07.06.2014 Aufrufe

herunterladen - Raiffeisen Leasing GmbH

herunterladen - Raiffeisen Leasing GmbH

herunterladen - Raiffeisen Leasing GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />

Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 3|2009<br />

Kommunales<br />

<strong>Leasing</strong><br />

Menschen Gerald Steger, café & co<br />

Recht Schwellenwerteverordnung 2009<br />

Ökoprojekte Zukunftsmarkt Elektromobilität


Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />

inhalt<br />

Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 3|2009<br />

Kommunales<br />

<strong>Leasing</strong><br />

Menschen Gerald Steger, café & co<br />

Recht Schwellenwerteverordnung 2009<br />

Ökoprojekte Zukunftsmarkt Elektromobilität<br />

editorial ANDREA WEBER 3<br />

Cafétier aus Passion<br />

Gerald Steger hat café+co<br />

zum Marktführer in Bereich<br />

Automaten-Catering in Zentraleuropa<br />

gemacht.<br />

Seite 4<br />

Steuerstundung<br />

Parallel mit dem Konjunkturbelebungsgesetz<br />

erfolgte<br />

die Einführung einer neuen<br />

vorzeitigen Absetzung für<br />

Abnutzung (AfA).<br />

Seite 6<br />

Lifestyle<br />

Durch Querdenken zu Lösungen.<br />

Kreativität bestimmt den<br />

Unternehmenserfolg und ist<br />

der Motor für Innovationen.<br />

Ab Seite 32<br />

menschen<br />

Mag. Gerald Steger 4<br />

steuer<br />

Die vorzeitige AfA kann den Steuervorteil<br />

von <strong>Leasing</strong> nicht immer aufwiegen. 6<br />

recht<br />

Die Schwellenwerteverordnung 2009<br />

soll die Vergabe öffentlicher<br />

Aufträge erleichtern. 8<br />

kommentar<br />

GF MAG. MICHAEL OHNER:<br />

Zufriedenstellendes Halbjahr. 11<br />

coverstory<br />

Ressourcen effizient nutzen:<br />

Kommunalleasing bietet viele Vorteile. 12<br />

meinung<br />

GF MAG. PETER ENGERT:<br />

Elektromobilität ist die Zukunft. 19<br />

reportage<br />

Flottenmanagement à la carte. 20<br />

Neue Landesleasinggesellschaft. 21<br />

Mit Kooperation zum Erfolg. 22<br />

2 Leas•mich


editorial<br />

Kommunales <strong>Leasing</strong><br />

Knappe Mittel erfordern intelligente<br />

Maßnahmen. <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> hat auf den Bedarf der<br />

Kommunen schon frühzeitig<br />

reagiert. Denn gerade in Krisenzeiten<br />

fungieren Gemeinden<br />

als Motor von regionaler Wertschöpfung<br />

und Nachhaltigkeit.<br />

Seite 12<br />

immobilien<br />

Karlsbad: Kuren in Bestlage. 24<br />

Wagenkästen für Ungarn aus Szolnok. 24<br />

Schulprojekt im Südburgenland. 25<br />

Spatenstichfeier bei Kwizda-Pharma. 25<br />

Signa feiert und baut. 26<br />

Wohnen in der ehemaligen Reichsbank. 26<br />

Q-West „bildet und belebt“. 27<br />

ökoprojekte<br />

Elektromobilität für alle. 28<br />

Flott unterwegs mit der VLOTTE. 29<br />

kundenporträt<br />

Armaturenhersteller Herz. 30<br />

Großflächendruck by Trevision. 31<br />

lifestyle<br />

Durch Querdenken zu Lösungen. 32<br />

facts & figures 34<br />

IMPRESSUM Medieninhaber: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong>., Hollandstr.11–13, 1020 Wien,<br />

Tel. 01 71601-8440, Fax: DW 8448, Internet-Adresse: http://www.raiffeisen-leasing.at,<br />

E-Mail-Adresse: leasing@rl.co.at Herausgeber: Prok. Andrea Weber<br />

Koordination: Ulrike Capelare Produzent: Verlagsgruppe NEWS Gesellschaft m.b.H.,<br />

FN 183971 HG, Taborstr. 1–3, 1020 Wien Geschäftsführung: Dkfm. Helmut Hanusch<br />

Objektleitung: Klaus Edelhofer Redaktionsbüro: Vojtisek KEG, E-Mail-Adresse:<br />

act.vojtisek@aon.at Grafische Gestaltung: Greiner & Greiner, 1050 Wien<br />

Fotos: Wo nicht anders angegeben: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Buenos Dias, Fotolia<br />

Herstellung: Sibylle Bauer Druck: Druckerei Berger, 3580 Horn<br />

Vertrieb: Mediaprint-Zeitschriftenvertriebsgesellschaft, 1235 Wien<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong> übernimmt keine Haftung oder Garantie für die<br />

Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen.<br />

Aus Gründen der Lesefreundlichkeit sind alle Formulierungen durchgängig geschlechtsneutral<br />

zu verstehen und richten sich daher gleichermaßen an Frauen und Männer.<br />

Neue Wege<br />

beschreiten<br />

Das ambitionierte Konjunkturpaket der Regierung hat sich in den Kommunen<br />

zu einem echten Turbo für die regionale Wirtschaft entwickelt.<br />

Dass gleichzeitig die Vergabe öffentlicher Aufträge erleichtert wurde, indem<br />

die Schwellenwerte erhöht und die Ausschreibungskriterien zumindest<br />

vorübergehend gelockert wurden, kam noch als Hilfestellung für Unternehmen<br />

– vornehmlich aus dem Bau- und Dienstleistungsbereich –<br />

dazu (mehr zur Schwellenwerteverordnung 2009 ab Seite 8). Wir sind in<br />

der aktuellen Ausgabe diesem Thema nachgegangen. In unserer Coverstory<br />

wurden unter anderem drei politische Verantwortungsträger<br />

über ihre Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur gefragt. Ihr Rezept:<br />

Investitionsanreize schaffen und dabei kommunale Ausgliederungsmodelle<br />

als Alternative zu herkömmlichen Finanzierungsmodellen einsetzen.<br />

<strong>Leasing</strong> spielt dabei eine bedeutende Rolle, schon deshalb, weil<br />

viele Varianten dabei Dienstleistungen und Garantien beinhalten, die es<br />

den Kommunen möglich macht, ihre künftigen Ausgaben detailliert zu<br />

planen. Lesen Sie ab Seite 12, wie Städte, Länder und Gemeinden ihre<br />

Ressourcen mit unterschiedlichen Finanzierungsmodellen effizient nutzen.<br />

Neue Wege zu beschreiten ist auch beim Thema Verkehr unumgänglich.<br />

Steigende Umweltbelastung, Knappheit fossiler Ressourcen und<br />

langfristig steigende Treibstoffpreise scheinen der Mobilität Grenzen zu<br />

setzen. Einen Ausweg könnten Elektrofahrzeuge bieten. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> hat sich – gemeinsam mit Partnern – sehr eingehend mit diesem<br />

Zukunftsmarkt befasst und ein entsprechendes Angebot entwickelt. In der<br />

Rubrik Ökologieprojekte stellen wir zwei Beispiele vor, wie die individuelle<br />

Mobilität der Zukunft aussehen wird (Seite 28).<br />

Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen<br />

Ihre Andrea Weber<br />

ANDREA WEBER<br />

Leiterin Marketing und PR<br />

in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

PS: Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> gehört seit heuer einer im wahrsten Sinne des<br />

Wortes herausragenden Wirtschaftsgruppe an: Unternehmen, die die<br />

Identität einer Stadt, einer Region, eines Bundeslandes oder Landes<br />

besonders leben, die sich den Parametern Transparenz, Fairness und<br />

Gemeinschaftsgeist verpflichtet haben, um gemeinsam für die Bürger<br />

dieses Landes wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen, werden als Leitbetriebe<br />

bezeichnet. Wir werden uns als Leitbetrieb Austria wie schon<br />

bisher bemühen, den hohen Ansprüchen, die mit dieser Auszeichnung<br />

verbunden sind, voll zu entsprechen.<br />

NUMMER 3|OKTOBER 2009 3


menschen<br />

Cafétier aus Passion<br />

Kaffee ist sein Geschäft und seine Leidenschaft.<br />

Gerald Steger hat café+co zum Marktführer im Bereich<br />

Automaten-Catering in Zentraleuropa aufgebaut. Pro Jahr<br />

sorgt die café+co-Gruppe mit einer halben Milliarde<br />

Kaffeeportionen für Genuss und Leistungssteigerung.<br />

„Möchten Sie eine Tasse Kaffee?“<br />

Diese Einstiegsfrage ist nichts Außergewöhnliches.<br />

Aber dabei bleibt es bei<br />

café+co nicht. Geschäftsführer Ing. Mag.<br />

Gerald Steger betritt schwungvoll den<br />

Empfangsbereich und lädt sofort zur<br />

Kaffeeverkostung. Während der Zubereitung<br />

schwärmt er von der schwarzen<br />

Bohne. „Kaffee ist ein sehr vielseitiges<br />

Produkt, das alle Sinne anspricht: Man<br />

schmeckt ihn, kann die Bohnen greifen,<br />

den Kaffee riechen, die Kaffeepflanze ansehen<br />

und die Zubereitung hören. Und<br />

man kann sich auch über ihn ärgern,<br />

zum Beispiel wenn man keinen bekommt!“<br />

schmunzelt Steger. Der Kaffeeautomat<br />

hat mittlerweile seine Aufgabe<br />

vollendet, der verkostete Espresso mit<br />

dem Kaffeearoma Cappuccino Haselnuss<br />

erfreut den Gaumen. Gerald Steger<br />

lässt seinem Gegenüber Zeit, möchte<br />

dessen Meinung erfahren. Erst danach<br />

lädt er zum Gespräch in sein Büro. „Kaffee<br />

begleitet mich durch den ganzen Tag.<br />

Ich mag das Produkt sehr gerne, am<br />

meisten mundet mir die Sorte „Jamaica<br />

Blue Mountain“. Dieser schmeckt mild,<br />

hat aber eine einzigartige Fülle“, startet er<br />

das Interview. Fünf Portionen Kaffee trinkt<br />

er am Tag, schwarz, ohne Milch. „Kaffee<br />

hat seinen Ruf auch im Gesundheitssegment<br />

verbessert. Heute ist bewiesen,<br />

dass er große Mengen an Antioxidantien<br />

enthält, die einen Schutz vor chronischen<br />

Erkrankungen bieten. Er erhöht die mentale<br />

und physische Leistungsfähigkeit“,<br />

stellt der Kaffeeprofi dem belebenden<br />

Koffeingetränk ein hervorragendes Zeugnis<br />

aus. Steger hat einen naheliegenden<br />

Grund für dessen unverfälschten<br />

Genuss: „Ich beschäftige mich sehr mit<br />

Kaffeeverkostung, daher bin ich gewohnt,<br />

ihn schwarz zu trinken.“ Vor Jahren<br />

hat er an der deutschen Kaffeeverkostungs-Staatsmeisterschaft<br />

teilgenommen,<br />

kam ins Finale der letzten vier.<br />

Als ausländischem Teilnehmer war ihm<br />

eine weitere Teilnahme versagt, also rief<br />

er kurzerhand ein österreichisches Pendant<br />

ins Leben. „Zuerst wurde mein<br />

Wunsch mit dem Argument, die Organisation<br />

sei zu aufwendig, abgetan. Über<br />

café+co haben wir diesen Event dann<br />

aber doch auf die Beine gestellt. Das<br />

sind wir unserem Ruf als Kaffee-Nation<br />

schon schuldig“, stellt Steger mit einem<br />

Lächeln fest. 24 Kaffeeportionen werden<br />

bei diesem Bewerb verkostet, acht 3er-<br />

Sets. Zwei Kaffeesorten sind jeweils<br />

ident, der Fremdkaffee (Kaffeesorte/<br />

Erntejahr variieren) muss herausgeschmeckt<br />

werden. Bisher ist diese Veranstaltung<br />

3x über die Bühne gegangen,<br />

mit sensationellem Erfolg. „Die Latte für<br />

das nächste Jahr liegt sehr hoch“, so<br />

Steger, der sich auf die neuerliche Austragung<br />

(3. Mai 2010, Wiener Rathaus)<br />

schon sehr freut. „Diese Staatsmeisterschaft<br />

ist ein Marketingelement für unser<br />

Unternehmen, das steht aber nicht so<br />

im Vordergrund.“ Interessanter sind für<br />

den Kaffeeguru die Teilnehmer, die aus<br />

der Kaffee-, Lebensmittel- und Sensorikbranche<br />

kommen. „Es gibt keinen europäischen<br />

Einheitskaffee, dafür sehr viele<br />

regionale Unterschiede. Diese herauszufinden<br />

und in das Gerätesystem zu<br />

übernehmen, verlangt viel Zeit und Kapital<br />

und eben auch qualifizierte Verkoster“,<br />

so Steger. Mit großem Engagement<br />

hat er es geschafft, café+co innerhalb<br />

von zehn Jahren zu einem der größten<br />

Kaffeeautomaten-Catering-Netze Europas<br />

wachsen zu lassen. Heute sind mehr<br />

als fünf Millionen Kaffeetrinker in 30.000<br />

Betrieben zwischen Moskau und München<br />

zufriedene Kunden, das Unternehmen<br />

ist mit 18 Tochtergesellschaften und<br />

1.100 Mitarbeitern in 12 Ländern tätig.<br />

Für seinen Einsatz wurde Gerald Steger<br />

2006 mit dem Goldenen Ehrenzeichen<br />

für Verdienste um die Republik Österreich<br />

ausgezeichnet.<br />

„Jeder Mensch präferiert einen anderen<br />

Kaffeetyp, ich bevorzuge wie erwähnt<br />

„Jamaica Blue Mountain“. Dieser<br />

wird auf 1.800 m Seehöhe angebaut,<br />

besticht durch seinen nussigen, leicht<br />

schokoladigen Geschmack, seinen milden<br />

und reinen Charakter und seine harmonische<br />

und edle Säure“, schwärmt<br />

der passionierte Bergsteiger. „Wir wollen<br />

jeden Kundenwunsch erfüllen, daher<br />

sind wir Vollsortimenter. Wir führen alle<br />

Markenkaffees und bieten eigene Rohstoffkontrakte.<br />

Abgerundet wird das<br />

Sortiment durch Tee, Kaltgetränke und<br />

Snacks“, beschreibt Steger das café+co-<br />

Unternehmenskonzept. 2009 konnten<br />

Neukunden quer durch die Wirtschaft<br />

akquiriert werden, zuletzt die ASFINAG-<br />

Autobahnraststätten. Viele Unternehmen<br />

sparen dem Betriebswirt zufolge beim<br />

Investitionsbudget, geben kein Geld für<br />

4 Leas•mich


Fotos: café+co<br />

Gerald Steger hilft bei der täglichen Arbeit auf<br />

einer Kaffeeplantage in Brasilien 2008 (oben).<br />

„Jamaica Blue Mountain“ ist die Lieblings-<br />

Kaffeesorte des café+co-Chefs (rechts).<br />

teure Espressoautomaten aus. café+co<br />

hat genau dafür die Lösung: Die Geräte<br />

werden dem Kunden kostenlos zur Verfügung<br />

gestellt, dieser entscheidet individuell<br />

die Kaffeezusammenstellung sowie<br />

den Preis. „Die eben genannten<br />

Punkte helfen uns, mit einem blauen<br />

Auge durch die momentan harte Zeit zu<br />

kommen“, betont der Vertriebsprofi. Mit<br />

dem 1. Halbjahresergebnis kann Steger<br />

zufrieden sein, der Umsatz stieg um<br />

mehr als 2 % gegenüber dem Vergleichszeitraum<br />

2008. „In Teilen Osteuropas<br />

wächst die Nachfrage in der<br />

Krise stärker als im Euro-Raum in der<br />

Hochkonjunktur“, kommentiert Steger<br />

die erfreulichen Zahlen. Kaffee weist generell<br />

eine hohe Krisenresistenz auf.<br />

„Gerade am Arbeitsplatz ist Kaffee einer<br />

der wenigen Stimmungsaufheller“, meint<br />

Steger schmunzelnd, „da macht man<br />

keine Abstriche bei der Qualität.“ Besonders<br />

im Kaffeeland Österreich gehören<br />

die schwarzen Bohnen zum täglichen<br />

Ritual. Mit einem Jahresverbrauch<br />

von 8 kg pro Kopf sind die Österreicher<br />

Weltspitze beim Kaffeekonsum. Zum<br />

Vergleich: Weltweit wird 1 kg/Kopf/Jahr<br />

konsumiert. Für das Gesamtjahr erwartet<br />

Steger das Erreichen des Vorjahreserlöses<br />

von EUR 128 Mio. Neue Kooperationen<br />

zur Erweiterung des Sortiments<br />

sollen dabei helfen. „Unser erstes Partnerprodukt,<br />

ein Eiskaffee mit der NÖM,<br />

hat hervorragende Bewertungen erhalten“,<br />

freut sich der Marathonläufer, der<br />

2000 mit seiner Firmenstaffel beim<br />

Wachau-Marathon siegreich war.<br />

Großen Wert legt der 49-Jährige, der<br />

auf einem Kärntner Bergbauernhof aufgewachsen<br />

ist, auf Umweltschutz und<br />

Nachhaltigkeit. Letzteres ist für café+co<br />

ein Managementprinzip, das konsequent<br />

umgesetzt wird. Kernpunkte sind<br />

langfristig ausgerichtete Kunden- und<br />

Lieferantenbeziehungen, ein Personalstand<br />

mit geringer Fluktuation sowie der<br />

schonende Umgang mit natürlichen<br />

Ressourcen. „Je nachhaltiger wir agieren,<br />

umso länger werden wir mit den<br />

Rohstoffen auskommen“, beweist der<br />

Familienvater Weitsicht. „Aus diesem<br />

Grund kooperieren wir mit der Rainforest<br />

Alliance und Fairtrade, die umweltschonende<br />

und sozial verträgliche<br />

Produktionsbedingungen<br />

garantieren“,<br />

erklärt Steger,<br />

letztes Jahr während<br />

eines Brasilienurlaubes<br />

selbst Erntehelfer<br />

auf einer Kaffeeplantage.<br />

„Mit diesen<br />

Zertifikaten können<br />

wir Qualität von der<br />

Pflanze bis zum<br />

Becher garantieren.“<br />

Das café+co-Becherrücknahmesystem,<br />

ausgezeichnet mit<br />

dem Gütezeichen Ökoprofit, ein Benzinsparprogramm,<br />

das den Spritverbrauch<br />

um 3 % pro Jahr senkt, sowie Investitionen<br />

im Bereich Wasserschutz sind weitere<br />

Bausteine aus den Umweltaktivitäten<br />

des Konzerns.<br />

Beim Thema Lieferantenbeziehungen<br />

kommt Steger auch auf die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong>, wo café+co seit drei Jahren<br />

Fuhrparkkunde ist. „Wir wollen unsere<br />

gesamten Ressourcen, auch administrativ,<br />

auf unser Kerngeschäft fokussieren.<br />

Und das ist eben, für guten Kaffee<br />

am Arbeitsplatz zu sorgen. Alle anderen<br />

Dinge werden an kompetente Partner<br />

ausgelagert“, erläutert Steger. Mittlerweile<br />

stehen in Österreich 150 Autos<br />

über die Fuhrparkverwaltung der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

zur Verfügung. „Wir leben<br />

Kundennähe“, versichert der Kaffeeprofi<br />

glaubhaft. „Das erfordert Mikrologistik,<br />

verbunden mit einem hohen Kostenbewusstsein.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> nimmt<br />

uns diesen Bereich ab. Das funktioniert<br />

einwandfrei, und wir können uns voll auf<br />

unser Kerngeschäft konzentrieren.“ı<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2009 5


echt&steuer<br />

Steuerstundung<br />

Mit dem Konjunkturbelebungsgesetz 2009 (BGBl I Nr. 27/2009 vom<br />

31. März 2009) erfolgte die Einführung einer neuen vorzeitigen Absetzung<br />

für Abnutzung (AfA). Den Steuervorteil von <strong>Leasing</strong>verträgen kann die neue<br />

