Österreich-Chef<br />
ches Vertrauen besteht.“ Privat verbinden<br />
Hesoun die Ausgrabungen in<br />
Ephesos/Türkei mit den CEE-Ländern.<br />
„Wir haben in Österreich einen Verein,<br />
der sich speziell mit dem Thema Ephesos<br />
beschäftigt. Seit einigen Jahren engagiere<br />
ich mich dort, mit Sponsoring und<br />
Repräsentation. „Die wahre Begeisterung<br />
ist aber erst entstanden, als ich mit meiner<br />
Frau heuer im Frühjahr die Ausgrabungen<br />
live gesehen haben. Es ist wirklich<br />
beeindruckend, was dort geleistet<br />
wurde und wird. Generell ist die Türkei<br />
ein sehr interessantes Land, in jeder Hinsicht.<br />
Von der Megacity Istanbul über<br />
wirklich sehr schöne Bereiche an der Mittelmeerküste<br />
bis zu sehr spannenden<br />
Stätten im Landesinneren.“ Bei all seiner<br />
Begeisterung für Ephesos verliert Hesoun<br />
nicht den Blick auf die gesamte Region:<br />
„Ich möchte die anderen osteuropäischen<br />
Länder nicht vernachlässigen, ich<br />
kenne diese aber einfach noch zu wenig.“<br />
Seine Lieblingsurlaubsregion findet<br />
sich woanders. „Ich bevorzuge Italien als<br />
Urlaubsland, Österreich steht ebenso auf<br />
dem Programm. Wir machen jedes Jahr<br />
einige Tage Urlaub in Kärnten und Tirol,<br />
Foto: Siemens, Albert Klebel<br />
keine langen Urlaube. Wir entspannen<br />
eher tageweise oder über ein verlängertes<br />
Wochenende. Da ist Österreich<br />
höchst attraktiv, zum Skifahren sowieso,“<br />
gibt Hesoun Einblick in seine Freizeitgestaltung.<br />
Auf Österreich und Wien hält er<br />
auch aus einem anderen Grund große<br />
Stücke. „Ich liebe Schnitzel. Es ist zwar<br />
ungesund, aber es schmeckt, leider“<br />
lacht der 50jährige. „Wenn ich von einer<br />
Reise zurückkomme, ist das erste, was<br />
ich mir genehmige, ein heimisches<br />
Schnitzerl.“ Wird er auch selber in der<br />
Küche aktiv? „Ich koche nicht selber. Das<br />
mute ich niemandem zu, auch mir nicht.<br />
Ich bin ein reiner Konsument“, gesteht<br />
der Techniker.<br />
In seiner Freizeit ist Hesoun nicht nur<br />
passiver Konsument. „Wir unternehmen<br />
sehr viel, ich bin gerne mit meiner Familie<br />
zusammen. Ich spiele ein bisschen<br />
Tennis, gehe gern skifahren, aus Zeitgründen<br />
bin ich weder Jäger noch<br />
Golfer. Wenn man den Sport ordentlich<br />
betreibt, braucht man Zeit. Und ich<br />
wüsste nicht, woher ich die nehmen soll.<br />
Ich bewundere viele Kollegen, was die<br />
alles in ihrer knappen Freizeit unterbringen.<br />
Ich bin da vielleicht nicht gut genug<br />
organisiert“, meint der Siemens-Chef<br />
schmunzelnd. „Mir ist das private Umfeld<br />
als Rückzugszone wichtig. Ich muss<br />
nicht ständig 200 % oder Höchstgeschwindigkeit<br />
fahren.“ Auch Distanz<br />
spielt für Hesoun eine wichtige Rolle.<br />
„Ich neige nicht zum täglichen Verhabern.<br />
Mir ist ein ordentliches Gesprächsklima<br />
wichtiger als die vielerorts<br />
gelebte Bussi-Bussi-Gesellschaft. Die ist<br />
nicht meine.“ Distanziertheit ist eine Eigenschaft,<br />
die ihn als Wassermann kennzeichnet.<br />
Sonst verbindet ihn nicht viel<br />
mit seinem Horoskop, zur Astrologie<br />
hat er keinen Bezug. „Man kann den<br />
Geburtstermin heute von Ärzten und<br />
Wochenenddiensten abhängig machen.<br />
Da sind Sternzeichen nur mehr relativ.“<br />
Die Sonnenseiten des Wassermanns<br />
sieht er trotzdem gern: unabhängig, erfinderisch,<br />
witzig, pointiert, originell. „Das<br />
klingt alles sehr positiv. Die Schattenseiten<br />
lesen Sie mir bitte aber jetzt nicht<br />
vor“, lacht er. Wenig hält er auch von Karriereplanung.<br />
„Wenn mir jemand sagt,<br />
dass er im Alter von 20 Jahren gewusst<br />
hat, wo er mit 50 steht, dann ist er unterbezahlt.<br />
Diese Wahrsagerkenntnisse<br />
sollte er besser vermarkten. Man muss<br />
vernünftig agieren, dann entwickeln sich<br />
die Dinge. Es gehört aber auch der Mut<br />
dazu, gewisse Risken einzugehen. Damit<br />
man sich nicht fünf Jahre später ärgert,<br />
es nicht probiert zu haben.“ Über sein<br />
bisheriges Leben zieht Wolfgang Hesoun<br />
eine positive Bilanz. „Ich glaube nicht,<br />
dass ich etwas versäumt oder nicht getan<br />
habe. Aber was weiß man?“ ı<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2010 5
echt&steuer<br />
Neue Zuständigkeiten<br />
Mit 1. 7. 2010 trat das neue Abgabenverwaltungsorganisationsgesetz (AVOG) 2010<br />
in Kraft, das die Zuständigkeiten der Finanzämter teilweise neu regelt.<br />
Bisher waren die Zuständigkeiten der<br />
Behörden für die Erhebung der einzelnen<br />
Abgaben in verschiedenen Gesetzen geregelt.<br />
Einerseits waren die Bestimmungen<br />
des Abgabenverwaltungsorganisationsgesetzes<br />
(AVOG) in der geltenden<br />
Fassung samt seiner Verordnungen zu<br />
beachten. Andererseits fanden sich Regelungen<br />
in der Bundesabgabenordnung<br />
(BAO). Im AVOG 2010 sollen sämtliche<br />
Zuständigkeitsbestimmungen aus<br />
AVOG und BAO zusammengeführt werden.<br />
Durch die Neukodifizierung samt<br />
neu erlassener Durchführungsverordnung<br />
soll den Rechtsanwender/innen die<br />
einfache Feststellung der für sie zuständigen<br />
Abgabenbehörde ermöglicht werden.<br />
Ziel ist laut den Erläuterungen, ein<br />
höheres Maß an Rechtsicherheit und<br />
Rechtssrichtigkeit zu erreichen und Verfahrensfehler<br />
infolge Unzuständigkeit der<br />
Behörde durch die klarere Neuregelung<br />
weitestgehend zu vermeiden.<br />
Das AVOG 2010 gliedert sich in vier<br />
Teile. Der 1. Teil enthält allgemeine Bestimmungen.<br />
Im 2. Teil befinden sich die<br />
dem Bundesministerium für Finanzen<br />
obliegenden Aufgaben und Befugnisse.<br />
Der 3. Teil regelt die Zuständigkeit der<br />
Abgabenbehörden erster Instanz (Finanzämter<br />
und Zollämter). Der 4. und<br />
letzte Teil beinhaltet Inkrafttretens-, Übergangs-<br />
und Schlussbestimmungen.<br />
Einen Überblick zu den Zuständigkeiten<br />
gibt folgende Information der Wirtschaftskammer<br />
Österreich (Quelle:<br />
www.wko.at):<br />
WELCHES FINANZAMT IST SEIT DEM<br />
1. 7. 2010 WOFÜR ZUSTÄNDIG?<br />
Wohnsitzfinanzamt<br />
Seit dem 1. 7. 2010 ist für unbeschränkt<br />
einkommensteuerpflichtige natürliche<br />
Personen ausschließlich das Wohnsitzfinanzamt<br />
(Finanzamt mit allgemeinem<br />
Aufgabenbereich) zuständig. Hat der<br />
Steuerpflichtige mehrere Wohnsitze im<br />
Bereich verschiedener Finanzämter, so<br />
gilt als Wohnsitzfinanzamt jenes, in dessen<br />
Bereich er sich überwiegend aufhält.<br />
Das Wohnsitzfinanzamt erledigt unter<br />
anderem die Erhebung<br />
” der Einkommensteuer bei<br />
unbeschränkter Steuerpflicht<br />
” der Umsatzsteuer<br />
” der Lohnabgaben<br />
” der Kammerumlage.<br />
Aus wichtigem Grund kann der Abgabepflichtige<br />
beantragen, dass die Zuständigkeit<br />
vom Wohnsitzfinanzamt auf<br />
ein anderes Finanzamt delegiert wird,<br />
das sich im Bereich einer seiner Betriebsstätten<br />
befindet. Ein wichtiger<br />
Grund wäre zum Beispiel eine größere<br />
Entfernung zwischen Wohnsitzfinanzamt<br />
und Betrieb.<br />
Betriebsfinanzamt<br />
Das Betriebsfinanzamt ist seit dem 1. 7.<br />
2010 nur mehr für Personengesellschaften<br />
(z. B. OG, KG, GesbR, etc.) und für<br />
Körperschaften (z. B. <strong>GmbH</strong>, AG, Verein,<br />
etc.) zuständig. Maßgeblich ist der<br />
Ort der Geschäftsleitung.<br />
Bei Personengesellschaften erledigt<br />
das Betriebsfinanzamt (Finanzamt mit<br />
allgemeinem Aufgabenbereich) unter<br />
anderem<br />
” die Erhebung der Umsatzsteuer<br />
” die Erhebung der Lohnabgaben<br />
” die Erhebung der Kammerumlage<br />
” die Feststellung der Einkünfte aus<br />
Personengesellschaften.<br />
Bei Körperschaften ist das Betriebs -<br />
finanzamt unter anderem zuständig für<br />
die Erhebung<br />
” der Körperschaftsteuer<br />
” der Umsatzsteuer<br />
” der Lohnabgaben<br />
” der Kammerumlage<br />
” sonstiger Abzugsteuern (z. B. KESt).<br />
Bei Körperschaften ist neben der örtlichen<br />
auch die sachliche Zuständigkeit<br />
zu beachten. Nur für kleine und mittelgroße<br />
<strong>GmbH</strong> und Vereine sind die<br />
Finanzämter mit allgemeinem Auf gabenbereich<br />
zuständig. Alle anderen Körperschaften<br />
sind den „KöSt-Finanzämtern“<br />
zugeteilt.<br />
Diese Finanzämter mit erweitertem<br />
Aufgabenbereich sind das Finanzamt<br />
Wien 1/23, wenn sich der Sitz der<br />
Gesellschaft im Bereich Wien, NÖ,<br />
Burgenland befindet, ansonsten die<br />
Finanzämter Linz, Salzburg-Stadt, Graz-<br />
Stadt, Klagenfurt, Innsbruck und Feldkirch<br />
für Körperschaften mit Sitz in dem<br />
jeweiligen Bundesland.<br />
Lagefinanzamt<br />
Das Lagefinanzamt ist seit dem<br />
1. 7. 2010 für Personengemeinschaften<br />
(Hausgemeinschaften) zuständig, die<br />
Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung<br />
erzielen. Das Lagefinanzamt ist jenes,<br />
in dessen Bereich sich das Grundstück<br />
bzw. der wertvollste Teil des<br />
Grundstücks befindet.<br />
Die Zuständigkeit betrifft<br />
” die Feststellung der Einkünfte<br />
aus Vermietung und Verpachtung<br />
unbeweglichen Vermögens<br />
” die damit zusammenhängende<br />
Erhebung der Umsatzsteuer<br />
” die Feststellung der Einheitswerte<br />
im Sinne des Bewertungsgesetzes.<br />
Beschränkte Steuerpflicht<br />
Neu ist, dass nun die Finanzämter mit<br />
erweitertem Aufgabenkreis („KöSt-<br />
Finanzämter“) auch für die Erhebung<br />
6 Leas•mich
Post für das Finanzamt; aber welche<br />
Abgabenbehörde ist für mich zuständig?<br />
der Einkommensteuer, Körperschaftsteuer<br />
und Umsatzsteuer bei beschränkt<br />
steuerpflichtigen (sowohl natürlichen als<br />
auch juristischen) Personen sachlich zuständig<br />
sind. Die örtliche Zuständigkeit<br />
richtet sich dabei danach, im Bereich<br />
welchen Finanzamts sich unbewegliches<br />
Vermögen des Abgabepflichtigen<br />
befindet. Hat der Abgabepflichtige im<br />
Inland kein unbewegliches Vermögen,<br />
ist der letzte Wohnsitz (Sitz) des Abgabepflichtigen<br />
maßgeblich. Ist auch dies<br />
nicht gegeben, ist jenes Finanzamt zuständig,<br />
das vom abgabepflichtigen<br />
Sachverhalt zuerst Kenntnis erlangt.<br />
Wenn sogenannte „Anbringen“, wie<br />
z. B. Steuererklärungen, Stundungsansuchen,<br />
Berufungen, etc. irrtümlicherweise<br />
beim unzuständigen Finanzamt<br />
eingebracht werden, ist dieses Finanzamt<br />
zwar verpflichtet, den Antrag an das<br />
zuständige Finanzamt weiterzuleiten.<br />
Hinsichtlich der Einhaltung von allfälligen<br />
Fristen erfolgt dies jedoch auf<br />
Gefahr des Steuerpflichtigen. Der Antrag<br />
gilt also erst dann als eingebracht, wenn<br />
dieser beim richtigen Finanzamt einlangt.<br />
Hier sieht das neue AVOG 2010 eine<br />
kleine Erleichterung vor. Unter der<br />
Voraussetzung, dass in einem Anbringen<br />
das tatsächlich zuständige Finanzamt<br />
genau bezeichnet wird, kann der<br />
Antrag auch bei einem nicht zuständigen<br />
Finanzamt fristenwahrend eingebracht<br />
werden. Diese Begünstigung<br />
bringt effektiv nur dann einen Vorteil,<br />
wenn z. B. jemand einen Antrag persönlich<br />
bei einem anderen Finanzamt<br />
abgeben möchte, weil sein für ihn zuständiges<br />
Finanzamt zu weit entfernt ist.<br />
Aber Achtung: Ansuchen, die die Abgabenvollstreckung<br />
betreffen (z. B. Zahlungserleichterungsansuchen),<br />
sind von<br />
dieser Regelung ausgenommen!<br />
Alle betroffenen Steuerpflichtigen<br />
werden bzw. wurden bereits von der<br />
Aktenabtretung vom neu zuständigen<br />
Finanzamt informiert. Bis 30. Juni 2011<br />
gibt es eine Toleranzregelung, wenn ein<br />
Steuerpflichtiger ein Anbringen beim unzuständigen<br />
Finanzamt einreicht, weil er<br />
über den Zuständigkeitsübergang von<br />
der Abgabenbehörde nicht rechtzeitig<br />
informiert wurde. In diesem Fall gilt die<br />
Einreichung beim bisher zuständigen<br />
Finanzamt als fristenwahrend. Mit dem<br />
Wechsel der Finanzamtzuständigkeit<br />
erhält der Steuerpflichtige eine neue<br />
Steuernummer, die UID-Nummer bleibt<br />
jedoch unverändert erhalten.<br />
Finanzpolitische Abteilung der WKW<br />
BETRUGSBEKÄMPFUNGSGESETZ<br />
UND FINANZSTRAFGESETZ-<br />
NOVELLE 2010 IM ENTWURF<br />
Die Entwürfe sehen unter anderem Änderungen<br />
im Einkommen- und Körperschaftsteuergesetz<br />
vor. Im Bereich der<br />
Einkommensteuer ist eine Auftraggeberhaftung<br />
für Lohnabgaben im Baugewerbe<br />
– ähnlich der Haftung für Sozialabgaben<br />
– vorgesehen, aber auch sonstige Bestimmungen<br />
zur Intensivierung der Bekämpfung<br />
der Schwarzarbeit bzw. sonstiger<br />
Betrugsfälle, wie eine zeitnahe Datenübermittlung<br />
der Sozialversicherungen<br />
zu den Finanzbehörden und Mitteilungsverpflichtungen<br />
bei Auslandszahlungen.<br />
Im Finanzstrafgesetz wird mit dem<br />
„Abgabenbetrug“ ein neuer Tatbestand<br />
normiert, teilweise mit verschärften Strafsanktionen<br />
verbunden. Laut den Erläuterungen<br />
sollen vorsätzliche Finanzvergehen,<br />
die mit besonderer krimineller<br />
Energie begangen werden, mit einer<br />
entsprechenden Strafdrohung sanktioniert<br />
werden. Geplant ist daher zum Beispiel<br />
bei bandenmäßigen Abgabenhinterziehungen<br />
oder bei Abgabenbetrug,<br />
sofern dieser in die Gerichtszuständigkeit<br />
fällt, primär eine Freiheitsstrafe zu<br />
verhängen. Die geplanten Änderungen<br />
sollen mit 1. 1. 2011 in Kraft treten, der<br />
endgültige Gesetzesbeschluss bleibt jedenfalls<br />
abzuwarten. ı<br />
NUMMER 3| OKTOBER2010 7
” das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung:<br />
entspricht dem bisherigen<br />
Ausgleichsverfahren; unter Aufsicht<br />
eines Sanierungsverwalters;<br />
Mindestquote 30 %, zahlbar in höchstens<br />
zwei Jahren.<br />
Bereits mit Antrag auf Eröffnung eines<br />
Sanierungsverfahrens muss der Schuldner<br />
einen Sanierungsplan vorlegen; ein<br />
späterer „Umstieg“ von einem Konkursverfahren<br />
auf ein Sanierungsverfahren<br />
ist nicht mehr möglich (siehe Grafik „Insolvenzverfahren“).<br />
Durch die Zusammenfassung des<br />
Konkurs- und Ausgleichsverfahrens in<br />
einem Gesetz war es geboten, einen<br />
Überbegriff für die einzelnen Verfahrensarten<br />
einzuführen. Hierfür bot sich<br />
der Begriff des Insolvenzverfahrens an.<br />
Die Vereinheitlichung der einzelnen Verfahren<br />
in einer gemeinsamen Insolvenzordnung<br />
bringt es mit sich, dass die bisher<br />
aufgrund der Trennung zwischen<br />
Konkurs- und Ausgleichsverfahren gewohnten<br />
unterschiedlichen Begriffe in<br />
eine neue einheitliche Nomenklatur geändert<br />
werden. Das heißt, dass in Zukunft<br />
nicht mehr von den Konkurs- und<br />
Ausgleichsgläubigern, sondern einheitlich<br />
von Insolvenzgläubigern gesprorecht&steuer<br />
Insolvenzrecht neu!?<br />
Das Insolvenzrechtsänderungsgesetz (IRÄG 2010)<br />
erlebt seine erste Bewährungsprobe. Ist nun tatsächlich<br />
alles neu oder primär Altes in neuer Verpackung<br />
– ein Überblick von Mag. Stefan Piechl,<br />
Rechtsabteilung der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />
Es handelt sich dabei um die umfassendste<br />
Reform des Insolvenzrechtes<br />
seit knapp 100 Jahren. Die vom Gesetzgeber<br />
mit der Reform verfolgten Ziele<br />
sind äußerst ambitioniert, nämlich:<br />
Unternehmen vom Makel des Scheiterns<br />
zu befreien, ihre Sanierungschancen zu<br />
erhöhen, Konkursverschleppungen zu<br />
verhindern, Konkursabweisungen mangels<br />
Masse zurückzudrängen sowie die<br />
Verfahrensstrukturen zu vereinfachen<br />
und zu modernisieren. Im Folgenden<br />
werden die wesentlichsten Änderungen<br />
kurz vorgestellt.<br />
Kernstück des IRÄG 2010 ist die Insolvenzordnung<br />
(IO). Die Insolvenzordnung<br />
schafft erstmals ein einheitliches<br />
Insolvenzverfahren und beseitigt die<br />
bisherige Doppelgleisigkeit zwischen<br />
Konkurs und Ausgleich. Die bisherige<br />
Ausgleichsordnung wurde aufgehoben;<br />
die Konkursordnung dagegen entsprechend<br />
ergänzt und in Insolvenzordnung<br />
umbenannt.<br />
Sanierungsvefahren mit<br />
Eigenverwaltung<br />
(Aufsicht durch<br />
Sanierungsverwalter)<br />
Mindestquote: 30 %<br />
Ersetzt das<br />
Ausgleichsverfahren<br />
Unternehmensfortführung<br />
INSOLVENZVERFAHREN<br />
Sanierungsvefahren ohne<br />
Eigenverwaltung<br />
(Masseverwalter)<br />
Mindestquote: 20 %<br />
Ersetzt den<br />
Zwangsausgleich<br />
Unternehmensfortführung<br />
Bisher unterschied man zwischen folgenden<br />
drei Verfahrensarten:<br />
” Konkursverfahren<br />
(gemäß Konkursordnung)<br />
” Zwangsausgleich<br />
(gemäß Konkursordnung)<br />
