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Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />

Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 2|2009<br />

Wissen<br />

ist Leben<br />

Menschen<br />

Recht<br />

Ökologiegespräch<br />

Erik Selin<br />

(An-)Füttern verboten<br />

Binnenschifffahrt: Quo vadis?


Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />

inhalt<br />

Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 2|2009<br />

Wissen<br />

ist Leben<br />

Menschen<br />

Recht<br />

Ökologiegespräch<br />

ErikSelin<br />

(An-)Füttern verboten<br />

Binnenschifffahrt: Quo vadis?<br />

Lebensmotto Financier<br />

Der schwedische Immobilieninvestor<br />

Erik Selin ist für seine<br />

Unternehmensgruppe rund<br />

um die Uhr im Einsatz. Der<br />

Job ist sein Leben, der Erfolg<br />

gibt ihm Recht.<br />

Seite 4<br />

Steuerreform 2009<br />

Zahlreiche Änderungen im<br />

Einkommensteuergesetz sind<br />

rückwirkend mit Jänner 2009<br />

in Kraft getreten.<br />

Seite 6<br />

Ökoprojekte<br />

Im April fand das 4. Ökologiegespräche<br />

statt, die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> wurde als ÖkoBusinessPlan-Betrieb<br />

ausgezeichnet<br />

und die Fuhrparkmanagement<br />

<strong>GmbH</strong> ISO-zertifiziert.<br />

ab Seite 24<br />

editorial ANDREA WEBER 3<br />

menschen<br />

Erik Selin 4<br />

steuer<br />

Die Steuerreform 2009 entlastet<br />

vor allem Familien mit Kindern. 6<br />

recht<br />

Was ist verboten, was erlaubt? Die neuen<br />

Antikorruptionsregelungen im Detail. 8<br />

kommentar<br />

GF MAG. KARLHEINZ SANDLER:<br />

Gutes Neugeschäft trotz Krise. 11<br />

coverstory<br />

Wissen scheint schon immer da<br />

gewesen zu sein. Oder doch nicht? 12<br />

meinung<br />

GF MAG. PETER ENGERT:<br />

Jetzt Solarenergie forcieren. 21<br />

immobilien<br />

Topwohnungen in Stockholm. 22<br />

Wohnbauprojekte in<br />

Wiener Grünlagen. 23<br />

Lichte Zukunft für Globo-Gruppe. 23<br />

2 Leas•mich


editorial<br />

Wissen ist Leben<br />

Seit jeher beschäftigt sich der<br />

Mensch mit dem Erwerb, der<br />

Bewahrung und der Weitergabe<br />

von Wissen. Wissensmanagement<br />

ist zu einem bedeutenden<br />

Kriterium für jedes Unternehmen<br />

geworden – nicht nur in der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />

Seite 12<br />

ökoprojekte<br />

Binnenschifffahrt: Quo vadis? 24<br />

The Wind Company goes Übersee. 26<br />

Intelligente Finanzierungsmodelle. 26<br />

Klimaschutz by <strong>Raiffeisen</strong>. 27<br />

ÖkoBusinessPlan-Betrieb 2009. 28<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ISO-Star. 29<br />

reportage<br />

CEE-<strong>Leasing</strong> trotzt der Krise. 30<br />

Kooperation UNIQA/<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. 30<br />

Neue Heimat für Océ Österrreich. 31<br />

Wiener Ball im hohen Norden. 31<br />

lifestyle<br />

Rückzug auf Zeit. 32<br />

facts & figures 34<br />

IMPRESSUM Medieninhaber: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong>., Hollandstr.11–13, 1020 Wien,<br />

Tel. 01 71601-8440, Fax: DW 8448, Internet-Adresse: http://www.raiffeisen-leasing.at,<br />

E-Mail-Adresse: leasing@rl.co.at Herausgeber: Prok. Andrea Weber<br />

Koordination: Ulrike Capelare Produzent: Verlagsgruppe NEWS Gesellschaft m.b.H.,<br />

FN 183971 HG, Taborstr. 1–3, 1020 Wien Geschäftsführung: Dkfm. Helmut Hanusch<br />

Objektleitung: Klaus Edelhofer Redaktionsbüro: Vojtisek KEG, E-Mail-Adresse:<br />

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Fotos: Wo nicht anders angegeben: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Buenos Dias, Fotolia<br />

Herstellung: Sibylle Bauer Druck: Druckerei Berger, 3580 Horn<br />

Vertrieb: Mediaprint-Zeitschriftenvertriebsgesellschaft, 1235 Wien<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong> übernimmt keine Haftung oder Garantie für die<br />

Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen.<br />

Aus Gründen der Lesefreundlichkeit sind alle Formulierungen durchgängig<br />

geschlechtsneutral zu verstehen und richten sich daher gleichermaßen an Frauen<br />

und Männer.<br />

Wissenswertes<br />

Das professionelle Management von Wissen ist die Kernkompetenz des<br />

21. Jahrhunderts. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> bekennt sich in ihrer strategischen<br />

Ausrichtung auch zu einem umfassenden Wissensmanagement<br />

mit drei Aktivitätsschwerpunkten, die von der Geschäftsführung im Mai<br />

2009 zu einem Wissensstatement zusammengefasst wurden:<br />

1. Kunden: Unser Wissen über Kunden, Finanzierungsprodukte und<br />

Technologien ist Grundlage unseres Geschäftserfolges und damit auch<br />

Erfolgsbringer für unsere Kunden.<br />

2. Organisation: Personales Wissen für die Organisation nutzbar<br />

machen. Der Einsatz von Wissensmanagement-Werkzeugen erleichtert<br />

unseren MitarbeiterInnen die tägliche Arbeit und erhöht die Effizienz.<br />

3. Kultur: Professionelles Wissensmanagement braucht eine Kultur<br />

des Vertrauens, der Transparenz und Offenheit, der Professionalität. Wissen<br />

ist neben Menschen und Kapital der zentrale Ressourcenfaktor unseres<br />

Geschäftsmodells.<br />

Wissen ist Macht, aber die Zeit, wo nur bestimmte Menschen mit<br />

spezifischen Berufsausbildungen – etwa Journalisten – Wissen sammeln<br />

konnten, sind vorbei. Was weltweite Kooperation zwischen Menschen bewirken<br />

kann, hat Jimmy Wales eindrucksvoll bewiesen. Diesen Mann<br />

kannte vor zehn Jahren niemand. Heute kann man behaupten, er hat das<br />

Weltwissen revolutioniert. Seit März 2000 – dem Geburtsmonat von<br />

Wikipedia – hat sich das Projekt zu einer Wissensplattform mit über zehn<br />

Millionen Artikel in mehr als 250 Sprachen entwickelt.<br />

Wenn also Wissen der entscheidende Produktionsfaktor ist, muss jedes<br />

Unternehmen größtes Interesse daran haben, dieses optimal zu managen.<br />

Und so wurde im Herbst 2008 schließlich „WikiRL“ geboren, das Wissensmanagement-Instrument<br />

für die gesamte <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. Unser Fachautor<br />

und einer der Initiatoren des Netzwerkes erläutert in unserer Coverstory,<br />

warum Menschen schon von ihrer Grundmotivation her stets nach Wissen<br />

streben und warum dies für die gesamte Gesellschaft von Nutzen ist.<br />

Im März wurden sowohl das Steuerreformgesetz 2009 als auch das<br />

Konjunkturbelebungsgesetz 2009 beschlossen. Die Autorin bietet Ihnen<br />

ab Seite 6 einen Überblick über die wesentlichen Neuerungen, die großteils<br />

rückwirkend mit 1. Jänner 2009 in Kraft getreten sind. Unser Rechtsexperte<br />

befasst sich mit der heiklen Materie der Antikorruptionsregelungen,<br />

und warum durch die neue Richtlinie Einladungen und Geschenke<br />

Ihren Job gefährden können (ab Seite 8).<br />

Dass wir in dieser Ausgabe wieder besonders viel Wissenswertes für<br />

unsere Leser zusammengetragen haben, verspricht Ihnen<br />

Ihre Andrea Weber<br />

ANDREA WEBER<br />

Leiterin Marketing und PR<br />

in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

NUMMER 2|JUNI 2009 3


menschen<br />

Lebensmotto<br />

Financier<br />

24 Stunden, 365 Tage im Jahr. Für seine<br />

Unternehmensgruppe ist Erik Selin, schwedischer<br />

Immobilieninvestor, rund um die Uhr im Einsatz.<br />

Der Job ist sein Leben, der Erfolg gibt ihm Recht.<br />

Mit einem freundlichen Winken empfängt<br />

Erik Selin seine Besucher. Gestik<br />

und Mimik versprechen ein interessantes<br />

und angenehmes Gesprächsklima.<br />

Offenheit und Lockerheit bestimmen den<br />

ersten Eindruck, unverkennbar ausgeprägt<br />

ist auch das Selbstbewusstsein<br />

des Schweden. Dazu hat Selin allen<br />

Grund: In kurzer Zeit hat er eines der<br />

größten schwedischen Private Property-<br />

Portfolios geschaffen. Mit der Erik Selin<br />

Fastigheter AB besitzt der Schwede<br />

Grundbesitz in der Höhe von SEK 11<br />

Milliarden (EUR 1,03 Milliarden).<br />

Erik Selin kam für das Interview gerade<br />

aus einem Meeting mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

in Wien. Über die schwedische<br />

Tochter RL-Nordic steht Selin seit<br />

Jahren in Geschäftsverbindung mit der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. „Der Kontakt ist<br />

durch einen früheren Mitarbeiter in meinem<br />

Unternehmen entstanden. So<br />

führte eines zum anderen und bald waren<br />

wir im Gespräch mit Mitarbeitern in<br />

Wien“, erinnert sich Selin, der ein Vorstandsmitglied<br />

der RL-Nordic ist. „Wir<br />

überlegten, ob wir zusammen etwas auf<br />

die Beine stellen können, erste Immobilienprojekte<br />

verliefen zügig. Wir bleiben<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> auf jeden Fall<br />