Regelung unter bestimmten Umständen dennoch nicht aufwiegen.<br />

MAG. ANDREAS SCHEIBLECKER, RAIFFEISEN-LEASING<br />

Die neue vorzeitige Absetzung für Abnutzung<br />

ist für abnutzbare, körperliche<br />

Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens,<br />

für die nach dem 31. Dezember 2008<br />

und vor dem 1. Jänner 2011 Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten anfallen,<br />

anwendbar. Im Jahr der Anschaffung<br />

oder Herstellung kann eine vorzeitige<br />

AfA in Höhe von 30 % der Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten vorgenommen<br />

werden. Erfolgt im Jahr der Anschaffung<br />

auch die Inbetriebnahme,<br />

dann umfasst dieser Prozentsatz auch<br />

die nach § 7 EStG zustehende Absetzung<br />

für Abnutzung („Normal-AfA“). Insgesamt<br />

darf die Summe aus vorzeitiger<br />

AfA und Normal-AfA über die ganze Nutzungsdauer<br />

nicht die Anschaffungs- und<br />

Herstellungskosten übersteigen.<br />

Ausgenommen von der vorzeitigen<br />

AfA sind:<br />

ÿ Gebäude und Herstellungsaufwendungen<br />

eines Mieters oder sonstigen<br />

Nutzungsberechtigten (sog. „Mieterinvestitionen“),<br />

ÿ Pkw und Kombis, ausgenommen<br />

Fahrschulautos sowie Kraftfahrzeuge,<br />

die zumindest zu zu 80 % der gewerblichen<br />

Personenbeförderung dienen,<br />

ÿ Luftfahrzeuge,<br />

ÿ geringwertige Wirtschaftsgüter, die<br />

gem. § 13 EStG abgesetzt werden,<br />

ÿ gebrauchte Wirtschaftsgüter,<br />

ÿ Wirtschaftsgüter, die von einem Unternehmen<br />

erworben werden, das<br />

unter beherrschendem Einfluss des<br />

Steuerpflichtigen steht,<br />

ÿ Wirtschaftsgüter, mit deren Anschaffung<br />

oder Herstellung vor dem 1. Jänner<br />

2009 begonnen worden ist.<br />

Diesen Bestimmungen zufolge kann bei<br />

begünstigten Wirtschaftsgütern ein steuerlich<br />

wirksamer Aufwand in Höhe von<br />

30 % der Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

geltend gemacht werden.<br />

Dies bedeutet gerade bei langlebigen<br />

Wirtschaftsgütern einen nicht unbeträchtlichen<br />

Vorteil. Zum Vergleich: die „Normal-AfA“<br />

für Wirtschaftsgüter mit einer betriebsgewöhnlichen<br />

Nutzungsdauer von<br />

zehn Jahren beträgt zehn Prozent.<br />

Der „Steuerspareffekt“ ist allerdings<br />

zeitlich begrenzt. Da insgesamt nicht<br />

mehr als 100 % der Anschaffungs- oder<br />

Herstellungskosten abzugsfähig sind,<br />

reduziert sich das „Abschreibungspotenzial“<br />

– abhängig von der betriebsgewöhnlichen<br />

Nutzungsdauer – in späteren<br />

Jahren. Die dann wegfallende Abschreibung<br />

führt zu einer entsprechend<br />

höheren Steuerbelastung. Mit anderen<br />

Worten: die geringere Steuer nach Vollabschreibung<br />

des Wirtschaftsgutes wird<br />

aufgrund der dann wegfallenden Abschreibung<br />

später wieder bezahlt. Der<br />

„Steuerspareffekt“ der vorzeitigen Absetzung<br />

ist also eigentlich ein „Steuerstundungseffekt“,<br />

d. h. der Vorteil liegt in<br />

der Tatsache, dass Steuerzahlungen erst<br />

später erfolgen werden, nämlich nach<br />

Vollabschreibung des Wirtschaftsgutes.<br />

Dieser „Steuerstundungseffekt“ ist umso<br />

höher, je länger die betriebliche Nutzungs-<br />

und damit die Abschreibungsdauer<br />

ist. Dies liegt daran, dass aufgrund<br />

der erst in späteren Jahren wegfallenden<br />

Abschreibung die dann „hochkommenden“<br />

Steuerzahlungen wegen<br />

der Abzinsung (da sie in der Zukunft liegen)<br />

deutlich weniger ins Gewicht fallen,<br />

Die vorzeitige AfA soll die Investitionsbereitschaft<br />

der Unternehmer wieder erhöhen und<br />

damit der Konjunktur auf die Sprünge helfen.<br />

während der Vorteil der hohen vorzeitigen<br />

AfA sofort zum Tragen kommt. Voraussetzung<br />

für einen derartigen Steuerspareffekt<br />

ist natürlich, dass der Steuerpflichtige<br />

insgesamt Einkommen- bzw.<br />

Körperschaftsteuer zu bezahlen hat. In<br />

Verlustjahren bewirkt die vorzeitige AfA<br />

lediglich einen erhöhten (steuerlichen)<br />

Verlust.<br />

Einen ähnlichen Steuerspareffekt<br />

kann man auch über das Finanzierungsinstrument<br />

<strong>Leasing</strong> erreichen. Gemäß<br />

Abschn. 2.5 der Einkommensteuerricht-<br />

6 Leas•mich


linien (EStR) können Finanzierungs-<strong>Leasing</strong>verträge<br />

so ausgestaltet werden,<br />

dass die unkündbare <strong>Leasing</strong>vertragsdauer<br />

zumindest 40 % der betriebsgewöhnlichen<br />

Nutzungsdauer beträgt. Es<br />

ist daher möglich, einen <strong>Leasing</strong>vertrag<br />

so abzuschließen, dass in lediglich 40 %<br />

der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer<br />

die gesamten Investitionskosten<br />

amortisiert und damit einhergehend als<br />

Aufwand steuerlich wirksam sind.<br />

Im folgenden Beispiel soll nun dargelegt<br />

werden, dass es Fälle gibt, in denen<br />

dieser Vorteil aus <strong>Leasing</strong>verträgen<br />

den Vorteil der neuen vorzeitigen AfA<br />

übersteigt.<br />

Angenommen wird für dieses Beispiel<br />

die Anschaffung eines Wirtschaftsgutes<br />

mit Anschaffungskosten von EUR 1 Mio.<br />

und einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer<br />

(= Abschreibungsdauer)<br />

von zehn Jahren. Der Fremdfinanzierungszinssatz<br />

soll 5 % betragen. Vergleichskriterium<br />

für die unterschiedlichen<br />

Varianten ist der Barwert nach<br />

Steuern (Kalkulationszinssatz analog<br />

dem Fremdfinanzierungszinssatz 5 %)<br />

der Auszahlungen aus dieser Investition.<br />

Normal-AfA<br />

Im Fall einer Kreditfinanzierung mit einer<br />

Laufzeit von 48 Monaten ergibt sich eine<br />

Kreditrate von EUR 23.029 pro Monat<br />

(EUR 276.352 p. a.). Die „Normal-AfA“<br />

beträgt EUR 100.000 p. a. (siehe Tabelle<br />

Normal-AfA). Die Körperschaftsteuer<br />

wird als negative Auszahlung dargestellt,<br />

da im Modell unterstellt wird, dass das<br />

Unternehmen insgesamt in einer Steuerzahlposition<br />

ist und die steuerlich wirksamen<br />

Aufwendungen der Investition zu<br />

einer Reduktion der Steuerbelastung<br />

führen. Der Barwert der Auszahlungen<br />

beträgt EUR 762.852.<br />

Tabelle Normal-AfA<br />

Jahr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Kredit<br />

Buchwert Anfang 1.000.000 900.000 800.000 700.000 600.000 500.000 400.000 300.000 200.000 100.000<br />

AfA 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000<br />

Kreditrate 276.352 276.352 276.352 276.352 0 0 0 0 0 0<br />

davon Tilgungen 231.611 243.461 255.917 269.010 0 0 0 0 0 0<br />

davon Zinsen 44.740 32.890 20.434 7.341 0 0 0 0 0 0<br />

Körperschaftsteuer -36.185 -33.223 -30.109 -26.835 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000<br />

Auszahlungen gesamt 240.167 243.129 246.243 249.516 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000<br />

Auszahlungen abgezinst 228.730 220.525 212.714 205.278 -19.588 -18.655 -17.767 -16.921 -16.115 -15.348<br />

Summe abgez. Auszahl. 762.852<br />

Tabelle vorzeitige AfA<br />

Jahr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Kredit (vorzeitige AfA)<br />

Buchwert Anfang 1.000.000 700.000 600.000 500.000 400.000 300.000 200.000 100.000 0 0<br />

AfA 300.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 100.000 0 0<br />

Kreditrate 276.352 276.352 276.352 276.352 0 0 0 0 0 0<br />

davon Tilgungen 231.611 243.461 255.917 269.010 0 0 0 0 0 0<br />

davon Zinsen 44.740 32.890 20.434 7.341 0 0 0 0 0 0<br />

Körperschaftsteuer -86.185 -33.223 -30.109 -26.835 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000 0 0<br />

Auszahlungen gesamt 190.167 243.129 246.243 249.516 -25.000 -25.000 -25.000 -25.000 0 0<br />

Auszahlungen abgezinst 181.111 220.525 212.714 205.278 -19.588 -18.655 -17.767 -16.921 0 0<br />

Summe abgez. Auszahl. 746.696<br />

Tabelle <strong>Leasing</strong><br />

Jahr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

<strong>Leasing</strong><br />

<strong>Leasing</strong>rate 276.352 276.352 276.352 276.352 0 0 0 0 0 0<br />

Körperschaftsteuer -69.088 -69.088 -69.088 -69.088 0 0 0 0 0 0<br />

Auszahlungen gesamt 207.264 207.264 207.264 207.264 0 0 0 0 0 0<br />

Auszahlungen abgezinst 197.394 187.994 179.042 170.516 0 0 0 0 0 0<br />

Summe abgez. Auszahl. 734.947<br />

Vorzeitige AfA<br />

Unter Anwendung der neuen Regelung<br />

können im ersten Jahr insgesamt EUR<br />

300.000 steuerlich geltend gemacht werden<br />

(siehe Tabelle vorzeitige AfA). Hier<br />

wird unterstellt, dass die Inbetriebnahme<br />

ebenfalls im Jahr 1 erfolgt. Dementsprechend<br />

reduziert sich die „Normal-AfA“ in<br />

den Jahren 9 und 10 auf 0 EUR. Als Barwert<br />

der abgezinsten Zahlungsströme<br />

ergibt sich ein Betrag von EUR 746.696,<br />

dies ist gegenüber der Variante „Normal-AfA“<br />

besser, da die Summe der abgezinsten<br />

Auszahlungen geringer ist.<br />

<strong>Leasing</strong><br />

In einer weiteren Variante wird ein <strong>Leasing</strong>vertrag<br />

dargestellt (siehe Tabelle<br />

<strong>Leasing</strong>). Analog zur Kreditlaufzeit wird<br />

eine Vertragslaufzeit von 48 Monaten<br />

(= 40 % von zehn Jahren bzw. 120 Monate)<br />

angenommen. Die <strong>Leasing</strong>rate in<br />

Höhe von EUR 23.029 pro Monat, das<br />

ergibt EUR 276.352 p. a., entspricht der<br />

Kreditrate. Abschreibungen liegen keine<br />

vor, die <strong>Leasing</strong>rate ist zur Gänze steuerlich<br />

wirksamer Aufwand. Der Barwert<br />

der abgezinsten Zahlungsströme beträgt<br />

bei der Variante <strong>Leasing</strong> EUR 734.947<br />

und ist damit niedriger als in der Variante<br />

vorzeitige AfA. Damit bietet <strong>Leasing</strong> den<br />

größten Vorteil, da der Barwert der Auszahlungsströme<br />

am niedrigsten ist und<br />

sogar die steuerliche Begünstigung der<br />

vorzeitigen Absetzung übertreffen kann.<br />

Fazit<br />

Die vorzeitige AfA bewirkt, da insgesamt<br />

nicht mehr als 100 % der Anschaffungsoder<br />

Herstellungskosten aufwandswirksam<br />

werden können, lediglich einen<br />

Steuerstundungseffekt. Voraussetzung<br />

ist, dass der Steuerpflichtige aktuell in einer<br />

Steuerzahlposition ist, ansonsten<br />

kann sich höchstens der Verlustvortrag<br />

erhöhen. Auch im <strong>Leasing</strong>bereich ist es,<br />

durch Wahl der entsprechenden Vertragsvariante<br />

(Vollamortisationsvertrag<br />

mit kürzestmöglicher Laufzeit) möglich,<br />

einen derartigen Steuerstundungseffekt<br />

zu erzielen. Anhand eines Beispiels<br />

wurde gezeigt, dass der Steuervorteil<br />

bei <strong>Leasing</strong> den Steuervorteil durch Anwendung<br />

der vorzeitigen Absetzung für<br />

Abnutzung überwiegen kann. Steht also<br />

der Steuerpflichtige vor einer Investition,<br />

sollte er sich überlegen, ob in seinem<br />

konkreten Fall nicht eine <strong>Leasing</strong>variante<br />

zu bevorzugen ist, bei der die damit<br />

verbundenen Steuervorteile über die<br />

Steuervorteile aus der vorzeitigen AfA<br />

hinausgehen.ı<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2009 7


echt&steuer<br />

Vergabe öffentlicher<br />

Aufträge erleichtert<br />

Die Schwellenwerteverordnung 2009 soll die<br />

Vergabe öffentlicher Aufträge erleichtern. Für<br />

den Zeitraum bis Ende 2010 wurden dafür die<br />

Schwellenwerte – vor allem bei Bauaufträgen –<br />

beträchtlich angehoben.<br />

DR. BIRGIT WIBIHAIL, RECHTSABTEILUNG DER RAIFFEISEN-LEASING<br />

Das Bundesvergabegesetz 2006<br />

(BVergG, BGBl I 2006/17 idgF) regelt<br />

die Verfahren zur Beschaffung von Leistungen<br />

im öffentlichen Bereich. Hauptanliegen<br />

des Vergaberechtes ist es, die<br />

wettbewerbsorientierte und transparente<br />

Beschaffung der öffentlichen Hand zu<br />

gewährleisten.<br />

Der öffentliche Auftraggeber hat die<br />

maßgeblichen Bestimmungen des<br />

BVergG wie etwa das Transparenzgebot<br />

und das Diskriminierungsverbot entsprechend<br />

den Grundsätzen des freien<br />

und lauteren Wettbewerbes und der<br />

Gleichbehandlung aller Bewerber und<br />

Bieter zu berücksichtigen. Durch Einhaltung<br />

der im BVergG zwingend vorgesehenen<br />

objektiven Verfahren findet<br />

ein qualifizierter Wettbewerb statt, infolgedessen<br />

im Regelfall eine Vergabe an<br />

befugte, leistungsfähige und zuverlässige<br />

Unternehmer zu angemessenen<br />

Preisen (Bestbieterprinzip) erfolgt.<br />

Am 30.04.2009 hat der Bundeskanzler<br />

mit der „Schwellenwerteverordnung<br />

2009“ eine Anpassung von im BVergG<br />

festgesetzten Schwellenwerten vorgenommen.<br />

Auf Grund der §§ 18 und 186 des<br />

BVergG kann er durch Verordnung die<br />

im BVergG festgesetzten Schwellenoder<br />

Loswerte abweichend festsetzen,<br />

soweit völkerrechtliche Verpflichtungen<br />

Österreichs dies erfordern oder dies auf<br />

Grund von gemeinschaftsrechtlichen<br />

Vorschriften erforderlich oder zulässig<br />

ist oder dies im Interesse einer einheitlichen<br />

Vorgangsweise bei der Vergabe<br />

von Aufträgen zweckmäßig ist.<br />

Die Verordnung gilt temporär bis<br />

31.12.2010 – nach diesem Zeitpunkt gelten<br />

wieder die ursprünglich im BVergG<br />

festgesetzten Schwellenwerte, sofern sie<br />

nicht erneut durch Verordnung prolongiert<br />

werden. Die neu festgesetzten<br />

Schwellenwerte sind auf alle Vergabeverfahren<br />

anwendbar, die während des<br />

Zeitraumes der Geltung dieser Verordnung<br />

eingeleitet wurden.<br />

Bei der Direktvergabe wird eine Leistung<br />

formfrei (ohne Verfahren mit mehreren<br />

Bietern) unmittelbar von einem<br />

ausgewählten Unternehmer gegen Entgelt<br />

bezogen. Sie ist nur zulässig, wenn<br />

der geschätzte Leistungswert gewisse<br />

im BVergG vorgegebene Schwellenwerte<br />

nicht übersteigt (also nur für wertmäßig<br />

relativ geringfügige Vergaben).<br />

Das Gesetz geht davon aus, dass unterhalb<br />

dieser Betragsgrenzen die<br />

Durchführung von Vergabeverfahren generell<br />

im Hinblick auf den Wert der Leistung<br />

ökonomisch nicht vertretbare Beschaffungskosten<br />

bewirken würden.<br />

Durch die Verordnung wurde der<br />

Schwellenwert für Direktvergaben von<br />

EUR 40.000 bzw EUR 60.000 auf EUR<br />

100.000 angehoben.<br />

Sowohl beim nicht offenen Verfahren<br />

ohne vorherige Bekanntmachung als<br />

auch beim Verhandlungsverfahren ohne<br />

vorherige Bekanntmachung wird eine<br />

beschränkte Anzahl von geeigneten Unternehmern<br />

zur Abgabe von Angeboten<br />

aufgefordert. Zusätzlich zu den einzuhaltenden<br />

Schwellenwerten ist dabei Voraussetzung,<br />

dass dem Auftraggeber genügend<br />

geeignete Unternehmer bekannt<br />

sind, um einen freien und lauteren<br />

Wettbewerb sicherzustellen. Beim Verhandlungsverfahren<br />

ohne vorherige Bekanntmachung<br />

kann zusätzlich über den<br />

gesamten Auftragsinhalt verhandelt werden.<br />

In diesen Verfahren gelten nun folgende<br />

neue Schwellenwerte:<br />

Bei Bauaufträgen wurde der Schwellenwert<br />

für das nicht offene Verfahren<br />

ohne vorherige Bekanntmachung<br />

deutlich – von EUR 120.000 auf<br />

EUR 1,000.000 – angehoben. Beim Verhandlungsverfahren<br />

ohne vorherige Bekanntmachung<br />

wurde die Schwelle von<br />

EUR 80.000 auf EUR 100.000 erhöht.<br />

Bei Liefer- und Dienstleistungsaufträgen<br />

wurde der Schwellenwert beim nicht<br />

offenen Verfahren ohne vorherige Bekanntmachung<br />

von EUR 80.000 auf EUR<br />

100.000 angehoben. Ebenso wurde beim<br />

8 Leas•mich


Aufgrund der derzeitigen weltweiten Finanzund<br />

Wirtschaftskrise werden beschäftigungswirksame<br />

Maßnahmen vorgezogen. Die neue<br />

Schwellenwerteverordnung soll helfen, die<br />

Konjunktur anzukurbeln und damit Arbeitsplätze<br />

zu schaffen oder zumindest zu erhalten.<br />

Verhandlungsverfahren ohne vorherige<br />

Bekanntmachung die Schwelle von EUR<br />

60.000 auf EUR 100.000 erhöht.<br />

Bei allen anderen Schwellenwerten<br />

gelten die bisherigen Schwellenwerte –<br />

zuletzt festgesetzt mit der Schwellenwerteverordnung<br />

2006, BGBl II 2006/<br />

193 – weiterhin.<br />

Intention der Verordnung<br />

Mit der Schwellenwerteverordnung 2009<br />

werden, zeitlich begrenzt, die Möglichkeiten<br />

für Direktvergaben und Vergaben<br />

im nicht offenen Verfahren ohne Bekanntmachung<br />

massiv erweitert.<br />

Bund, Länder und Gemeinden können<br />

sich damit kostenintensive und<br />

langwierige Verfahren ersparen, indem<br />

sie Aufträge im Bau-, Liefer- und Dienstleistungsbereich<br />

bis zu einem Wert von<br />

EUR 100.000 direkt an geeignete Unternehmer<br />

vergeben. Besonders die Anhebung<br />

der Schwellenwerte in diesem Bereich<br />

wird wohl zur Folge haben, dass<br />

vermehrt Direktvergaben erfolgen und<br />

der Anwendungsbereich von Verhandlungsverfahren<br />

ohne vorherige Bekanntmachung<br />

zurückgedrängt wird.<br />

Was war nun die Absicht die hinter<br />

dieser Liberalisierung des sonst so<br />

strengen Vergaberechtes stand?<br />

Aufgrund der derzeitigen weltweiten<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise ist das Erfordernis<br />

einer raschen Realisierung investitions-<br />

und beschäftigungswirksamer<br />

Maßnahmen sowohl auf internationaler<br />

wie auch auf nationaler Ebene<br />

mehrfach betont worden. Dem öffentlichen<br />

Auftragswesen kommt im Zusammenhang<br />

mit der raschen Umsetzung<br />

erfolgversprechender Maßnahmen besondere<br />

Bedeutung zu.<br />

So wurden auch in anderen Mitgliedstaaten<br />

der EU (z. B. Frankreich,<br />

Deutschland, Portugal, Lettland) im Unterschwellenbereich<br />

Erleichterungen für<br />

die Durchführung von Vergabeverfahren,<br />

etwa durch eine Ausdehnung der<br />

Möglichkeit der Inanspruchnahme der<br />

freihändigen Vergabe (Direktvergabe),<br />

befristet eingeführt. Der Erlass der<br />

Schwellenwerteverordnung dient also<br />

auch dazu, den fairen Wettbewerb innerhalb<br />

der EU zu gewährleisten.<br />

In der momentan herrschenden wirtschaftlichen<br />

Krisenzeit wird die öffentliche<br />

Auftragsvergabe als Instrument zur<br />

gezielten Ankurbelung der Wirtschaft<br />

eingesetzt. Mit dem Erlass der Verordnung<br />

soll eine konjunkturbelebende<br />

Maßnahme und ein Impuls insbesondere<br />

für die örtliche und regionale Wirtschaft<br />

gesetzt werden. Durch die Erhöhung<br />

der Schwellenwerte wird eine Beschleunigung<br />

von Investitionen und ein<br />

Auftragsschub speziell für Klein- und Mittelbetriebe<br />

erwartet. Die von der Anhebung<br />

der Schwellenwerte zur Direktvergabe<br />

betroffenen Aufträge werden überwiegend<br />

im kommunalen Bereich durchgeführt.<br />

Vor allem regionale Projekte von<br />

öffentlichen Auftraggebern wie Städten<br />

und Gemeinden, die typischerweise für<br />

Nahversorger und Klein- und Mittelbetriebe<br />

interessant sind, können jetzt rascher<br />

und unbürokratischer realisiert<br />

werden.<br />

Durch die Möglichkeit, potenzielle<br />

Projekte rasch und unbürokratisch abzuwickeln,<br />

können insbesondere im<br />

kommunalen Bereich wirksame Effekte<br />

zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise erzielt<br />

und Maßnahmen gegen die negative<br />

Beschäftigungssituation getroffen<br />

werden. Somit erweisen sich die Gemeinden<br />

einmal mehr als Motor der heimischen<br />

Wirtschaft.<br />

Diskussionspunkte<br />

Die Konjunkturmaßnahme der Regierung<br />

wird allerdings nicht nur positiv beurteilt.<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2009 9