” Ausgleichsverfahren<br />
(gemäß Ausgleichsordnung)<br />
Auch nach der Insolvenzordnung bleibt<br />
es grundsätzlich bei diesen drei Verfahrensarten.<br />
Diese werden jedoch zum Teil<br />
umbenannt und – wie bereits erwähnt –<br />
in einem einheitlichen Gesetz geregelt.<br />
Die (neuen) Verfahrensarten sind:<br />
” das Konkursverfahren: wie bisher.<br />
” das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung:<br />
entspricht dem bisherigen<br />
Zwangsausgleich; Verfügungs be fugnis<br />
nur durch Masseverwalter; Mindestquote<br />
20 %, zahlbar in höchstens<br />
zwei Jahren;<br />
Konkursverfahren<br />
(Masseverwalter)<br />
Betriebseinstellung und<br />
Vermögensverwertung<br />
8 Leas•mich
„Das IRÄG 2010 stellt vordergründig eine<br />
umfassende Reform des Insolvenzrechtes<br />
dar. Gravierende inhaltliche Änderungen<br />
sind jedoch ausgeblieben.“<br />
chen wird. Das zuständige Gericht wird<br />
zum Insolvenzgericht und der Gemeinschuldner<br />
zum schlichten Schuldner.<br />
Betreffen Regelungen alle drei Verfahren<br />
gleichermaßen, spricht man vom Insolvenzverwalter.<br />
Befindet sich der Schuldner<br />
im Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung,<br />
so wird der Insolvenzverwalter<br />
als Sanierungsverwalter, in den<br />
Fällen des Konkursverfahrens bzw. des<br />
Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung<br />
zur leichteren Unterscheidung<br />
seiner Kompetenzen nach wie vor als<br />
Masseverwalter bezeichnet (siehe Tabelle).<br />
Neben der Schaffung einer übersichtlichen<br />
Verfahrensstruktur zielt die<br />
Insolvenzordnung vor allem darauf ab,<br />
Unternehmenssanierungen zu erleichtern<br />
und dem insolventen Unternehmen<br />
das Weiterarbeiten zu ermöglichen. Zur<br />
Erreichung dieses Ziels hat der Gesetzgeber<br />
bereits bestehende Beschränkungen<br />
von Gläubigerrechten ausgeweitet<br />
sowie neue Schranken eingeführt.<br />
Hier eine Auswahl:<br />
Verlängerung der „Sperrfrist“ (§ 11 IO)<br />
Die exekutionshemmende Frist wird von<br />
90 Tagen auf sechs Monate verdoppelt.<br />
Das heißt, dass Absonderungs- und<br />
Aussonderungsgläubiger, wenn die Erfüllung<br />
die Fortführung des insolventen<br />
Unternehmens gefährden könnte, innerhalb<br />
der Frist ihre Ansprüche nicht<br />
durchsetzen können. Mit anderen Worten,<br />
der Gläubiger hat frühestens nach<br />
sechs Monaten die Möglichkeit, das ihm<br />
gehörende Objekt aus der Insolvenzmasse<br />
„herauszuholen“ bzw. Befriedigung<br />
zu erlangen. Auf die Sperrfrist kann<br />
sich ein Insolvenzverwalter nur dann<br />
nicht berufen, wenn durch die Nicht-Herausgabe<br />
die Gefahr eines schweren<br />
persönlichen oder wirtschaftlichen<br />
Beispiele für neue Bezeichnungen<br />
ALT<br />
Gemeinschuldner<br />
Konkursverfahren<br />
Ausgleichsverfahren<br />
Konkursgläubiger<br />
Ausgleichsgläubiger<br />
Masseverwalter<br />
Ausgleichsverwalter<br />
Konkursgericht<br />
Ausgleichsgericht<br />
Nachteils für den Gläubiger bestünde,<br />
z. B. wenn er durch die nicht rechtzeitige<br />
Verwertung der Maschine ansonsten<br />
selbst insolvenzgefährdet wäre.<br />
Die Sperrfrist von sechs Monaten<br />
stellt den maximalen Zeitrahmen dar, innerhalb<br />
dessen über die Fortführung<br />
des Unternehmens endgültig zu entscheiden<br />
ist. Diese Frist steht auch im<br />
Gleichklang mit der maximalen Frist zur<br />
Auflösungssperre von Verträgen.<br />
Beispiel:<br />
Eine Maschine wurde mittels <strong>Leasing</strong><br />
finanziert. Über das Vermögen des<br />
<strong>Leasing</strong>nehmers wird ein Insolvenzverfahren<br />
eröffnet. Wenn nun der <strong>Leasing</strong>geber<br />
als Eigentümer der Maschine sein<br />
Aussonderungsrecht geltend macht,<br />
kann der Insolvenzverwalter einwenden,<br />
dass dadurch der Fortbestand des Unternehmens<br />
gefährdet ist. Somit bliebe<br />
die Maschine für die maximale Dauer<br />
von sechs Monaten ab Insolvenzeröffnung<br />
weiterhin beim <strong>Leasing</strong>nehmer.<br />
Gleichzeitig ist aber der insolvente<br />
NEU<br />
Schuldner<br />
Insolvenzverfahren<br />
Insolvenzgläubiger<br />
Insolvenzverwalter<br />
Insolvenzgericht<br />
NUMMER 3| OKTOBER2010 9
echt&steuer<br />
<strong>Leasing</strong>nehmer verpflichtet, die <strong>Leasing</strong>raten<br />
für die Zeit der Nutzung ordnungsgemäß<br />
zu bezahlen.<br />
Vertragsauflösungssperre (§ 25a IO)<br />
Verträge können bis zum Ablauf von<br />
sechs Monaten nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />
durch den Vertragspartner<br />
des Schuldners nur mehr aus<br />
wichtigem Grund aufgelöst werden.<br />
Keine wichtigen Gründe sind eine Verschlechterung<br />
der wirtschaftlichen Situation<br />
des Schuldners oder ein Verzug<br />
des Schuldners vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens.<br />
Die Ausübung eines<br />
ordentlichen Kündigungsrechts wird damit<br />
ausgeschlossen. Voraussetzung ist<br />
jedoch, dass eine Vertragsauflösung entweder<br />
die Fortführung des insolventen<br />
Unternehmens gefährden würde oder<br />
die Auflösung des Vertrages zur Abwendung<br />
schwerer persönlicher oder<br />
wirtschaftlicher Nachteile des Vertragspartners<br />
unerlässlich ist.<br />
Die Beschränkung des § 25a IO gilt<br />
jedoch nicht bei Auflösung von Verträgen<br />
vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />
bzw. auch nicht auf vor Eröffnung<br />
des Insolvenzverfahrens ausgesprochene<br />
Kündigungen, welche erst während<br />
des Insolvenzverfahrens wirksam<br />
werden. Gerät der Schuldner während<br />
der sechsmonatigen Sperrfrist neuerlich<br />
in Verzug, kann der Vertrag aber sehr<br />
wohl aufgelöst werden.<br />
Die Vertragsauflösungssperre gemäß<br />
§ 25a IO gilt nicht bei Ansprüchen auf<br />
Auszahlung von Krediten sowie bei<br />
Arbeitsverträgen. Für Letztere gibt es im<br />
§ 25 IO Sonderbestimmungen.<br />
Unzulässigkeit von Vertrags -<br />
auflösungsklauseln (§ 25b IO)<br />
In Verträgen durchaus übliche Klauseln,<br />
wonach der Fall der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens<br />
einen Kündigungsoder<br />
Vertragsauflösungsgrund darstellt,<br />
sind unzulässig. Zu beachten ist, dass<br />
diese Bestimmung auch auf Vereinbarungen<br />
anzuwenden ist, die vor dem<br />
1. 7. 2010 abgeschlossen wurden.<br />
Das heißt, einen bestehenden Vertrag<br />
zu beenden, weil der Vertragspartner insolvent<br />
geworden ist, ist nicht mehr<br />
möglich.<br />
Aufschiebung der Räumungsexekution<br />
(§ 12c IO)<br />
Die Räumung von Betriebsräumlichkeiten<br />
des Schuldners wegen Mietzinsrückständen<br />
aus der Zeit vor Eröffnung<br />
des Insolvenzverfahrens ist eingeschränkt.<br />
Kein Kündigungsrecht<br />
des Bestandgebers (§ 23 IO)<br />
Das außerordentliche Kündigungsrecht<br />
bei Bestandverträgen steht nur mehr<br />
dem Insolvenzverwalter, nicht mehr dem<br />
Bestandgeber zu.<br />
Einschränkungen für die<br />
Absonderungsgläubiger bei<br />
den Zinsen (§§ 48 und 132 IO)<br />
Grundsätzlich können von einem Gläubiger<br />
nach der Insolvenzeröffnung keine<br />
Zinsen im Laufe des Insolvenzverfahrens<br />
geltend gemacht werden. Eine Ausnahme<br />
hiervon stellt der Absonderungsgläubiger<br />
dar, welcher sehr wohl in<br />
dieser Phase Zinsen begehren kann.<br />
Dieses Recht wurde jedoch eingeschränkt:<br />
Bis zum Ablauf von sechs<br />
Monaten nach der Insolvenzeröffnung<br />
stehen dem Absonderungsgläubiger nur<br />
die Zinsen zu, die bei vertragsgemäßer<br />
Zahlung vereinbart waren bzw. mangels<br />
Vereinbarung die gesetzlichen Zinsen.<br />
Verzugszinsen können jedoch ausdrücklich<br />
nicht mehr geltend gemacht<br />
werden, was in der Praxis vor allem bei<br />
Kreditverträgen, die mit Pfandrechten<br />
besichert sind, Bedeutung haben wird.<br />
Zweck der Insolvenzordnung ist, neben<br />
der Erleichterung der Sanierung im Rahmen<br />
eines Insolvenzverfahrens auch die<br />
außergerichtlichen Sanierungen zu fördern.<br />
Dazu wird die Anfechtbarkeit des<br />
sogenannten Sanierungskredites eingeschränkt.<br />
Unter einem Sanierungskredit<br />
versteht man jede Art von Kreditierung<br />
an ein von der Insolvenz bedrohtes Unternehmen<br />
mit dem Zweck, die Insolvenz<br />
doch noch abzuwenden.<br />
Gemäß § 31 Abs. 1 Z. 3 IO ist eine Anfechtung<br />
von Rechtshandlungen nur<br />
dann möglich, wenn dem anderen Teil<br />
die Zahlungsunfähigkeit oder der Insolvenzeröffnungsantrag<br />
bekannt war oder<br />
bekannt sein musste und der Eintritt eines<br />
Nachteiles für die Insolvenzmasse<br />
objektiv vorhersehbar war. Eine solche<br />
objektive Vorhersehbarkeit liegt insbesondere<br />
dann vor, wenn ein vorliegendes<br />
Sanierungskonzept offensichtlich<br />
untauglich (das heißt, die Untauglichkeit<br />
lag auf der Hand) war.<br />
Damit ist klargestellt, dass ohne ein<br />
Sanierungskonzept jedenfalls das Risiko<br />
einer Anfechtungsklage besteht. Der<br />
Kreditgeber muss weiterhin die wirtschaftliche<br />
Situation des Schuldners im<br />
Auge behalten. Liegt jedoch – ex ante<br />
betrachtet – zunächst ein tauglich erscheinendes<br />
Sanierungskonzept vor,<br />
dass sich erst später als untauglich herausstellt,<br />
soll der Gläubiger neben dem<br />
Kredit- nicht auch noch das Anfechtungsrisiko<br />
tragen müssen.<br />
FAZIT<br />
Das IRÄG 2010 stellt vordergründig eine<br />
umfassende Reform des Insolvenzrechtes<br />
dar. Gravierende inhaltliche Änderungen<br />
sind jedoch ausgeblieben; die<br />
tatsächlichen Neuerungen halten sich in<br />
Grenzen. Viele Bestimmungen der alten<br />
Rechtslage sind inhaltlich unverändert<br />
geblieben. Begrüßenswert ist die Schaffung<br />
eines einheitlichen Insolvenzverfahrens.<br />
Ob die hohen Ziele und der beabsichtigte<br />
Zweck des Gesetzgebers,<br />
nämlich die Sanierung in den Vordergrund<br />
zu stellen und das „Stigma des<br />
Scheiterns“ im Falle einer Insolvenz in<br />
den Hintergrund zu rücken, damit tatsächlich<br />
verwirklicht werden können,<br />
bleibt abzuwarten. Klar ist jedenfalls,<br />
dass die Rechte der Gläubiger in der Insolvenz<br />
durch das neue Gesetz spürbar<br />
eingeschränkt werden.<br />
Mit dieser Novelle zum Unternehmensinsolvenzrecht<br />
ist das Vorhaben<br />
der Bundesregierung, das Insolvenzrecht<br />
insgesamt zu reformieren, noch<br />
nicht vollständig abgeschlossen. Es soll<br />
nämlich auch der Konkurs für natürliche<br />
Personen, der sogenannte „Privatkonkurs“,<br />
reformiert werden. Auch hier ist<br />
geplant, die Entschuldungsmöglichkeiten<br />
für Privatpersonen zu erleichtern. Einen<br />
konkreten Gesetzesentwurf dazu<br />
hat aber die Bundesregierung – soweit<br />
ersichtlich – noch nicht vorgelegt. ı<br />
10 Leas•mich
kommentar<br />
Kommunaloffensive der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ist bereits langjähriger Partner und Berater für<br />
infrastrukturelle Investitionen von Bund, Ländern und insbesondere von<br />
Gemeinden, die als unterste Verwaltungsebene des Staates wichtige Aufgaben<br />
übernehmen. Beispielsweise als Schulerhalter, im Brandschutz-, Rettungs- und<br />
Meldewesen, im Straßenbau und in der Straßenerhaltung, bei der örtlichen<br />
Raumplanung oder der Verwaltung der Gemeindefinanzen.<br />
MAG. KARLHEINZ SANDLER<br />
Geschäftsführer der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
Foto: Kurt Keinrath<br />
Beginnend mit Herbst 2008 intensivierte die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> ihre Anstrengungen für die österreichischen Gemeinden<br />
und die Kommunaloffensive ging mit den Schlagworten<br />
„Beratung – Effizienz – Nachhaltigkeit“ in den Markt.<br />
Selbst in der Krise konnte die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit Vertrauenswürdigkeit<br />
und Zuverlässigkeit punkten.<br />
So entstanden herausragende Referenzprojekte wie etwa<br />
die Therme Amadé in Altenmarkt in Salzburg, die am<br />
16. 10. 2010 eröffnet wurde. Durch die Zusammenarbeit über<br />
die Gemeindegrenzen hinweg wurde eine Infrastruktur<br />
geschaffen, die für die Region von höchster Bedeutung ist.<br />
Oder der Thermenort Stegersbach, der mithilfe der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> das Ortszentrum renovierte und nun in neuem Glanz<br />
erstrahlt.<br />
Auch wenn den Gemeinden als Immobilienbesitzer nicht<br />
nur Schulen gehören, so bedürfen gerade diese inzwischen oft<br />
dringend einer grundlegenden Sanierung. Man darf nicht<br />
vergessen, dass viele Schulen bereits in den 70ern gebaut<br />
wurden. Ein gelungenes Beispiel ist die Hauptschule Gmünd<br />
in Niederösterreich, die sich seit dem Umbau über eine Energiereduktion<br />
von 63 % freut – was einer Einsparung von rund<br />
€ 403.000 in 20 Jahren entspricht! Zu dieser deutlichen Kosteneinsparung<br />
wird weiters noch eine wesentliche ökologische<br />
Verbesserung sichergestellt. Durch die Umsetzung der durchzuführenden<br />
Arbeiten mit vorwiegend regionalen Unternehmen<br />
konnte die Wertschöpfung in der Region sichergestellt<br />
und ein Optimum an Effizienz erreicht werden.<br />
Auch Amtshäuser werden teils neu gebaut oder saniert.<br />
Ebenso stellt das verpflichtende Kindergartenjahr die Gemeinden<br />
vor die Herausforderung, neue Gruppen zu schaffen,<br />
womit meist Neubautätigkeit verbunden ist.<br />
Nachhaltige, regionale Entwicklung ist ein Schlüsselfaktor<br />
in der Gemeindepolitik. <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> unterstützt die Verantwortlichen<br />
bei der Umsetzung ihrer Ziele durch ihre Baulandreservenmodelle.<br />
Grundstücksbereinigungen werden<br />
durchgeführt und das Gebiet infrastrukturell erschlossen, bevor<br />
die Grundstücke an die Zielkunden verkauft werden. Dabei<br />
profitiert die Gemeinde von allfälligen Gewinnen.<br />
Die Bewältigung der kommunalen Aufgaben ist in den letzten<br />
Jahren zunehmend schwieriger geworden. Neben der offensichtlichen<br />
Finanzknappheit sind Fragen der Kompetenzverteilung,<br />
der Infrastrukturentwicklung, der Energieplanung,<br />
der Priorisierung und der Umwelt- und Sozialverträglichkeit zu<br />
klären. All dies erfordert ein komplexes, interdisziplinäres Zusammenwirken<br />
eines hoch vernetzten Systems. Neue Formen<br />
der Finanzwirtschaft sind zu entwickeln, um eine Vielzahl von<br />
oft konfliktären Zielen auszubalancieren und zahlreichen<br />
Restriktionen Rechnung zu tragen.<br />
Aus diesem Grund haben sich PORR Solutions, <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong>, Siemens sowie VASKO+PARTNER zusammengeschlossen<br />
und die Initiative für eine neue Plattform, das Kommunalwirtschaftsforum,<br />
ergriffen. Die vier Gesellschaften der<br />
Initiatorengruppe sind bereits seit vielen Jahren national und<br />
international tätig und konnten in ihren jeweiligen Geschäftsfeldern<br />
umfassendes Know-how aufbauen. Nun ist es gelungen,<br />
eine namhafte und international renommierte Referentengruppe<br />
für das Kommunalwirtschaftsforum Krems 2011<br />
zu begeistern, die die aktuelle Themen der öffentlichen Hand<br />
ins Zentrum stellen, ihre Erfahrungen im Kontext des österreichischen<br />
Marktes diskutieren und ihre Erfolgsbeispiele<br />
präsentieren wird.<br />
Das Kommunalwirtschaftsforum schafft die Möglichkeit,<br />
Erfahrungen sowie Best Practice Beispiele vorzustellen und<br />
Antworten auf die Bedürfnisse der öffentlichen Hand nach innovativen<br />
Modellen zu diskutieren. Dieses Forum soll als<br />
jährliche Veranstaltungsreihe installiert werden, die nachhaltig<br />
dem Erfahrungsaustausch, Know-how-Transfer und dem<br />
Networking dient. Damit soll ein wichtiger Beitrag für die langfristige<br />
Zukunftsentwicklung kommunaler Strukturen geleistet<br />
werden.ı<br />
Kommunal<br />
Wirtschafts<br />
muna<br />
Forum<br />
Partnerschaft mit Zukunft<br />
30.–31. März 2011<br />
Kloster UND, Krems<br />
www.kommunalwirtschaftsforum.at<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2010 11
coverstory
In den vergangenen vier Jahrzehnten hat<br />
sich die Welt ein gutes Stück weitergedreht.<br />
Viele Selbstverständlichkeiten, die aus unserem<br />
heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken sind,<br />
wurden in diesen 40 Jahren erfunden und zur<br />
Marktreife gebracht. Auch die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
hat sich im Wandel der Zeit stetig weiterentwickelt<br />
– vom Ein-Mann-Betrieb zu<br />
einem der führenden <strong>Leasing</strong>unternehmen<br />
mit rund 360 Mitarbeitern in Österreich.<br />
Folgen Sie uns auf unserer<br />
Tour durch die Dekaden!