treu. Sie muss uns schon rausschmeißen,<br />

wenn sie keinen Kontakt mehr mit<br />

uns will“, meint Selin verschmitzt.<br />

Begeistert zeigt sich der Investmentprofi,<br />

wenn er von Österreich spricht.<br />

„Ich komme stets sehr gerne hierher.<br />

Das Land hat große Ähnlichkeit mit<br />

Schweden. Hier fühle ich mich deutlich<br />

wohler als etwa in Deutschland.“ Auf die<br />

wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen<br />

und unternehmensliberalen<br />

Strukturen eines Landes legt Selin großen<br />

Wert. Sie bestimmen die Investitionstätigkeit<br />

des Schweden. „Meine Unternehmen<br />

sind sehr klein. Räumliche<br />

Grenzen bestimmen daher Wettbewerbsgrenzen.<br />

In Schweden investieren<br />

wir landesweit. Für große Auslandsschritte<br />

sehe ich derzeit keine Veranlassung“,<br />

betont Selin. Mögliche Expansionsregionen<br />

ortet der Bauinvestor jedoch<br />

in Norwegen und Finnland. „Diese<br />

Länder haben in Bezug auf das politische<br />

System und die Bevölkerung ähnliche<br />

Strukturen wie Schweden. Das ist<br />

günstig für künftige Expansionsschritte.“<br />

Selin liebt das Wechselspiel zwischen<br />

gewerblichem und privatem Besitz. Das<br />

derzeitige Portfolio umfasst einen Mix<br />

aus 50 % gewerblichen Objekten und<br />

50 % Wohnungsimmobilien, verteilt über<br />

ganz Schweden. Große Änderungen<br />

sind für die nächste Zeit nicht geplant.<br />

Seit einiger Zeit wird in den von der<br />

Selin-Gruppe betreuten Immobilien verstärkt<br />

Wert auf energiesparende Maßnahmen<br />

gelegt. „Wir lagern Stromfresser<br />

aus, entfernen ölbetriebene Heizungen<br />

und setzen auf Alternativenergie.“<br />

Eine eigene Investmentsparte bildet die<br />

Energiesparschiene aber (noch) nicht.<br />

„Wir wenden das derzeit nur bei unseren<br />

eigenen Immobilien an“, erzählt der Bau-<br />

Tycoon. Auch im Zuge der Wirtschaftskrise<br />

wird sich das nicht ändern. Zuletzt<br />

hat das Unternehmen seine wirtschaftlichen<br />

Tätigkeiten etwas zurücknehmen<br />

müssen. Selin: „Wir treten der Krise derzeit<br />

mit vielen kleinen Schritten entgegen,<br />

man kann die Auswirkungen ja<br />

nicht generell vermeiden. So versuchen<br />

wir etwa, die laufenden Kosten niedrig zu<br />

halten, keine Investitionsrisken einzugehen,<br />

uns auf das bestehende Portfolio zu<br />

konzentrieren und die Beziehung mit unseren<br />

Banken zu pflegen. Wir rechnen<br />

mit einer Zeitspanne von etwa einem<br />

Jahr, bis sich die ökonomische Lage<br />

wieder etwas beruhigt.“<br />

Dass er sich jemals vom Immobiliengeschäft<br />

abwendet, ist für Erik Selin undenkbar.<br />

Schon als Kind haben ihn Besitz<br />

und Eigentum fasziniert. Sein erstes<br />

Investment tätigte er im Alter von 14 Jahren.<br />

Teamsportarten wie Fußball oder<br />

Eishockey haben ihn schon als Jugendlichen<br />

nie interessiert. Er beschäftigte<br />

sich lieber mit Aktien und dem Lesen<br />

von Wirtschaftsartikeln. „Damals erledigte<br />

mein Vater alle administrativen Vorgaben<br />

auf der Bank für mich“, erinnert<br />

sich der Frühstarter. Die Veranlagungen<br />

wurden kontinuierlich umfang- und risikoreicher.<br />

Anfang der 90er-Jahre erlitt<br />

4 Leas•mich


»Glück ist, wenn man sich über Bestehendes freut,<br />

ohne ständig neuen Zielen hinterherzurennen.«<br />

ERIK SELIN, BAUINVESTOR<br />

Erik Selin im Zuge einer Finanzkrise erstmals<br />

eine wirtschaftliche Talfahrt und verlor<br />

seine gesamten Einlagen. Dadurch<br />

wurde sein ökonomischer Weitblick geschärft,<br />

er sieht Entwicklungen heute<br />

aus einem klaren Blickfeld. Wobei die<br />

reine Vermögensmaximierung für Erik<br />

Selin nicht an erster Stelle steht. „Geld<br />

war nie der treibende Motor für meine<br />

Aktivitäten. Natürlich ist es wichtig, um<br />

Produkte kaufen und Projekte finanzieren<br />

zu können. Aber es geht um das aktive<br />

Bewegen von Geld. Finanzieren ist<br />

meine Passion, es ist für mich kein Beruf,<br />

sondern Leben.“<br />

Im Finanzwesen ist Selin seit Jahren<br />

zu Hause. Das nötige Wissen hat sich<br />