echt&steuer<br />

Durch die Möglichkeit, öffentliche Aufträge<br />

rasch und unbürokratisch abzuwickeln, wollen<br />

sich die Kommunen einmal mehr als Motor der<br />

heimischen Wirtschaft erweisen. Davon profitiert<br />

wiederum besonders die Bauwirtschaft.<br />

Übersicht Neuerungen<br />

Art der Vergabe<br />

Fundstelle<br />

BVergG<br />

Direktvergabe § 11, § 41 (2) Z 1,<br />

§ 141 (3)<br />

(Sektoren § 177,<br />

§ 201 (2), § 280 (3))<br />

Nicht offenes Verfahren<br />

ohne vorherige<br />

Bekanntmachung<br />

Nicht offenes Verfahren<br />

ohne vorherige<br />

Bekanntmachung<br />

Verhandlungsverfahren<br />

ohne vorherige<br />

Bekanntmachung<br />

Verhandlungsverfahren<br />

ohne vorherige<br />

Bekanntmachung<br />

So wurde dazu geäußert, dass durch<br />

die Verordnung kein qualifizierter Wettbewerb<br />

stattfinden würde – der Auftraggeber<br />

könnte die Leistung formfrei an einen<br />

ausgewählten Unternehmer vergeben,<br />

ohne andere Unternehmen einzubinden<br />

– somit würde auch eine<br />

schlechtere Position für am Markt noch<br />

nicht etablierte Unternehmen entstehen.<br />

Dies hätte überteuerte Preise zur Folge;<br />

Geld würde dadurch verschleudert, dass<br />

nicht der Bestbieter ermittelt wird. Die<br />

ALT<br />

Bauaufträge, Liefer- und<br />

Dienstleistungsaufträge:<br />

EUR 40.000,–<br />

(Sektoren EUR 60.000,–)<br />

§ 37 Z 1 Bauaufträge:<br />

bis EUR 120.000,–<br />

§ 37 Z 2 Liefer- und Dienstleistungsaufträge:<br />

bis EUR 80.000,–<br />

§ 38 (2) Z 1 Bauaufträge:<br />

bis EUR 80.000,–<br />

§ 38 (2) Z 2 Liefer- und Dienstleistungsaufträge:<br />

bis EUR 60.000,–<br />

NEU<br />

EUR 100.000,–<br />

bis EUR 1 Mio.<br />

bis EUR 100.000,–<br />

EUR 100.000,–<br />

EUR 100.000,–<br />

Verordnung würde bewirken, dass zu einem<br />

suboptimalen Zeitpunkt investiert<br />

wird – Investitionen würden „vorgezogen“,<br />

nur um dem Vergaberecht zu entkommen.<br />

Dazu ist auszuführen, dass weiterhin<br />

auch bei der Direktvergabe sowohl die<br />

allgemeinen Grundsätze des Vergaberechts<br />

als auch des Verfassungsrechtes<br />

und die EU-primärrechtlichen Bestimmungen<br />

zur Anwendung kommen.<br />

Bund, Länder und Gemeinden sind bei<br />

jeder Auftragsvergabe zur Einhaltung<br />

des von verfassungsrechtlichen Erwägungen<br />

getragenen Gleichheitsgrundsatzes<br />

verpflichtet und müssen somit<br />

das Gleichbehandlungsgebot gewährleisten.<br />

Eine „völlig formfreie Vergabe an einen<br />

ausgewählten Unternehmer“ ist<br />

deswegen gar nicht möglich, da sehr<br />

wohl eine Bindung an die in der Rechtsordnung<br />

vorgesehenen generellen<br />

Schranken besteht. Durch die Anhebung<br />

der Schwellenwerte ist nur eine<br />

temporäre Ausdehnung innerhalb des<br />

weiterhin vorgegebenen Rahmens erfolgt.<br />

Gewissen Grenzen unterliegt der Auftraggeber<br />

also auch bei Direktvergabe.<br />

Er hat die gemeinschaftsrechtlichen<br />

Grundfreiheiten, das Diskriminierungsverbot,<br />

den Grundsatz des freien und<br />

lauteren Wettbewerbs und das Gleichbehandlungsgebot<br />

zu berücksichtigen.<br />

Insbesondere darf die Leistung daher<br />

nur an befugte, leistungsfähige und zuverlässige<br />

Unternehmer und nur zu angemessenen<br />

Preisen vergeben werden.<br />

Der österreichische Rechnungshof<br />

hat weiters im Zuge von Prüfungen wiederholt<br />

das Einholen von Vergleichsangeboten<br />

im Bereich der Direktvergabe<br />

empfohlen, um eine Sicherstellung des<br />

Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit zu<br />

gewährleisten.<br />

Auch die Finanzkontrolle durch den<br />

Rechnungshof bzw. EU-Organe ist – wie<br />

schon bisher – in vollem Umfang gegeben.<br />

So hat sich etwa die Überprüfung<br />

des Rechnungshofes gemäß Art 126b<br />

(5) Bundes-Verfassungsgesetz auf die<br />

ziffernmäßige Richtigkeit, die Übereinstimmung<br />

mit den bestehenden Vorschriften,<br />

sowie auf die Sparsamkeit,<br />

Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit<br />

zu erstrecken.<br />

Von einer Aushebelung des Vergaberechtes<br />

kann somit aufgrund der verbleibenden<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

nicht gesprochen werden.ı<br />

10 Leas•mich


kommentar<br />

Zufriedenstellendes erstes Halbjahr<br />

Mit einem Marktanteil von 12,8 % ist das Unternehmen<br />

klare Nummer 1 bei Inlands- und Cross-border-Finanzierungen.<br />

In Europa erwirtschaftet die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-Gruppe im<br />

ersten Halbjahr Neugeschäft in Höhe von EUR 795 Mio.<br />

MAG. MICHAEL OHNER<br />

Geschäftsführer der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

Foto: Kurt Keinrath<br />

Im Inland hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> per 30. Juni 2009 ein<br />

Neugeschäftsvolumen inklusive Cross-border-Finanzierungen<br />

in Höhe von EUR 354 Mio. (2008: EUR 436 Mio.) erzielt. Der<br />

größte Anteil entfällt mit EUR 141 Mio. auf den Bereich Immobilien-<strong>Leasing</strong>.<br />

Im Kfz-<strong>Leasing</strong> wurde ein Volumen von<br />

EUR 131 Mio. generiert und in der Sparte Mobilien-<strong>Leasing</strong><br />

wurden EUR 82 Mio. ausgewiesen. Der Gesamtmarkt in Österreich<br />

ist gegenüber 2008 um 35 % geschrumpft. Gemessen an<br />

dieser Entwicklung zeigt sich der Rückgang im Neugeschäft<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit knapp 19 % sehr moderat.<br />

Das heurige Jahr steht ganz im Zeichen der Stammkundenpflege,<br />

eine intensive Neukundengewinnung ist daher für uns<br />

nachrangig. Ziel ist es, mit unseren langjährigen Kunden die vor<br />

uns liegenden Hürden gemeinsam zu überwinden. Dass diese<br />

Strategie der richtige Weg war und ist, zeigt das erfreuliche Ergebnis<br />

bei den Inlands- und Cross-border-Finanzierungen, das<br />

die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> als Marktführer ausweist.<br />

Ein erwähnenswertes aktuelles Immobilienleasing-Finanzierungsprojekt<br />

im Inland ist das neue, hochmoderne Pharmadienstleistungszentrum<br />

der Firma Kwizda. Auf einer Gebäudefläche<br />

von 15.000 m 2 und mit einer Kapazität von mehr<br />

als 10.000 Palettenplätzen entsteht in Leopoldsdorf bei Wien<br />

Österreichs modernstes Pharmalogistikzentrum. Die Inbetriebnahme<br />

ist für Anfang 2010 vorgesehen (siehe auch Bericht<br />

auf der Seite 25).<br />

In Europa hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-Gruppe im ersten<br />

Halbjahr 2009 ein Neugeschäftsvolumen von EUR 794,6 Mio.<br />

(2008: EUR 2.400 Mio.) erzielt, was einem Marktanteil von<br />

12,6 % entspricht. Der größte Anteil entfällt mit EUR 347,6 Mio.<br />

auf die Sparte Kfz-<strong>Leasing</strong>, gefolgt von Mobilien-<strong>Leasing</strong> mit<br />

EUR 205,2 Mio. und Immobilien-<strong>Leasing</strong> mit EUR 241,8 Mio.<br />

Die Auswirkungen der Krise sind in Osteuropa von Land zu<br />

Land sehr unterschiedlich zu bewerten, die Investitionsneigung<br />

ist insgesamt aber zurückgegangen. Im Zusammenhang<br />

mit unserer vorsichtigen Vorgangsweise wird daher die<br />

Entwicklung des Neugeschäfts in den kommenden Monaten<br />

ähnlich verhalten ausfallen wie im ersten Halbjahr. Jetzt nutzen<br />

wir aber die Zeit, um uns intern entsprechend zu strukturieren,<br />

um nach der Krise wieder schlagkräftig auf den ausländischen<br />

Märkten zu agieren.<br />

In Österreich wird die Wirtschaft die Krise im zweiten Halbjahr<br />

sicher intensiver zu spüren bekommen, als in den ersten<br />

Monaten 2009. Hier schließen wir uns durchaus den gängigen<br />

Expertenmeinungen an. Wir glauben aber, dass unsere Kunden<br />

diese schwierige Zeit besser bewältigen werden. Unter anderem<br />

auch durch unsere intensive Stammkundenbetreuung,<br />

die wir seit Beginn des Jahres forcieren, und mit der wir alle<br />

erdenkliche Hilfestellung leisten, die für uns möglich ist. Eines<br />

können wir mit Sicherheit sagen, nämlich, dass die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> zwar nie der billigste Anbieter am Markt war, dafür<br />

aber in Zeiten wie diesen loyal zu ihren Kunden steht.<br />

Zusätzlich zu den klassischen <strong>Leasing</strong>finanzierungen<br />

engagiert sich die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> bereits seit dem Jahr<br />

2000 im Bereich der Finanzierung von Ökoenergieprojekten<br />

und zählt in diesem Segment zu den größten Investoren in<br />

Österreich. Die Palette reicht von Projekten im Bereich der<br />

Windkraft über Bioöl-, Biogas-, Biomasse- sowie Photovoltaikanlagen<br />

bis hin zur Wasserkraft. Aufgrund des aktuellen Ökostromgesetzes<br />

finanziert die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> am Heimmarkt<br />

Österreich derzeit keine neuen Ökoenergieanlagen, sondern<br />

konzentriert sich weiter auf das Auslandsgeschäft. Dabei<br />

werden verschiedene vielversprechende Märkte über die im<br />

Jahr 2007 gegründete Tochtergesellschaft <strong>Raiffeisen</strong> Energy<br />

& Environment laufend betreut und ausgebaut. Im Inland<br />

engagiert sich die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> weiters für den verstärkten<br />

Einsatz ökologischer Antriebe bei Fahrzeugen und<br />

unterstützt diese Strategie mit der Gewährung eines Direktzuschusses<br />

von EUR 300 bei Abschluss eines <strong>Leasing</strong>vertrages<br />

für ein ökologisch betriebenes Auto.ı<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2009 11


coverstory<br />

12 Leas•mich


Foto: Egon Fischer<br />

Kommunalleasing-Modelle:<br />

Ressourcen<br />

effizient nutzen<br />

Knappe Mittel erfordern intelligente<br />

Maßnahmen. <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hat<br />

auf den Bedarf der Kommunen schon<br />

frühzeitig reagiert und unterschiedliche<br />

Modelle entwickelt. „Gerade in Krisenzeiten“,<br />

so Peter Engert, „fungieren<br />

Gemeinden als Motor von regionaler<br />

Wertschöpfung und Nachhaltigkeit.“<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2009 13


coverstory<br />

Die Fachhochschule St. Pölten hat sich für<br />

das Lebenszyklusmodell der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> entschieden, wo der öffentliche<br />

Auftraggeber nur einen Fixbetrag für den<br />

hohen Standard des Gebäudes bezahlt.<br />

Foto: Pertramer<br />

Bürgermeister sind angesichts der<br />

wirtschaftlichen Entwicklungen in<br />

unserem Land alarmiert. Die<br />

Steuereinnahmen gehen zurück und die<br />

daraus resultierenden Ertragsanteile lassen<br />

nichts Gutes für die Gemeindehaushalte<br />

erwarten. 2010 ist mit sinkenden<br />

Einnahmen aus dem Steuertopf zu rechnen.<br />

Dazu kommt, dass auch auf der Abgabenseite<br />

mit Rückgängen zu rechnen<br />

ist. Kurzarbeitende Betriebe und Firmenpleiten<br />

führen zu Ausfällen bei den Kommunalsteuern.<br />

Die Kosten für die Infrastruktur<br />

– Wasserversorgung, Abfallentsorgung<br />

etc. – bleiben aber weitgehend<br />

gleich. Hinzu kommt, dass die Gemeinden<br />

insbesondere im Sozialbereich mit<br />

laufend steigenden Kosten konfrontiert<br />

sind: Seien es Kindergärten, die nunmehr<br />

Pflicht sind, Schulen, die in die<br />

Jahre gekommen sind, oder Altenheime,<br />

die in der arbeitsteiligen Gesellschaft<br />

eine Notwendigkeit geworden sind.<br />

Auf der Einnahmenseite haben natürlich<br />

die Ertragsanteile der Gemeinden<br />

hohe Bedeutung. Eine Vorschau<br />

des BMF geht von einem Rückgang von<br />

Mehr kommunale<br />

Investitionen!<br />

Die Wirtschaftskrise trifft die Städte und Gemeinden besonders<br />

hart. Sie haben bis 2008 Kredite zu sehr günstigen<br />

Konditionen erhalten, doch diese Finanzierungsmöglichkeiten<br />

sind nun völlig weggebrochen. Gerade in Zeiten des<br />

wirtschaftlichen Abschwungs sind jedoch die Investitionen<br />

der Kommunen besonders wichtig – sie beleben die regionale Wirtschaft und schaffen<br />

neue Arbeitsplätze.<br />

Innovative Möglichkeiten zur Finanzierung der kommunalen Investitionen sind gerade jetzt<br />

wichtiger denn je. <strong>Leasing</strong>-Modelle können hier eine attraktive Alternative für Städte und<br />

Gemeinden darstellen, die trotz „knapper Kasse“ investieren wollen. Der konjunkturbelebende<br />

Effekt bleibt zu 100 % bestehen, die einmalig hohen Belastungen für die kommunalen<br />

Haushalte können aber vermieden werden.<br />

DR. CHRISTOPH MATZNETTER<br />

PRÄSIDENT DES SOZIALDEMOKRATISCHEN WIRTSCHAFTSVERBANDES<br />

VIZEPRÄSIDENT DER WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH<br />

Foto: Fachhochschule St. Pölten<br />

EUR 7,9 Mrd. im letzten Jahr auf EUR<br />

7,4 Mrd. im Jahr 2010 aus (siehe Abb.<br />

Prognose Einnahmen). Dieser Einbruch<br />

von ca. 7 % wird voraussichtlich erst im<br />

Jahr 2012 wieder egalisiert. Wobei beginnend<br />

mit nächstem Jahr erneut eine Steigerung<br />

der Ertragsanteile zu erwarten ist.<br />

Parallel zu dieser Entwicklung kommt<br />

es auch zu Rückgängen bei den Kommunalsteuereinnahmen<br />

(siehe Abb.<br />

Seite 15). Der prognostizierte Rückgang<br />

um bis zu 8 % muss ausgabenseitig aufgefangen<br />

werden. In Analogie zur Entwicklung<br />

der Ertragsanteile darf auch<br />

hier ab 2010 wieder mit einem Anstieg<br />

der Kommunalsteuereinnahmen gerechnet<br />

werden und 2012 sollte somit<br />

das Niveau von 2008 erreicht sein.<br />

Auf der Ausgabenseite haben sich<br />

drei wesentliche dynamische Bereiche<br />

ergeben: die Personalkosten, die Kosten<br />

für den Sozial- und Gesundheitsbereich<br />

sowie Soziale Wohlfahrt und Förderungen.<br />

Laut Holnsteiner (Recht und<br />

Finanzen für Gemeinden [RFG] 2009/17)<br />

sind die Personalausgaben in den Jahren<br />

2003 bis 2007 um durchschnittlich<br />

2,2 % gestiegen und belaufen sich nunmehr<br />

auf EUR 2,7 Mrd. Dramatischer hat<br />

sich die Ausgabensituation im Sozialund<br />

Gesundheitsbereich mit einer Steigerung<br />

von jährlich 3,7 % entwickelt. Die<br />

Kosten für die Gemeinden belaufen sich<br />

schon auf knapp über EUR 1 Mrd. Sogar<br />

EUR 1,5 Mrd. werden bei einer jährlichen<br />

Steigerung von 6,7 % im Bereich der sozialen<br />

Wohlfahrt und Wohnbauförderung<br />

ausgegeben. Nicht zu vergessen sind<br />

die steigenden Energie- und Instandhaltungskosten,<br />

welche die knappen Mittel<br />

der Kommunen zusätzlich belasten.<br />

Für die Investitionskraft von Gemeinden<br />

sind der „Saldo der laufenden Gebarung“<br />

sowie die „freie Finanzspitze“<br />

wichtige Kennzahlen. Der „Saldo der<br />

laufenden Gebarung“ ergibt sich als Differenz<br />

von Einnahmen minus Ausgaben.<br />

14 Leas•mich


Bei der „freien Finanzspitze“ wird zusätzlich<br />

die Schuldentilgungsleistung in<br />

Abzug gebracht. Nach dem Hoch im<br />

letzten Jahr ist mit einer drastischen Verminderung<br />

des „Saldos der laufenden<br />

Gebarung“ zu rechnen und die „freie Finanzspitze“<br />

dreht vermutlich sogar ins<br />

Minus (siehe Abb. Saldo der laufenden<br />

Gebarung und freie Finanzspitze).<br />

Knappe öffentliche Mittel erfordern intelligente<br />

Maßnahmen. Hier sind alle Beteiligten<br />

gefordert, sich Gedanken zu machen,<br />

wie die Mittel eingesetzt werden.<br />

Spielräume können einnahmenseitig<br />

oder ausgabenseitig geschaffen werden.<br />

Bürgermeister sind dem Druck der<br />

Bevölkerung in vielfältiger Weise ausgesetzt.<br />

Ein Pflegeplatz für Verwandte soll<br />

bereit stehen. Die Schule soll renoviert<br />

werden und eine moderne Ausstattung<br />

aufweisen. Darüber hinaus möge doch<br />

die Gemeinde in die Zukunft investieren<br />

und erneuerbare Energie aus Biomasse<br />

oder Sonne (Photovoltaik) zur Verfügung<br />

stellen. Und vergessen wir nicht die Feuerwehr,<br />

die Fahrzeuge und Geräte<br />

braucht. Jede fortschrittliche Gemeinde<br />

rühmt sich für ihr Sport- und Kulturprogramm.<br />

Diese unvollständige Auflistung<br />

von Aufgaben dokumentiert, was von einer<br />

Gemeinde neben den selbstverständlichen<br />

Dienstleistungen wie etwa<br />

Wasserversorgung und Abwasserentsorgung,<br />

Straßenerhaltung und Bürgerdienst<br />

verlangt wird.<br />

Vorteile für die Kommunen durch<br />

den Partner <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

ÿ Konzentration auf die Kernkompetenzen<br />

ÿ Schaffung einer Kosten-/Nutzentransparenz<br />

ÿ Optimierung von Prozessen<br />

und Organisationen<br />

ÿ Risikostreuung durch Hereinnahme<br />

externer Partner<br />

ÿ Flexibilität bei der Investitionsund<br />

Finanzplanung<br />

ÿ Generierung steuerlicher Vorteile<br />

ÿ Keine Erhöhung des öffentlichen<br />

Schuldenstandes<br />

ÿ Beitrag zur Verbesserung der<br />

Umweltsituation (CO 2 -Reduktion)<br />

Kommunen bewegen sich bei ihren<br />

Investitionsentscheidungen im Spannungsfeld<br />

zwischen einer konventionellen<br />

Beschaffung und einer materiellen<br />

Privatisierung. Eine konventionelle Beschaffung<br />

wird durch Kredite oder Eigenmittel<br />

durchgeführt. Je näher die Gemeinde<br />

einer materiellen Privatisierung<br />

kommt, umso mehr Leistungen und Risiken<br />

werden auf den privaten Partner<br />

transferiert.<br />

In diesem Zusammenhang bietet<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ein breites Portfolio<br />

an Produkten an, das den Kommunen<br />

die Vorteile einer nachhaltigen und wirtschaftlichen<br />

Investitionspolitik garantiert.<br />

Ausgliederungen – KommReal<br />

Ein wichtiges Motiv für Ausgliederungen<br />

ist die Erwartung einer erhöhten Effizienz<br />

aufgrund von Spezialisierung und Entbürokratisierung.<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> entwickelte<br />

