herunterladen - Raiffeisen Leasing GmbH
herunterladen - Raiffeisen Leasing GmbH
herunterladen - Raiffeisen Leasing GmbH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Aufgrund der derzeitigen weltweiten Finanzund<br />
Wirtschaftskrise werden beschäftigungswirksame<br />
Maßnahmen vorgezogen. Die neue<br />
Schwellenwerteverordnung soll helfen, die<br />
Konjunktur anzukurbeln und damit Arbeitsplätze<br />
zu schaffen oder zumindest zu erhalten.<br />
Verhandlungsverfahren ohne vorherige<br />
Bekanntmachung die Schwelle von EUR<br />
60.000 auf EUR 100.000 erhöht.<br />
Bei allen anderen Schwellenwerten<br />
gelten die bisherigen Schwellenwerte –<br />
zuletzt festgesetzt mit der Schwellenwerteverordnung<br />
2006, BGBl II 2006/<br />
193 – weiterhin.<br />
Intention der Verordnung<br />
Mit der Schwellenwerteverordnung 2009<br />
werden, zeitlich begrenzt, die Möglichkeiten<br />
für Direktvergaben und Vergaben<br />
im nicht offenen Verfahren ohne Bekanntmachung<br />
massiv erweitert.<br />
Bund, Länder und Gemeinden können<br />
sich damit kostenintensive und<br />
langwierige Verfahren ersparen, indem<br />
sie Aufträge im Bau-, Liefer- und Dienstleistungsbereich<br />
bis zu einem Wert von<br />
EUR 100.000 direkt an geeignete Unternehmer<br />
vergeben. Besonders die Anhebung<br />
der Schwellenwerte in diesem Bereich<br />
wird wohl zur Folge haben, dass<br />
vermehrt Direktvergaben erfolgen und<br />
der Anwendungsbereich von Verhandlungsverfahren<br />
ohne vorherige Bekanntmachung<br />
zurückgedrängt wird.<br />
Was war nun die Absicht die hinter<br />
dieser Liberalisierung des sonst so<br />
strengen Vergaberechtes stand?<br />
Aufgrund der derzeitigen weltweiten<br />
Finanz- und Wirtschaftskrise ist das Erfordernis<br />
einer raschen Realisierung investitions-<br />
und beschäftigungswirksamer<br />
Maßnahmen sowohl auf internationaler<br />
wie auch auf nationaler Ebene<br />
mehrfach betont worden. Dem öffentlichen<br />
Auftragswesen kommt im Zusammenhang<br />
mit der raschen Umsetzung<br />
erfolgversprechender Maßnahmen besondere<br />
Bedeutung zu.<br />
So wurden auch in anderen Mitgliedstaaten<br />
der EU (z. B. Frankreich,<br />
Deutschland, Portugal, Lettland) im Unterschwellenbereich<br />
Erleichterungen für<br />
die Durchführung von Vergabeverfahren,<br />
etwa durch eine Ausdehnung der<br />
Möglichkeit der Inanspruchnahme der<br />
freihändigen Vergabe (Direktvergabe),<br />
befristet eingeführt. Der Erlass der<br />
Schwellenwerteverordnung dient also<br />
auch dazu, den fairen Wettbewerb innerhalb<br />
der EU zu gewährleisten.<br />
In der momentan herrschenden wirtschaftlichen<br />
Krisenzeit wird die öffentliche<br />
Auftragsvergabe als Instrument zur<br />
gezielten Ankurbelung der Wirtschaft<br />
eingesetzt. Mit dem Erlass der Verordnung<br />
soll eine konjunkturbelebende<br />
Maßnahme und ein Impuls insbesondere<br />
für die örtliche und regionale Wirtschaft<br />
gesetzt werden. Durch die Erhöhung<br />
der Schwellenwerte wird eine Beschleunigung<br />
von Investitionen und ein<br />
Auftragsschub speziell für Klein- und Mittelbetriebe<br />
erwartet. Die von der Anhebung<br />
der Schwellenwerte zur Direktvergabe<br />
betroffenen Aufträge werden überwiegend<br />
im kommunalen Bereich durchgeführt.<br />
Vor allem regionale Projekte von<br />
öffentlichen Auftraggebern wie Städten<br />
und Gemeinden, die typischerweise für<br />
Nahversorger und Klein- und Mittelbetriebe<br />
interessant sind, können jetzt rascher<br />
und unbürokratischer realisiert<br />
werden.<br />
Durch die Möglichkeit, potenzielle<br />
Projekte rasch und unbürokratisch abzuwickeln,<br />
können insbesondere im<br />
kommunalen Bereich wirksame Effekte<br />
zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise erzielt<br />
und Maßnahmen gegen die negative<br />
Beschäftigungssituation getroffen<br />
werden. Somit erweisen sich die Gemeinden<br />
einmal mehr als Motor der heimischen<br />
Wirtschaft.<br />
Diskussionspunkte<br />
Die Konjunkturmaßnahme der Regierung<br />
wird allerdings nicht nur positiv beurteilt.<br />
NUMMER 3| OKTOBER 2009 9