der Autodidakt selbst erarbeitet. Studiert<br />

hat er nie. Ob ihm das leid tut? „Zuerst<br />

hatte ich nicht genug Zeit für ein Studium,<br />

als dann Zeit zur Verfügung stand,<br />

war es dafür zu spät. Vor dem Hintergrund<br />

des Immobilienreichs, das ich geschaffen<br />

habe, bereue ich heute nicht,<br />

dass ich keinen universitären Abschluss<br />

errungen habe“, so Selin. Statt universitärer<br />

Seminare und Vorlesungen investierte<br />

er mit 24 Jahren in sein erstes Besitztum:<br />

Wohneinheiten und Geschäfte<br />

in Ängelholm, Südschweden. „In den<br />

90er-Jahren standen überall Grundstücke<br />

zum Verkauf, in Ängelholm habe ich<br />

zugeschlagen. Dieser Besitz gehört mir<br />

nach wie vor, ich bin Eigentümer und<br />

Vermieter“, ist Erik Selin heute noch stolz<br />

auf sein vor 18 Jahren getätigtes Investment.<br />

Langfristigkeit ist für den Investor<br />

ein absolutes Muss. „Ich habe immer<br />

auf lange Sicht agiert. Wenn ich in ein<br />

Geschäft oder in eine Partnerschaft einsteige,<br />

dann geschieht das immer ohne<br />

Ausstiegsstrategie.“ Projekte werden auf<br />

Lebensdauer abgeschlossen. Selin: „Ich<br />

kaufe kein Objekt mit dem Ziel, es wieder<br />

zu verkaufen.“ Natürlich ist sich der<br />

Finanzprofi bewusst, dass es Ausstiegszwänge<br />

gibt. „Wenn sich ein Projektpartner<br />

zurückzieht oder der Gewinn<br />

verlockend hoch ist, dann ist ein Verkauf<br />

natürlich zu realisieren.“<br />

Auf der Gewinnerseite ist Erik Selin in<br />

jedem Fall. Lachend erzählt er von seinem<br />

Privatleben und seiner Familie, die<br />

volles Verständnis für seinen steten Einsatz<br />

im Unternehmen aufbringt.<br />

„24 Stunden am Tag denke und arbeite<br />

ich für die Firma, den Rest verbringe ich<br />

mit meiner Frau und meinen beiden Kindern“,<br />

bemerkt Selin mit einem Augenzwinkern.<br />

„Ich genieße natürlich meine<br />

Freizeit, es fällt mir aber sehr schwer,<br />

tage- und wochenlang keinen Kontakt<br />

zur Firma zu halten. Auch wenn wir in<br />

unserem Sommerhaus sind, fahre ich<br />

regelmäßig ins Büro nach Göteborg.<br />

Meine Familie ist es nicht gewohnt, dass<br />

ich ständig zu Hause bin. Da wäre ich<br />

nur lästig“, meint Selin schmunzelnd.<br />

Umso erfreulicher sind die Stunden mit<br />

seinen Kindern. „Die beiden sind noch<br />

sehr klein, Spielen steht ganz oben auf<br />

der Wunschliste. Da ich erst spät abends<br />

nach Hause komme, beginne ich die<br />

Tage früh, um möglichst viel Zeit miteinander<br />

verbringen zu können.“ Wenn<br />

die Kinder im Bett sind, widmet sich Selin<br />

auch seinen sportlichen Interessen<br />

Joggen und Body-Building. „Ich bin Individualist,<br />

Teamsport hat mich nie interessiert.“<br />

Trainiert wird immer dann,<br />

wenn es die Geschäfte zulassen. Der<br />

Vollblut-Unternehmer hat einen großen<br />

Traum: Er möchte aktiv bleiben, so lange<br />

es geht – mindestens bis zu einem Alter<br />

von 80 oder 90 Jahren. „Bleibt abzuwarten,<br />

ob ich das schaffe oder nicht“,<br />

lacht Erik Selin. Und er schließt mit einer<br />

seiner Lebensphilosophien: „Glück ist,<br />

wenn man sich über Bestehendes freut,<br />

ohne ständig neuen Zielen hinterherzurennen.“ı<br />

NUMMER 2| JUNI 2009 5


echt&steuer<br />

Das bringt die<br />

Steuerreform 2009<br />

Im März wurden sowohl das Steuerreformgesetz<br />

2009 als auch das Konjunkturbelebungsgesetz 2009<br />

beschlossen, beide beinhalten Änderungen im<br />

Einkommensteuergesetz. Hier ein Überblick über<br />

die wesentlichen Neuerungen. Etliche sind bereits<br />

rückwirkend mit 1. Jänner 2009 in Kraft getreten.<br />

MAG. CHRISTA HEINL, LEITUNG STEUERABTEILUNG RAIFFEISEN-LEASING<br />

Bereits ab 1. 1. 2009 gelten neue, verminderte<br />

Tarife für die Einkommensteuer.<br />

Künftig sind Einkommen bis maximal<br />

EUR 11.000,– jährlich steuerfrei.<br />

Bisher lag diese Grenze bei EUR<br />

10.000,–. Für darüber liegende Einkommen<br />

werden die Grenzsteuersätze von<br />

bisher 38,33 % auf 36,50 % bzw. von bisher<br />

43,60 % auf 43,21 % gesenkt. Jener<br />