coverstory<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> wurde 1970<br />
als 100%ige Tochter der damaligen<br />
Genossenschaftlichen Zentralbank<br />
AG (GZB) und heutigen <strong>Raiffeisen</strong><br />
Zentralbank Österreich AG (RZB)<br />
gegründet. Erfolgreich zu sein über einen<br />
Zeitraum, in dem die Welt sich<br />
scheinbar immer schneller dreht, ist eine<br />
Leistung, die nur durch ständige Orientierung<br />
an Kundenanforderungen und<br />
gleichzeitiger Voraussicht an künftige<br />
Entwicklungen zu erreichen ist. Dazu<br />
braucht es neben soliden Managementfähigkeiten<br />
und engagierten Mitarbeitern<br />
eine vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
mit den Gremien der Beiräte und Aufsichtsorgane.<br />
Diese Grundsätze und<br />
Nachhaltigkeit in allen Bereichen als gelebte<br />
Unternehmenskultur waren die<br />
Grundlage für die Expansion der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
– vom Ein-Mann-Betrieb<br />
zum Marktführer mit über 350 Mitarbeitern<br />
in Österreich.<br />
Doch zurück zu den Anfängen des<br />
<strong>Leasing</strong>s. 1970 mussten sich erst einmal<br />
alle mit dem neuen Finanzierungs instrument<br />
vertraut machen. So war die Suche<br />
nach versiertem Personal keine leichte<br />
Aufgabe. Mitarbeiter, die die <strong>Leasing</strong> -<br />
geschichte von Beginn an mitgestalteten<br />
Josef Binder, der als erster „hauptamtlicher“<br />
Mitarbeiter aufgenommen wurde, sowie das<br />
Immobilien-<strong>Leasing</strong>projekt für die Firma Simsa.<br />
– Pioniergesellschaften<br />
waren die „Österreichische<br />
<strong>Leasing</strong>“ und<br />
die „AMG“ –, wurden<br />
daher von den anderen<br />
Instituten vom Fleck<br />
weg engagiert. Wie<br />
auch der spätere Prokurist<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>,<br />
Josef Binder, der<br />
als erster „hauptamtlicher“<br />
Mitarbeiter aufgenommen<br />
wurde. Eine der wichtigsten<br />
Aufgaben Binders war die Zusammenstellung<br />
eines kleinen, schlagkräftigen<br />
Teams. Zwei der <strong>Leasing</strong>profis der allerersten<br />
Stunde sind bis heute für die<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> tätig: Ingrid Winkelbauer<br />
in der Abwicklungsabteilung und<br />
der Leiter der Landesgeschäftsstelle von<br />
Salzburg, Reinhold List, der gleich nach<br />
der Schule bei der <strong>Raiffeisen</strong>- <strong>Leasing</strong><br />
anheuerte und vornehmlich für die Kfz-<br />
Sparte zuständig war.<br />
Von diesen drei Mitarbeitern wurden<br />
alle Bereiche – Vertrieb, Verwaltung, Vertragserstellung,<br />
Kfz-Einzug und Verwertung<br />
und das Mahnwesen – abgedeckt.<br />
Einquartiert waren die drei Mitarbeiter in<br />
einem kleinen Zimmer in der Herrengasse<br />
1, nur durch eine gläserne Trennwand<br />
von den Büros der GZB abgeteilt.<br />
1979, als die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> in<br />
größere Räumlichkeiten Am Salzgries<br />
15 übersiedelte, wurde erstmals auch<br />
die Buchhaltung intern gemacht.<br />
Noch bis Ende der 70er-Jahre sah<br />
man das ergiebigste Betätigungsfeld im<br />
Mobilien- und Kfz-Bereich. Der erste<br />
Großkunde war übrigens die Flughafen<br />
Wien Betriebsgesellschaft, die im Jahr<br />
1976 ein Finanzierungsvolumen von<br />
100 Millionen Schilling für die Anschaffung<br />
von Spezialbussen mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> abwickelte. Die zahlreichen weiteren<br />
Möglichkeiten, die <strong>Leasing</strong> bot,<br />
erkannte man erst sukzessive. 1979<br />
wurde der erste Fuhrparkkunde, die<br />
Installationsfirma Kopp, akquiriert,<br />
obwohl dieses Geschäftsfeld offiziell<br />
erst in den 90er-Jahren begründet<br />
wurde. Im selben Jahr wurde auch<br />
der erste Immobilien-<strong>Leasing</strong>vertrag<br />
mit der Wiener Holzhandelsgesellschaft<br />
Raoul Baillou abgeschlossen.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hatte im<br />
Jahre 1980 das Herzstück des neuen<br />
Betriebsgeländes der Holzhandelsfirma<br />
Baillou, eine fast 4.000 Quadratmeter<br />
große Halle, finanziert.<br />
14 Leas•mich
ereitete Mag. Franz<br />
1980 Hagen, bislang Leiter<br />
des Bereichs Immobilien-<strong>Leasing</strong>,<br />
die Gründung der <strong>Raiffeisen</strong>-Rent<br />
vor und wurde neben Mag. Peter<br />
Kohout und Dr. Leo Pötzelberger<br />
mit der Geschäftsführung betraut.<br />
Deren ursprünglicher Bereich waren<br />
Beteiligungsfinanzierungen,<br />
die den Firmen Risikokapital zur<br />
Verfügung stellten und den privaten<br />
und institutionellen Investoren<br />
steuerbegünstigte Vermögensveranlagungen<br />
verschafften. Ein gut<br />
gehender Geschäftszweig, wie die Zahlen<br />
belegen: 78 Publikumsbeteiligungen,<br />
vornehmlich an Fremdenverkehrsprojekten<br />
und teilweise im Rahmen von<br />
<strong>Leasing</strong>fonds mit einem Beteiligungs volumen<br />
von rund ATS 2,5 Mrd. (€ 182 Mio.),<br />
wurden in der Gesellschaft, die 1990 mit<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> zusammengeführt<br />
wurde, realisiert. Das Interesse der<br />
Investoren an Beteiligungen war damals<br />
enorm. Von der <strong>Raiffeisen</strong>-Rent – mittlerweile<br />
eine 100 %-Tochter der Raiff -<br />
eisen-<strong>Leasing</strong> – werden die noch laufenden<br />
Beteiligungen ausverwaltet.<br />
Im Jahr 1982 wurde die erste Immobilien-<strong>Leasing</strong>-Tochterfirma<br />
„RIL“ <strong>Raiffeisen</strong>-Immobilien-<strong>Leasing</strong><br />
<strong>GmbH</strong> gegründet.<br />
Einer der größten Abschlüsse<br />
war 1984 ein <strong>Leasing</strong>vertrag für drei Druckereimaschinen<br />
mit dem Kurier-Verlag.<br />
Es ging immerhin um ein Finanzierungsvolumen<br />
von ATS 360 Mio. (€ 26 Mio.).<br />
Auch in den anderen Sparten ging<br />
es für die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> steil bergauf.<br />
Neben dem Immobilien-<strong>Leasing</strong><br />
wurde das Kfz-Geschäft<br />
weiter forciert.<br />
Die mittlerweile<br />
in Österreich<br />
am weitesten verbreitete<br />
<strong>Leasing</strong>sparte<br />
war ein ausgesprochener<br />
Spätzünder.<br />
Das klein -<br />
volumige Kfz-<strong>Leasing</strong><br />
– große Anzahl<br />
an Verträgen mit<br />
durchwegs geringen<br />
Anschaffungswerten<br />
– erforderte bereits<br />
eine gewisse Struktur in der Administration.<br />
Anfangs war es schwierig, renommierte<br />
Partner zu finden. Die erste Absatzkooperation<br />
im Kfz-Geschäft war<br />
1979 das Autohaus Baumkirchner &<br />
Colloredo, schon bald folgten weitere<br />
Kooperationen. Damit begann die Trendwende.<br />
Heute ist es so, dass die Autohäuser<br />
auf ein attraktives <strong>Leasing</strong>paket<br />
nicht mehr verzichten können, um die<br />
Erwartungen des Kunden nach einem<br />
kompletten Angebot vom Auto bis zur<br />
Finanzierung zu erfüllen.<br />
Mitarbeiterinnen im Büro in der Jacquingasse 16–18,<br />
1030 Wien, sowie der Briefkopf eines <strong>Leasing</strong>vertrages.<br />
Zentralverwaltungsgebäude<br />
und Lagerhalle der Firma<br />
INKU in Klosterneuburg:<br />
Hier hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
nicht nur die Finanzierungsberatung<br />
übernommen,<br />
sondern auch die kaufmännische<br />
Bauabwicklung<br />
und die Vertragsverwaltung<br />
durchgeführt.<br />
Die Gesellschaft<br />
wuchs weiter – im Jahr<br />
1985 beschäftigte die<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> bereits<br />
53 Mitarbeiter. Drei<br />
Jahre zuvor begann ihre<br />
Expansion in die Bundesländer. Fast in<br />
Jahresabständen wurden Geschäftsstellen<br />
in allen Landeshauptstädten eingerichtet.<br />
1984 wurde in Tirol im Zuge<br />
dessen das erste Kommunal-<strong>Leasing</strong>projekt<br />
realisiert. Im Jahr 1987 kam es<br />
schließlich zur Gründung der „<strong>Leasing</strong><br />
neu“, der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong>. Die<br />
RZB, bis zu diesem Zeitpunkt alleiniger<br />
Eigentümer der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, zog<br />
sich auf eine 25 %-Beteiligung zurück,<br />
neue Mehrheitseigentümer wurden mit<br />
75 % die <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbanken. Die<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> wurde neben der<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse und der <strong>Raiffeisen</strong><br />
Versicherung zur dritten bedeutenden<br />
Sektorgesellschaft.<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2010 15
coverstory<br />
übersiedelte die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
1991<strong>Leasing</strong> in das RZB-Gebäude<br />
am Stadtpark. Von hier aus erfolgte<br />
eine weitere Expansion über die<br />
Grenzen Österreichs hinaus. 1992 wurde<br />
die erste Niederlassung in Bratislava gegründet,<br />
1993 folgte Budapest, 1994<br />
Prag. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> war 50%-<br />
Gesellschafter an allen Auslandstöchtern,<br />
bis die 1997 gegründete <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
International (RLI), an der<br />
die RZB und die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> beteiligt<br />
sind, ein Jahr später deren Anteile<br />
übernahm. 1998 folgte eine Niederlassung<br />
in Warschau, 1999 wurde eine weitere<br />
in Zagreb eröffnet und 2000 eine in<br />
Moskau. Heute ist <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> in<br />
beinahe sämtlichen zentral- und osteuropäischen<br />
Ländern vertreten.<br />
Der geografischen Ausdehnung<br />
folgte die Erweiterung der Produktpalette.<br />
Nach dem ersten erfolgreichen<br />
Kommunal-<strong>Leasing</strong>projekt in Aurach erkannte<br />
die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> rasch das<br />
Potenzial, das in dieser Sparte steckt. In<br />
der Folge wurden in den Bundesländern<br />
Tirol, Vorarlberg, Steiermark, Oberösterreich<br />
und Burgenland eigene Kommunal-<strong>Leasing</strong>gesellschaften<br />
gegründet, an<br />
denen die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> beteiligt<br />
ist. Der große Durchbruch für Kommunal-<strong>Leasing</strong><br />
war schließlich der EU-Beitritt<br />
im Jahr 1995 und die damit einhergehenden<br />
strengen Maastrichtkriterien,<br />
die kommunale <strong>Leasing</strong>investitionen besonders<br />
attraktiv machten.<br />
Der denkmalgeschützte Demel ist ein Haus,<br />
das die Geschichte der Stadt Wien in sich<br />
trägt. Die Renovierung im Jahr 1995 war eine<br />
echte Herausforderung für die Arbeitsgemeinschaft,<br />
der auch die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
angehörte.<br />
Der <strong>Leasing</strong>boom führte zur Entwicklung<br />
einer Reihe von Dienstleistungen. In<br />
weiterer Folge bot die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
Kommunen auch individuelle Komplettlösungen<br />
an. In Zusammenarbeit mit der<br />
niederösterreichischen Marktgemeinde<br />
Maria Enzersdorf realisierte die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
gemeinsam mit der VA<br />
TECH ELIN EBG unter dem Arbeitstitel<br />
„Generalsanierung 2000“ die gesamte<br />
öffentliche Orts- und Straßenbeleuchtung.<br />
Daneben wurden verstärkt<br />
Baumanagement-Leistungen angeboten.<br />
Eine Weiterentwicklung in Richtung<br />
Eigenprojekte – die Errichtung und Finanzierung<br />
exklusiver Wohnungsanlagen,<br />
Einkaufs- und Fachmarktzentren<br />
etc. – war der nächste logische Schritt.<br />
Neben dem Immobilien-<strong>Leasing</strong> wurden<br />
auch Facility- und Operating-<strong>Leasing</strong> sowie<br />
Mietmodelle angeboten.<br />
Umfassender Service hat auch im<br />
Kfz-Bereich an Bedeutung gewonnen.<br />
1995 wurde der erste Fuhrparkmanagement-Vertrag<br />
abgeschlossen, eine zeitund<br />
geldsparende Dienstleistung, die<br />
nicht nur von Großbetrieben intensiv genutzt<br />
wird.<br />
Mit den Jahren hat sich der Markt<br />
massiv verändert. Das in der Frühzeit<br />
relativ teure <strong>Leasing</strong> konnte zwar bereits<br />
damals mit steuerlichen und betriebswirtschaftlichen<br />
Vorteilen punkten,<br />
wurde aber vor allem von Betrieben genutzt,<br />
die aufgrund ihrer schwachen Bonität<br />
keinen Kredit bekamen, und weniger,<br />
so wie heute, vom Mittelstand und<br />
den großen Unternehmen.<br />
Im Kfz-<strong>Leasing</strong> galten hingegen<br />
schon vor 40 Jahren dieselben Argumente,<br />
die noch heute Gültigkeit haben:<br />
flexible Vertragsgestaltung und günstige<br />
monatliche Raten durch kalkulierte Restwerte.<br />
In den Jahren der heimischen „Luxussteuer“<br />
von 1978 bis 1981 war <strong>Leasing</strong><br />
überhaupt unwiderstehlich. Doch<br />
auch als die 32%-Steuer, die für <strong>Leasing</strong>verträge<br />
nicht anwendbar war, endlich<br />
zu Grabe getragen wurde, war der<br />
Boom nicht mehr aufzuhalten. Dem zuvor<br />
üblichen Kreditantrag wurde immer<br />
öfter ein <strong>Leasing</strong>vertrag vorgezogen.<br />
1994 wurde das erste Eigenprojekt<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> umgesetzt, das<br />
Einkaufszentrum „vez“ in Villach, und in<br />
der niederösterreichischen Marktgemeinde<br />
Maria Enzersdorf realisierte die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> im Jahr 2000 das erste öffentliche<br />
Orts- und Straßenbeleuchtungsprojekt.<br />
16 Leas•mich
Foto: Irene Schanda<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> erweitert<br />
kontinuierlich ihr Geschäftsfeld.<br />
Als Mag. Peter Engert 2001 als<br />
Sprecher der Geschäftsführung zum Unternehmen<br />
stieß, gab es eine Bestandsaufnahme<br />
des bereits Erreichten: seit<br />
über 30 Jahren einer der Marktführer<br />
Österreichs, seit den 90ern Top-Player in<br />
den zentral- und osteuropäischen Ländern,<br />
hohe Reputation, vor allem bei Firmenkunden,<br />
wie auch eine Umfrage des<br />
Marktforschungsinstituts CONSENT unter<br />
500 österreichischen Unternehmen<br />
bestätigte.<br />
Die weitere Strategie für die Zukunft<br />
lautete: Herausarbeiten der bereits entwickelten<br />
Stärken, ungenutztes Potenzial<br />
identifizieren, Know-how über zusätzliche<br />
Mitarbeiter zu generieren. Ganz<br />
nebenbei wurden 130 weitere Arbeitsplätze<br />
geschaffen, die natürliche Fluktuation<br />
bewältigt und ein Trainee-Programm<br />
erfolgreich installiert. Der Umzug<br />
in das <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-Haus in<br />
der Hollandstraße zeigte das neue<br />
Selbstbewusstsein der erfolgreichen<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Tochter.<br />
Erneuerbare Energie wurde zum Megathema.<br />
Im Zuge des ersten Ökostromgesetzes<br />
2003 trat auch die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
in die heiße<br />
Phase ein. Nicht nur Finanzierungs-,<br />
sondern auch Betreiberprojekte<br />
wurden nun zügig vorangetrieben.<br />
Sie nutzte das gesetzliche<br />
Zeitfenster, um die<br />
Windparks Trautmannsdorf,<br />
Scharndorf, Velm-Götzendorf<br />
The Max, ein Wohntraum in<br />
Toplage, der im Auftrag der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> im Jahr<br />
2006 realisiert wurde.<br />
nicht mehr lohnten. Die<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> konzentrierte<br />