für solche Fälle das Ausgliederungsmodell<br />

„KommReal“, bei dem die<br />

Kommune bestimmte Aufgaben, insbesondere<br />

die Immobilienbewirtschaftung,<br />

in eine Gesellschaft ausgliedert.<br />

Ein Beispiel hierfür ist das kommunale<br />

Bäder-Modell. <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

und ein technischer Partner ermöglichen<br />

es Gemeinden, unter bestimmten Umständen<br />

den Betrieb eines Bades ohne<br />

Zuschüsse oder Zuzahlungen der Kommunen<br />

zu gewährleisten. Die Gemeinde<br />

hat lediglich die Investitionskosten zu<br />

Prognose Einnahmen<br />

Jahr<br />

Mrd. EUR<br />

2005 6,4<br />

2006 6,7<br />

2007 7,2<br />

2008 7,9<br />

2009 7,7<br />

2010 7,4<br />

2011 7,7<br />

2012 8,0<br />

2013 8,5<br />

Quelle: Bundesfinanzgesetz (BFG) 2009,<br />

Vorschau gem. Bundesministerium für Finanzen (BMF)<br />

Kommunalsteuereinnahmen<br />

Jahr<br />

Mrd. EUR<br />

2008 2,4<br />

2009 2,3<br />

2010 2,2<br />

2011 2,3<br />

2012 2,4<br />

2013 2,6<br />

Quelle: WIFO-Prognose (RFG 2009/17), eigene Berechnungen<br />

Saldo der laufenden Gebarung<br />

und freie Finanzspitze<br />

Jahr Saldo der lfd. Ge- Freie Finanzbarung<br />

Mrd. EUR spitze Mrd. EUR<br />

2006 1,3 0,435<br />

2007 1,6 0,623<br />

2008 1,8 0,850<br />

2009 1,1 0,200<br />

2010 0,5 -0,430<br />

Quelle: Holnsteiner (RFG 2009/17)<br />

tragen, wobei auch ein Investitionskostenbeitrag<br />

durch den technischen Partner<br />

möglich sein kann. Dazu gründet<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit der Gemeinde<br />

eine Errichtungsgesellschaft, die den<br />

Bau des Bades übernimmt und die<br />

Schnittstelle zwischen Kommune und<br />

Betreiber darstellt. Dieses Modell findet<br />

zum Beispiel Anwendung beim Ybbstaler<br />

Solebad in Göstling/NÖ sowie bei<br />

der Therme Amadé in Altenmarkt/<br />

Salzburg.<br />

Anlagencontracting – Wärmelieferung<br />

Die jüngsten Probleme am europäischen<br />

Energiemarkt sowie die stark steigenden<br />

fossilen Energiepreise haben<br />

gezeigt, dass die Abhängigkeit von<br />

Energieträgern ein Problem darstellt,<br />

dem die Kommunen in den nächsten<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2009 15


coverstory<br />

Turbo für die<br />

Salzburger Gemeinden<br />

Foto: ÖVP Salzburg<br />

Der Gemeindeausgleichsfonds des Landes Salzburg (GAF) dient dazu,<br />

die Infrastruktur der Kommunen zu stärken. Es handelt sich dabei um Geld,<br />

das den Gemeinden gehört und vom Gemeinderessort vergeben wird.<br />

Als Gemeindereferent LH-Stv. Wilfried Haslauer (ÖVP) das Ressort 2004<br />

übernahm, war der GAF leer und auf Jahre hinaus verplant. In vielen<br />

Salzburger Gemeinden ging nichts mehr. Haslauer erklärt, wie man<br />

die Situation deutlich verbessern konnte.<br />

Die Gemeinden sind in wirtschaftlicher<br />

und sozialer Sicht unverzichtbare<br />

Motoren unseres Landes.<br />

Sie brauchen deshalb für ihre Vorhaben<br />

maximale Sicherheit bei der<br />

Planung und bei der Finanzierung.<br />

LH-STV. WILFRIED HASLAUER,<br />

SALZBURGER GEMEINDEREFERENT<br />

Leas•mich: Herr Landeshauptmannstellvertreter,<br />

wie war das Gefühl, einen Fonds zu<br />

übernehmen, der in Wahrheit leer ist?<br />

Haslauer: Nicht nur ich war unangenehm betroffen,<br />

viele Bürgermeister waren frustriert,<br />

weil sie ihre wichtigsten Infrastrukturvorhaben<br />

nicht mehr durchbekamen. Da standen sehr<br />

viele Projekte an, für die es plötzlich keine<br />

GAF-Finanzierung mehr gegeben hat.<br />

Wie haben Sie reagiert?<br />

Es hat viele Gespräche gebraucht, um die Gemüter<br />

zu beruhigen. Die vielen Versprechen meiner<br />

Vorgängerin erwiesen sich für die Orte als<br />

Bumerang. Dann haben wir in Absprache mit<br />

den Gemeinden den GAF völlig neu strukturiert.<br />

Was hat sich für die Kommunen und ihre<br />

Bürger verbessert?<br />

Das wichtigste Element ist die Planungssicherheit<br />

für die Gemeinden bei den Finanzierungen.<br />

Innerhalb kürzester Zeit bekommen<br />

die Bürgermeister nun Bescheid, ob die Finanzierung<br />

klappt. Niemand wartet länger als<br />

maximal sechs Monate. Niemandem wird<br />

ein leeres Versprechen gegeben. So können<br />

Projekte viel rascher und besser planbar umgesetzt<br />

werden als davor.<br />

Wo liegen die Schwerpunkte der nächsten<br />

Jahre?<br />

Land und Gemeinden werden in den nächsten<br />

vier Jahren insgesamt mehr als EUR 128 Mio.<br />

in Schulen, Kindergärten und Feuerwehrbauten<br />

investieren. Damit ist die öffentliche Hand<br />

in Salzburg ein starker Motor im Bauwesen.<br />

Gerade in einer schwierigen wirtschaftlichen<br />

Phase nimmt das Gemeinderessort seine<br />

Verantwortung wahr. Voraussetzung für diese<br />

Maßnahmen war die Sanierung des GAF und<br />

die punktgenaue Verwendung seiner Mittel.<br />

Beim Schulbauprogramm, das bis 2012 läuft,<br />

werden insgesamt EUR 109 Millionen investiert,<br />

davon stammen 53,4 Millionen aus dem<br />

GAF. Insgesamt sind es 65 Projekte, die hier<br />

in allen Bezirken des Landes aus dem GAF<br />

unterstützt werden. Beim Kindergartenbauprogramm<br />

sollen landesweit 16 Projekte verwirklicht<br />

werden – es geht um eine Gesamtsumme<br />

von EUR 13,7 Millionen, 6,9 Millionen<br />

kommen aus dem GAF. Beim Feuerwehrbauprogramm<br />

werden elf Projekte unterstützt.<br />

EUR 6,7 Millionen werden hier investiert,<br />

davon kommen 5,5 aus dem GAF.<br />

Als Gemeindereferent werden Sie mit vielen<br />

kommunalen Anliegen konfrontiert. Wo<br />

liegen die Prioritäten?<br />

Die Gemeinden sind in wirtschaftlicher und sozialer<br />

Sicht unverzichtbare Motoren unseres<br />

Landes. Daher ist es gerade jetzt ein richtiges<br />

Signal, dass wir alle GAF-Ansuchen für Schul-,<br />

Kindergarten- und Feuerwehrprojekte positiv erledigen<br />

können. Niemand, der jetzt investieren<br />

und ausbauen will, wird vom Land gebremst –<br />

im Gegenteil, wir geben volle Unterstützung für<br />

den Ausbau wichtiger öffentlicher Infrastruktur.<br />

Gerade von solchen Vorhaben in den Gemeinden<br />

profitiert die regionale Wirtschaft: unsere<br />

Bauunternehmen, unsere Handwerksbetriebe<br />

und damit unsere einheimischen Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer. Vor dem Hintergrund<br />

der internationalen Finanzkrise habe ich in der<br />

Regierung EUR 100 Millionen aufgestellt, die<br />

über Förderungen direkt in die Sicherung von<br />

Arbeitsplätzen fließen. Das hat einerseits einen<br />

positiven Beschäftigungseffekt, stärkt die Wirtschaft<br />

und ermöglicht es Gemeinden, dass sie<br />

Investitionen vorziehen können. Das ist deshalb<br />

so wichtig, weil die Gemeinden ihr sozialer Zusammenhalt<br />

auszeichnet. Daher ist es besonders<br />

wichtig, dass wir seitens des Landes und<br />

der Gemeinden jene Rahmenbedingungen<br />

schaffen, die Ehrenamtliche brauchen, um ihr<br />

Ehrenamt auszuüben, aber auch um ihre Gemeinschaft<br />

pflegen zu können.<br />

Was bedeutet für Sie als Gemeindereferent<br />

die Zusammenarbeit der Gemeinden mit<br />

einem Finanzierungsinstitut wie <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong>?<br />

Drittmittel sind für Gemeinden oft ein Faktor<br />

bei der Finanzierung von kommunalen Vorhaben.<br />

Wichtig sind dabei die örtliche Verbundenheit<br />

des Instituts und sein Verständnis für<br />

die Anliegen einer Region. Dazu gehören auch<br />

die soziale Verantwortung und Beständigkeit<br />

eines Unternehmens. Ich habe immer gesagt,<br />

dass Finanzierung im öffentlichen Bereich<br />

nichts mit „Zocken“, sondern nur mit Berechenbarkeit<br />

zu tun haben darf. Ein Ort, der ein<br />

neues Vereinsheim plant, braucht einen verlässlichen<br />

und im Land gut verankerten Partner.<br />

In diesem Rahmen können sehr wertvolle<br />

Vorhaben einer Gemeinde umgesetzt werden,<br />

von denen die Bürgerinnen und Bürger unmittelbar<br />

im Alltag profitieren.<br />

16 Leas•mich


Jahren begegnen müssen. Obwohl es in<br />

Österreich noch ausreichend Potenzial<br />

an nachwachsenden Rohstoffen gibt,<br />

werden diese Ressourcen bisher nur in<br />

einem geringen Ausmaß genutzt. Zur Installierung<br />

einer nachhaltigen Energieversorgung<br />

ist das Anlagencontracting<br />

ideal. Dabei übernimmt <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

zusammen mit einem technischen<br />

Partner die Wärmeversorgung für eine<br />

Kommune. Jede sinnvolle und finanzierbare<br />

Variante ist möglich: gemeindeeigene<br />

Gebäude, ansässige Industriebetriebe<br />

oder ein ganzer Ortsteil.<br />

Auch Stromerzeugung ist damit machbar.<br />

Die Kommune erhöht die regionale<br />

Wertschöpfung und die eigene Versorgungssicherheit.<br />

Dadurch bleibt das<br />

Budget der Gemeinde von steigenden<br />

fossilen Energiepreisen verschont, was<br />

wiederum der Umwelt zugute kommt.<br />

Verkehrsinfrastruktur<br />

Jede Kommune hat in ihrem Aufgabengebiet<br />

die Bereitstellung und Erhaltung<br />

des lokalen Wegenetzes. Diese Aufgabe<br />

erfordert einerseits teils massive Investitionen<br />

für die Herstellung und andererseits<br />

einen enormen Betriebs- und Erhaltungsaufwand.<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hat<br />

ein Modell entwickelt, um qualitativ<br />

hochwertige Infrastruktur herzustellen,<br />

zu erhalten und zu betreiben. Den jeweilig<br />

vorgegebenen Rahmenbedingungen<br />

entsprechend können unterschiedliche<br />

Leistungsteile implementiert<br />

und der Umfang mit weiteren technischen<br />

Partnern bedarfsgerecht abgedeckt<br />

werden. Um eine optimale Aufgabenabdeckung<br />

zu erreichen, ist es vorteilhaft,<br />

gleichartige Leistungen wie technische<br />

und betriebliche Instandhaltung<br />

zu übertragen. Zur Erreichung der optimalen<br />

Leistungsabdeckung werden die<br />

lokalen Betriebe eingebunden. Durch<br />

den im Einvernehmen mit der Gemeinde<br />

erstellten Masterplan werden die erforderlichen<br />

Maßnahmen festgelegt und<br />

eine kalkulierbare Grundlage für die Vertragslaufzeit<br />

geschaffen.<br />

Ausgliederung<br />

als Chance<br />

Die Wirtschaftskrise und ihre negativen Folgen werden<br />

uns in der tagtäglichen medialen Berichterstattung vor<br />

Augen geführt. Die Mindereinnahmen werden wohl oder<br />

übel zu steigenden Defiziten führen, denen entgegengewirkt<br />

werden muss. Doch die Möglichkeiten sind beschränkt<br />

und es gilt die vorhandenen Ressourcen noch effizienter als bisher einzusetzen.<br />

Gerade jetzt rücken kommunale Ausgliederungsmodelle als Alternative zu den herkömmlichen<br />

Finanzierungsmodellen in den Fokus. Ausgliederungen schaffen budgetwirksame<br />

Einnahmen bei gleichzeitiger steuerlicher Optimierung. Zudem gibt es eine Reihe von<br />

Dienstleistungen (Immobilienbewirtschaftung etc.), die uns Kommunen unter die Arme<br />

greifen. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, wohin sich die österreichischen<br />

Gemeinden entwickeln. Und es kann nur von Vorteil sein, die vorhandenen Strukturen zu<br />

erneuern und eine moderne und nachhaltige Gemeindeverwaltung zu schaffen.<br />

MAG. KARL SCHLÖGL<br />

BÜRGERMEISTER DER STADTGEMEINDE PURKERSDORF<br />

BUNDESMINISTER A. D.<br />

Öffentliche Beleuchtung<br />

Die Beleuchtung vieler Kommunen ist<br />

bereits in die Jahre gekommen und entspricht<br />

nicht mehr dem heutigen Stand<br />

der Technik. Neben den hohen Energieund<br />

Wartungskosten hat dies auch Auswirkungen<br />

auf die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer<br />

und Bürger sowie die<br />

Ästhetik der kommunalen Straßen. Der<br />

Umstieg auf moderne, effizientere<br />

Leuchtmittel, ein ausgereiftes Beleuchtungskonzept<br />

und eine intelligente<br />

Steuerung vervollständigen die Gesamtlösung<br />

und helfen, die Energiekosten zu<br />

senken. Außerdem wird ein Finanzierungskonzept<br />

angeboten, welches den<br />

Bedürfnissen der Gemeinde angepasst<br />

wird. Die Erneuerung der Straßenbeleuchtung<br />

in einem ganzheitlichen Ansatz<br />

steigert die Qualität der Anlage und<br />

bringt Kosteneinsparungen mit sich.<br />

Foto: Yit Austria<br />

Energieeffizientes Bauen<br />

und Sanieren (EEBS)<br />

Das Modell Energieeffizientes Bauen<br />

und Sanieren ist aus dem Contracting<br />

entstanden, wobei hier nicht nur sich<br />

selbstrechnende Investitionen getätigt<br />

Ausgereiftes Beleuchtungskonzept mit<br />

intelligenter Steuerung: Aschbach an der Steyr.<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2009 17


coverstory<br />

Gmünd hat für den Umbau der beiden<br />

Hauptschulen eine ressourcenschonende und<br />

energieeffiziente Projektumsetzung gewählt.<br />

Factbox Maastricht<br />

Foto: Stadtgemiende Gmünd<br />

Öffentliche Leistungen im Rahmen von Ausgliederungen oder marktbestimmten Tätigkeiten<br />

werden im Zuge der Maastricht-Ergebnisermittlung aus heutiger Sicht dem privaten Sektor<br />

zugeordnet, wenn sie folgende vier Kriterien erfüllen:<br />

ÿ Kostendeckungsgrad über 50 %<br />

ÿ eigene Rechnungsführung<br />

ÿ Entscheidungsfreiheit in der Ausübung der Hauptfunktionen<br />

ÿ Agieren am Markt, d. h. es handelt sich nicht um einen Hilfsbetrieb der Gemeinde.<br />

Bei ausgegliederten Rechtsträgern sind allerdings die von der Kommune zu entrichtenden<br />

laufenden Zuschüsse, Entgelte, Kostenübernahmen und Verlustabdeckungen sowie<br />

etwaige Erlöse und Gewinnentnahmen, die im Rechnungsabschluss der Gemeinde erfasst<br />

werden, Maastricht-relevant. Diese erhöhen oder vermindern das Maastricht-Ergebnis der<br />

jeweiligen Gemeinde.<br />

Kostenzuschüsse, welche „Investitions- und Tilgungszuschüsse zwischen Unternehmungen<br />

und marktbestimmten Betrieben der Gemeinde und der Gemeinde“ darstellen, führen<br />

zu einer Maastricht-neutralen Erfassung.<br />

Gewinnentnahmen als „Ablieferungen von nettoveranschlagten Unternehmen“ bewirken<br />

eine Erhöhung des Maastricht-Ergebnisses im Ausmaß der Gewinnentnahme. Werden<br />

allerdings Leistungen ausgegliedert, die bis dato zu Überschüssen geführt haben, so kann<br />

sich die Ausgliederung – sofern diese Überschüsse nicht an die Gemeinde abgeführt bzw.<br />

abgeliefert werden – negativ auf das Jahresergebnis der Gemeinde und somit auf das<br />

Maastricht-Ergebnis auswirken. Werden von der Gemeinde Darlehen für die ausgegliederten<br />

Betriebe aufgenommen (Schuldner = die Gemeinde), so erhöhen diesbezügliche<br />

Schuldenstände auch den Maastricht-Schuldenstand (ausgenommen bei marktbestimmter<br />

Tätigkeit). Eine Haftungsübernahme für einen ausgegliederten Rechtsträger oder einen<br />

fremden Dritten erhöht allerdings den Maastricht-Schuldenstand der Gemeinde nicht.<br />

Ausgliederungen beeinflussen das Maastricht-Ergebnis dann positiv, wenn die ausgegliederte<br />

Leistung effizienter und somit nachhaltig kostengünstiger erbracht werden kann.<br />

Zu beachten ist in diesem Zusammenhang jedoch auch, dass – analog zu den obigen Aussagen<br />

und Wirkungen der Fremdvergabe von Leistungen – bei der Prüfung der Vorteilhaftigkeit<br />

jedenfalls auch der verbleibende Fixkostenblock auf Gemeindeseite mitberücksichtigt<br />

wird.<br />

werden, sondern auch umfassende Sanierungen<br />

möglich gemacht werden.<br />

Ein Beispiel aus der Praxis liefert<br />

Gmünd: Die niederösterreichische<br />

Stadtgemeinde hat für den Umbau der<br />

beiden Hauptschulen eine ressourcenschonende<br />

und energieeffiziente Projektumsetzung<br />

gewählt. Im Zuge des öffentlichen<br />

Vergabeverfahrens nach dem<br />

BVergG, bei dem neben den Gesamtinvestitionskosten<br />

auch der zukünftige<br />

Energieverbrauch und der anzubietende<br />

Finanzierungszinssatz als Vergabekriterium<br />

herangezogen wurden, ist <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

für die Totalunternehmerleistung<br />

als Bestbieter ermittelt worden.<br />

Für die technische Abwicklung und die<br />

Einhaltung der garantierten Energieverbrauchswerte<br />

zeichnete die Firma WRS<br />

energie & unternehmenslösungen <strong>GmbH</strong><br />

verantwortlich.<br />

Die zahlreichen Vorteile des Produktes<br />

Energieeffizientes Bauen und Sanieren<br />

haben die Stadtgemeinde Gmünd<br />

überzeugt: Fixpreisgarantie, vertraglich<br />

garantierter Energieverbrauch, minimaler<br />

Eigenaufwand, regionale Wertschöpfung<br />

und Energiecontrolling für<br />

die nachhaltige Reduktion der Gesamtkosten.<br />

Im Konkreten wurde eine Energieeinsparung<br />

von 103.293 kWh/Jahr vertraglich<br />

garantiert, also stolze 63 %.<br />

Dies entspricht einer Einsparung von<br />

EUR 403.160 in zwanzig Jahren. Damit<br />

kann langfristig eine deutliche Kosteneinsparung<br />

und eine wesentliche ökologische<br />

Verbesserung sichergestellt werden.<br />

Durch die Umsetzung der durchzuführenden<br />

Arbeiten mit vorwiegend<br />

regionalen Unternehmen konnte die<br />

Wertschöpfung in der Region sichergestellt<br />

und ein Optimum an Effizienz erreicht<br />

werden.<br />

Lebenszyklusmodelle<br />

Übergreifend zu den produktspezifischen<br />

Anwendungsbereichen besteht<br />

bei öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen,<br />

die besonders komplex und umfangreich<br />

zu betreuen und betreiben<br />

sind, die Möglichkeit, die Planung, Errichtung,<br />

Finanzierung und den Betrieb<br />

samt Energieoptimierung durch einen<br />

Partner abzuwickeln. Ziel ist es, die Kosten<br />

über den gesamten Lebenszyklus<br />

des Gebäudes oder der Anlage – unter<br />

Berücksichtigung der Funktionalität und<br />

Energieeffizienz – zu optimieren. Die Erreichung<br />

einer besseren Qualität kann<br />

dabei durchaus mit höheren Anschaffungskosten<br />

verbunden sein, die dann<br />

durch zusätzliche Einsparungen im Betrieb<br />

die Gesamtrentabilität erhöhen. Da<br />

die Gesamtverantwortung und somit die<br />

Risiken in einer Hand liegen, ist es Aufgabe<br />

des privaten Partners, die definierten<br />

Leistungen zu den vereinbarten Kosten<br />

so effizient wie möglich abzuwickeln.<br />

18 Leas•mich


meinung<br />

Zusätzlich ist für den öffentlichen Auftraggeber<br />

gewährleistet, dass durch die<br />

fixierten Zahlungsbedingungen das Gebäude<br />

wie vereinbart in einem hohen<br />

Standard zur Verfügung steht. Dieser<br />

Ansatz wurde beispielsweise bei der FH<br />

St. Pölten und der Strahlentherapie<br />

Krems erfolgreich umgesetzt.<br />

Beratung und Analyse von Ökoenergie-<br />

und Infrastrukturprojekten<br />

Jede Form der Investition hat wirtschaftliche<br />

Auswirkungen, die im Vorfeld geprüft<br />

und bestmöglich definiert werden<br />

müssen. Die kommunalen Aufgaben<br />

sind so vielseitig, dass kaum alle Bereiche<br />

abgedeckt werden können: Modellgestaltung,<br />

Förderungen, kaufmännische<br />

Betrachtung usw. Auf Grund langjähriger<br />

Erfahrung im Bereich der Projektentwicklung<br />

liefert <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

dabei eine nachvollziehbare Basis zur<br />

nachhaltigen Entscheidungsfindung und<br />

gewährleistet eine unabhängige kompetente,<br />

externe Projektbeurteilung.<br />

Baulandreservemodell<br />

Gemeindegebiete sind einer ständigen<br />

Veränderung unterworfen. Sei es durch<br />

den privaten, gemeinnützigen und öffentlichen<br />

Wohnungsbau oder auch<br />

durch die Veränderung der Betriebsstruktur<br />

der Unternehmen in der Kommune.<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hat zur Schaffung<br />

solcher Baulandreserven ein Modell entwickelt,<br />

das es der Gemeinde ermöglicht,<br />

den (zukünftigen) Gemeindebürgern<br />

und gewerblichen Betrieben jene<br />

Flächen zur Verfügung zu stellen, die<br />

sie benötigen, ohne das Gemeindebudget<br />

zu belasten.ı<br />

DR. EDGAR HAUER<br />

Leiter Vertriebssteuerung<br />

Kommunalgeschäft in der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

CHRISTOPH BAUDER<br />

Projektbetreuer Betreiberund<br />

Ökoenergieprojekte<br />

in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

Elektromobilität<br />

ist die Zukunft<br />

MAG. PETER ENGERT<br />

Sprecher der<br />

Geschäftsführung der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

Vor dem Hintergrund steigender Umweltbelastung, Knappheit fossiler Ressourcen<br />

und langfristig steigender Treibstoffpreise hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

gemeinsam mit den Partnern Salzburg AG und The Advisory House kürzlich die<br />

überregional agierende Dachgesellschaft „The Mobility House“ gegründet.<br />

Diese bietet nun lokalen Betreibern wie zum Beispiel Energieversorgungsunternehmen,<br />