Betrag, ab dem der Spitzensteuersatz<br />

von 50 % zur Anwendung kommt, wird<br />

von EUR 51.000,– auf EUR 60.000,– angehoben.<br />

Durch die rückwirkende Änderung<br />

der Tarife ändert sich auch die vom Arbeitgeber<br />

einbehaltene Lohnsteuer rückwirkend<br />

ab 1. 1. 2009. Die Aufrollung der<br />

zu viel einbehaltenen Lohnsteuer hat,<br />

sofern die technischen und organisatorischen<br />

Möglichkeiten gegeben sind und<br />

ein aufrechtes Dienstverhältnis bei diesem<br />

Arbeitgeber vorliegt, bis spätestens<br />

30. 6. 2009 zu erfolgen.<br />

Eine Änderung ergibt sich auch bei<br />

den sonstigen Bezügen innerhalb des<br />

Jahressechstels, die sogenannten 13.<br />

Die neuen Einkommensteuertarife ab 1. 1. 2009<br />

und 14. Bezüge. Die sonstigen Bezüge<br />

werden weiterhin mit einem Steuersatz<br />

von 6 % begünstigt besteuert, sofern sie<br />

den Freibetrag von EUR 620,– jährlich<br />

übersteigen. Angehoben wird jene<br />

Grenze, bis zu der die sonstigen Bezüge<br />

zur Gänze steuerfrei bleiben. Bisher lag<br />

diese bei EUR 2.000,– und wurde ab<br />

1. 1. 2009 auf EUR 2.100,– angehoben.<br />

Steuerpflichtiges Grenzsteuersatz Grenzsteuersatz<br />

Einkommen ab 2009 NEU bis 2008<br />

0 bis 10.000 0,00 % 0,00 %<br />

10.000 bis 11.000 0,00 % 38,33 %<br />

11.000 bis 25.000 36,50 % 38,33 %<br />

25.000 bis 51.000 43,21 % 43,60 %<br />

51.000 bis 60.000 43,21 % 50,00 %<br />

über 60.000 50,00 % 50,00 %<br />

Familienpaket<br />

Erstmals gibt es die Möglichkeit der<br />

steuerlichen Absetzung von Kinderbetreuungskosten.<br />

Diese können bis zur<br />

Vollendung des 10. Lebensjahres als außergewöhnliche<br />

Belastung bis zu einem<br />

Betrag von EUR 2.300,– pro Kind und<br />

Kalenderjahr geltend gemacht werden.<br />

Damit vermindert sich die steuerliche<br />

Bemessungsgrundlage. Ein einkommensabhängiger<br />

Selbstbehalt – wie bei<br />

anderen außergewöhnlichen Belastungen<br />

üblich – ist bei der Geltendmachung<br />

der Kinderbetreuungskosten nicht zu<br />

berücksichtigen. Anerkannt werden Kosten<br />

für öffentliche oder private Kindergärten,<br />

Kinderkrippen, Kindertagesheime<br />

sowie für ausgebildete Tagesmütter<br />

(pädagogisch qualifizierte Personen).<br />

Die Geltendmachung der Kinderbetreuungskosten<br />

erfolgt im Rahmen<br />

der Arbeitnehmer-/Einkommensteuerveranlagung.<br />

Der monatliche Kinderabsetzbetrag,<br />

der gemeinsam mit der Familienbeihilfe<br />

zur Auszahlung gelangt, wird von<br />

EUR 50,90 auf EUR 58,40 erhöht, das<br />

sind EUR 90,– pro Jahr mehr. Der Unterhaltsabsetzbetrag<br />

wird abhängig von<br />

der Anzahl der Kinder ebenfalls entsprechend<br />

erhöht.<br />

Zusätzlich wurde ein neuer Kinderfreibetrag<br />

geschaffen, der im Unterschied<br />

zum Absetzbetrag die steuerliche<br />

Bemessungsgrundlage vermindert.<br />

Die tatsächliche Steuerentlastung ist –<br />

ebenso wie die oben erläuterte Absetzung<br />

der Kinderbetreuungskosten –<br />

vom jeweiligen Grenzsteuersatz und damit<br />

vom Einkommen abhängig. Der Kinderfreibetrag<br />

beträgt jährlich EUR 220,–<br />

pro Kind. Wird er allerdings von zwei<br />

Steuerpflichtigen geltend gemacht, stehen<br />

jedem (Ehe-)Partner EUR 132,–, somit<br />

gesamt EUR 264,– zu. Der Freibetrag<br />

ist im Rahmen der Arbeitnehmer-/Einkommensteuerveranlagung<br />

zu berücksichtigen.<br />

6 Leas•mich


Die Steuerreform 2009 soll vor<br />

allem Familien mit Kindern entlasten.<br />

Wird vom Arbeitgeber allen oder bestimmten<br />

Gruppen ein Zuschuss für die<br />

Kinderbetreuung gewährt, so ist dieser<br />

ab 2009 bis zu einem Betrag von<br />

EUR 500,– jährlich pro Kind von der<br />

Lohnsteuer befreit.<br />

Das Familienpaket ist ebenso bereits<br />

mit 1. 1. 2009 in Kraft getreten.<br />

Sonderausgaben/Spendenabzug<br />

Die Abzugsfähigkeit von Spenden, die<br />

bisher bereits für Wissenschaft, Forschung,<br />

Museen etc. bestand, ist ab<br />

1. 1. 2009 auf Spenden für mildtätige<br />

Zwecke (humanitäre Organisationen,<br />

Entwicklungshilfe-, Katastrophenhilfsorganisationen)<br />