sich auf CEE-<br />
Länder wo es attraktive gesetzliche Rahmenbedingungen<br />
und Planungssicherheit<br />
gab. Mit der Gründung der <strong>Raiffeisen</strong><br />
Energy & Environment 2007 wurden<br />
dann die internationalen Ökoenergieprojekte<br />
gebündelt, um weitere zukunftsträchtige<br />
Windpark- und Photovoltaikprojekte<br />
in Polen, Tschechien, Slowakei,<br />
Rumänien, Italien, Schweden und<br />
Bulgarien zu realisieren.<br />
Neben dem starken Netzwerk in Zentral-<br />
und Osteuropa erschloss die Raiff -<br />
eisen-<strong>Leasing</strong> auch in Westeuropa neue<br />
Zielgebiete mit Niederlassungen in Italien,<br />
der Schweiz, Deutschland, Schweden<br />
und Finnland. Ebenfalls 2006 startete erstmals<br />
die Veranstaltungsreihe der Ökologiegespräche,<br />
bei denen sich Podium<br />
Foto: NIKI Luftfahrt <strong>GmbH</strong><br />
und Publikum jedes Jahr mit einer anderen<br />
Zukunftsmaterie auseinandersetzen.<br />
2007 absolvierte die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
das Modul ÖKOPROFIT und wurde<br />
in weiterer Folge als ÖkoBusinessPlan-<br />
Betrieb ausgezeichnet. Der „ÖkoEnergie-Blog,<br />
powered by <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong>“ wurde 2008 ins Leben gerufen.<br />
Bereits seit vielen Jahren engagiert<br />
sich die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> für den verstärkten<br />
Einsatz ökologischer Antriebe<br />
bei Fahrzeugen. Sie unterstützt und berät<br />
Kunden bei der Anschaffung umweltverträglicher<br />
Autos, die mit Super -<br />
Ethanol, Hybrid, Erdgas/Biogas, Pflanzenöl<br />
betrieben werden. Das aktuelle<br />
Thema ist die Forcierung von Mobilität<br />
durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> wies vor Kurzem<br />
eindrucksvoll den Weg in die neue<br />
Ära: Bei der „1. Internationalen Leistungsschau<br />
der Elektromobilität“ am<br />
Großglockner im August 2010 zeigten<br />
sich Hunderte Besucher von Funktion<br />
und Komfort der neuesten Auto-Generation<br />
begeistert. ı<br />
und Berg in Eigenregie zu errichten<br />
und um Biomasse-, Biogas-<br />
und Photovoltaikanlagen zu<br />
finanzieren. Doch die Schwächen<br />
des novellierten Ökostromgesetzes<br />
zwei Jahre später führten<br />
Erstmalig wurde 2008 ein Airbus für die heimische<br />
dazu, dass sich Investitionen in<br />
Der Twin City Liner, ein Private-Public-Partnership-Modell<br />
von <strong>Raiffeisen</strong> und der Stadt Wien,<br />
Fluggesellschaft NIKI finanziert. Die Umsetzung erfolgte<br />
unter der Federführung der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />
erneuerbare Energien hierzulande<br />
verbindet die beiden Metropolen Wien und<br />
Bratislava auf dem Wasserweg.<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2010 17<br />
Foto: Twin City Liner
coverstory<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> feierte<br />
40-jähriges Jubiläum im MQ<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> lud anlässlich ihres 40. Geburtstages rund 700 Gäste –<br />
Mitarbeiter, Kunden und Partner – zu einer glanzvollen Show in das Wiener<br />
Museumsquartier. Das zwei Stunden währende Spektakel wurde von Radio Wien-<br />
Starmoderator Alexander Goebel hinreißend pointiert moderiert.<br />
Happy Birthday, <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>!<br />
Eröffnet wurde die Jubiläumsfeier am<br />
Abend des 23. September mit Fanfarenklängen,<br />
einer Tanz- und Akrobatikgruppe,<br />
und einer geballten Ladung<br />
an Prominenz aus dem <strong>Raiffeisen</strong>sektor.<br />
Umweltminister Niki Berlakovich, der<br />
wegen eines Termins verhindert war,<br />
sandte eine Grußbotschaft, ebenso wie<br />
der <strong>Raiffeisen</strong> Generalanwalt Christian<br />
Konrad. <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-Geschäftsführer<br />
Peter Engert bedankte sich bei all<br />
jenen, welche die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> auf<br />
ihrem Weg begleitet hatten. Erfreut über<br />
die rege Teilnahme der Mitarbeiter, Kollegen<br />
und Partner, richtete er seinen<br />
Gruß an zwei weitere besondere Instanzen<br />
– an die Kirche und an die Aktionäre:<br />
„Ein guter Draht zu<br />
Gott und Geld ist wichtig.“<br />
Das war auch der Auftakt<br />
für einen Rückblick auf die<br />
letzten vier Jahrzehnte. Die<br />
700 Gäste bekamen eine atemberaubende<br />
Show zu sehen, zum<br />
Abschluss gab es für jeden ein<br />
Buxbäumchen, das zuvor vom<br />
Förderzentrum Oberrohrbach<br />
verpackt worden war.<br />
Alexander Goebels Talk mit Geschäftsführer<br />
Peter Engert war ein Feuerwerk an Pointen.<br />
Weltgeschichte – wissenschaftliche und<br />
sportliche Höchstleistungen, aber auch<br />
Tragödien, die eine ganze Dekade oder<br />
ein ganzes Land prägten – und die von<br />
Goebel akustisch untermalten Stationen<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> verschmolzen zu<br />
einer einzigartigen Retrospektive, die<br />
durch die Performance der Tanzgruppe<br />
Topasamur zu einem Bilderbogen über<br />
vier Dekaden Zeitgeschichte wurde. Das<br />
Publikum bedankte sich mit stürmischem<br />
Applaus.<br />
Teil der Show war der von Moderator<br />
Goebel geführte Talk zwischen Peter Engert,<br />
dem RZB-Vorstand und <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong>-Beirat Karl Sevelda und<br />
RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner<br />
über Erwartungen.<br />
„Dass die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> dereinst<br />
zu den Spitzeninstituten gehören<br />
wird, hätte ich mir als Beiratsvorsitzender<br />
vor 12 Jahren nicht<br />
träumen lassen“ (Sevelda), Ängste:<br />
„In meinen 35 Jahren bei <strong>Raiffeisen</strong><br />
hatte ich nicht das Gefühl, das wir vor<br />
irgendetwas Angst haben müssten“<br />
(Rothensteiner) und Vertrauen: „Es<br />
hat nie ein Vertrauensmanko gegeben,<br />
auch nicht in der Krise“ (Engert).<br />
Für Goebel, der, wie er betont, selbst<br />
Kunde der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ist, ist die<br />
Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie<br />
von großer Bedeutung. „Hier hat die<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> bereits großes Engagement<br />
und Verantwortung bewiesen.<br />
Als Vater von drei Kindern hat Nachhaltigkeit<br />
für mich einen hohen Stellenwert.“<br />
In Anlehnung an das 40-Jahr-Symbol<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> stellt Goebel die<br />
Frage, wofür der Baum denn nun stehe.<br />
Der einstimmige Befund der Talkrunde:<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>organisation ist das Fundament,<br />
also die Wurzeln, die Mitarbeiter<br />
sind der feste Stamm, die Kunden<br />
und Projekte sind die Blüten und Blätter.<br />
18
meinung<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
– eine Erfolgsstory!<br />
MAG. PETER ENGERT<br />
Sprecher der<br />
Geschäftsführung der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
Foto: Kurt Keinrath<br />
Nach einer letzten fulminanten Performance<br />
der Akrobatikgruppe Topasamur<br />
zur Entwicklung der Mobilität marschierte<br />
ein 80-köpfiges Großaufgebot<br />
der Blasmusik Sieghartskirchen und<br />
Heiligeneich mit dem „Schönfeld-<br />
Marsch“ in die Halle E im MQ ein. Und<br />
während die Geburtstagstorte auf der<br />
Bühne angeschnitten wurde, intonierten<br />
sie eine gelungene Interpretation des<br />
Stevie Wonder Songs „Happy Birthday“.<br />
Anschließend wurden auf der Videowall<br />
die Fotos aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> gezeigt,<br />
während die Blasmusik den Marsch „Oh<br />
du mein Österreich“ spielte. Danach<br />
ging es zum ansprechend dekorierten<br />
Buffet mit Spezialitäten aus der Genuss-<br />
Region Österreich.<br />
Alle Gäste erhielten beim Verlassen<br />
der Jubiläumsveranstaltung – in Anlehnung<br />
an das 40-Jahr-Symbol der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
– kleine Buxbäumchen.<br />
Diese wurden zuvor gehegt, gepflegt<br />
und nett verpackt vom Förderzentrum<br />
Oberrohrbach – einem der drei Standorte<br />
des Vereins Behindertenhilfe Bezirk<br />
Korneuburg, der sich für Menschen mit<br />
geistiger Behinderung und deren Angehörige<br />
einsetzt. ı<br />
1963 wurde in Österreich die erste selbstständige <strong>Leasing</strong>-Gesellschaft gegründet.1975<br />
überschritt das <strong>Leasing</strong>-Investitionsvolumen erstmals die Milliarden-Schilling-Grenze<br />
und betrug damit gerade einmal 1 % des österreichischen<br />
Gesamt-Investitionsvolumens. Ab 1976 ging es dann allerdings rasch bergauf.<br />
In den vergangenen 47 Jahren ist es gelungen, <strong>Leasing</strong> als bilanz- und<br />
steuer freundliches Finanzierungsinstrument zu etablieren. Auch im Sog der<br />
Wirtschaftskrise und trotz fiskalischer Beschränkungen wie der Abschaffung<br />
des Investitionsfreibetrages blieben <strong>Leasing</strong>finanzierungen attraktiv. Einer der<br />
Gründe dafür ist die Bindung der Finanzierung an das <strong>Leasing</strong>objekt und das<br />
Wissen um die Kundenbedürfnisse, unabhängig von Unternehmens- und Aufgabenbereichen.<br />
Die Dienstleistungskomponente ist neben der Finanzierung mit den Jahren<br />
immer stärker in den Vordergrund getreten. So entstanden mulifunktionelle Paketleistungen<br />
wie das Fuhrparkmanagement, das Baumangement, Versicherungspackages,<br />
juristische Beratungen und vieles mehr. In diesen Produktsegmenten<br />
hat sich die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hervorragend entwickelt und konnte<br />
sich dabei stets unter den ersten drei <strong>Leasing</strong>firmen in Österreich behaupten.<br />
Wir sind stolz auf unsere engagierten Mitarbeiter, die dem Unternehmen zum<br />
Teil schon viele Jahre loyal verbunden sind, Projekte weiterentwickeln, einen<br />
partnerschaftlichen Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern pflegen und<br />
für die Handschlagqualität der gesamten Unternehmensgruppe stehen.<br />
Das 40-jährige Jubiläum der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> verdanken wir daher in erster<br />
Linie unseren Mitarbeitern und Aktionären, die uns selbst in schwierigen Zeiten<br />
nicht im Stich gelassen haben und die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> als strategisch wichtige<br />
und wertvolle Sektorgesellschaft sehen. Und wir sind stolz darauf, Mitglied<br />
einer zu 100 % in österreichischem Besitz stehenden Bankengruppe zu sein und<br />
damit einen hohen Stellenwert in Österreichs Wirtschaftsleben einzunehmen.<br />
Wir haben unsere Kunden – von allen <strong>Leasing</strong>gesellschaften sind wir übrigens<br />
jene mit dem größten Stammkundenanteil – stets bestens betreut und ihnen soweit<br />
wie möglich geholfen, die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ist kein Unternehmen, das nur die schnellen Geschäftsabschlüsse<br />
sucht, um die Kunden dann „abzuwickeln“, sondern wir stehen unseren<br />
Kunden auch in der Krise bei. Und so haben auch wir dazu beigetragen,<br />
dass so manche Firma heute – aufgrund unserer Maßnahmen und Unterstützung<br />
– noch existiert. Wir haben damit ganz bewusst eine nachhaltige Strategie verfolgt<br />
und einen nicht zu unterschätzenden volkswirtschaftlichen Beitrag geleistet.<br />
Die erfolgreiche Expansion weit über die Grenzen Österreichs hinaus verdanken<br />
wir unserer dynamischen Weiterentwicklung und hohen Innovationsleistung<br />
bei Zukunftsthematiken, die nicht nur unseren Kunden dienen sollen,<br />
sondern auf gesellschaftlichen Werten basieren. Diesen Weg wollen wir gemeinsam<br />
und engagiert weitergehen.<br />
19
wohnbauprojekte<br />
Neues Leben auf<br />
dem alten Sportplatz<br />
in Graz<br />
Bereits im Herbst 2007 sicherte sich die<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Wohnbauerrichtungs <strong>GmbH</strong><br />
die Liegenschaft Laimburggasse 40 in Graz.<br />
Foto: Büro Gangoly und Kristiner Architekten ZT <strong>GmbH</strong><br />
Der Bezirk Geidorf ist einer der beliebtesten<br />
Wohnbezirke der Stadt, das Viertel<br />
besticht neben einem hohen Grünanteil<br />
durch die Nähe zum Schlossberg,<br />
die gute Erreichbarkeit mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln sowie durch die Nähe<br />
zur Mur.<br />
Voraussetzung für eine Umwidmung<br />
des als Sportplatz gewidmeten Grundstückes<br />
in Bauland war die Durchführung<br />
eines Architekturwettbewerbes, bei<br />
dem es für die ca. 5.660 m² große Liegenschaft<br />
ein Konzept für eine Wohnhausanlage<br />
zu erstellen galt.<br />
Die fünfköpfige Jury, bestehend aus<br />
der Juryvorsitzenden Architektin Gojic,<br />
Architekt Wimmer, Mag. Sandler (<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>)<br />
sowie zwei Vertretern der<br />
Stadt Graz, hatte aus insgesamt acht<br />
eingereichten Entwürfen das aus architektonischer,<br />
technischer und kaufmännischer<br />
Sicht beste Projekt zu küren.<br />
Nach mehreren Stunden der Analyse<br />
und eingehender Diskussion der Juroren<br />
wurde das Projekt vom Büro Gangoly<br />
und Kristiner Architekten ZT <strong>GmbH</strong><br />
zum Sieger erkoren.<br />
Auf der Liegenschaft, auf der nach<br />
rechtskräftiger Umwidmung vom Dezember<br />
2009 eine Wohnnutzfläche von<br />
ca. 5.200 m² erreicht werden kann, entstehen<br />
sowohl kleinere Wohnungen, die<br />
ideal für Vorsorgezwecke geeignet sind,<br />
als auch größere Wohnungen zur<br />
Eigennutzung, teilweise mit Balkonen,<br />
Terrassen und/oder Eigengärten – alle in<br />
Exklusives Ambiente mit Weitblick<br />
Im Sommer 2010 startete Raiff eisen-<br />
<strong>Leasing</strong> mit dem Bau und Verkauf<br />
eines Wohnbauprojektes mit Niedrigenergiestandard<br />
in Wien-Ottakring.<br />
Foto: bolldorf 2 architekten<br />
In attraktiver Aussichtslage, in der Liebhartstalstraße<br />
in 1160 Wien, entstehen in unmittelbarer<br />
Nähe zum Schloss Wilhelminenberg, bis Ende 2011<br />
insgesamt vierzehn moderne Eigentumswohnungen<br />
samt Tiefgarage. Nur sieben Appartements pro<br />
Stadtvilla garantieren ein besonders persön -<br />
liches Ambiente. Die Einbindung der alternativen<br />
Energiequelle Erdwärme in die Haustechnik ermöglicht<br />
sowohl umweltschonende Wärme im<br />
Winter als auch Kühlung der Dachgeschoßwohnungen<br />
im Sommer.<br />
Die Wohnungen sind zwischen ca. 100 m² und<br />
190 m² groß und mit attraktiven Freiflächen wie Gärten,<br />
Balkonen oder Terrassen ausgestattet. Die<br />
beiden repräsentativen Penthouseappartements mit<br />
20 Leas•mich
Hochwertige Wohnungen<br />
in der Nähe des<br />
Wiener Belvedere<br />
Anfang dieses Jahres erwarb die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
eine attraktive Liegenschaft für den Bau hochwertiger<br />
Eigentumswohnungen im 3. Wiener Gemeindebezirk.<br />
qualitativ gehobenem Ausbaustandard.<br />
In der hauseigenen Tief garage, die die<br />
drei Baukörper unterirdisch verbindet,<br />
werden weiters 74 Tiefgaragenstellplätze<br />
errichtet.<br />
Das Architekturbüro Gangoly arbeitet<br />
derzeit intensiv an der Einreich -<br />
planung, um bis Jahresende eine rechtskräftige<br />
Baugenehmigung zu erhalten.<br />
Der Baubeginn ist für Frühjahr 2011<br />
geplant, die Bauzeit wird ca. 14 Monate<br />
betragen. ı<br />