Städten oder Gemeinden Bausteine zum Aufbau eines eigenen<br />

Angebotes von Elektro-Mobilitätsprodukten. Über Regionen hinweg bietet<br />

„The Mobility House“ Dienstleistungen – von der Geschäftsmodellierung über<br />

Produkt- und Vertragsentwicklung bis hin zur Abrechnung. Auf diese Weise können<br />

sich lokale Betreiber bereits heute vergleichsweise schnell und einfach im<br />

Markt für Elektromobilität positionieren.<br />

Unsere Vision ist es, den Menschen das Thema Elektromobilität näherzubringen.<br />

„The Mobility House“ bietet regionalen Partnern in der Aufbauphase<br />

ein maßgeschneidertes Startpaket inklusive Geschäftsmodell und Mobilitätsproduktkatalog.<br />

Im operativen Betrieb unterstützt „The Mobility House“ seine<br />

Partner je nach Bedarf in der Vertragsabwicklung, beim Betrieb der Ladeinfrastruktur<br />

und bei der Beschaffung der Fahrzeuge. So bietet unser Ansatz auf<br />

der einen Seite lokalen Partnern den einfachen, schnellen und effizienten<br />

Aufbau eines Elektromobilitätsangebots, auf der anderen Seite Endkunden den<br />

einfachen und günstigen Zugang zu innovativen und erprobten Elektromobilitätsprodukten.<br />

In einer ersten Phase werden den Kunden Zweiräder – wie zum Beispiel<br />

Fahrräder, Segways, Mountainbikes, Bikeboards und Elektro-Scooter – über ein<br />

Mietmodell inklusive Ladestation, Infrastruktur und Versicherung zu monatlich<br />

attraktiven Preisen angeboten. Dadurch soll den Kunden die Scheu vor der<br />

Elektromobilität und vor den derzeit noch relativ hohen Anschaffungskosten der<br />

Geräte genommen werden. Alle angebotenen Geräte sind intern bereits erprobt<br />

und durchlaufen darüber hinaus ein Testverfahren des ÖAMTC. Elektroautos<br />

werden erst dann ins Angebot aufgenommen, wenn seitens der Industrie ausgereifte<br />

und für die Kunden problemlose Fahrzeuge zur Verfügung stehen. In<br />

diesem Zusammenhang erwarten wir, dass bereits Ende 2010 bzw. Anfang<br />

2011 die ersten publikumstauglichen und durchdachten Elektroautos angeboten<br />

werden.<br />

Ziel ist es, eine einheitliche Lösung, individuell auf die jeweiligen Zielkunden<br />

abgestimmt, gemeinsam mit österreichischen Energieversorgungsunternehmen<br />

umzusetzen. D. h., egal wo Strom getankt wird, soll es nur eine einzige<br />

Rechnung von einem Anbieter geben. Letztendlich sind wir überzeugt davon,<br />

dass der Elektromobilität die Zukunft gehören wird.<br />

Foto: Kurt Keinrath<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2009 19


eportage<br />

Flottenmanagement à la carte<br />

Mit dem neuen Dienstleistungspaket „Flexifleet“ kann jeder Fuhrpark<br />

tagesaktuellen Anforderungen und Aufträgen angepasst werden.<br />

Anruf genügt, und das gewünschte<br />

Auto kommt zu Ihnen.<br />

Fotos: Bruckner Kfz-Technik<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-Fuhrparkkunden<br />

steht seit Sommer eine neue Zusatzdienstleistung<br />

zur Verfügung. „Flexifleet“<br />

bietet jedem Unternehmen die Möglichkeit,<br />

den Firmenfuhrpark entsprechend<br />

der Auftragslage flexibel und individuell<br />

anzupassen. Dabei kann der Kunde aus<br />

einer Stunden-, Tages-, Wochen- und/<br />

oder Monatsnutzung wählen und so auf<br />

wechselnde Mobilitätsanforderungen<br />

rasch reagieren.<br />

Die Abwicklung ist denkbar einfach:<br />

Das gewünschte Fahrzeug wird einfach<br />

über die Fuhrparkzentrale der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

telefonisch gebucht, die ab<br />

diesem Zeitpunkt auch die gesamte Organisation<br />

übernimmt. Dazu zählt auch<br />

die zeitgerechte Zustellung des Fahrzeugs<br />

an die Kundenadresse.<br />

Dieser Zustellservice wird österreichweit<br />

angeboten. Lediglich im Falle einer<br />

Stundennutzung ist das Kfz in einer der<br />

IM PORTRAIT<br />

Fuhrparkmanagement-Partner<br />

Bruckner Kfz-Technik<br />

Nicht nur Privatkunden wissen die Qualität des Salzburger<br />

Familienbetriebs zu schätzen, auch Fuhrparkkunden werden<br />

ab Ende Oktober am neuen Standort Wals-Siezenheim mit<br />

attraktiven Angeboten überzeugt.<br />

Für die Traditionswerkstätte Bruckner Kfz-Technik begann 1993 mit der Übernahme durch Arthur Bruckner<br />

ein neues Zeitalter. Aus der damaligen Vier-Mann-Lackierwerkstätte ist eine markenunabhängige Full-<br />

Service-Werkstätte mit 28 Mitarbeitern, neuen Geschäftsbereichen wie der Oldie- und Dellenklinik und zwei<br />

Standorten geworden. In der Salzburger Werkstatt werden Fahrzeuge bis 3,5 t aller Marken und Baujahre<br />

repariert. „Bislang waren alle Kompetenzen Motor, Karosserie und Lack in unserem Stammsitz in Salzburg-<br />

Maxglan gebündelt“, erläutert Geschäftsführer und Eigentümer Arthur Bruckner. Der neue und zweite Standort<br />

in Wals-Siezenheim richtet sich neben Besitzern von Privatfahrzeugen insbesondere an Fahrer von Fuhrparkwägen.<br />

Schließlich ist Bruckner Kfz-Technik im Bundesland Salzburg auch Partnerwerkstätte österreichischer<br />

Fuhrparkmanagement-Unternehmen wie der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. Das moderne Gebäude wird<br />

Ende Oktober 2009 eröffnet und verfügt auf 1.000 m² über den neuesten Stand der Technik. Es besticht vor<br />

allem durch seine gute infrastrukturelle Lage an der Autobahn und der Nähe zum Flughafen.<br />

nächstgelegenen Parkgaragen/Partnerbetriebe<br />

abzuholen. <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

bietet dem Fuhrparkkunden maximale<br />

Flexibilität und individuellen Service, indem<br />

dieser aus sämtlichen Fahrzeugtypen<br />

– vom Kleinwagen, Mittelklasse,<br />

Kombi, Minivan, Klein-Lkw bis hin zum<br />

Fun-Car – wählen kann.<br />

Mit dem „Flotten-Pay per Use-Modell“<br />

können Unternehmen kurzfristig etwaige<br />

Spitzen abdecken sowie außerplanmäßige<br />

Aufträge ausführen. So<br />

kann beispielsweise ein Unternehmen,<br />

das nur für sporadische Aufträge einen<br />

Klein-Lkw zur Abwicklung seiner Aufträge<br />

braucht, diese mit einem Kastenwagen<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-Mietflotte<br />

erledigen. Die Abrechnung erfolgt monatlich<br />

und umfasst lediglich die Mietdauer.<br />

Das ist in jedem Fall rentabler, als<br />

in einen eigenen Lkw zu investieren.<br />

Das Fahrzeug hätte enorme Stehzeiten,<br />

zudem verliert es monatlich an Wert und<br />

hätte dafür auch noch Firmenkapital gebunden.<br />

Die Vorteile des „Flexifleet-Pakets“:<br />

ÿ Eine CO 2 -optimierte Leihwagenflotte;<br />

ÿ maximales Angebot an Fahrzeugtypen:<br />

vom Kleinwagen bis zum Lkw;<br />

ÿ flexible Nutzung, z. B. zur Warenauslieferung,<br />

für Übersiedlungen, Abholungen,<br />

ebenso wie für kurzfristige<br />

Dienstreisen und zur Mitarbeitermotivation;<br />

ÿ Haus-zu-Haus-Zustellung: das gewünschte<br />

Fahrzeug wird österreichweit<br />

an die Firmenadresse oder an<br />

die Privatadresse des Fahrers zugestellt;<br />

ÿ besonders günstige Konditionen.<br />

Näheres zum Flottenmanagement der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> unter: 01 716 01-8090.<br />

20 Leas•mich


<strong>Raiffeisen</strong> Burgenland <strong>Leasing</strong><br />

Die neue Landesleasinggesellschaft soll künftig das großvolumige<br />

Geschäft im Mobilien- und Immobilien-<strong>Leasing</strong>bereich abwickeln.<br />

Foto: <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Burgenland<br />

Irene Hrdlicka-Hakel hat mit<br />

GD-Stv. Leopold Buchmayer<br />

zahlreiche gemeinsame<br />

Projekte abgewickelt.<br />

Friedrich Nikolaus (kleines<br />

Bild) hat mit Anfang<br />

September die Agenden<br />

Buchmayers übernommen.<br />

Auf wessen Initiative und aus welchen<br />

Überlegungen heraus kam es<br />

zur Gründung der „<strong>Raiffeisen</strong> Burgenland<br />

<strong>Leasing</strong>“?<br />

Die Initiative ging gleichermaßen von<br />

beiden Häusern aus. Denn durch die<br />

Gründung hat die RLB Burgenland<br />

den Vorteil, einerseits durch die höhere<br />

Ergebnisbeteiligung am großvolumigen<br />

Geschäft verstärkt mitpartizipieren<br />

zu können und andererseits<br />

stärker auf die Risikopolitik und die<br />

Konditionengestaltung bei den Kunden<br />

der RLB Burgenland Einfluss nehmen<br />

zu können.<br />

Die Intention der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

ist es, sich so den Zugang zu marktkonformen<br />

Refinanzierungsmitteln für<br />

ihre Kunden zu sichern. Darüber hinaus<br />

wird von nun an gemeinsam das<br />

Produkt <strong>Leasing</strong> regional verstärkt positioniert,<br />

um den Marktanteil entsprechend<br />

auszubauen.<br />

Seit 29. 7. 2009 gibt es auch in Eisenstadt<br />

eine eigene Landesleasinggesellschaft.<br />

Das Burgenland ist somit das<br />

dritte Bundesland nach Salzburg und<br />

Steiermark, das sich für die Gründung<br />

einer eigenen Landesleasinggesellschaft<br />

entschieden hat. An der <strong>Raiffeisen</strong> Burgenland<br />

<strong>Leasing</strong> hält die RLB Burgenland<br />

49 %, die RBE Holding 32 % und<br />

die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 19 %. Aufgabe<br />

der neuen Gesellschaft ist die Abwicklung<br />

von Mobilien- und Immobilien-<strong>Leasing</strong>geschäften<br />

jenseits eines Anschaffungswertes<br />

von EUR 100.000,–. Liegt<br />

die Summe darunter, werden die Verträge<br />

wie bisher über die Standardgesellschaften<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> abgewickelt.<br />

Die Geschäftsführung der Gesellschaft<br />

besteht aus zwei Personen:<br />

Irene Hrdlicka-Hakel von der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> und den erst vor kurzem in den<br />

RLB-Vorstand berufenen Friedrich Nikolaus,<br />

an den der vormalige Geschäftsführer<br />

Leopold Buchmayer das Szepter<br />

übergab.<br />

Denn nach fast 45 Jahren bei <strong>Raiffeisen</strong><br />

beendete Buchmayer mit 1. September<br />

2009 seine Tätigkeit als Vorstand<br />

der RLB Burgenland. Als langjähriger<br />

Manager in höchsten Führungspositionen<br />

hat er die burgenländische Bankenszene<br />

nachhaltig geprägt. Buchmayer<br />

wird auch in nächster Zukunft<br />

<strong>Raiffeisen</strong> und der Wirtschaft seines<br />

Bundeslandes in verschiedenen Funktionen<br />

erhalten bleiben und damit seine<br />

umfangreiche Erfahrung zur Verfügung<br />

stellen. Nachdem er in seiner langjährigen<br />

Funktion als Beiratsmitglied der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> die Gründung der<br />

neuen Gesellschaft aktiv vorantrieb, bat<br />

ihn Leas•mich um ein kurzes Statement.<br />

Sie sind seit kurzem im Ruhestand.<br />

Was würden Sie Ihrem Nachfolger<br />

mit auf dem Weg geben?<br />

Nachdem es sich bei meinem Nachfolger<br />

um einen erfahrenen Manager<br />

handelt, der das Bankengeschäft von<br />

der Pike auf gelernt hat, glaube ich<br />

nicht, dass es nötig ist, ihm viele Ratschläge<br />

zu geben. Ich wünsche ihm<br />

jedoch, dass er ebenso viel Freude<br />

und Erfüllung in der Bewältigung dieser<br />

Aufgabe findet wie ich. Außerdem<br />

ist der Zubau des <strong>Raiffeisen</strong> Finanz<br />

Centers bald abgeschlossen, ein<br />

wichtiger Meilenstein für <strong>Raiffeisen</strong> im<br />

Burgenland. Übrigens ein Vorzeigeprojekt,<br />

bei dem die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> nicht nur die Finanzierung,<br />

sondern auch das Projektmanagement<br />

übernommen hat.<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2009 21


eportage<br />

Mit Kooperation<br />

zum Erfolg<br />

Jede (Geschäfts-)Partnerschaft sollte<br />

im Idealfall für alle Beteiligten zu einer<br />

Win-Win-Situation führen. Doch selten<br />

trifft dies so uneingeschränkt zu wie<br />

bei einer <strong>Leasing</strong>-Absatzkooperation.<br />

Dieser Vertriebsweg beinhaltet eine<br />

enge Kooperation zwischen einem Hersteller<br />

(Lieferanten) bzw. einem Vermittler<br />

und der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. Konkret<br />

erhält der Endkunde des Herstellers zu<br />

jedem Produkt auch gleich ein entsprechendes<br />

<strong>Leasing</strong>angebot. Eine Absatzpartnerkooperation<br />

ermöglicht die Erschließung<br />

neuer Kundengruppen, die<br />

auf herkömmlichen Vertriebswegen<br />

nicht erreicht werden können. Das von<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> schon vor vielen<br />

Jahren entwickelte Modell hat die Möglichkeiten<br />

bei der Geschäftsanbahnung<br />

deutlich erweitert.<br />

Auf den scharfen Wettbewerb, der in<br />

diesem Bereich mittlerweile herrscht,<br />

reagierte die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit immer<br />

innovativeren Produktentwicklungen.<br />

So wurden etwa Treuhandlösungen<br />

entwickelt, die es dem Kooperationspartner<br />

ermöglicht, beim Endkunden<br />

als <strong>Leasing</strong>gesellschaft aufzutreten, obwohl<br />

die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> im Hintergrund<br />

der risikotragende Financier<br />

bleibt.<br />

Eine weniger komplexe Form der Zusammenarbeit<br />

beruht auf dem Sale-andlease-back-Prinzip.<br />

In diesem Fall verkaufen<br />

Hersteller das neue <strong>Leasing</strong>objekt<br />

an die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> und leasen<br />

es gleichzeitig zurück. In weiterer Folge<br />

können die Hersteller dann das Gerät an<br />

ihre Endkunden vermieten. Der Vorteil<br />

für die Kooperationspartner: Sie erlösen<br />

sofort den gesamten Kaufpreis und müssen<br />

nicht erst auf das Einlangen der monatlichen<br />

Mietraten warten. Das erhöht<br />

den Cash-flow und schafft Spielraum.<br />

Darüber hinaus ermöglichen individuell<br />

entwickelte IT-Lösungen, die Kernsysteme<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit jenen<br />

der Kooperationspartner zu verschränken.<br />

Damit wird der Aufwand<br />

beim Datenaustausch und für die Administrierung<br />

deutlich reduziert. Dieser Ansatz<br />

zeigt die hohe Serviceorientierung<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> und ihr Bestreben,<br />

die Zusammenarbeit auf eine lange<br />

Dauer anzulegen.<br />

Die Vorteile für die Endkunden des<br />

Herstellers liegen auf der Hand:<br />

ÿ Eigenkapital bzw. die Kreditlinien werden<br />

geschont<br />

ÿ Bilanzkennzahlen werden nicht belastet<br />

ÿ Cash-flow wird nicht vermindert und<br />

bleibt frei verfügbar<br />

ÿ <strong>Leasing</strong>- bzw. Mietentscheidungen<br />

bedürfen oftmals keiner solch umfangreichen<br />

internen Bewilligungsmaßnahmen<br />

wie Kaufentscheidungen<br />

Die Vorteile für die Hersteller als Kooperationspartner<br />

sind ebenso überzeugend:<br />

ÿ Steigerung des Absatzes, da Kaufentscheidungen<br />

oftmals zögerlicher<br />

getroffen werden als Miet- bzw. <strong>Leasing</strong>entscheidungen<br />

ÿ Möglichkeit, dem Endkunden auch<br />

eine nutzungsorientierte Variante anbieten<br />

zu können<br />

ÿ Zukünftige Schonung der eigenen Kreditlinien,<br />

falls schon heute eigenbasiert<br />

Mietmodelle angeboten werden<br />

Viele Kunden setzen auf eine Absatzpartnerschaft<br />

mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />

Was nun folgt, ist nur ein kleiner Auszug<br />

aus einer langen Liste.<br />

Lagerhaus Technik-Center <strong>GmbH</strong> &<br />

Co KG, das mit seinen sieben eigenen<br />

Standorten und österreichweit mit allen<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Lagerhäusern als größter<br />

Landmaschinenhändler in Österreich die<br />

innovativen Finanzierungsmodelle für<br />

Land- und Kommunalmaschinen sehr<br />

zu schätzen weiß.<br />

Top-Hersteller im Bereich der Printing-,<br />

Kopiermaschinen- und des Dokument-Managements<br />

wie Océ – Österreich<br />

Gesellschaft m.b.H oder RICOH<br />

AUSTRIA <strong>GmbH</strong> sind beide langjährige<br />

und geschätzte Kooperationspartner der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />

Auch medizintechnische Unternehmen<br />

wie die EasyMed finance.marketing.gmbh<br />

oder PLURADENT AUSTRIA<br />

<strong>GmbH</strong> nutzen die Kompetenz und Innovationskraft<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>,<br />

die auch mit anderen namhaften Anbietern<br />

medizintechnischer Klein- und<br />

Großgeräte zusammenarbeitet – und<br />

selbst Komplettausstattungen von Krankenhäusern<br />

finanziert.<br />

22 Leas•mich


VOLLMER Austria <strong>GmbH</strong>, die Spezialisten<br />

für Schärf- und Erodiermaschinen,<br />

und die Firma SCHIRNHOFER<br />

Werkzeugmaschinen & Werkzeuge<br />

<strong>GmbH</strong> sind ebenfalls Absatzkooperationspartner<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, die<br />

im Bereich der Metall- und Holzverarbeitung<br />

nach wie vor ein Wachstumssegment<br />

mit Zukunft sieht.<br />

In den traditionellen Absatzpartner-<br />

Segmenten gibt es Kooperationen mit<br />

Herstellern von Nutzfahrzeugen, Lkw-<br />

Aufbauten (Anhänger- und Trailerproduzenten)<br />

und Baumaschinen. Hier kann<br />

man bei Partnern und Endkunden mit innovativen<br />

Finanzierungslösungen punkten.<br />

Intelligente Bündelprodukte – wie<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> „Truck All Inclusive“<br />