ausgedehnt. So wie bisher<br />

sind die Spenden insgesamt bis maximal<br />

10 % des Einkommens (Gewinnes)<br />

des Vorjahres absetzbar. Die Liste<br />

der begünstigten Spendenempfänger<br />

findet sich auf der Homepage des BMF.<br />

Der Höchstbetrag für die Absetzbarkeit<br />

des Kirchenbeitrages als Sonderausgabe<br />

wird verdoppelt. Bisher konnten<br />

maximal EUR 100,– geltend gemacht<br />

werden, nun wurde dieser Betrag auf<br />

EUR 200,– jährlich erhöht.<br />

Gewinnfreibetrag neu<br />

Der Freibetrag, der bisher nur Einnahmen-/Ausgaben-Rechnern<br />

zustand, wird<br />

auch auf Bilanzierer erweitert und zusätzlich<br />

von 10 % auf 13 % erhöht. Jedoch<br />

entfällt im Gegenzug ab 1. 1. 2010<br />

die begünstigte Besteuerung für nicht<br />

entnommene Gewinne, die bisher Bilanzierern<br />

zustand. Der Gewinnfreibetrag<br />

steht allen natürlichen Personen für alle<br />

betriebliche Einkunftsarten (aus Landund<br />

Forstwirtschaft, aus selbstständiger<br />

Arbeit und aus Gewerbebetrieb) zu.<br />

Das bedeutet, natürliche Personen<br />

können bei ihren betrieblichen Einkünften<br />

den steuerpflichtigen Gewinn durch<br />

Geltendmachung des Freibetrages um<br />

13 % vermindern. Bis zu einem Gewinn<br />

von EUR 30.000,– steht der Gewinnfreibetrag<br />

automatisch, ohne Nachweis von<br />

Investitionen, als sogenannter „Grundfreibetrag“<br />

zu, also maximal EUR 3.900,–<br />

pro Person und Jahr. Übersteigt der Gewinn<br />

den Betrag von EUR 30.000,–,<br />

kann darüber hinaus ein sogenannter<br />

„investitionsbedingter Gewinnfreibetrag“<br />

in Anspruch genommen werden. Für<br />

dessen Geltendmachung ist es, wie<br />

beim bisherigen Freibetrag für Einnahmen-/Ausgaben-Rechner,<br />

erforderlich,<br />

dass im selben Ausmaß begünstigte<br />

Wirtschaftsgüter angeschafft wurden. Zu<br />

diesen zählen abnutzbare Wirtschaftsgüter<br />

des Anlagevermögens mit einer<br />

Nutzungsdauer von mindestens vier<br />

Jahren oder bestimmte begünstigte<br />

Wertpapiere. Zusätzliche Voraussetzung<br />

ist, dass die Wirtschaftsgüter inländischen<br />

Betrieben (Betriebsstätten) zuzurechnen<br />

sind. Neu geregelt wurde, dass<br />

auch die Anschaffung oder Herstellung<br />

von Gebäuden (einschließlich Mieterinvestitionen)<br />

darunter fallen, sofern mit<br />

der tatsächlichen Bauausführung nach<br />

dem 31. 12. 2008 begonnen wurde.<br />

Der Gewinnfreibetrag (Grund- und<br />

investitionsbedingter Freibetrag) ist<br />

mit EUR 100.000,– pro Person und Jahr<br />

nach oben limitiert, dies entspricht<br />

einem steuerpflichtigen Gewinn von<br />

EUR 769.231,–. Die neue Regelung des<br />

Gewinnfreibetrages tritt allerdings erst<br />

mit 1. 1. 2010 in Kraft.<br />

Vorzeitige Abschreibung<br />

Für abnutzbare körperliche Wirtschaftsgüter,<br />

die 2009 oder 2010 angeschafft<br />

oder hergestellt werden, kann eine vorzeitige<br />

Abschreibung in Höhe von 30 %<br />

geltend gemacht werden. Die lineare Abschreibung<br />

über die Nutzungsdauer und<br />

die vorzeitige Abschreibung dürfen aber<br />

in Summe die Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

nicht übersteigen. Im<br />

Ergebnis führt dies zu einem Vorziehen<br />

der steuerlichen Betriebsausgaben bzw.<br />

Verkürzen der steuerlichen Nutzungsdauer.<br />

Nicht geltend gemacht werden kann<br />

die vorzeitige Abschreibung unter anderem<br />

für Gebäude, Luftfahrzeuge, Pkw<br />

und Kombis sowie für gebrauchte oder<br />

geringwertige Wirtschaftsgüter.ı<br />

NUMMER 2| JUNI 2009 7


Keinesfalls dürfen Geschenke, egal in<br />

welcher Höhe, gewerbsmäßig erfolgen.<br />

Ein Amtsträger ist gemäß § 74 Abs. 1<br />

Z 4a StGB jeder, der für Österreich, für<br />

einen anderen Staat oder für eine internationale<br />

Organisation ein Amt in der<br />

Gesetzgebung, Verwaltung oder Justiz<br />

innehat oder sonst mit öffentlichen Aufgaben<br />

– einschließlich in staatsnahen<br />

Unternehmen – betraut ist (mit Ausnahme<br />

von Mitgliedern inländischer verfassungsmäßiger<br />

Vertretungskörper).<br />

Nach Ansicht des Bundesministeriums<br />