direkter Liftfahrt zeichnen sich vor<br />
allem durch ihre großzügigen Wohn-<br />
Essbereiche mit Terrassen auf gleicher<br />
Ebene sowie darüber liegenden<br />
Dachterrassen aus und bieten einen<br />
traumhaften Blick über die Stadt.<br />
Neben einer Fußbodenheizung in<br />
allen Räumen und Schiebetüren zu<br />
den Außenbereichen runden geschmackvolle<br />
Fliesen, Parkettböden,<br />
Türen mit 2,20 m Höhe und außen<br />
liegendem Sonnenschutz die hochwertige<br />
Ausstattung ab.<br />
Die Grünruhelage am Gallitzinberg<br />
bietet maximale Lebensqualität,<br />
der nahe gelegene Wienerwald<br />
lädt zu sportlichen Aktivitäten ein –<br />
vom gemütlichen Spaziergang bis<br />
zum Lauf- oder Mountainbike-Training.<br />
Die Station der Buslinie 45B ist<br />
in ca. zehn Minuten erreichbar und<br />
verbindet mit der U-Bahn-Linie U3.<br />
Weitere Informationen und Details<br />
zu den verfügbaren Wohnungen auf<br />
www.raiffeisen-leasing.at.<br />
Foto: Atelier Heiss<br />
Derzeit befinden sich auf dem Grundstück<br />
in der Jacquingasse 16–18 zwei<br />
ehemalige Bürohäuser samt viergescho -<br />
ßiger Tiefgarage.<br />
Für die Entwicklung eines der beiden<br />
Häuser als Wohnhaus wurde das Architekturbüro<br />
Atelier Heiss mit der Planung<br />
von rund 62 Wohnungen beauftragt. Die<br />
Einreichung erfolgte Ende Juni 2010.<br />
Das Wohnhausprojekt Jacquingasse<br />
zeichnet sich insbesondere durch seine<br />
unmittelbare Umgebung, den direkt angrenzenden<br />
Botanischen Garten sowie<br />
den Garten des Schloss Belvedere aus,<br />
die hohe Lebensqualität mitten in der<br />
Stadt bieten. Ebenso fußläufig erreichbar<br />
wird der neue, derzeit entstehende<br />
Hauptbahnhof mit seinen zahlreichen<br />
Bürogebäuden, Shopping Center sowie<br />
Lokalen sein. Die Anbindung an das Verkehrsnetz<br />
der Wiener Linien erfolgt über<br />
den Verkehrsknotenpunkt Südbahnhof,<br />
wo zahlreiche S-Bahnen, Straßenbahnen<br />
sowie Buslinien zusammentreffen.<br />
Sowohl die Wiener Innenstadt als auch<br />
die südlichen Stadtausfahrten A2 und<br />
A23 sind mit dem Auto in nur wenigen<br />
Minuten zu erreichen.<br />
Die Planung des Projektes umfasst<br />
Wohnungsgrößen von ca. 50 bis 150 m²<br />
und soll sowohl Anleger als auch Eigennutzer<br />
ansprechen. Nahezu alle Appartements<br />
verfügen über Freiflächen wie<br />
Gartenanteile, Balkone oder Terrassen.<br />
Neben überdurchschnittlichen Raumhöhen<br />
bis zu 3 Metern und teilweise<br />
raumhohen Verglasungen sind attraktive<br />
Ausstattungsdetails wie Fußbodenheizung<br />
sowie geschmackvolle Holzböden<br />
und Sanitärgegenstände vorgesehen.<br />
Der Verkaufsstart ist für Frühjahr 2011<br />
geplant. ı<br />
NUMMER 3| OKTOBER2010 21
gewerbliche immobilien<br />
Gute Erholung<br />
Nach nur 18 Monaten Bauzeit wurde Anfang Juli<br />
die erste Reha-Klinik Vorarlbergs mit Schwerpunkt<br />
Kardiologie, Orthopädie und Neurologie fertiggestellt.<br />
Foto: Reha-Klinik Montafon<br />
Für stationäre Reha-Aufenthalte mussten<br />
Vorarlberger Patienten bisher ins benachbarte<br />
Ausland oder in andere österreichische<br />
Bundesländer ausweichen.<br />
Mit der Errichtung der Reha-Klinik Montafon<br />
wird diese Lücke im Vorarlberger<br />
Gesundheitsangebot geschlossen und<br />
die vollständige Behandlungskette – von<br />
der Akutversorgung über die Nachbetreuung<br />
bis zur stationären Rehabilitation<br />
– steht den Vorarlbergern nun direkt<br />
im „Ländle“ zur Verfügung. Die Reha-<br />
Klinik Montafon wurde von der VAMED in<br />
enger Abstimmung mit dem Land Vorarlberg<br />
entwickelt. VAMED hat im Zuge<br />
der Projektrealisierung eine möglichst<br />
hohe Wertschöpfung in der Region<br />
angestrebt und 70 % aller Aufträge an<br />
Firmen aus Vorarlberg vergeben. Zu Spitzenzeiten<br />
waren mehr als 200 Handwerker<br />
gleichzeitig auf der Baustelle tätig.<br />
Die Reha-Klinik Montafon liegt in<br />
Schruns im Herzen des Montafons.<br />
Umringt von den Bergen der Verwallgruppe<br />
und des Rätikons bietet sich den<br />
Patienten das ganze Jahr über ein<br />
Das patientenzentrierte Leitbild der Reha-Klinik<br />
Montafon ist auf einem ganzheitlichen Ansatz<br />
nach internationalem Standard aufgebaut.<br />
wunderschönes Bergpanorama. Das<br />
Therapieangebot umfasst Physiotherapie,<br />
Ergotherapie, Massage, Sport- und<br />
Bewegungstherapie, Ernährungs- und<br />
Sozialberatung, Psychotherapie sowie<br />
Mal- und Musiktherapie. Die Natur wird<br />
maßgeblich in das Therapieangebot miteinbezogen,<br />
so werden etwa Nordic<br />
Walking-Touren und leichtere Wanderungen<br />
für Patienten organisiert.<br />
Insgesamt verfügt die Klinik über<br />
150 Betten (88 Einbettzimmer und<br />
31 Doppelzimmer). Alle Zimmer sind mit<br />
WC/Dusche/Bad, Zimmersafe, Flat-<br />
Screen, Telefon und gemütlicher Möblierung<br />
ausgestattet. Weiters verfügt ein<br />
Großteil der Zimmer über einen Balkon<br />
und Internetanschluss.<br />
Die Verwendung von natürlichen Materialien<br />
wie Stein, Holz und Glas macht<br />
das Gebäude nicht nur „landschaftsfreundlich“,<br />
sondern schafft auch eine<br />
gesundheitsfördernde Atmosphäre. Ruhige,<br />
begrünte Innenhöfe ergänzen den<br />
Landschaftsbezug in den Therapiebereichen.<br />
Natürliche Belichtung und Belüftung<br />
in sämtlichen Aufenthalts-, Wohnund<br />
Arbeitsräumen bilden die Basis für<br />
eine angenehme Arbeitsatmosphäre<br />
aller Beschäftigten.<br />
VAMED hat die Projektentwicklung<br />
und die Projektrealisierung im Rahmen<br />
des vorgegebenen Termin- und Kostenrahmens<br />
erfolgreich umgesetzt und ist<br />
auch für den Betrieb verantwortlich. Als<br />
Projektpartner wurden die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> und die <strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />
Vorarlberg ins Boot geholt, die jeweils<br />
50 % Anteilseigner der Besitzgesellschaft<br />
sind und über das spezielle Know-how<br />
für derartige Projekte verfügen.<br />
Bei der Eröffnung konnten sich unter<br />
anderem LSH Mag. Markus Wallner,<br />
Bgm. Karl Hueber, VAMED-Vorstands -<br />
direktor Mag. Gottfried Koos, Klinikchef<br />
Luis Patsch sowie zahlreiche Gäste von<br />
der Qualität der neuen Einrichtung persönlich<br />
überzeugen. ı<br />
Foto: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>,<br />
Denkstudio<br />
Die Real Vienna, die internationale Fachmesse für Gewerbe- und<br />
Industrieimmobilien mit Fokus auf die Länder CEE-/SEE-Region, fand<br />
heuer bereits zum fünften Mal statt. Vom 18. bis 20. Mai besuchten<br />
rund 6.800 Teilnehmer aus mehr als 20 Ländern die Real Vienna, um<br />
Kontakte zu knüpfen<br />
oder auch um<br />
Geschäfte abzuschließen.<br />
In der<br />
Halle C präsentierten<br />
220 Aussteller,<br />
Unternehmen,<br />
Regionen<br />
sowie Städte<br />
sich und ihre Projekte<br />
und Dienstleistungen.<br />
Das<br />
Diskussionsprogramm<br />
der Real<br />
Vienna wurde<br />
ausgebaut: so<br />
wurden erstmalig die „Green & Blue Building Conference“, das Symposium<br />
„The Real Estate Development in CEE cities“ sowie weitere<br />
Paneldiskussionen durchgeführt. Das Rahmenprogramm lockte zu<br />
den themenbezogenen Podiumsdiskussionen zahlreiche Interessierte<br />
an. Die Möglichkeit des Networkings wurde am gemeinsamen<br />
Stand der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank NÖ-Wien und <strong>Raiffeisen</strong>- <strong>Leasing</strong><br />
zahlreich genutzt.<br />
Grund genug<br />
für Gesundheit<br />
Ende Juli 2010 legte die Messer Group im niederösterreichischen<br />
Gumpoldskirchen den Grundstein<br />
für eine neue Zentrale des Geschäftsbereiches<br />
Industriegase sowie Medizin- und Gesundheitstechnik.<br />
Für Stefan Messer, CEO und Eigentümer des gleichnamigen Industrie -<br />
gasespezialisten, ist die neue Zentrale des Geschäftsbereiches Messer<br />
Medical auch ein Symbol dafür, dass das Familienunternehmen<br />
wirtschaftliches Handeln und Werte in Einklang bringt. Messer legte<br />
den Grundstein für ein neues Servicegebäude auf dem Gelände von<br />
Messer Austria in Gumpoldskirchen. Auch das Lager für Medizin -<br />
produkte wird von vormals 300 auf 1000 Quadratmeter erweitert,<br />
außerdem betreibt Messer Medical Austria zukünftig zwei moderne<br />
22 Leas•mich
Start für Hotel am Tivoli<br />
Die Erfolgsgeschichte des neuen Stadtteils Tivoli wird<br />
fortgesetzt: Neben Eigentumswohnungen, Bürohäusern<br />
und Gewerbeflächen fehlte nur noch ein attraktives Hotel.<br />
Visualisierung: Architektenteam Henke & Schreiec<br />
Auf dem hervorragend dafür geeigneten<br />
Grundstück – leben, arbeiten und<br />
Freizeit an einem Standort – entwickelte<br />
die ZIMA Wohn- und Projektmanagement<br />
<strong>GmbH</strong> ein zwölfgeschoßiges Hotel<br />
mit 159 Zimmern und einer Tiefgarage<br />
mit 58 Stellplätzen. Der Standort überzeugt<br />
durch die perfekte Erreichbarkeit<br />
über den Südring, der optimalen Anbindung<br />
an das öffentliche Verkehrsnetz<br />
und seiner zentralen Lage mit leichter<br />
Erreichbarkeit von Bahnhof und Flug -<br />
hafen. Ideal ist selbstverständlich auch<br />
die Nähe zur Anschlussstelle Innsbruck-<br />
Mitte (A12). Besondere Synergien bieten<br />
die benachbarte Olympiahalle und<br />
Tiroler Wasserkraftarena (Olympiaworld<br />
Innsbruck).<br />
ZIMA hat im Stadtteil Tivoli bereits<br />
Wohnbauten, Büros und Geschäfts -<br />
Unweit der neuen Olympia World Innsbruck<br />
entsteht derzeit das neue 3-Sterne-Hotel mit<br />
4-Stern-Niveau Ramada-Encore, das vor<br />
allem Kongresstouristen anziehen soll.<br />
flächen errichtet und im Jahre 2005 bis<br />
2006 das Hotelprojekt mittels städtebaulichen<br />
Wettbewerbs entwickelt. Das<br />
Architektenteam Henke & Schreieck<br />
überzeugte durch einen imposanten Gestaltungsvorschlag<br />
mit einem expressiven<br />
Baukörper und einen überaus starken<br />
städtebaulichen Akzent. Die PORR<br />
Solutions Immobilien- und Infrastrukturprojekte<br />
<strong>GmbH</strong> als Investor zeichnet nun<br />
für die Errichtung des Hotels in Kooperation<br />
mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> verantwortlich.<br />
Der Baubeginn erfolgte im Mai<br />
2010, die Fertigstellung bzw. Eröffnung<br />
des Hotels ist für den 1. Dezember 2011<br />
geplant. Von dem Technikerteam der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> rund um Dipl.-Ing.<br />
Walter Soier, wird das Projektcontrolling<br />
durchgeführt. PORR Solutions konnte<br />
RIMC-Austria Hotelmanagement & Consulting<br />
<strong>GmbH</strong> als Betreiber gewinnen,<br />
die das Hotel mit dem Namen „Ramada-<br />
Encore“ führen wird. „Der Nutzungsmix<br />
an diesem äußerst attraktiven Standort<br />
eignet sich hervorragend für den Bau<br />
eines Hotels und wird auch einen aktiven<br />
Beitrag zur weiteren Belebung des<br />
unmittelbaren Umfeldes leisten“, ist sich<br />
Mag. Johannes Karner, Geschäftsführer<br />
der PORR Solutions, sicher. ı<br />
Foto: Messer Group<br />
Die medizintechnischen Produkte<br />
der Messer Group gehen an Ärzte,<br />
Kliniken, Labors, den Heimpflegebereich<br />
sowie den Endverbraucher.<br />
Werkstätten für Rehageräte, wie etwa Rollstühle,<br />
und die Wartung und Reparatur von<br />
Medizintechnik. Die Strategie lautet Synergien<br />
zu nutzen – im Dienste des Kunden:<br />
„Die neue Lagerfläche ermöglicht kostensparende<br />
Containerabwicklungen, und wir<br />
können ohne Wartezeiten ab Lager liefern“,<br />
erklärt Matthias Thiele, einer der beiden Geschäftsführer<br />
von Messer Medical. Kurze<br />
Lieferzeiten und permanente Erreichbarkeit<br />
betrachtet er als ein Muss bei der Versorgung<br />
kranker oder pflegebedürftiger Menschen.<br />
Die Messer Group besteht seit mehr<br />
als 100 Jahren. Sie beschäftigt 5.260 Mitarbeiter<br />
an 120 Standorten in Europa,<br />
China, Neuseeland, Vietnam, Algerien<br />
und Peru. Die Messer Medical Austria<br />
<strong>GmbH</strong>, vormals „Laborex-Sanesco“<br />
medizinisch-technische Geräte <strong>GmbH</strong>,<br />
wurde 1964 gegründet. Ihre medizintechnischen<br />
Produkte gehen an Ärzte, Kliniken,<br />
Labors, den Heimpflegebereich<br />
sowie den Endverbraucher. Das neue<br />
Gebäude – Lager samt Werkstätte und<br />
Büroräumlichkeiten – mit einer Gesamtinvestitionssumme<br />
von € 1,5 Mio. wird<br />
von der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> finanziert. Die<br />
Transaktion wurde als „operate lease“<br />
nach internationalen IFRS-Bilanzregeln<br />
dargestellt. Auch 14 Pkw-Abstellplätze<br />
und zwei Behindertenplätze sind auf dem<br />
Gelände eingeplant. Als Generalplaner<br />
fungiert Dipl.-Ing. Ewald Sodl.<br />
Neueröffnung Spar Eger: Eger, eine<br />
Stadt mit ca. 65.000 Einwohnern, liegt etwa<br />
125 km nordöstlich von Budapest. Der Spar-<br />
Markt befindet sich südlich des Stadtkerns von<br />
Eger an der Hauptdurchzugsstraße – nördlich<br />
des Zentrums befindet sich ein Penny-Markt,<br />
ein OBI-Bauhaus und die Handelskette TESCO.<br />
Mit einer Verkaufsfläche von ca. 3.200 m 2 und<br />
einem ausgewogenen Branchenmix bietet der<br />
Spar-Markt den Bewohnern in unmittelbarer<br />
Umgebung befindlichen Wohnhäusern gute<br />
Naheinkaufsmöglichkeiten. Bekannte Handelsketten<br />
wie DM, t-mobile oder auch ein Textil -<br />
diskonter runden das Angebot ab. Nach weitreichenden<br />
Umbaumaßnahmen, die nur drei<br />
Monate in Anspruch nahmen, konnte der seit<br />
1996 bestehende Spar-Markt im Frühjahr 2010<br />
feierlich wiedereröffnet werden. Die Umgestaltungs<br />
kosten wurden zur Gänze von der Firma<br />
Spar getragen. Der neue Mietvertrag zwischen<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> und Spar wurde mit einer<br />
12-jährigen Dauer, mit einer Option auf weitere<br />
zweimal fünf Jahre, abgeschlossen.<br />
NUMMER 3| OKTOBER2010 23
ökoprojekte<br />
Grüne Energie: Vorreiter Tschechien<br />
In Rosice, einem ehemaligen Kohleförderungsgebiet nahe Brünn, hat die <strong>Raiffeisen</strong><br />
Energy & Environment (REE) kürzlich ihr erstes Photovoltaikkraftwerk in Betrieb genommen.<br />
Fotos: <strong>Raiffeisen</strong>zeitung<br />
Der Photovoltaikmarkt in Tschechien<br />
entwickelt sich zurzeit rasant und wird von<br />
den europäischen Marktteilnehmern als<br />
eines der derzeit interessantesten Länder<br />
für Photovoltaik-Investments gesehen.<br />
Hintergrund für den Boom ist einerseits<br />
ein solider gesetzlicher Rahmen und ein<br />
hoher Einspeisetarif von 12,15 CZK/kWh<br />
(48 Eurocent), der zudem für 20 Jahre<br />
garantiert ist. Zusätzlich besteht in<br />
Tschechien eine fünfjährige Einkommensteuerbefreiung<br />
auf die Erlöse aus<br />
dem verkauften Ökostrom.<br />
Ganz entsprechend der Philosophie<br />
von <strong>Raiffeisen</strong> – „alles aus einer Hand“ –<br />
hat die REE das Projekt geplant, umgesetzt<br />
und ist jetzt Betreiber des „Sonnenkraftwerks“.<br />
„Wir sorgen mit dieser<br />
Anlage nicht nur für vernünftigen Strom,<br />
sondern auch für vernünftigen Klimaschutz.<br />
Photovoltaikkraftwerke leisten<br />
einen stetig wachsenden Beitrag zur<br />
Stromversorgung und helfen damit dem<br />
jeweiligen Land, eine vom Ausland unabhängige<br />
Energieversorgung sicherzustellen“,<br />
erläuterte Mag. Peter Engert,<br />