Vom klassischen Traktor bis zum<br />

hippen urbanen Fortbewegungsmittel<br />

Segway: Absatzkooperationen ergänzen<br />

die traditionellen Vertriebswege und<br />

bringen allen Partnern Vorteile.<br />

oder <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> „Mobilien All Inclusive“<br />

– bieten dem Endkunden einen<br />

echten Zusatznutzen, der über die herkömmliche<br />

Finanzierung weit hinausgeht.<br />

Innovationskraft und ein Gespür für<br />

Zukunftstrends sind im Absatzfinanzierungsgeschäft<br />

alles entscheidende Faktoren.<br />

Dementsprechend frühzeitig<br />

wurde so auch dem Trend der Elektro-<br />

Mobilität Rechnung getragen. Seit zwei<br />

Jahren kooperiert die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

inzwischen eng mit der Firma Urban<br />

Mobility Authorized SEGWAY Distributor<br />

<strong>GmbH</strong>, dem Generalimporteur für<br />

Segways. Der Segway Personal Transporter<br />

war das erste zweirädrige selbstbalancierende,<br />

elektrische Fahrzeug. Ein<br />

100%ig CO 2 -neutrales und klimaschonendes<br />

Fortbewegungsmittel – mit<br />

Spaßfaktor dazu.<br />

Weiters zählt seit 2009 die Firma elmove<br />

AG, mit ihrem in der Schweiz entwickelten,<br />

elektrobetriebenen „E-bikeboard“,<br />

zu unserem auserwählten Partnerkreis.<br />

Im Sinne der Förderung und<br />

Forcierung der <strong>Raiffeisen</strong> Klimaschutz-<br />

Initiative wurde die Zusammenarbeit mit<br />

innovativen „umweltfreundlichen“ Firmen<br />

forciert. Dazu zählt unter anderem<br />

das Unternehmen Baumot <strong>GmbH</strong>, das<br />

Nutzfahrzeuge, Baumaschinen und<br />

Busse mit Russpartikelfiltern nachrüstet.<br />

Die Feinstaub-Thematik und ein Luftreinhaltegesetz<br />

mit eigenen Umweltzonen<br />

(wie in vielen angrenzenden Ländern<br />

bereits Realität) wird auch bei uns<br />

bald ein aktuelles Thema sein.<br />

Die Firma bioltec evolv-ram <strong>GmbH</strong><br />

aus Regensburg entwickelte ein völlig<br />

neues Motormanagement-System für<br />

Lkw. Erstmals ist es damit möglich, dass<br />

Lkw mit bis zu 100 % biogenen Kraftstoffen<br />

(Tierfett) betrieben werden<br />

können. Damit ist man CO 2 -neutral und<br />

klimaschonend unterwegs. Darüber<br />

hinaus können die Kunden mit diesem<br />

System signifikante Treibstoffkosten einsparen.<br />

Zahlreiche weitere Absatz-Finanzierungsvarianten<br />

vervollständigen die Produktpalette,<br />

die alle einem Ziel dienen:<br />

eine dreifache Win-Win-Situation zwischen<br />

Kunde, Hersteller und <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> umzusetzen.ı<br />

KONTAKT:<br />

MAG. (FH) ALEXANDER<br />

HARTNER, MBA<br />

Leiter Produktmanagement,<br />

Absatzkooperationen<br />

& Assetmanagement<br />

Tel. 01 716 01-8083<br />

MAG. JOSEF<br />

FLEISCHHACKER<br />

Stv. Leiter<br />

Absatzkooperationen<br />

Tel. 01 716 01-8161<br />

MESSEREIGEN: Bereits zum vierten Mal fand vom 26. bis 28. Mai 2009 die<br />

Fachmesse für Gewerbe- und Industrie-Immobilien mit Fokus Länder der CEE/SEE-Regionen<br />

(Zentral-, Südost- und Osteuropa) im Wiener Messezentrum statt. Rund 240 Aussteller<br />

präsentierten ihre Projekte. Damit wurde quantitativ das Niveau von 2007 erreicht –<br />

und das trotz der veränderten Rahmenbedingungen nach den Marktbereinigungen in einigen<br />

Immobilienmärkten. Auch die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> war mit einem Messestand vertreten,<br />

wo man sich über den großen Andrang interessierter Besucher freute. Am 2. Messetag<br />

wurde zur Weinverkostung und italienischen Antipasti eingeladen. Wer wollte, konnte<br />

ein Segway testen.<br />

Ebenfalls im Mai fand der 59. Österreichische Städtetag in Bruck an der Mur statt. Die drei<br />

Veranstaltungsorte Bruck, Kapfenberg und Leoben luden zum Meinungsaustausch in die<br />

Region Hochsteiermark, und auch hier war die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit einem Messestand<br />

präsent. Neben einer Probefahrt mit dem Segway lockte die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit heimischen<br />

Weinen, Biosaft, Kürbiskernbrot und steirischem Vulcano-Schinken auch zwei sehr prominente Besucher der Messe an ihren Stand:<br />

Bundespräsident Dr. Heinz Fischer (siehe Foto) und Bürgermeister Dr. Michael Häupl haben sich persönlich von der Qualität des dargebotenen<br />

Weins überzeugt!<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2009 23


gewerbliche immobilien<br />

Kuren in Bestlage<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> kaufte das Dvorak Spa Hotel<br />

in Karlsbad und vermietet es wieder an den ehemaligen<br />

Eigentümer Warimpex-Gruppe zurück.<br />

Foto: Dvorak Spa Hotel<br />

Karlsbad liegt mit seinen 52.000 Einwohnern<br />

im Westen der Tschechischen<br />

Republik, etwa 125 km von Prag entfernt.<br />

Der „Weltruf“ Karlsbads beruht in<br />

erster Linie auf seinen einzigartigen Mineralquellen.<br />

Die zwölf heilenden Quellen,<br />

die mit einer Temperatur von 41 bis<br />

73 Grad Celsius aus einer Tiefe von 2 bis<br />

2,5 Kilometern entspringen, ließen den<br />

Ort bereits vor Jahrhunderten zu einem<br />

der bekanntesten Kurorte in Mitteleuropa<br />

werden. Im Stadtzentrum, in exklusiver<br />

Lage, befindet sich das 4-Sterne-<br />

Kur-Hotel Dvorak. Das Hotel wurde Ende<br />

des Jahres 2008 von der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

erworben und in weiterer Folge in<br />

Form einer Sale-and-lease-back-Konstruktion<br />

an den ehemaligen Eigentümer,<br />

dem Wiener Immobilienentwickler<br />

Warimpex, vermietet. Betrieben wird das<br />

Hotel wie schon in den Jahren davor<br />

von einem gemeinsamen Partner der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> und der Warimpex-<br />

Gruppe, der Vienna International Hotelmanagement<br />

AG; eine Konstellation übrigens,<br />

die sich schon beim Euro-<br />

Disneypark Paris sehr bewährt hat. Mit<br />

85 Prozent Auslastung während der<br />

letzten Jahre gehört das Kur-Hotel<br />

Dvorak zu den Cash-Cows der Immobiliengruppe.<br />

Das 4-Sterne-Hotel steht<br />

den Besuchern ganzjährig zur Verfügung<br />

und bietet in erster Linie für Kur-Besucher<br />

aus aller Welt eine komfortable<br />

Unterbringung. Das im Jahre 2005 und<br />

2006 renovierte Hotel verfügt über 126<br />

modern ausgestattete Zimmer und über<br />

einen Wellness-Bereich mit Sauna,<br />

Dampfbad, Hallenbad und Fitnessraum.<br />

Den Hotelgästen stehen eine Kosmetikabteilung,<br />

ein hauseigener Friseur und<br />

eine Klinik für ästhetische Medizin zur<br />

Verfügung. Grundlage für den Erwerb<br />

des Hotels Dvorak durch die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong> war eine Expertise des<br />

internationalen Immobiliengutachters<br />

CB Richard Ellis (CBRE), die für dieses<br />

Projekt sprach.ı<br />

Wagenkästen für Ungarn aus Szolnok<br />

Die Stadler Rail Group verfügt europaweit über zehn Standorte<br />

und ist Top-Player in den Marktsegmenten Regional-,<br />

S-Bahn- und Intercityverkehr sowie Straßenbahnen.<br />

In den letzten Jahren konnte Stadler Rail<br />

seine Marktposition in Zentral- und Osteuropa<br />

ausbauen. Die ungarischen Staatsbahnen<br />

(MÁV) haben bereits 60 FLIRT<br />

(Flinker Leichter Innovativer Regional<br />

Triebzug) gekauft. Die ersten 30 Züge sind<br />

schon seit längerer Zeit erfolgreich bei der<br />

S-Bahn Budapest in Betrieb. Das Unternehmen<br />

ist zuversichtlich, dass weitere<br />

Foto: Stadler Rail Group<br />

Aufträge folgen werden. Um diese Märkte<br />

mit lokaler Fertigung bedienen zu können,<br />

hat der Konzern entschieden, Produktionskapazitäten<br />

in der Region aufzubauen.<br />

Dabei fiel die Wahl auf Szolnok (Ungarn).<br />

Hier wurde ein Aluminiumschweißwerk<br />

aufgebaut und im vergangenen März feierlich<br />

in Betrieb genommen. Auf einer Fläche<br />

von 12.000 m 2 werden Wagenkästen<br />

aus Aluminium geschweißt und lackiert.<br />

Ein erster Ausbau des Werks wurde bereits<br />

gestartet und soll Ende Oktober<br />

fertiggestellt sein. Momentan verfügt das<br />

Werk über eine Kapazität von 60 Wagenkästen<br />

pro Jahr, 2010 beträgt diese mindestens<br />

120 Wagenkästen und kann auf<br />

200 erhöht werden. Neben der Produktion<br />

von Aluwagenkästen für den regionalen<br />

Markt liefert Stadler Szolnok auch an die<br />

deutsche Tochter Stadler Pankow, deren<br />

Bedarf bis dahin von Dritten gedeckt wird.<br />

Das Werk in Szolnok liefert zudem die Wagenkästen<br />

für das Montagewerk in Polen<br />

(Siedlce). Beim Aufbau von Szolnok handelt<br />

es sich also um ein Insourcing. Die<br />

Gesamtinvestitionskosten der von <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

finanzierten Immobilie<br />

(beide Bauteile) beliefen sich auf CHF<br />

16 Mio., die Laufzeit der <strong>Leasing</strong>finanzierung<br />

beträgt 20 Jahre mit anschließendem<br />

Eigentumsübergang des Objektes<br />

an den <strong>Leasing</strong>nehmer Stadler Szolnok.<br />

24 Leas•mich


Schulprojekt<br />

im Südburgenland<br />

Ein Projekt mit Vorbildwirkung<br />

im Bereich des Klimaschutzes<br />

wurde in Jennersdorf realisiert.<br />

Beim Spatenstich (v.l.n.r.): Mag. Miernicki (ecoplus), Mag. Engert (RL), LR Dr. Bohuslav<br />

(NÖ Landeregierung), LH Dr. Pröll (NÖ Landesregierung), Dr. J. F. Kwizda, Bgm. Schiessler<br />

(Gemeinde Leopoldsdorf), Vizebürgermeister H. R. Dominici (Gemeinde Leopoldsdorf),<br />

Dr. Shebl (Shebl & Partner), Mag. R. P. Kwizda, Dr. R. A. Kwizda, Mag. J. E. Kwizda.<br />

Spatenstichfeier<br />

bei Kwizda<br />

Auf einem über 50.000 m² großen Grundstück<br />

in Leopoldsdorf wird das modernste Pharmadienstleistungszentrum<br />

Österreichs errichtet.<br />

Foto: Kwizda<br />

Die Stadtgemeinde Jennersdorf legte bereits<br />

vor längerer Zeit ihr Augenmerk auf<br />

einen sparsamen Umgang mit Energie.<br />

So wurde in den letzten beiden Jahren<br />

die Sanierung der Hauptschule über das<br />

Produkt Energieeffizientes Bauen und<br />

Sanieren umgesetzt und nun zum Abschluss<br />

gebracht. Nach einem öffentlichen<br />

Vergabeverfahren wurde die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

2007 mit der Finanzierung<br />

und Umsetzung des Baus inklusive Abgabe<br />

einer Energieverbrauchseinsparungsgarantie<br />

beauftragt. Als technischer<br />

Partner fungierte – wie auch schon bei<br />

Im Juni dieses Jahres erfolgte in<br />

Leopoldsdorf bei Wien der Spatenstich<br />

für das modernste Pharmadienstleistungszentrum<br />

Österreichs.<br />

Neben einer Kapazität von mehr als<br />

10.000 Palettenplätzen werden im<br />

hochmodernen Lagerbereich Sonderzonen,<br />

Kühl- und Tiefkühlräume sowie<br />

Reinräume für tertiäre Produktionsschritte<br />

geboten.<br />

Das neue Gebäude ermöglicht den<br />

Einsatz modernster Technologien und<br />

logistischer Prozesse und ist auf die<br />

stetig steigenden Marktanforderungen<br />

im Hinblick auf Qualität und Arzneimittelsicherheit<br />

vorbereitet; als einer<br />

der wenigen Pharmalogistiker Österreichs<br />

bietet Kwizda in der Distribution<br />

durchgängige Ein- und Auslagerung<br />

von Arzneimitteln an, ohne die<br />

Kühlkette zu unterbrechen. Das Finanzierungsvolumen<br />

in Höhe von<br />

EUR 15 Mio. erfolgt durch die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />

Der Standort Leopoldsdorf garantiert<br />

durch seine Lage und die günstige<br />

Verkehrsanbindung optimale<br />

Bedingungen für die rasche Auslieferung<br />

und die Erschließung wichtiger<br />

mitteleuropäischer Wachstumsmärkte.<br />

Durch die Errichtung des neuen Standortes<br />

werden 50 neue Arbeitsplätze<br />

geschaffen. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme<br />

des neuen Pharmadienstleistungszentrums<br />

ist für Anfang<br />

2010 geplant.<br />

Die heimische Unternehmensgruppe<br />

Kwizda ist fast überall in Zentraleuropa<br />

in den Geschäftsfeldern<br />

Pharma, Agro und Baustoffe tätig. Mit<br />

1.200 Mitarbeitern erwirtschaftet der<br />

Konzern einen Jahresumsatz von<br />

EUR 800 Mio. und zählt zu den Top-<br />

100-Konzernen Österreichs.ı<br />

anderen erfolgreichen burgenländischen<br />

Projekten – die WRS energie- und unternehmenslösungen<br />

gmbH. In enger Zusammenarbeit<br />

mit den Verantwortlichen<br />

der Stadtgemeinde gelangte eine perfekte<br />

Abstimmung der eingesetzten<br />

Materialien und der installierten Technik<br />

in Zusammenhang mit einer peniblen,<br />

laufenden Kontrolle des Energiebedarfs<br />

zum Einsatz. So konnte nicht nur ein<br />

Schulprojekt mit zukunftsweisenden Unterrichtsmethoden,<br />

sondern gleichzeitig<br />

eines mit Vorbildwirkung im Bereich des<br />

Klimaschutzes realisiert werden.<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2009 25


gewerbliche immobilien<br />

Signa in<br />

Feierlaune<br />

Über 300 geladene Gäste<br />

feierten Ende Juli bis in die<br />

frühen Morgenstunden die<br />

Firstfeier des Kaufhaus Tyrol.<br />

Die Firstfeier beim neuen Kaufhaus Tyrol<br />

gestaltete sich als großer Erfolg für René<br />

Benko und seine Signa Holding. Über<br />

300 geladene Gäste konnten sich vom<br />

Baufortschritt persönlich überzeugen und<br />

die Dachgleiche im Rahmen eines großen<br />

Festes, mit zahlreichen Unterhaltungseinlagen,<br />

gemeinsam begehen. Die gesamte<br />

Tiroler Polit-Prominenz, von Landeshauptmann<br />

Günther Platter bis zur<br />

Bürgermeisterin von Innsbruck, Hilde<br />

Zach, ließ es sich nicht nehmen, das neue<br />

zukünftige Prunkstück der Innsbrucker Innenstadt<br />

zu besichtigen. René Benko<br />

wurde von allen Seiten für seinen Mut und<br />

seine Bereitschaft gelobt, das altehrwürdige<br />

Kaufhaus Tyrol zu revitalisieren. Auch<br />

das Event selbst, auf dem zahlreiche Entertainer<br />

für Stimmung sorgten, begeisterte<br />

die geladenen Gäste. Im Zuge der<br />

Feierlichkeiten kündigte René Benko an,<br />

eine Kaufhaus-Tyrol-Kinderstiftung für<br />

finanzielle oder medizinische Notfälle einzurichten.<br />

Dotiert wird diese Stiftung mit<br />

etwa EUR 50.000 jährlich. Die Öffentlichkeit<br />

konnte sich wenige Tage später über<br />

das Projekt Kaufhaus Tyrol informieren. Im<br />

Rahmen eines Kaufhaus-Tyrol-Kinderfestes,<br />

mit einer Vielzahl von Spiel- und<br />

Unterhaltungsattraktionen, wurde die<br />

Bevölkerung ausgiebig informiert und die<br />

Baustelle konnte besichtigt werden. Unter<br />

anderem wurde dabei auch ein von Signa<br />

und anderen Sponsoren zur Verfügung<br />

gestelltes Auto verlost.ı<br />

wohnbauprojekt<br />

Wohnen im ehemaligen<br />

Nationalbankgebäude<br />

Die schwedische <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Tochter RL-Nordic<br />

hat im Jahr 2007 gemeinsam mit dem lokalen Projektpartner<br />

Lunneplan AB die ehemalige Dependance der schwedischen<br />

Reichsbank in Vänersborg erworben.<br />

Vänersborg, 85 km nördlich von Göteborg,<br />

liegt in Südwestschweden direkt<br />

am See Vänern, dem größten See<br />

Schwedens und drittgrößten Binnensee<br />

Europas. Die Stadt hat ca. 37.000 Einwohner<br />

und ist das regionale Verwaltungszentrum<br />

in Västra Götaland.<br />

Das lange leer stehende historische Objekt<br />

besticht durch die schlossähnliche<br />

Architektur und Lage. Es hat einen eigenen<br />

Bootsanlageplatz, ist aber gleichzeitig<br />

mitten im Stadtzentrum. Soweit es<br />

möglich war, wurde auf die bestehende<br />

Substanz des denkmalgeschützten Gebäudes<br />

Rücksicht genommen. Entstanden<br />

sind schließlich 16 sehr individuelle,<br />

lichtdurchflutete Wohnungen mit bis zu<br />

vier Meter hohen Räumen. Auch die<br />

Stadtpolitiker sehen in dem liebevoll renovierten<br />

Gebäude ein wichtiges Projekt<br />

zur Belebung des Stadtzentrums und ein<br />

architektonisches Juwel. Einziger kleiner<br />

Wermutstropfen war, dass die Parkmöglichkeiten<br />

im Gebäude sehr beschränkt<br />

sind. Doch auch dafür fand man eine originelle<br />

und umweltfreundliche Lösung:<br />

Den zukünftigen Wohnungsbesitzern<br />

wurden neben Fahrrädern auch ein erdgasbetriebenes<br />

Auto zur Verfügung gestellt,<br />

das von allen in Form von car-sharing<br />

genutzt werden kann. Das Projekt<br />

wurde im Frühjahr 2009 fertiggestellt und<br />

von den neuen Wohnungsbesitzern übernommen.<br />

Die gesamten Projektkosten<br />

beliefen sich auf ca. 50 Millionen Schweden<br />

Kronen (ca. EUR fünf Mio.).<br />

26 Leas•mich


Q-West „bildet und belebt“<br />

Auf dem Gelände des ehemaligen Linser-Areals in Innsbruck entsteht das neue Stadtteilzentrum<br />

Q-West. Die SIGNA Development entwickelt gemeinsam mit der Stadt Innsbruck<br />

und der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> einen modernen multifunktionalen Gebäudekomplex.<br />

Q-West „bildet und belebt“ ist nicht nur<br />

ein einfacher Slogan, sondern wird mit<br />

der heutigen Grundsteinlegung auch tatsächlich<br />

sichergestellt. Die Nahversorgung<br />

des westlichen Innsbruck wird verbessert<br />

und gleichzeitig wird das lang<br />

gewünschte und geplante fünfte Gymnasium,<br />

das Bundesrealgymnasium in<br />

der Au, realisiert. Durch die Kombination<br />

von Bildung und Handel wird im<br />

Stadtteil Hötting ein neuer Treffpunkt für<br />

Schüler, Berufstätige und Konsumenten<br />

ins Leben gerufen und der Slogan „Q-<br />

West bildet und belebt“ auch wirklich<br />

gelebt. Der Name Q-West setzt sich aus<br />

dem Buchstaben Q für Quartier und der<br />

geografischen Lage West zusammen.<br />

Von beiden Aspekten wird das Thema<br />

der Begegnung abgeleitet. Q-West steht<br />

für einen Ort, an dem Unterschiede zu<br />

einem harmonischen „Ganzen“ verschmelzen.<br />

Für Investor und Grundeigentümer<br />

René Benko handelt es sich hierbei um<br />

ein spannendes und neuartiges Projekt:<br />

„Die Kombination Schule und Nahversorgung<br />

wurde in dieser Form noch nie geplant.<br />

Beide Teile sind für mich gleichwertig<br />

und müssen auch gleichwertig behandelt<br />

werden, nur dann ist dieses Projekt<br />

ein Garant für den Erfolg.“ Benko betont<br />

immer wieder, dass es ihm wichtig<br />

sei, vor allem in seiner Heimatstadt innovative<br />

Projekte umzusetzen. „Für mich ist<br />

es ein besonderes Anliegen, auch in meiner<br />

Heimatstadt Innsbruck zu investieren“,<br />

so René Benko. Der Geschäftsführer<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Mag. Peter Engert,<br />

lobt die SIGNA-Gruppe: „Die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> begleitet René Benko bereits seit<br />

seinen Anfängen und wir haben in ihm einen<br />

Partner mit Handschlagqualität gefunden.<br />

Durch die positiven Erfahrungen<br />

in der Zusammenarbeit beim Kaufhaus<br />

Tyrol in Innsbruck war es für uns ein logischer<br />

Schritt, auch beim Projekt Q-West<br />

Freude über den Neubau bei allen Beteiligten (v.l.n.r.): Peter Engert, René Benko,<br />