für Justiz ist es entscheidend, ob eine<br />

Person mit einer öffentlichen Aufgabe<br />

betraut ist. Der Amtsträgerbegriff ist somit<br />

funktional zu interpretieren. So sind<br />

neben Beamten auch Entscheidungsträger<br />

von ausgegliederten öffentlichen<br />

Unternehmen wie Austro Control, Bunrecht&steuer<br />

(An-)Füttern verboten<br />

Heikle Materie Antikorruptionsregelungen:<br />

Einladungen und Geschenke können Ihren<br />

Job gefährden!<br />

MAG. GEORG FUHRMANN,<br />

LEITUNG RECHTSABTEILUNG RAIFFEISEN-LEASING<br />

Auf Basis von Beschlüssen der Europäischen<br />

Union, Übereinkommen der Vereinten<br />

Nationen und sonstigen internationalen<br />

Übereinkommen traten mit Beginn<br />

2008 im Zuge des Strafrechtsänderungsgesetzes<br />

2008, BGBl. I Nr. 109/2007, neue<br />

Antikorruptionsstrafbestimmungen gegen<br />

Bestechung und Geschenkannahme in<br />

Kraft. Diese betreffen sowohl den privaten<br />

als auch den öffentlichen Sektor und bringen<br />

eine erhebliche Verschärfung der bisherigen<br />

Verbotsnormen. Durch unbestimmte<br />

Gesetzesbegriffe und entsprechend<br />

weite Interpretationsräume stoßen<br />

die Regelungen teilweise auf Verunsicherung<br />

und Unverständnis. Gängige Praktiken<br />

in der Wirtschaft, wie Geschäftsessen,<br />

Einladungen zu Kulturveranstaltungen<br />

oder auch Weihnachtsgeschenke, wurden<br />

durch das Gesetz zu großen Teilen<br />

unter Strafe gestellt.<br />

Die Auswirkungen des Gesetzes<br />

spürten bereits große Kulturveranstaltungen<br />

wie die Salzburger Festspiele.<br />

Zahlreiche Unternehmen haben sich aus<br />

dem Sponsoring für Kulturveranstaltungen<br />

zurückgezogen, da sie ihre Kartenkontingente<br />

nicht mehr weiterverschenken<br />

konnten.<br />

Rechtlich ist zwischen Geschenken<br />

an Mitarbeiter von Privatunternehmen<br />

und an Amtsträger zu unterscheiden.<br />

Im privatwirtschaftlichen Sektor<br />

sind Geschenke an und Einladungen<br />

von Bediensteten und Beauftragten privatwirtschaftlicher<br />

Unternehmen (z. B.<br />

neben echten Geschenken auch Geschäftsessen<br />

oder Kulturveranstaltungen,<br />

die der „Klimapflege“ dienen sollen)<br />

nur dann zulässig, wenn sie nicht im<br />

Zusammenhang mit einer pflichtwidrigen<br />

Handlung oder Unterlassung stehen<br />

und die beschenkten Personen<br />

nicht hoheitlich tätig sind (z. B. als Gerichtssachverständige<br />

oder Zulassungsstelle<br />

etc.). Setzt der Beschenkte jedoch<br />

eine pflichtwidrige Handlung oder Unterlassung,<br />

ist sowohl die Geschenkannahme<br />

durch Mitarbeiter oder Beauftragte<br />

sowie die Hingabe durch den Geschenkgeber<br />

strafbar.<br />

Straflos bleiben alle Beteiligten nur<br />

dann, wenn die Zuwendung die Geringfügigkeitsgrenze<br />

von ca. EUR 100,–<br />

nicht übersteigt. Liegt der Gesamtwert<br />

darüber, muss der Beschenkte diese an<br />

das Unternehmen abführen, es sei denn,<br />

es stimmt dem Geschenk für seinen Bediensteten<br />

zu.<br />

Geschenke an reine Privatpersonen<br />

sowie an Eigentümer von Unternehmen<br />

sind hingegen zulässig.<br />

Dagegen ist es im öffentlich-rechtlichen<br />

Bereich nicht erforderlich, eine<br />

pflichtwidrige Handlung zu setzen, um<br />

gegen die Antikorruptionsvorschriften zu<br />

verstoßen. Ein Geschenk an einen Amtsträger<br />

für eine pflichtgemäße Amtshandlung<br />

ist ebenfalls verboten. Zuwendungen<br />

an Amtsträger im Konnex<br />

zu einer Amtshandlung oder deren Unterlassung<br />

sind auch bei geringfügigen<br />

Geschenken strafbar.<br />

Auch das sogenannte „Anfüttern“ von<br />

Amtsträgern – das heißt, wenn die Zuwendung<br />

ohne Bezug auf eine konkrete<br />

Amtshandlung dazu dienen soll, den<br />

Amtsträger „sicherheitshalber“ gewogen<br />

zu stimmen oder ein „positiveres“ Gesprächsklima<br />

zu erzielen – steht bei<br />

Überschreitung der Geringfügigkeitsgrenze<br />

unter Strafe.<br />

8 Leas•mich


Was ist verboten, was erlaubt?<br />

Frequently Asked Questions<br />

Dürfen Amtsträger zu Firmen- und Informationsveranstaltungen eingeladen werden?<br />