Geschäftsführer der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>,<br />
nachdem er gemeinsam mit dem<br />
Bürgermeister der Gemeinde Rosice,<br />
Installierte Leistung<br />
Ökostromproduktion<br />
Reduktion des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes<br />
Versorgung mit Ökostrom<br />
Petr Klima, das Band zum Zeichen der<br />
Eröffnung durchtrennt hatte.<br />
Das Photovoltaikkraftwerk in Rosice<br />
besteht aus insgesamt 11.712 Photovoltaik-Modulen<br />
und 244 Wechselrichtern.<br />
Eingesetzt wurden Photovoltaikmodule<br />
der Trina, einer der weltweit<br />
größten Modulhersteller. Die Kraftwerksanlage<br />
wurde vom Generalunternehmer<br />
IBC SOLAR, einem Unternehmen, das<br />
2,7 Megawatt peak (MWp)<br />
rund 2,7 Millionen Kilowattstunden (kWh) p.a.<br />
rund 2.300 Tonnen p.a.<br />
bis zu 900 Haushalte<br />
Das Photovoltaikkraftwerk<br />
Rosice<br />
versorgt 900 Haushalte<br />
mit Ökostrom.<br />
zu den weltweit führenden Photovoltaik-<br />
Spezialisten zählt, errichtet. Das Unternehmen<br />
bietet Komplettlösungen zur<br />
Stromgewinnung aus Sonnenlicht an<br />
und deckt das komplette Spektrum von<br />
der Planung bis zur schlüsselfertigen<br />
Übergabe von Solarkraftwerken ab.<br />
Die Anlage erstreckt sich insgesamt<br />
über eine Fläche von 75.000 Quadratmeter,<br />
das Investitionsvolumen für das<br />
Photovoltaikkraftwerk beläuft sich auf<br />
EUR 8,7 Mio.<br />
Noch heuer planen die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> und die REE die Eröffnung<br />
weiterer Photovoltaik-Projekte in Tschechien<br />
und der Slowakei. Rosice wird<br />
also nicht der letzte Standort gewesen<br />
sein, der nach dem Ende der jahrzehntelangen<br />
Kohleförderung in das Zeitalter<br />
der erneuerbaren Energien tritt – während<br />
die Photovoltaik in Österreich<br />
aufgrund unattraktiver Förderungs -<br />
systeme nach wie vor im Dornröschenschlaf<br />
liegt. ı<br />
Mag. Peter Engert (links in der Bildmitte), Ge -<br />
schäftsführer der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> und Petr<br />
Klima (rechts in der Bildmitte), Bürgermeister<br />
von Rosice, eröffnen gemeinsam das Kraftwerk.<br />
24 Leas•mich
Zukunft unter Strom<br />
Die gesamte „E-Mobility-Szene“ Mitteleuropas traf sich auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe,<br />
als die „1. Internationale Leistungsschau Elektromobilität Großglockner“ über die Bühne ging.<br />
Foto: Grohag, Niki Faistauer<br />
Schon der Pre-Event, bei dem Medienvertreter<br />
die Möglichkeit hatten, an<br />
Elektromobilitäts-Leistungstests mitzumachen,<br />
war ein voller Erfolg. Am<br />
25. August 2010 nachmittags startete<br />
ein Konvoi mit rund 15 Elektro-Autos<br />
und kleinen Elektro-Nutzfahrzeugen zur<br />
Auffahrt von Ferleiten (Fusch) an der<br />
Großglocknerstraße auf die Kaiser-<br />
Franz-Josefs-Höhe.<br />
So wie die Großglockner Hochalpenstraße<br />
bereits vor 75 Jahren Gradmesser<br />
für benzinbetriebene Fahrzeuge war,<br />
konnten sich heute die Elektrofahrzeuge<br />
an der anspruchsvollen Strecke „messen“.<br />
Der Auto-Konvoi wurde von einem<br />
Film-Team begleitet, das vor der herrlichen<br />
Kulisse der Großglockner Hoch -<br />
alpenstraße die Fahrt dokumentierte.<br />
Oben angekommen wurden die Fahrzeuge<br />
überprüft, für den nächsten Tag<br />
vorbereitet und wieder aufgeladen, sozusagen<br />
„getankt“.<br />
GD Dr. Christian Heu (Großglockner<br />
Hochalpenstraßen AG): „Es wurde der<br />
Beweis erbracht, dass Elektromobilität<br />
bereits leistungsfähig genug ist, diese<br />
hochalpine Panoramastraße mit all ihren<br />
Steigungen und Kurven zu bewältigen,<br />
und somit wohl auch alltagstauglich ist.“<br />
Auf der Kaiser-Franz-<br />
Josefs-Höhe, am<br />
Fuße des Großglockners,<br />
konnten sich<br />
die geladenen Teilnehmer<br />
und die<br />
Tagesgäste anhand<br />
der über 50 Ausstellungsobjekte,<br />
der Infostände<br />
und durch<br />
die Probefahrten ein<br />
umfassendes Bild<br />
vom aktuellen Stand<br />
der Elektrofahrzeuge<br />
machen.<br />
Weiters fuhren ab 14.00 Uhr Mit -<br />
arbeiter von <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit KTM-<br />
E-Bikes – von Heiligenblut aus – ebenfalls<br />
auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe.<br />
Damit war klar, dass selbst Untrainierte<br />
anspruchsvolle Bergetappen mittels<br />
Elektrofahrrädern meistern können.<br />
Neben den bereits am Markt befind lichen<br />
Fahrzeugen (Tesla Roadster, Think<br />
City, Fiat 500EV und Tazzari Zero) haben<br />
auch Modelle teilgenommen, die schon<br />
demnächst in Österreich bzw. auch in<br />
weiten Teilen Mitteleuropas auf den<br />
Markt kommen: Citroën C-Zero, Mitsu -<br />
bishi i-MiEV und Peugeot iOn werden<br />
Anfang 2011 im Handel erhältlich sein,<br />
v.l.n.r.:<br />
Prof. Dr. Martin Faulstich<br />
(TU München), Landesrat<br />
Josef Eisl (Salzburg),<br />
LH Gerhard Dörfler (Kärnten),<br />
GF Mag. Peter Engert<br />
(<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>),<br />
GD Dr. Christian Heu (Großglockner<br />
Hochalpenstraßen AG),<br />
GS Oliver Schmerold (ÖAMTC),<br />
SC Günter Liebel<br />
(Lebensministerium)<br />
der VW Golf blue-e-motion ist für 2013<br />
angekündigt.<br />
Dazu Mag. Peter Engert, Geschäftsführer<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>: „Einmalig<br />
an diesem Leistungstest war auch die<br />
Teilnahme von Klein-LKWs und Nutzfahrzeugen,<br />
die vermehrt im kommunalen<br />
Bereich Einsatz finden. So bewältigten<br />
ein EcoCarrier sowie mehrere Piaggio<br />
Porter im Konvoi die Großglockner Hochalpenstraße<br />
ohne Probleme. Für uns, als<br />
Financiers von Elektrofahrzeugen, hat<br />
dieses erfreuliche Ergebnis einmal mehr<br />
bewiesen, dass die Elektromobilität in Zukunft<br />
eine maßgebliche Rolle spielen<br />
wird. Sowohl für Kommunen und Unternehmen<br />
als auch für<br />
Konsumenten.“<br />
Hunderte Interessierte<br />
und Fachleute<br />
folgten dann der offiziellen<br />
Eröffnung der<br />
„1. Int. Leistungsschau<br />
Elektromobilität<br />
am Großglockner“<br />
am 26. 8. und<br />
überzeugten sich<br />
per sönlich vom hohen<br />
Entwicklungsstand<br />
und der Marktreife<br />
der elektrisch<br />
betriebenen Fahrzeuge.<br />
ı<br />
NUMMER 3| OKTOBER2010 25
ökoprojekte<br />
Mobil mit Pedelecs<br />
Mierka Donauhafen Krems und <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> nutzen gemeinsame<br />
Synergien: ökologischer Transport, ökologische Fahrzeuge<br />
und Strom aus alternativen Energiequellen.<br />
Die beiden Unternehmen verbindet<br />
eine langjährige Partnerschaft. Die Beratungs-<br />
und Finanzierungsthemen der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> werden jetzt durch<br />
die Lager- und Logistikverwaltung von<br />
Mierka Donauhafen Krems unterstützt.<br />
1.000 Pedal Electric Cycle (Pedelecs)<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> wurden erstmalig<br />
im Mai 2010 bei Mierka Donauhafen<br />
Krems angeliefert und je nach Bedarf<br />
österreichweit an Partner und Kunden<br />
ausgeliefert.<br />
Pedelec ist die Bezeichnung für ein<br />
Elektrofahrrad. Dieses wird – im Gegensatz<br />
zu einem E-Bike, das auch ohne Treten<br />
angetrieben werden kann – hybrid<br />
mit Elektromotor und Muskelkraft betrieben.<br />
Binnenhäfen haben sich, neben der<br />
Positionierung zum ökologischen Transportweg,<br />
schon längst zu multifunktionalen<br />
Dienstleistungsunternehmen entwickelt,<br />
die Lkw, Bahn und Schifffahrt<br />
miteinander verknüpfen, wie das konkrete<br />
Beispiel zeigt.<br />
Foto: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Denkstudio<br />
Mierka-Chef Hubert Mierka (links) und <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-<br />
Geschäftsführer Mag. Peter Engert<br />
ließen es sich nicht nehmen, die innovativen<br />
Elektrofahrräder gleich vor Ort zu testen.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> sieht die Mobiliät<br />
der Zukunft in Form eines komplexen<br />
Zusammenspiels verschiedener Mobilitätsformen.<br />
Für Mag. Peter Engert, Geschäftsführer<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, ist<br />
vor allem die Verbindung von Wirtschaft<br />
und Klimaschutz ausschlaggebend für<br />
sein Engagement: „Für die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> ist die Forcierung von Mobilität<br />
durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />
ein wichtiges Thema. Wir wollen in<br />
Zukunft nicht Autos verleasen, sondern<br />
Mobilität. Durch Elektromobilität kann<br />
eine Verbesserung der Luftqualität, eine<br />
Reduktion der Lärmbelästigung und des<br />
Schadstoffausstoßes erzielt und somit<br />
die Lebensqualität gesteigert werden.“<br />
Hubert Mierka, Inhaber und Geschäftsführer<br />
von Mierka Donauhafen<br />
Krems, zu den Dienstleistungen und Vorteilen<br />
der Partner und Kunden seines<br />
Unternehmens: „Wir offerieren unseren<br />
Kunden am Standort Krems/Donau eine<br />
trimodale Verkehrsanbindung mit sämtlichen<br />
Umschlags- und Lagermöglichkeiten,<br />
Container- Stripping/Stuffing.“<br />
Das komplette Betriebsgelände ist Zolleigenlager<br />
und gewährleistet somit aufgrund<br />
der vor Ort anwesenden Zoll -<br />
organe eine schnelle Zollabfertigung.<br />
„Für Konsumartikel, vor allem für Zweiräder,<br />
entwickeln wir für unsere Kunden<br />
komplette Logistiklösungen nach deren<br />
speziellen Anforderungen. Ergänzend<br />
zu unserer jahrzehntelangen Erfahrung<br />
sind wir mit modernsten Lagerwirtschaftssystemen<br />
(Barcodesystem) und<br />
den neuesten Logistikinfrastrukturen<br />
ausgestattet. Mit unseren Kunden sind<br />
wir direkt über IT verbunden.“ ı<br />
Erweiterung des Windparks Berg<br />
Die Zuschaltung der neuen Anlage ans Stromnetz wurde<br />
am 9. Juli 2010 gemeinsam mit Vertretern der Gemeinde<br />
und den an der Umsetzung beteiligten Partnern gefeiert.<br />
Foto: Gemeinde Berg<br />
Die Anlage stellt die Erweiterung des Windparks Berg dar, der Ende 2005 mit neun Anlagen<br />
des Typs Vestas V80 mit einer Leistung von je 2 MW in Betrieb ging. <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> als<br />
Entwickler, Investor und Betreiber konnte in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Berg<br />
sowie mit den Partnern Energiewerkstatt und Profes alle Vorbereitungen treffen, sodass mit<br />
den Bauaktivitäten im Frühjahr begonnen wurde und die Anlage Anfang Juli planmäßig in<br />
Betrieb genommen werden konnte. Die neue Windenergieanlage erzeugt Strom für rund<br />
1.500 Haushalte, insgesamt liefert der Windpark mit seinen zehn Anlagen nun Strom für rund<br />
13.000 Haushalte.<br />
Nach einem Sektempfang ging es zur Besichtigung<br />
der neuen Anlage in den Windpark.<br />
26 Leas•mich
Windkraft startet neu durch<br />
Die Errichtung der ersten Windkraftanlage – im Zuge der Erweiterung des Windparks<br />
Scharndorf (NÖ) – leitet eine neue Ausbauphase der Windkraft nach mehrjährigem Stillstand ein.<br />
Anfang April 2010 wurde mit dem Bau<br />
begonnen, bereits einen Monat später<br />
war das Fundament fertiggestellt. Auf<br />
einer Grundfläche von 254 m 2 wurden<br />
52 t Stahl und 1.080 t Beton verarbeitet.<br />
Dieses imposante Fundament wird die<br />
zukünftige 105 m hohe Windkraftanlage<br />
tragen. Die Gemeinde Scharndorf<br />
spart mit dieser Windkraftanlage weitere<br />
4.500 t CO 2<br />
pro Jahr und versorgten<br />
1.800 Haushalte mit Strom.<br />
Auch Wirtschafts- und Energieminister<br />
Reinhold Mitterlehner besichtigte die<br />
Bauarbeiten in Scharndorf. „Windkraft<br />
ist ein wichtiger Beitrag für eine saubere<br />
und sichere Energieversorgung. Sie<br />
steht knapp vor der Marktreife, daher<br />
messen wir ihr auch in der Energiestrategie<br />
Österreich große Bedeutung bei“,<br />
sagt Mitterlehner. „Ich freue mich daher,<br />
dass aufgrund der höheren Einspeisetarife<br />
wieder in den Ausbau der Windkraft<br />
investiert wird. Das schafft Arbeitsplätze<br />
und hilft der Umwelt durch einen<br />
niedrigeren CO 2<br />
-Ausstoß.“<br />
„Mit dem neuen Einspeisetarif für<br />
2010 kommt auch in Österreich der<br />
Windkraftausbau wieder in Gang. Im Gegensatz<br />
zum weltweiten Trend herrschte<br />
bei uns seit vier Jahren Stillstand. Mit<br />
dem neuen Tarif in der Höhe von 9,7<br />
Cent kann nun an den effizientesten<br />
Standorten in Österreich wieder gebaut<br />
werden“, kommentiert Mag. Stefan<br />
Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.<br />
„Wir freuen uns, endlich wieder in<br />
österreichische Windprojekte investieren<br />
zu können, nachdem wir in den letzten<br />
Jahren nur im Ausland projektiert<br />
haben“, so Mag. Peter Engert, Geschäftsführer<br />
von <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />
Laut IG Windkraft kam es in den letzten<br />
Jahren zu einem Rückstau, da nicht investiert<br />
werden konnte. Projekte im Ausmaß<br />
einiger hundert Megawatt sind derzeit<br />
im Planungs- und Genehmigungsprozess<br />
weit fortgeschritten.<br />
Foto: Astrid Knie<br />
Windkraft ist ein Wirtschaftsfaktor<br />
Der Ausbau der Windkraft leistet einen<br />
wichtigen Beitrag zur Versorgung mit<br />
sauberer und heimischer Energie und<br />
schafft regionale Wertschöpfung und<br />
Arbeitsplätze. „Wir haben eine starke<br />
Windkraft-Zulieferindustrie, die Komponenten<br />
wie Flügelblattmaterial, Steuerungen,<br />
Generatoren oder Windkraft-<br />
Patente an internationale Hersteller<br />
liefert“, so Mitterlehner. „Das jährliche<br />
Exportvolumen beträgt 350 Millionen<br />
Euro. Gemeinsam mit den inländischen<br />
Aufträgen schafft das 2.500 Jobs.“<br />
Trotz Wirtschaftskrise ist der weltweite<br />
Windenergiemarkt letztes Jahr um 31 %<br />
auf 158.000 Megawatt gewachsen.<br />
45 Mrd. Euro wurden 2009 weltweit in<br />
Windprojekte investiert. Zum dritten Mal<br />
in Folge war die Windenergie beim Kraftwerksneubau<br />
die Nummer eins in<br />
Europa: 2009 stammten 39 % der neu errichteten<br />
Kraftwerksleistung aus Windkraft.<br />
Nun schließt auch Österreich an<br />
diesen Boom wieder an. Im geltenden<br />
Ökostromgesetz ist ein Ausbau-Ziel von<br />
zusätzlich 700 MW Windkraftanlagen bis<br />
zum Jahr 2015 enthalten und die Energiestrategie<br />
Österreich sieht einen Ausbau<br />
von 1.400 MW bis zum Jahr 2020 vor.<br />
Sorgen für<br />
frischen Wind<br />
(v.l.n.r.): Mag.<br />
Peter Engert<br />
(<strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong>),<br />
Bundesminister<br />
Dr. Reinhold<br />
Mitterlehner,<br />
Hubert Zwickel -<br />
storfer (Bürgermeister<br />
von<br />
Scharndorf),<br />
Mag. Stefan<br />
Moidl (IG<br />
Windkraft).<br />
Mitte Juni bis Mitte Juli wurden in<br />
Niederösterreich in den Windparks<br />
Scharndorf, Berg und Maustrenk je eine<br />
Windkraftanlage mit je 2 MW errichtet.<br />
Weitere Windkraftanlagen mit 34 MW<br />
sind in Niederösterreich bewilligt und<br />
stehen in der nahen Zukunft zur Realisierung<br />
an. Alleine im Burgenland<br />
laufen derzeit Genehmigungsverfahren<br />
für 170 Windkraftanlagen mit 500 MW<br />
Leistung.<br />
Anfang 2010 lieferten 617 Windräder<br />
mit einer Gesamtleistung von 995 MW<br />
Strom in das österreichische Stromnetz.<br />