Christine Oppitz-Plörer, Magret Fessle und die Schülerinnen Lena Petter und Sarah Maier.<br />

mit dabei zu sein – nicht nur als Financier,<br />

sondern auch als Equity-Partner. Darüber<br />

hinaus haben wir mit der SIGNA-Gruppe<br />

bereits weitere Projekte in Wien und in<br />

Italien in Umsetzung.“<br />

„Innsbruck wird seinem Ruf als<br />

Bildungsstadt einmal mehr gerecht“,<br />

meint Bürgermeisterin Hilde Zach, „dieser<br />

Neubau bildet eine qualitätsvolle<br />

Aufwertung des Stadtteiles im Westen.<br />

Die Investition der Stadt Innsbruck in<br />

diesen Grundstücksankauf trägt für die<br />

Bevölkerung Früchte“, so Zach weiter.<br />

Vizebürgermeisterin Mag. Christine<br />

Oppitz-Plörer ist sichtlich stolz auf die<br />

neue Schule: „Es freut mich außerordentlich,<br />

dass die oft harten Bemühungen<br />

letztendlich erfolgreich waren<br />

und wir damit ein fünftes öffentliches<br />

Gymnasium in Innsbruck bekommen.<br />

Mit dieser Grundsteinlegung wird das<br />

Bundesrealgymnasium in der Au nun<br />

auch für Schüler und Lehrer sichtbar.“<br />

Oppitz-Plörer bedankt sich weiters bei<br />

der Bundesministerin Dr. Schmied, die<br />

mit all ihrem persönlichen Einsatz die<br />

Finanzierung von EUR 24 Millionen für<br />

den Bildungsstandort Innsbruck gesichert<br />

hat. Sektionschef Dr. Helmut<br />

Moser, der die Bundesministerin vertritt,<br />

überbringt die besten Grüße und<br />

wünscht einen zügigen und unfallfreien<br />

Bauverlauf. Landesschulratspräsident<br />

Dr. Erwin Koler erklärt: „Die Architektur<br />

einer Schule muss im Dienst des Lernens<br />

und Lehrens stehen. Eine angenehme<br />

und zweckmäßige Umgebung,<br />

die Kreativität anregt und Energie fördert,<br />

sind wichtige Elemente für die Bildung.<br />

Junge Menschen sollen in einer<br />

für sie angenehmen und zweckmäßigen<br />

Umgebung lernen können. All diese<br />

Aspekte werden durch dieses Projekt<br />

vereint und auch verwirklicht.“ Und Landesrätin<br />

Dr. Beate Palfrader meint abschließend:<br />

„Eine Grundsteinlegung in<br />

eine Bildungseinrichtung ist auch ein<br />

Grundstein in die weitere Zukunft.“ı<br />

Foto: SIGNA Development<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2009 27


ökoprojekte<br />

Elektromobilität für alle<br />

Drei starke Unternehmen – <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Salzburg AG und The Advisory House –<br />

gründen eine überregional agierende Dachgesellschaft.<br />

Die neue Art der Mobilität (v.l.n.r.):<br />

Mag. August Hirschbichler (Vorstand<br />

Salzburg AG), DI Thomas Raffeiner<br />

(GF The Advisory House), Mag. Peter Engert<br />

(GF <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>).<br />

„The Mobility House“ bietet lokalen Betreibern<br />

wie Energieversorgungsunternehmen,<br />

Städten oder Gemeinden Bausteine<br />

zum Aufbau eines eigenen Angebotes<br />

von Elektro-Mobilitätsprodukten.<br />

Auf eine Bindung zu bestimmten Infrastruktur-<br />

oder Autoherstellern wird bewusst<br />

verzichtet. Somit können Preis,<br />

Verfügbarkeit, Standards und Qualität<br />

gesichert werden. Endkunden bekommen<br />

einfachen und günstigen Zugang<br />

zu innovativen und erprobten Elektro-<br />

Mobilitätsprodukten. Vorbild ist das erfolgreiche<br />

Pilotprojekt „ElectroDrive“ der<br />

Salzburg AG, das schon 2006 gestartet<br />

wurde.<br />

Der Partner in der Region liefert Energie,<br />

Infrastruktur und vertreibt die Produkte.<br />

Auf diese Weise können sich lokale<br />

Betreiber bereits heute vergleichsweise<br />

schnell und einfach im Markt für<br />

Elektromobilität positionieren. „Jetzt ist<br />

der ideale Zeitpunkt, unser zukunftsweisendes<br />

Modell überregional umzusetzen“,<br />

ist Mag. August Hirschbichler, Vorstand<br />

der Salzburg AG, überzeugt.<br />

„Wir bündeln mit unserer Zusammenarbeit<br />

die Kernkompetenzen der<br />

drei Unternehmen – Energie und Verkehr,<br />

Finanz- und <strong>Leasing</strong>modelle sowie<br />

Fuhrparkmanagement, konzeptionelle<br />

Expertise und Erfahrung im Industrie-<br />

und Projektmanagement“, ergänzt<br />

DI Thomas Raffeiner, The Advisory<br />

House. Das Ziel sei, den Menschen das<br />

Thema Elektromobilität näherzubringen.<br />

The Mobility House bietet regionalen<br />

Partnern in der Aufbauphase ein maßgeschneidertes<br />

Startpaket inklusive<br />

Geschäftsmodell und Mobilitätsproduktkatalog.<br />

Im operativen Betrieb unterstützt<br />

der Projektmanager seine Partner<br />

je nach Bedarf in der Vertragsabwicklung,<br />

beim Betrieb der Ladeinfrastruktur<br />

und bei der Beschaffung der Fahrzeuge.<br />

„Wir engagieren uns seit vielen Jahren<br />

im Bereich der erneuerbaren Energien,<br />

indem wir Ökoprojekte sowohl planen,<br />

als auch finanzieren und zum Teil<br />

selbst betreiben“, erläutert Mag. Peter<br />

Engert, Geschäftsführer von <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong>. „Mit The Mobility House gehen<br />

wir gemeinsam mit Partnern einen<br />

Schritt weiter. Wir sind überzeugt, dass<br />

individuelle Mobilität in naher Zukunft<br />

mit Elektrofahrzeugen umgesetzt werden<br />

kann.“ Der zusätzliche Energiebedarf<br />

kann aus Windkraft- und Solaranlagen<br />

abgedeckt werden, die bereits<br />

heute erfolgreich von der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

betrieben werden.<br />

Bio-Diesel für das Erdöl-Land<br />

In der norwegischen Hafenstadt Fredrikstad wurde Mitte Juni die weltweit<br />

28. Anlage der BDI – BioDiesel International AG feierlich eröffnet.<br />

Das Grazer Unternehmen BDI ist ein weltweit führender Komplettanbieter von Anlagen zur<br />

Produktion von Bio-Diesel. Im Sommer wurde im Beisein des norwegischen Ministers für Umwelt<br />

und Internationale Entwicklung und des österreichischen Botschafters in Norwegen eine<br />

weitere Anlage in Betrieb genommen. „In Norwegen werden mit dem Engagement in der Produktion<br />

umweltfreundlicher Treibstoffe klare Zeichen gesetzt“, sagt Wilhelm Hammer, Vorstandsvorsitzender<br />

der BDI bei der Eröffnung. „Trotz der reichen Erdölvorkommen des Landes<br />

wird Bio-Diesel forciert, um CO 2 -Emissionen zu verringern und die Umwelt zu entlasten.“<br />

Uniol AS, ein Kunde der RL-Nordic AB, die das 35-Mio.-Euro-Projekt auch finanzierte, setzt<br />

mit dieser Multi-Feedstock-Technologie des österreichischen Unternehmens neue Standards<br />

in der Energiegewinnung. In der Anlage wird aus unterschiedlichen Rohstoffen auf wirtschaftliche<br />

Weise Bio-Diesel hergestellt, wobei die Bandbreite von frischen pflanzlichen<br />

Ölen bis zu Reststoffen wie Altspeiseölen und tierischen Fetten reicht.<br />

Österreichisch-norwegisches Öko-Projekt<br />

(von links: Dr. Lorenz Graf (österr. Botschafter),<br />

Mag. Ronald Lausch (GF RL-Nordic AB),<br />

Erik Solheim (norweg. Umweltminister),<br />

Wilhelm Hammer (Vorstandsvorsitzender BDI).<br />

28 Leas•mich


Flott unterwegs<br />

E-Mobilität: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> finanziert und managt<br />

den ersten Elektroautofuhrpark Österreichs.<br />

Die ersten 30 Elektrofahrzeuge wurden<br />

kürzlich an die VLOTTE-Kunden übergeben.<br />

Im Zuge eines Auswahlverfahrens<br />

fiel die Entscheidung zugunsten<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> als Finanzierungspartner<br />

für das Projekt VLOTTE.<br />

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die<br />

Praxistauglichkeit ist eine einfache und<br />

günstige Finanzierung der Fahrzeuge<br />

inkl. Fuhrparkmanagement und Abwicklung<br />

der Förderung (bis zu 360 e-Autos<br />

und 6 e-Busse, Gesamtanschaffungskosten<br />

EUR 12,6 Mio.).<br />

In den Verhandlungen mit dem Klimaund<br />

Energiefonds konnte darüber<br />

hinaus erreicht werden, dass <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> als Förderungsnehmer anerkannt<br />

wird und die Förderzuschüsse –<br />

bis zu 30 % der Anschaffungskosten –<br />

direkt erhält. Statt des Fahrzeugkaufs<br />

wird den VLOTTE-Kunden eine „Mobilitätskarte“<br />

für etwa EUR 500 pro Monat<br />

(bei einem Restkaufwert von 25 % nach<br />

vier Jahren) angeboten. Die Mobilitätskarte<br />

beinhaltet neben dem Fahrzeug<br />

auch Wartungskosten, eine Netzkarte<br />

für den ÖPNV-Verbund Vorarlberg, das<br />

gebührenfreie ÖAMTC-Nothilfeservice<br />

sowie die kostenlose Betankung an allen<br />

öffentlichen Stromtankstellen.<br />

Im ersten VLOTTE-Jahr 2009 werden<br />

fundierte Erfahrungen über Praxistauglichkeit,<br />

Verbrauch, Reichweiten, Servicekosten,<br />

verschiedene Akkutechnologien<br />

und die tatsächliche Nutzung der Ladeinfrastruktur<br />

gesammelt. Die meisten<br />

Fahrzeuge werden von Unternehmen<br />

betrieben, aber auch einige kommunale<br />

Einrichtungen zählen zu den VLOTTE-<br />

Kunden. Der Kundenkreis wird intensiv<br />

betreut, sodass eventuell auftretende<br />

Schwierigkeiten schnell und kompetent<br />

behoben werden. Der benötigte Strom<br />

wird über neu zu errichtende Photovoltaik-Anlagen<br />

bereitgestellt. Damit wird<br />

sichergestellt, dass alle Fahrzeuge CO 2 -<br />

neutral unterwegs sind. Aufbauend auf<br />

den Erfahrungen des ersten Jahres werden<br />

im Herbst 2009 die Weichen für<br />

2010 gestellt.<br />

Nähere Informationen zum<br />

Thema VLOTTE finden Sie:<br />

Im Internet unter www.vlotte.at oder<br />

Sie kontaktieren Thomas Hämmerle,<br />

Landesgeschäftsstellenleiter der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Vorarlberg,<br />

Tel. Nr.: 05574 405 251<br />

Eine Generation setzt Akzente<br />

Für den 22. österreichischen Jugend Innovativ-Preis<br />

wurden heuer insgesamt 471 Projektarbeiten eingereicht.<br />

Foto: Illwerke vkw<br />

Foto: Wolfgang Voglhuber<br />

Das einheitliche Erscheinungsbild<br />

soll die öffentliche Wahrnehmung für<br />

die neue Technologie wecken.<br />

Die Preisträger und deren Lehrer, flankiert<br />

von Sektionschef Theodor Siegl (BMUKK),<br />

BM Reinhold Mitterlehner (beide rechts) und<br />

Franz Fischler (links).<br />

Die 116 Finalisten wurden im Mai 2009 unter<br />

anderem von Bundesminister Reinhold Mitterlehner<br />

und Franz Fischler ausgezeichnet.<br />

Der Einfallsreichtum und die Vielzahl der innovativen<br />

Ideen zeigen, dass sich die Jugend<br />

sehr intensiv mit dem Thema Klimaschutz<br />

beschäftigt. „<strong>Raiffeisen</strong> will Jugendlichen<br />

die Möglichkeit geben, ihre Vorschläge<br />

auch umzusetzen“, erklärte Franz<br />

Fischler im Rahmen der Preisverleihung.<br />

Unter den insgesamt 61 Projekten, die für<br />

den <strong>Raiffeisen</strong> Klimaschutz Award eingereicht<br />

wurden, gibt es zahlreiche zukunftsweisende<br />

Ansätze. <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Mitglied<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-Klimaschutz-Initiative,<br />

gratuliert den Preisträgern.<br />

1. Preis: Kategorie „Sonderpreis Klimaschutz“<br />

EUR 5.000 und Reisepreis: ISWEEP<br />

Houston/Texas 2010 für HlFS Ursprung,<br />

Salzburg & HTL Braunau, OÖ, Projekt Cyanobakterien<br />

– Dünger aus der Luft.<br />

2. Preis: Kategorie „Sonderpreis Klimaschutz“<br />

EUR 3.000 und Reisepreis: London<br />

Int. Youth Science Forum für HTL Jennbach,<br />

Tirol, Projekt Energieoptimierung in der Produktion<br />

(Fa. Darbo).<br />

3. Preis: Kategorie „Sonderpreis Klimaschutz“<br />

EUR 2.000 für HTL Braunau, Projekt<br />

ECO ²<br />

MOB – Synthese des Zukunftstreibstoffs<br />

Methanol unter gleichzeitiger Verringerung<br />

des Treibhauseffekts.<br />

Anerkennungspreis: Kategorie „Sonderpreis<br />

Klimaschutz“ EUR 500 für HTBLA Kaindorf,<br />

Steiermark, Projekt Niedrigenergiefahrzeug<br />

EcoRunner.<br />

Anerkennungspreis: Kategorie „Sonderpreis<br />

Klimaschutz“ EUR 500 für TGM, Wien, mit<br />

dem Projekt City Flow.<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2009 29


kundenporträt<br />

Foto: Herz<br />

HERZerwärmend<br />

Der heimische Armaturenhersteller Herz ist eine weltbekannte und geschätzte Marke. Um den<br />

steigenden Bedarf decken zu können, wurde ein weiteres Fertigungswerk in Polen gebaut.<br />

Die Unternehmensgeschichte reicht<br />

zurück in das Jahr 1896, als die Familien<br />

Gebauer und Lehrner in Wien-Favoriten<br />

die Fertigung von Armaturen aufnahmen.<br />

Diese erste Adresse – Herzgasse –<br />

ist somit auch Namensgeber für die heutige<br />

Firmengruppe geworden. Mittlerweile<br />

ist Herz einer der bedeutendsten<br />

europäischen Hersteller von Armaturen,<br />

Fittingen, Regelungen und Thermostatventilen<br />

für die Hausinstallation im Bereich<br />

Heizung, Kühlung, Sanitär und<br />

Gasinstallationen.<br />

Herz verfügt über acht Produktionsstandorte<br />

in der EU, davon fünf in Österreich.<br />

Von den kühlen Ländern des Nordens<br />

bis in den heißen arabischen Raum<br />

erstreckt sich der Vertrieb. Herz-Partner<br />

sind typischerweise Sanitär- und Heizungsgroßhandel,<br />

Installateure und<br />

Haustechnikplaner, zunehmend auch<br />

Facility Management Gesellschaften und<br />

Contractors. In diesem spezifischen Bereich<br />

der Haustechnik ist das heimische<br />

Unternehmen auch eine weltbekannte<br />

und geschätzte Marke, die für Qualität<br />

HERZ ARMATUREN<br />

Standort:<br />

Investitionsvolumen:<br />

Wieliczka (bei Krakau)<br />

EUR 6 Mio.<br />

Arbeitsplätze<br />

(Stand Juli 2009): 250<br />

Produktionsbeginn: Sommer 2008<br />

aus Österreich steht. Insgesamt sind es<br />

heute 70 Länder, von Irland bis Wladiwostok,<br />

Zentralasien, Naher Osten, Japan,<br />

Neuseeland, Nord- und Südamerika,<br />

in denen Herz-Armaturen, Ventile<br />

und Biomasseanlagen verkauft werden.<br />

Eigene Tochtergesellschaften und Repräsentanzen<br />

in 18 Ländern und zahlreiche<br />

Vertriebspartner sorgen für einen<br />

konsolidierten Umsatz von EUR 130 Mio.<br />

Erneuerbare Energien sind dem Unternehmen<br />

ein „Herzensanliegen”. Im<br />

Segment Biomasse, Wärmepumpen<br />

und Solar verfügt die Herz-Gruppe über<br />

eine ausgezeichnete Marktposition in<br />

Österreich, auch in Osteuropa hat der<br />

Namen einen guten Klang. Alle Produkte<br />

werden in Ländern der Europäischen<br />

Union gefertigt, um dem hohen Qualitätsanspruch<br />

der Marke gerecht zu<br />

werden.<br />

Um die steigende Nachfrage abdecken<br />

zu können, wurde der im Jahre<br />

2000 errichtete Standort in Wieliczka (bei<br />

Krakau) im Frühjahr 2008 um eine weitere<br />

Ausbaustufe vergrößert. Das Werk<br />

wurde um eine Produktions- und Montagehalle<br />

in Stahlkonstruktion mit Thermowandverkleidung<br />

mit einer Grundfläche<br />

von 4.400 m 2 erweitert (2.750 m²<br />

Produktionsbereich und 16.500 m 2<br />

Hochregallager). Die Finanzierung der<br />

6-Millionen-Euro-Investition erfolgte über<br />

die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. „Die langjährigen<br />

guten Geschäftsbeziehungen zwischen<br />

Herz und der RLB Niederösterreich-Wien<br />

und das ausgezeichnete Know-how der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> bei Finanzierungen<br />

in Osteuropa waren ausschlaggebend<br />

für unsere Wahl“, erläutert Geschäftsführer<br />

Dr. Gerhard Glinzerer. „Ein weiterer<br />

Grund für Herz war die problemlose<br />

Abwicklung in Wien – der administrative<br />

Aufwand war dadurch nicht größer als<br />

bei einer Finanzierung in Österreich.”<br />

In der neuen Halle wurden schrittweise<br />

weitere Produktionslinien zur Herstellung<br />

von Armaturen in Betrieb genommen.<br />

Über 200 Mitarbeiter arbeiten<br />

hier unter anderem an der neu entwickelten<br />

Herz-MINI-Thermostatkopfserie.<br />

Dank dieser Investitionen gehört<br />

das Unternehmen zu den Top-Playern<br />

der Installationsbranche in Polen.<br />

Herz-Produkte finden sich heute in<br />

unzähligen öffentlichen Gebäuden, gewerblichen<br />

Objekten, Einfamilienhäusern<br />

und Wohnungen in Polen – dabei<br />

sind auch besondere Baujuwele wie das<br />

Königsschloss auf dem Wawelberg, das<br />

Juliusz-Slowacki-Theater in Krakau oder<br />

die Hotels Marriott und Bristol in Warschau.<br />

In Österreich sind derzeit rund 400<br />

Mitarbeiter beschäftigt, unter Einbeziehung<br />

der Vertriebsgesellschaften arbeiten<br />

außerhalb Österreichs derzeit rund<br />

1.000 Mitarbeiter bei Herz. Die Firmenzentrale<br />

befindet sich unverändert in<br />

Österreich, die Anteile an der Firmengruppe<br />

sind in österreichischer Hand.<br />

Die ausländischen Produktionsstandorte<br />

sowie die Vertriebsgesellschaften werden<br />

von Österreich aus gesteuert.ı<br />

30 Leas•mich


Präsentieren im Großformat<br />

Trevision, ein innovatives Unternehmen im Großflächendruck mit Hauptsitz im burgenländischen<br />

