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Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> lud zum 4. Ökologiegespräch<br />

mit dem Thema „Binnenschifffahrt –<br />

ein ökonomischer und ökologischer Transportweg“,<br />

und die Besucherreihen waren dicht<br />

besetzt.<br />

rufs wegen, aber aus völlig unterschiedlichen<br />

Aspekten, mit der Donau auseinandersetzen.<br />

„Zu 98,5 % des Jahres ist die Donau<br />

schon heute schiffbar und damit ein verlässlicher<br />

Verkehrsträger“, tritt Mag.<br />

Manfred Seitz, Geschäftsführer der via<br />

donau – Österreichische Wasserstraßengesellschaft,<br />

eine Art ASFINAG des<br />

Wassers, der hartnäckigen Sage entgegen,<br />

dass die Binnenschifffahrt aufgrund<br />

von Umwelteinflüssen zu wenig Liefergenauigkeit<br />

bietet. „Die Stahlindustrie in<br />

Linz wäre ohne die Donau nicht konkurrenzfähig.<br />

Doch leider kann die Donauschifffahrt<br />

aufgrund der fehlenden Infrastruktur<br />

in einigen Anrainerstaaten nur<br />

unterdurchschnittlich am Verkehrsaufkommen<br />

partizipieren.“<br />

Denn Fakt ist, dass die Donau nicht<br />

uns allein gehört. Mag. Philip Weller, Generalsekretär<br />

der internationalen Kommission<br />

„Schutz der Donau“, weiß um<br />

dieses Spannungsfeld der unterschiedlichen<br />

Interessen. „Die Donau soll auch<br />

künftig ein wichtiger Transportweg sein,<br />

aber es ist nicht das Maß aller Dinge,<br />

den Interessen der Schifffahrt zu dienen.<br />

Das darf nicht zu einer Zerstörung der<br />

Wasserqualität führen.“ Wenn es nach<br />

Weller geht, soll der Fluss als Naturlandschaft<br />

erhalten bleiben, weitere<br />

Staustufen lehnt er ab.<br />

In diese Kerbe schlägt naturgemäß<br />

auch Mag. Carl Manzano, Direktor des<br />

Nationalparks Donau-Auen. „Der Nationalpark<br />

ist eingerichtet worden, um die<br />

Donau dauerhaft zu schützen. Gleichzeitig<br />

geht eine internationale Wasserstraße<br />

mitten durch diese Region. Die<br />

Wirtschaft will Regulierungen für eine<br />

permanente Durchlässigkeit, wir wollen<br />

eine natürliche Flusslandschaft. Um diesen<br />

Widerspruch aufzuarbeiten, sollte<br />

man beginnen, die Grenzen der Binnenschifffahrt<br />

zu definieren. Denn nicht für jedes<br />

Gut und für jedes Termingeschäft ist<br />

die Donau als Transportweg geeignet.“<br />

Diesem Argument kann ein weiterer<br />

Referent nur begrenzt zustimmen. In<br />

Österreich gibt es vier große Häfen. Neben<br />

Wien und Linz sind Enns und Krems<br />

wichtige Güterumschlagplätze an der<br />

Donau. Hubert Mierka, Geschäftsführer<br />

des Mierka Donauhafen Krems, verweist<br />

auf die Besonderheiten der jeweiligen<br />

Regionen. „Es gibt insgesamt vier Nadelöhre,<br />

die das Potenzial der Donau<br />

als Transportweg schmälern. Und besonders<br />

dort ist die Schifffahrt von Wetterbedingungen<br />

natürlich nicht völlig unabhängig.<br />

Wenn es wenig regnet, ist die<br />

Abladetiefe nicht gegeben, was die<br />

Kapazitätsauslastung erschwert. Das<br />

drückt wiederum auf die Wirtschaftlichkeit<br />

und Konkurrenzfähigkeit zur Straße.“<br />

Einig waren sich die Diskutanten –<br />

gerade in Zeiten der Krise – über die<br />

Binsenweisheit, dass Wirtschaftswachstum<br />

ohne Verkehrswachstum nicht möglich<br />

ist. Unterschiedliche Meinung<br />

herrschte allerdings darüber, welchen<br />

Stellenwert Ökologie und Ökonomie in<br />

Zukunft haben sollen. Eine kleine<br />

Gruppe an Teilnehmern ließ an der Gewichtung<br />

dieser diametralen Positionen<br />

allerdings wenig Zweifel: die Schüler aus<br />

der HAK Gänserndorf und der Hohen<br />

Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft<br />

(HLUW). In ihren Wortmeldungen in der<br />

anschließenden Podiumsdiskussion<br />

ging es vornehmlich um Fragen der<br />

Nachhaltigkeit, die von den Jugendlichen<br />

eingefordert wurden. Zum Beispiel,<br />

dass Schadstoffe in den Sedimenten der<br />

Donau und der Wellenschlag der Schiffe<br />

dazu führen, dass die Laichplätze der<br />

Fischschulen im ufernahen Bereich massiv<br />

gefährdet sind. Die Schüler wollten<br />

Antworten auf die ökologische Dimension<br />

des Verkehrsträgers Donau und<br />

stellten dabei den Referenten durchaus<br />

kritische Fragen.<br />

Die kontroversielle Diskussion zeigte,<br />

wie sehr das Thema gesellschaftliches<br />

Anliegen ist. Peter Engert zieht seine<br />

Conclusio des Abends, indem er von<br />

einem – technisch machbaren – Traum<br />

erzählt: dass es eines Tages möglich<br />

sein wird, von Österreich bis an die<br />

Grenzen nach China einen Container<br />

mit Stofftieren auf die Reise zu schicken,<br />

der nur auf dem Wasserweg und per<br />

Bahn unterwegs ist. Doch davor werde<br />

wohl noch viel Wasser die Donau runterfließen<br />

...ı<br />

NUMMER 2| JUNI 2009 25

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