Diese Anlagen erzeugen ca. 2,1 Mrd.<br />
Kilowattstunden sauberen Strom – dies<br />
ist der Jahresstromverbrauch für rund<br />
570.000 Haushalte. Gleichzeitig werden<br />
1,3 Millionen Tonnen CO 2<br />
eingespart.<br />
Ein Windrad bringt genauso viel CO 2<br />
-<br />
Einsparung wie der Verzicht von 1500<br />
Österreichern auf ihr Auto.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> verfolgt das<br />
Thema der erneuerbaren Energien seit<br />
Jahren intensiv und umfassend und<br />
zählt in Österreich mit 72,5 MW zu den<br />
größten Investoren und Ökostrom -<br />
erzeugern. Die Erweiterung des Windparks<br />
Scharndorf erfolgt mit einer<br />
2-MW-Anlage von Vestas. ı<br />
NUMMER 3| OKTOBER2010 27
eportage<br />
Firmenflotte,<br />
maßgeschneidert<br />
Individualisierung vor Standardisierung: Der Fuhrparkmanager<br />
findet das ideale Dienstfahrzeug und die richtigen<br />
Treibstoffe. Der Unternehmer wird entlastet, und kann mit<br />
„Flexifleet“ auch noch Poolfahrzeuge einsparen …<br />
Strom, Gas, Benzin, Diesel … womit<br />
sollen nun die Fahrzeuge im Fuhrpark<br />
eines Unternehmens betrieben werden?<br />
Bisher galt die einfache Regel: Betreibe<br />
den Fuhrpark eines Unternehmens mit<br />
Diesel und versuche, die Fahrzeuge so<br />
einzukaufen, dass der Fuhrpark mit einer<br />
Fahrzeugmarke auskommt. Doch das<br />
wird immer schwieriger. Mag. Alfred<br />
Berger (<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Fuhrparkmanagement)<br />
plauderte erst kürzlich bei<br />
einer WKO-Tagung aus der Praxis, dass<br />
derzeit große Unsicherheit bei den Unternehmen<br />
besteht, welche Antriebsart<br />
bei der Neuanschaffung von Fahrzeugen<br />
zu präferieren sei. Bei dieser Tagung<br />
gab Mag. Berger zu, dass Strom zwar<br />
teuer wäre, aber trotzdem enorm boome<br />
und schlug alternativ ein intelligentes<br />
Mobilitätskonzept vor. Denn der Fuhrparkmanager<br />
müsse in Zukunft nicht nur<br />
über Einkaufsfähigkeiten verfügen, sondern<br />
auch den öffentlichen Verkehr<br />
ebenso wie Carsharing-Konzepte stärker<br />
berücksichtigen. Beim aktuellen<br />
Trend, den richtigen Treibstoff für die entsprechende<br />
Nutzung zu verwenden,<br />
stellt sich die Frage: Welche Treibstoffe<br />
stehen derzeit überhaupt zur Verfügung?<br />
Biodiesel<br />
Neben Raps- oder Sonnenblumenöl<br />
sind Altspeiseöle und Tierfette die wichtigsten<br />
Rohstoffe für die Herstellung von<br />
Biodiesel. Der Kraftstoff verbrennt umweltschonender<br />
als Diesel aus fossilen<br />
Rohstoffen und produziert weniger Feinstaub.<br />
Als Nebenprodukte bei der Produktion<br />
fallen Presskuchen und Glyzerin<br />
an. Vom Hersteller dafür freigegebene<br />
Fahrzeuge können ausschließlich mit<br />
Biodiesel betrieben werden. Herkömmlicher<br />
Diesel, dem zu fünf Prozent Biodiesel<br />
beigemischt ist, kann in allen<br />
Fahrzeugen verwendet werden und verringert<br />
auch die Emission von Feinstaub.<br />
Bioethanol<br />
Benzin kann durch Bioethanol (umgangssprachlich<br />
„Alkohol“) teilweise ersetzt<br />
werden. Bioethanol wird vor allem<br />
aus zucker- oder stärkehaltigen Feldfrüchten,<br />
wie Zuckerrüben, Getreide,<br />
Mais oder Kartoffeln, gewonnen. Vorteile<br />
von Bioethanol sind die russfreie Verbrennung<br />
sowie geringere Kohlenwasserstoff-,<br />
Kohlenmonoxid- und Stickoxid-<br />
Emissionen. Bioethanol ist in reiner<br />
Form sowie als Beimischung zu Benzin<br />
als Treibstoff geeignet. Die Konzentrationen<br />
können zwischen fünf und 85 Volumenprozent<br />
betragen. Konventionelle<br />
Benzinmotoren können problemlos mit<br />
Beimischungen bis fünf Volumenprozent<br />
betrieben werden.<br />
Biogas<br />
Biogas ist ein methanhältiges Brenngas,<br />
das in einem Gärprozess aus Biomasse<br />
oder organischen Reststoffen hergestellt<br />
wird. Durch Reinigung kann Biogas<br />
auch Erdgasqualität erreichen und in<br />
Otto-Motoren eingesetzt werden.<br />
Strom<br />
Hybridfahrzeuge bestehen aus einem<br />
herkömmlichen Verbrennungsmotor mit<br />
zusätzlichem Elektromotor samt Akku.<br />
Dadurch können kleine, sparsame Verbrennungsmotoren<br />
zum Einsatz kommen,<br />
da das benötigte Drehmoment gemeinsam<br />
mit dem Elektroantrieb erreicht<br />
wird. Ein weiterer Vorteil liegt in der<br />
Rückgewinnung der Energie aus den<br />
Bremsvorgängen. Stromfahrzeuge stellen<br />
alleine auf den Betrieb mit elektrischer<br />
Energie ab. Dabei sollte sichergestellt<br />
sein, dass der Strom aus erneuerbarer<br />
Energie gewonnen wird.<br />
Die Aufgabe des Fuhrparkmanagers ist<br />
nun, Fahrzeuge mit der idealen Treibstoffart<br />
für die entsprechende Nutzung<br />
der Fahrzeuge im Fuhrpark auszuwählen.<br />
Aspekte wie Reichweiten und Tankstellennetz<br />
finden da genauso Berücksichtigung<br />
wie der Wohnort oder die<br />
Fahrgewohnheiten der Lenker.<br />
Nach diesen zuvor festgelegten Kriterien<br />
erfolgt nun die Auswahl des Fahrzeugs.<br />
Nicht selten bedingt das eine Änderung<br />
der Fahrzeugmarken im Fuhrpark,<br />
denn die Modelle entwickeln sich<br />
weiter und das Tankstellennetz wächst<br />
ebenfalls.<br />
All diese Aspekte hat der Fuhrparkmanager<br />
zu berücksichtigen. Vorausschauend<br />
beobachtet er auch das Tankstellennetz.<br />
Wo wird denn wann eine<br />
Tankstelle errichtet werden? Das ist<br />
besonders bei Ethanol und Strom von<br />
28 Leas•mich
Alternative Antriebstechnologien im<br />
Fuhrpark, besonders umweltfreundlich<br />
durch den Einsatz von Muskelkraft ...<br />
großer Bedeutung, denn daraus leitet<br />
sich wiederum in Abhängigkeit der<br />
Reichweitenbedürfnisse die Markenoder<br />
Modellwahl ab. Der Vorteil von ethanolbetriebenen<br />
Fahrzeugen besteht wiederum<br />
darin, dass in denselben Tank<br />
konventionelles Benzin und/oder Ethanol<br />
in beliebigem Mischverhältnis gefüllt werden<br />
kann – flexibel eben, wie auch das<br />
Wort Flexifuel suggeriert. In weiterer<br />
Folge gilt es noch, Notwendigkeiten wie<br />
den öffentlichen Verkehr oder Miet- und<br />
Leihautos in den Fuhrpark zu integrieren.<br />
Der künftige Fuhrpark soll trotz seiner<br />
vornehmsten Aufgabe, Mobilität im<br />
Unternehmen sicherzustellen, auch<br />
umwelt- und ressourcenschonend sein.<br />
Die Rolle des Fuhrparkmanagers der<br />
Zukunft wird es sein, diese Mobilität zu<br />
organisieren und das Unternehmen<br />
bereits bei der Wahl des richtigen Fahrzeugtyps<br />
zu unterstützen.<br />
NEUE LEISTUNGEN IM SINNE<br />
DER KUNDEN UND DER UMWELT<br />
Fuhrparkmanagement bietet dem Kunden<br />
die einfache und kostensparende<br />
Nutzung der Firmenwagen und befreit<br />
ihn vom damit verbundenen Verwaltungsaufwand.<br />
Je nach Kundenwunsch<br />
werden Komponenten wie die Finanzierung,<br />
Technik, das Tanken, die Versicherung<br />
oder das Reporting kombiniert. Darüber<br />
hinaus ist auch der Umweltschutz-<br />
Gedanke wichtig: Öko-Management-Beratung<br />
wird daher zunehmend nachgefragt.<br />
Dafür wird der geplante Fuhrpark<br />
analysiert, bevor für die Neuanschaffung<br />
dann jene Fahrzeuge vorgeschlagen<br />
werden, die den geringsten CO 2<br />
-Ausstoß<br />
in der jeweiligen Fahrzeugkategorie aufweisen.<br />
Umweltfreundlichkeit hat noch<br />
einen zusätzlichen Bonus – sie rechnet<br />
sich auch wirtschaftlich.<br />
Als Zusatzleistung bietet die Raiff -<br />
eisen-<strong>Leasing</strong> „Flexifleet“ an. Damit hat<br />
jedes Unternehmen die Möglichkeit, den<br />
Firmenfuhrpark entsprechend der Auftragslage<br />
und den Anforderungen anzupassen<br />
und so flexibel und individuell<br />
wie möglich zusammenzustellen.<br />
Die Abwicklung ist besonders kundenfreundlich<br />
gestaltet, das gewünschte<br />
Fahrzeug kann einfach über die Fuhrparkzentrale<br />
telefonisch gebucht werden.<br />
Von diesem Moment an übernimmt<br />
die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> die gesamte Organisationsabwicklung,<br />
zu der auch die<br />
zeitgerechte Zustellung des Fahrzeugs<br />
an die Kundenadresse zählt.<br />
Das Zustellservice der Mietfahrzeuge<br />
wird österreichweit angeboten. Im Zuge<br />
dessen wird das bestellte Fahrzeug an<br />
die Kundenadresse geliefert. Im Falle<br />
einer Stundennutzung ist das Kfz in einer<br />
der nächstgelegenen Parkgaragen<br />
abzuholen. Somit wird den Kunden maximale<br />
Flexibilität und individueller Service<br />
geboten. Sämtliche Fahrzeugtypen<br />
– vom Kleinwagen, Mittelklasse, Kombi,<br />
Minivan, Klein-Lkw bis hin zum Fun-Car<br />
– stehen zur Verfügung; beispielsweise,<br />
um etwaige Spitzen abzudecken oder<br />
außergewöhnliche Aufträge ausführen<br />
zu können. So kann ein Unternehmen,<br />
das nur selten Aufträge durchführt, die<br />
einen Klein-Lkw erfordern, diese mit<br />
einem Kastenwagen der Mietflotte erfüllen.<br />
Würde das Unternehmen selbst in<br />
einen Lkw investieren, wäre dies unwirtschaftlich,<br />
denn das Fahrzeug hätte<br />
enorme Stehzeiten. Jeder Wagen verliert<br />
zudem monatlich an Wert und außerdem<br />
wird damit Liquidität für andere<br />
Investitionen blockiert. ı<br />
Mag. Alfred Berger (FPM-Leiter der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong>), fährt im Elektroauto zu seinen Terminen.<br />
NUMMER 3| OKTOBER2010 29
eportage<br />
Hoch hinaus<br />
Gemeinden setzen voll auf Kletterwände-<strong>Leasing</strong>. Um defizitäre gemeindeeigene<br />
Tennishallen mit neuem Leben zu füllen, haben die Kletterspezialisten von Pantarai<br />
mit <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ein attraktives Paket für Kommunen geschnürt.<br />
Das Wiener Unternehmen Pantarai hat<br />
sich ganz dem Klettersport verschrieben.<br />
Bereits seit 1992 konzipiert und errichtet<br />
der ehemalige Weltcup-Kletterer<br />
Hans-Jörg Finsterer Kletterwände in<br />
Österreich, Deutschland, Schweiz, Norditalien<br />
und Skandinavien. Das Geschäft<br />
boomt – die Nachfrage ist stark steigend.<br />
„Unsere Kunden setzen sich aus<br />
drei Gruppen zusammen: Private Kletterhallen<br />
in Sportanlagen, alpine Vereine<br />
und Gemeinden, die ihr Sportangebot<br />
attraktiver machen wollen“, erklärt Finsterer<br />
seine Kundenstruktur.<br />
Bis vor kurzem waren Kletteranlagen<br />
Unikate, die immer maßgeschneidert für<br />
die jeweiligen örtlichen Verhältnisse angefertigt<br />
wurden. Seit rund einem halben<br />
Jahr gibt es spezielle Baukastensysteme<br />
von renommierten Herstellern, das komplett<br />
auf- und wieder abbaubar ist. Dadurch<br />
ist die Wiederverwendbarkeit gewährleistet<br />
– eine Grundvoraussetzung<br />
für <strong>Leasing</strong>.<br />
Seit 1992 konzentriert<br />
sich Hans-Jörg Finsterer<br />
(40) auf die Errichtung<br />
von Kletterwänden.<br />
1993 ging<br />
die erste eigene Kletterhalle<br />
in einer ehemaligen<br />
Marmeladefabrik<br />
in Tribuswinkel<br />
in Betrieb, die im Jahr<br />
2000 verkauft wurde.<br />
<strong>Leasing</strong>-fähig<br />
Bislang waren die Anfangsinvestitionen<br />
in eine Kletterwand in Höhe von<br />
€ 150.000,– bis € 500.000,– für finanzschwache<br />
Gemeinden oft unerschwinglich.<br />
Finsterer: „Unser <strong>Leasing</strong>paket, das<br />
wir gemeinsam mit <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
geschnürt haben, ist extrem attraktiv. Vor<br />
allem dann, wenn die Gemeinde über<br />
eine eigene Sporthalle verfügt, deren<br />
Betrieb nicht kostendeckend ist.“<br />
Josef Fleischhacker, bei <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> in der Absatzfinanzierung tätig,<br />
pflichtet ihm bei: „Wir sind seit vielen<br />
Jahren stark im Bereich der Kommunalfinanzierungen<br />
engagiert. Indoor-Kletterwände<br />
stellen sinnvolle Alternativen<br />
zum Beispiel für die Nachnutzung von<br />
gemeindeeigenen Tennishallen dar.“<br />
Fleischhacker rechnet vor, dass sich die<br />
Errichtung von Kletterwänden innerhalb<br />
von drei bis fünf Jahren amortisiert, die<br />
<strong>Leasing</strong>verträge laufen acht bis neun<br />
Jahre.<br />
Die Investitionen in die Kletteranlagen<br />
werden mit einem kalkulierbaren Eigenmittelanteil<br />
und einer mittelfristigen<br />
Rückzahlung in monatlichen Raten getilgt.<br />
Danach geht die Kletteranlage in<br />
das Eigentum der Gemeinde über.<br />
Für alle Beteiligten scheint sich mit<br />
der Errichtung einer Kletterwand somit<br />
eine win-win-Situation zu ergeben. Und<br />
dies in einem rasch wachsenden Markt.<br />
In Wiens größter Kletterhalle in Stadlau<br />
drängen sich an Wochenenden im Winter<br />
gleichzeitig bis zu 300 Kletter-Begeisterte,<br />
sodass regelmäßig weitere Besucher<br />
abgewiesen werden müssen.<br />
Den Bedarf an Klettermöglichkeiten im<br />
Großraum Wien schätzt Finsterer auf<br />
weitere 12.000 m 2 Kletterfläche, allein<br />
heuer werden noch zwei bis drei große<br />
Hallen ihren Betrieb aufnehmen. Fleischhacker<br />
ist davon überzeugt, dass dies<br />
kein kurzfristiger Trend ist: „Viele Menschen<br />
wollen auch in der Stadt ihrem<br />
Hobby nachgehen.“ Obwohl die Kooperation<br />
zwischen Pantarai und <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
erst seit rund einem Monat<br />
läuft, stehen erste <strong>Leasing</strong>finanzierungen<br />
für Gemeinden bereits vor dem<br />
Abschluss.<br />
Anlagen-Service<br />
Pantarai kümmert sich nicht nur um Planung,<br />
Finanzierung und Errichtung von<br />
neuen Anlagen, auch die Servicierung<br />
der bestehenden Kletterhallen ist eine<br />
wichtige Dienstleistung. ı<br />
30 Leas•mich
kundenporträt<br />
Nachhaltige Landwirtschaft: das Stift Schottengut gilt<br />
als Vorzeigebetrieb in Bezug auf Kreislaufwirtschaft.<br />
Landwirtschaft am Puls der Stadt<br />
Das Schottengut um Wien wird seit seiner Gründung vor rund 850 Jahren<br />
nachhaltig bewirtschaftet, obwohl dieser Begriff damals noch keine Bedeutung<br />
hatte. Beschäftigung der Landbevölkerung und Ernährung der Wiener<br />
Stadtbevölkerung durch die Landwirtschaft ist heute noch oberstes Gebot.<br />
Die Nähe zur Stadt Wien bringt Vorteile:<br />
kurze Transportwege, Erhalt des Erholungsraums,<br />
das Land kommt in die<br />
Stadt. Im Breitenleer Schottengut wird<br />
schon seit den 1970er-Jahren Obst kultiviert.<br />
Neue Entwicklungen im Obstbau<br />
bei Sorten, Produktion oder Vermarktung<br />
werden laufend umgesetzt, sodass<br />
hohe Qualität an Äpfeln, Kirschen und<br />
Zwetschken angeboten werden kann.<br />
Die Produktion ist durch die Teilnahme an<br />
Programmen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln<br />
und Düngern ökologisiert,<br />
ein ausgeklügeltes Wassermanagement<br />
und der Einsatz von Zisternen-<br />
Regenwasser sparen kostbares Nass.<br />
Änderungen hat es in den letzten<br />
Jahrzehnten auch in der Produktion von<br />
Ackerfrüchten gegeben. So wurde bereits<br />
vor 35 Jahren der Energieeinsatz<br />
durch Verzicht auf den Pflug verringert,<br />
die damit verbundene minimale Bodenbearbeitung<br />
unterstützt wiederum nachweislich<br />
die Humusbildung. Diese Humusbilanz<br />
wurde auch durch die Pflanzung<br />
von Windschutzwäldern, die Bodenerosion<br />
vermindern, positiv beeinflusst.<br />
Der Einsatz von Schweinegülle<br />
aus dem eigenen Betrieb spart eine<br />
große Menge an mineralischem Dünger<br />