Großhöflein, besticht durch Termintreue und enormer Leistungspalette.<br />

Wenn dekorative Leuchtkästen in einer<br />

der vielen Filialen von Humanic, das<br />

neue Shopkonzept eines Swatch Flagship<br />

Stores, beipielsweise am New York<br />

Time Square, oder die komplett aus<br />

Spannfolie gestaltete Fassade des<br />

neuen Möbelhauses von Leiner in der<br />

SCS bei Wien die Aufmerksamkeit auf<br />

sich ziehen, dann sind dies alles Beispiele<br />

innovativer Lösungen für die Kunden<br />

der burgenländischen Trevision<br />

Groß.Bild.Technik <strong>GmbH</strong>. Das Unternehmen<br />

produziert an fünf Standorten<br />

(zwei in Österreich, zwei in Deutschland<br />

und einer in Polen) ausschließlich mit<br />

High-Tech-Maschinen von Weltmarktführern,<br />

die auch bei Großaufträgen<br />

kurze Lieferzeiten bei einheitlich hoher<br />

Qualität ermöglichen. Erst im August<br />

2009 wurde die seit 40 Jahren in Düsseldorf<br />

ansässige S+P Werbetechnik<br />

übernommen, womit der Personalstand<br />

auf über 140 Mitarbeiter angewachsen<br />

ist. Damit ist die Trevisions-Gruppe zum<br />

führenden Anbieter im Bereich der visuellen<br />

Kommunikation in Mittel- und Osteuropa<br />

aufgestiegen.<br />

Regelmäßige Investitionen in die<br />

schnelllebige High-Technology zur Erhaltung<br />

des hohen Qualitätsanspruchs<br />

und einer breiten Leistungspalette sind<br />

unabdingbar notwendig und Basis für<br />

den Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb<br />

wie auch für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg. Die jüngste Investition: Im August<br />

2009 wurde die weltweit erste UV Druckmaschine<br />

der Firma Durst mit fünf Meter<br />

Druckbreite installiert. Die Besonderheit<br />

ist die bis dato nicht gekannte Geschwindigkeit<br />

beim Druck großformatiger<br />

und dabei auch noch hoch aufgelöster<br />

Bilder mit ca. 200 m 2 je Stunde<br />

und mehr.<br />

Foto: Trevision<br />

Mehr als 1,5 km Spannrahmen und eine Fläche von ca. 2.000 m² wurden zur<br />

Gestaltung der Fassade verwendet. Mit dieser Lösung sind die Voraussetzungen<br />

gegeben, das „Outfit“ innerhalb einer Nacht völlig zu verändern.<br />

Finanziert wurde diese Maschine aufgrund<br />

der guten Erfahrungen wieder mit<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, mit der schon<br />

die Durst 320 R im Vorjahr – auch damals<br />

eine Weltpremiere – finanziert<br />

wurde. Margit Wikturna, für das Finanzwesen<br />

der Firmengruppe verantwortlich,<br />

schätzt an der seit 2006 bestehenden<br />

Zusammenarbeit mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

die rasche Reaktion auf unterschiedlichste<br />

Fragen der Finanzierungen<br />

und ebenso die kompetente Umsetzung<br />

und Abwicklung.ı<br />

FIRMENGRUPPE<br />

TREVISION<br />

Gegründet 1990 in Pottendorf, NÖ<br />

Aktuelle Produktionsstandorte 2009 in<br />

Großhöflein (Hauptsitz), Pottendorf,<br />

Düsseldorf, Berlin, Katowice<br />

Geplanter Gruppenumsatz<br />

für 2009<br />

EUR 14 Mio.<br />

Investitionen in Maschinen<br />

im Zeitraum 2007 bis 2009 EUR 2,27 Mio.<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2009 31


lifestyle<br />

Durch Querdenken<br />

zu Lösungen<br />

Selten war es für Unternehmen so wichtig, sich<br />

durch kreative Ideen von der Masse abzuheben.<br />

Kreativität bestimmt den Erfolg eines Unternehmens.<br />

Sie ist der Motor für Innovationen. Stress und Angst<br />

hingegen bremsen das kreative Potenzial von Teams.<br />

Fast jedes Unternehmen wünscht sich<br />

heute nichts so sehr wie Innovationen,<br />

um im Wettbewerb bestehen zu können.<br />

So tendieren immer mehr Unternehmen,<br />

ein Innovationsmanagement einzuführen,<br />

um neue Ideen bzw. Innovationen<br />

zu generieren. Doch geht das überhaupt:<br />

Auf Knopfdruck innovativ bzw.<br />

kreativ zu sein, kann man Kreativität<br />

lernen?<br />

Man unterscheidet zwei Arten von<br />

Kreativität: die expressive, die spielerisch<br />

und impulsiv ist, und die auf inneren<br />

Triebkräften basiert, diese findet man<br />

zum Beispiel bei Kindern. Und die operationale<br />

Kreativität, die einen konkreten<br />

Zweck verfolgt, etwa beim Problemlösen<br />

in der Wirtschaft.<br />

Unternehmen können ohne Innovationen<br />

nicht überleben. Sie brauchen<br />

deshalb kreative Mitarbeitende. Tatsächlich<br />

können ausgefallene Ideen<br />

große Wettbewerbsvorteile schaffen.<br />

Wem jedoch der Einfallsreichtum nicht<br />

von Natur aus gegeben ist, braucht nicht<br />

zu verzweifeln: Kreativität ist erlernbar.<br />

Es ist wie im Sport. Je mehr man trainiert,<br />

desto leichter fällt es, kreativ zu<br />

denken und das Potenzial beider Gehirnhälften<br />

zu nutzen.<br />

Dies kann unter anderem durch den<br />

Einsatz von Kreativitätstechniken erreicht<br />

werden, die weit über das bekannte<br />

Brainstorming hinausgehen. Kreativitätstechniken<br />

unterstützen das kreative<br />

Denken und führen zu weiterführenden<br />

Problemlösungen.<br />

Dabei ist zu beachten, dass Kreativität<br />

alleine noch nicht zum Erfolg führt.<br />

Erst wenn die Kreativität auf Unternehmensziele<br />

ausgerichtet wird, lässt sich<br />

das Potenzial für erfolgreiche Innovationen<br />

erschließen. Die Kreativität wird zur<br />

Innovativität, wenn kreative Konzepte unter<br />

wirtschaftlichen Gesichtspunkten realisiert<br />

werden können.<br />

Der deutsche Kreativitätstrainer Prof.<br />

Dr. Horst Geschka beweist mit zahlreichen<br />

Untersuchungen, dass Unternehmungen<br />

und Teams, die Kreativitätstechniken<br />

einsetzen und anwenden,<br />

überproportional erfolgreich sind.<br />

Für welche Technik man sich in der<br />

Gruppe auch entscheidet, die Grundregeln<br />

zur Förderung von kreativen Prozessen<br />

sind immer die gleichen:<br />

ÿ Keine Kritik. Kritik oder Wertungen<br />

finden immer erst später statt.<br />

ÿ Quantität vor Qualität. Je mehr Vorschläge<br />

entstehen, umso größer ist<br />

die Wahrscheinlichkeit, dass unter ihnen<br />

ein Gewinner ist.<br />

ÿ Freier Lauf der Assoziation. Je ungezwungener<br />

die Ideen sind, desto<br />

besser.<br />

ÿ Aufgreifen und Weiterentwickeln<br />

von Ideen Dritter.<br />

ÿ Visualisierung aller Vorschläge. Alle<br />

Teilnehmer sollen die entwickelten<br />

Ideen immer im Überblick haben.<br />

Stress und Angst gelten hingegen als<br />

die Kreativitätskiller Nummer 1. In Stresssituationen<br />

werden Hormone ausgeschüttet,<br />

die die Verbindung der beiden<br />

Gehirnhälften, den Corpus Callosum,<br />

blockieren. Und das ist gut so, denn in<br />

einer Stresssituation hat der Mensch im<br />

Laufe der Evolution gelernt, schnell zu<br />

reagieren, um sein Überleben zu sichern.<br />

„Angriff“ oder „Flucht“ war damals<br />

die wichtigste Entscheidungsstrategie.<br />

Heutzutage hat dieses Verhalten weitgehend<br />

seinen Nutzen verloren. Wir erzeugen<br />

uns den Stress selbst und sind<br />

in eben diesen Situationen nicht flexibel<br />

genug, um unser kreatives Potenzial<br />

auszunutzen.<br />

Einerseits sind die Führungskräfte gefordert<br />

und auf der anderen Seite ist es<br />

eine Frage der Unternehmenskultur, ein<br />

Umfeld zu schaffen, in dem Kreativität<br />

möglich ist. Ein Angestellter, der von seinem<br />

Chef immer nur zu hören bekommt,<br />

dass er schlechte Ideen liefert, wird aufhören<br />

sich Gedanken zu machen, und<br />

zu Dienst nach Vorschrift zurückkehren.<br />

Alleine der Vergleich zu japanischen<br />

Unternehmen, wo jeder Mitarbeiter im<br />

Jahr durchschnittlich über 50 Verbesse-<br />

32 Leas•mich


»Erst wenn die Kreativität auf<br />

Unternehmensziele ausgerichtet wird,<br />

lässt sich das Potenzial für erfolgreiche<br />

Innovationen erschließen.«<br />

Alexander Osborn. Sie wurde ursprünglich<br />

als Ergänzung und Hilfsmittel zum<br />

Brainstorming gesehen. Durch die Anregungen<br />

der Checkliste können Gedanken<br />

in gänzlich verschiedene Richtungen<br />

getrieben werden, auch in<br />

solche, auf die man von alleine gar nicht<br />

kommt.<br />

rungsvorschläge macht, sind es in<br />

Österreich lediglich zwei, zeigt, wo das<br />

wesentliche Verbesserungspotenzial<br />

liegt. Einerseits im Umfeld und andererseits<br />

bei der Schulung der Mitarbeiter.<br />

Henry Ford meinte bereits: „Nicht mit<br />

Erfindungen, sondern mit Verbesserungen<br />

macht man ein Vermögen.“ Und er<br />

hatte schon zur Jahrhundertwende erkannt,<br />

was heute noch Gültigkeit hat.<br />

Denn rund 90 % aller Innovationen, die<br />

auf den Markt kommen, sind im Prinzip<br />

nur Verbesserungen von bestehenden<br />

Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen.<br />

Lediglich 10 % sind sogenannte<br />

radikale Innovationen.<br />

Bestes Argument dafür, seinen Ideen<br />

im Kreativitätsprozess freien Lauf zu lassen<br />

und auch unkonventionellen Strategien<br />

nicht gleich mit Killerphrasen wie<br />

„Das ist nicht umsetzbar“ oder „Wenn<br />

das so gescheit wäre, hätte es sicherlich<br />

schon jemand gemacht“ gleich den<br />

Wind aus den Segeln zu nehmen, ist<br />

der Essiggurken-Hersteller Spreewaldhof.<br />

Die Firma hatte genug vom altbackenen<br />

Einmachglas und traute sich,<br />

seine sauren Muntermacher unter dem<br />

Namen „Get One“ als kalorienarmen<br />

Snack aus der trendigen Dose zu vermarkten.<br />

Weiters ist es entscheidend, den<br />

Blick für das Ganze zu schärfen. Ideen,<br />

die für die eine Abteilung nutzlos sind,<br />

können für eine andere Gold wert sein:<br />

Eigentlich hätte Spencer Silver 1968 für<br />

die Minnesota Mining and Manufacturing<br />

Company einen neuen Superkleber<br />

entwickeln sollen, gelungen war ihm<br />

aber nur eine Masse, die zwar überall<br />

haftete, sich aber leicht wieder ablösen<br />

ließ. Jahre später erst ärgerte sich sein<br />

Kollege Art Fry darüber, dass ihm immer<br />

die Lesezeichen aus den Notenheften<br />

für den Kirchenchor herausfielen. Er<br />

erinnerte sich an Silvers missglückte<br />

Erfindung und die Post-its waren erfunden.<br />

Eine Möglichkeit, wie es schneller gehen<br />

kann und nicht Jahre dauern muss,<br />

ist die Osborn-Checkliste. Benannt nach<br />

dem Erfinder des Brainstormings<br />

ÿ Neuer Nutzen. Gibt es neue Wege,<br />

um das Produkt/den Service anders<br />

zu nutzen?<br />

ÿ Modifizieren. Lassen sich Lösungen/<br />

Ideen in andere Kontexte stellen?<br />

ÿ Vergrößern. Wird die Idee womöglich<br />

besser, wenn ich das Produkt<br />

größer mache?<br />

ÿ Verkleinern. Und was passiert, wenn<br />

ich es verkleinere?<br />

ÿ Ersetzen. Kann ich Teile der Idee ersetzen?<br />

ÿ Kombinieren. Wie wäre es mit einer<br />

Mischung? Einen Verbund machen?<br />

ÿ Umkehren. Kann Positives und Negatives<br />

umgekehrt werden?<br />

ÿ Anpassen. Was kann ich aus der<br />

Praxis der eigenen Organisation oder<br />

vom Wettbewerb nachahmen?<br />

Egal, ob mit der Osborn-Checkliste oder<br />

einer anderen Kreativitätstechnik gearbeitet<br />

wird: Wichtig ist, dass in der ersten<br />

Phase viele Ideen gesucht werden. Der<br />

zweifache Nobelpreisträger Linus Pauling<br />

sagte dazu: „Die beste Methode,<br />

eine gute Idee zu bekommen, ist, viele<br />

Ideen zu haben!“ı<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2009 33


facts&figures<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

Insolvenzstatistik<br />

Ó Insolvenzen Ó Privatkonkurse Ó Neuprotokollierungen<br />

Die Unternehmenspleiten sind im ersten Halbjahr 2009<br />

gegenüber 2008 um rund 9 % gestiegen. Die davon<br />

betroffenen Schulden explodierten fast auf das Doppelte<br />

und die betroffenen Arbeitsplätze stiegen um fast 45 %<br />

gegenüber der Vergleichsperiode. Besondere Zuwachsbranchen<br />

gibt es im Bereich der maschinellen und industriellen<br />

Fertigung, vor allem dort, wo es auch einen Exportbezug<br />

gibt. Bei jenen, die sich kapazitätsmäßig an die<br />

geänderten Verhältnisse anpassen, werden die Auswirkungen<br />

aber nicht allzu dramatisch ausfallen. Denn<br />

gute und im Kern erfolgreiche Unternehmen werden<br />

die Probleme mit Unterstützung ihrer Finanzierungspartner<br />

in den Griff bekommen.<br />

Quelle: KSV<br />

0<br />

1. Halbjahr 2007 1. Halbjahr 2008 1. Halbjahr 2009<br />

Prognose 2010: Finanzspritzen zeigen Wirkung<br />

Im Gefolge der internationalen Wirtschaftskrise brachen die heimischen Exporte seit Anfang 2009 gegenüber<br />

dem Vorjahr ein. In den Industrieländern zeigen allerdings die Fiskalpakete erste Wirkungen.<br />

Bis Jahresende 2009 sollte aufgrund der international massiven<br />

Konjunkturstabilisierungsprogramme ein geringfügiges<br />

Wachstum zu beobachten sein. Diese wirtschaftspolitischen<br />

Maßnahmen werden zwar die Konjunktur stabilisieren, jedoch<br />

erwartet das Wifo derzeit noch keinen sich selbst tragenden<br />

Aufschwung. Die Importnachfrage der USA und der ostmitteleuropäischen<br />

Länder bleibt zu schwach, um der Wirtschaft im<br />

Euro-Raum nachhaltige Impulse zu geben. Im Durchschnitt<br />

2009 wird die heimische Wirtschaftsleistung deshalb real um<br />

3,4 % geringer sein als 2008. Im Jahr 2010 sollte ein kleiner<br />

Anstieg von 0,5 % möglich sein.<br />

Der internationale Konjunktureinbruch lässt die heimischen<br />

Warenexporte heuer real um rund 15 % sinken. Auch die Tourismusexporte<br />

werden deutlich sinken (real −6,5 %). Während<br />

der Warenexport 2010 wieder leicht zunehmen sollte<br />

(+0,7 %), ist für den Tourismusexport mit einem weiteren<br />

Rückgang zu rechnen (−1 %). Überaus robust entwickelt sich<br />

die Konsumnachfrage der privaten Haushalte. Trotz einer<br />

geringeren Zunahme der Pro-Kopf-Bruttoverdienste bei gleichzeitiger<br />

Abnahme der Beschäftigung, eines Rückgangs der<br />

Vermögenseinkommen und eines drohenden weiteren Anstiegs<br />

der Arbeitslosigkeit wird der Konsum heuer real um<br />

0,2 % zunehmen. Dies ist primär auf die expansive Fiskalpolitik<br />

zurückzuführen. Durch die Senkung der Einkommensteuer<br />

werden die Pro-Kopf-Realeinkommen heuer netto mit +3,3 %<br />

deutlich stärker steigen als brutto (+1,8 %).<br />

Angesichts des Konjunktureinbruchs zögern die Unternehmen<br />

in ihren Investitionsentscheidungen. Die Bruttoanlageinvestitionen<br />

verringern sich im Jahr 2009 real um knapp 6 %,<br />

wobei die Nachfrage nach Ausrüstungsinvestitionsgütern mit<br />

real −11 % wesentlich stärker einbricht als jene nach Bauten<br />

(−1,5 %). Auch 2010 ist noch mit keinem Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen<br />

zu rechnen.<br />

Der Exportausfall trifft vor allem die Sachgütererzeugung −<br />

ihre Wertschöpfung wird heuer real um 10 % schrumpfen.<br />

Mittlerweile hat der Abschwung auch die Dienstleistungsbranchen<br />

erreicht, deren Wertschöpfung üblicherweise mit<br />

einer gewissen Verzögerung auf Konjunkturschwankungen<br />

reagiert. Handel, Tourismus, Verkehrs-, Kredit- und Realitätenwesen<br />

werden 2009 deutliche Einbußen verzeichnen. Lediglich<br />

die Erstellung öffentlicher und persönlicher Dienstleistungen<br />

wird noch leicht expandieren.<br />

6<br />

Langfristige Zinssätze<br />

in Prozent<br />

6<br />

Kurzfristige Zinssätze<br />

in Prozent<br />

5<br />

Verbraucherpreise<br />

in Prozent<br />

Quelle: WIFO<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2006<br />

USA<br />

Österreich<br />

Japan<br />

2007 2008 2009e 2010e<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2006<br />

Euro-Raum<br />

USA<br />

Japan<br />

2007 2008 2009e 2010e<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

2006<br />

Österreich<br />

2007 2008 2009e 2010e<br />

USA<br />

Japan<br />

34 Leas•mich


immobiliennews<br />

1130 Wien,<br />

Einsiedeleigasse 4–6<br />

Wohnen mit bester Infrastruktur<br />

in Ober St. Veit<br />

Foto: Visualisierung B & M Architektur<br />

11 Eigentumswohnungen ab 70 m²<br />

Terrassen, Eigengärten, Tiefgarage<br />

Geplante Fertigstellung Herbst 2010<br />

» Mag. Michaela Orisich<br />

Tel. (01) 716 01-8244<br />

immobilien@rl.co.at<br />

1050 Wien,<br />

Wiedner Hauptstraße 100<br />

1180 Wien,<br />

Naaffgasse 86<br />

Foto: Irene Schanda<br />

Foto: Irene Schanda<br />

Citynähe<br />

Dachgeschoßwohnungen<br />

ab 100 m² im Eigentum<br />

Büro 110 m² bzw. Geschäftslokal 280 m²<br />

Eigentum oder Miete<br />

Garage im Haus<br />

» Mag. Ines Lirsch<br />

Tel. (01) 716 01-8242<br />

immobilien@rl.co.at<br />

Wohnen mit Ausblick<br />

am Schafberg<br />

14 Eigentumswohnungen ab 90 m²<br />

Terrassen, Eigengärten, Tiefgarage<br />

Geplante Fertigstellung Herbst 2010<br />

» Mag. Michaela Orisich<br />

Tel. (01) 716 01-8244<br />

immobilien@rl.co.at<br />

www.raiffeisen-leasing.at/living


Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />

Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />

Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />

Bessere Informationen bedeuten Vorsprung.<br />

Diesen Vorsprung bekommen Sie jetzt gratis.<br />

Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 3|2008<br />

Binnenschifffahrt<br />

Alternativer<br />

Verkehrsträger<br />

Menschen Johann Marihart<br />

Reportage Mikro-<strong>Leasing</strong> in Uganda<br />

Neue Medien ÖkoEnergie-Blog<br />

Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 1|2009<br />

Aktuelle Trends im<br />

<strong>Leasing</strong>geschäft<br />

Im Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> informieren wir Sie dreimal<br />

jährlich kostenlos über die aktuellsten Entwicklungen im <strong>Leasing</strong>- und<br />

Finanzbereich sowie über gewinnbringende Konjunkturentwicklungen.<br />

Objektiv und umfassend recherchiert, immer am Puls der Wirtschaft.<br />

Ja, ich möchte<br />

ò das Gratis-Leas•mich-Abonnement (3 Ausgaben jährlich)<br />

ò Folder ò <strong>Leasing</strong> für Unternehmer<br />

ò Pkw-<strong>Leasing</strong> für Private<br />

ò <strong>Leasing</strong> für Kommunen<br />

ò <strong>Raiffeisen</strong>-Vorsorgewohnungen<br />

ò Immobilienfinanzierungen<br />

ò Immobilien-Investment und -entwicklung<br />

in Mittel- und Osteuropa<br />

ò Erneuerbare Energien<br />

ò Fuhrparkmanagement<br />

NEU<br />

Neues zum Thema Ökoenergie unter www.oekoenergie-blog.at<br />

Menschen<br />

Immobilien<br />

Wohnbau<br />

Ingo de Buhr<br />

Rivergate am Handelskai<br />

Schöner Leben<br />

Vorname/Nachname<br />

Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 2|2009<br />

Straße<br />

Wissen<br />

ist Leben<br />

Menschen<br />

Recht<br />

Ökologiegespräch<br />

ErikSelin<br />

(An-)Füttern verboten<br />

Binnenschifffahrt: Quo vadis?<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon (tagsüber)<br />

Fax-Message an <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Fax-Nr. 01 71601-98444

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!