ein. So ist diese Art der Landwirtschaft in<br />
vielen Belangen traditionell eine Kreislaufwirtschaft.<br />
Neue Wege mit nachwachsenden<br />
Rohstoffen und Ökostrom ergänzen<br />
diese Kreislaufwirtschaft. Neben den Lebensmitteln<br />
Weizen, Raps, Zuckerrübe<br />
und den Futtermitteln Mais und Futtergetreide<br />
gedeihen im Stift Schotten<br />
nachwachsende Rohstoffe. Diese werden<br />
in der betriebseigenen Biogasanlage<br />
zu Ökostrom und Biogasgülle umgewandelt.<br />
Besonders dieser Nachhaltigkeitsanspruch<br />
verbindet Stift und<br />
Financier: zahlreiche zur Verarbeitung<br />
notwendige Maschinen und Anlagen –<br />
Apfelschälmaschinen, Beregnungsanlage,<br />
Biogasanlage inkl. Gewächshaus<br />
für Kirschen, eine Lagerhalle für die Äpfelsortierung<br />
– wurden von der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
finanziert. Die Abwärme der<br />
Biogasanlage beheizt das Folienhaus,<br />
in dem Kirschen kultiviert werden, die<br />
Anfang Februar blühen und Ende März<br />
die ersten Früchte tragen. Eine echte<br />
Alternative zu „Flugkirschen“ aus Übersee,<br />
noch dazu im Geschmack weit<br />
überlegen.<br />
Klosterbetriebe sind seit jeher Pionierbetriebe.<br />
Zahlreiche Schritte zur Ökologisierung<br />
der Produktion und die allgemeine<br />
Klima-Diskussion veranlasste<br />
die Stiftsverwalter, sich bereits im Jahr<br />
2007 mit der Erstellung einer Ökobilanz<br />
nach ISO 14040 zu beschäftigen. „Nicht<br />
der Druck von außen oder ein ausschließlich<br />
wirtschaftliches Interesse sind<br />
Basis der Entscheidung, sondern das<br />
Ziel, unsere umfassenden Leistungen,<br />
die weit über Tisch, Trog und Tank hinausgehen<br />
– unsere Umweltleistungen –<br />
nach internationalen Standards abzubilden“,<br />
erläutert DI Bernhard Schabbauer,<br />
Verwalter der Schottengüter in Breitenlee.<br />
Zu recht ist man stolz darauf, den<br />
Konsumenten und Partnern nachweislich<br />
Produkte mit Mehrwert anzubieten.<br />
Mehrwert an Sicherheit, Ökologie und<br />
dem Bewusstsein, etwas Gutes für die<br />
Umwelt beizutragen – also ein reines<br />
ökologisches Gewissen zu haben. ı<br />
NUMMER 3| OKTOBER2010 31
lifestyle<br />
Poker: Trendsport<br />
oder Glücksspiel?<br />
Poker ist in aller Munde – sei es online, im<br />
Freundeskreis oder sogar als Firmen- und<br />
Charity-Event. Die Faszination Poker beleuchtet<br />
DI (FH) Thomas Trethan, Teamleiter der IT-Anwendungsentwicklung<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />
Ein schwach beleuchtetes Hinter -<br />
zimmer, Zigarrenrauch und Whiskys,<br />
zwielichtige Gestalten spielen mit dem<br />
Revolver im Halfter um ihre Existenz.<br />
Jeder kennt dieses verruchte Bild aus<br />
diversen Western- oder Gangsterfilmen.<br />
Damit hat das moderne Pokern der heutigen<br />
Zeit bis auf die grundlegenden<br />
Spielregeln nichts mehr gemein.<br />
Poker lässt sich auf das deutsche<br />
Spiel Poch und das französische Pendant<br />
Poque aus dem 15. Jahrhundert<br />
zurückführen. Heute existieren verschiedene<br />
Varianten, darunter Five Card<br />
Draw (der Klassiker, bei dem jeder Spieler<br />
fünf Karten erhält und einmal tauschen<br />
darf), Stud, Omaha und die derzeit<br />
beliebteste Form Texas Hold’em.<br />
Gespielt wird stets mit einem französischen<br />
Blatt zu 52 Karten. Jeder Spieler<br />
setzt ohne Wissen um das Blatt seiner<br />
Gegner Wetteinsätze auf die Gewinnchancen<br />
seiner eigenen Hand. Der Spieler<br />
mit dem besten Blatt bzw. der Übriggebliebene,<br />
falls alle anderen Spieler<br />
vorzeitig aussteigen, gewinnt alle Einsätze,<br />
den Pot.<br />
Vor allem vorangetrieben durch die<br />
US-Glücksspielindustrie hat der Poker-<br />
Boom schließlich 2005 mit kräftiger<br />
medialer Unterstützung auch in Europa<br />
eingesetzt. Genau zu jener Zeit bin auch<br />
ich mehr durch Zufall in die öster -<br />
reichische Pokerszene gestolpert, als<br />
ich bei einem Turnier der Austria Pokersport<br />
Association (APSA) teilgenommen<br />
habe. Im Vordergrund stand hierbei<br />
nicht der Gewinn von Geld, sondern<br />
gemäß dem Leitbild der APSA der sportliche<br />
Aspekt, sich mit anderen Spielern<br />
zu messen und möglichst viele Rang -<br />
listenpunkte zu erspielen.<br />
Gespielt wurde die mir damals unbekannte<br />
Variante Texas Hold’em. Jeder<br />
Spieler erhält lediglich zwei verdeckte<br />
Karten (Pocket Cards), die nur er selbst<br />
kennt. Zusätzlich werden sukzessive fünf<br />
Karten offen auf dem Tisch ausgelegt<br />
(Community Cards), die jeder Spieler<br />
zur Bildung seines besten Pokerblatts,<br />
bestehend aus fünf Karten, nutzen darf.<br />
Dazwischen finden mehrere Setzrunden<br />
statt, in denen die Spieler Einsätze bringen,<br />
um den Pot möglichst groß zu machen<br />
bzw. alle Gegner vorzeitig zum<br />
Aussteigen zu bewegen. Das Spielprinzip<br />
ist einfach, die erfolgreiche Umsetzung<br />
hingegen nahezu ein Kunsthandwerk,<br />
wie ich selbst lernen musste. Zwar<br />
ist Poker wie jedes Kartenspiel ein<br />
Glücksspiel, jedoch ist der Faktor<br />
Mensch keineswegs zu unterschätzen.<br />
Wer dauerhaft erfolgreich sein will,<br />
braucht mehr als nur Kartenglück.<br />
„Don’t play your cards, play your opponent“<br />
ist mein persönliches Motto und<br />
drückt dies wohl am besten aus. Da keiner<br />
die genauen Pocket Cards der Gegner<br />
kennt, versucht man diese aufgrund<br />
von Verhaltensweisen zu deuten. Jede<br />
Aktion eines Spielers lässt Rückschlüsse<br />
auf sein Blatt zu, sei es ein Wetteinsatz,<br />
die Körpersprache oder auch nur eine<br />
beiläufige verbale Bemerkung. Gute<br />
Spieler nutzen bewusst diese Aspekte,<br />
um ihre Gegner in die Irre zu führen. Ist<br />
ein hoher Wetteinsatz dann nur ein Bluff<br />
oder bedeutet es tatsächlich eine starke<br />
Hand? Ist ein desinteressierter Gegner<br />
schwach oder lässt er mich in eine Falle<br />
laufen? Die Herausforderung ist also,<br />
sein eigenes Spiel zu variieren, undurchschaubar<br />
zu bleiben und im Idealfall<br />
den Gegner falsche Tatsachen glauben<br />
zu lassen, und gleichzeitig dessen<br />
Verhalten zu interpretieren und zum<br />
eigenen Vorteil zu nutzen.<br />
Poker ist mehr als nur ein Spiel; es<br />
erfordert neben Taktik und Menschenkenntnis<br />
ein hohes Maß an Konzentration,<br />
Aufmerksamkeit und Selbstkontrolle.<br />
Derzeit laufen Bestrebungen, dass<br />
die International Federation of Poker<br />
(IFP) als Mitglied der International Mind<br />
Sport Association (IMSA) aufgenommen<br />
und Poker neben Schach, Go, Dame<br />
und Bridge international als Denksport<br />
anerkannt wird. Langfristiges Ziel ist eine<br />
Teilnahme an den World Mind Sport<br />
Games. Bis es soweit ist, wird nach wie<br />
vor in Turnieren wie der World Series of<br />
Poker (WSOP) oder der World Poker<br />
Tour (WPT) nicht nur um hochdotierte<br />
Preise gespielt, sondern jeder versucht<br />
sich einen Namen zu machen und sich<br />
gegenüber seinen Konkurrenten zu behaupten.<br />
Das europäische Pendant ist<br />
die European Poker Tour (EPT), in Österreich<br />
existieren der Österreichische<br />
PokerSportVerband (ÖPSV) sowie die<br />
32 Leas•mich
Pokern ist ein Strategiespiel: „Don’t play<br />
your cards, play your opponent.“ Da keiner<br />
die genauen Pocket Cards der Gegner kennt,<br />
versucht man diese aufgrund von Verhaltensweisen<br />
zu deuten.<br />
Austrian Pokersport Association (APSA).<br />
Letztere hat es in den vergangenen<br />
Jahren geschafft, österreichweit eine<br />
Bundesligastruktur für Pokervereine einzuführen<br />
und somit den sportlichen<br />
Gedanken massiv zu fördern.<br />
Neben offiziellen Turnieren oder<br />
Casinos kann Poker auch in den zahlreichen<br />
online-Pokerräumen im Internet<br />
gespielt werden. Viele Anbieter ermöglichen<br />
das Spiel mit Spielgeld, sodass<br />
<strong>Leasing</strong> Charity Poker<br />
man auf einfach Weise ohne echte Geldeinsätze<br />
in die Pokeratmosphäre eintauchen<br />
und ausprobieren kann. Onlinepoker<br />
kann jederzeit mit beliebigen<br />
Leuten rund um die Welt gespielt werden.<br />
Die meisten Softwareprodukte unterstützen<br />
die Spieler und ermöglichen<br />
dadurch einen leichten Einstieg. Weiters<br />
weiß man stets um den exakten Chip-<br />
Count aller Mitspieler Bescheid. Andererseits<br />
muss man dafür den Nachteil in<br />
Unter zahlreicher Teilnahme von Vertretern der <strong>Leasing</strong>industrie ging das<br />
1. Charity Poker Event in den Räumlichkeiten der Casinos Austria über<br />
die Bühne. Dabei wurden für karitative Zwecke € 2.300,– gespendet.<br />
Kauf nehmen, dass man seine Gegner<br />
nicht live beobachten kann, womit ein<br />
wesentlicher Aspekt des Pokerns verloren<br />
geht.<br />
Wo auch immer Poker heute gespielt<br />
wird, es begeistert mehr und mehr Spieler<br />
aller Altersklassen. Es bietet einen<br />
Raum für ein gesellschaftliches Zusammenkommen<br />
und um sich mit anderen<br />
sportlich zu messen. Zocken, bluffen<br />
und taktieren, spielen und gespielt werden,<br />
in die einzigartige Atmosphäre am<br />
Pokertisch eintauchen, das ist die Faszination<br />
Poker. Vielleicht sitzen wir uns<br />
schon beim nächsten Spiel gegenüber,<br />
bis dahin wünsche ich ein gutes Blatt. ı<br />
Am 4. März 2010 lud IT Finance Consulting (ITFC) zum 1. <strong>Leasing</strong> Charity Pokerturnier<br />
in das Casino Wien auf der Kärntnerstraße ein. Unter reger Beteiligung von<br />
<strong>Raiffeisen</strong> schlug sich die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> exzellent.<br />
Teilnehmer waren u.a. EBV <strong>Leasing</strong>, Unicredit <strong>Leasing</strong>, Bawag-PSK <strong>Leasing</strong>, <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> International und Gastgeber<br />
ITFC. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> zeigte sich sehr pokerfreudig: Mit Michael Ohner, Dieter Scheidel (RLI), Ingo Oberortner,<br />
Günter Strobl, Walter Kaufmann, Iris Scharbach und Ulrike Schmied war sie unter den insgesamt 30 Teilnehmern stark<br />
vertreten. Auf den Finaltisch schafften es schließlich fast alle <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-Teilnehmer: Michael Ohner, Dieter Scheidel,<br />
Ulrike Schmied, Iris Scharbach und Günter Strobl.<br />
Der erste Platz ging an Günter Strobl vor Peter Schachner (ITFC) und Michael Steiner (EBV <strong>Leasing</strong>).<br />
Als Spende kamen insgesamt € 1.500,– für eine erkrankte Kollegin in der <strong>Leasing</strong>branche zusammen, die von Fr. Monsberger<br />
(ITFC) übernommen wurde. Aufgrund des positiven Feedbacks der Teilnehmer wird im Herbst 2010 ein weiterer<br />
Pokerabend für die <strong>Leasing</strong>industrie stattfinden.<br />
NUMMER 3| OKTOBER2010 33
facts&figures<br />
10000<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
Insolvenzstatistik<br />
Ó Insolvenzen Ó Privatkonkurse Ó Neuprotokollierungen<br />
Der von vielen befürchtete Insolvenz-Tsunami ist nicht nur<br />
ausgeblieben, die Zahlen der Unternehmenszusammenbrüche<br />
sind sogar im einstelligen Bereich gegenüber dem<br />
Vergleichszeitraum 2009 zurückgegangen. Die Krise ist<br />
für Österreichs Wirtschaft weit glimpflicher verlaufen als<br />
in anderen europäischen Ländern. Das liegt daran, dass<br />
Österreich ein sehr wohlhabendes Land ist, aber auch<br />
an der raschen und beherzten Reaktion der Politik. Jedoch<br />
ist der Zenit laut KSV von 1870 noch nicht überschritten.<br />
Der erste Ansturm ist bewältigt, aber eine zweite Welle<br />
an Insolvenzen wird nicht vermeidbar sein. Diese kommt<br />
wahrscheinlich erst dann in Gang, wenn der Aufschwung<br />
sich verstärkt hat und die Zinsen angehoben werden.<br />
Quelle: KSV<br />
0<br />
1. Halbjahr 2008 1. Halbjahr 2009 1. Halbjahr 2010<br />
Aufschwung mit anhaltender Unsicherheit<br />
Durch die Abwertung des Euro begünstigt, sollte der Export des Euro-Raumes in der zweiten Jahreshälfte<br />
2010 weiter expandieren. Im Jahr 2011 wird der Aufschwung im Euro-Raum jedoch verhalten ausfallen.<br />
Mit einiger Verzögerung gegenüber den USA und Asien hat<br />
nunmehr auch im Euro-Raum ein kräftiger Aufschwung der Industriekonjunktur<br />
eingesetzt: Begünstigt durch die Abwertung<br />
des Euro und die nach wie vor starke Nachfrage aus Fernost entwickelte<br />
sich der Export im 2. Quartal außerordentlich gut und<br />
kurbelte – trotz der Turbulenzen um die hohen Budgetdefizite einiger<br />
südlicher Länder im April und Mai – die Binnennachfrage<br />
an. Die Wirtschaft des Euro-Raums expandierte gegenüber dem<br />
Vorquartal um 1,0 %. Vom besonders lebhaften Wachstum in<br />
Deutschland (+2,2 %) profitierten auch die Nachbarländer, darunter<br />
Österreich, während die Wirtschaft in den südlichen<br />
Schuldnerländern des Euro-Raumes weiterhin stagnierte.<br />
Für den Euro-Raum und die ostmitteleuropäischen Länder<br />
zeigen die Frühindikatoren für die zweite Jahreshälfte 2010<br />
weiterhin ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum an.<br />
Mit dem Auslaufen des Impulses, der durch die Abwertung entstanden<br />
ist, wird die Exportsteigerung im weiteren Jahresverlauf<br />
verflachen. Die Verbesserung der Kapazitätsauslastung<br />
und der Gewinnlage dürfte auch die Anlageinvestitionen der<br />
Unternehmen beleben. Damit wird ein Rückfall in eine Rezession<br />
zunehmend unwahrscheinlich.<br />
Dennoch dürfte der Aufschwung im Euro-Raum im Jahr<br />
2011 verhalten bleiben. Zum einen wird der Export langsamer<br />
wachsen als 2010. Zum anderen werden die anstehenden<br />
Maßnahmen zur Budgetkonsolidierung die private Nachfrage<br />
dämpfen. Dies gilt insbesondere für jene Länder des Euro-Raumes,<br />
die mit schwacher Wettbewerbsfähigkeit und den Nachwirkungen<br />
von Immobilienpreisblasen konfrontiert sind. Das<br />
hohe Staatsdefizit dieser Länder und die ausgeprägten Ungleichgewichte<br />
im Euro-Raum bedeuten weiterhin ein Risiko.<br />
In Deutschland und seinen Nachbarländern wird die Wirtschaft<br />
damit stärker expandieren als im südlichen Euro-Raum.<br />
Für Österreich erwartet das WIFO ein Wirtschaftswachstum<br />
von 2,0 % für 2010 und 1,9 % für 2011. Die Erholung wird primär<br />
vom Warenexport getragen, der mit Raten von +12,0 %<br />
2010 und +7,3 % 2011 gegen Ende 2011 das Niveau von 2008<br />
wieder erreichen wird. Dank der günstigen Exportaussichten<br />
ist auch eine Stärkung der heimischen Nachfrage zu erwarten.<br />
Die Ausrüstungsinvestitionen werden sich zunehmend stabilisieren<br />
und der private Konsum wird mit der Verbesserung der<br />
Wirtschaftslage über den gesamten Prognosezeitraum weiterhin<br />
stetig wachsen.<br />
6<br />
Langfristige Zinssätze<br />
in Prozent<br />
6<br />
Kurzfristige Zinssätze<br />
in Prozent<br />
4<br />
Verbraucherpreise<br />
in Prozent<br />
5<br />
4<br />
USA<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
Österreich<br />
Quelle: WIFO<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2007<br />
Österreich<br />
Japan<br />
2008 2009 2010e 2011e<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2007<br />
Euro-Raum<br />
USA<br />
Japan<br />
2008 2009 2010e 2011e<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
-2<br />
2007<br />
USA<br />
Japan<br />
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