Kleine Buffets zur Erfrischung (wie Brötchen und Getränke) werden zulässig sein. Größere<br />

Abendessen etc. sind kritisch zu sehen, da die Geringfügigkeitsgrenze leicht überschritten wird.<br />

Jedenfalls muss bei einer Informationsveranstaltung der Informationsgehalt im Vordergrund stehen.<br />

Im Zweifel sollten Einladungen allgemein an Unternehmen oder Behörden ohne Bezug auf<br />

konkrete natürliche Personen formuliert werden.<br />

Wie sieht es bei Veranstaltungen wie VIP-Treffen, Golfturnieren, etc. mit gehobenen<br />

Essenseinladungen und Urlaubsaufenthalten aus?<br />

Diese sind nach der neuen Gesetzeslage für Amtsträger unzulässig. Im privaten Sektor sind<br />

derartige Einladungen zulässig, sofern diese nicht für pflichtwidrige Handlungen vorgenommen<br />

werden.<br />

Ist Sponsoring noch zulässig?<br />

Sponsoring für Organisationen und von Kleinveranstaltungen ist grundsätzlich zulässig. Im Rahmen<br />

des Sponsorings dürfen jedoch Amtsträger keine unzulässigen Vorteile erlangen. Bedenklich<br />

sind daher damit verbundene Einladungen von Amtsträgern.<br />

desbeschaffung <strong>GmbH</strong>, ÖBB, Post oder<br />

Telekom umfasst.<br />

Jedenfalls unzulässig sind Essenseinladungen<br />

an Betriebsprüfer, bei denen<br />

ein Konnex zu einer laufenden oder<br />

abgeschlossenen Betriebsprüfung hergestellt<br />

werden kann.<br />

Wie teilweise schon bisher stehen<br />

Geschenke in Zusammenhang mit<br />

pflichtwidrigen Handlungen an Sachverständige,<br />

Schiedsrichter sowie Mitarbeiter<br />

und sachverständige Berater in<br />

öffentlichen Unternehmen unter Strafe.<br />

Geschenkgeber haben natürlich in allen<br />

Fällen § 153 StGB (das Delikt der<br />

Untreue) zu beachten: Die Schenkung<br />

darf nicht wider die eigene Verfügungsmacht<br />

über fremdes Vermögen und mit<br />

Schädigungsvorsatz (also zum Nachteil<br />

des eigenen Unternehmens) erfolgen.<br />

Sind Weihnachtsgeschenke an Beamte noch erlaubt?<br />

Weihnachtsgeschenke an Amtsträger sind immer strafbar, wenn sie einen Wert von über<br />

EUR 100,– haben, oder durch andere Geschenke und Einladungen den Gesamtwert von<br />

EUR 100,– übersteigen. Keinesfalls dürfen die Weihnachtsgeschenke mit einer auch nur pflichtgemäßen<br />

Amtshandlung in Zusammenhang gebracht werden. Dann besteht generell Strafbarkeit.<br />

Unbedenklich werden – mangels (maßgeblichen) Wertes – typische Werbegeschenke<br />

sein (Kalender, Kugelschreiber und sonstige Kleinigkeiten), vor allem, wenn sie mit Werbeaufdrucken<br />

versehen sind.<br />

Dürfen freundschaftliche Kontakte mit Amtsträgern gepflegt werden?<br />

Freundschaftliche Kontakte mit Amtsträgern sind nach wie vor erlaubt. Essenseinladungen an<br />

befreundete Amtsträger sind unzulässig.<br />

Dürfen Dienstnehmer und angestellte Geschäftsführer Geschenke annehmen?<br />

Sie müssen grundsätzlich Geschenke an den Arbeitgeber abliefern. Sie dürfen diese behalten,<br />

wenn der Arbeitgeber zustimmt. Strafrechtlich unverfolgt bleibt das Behalten eines Geschenkes<br />

ohne Zustimmung des Arbeitgebers bei einem Wert unter EUR 100,– oder bei Vorliegen einer<br />

generellen Erlaubnis, die den Einbehalt aller Geschenke unabhängig vom Wert erlaubt.<br />

Welche Strafen gibt es für Geschenkgeber?<br />

Sämtliche Delikte sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor sehen Freiheitsstrafen vor.<br />

Lediglich § 153 Abs. 1. StGB (Untreue bis zu einem Betrag von EUR 3.000,–) sieht als Alternative<br />

zur Freiheitsstrafe auch eine Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen vor. Das Strafausmaß ist<br />

abgestuft – die angedrohte Freiheitsstrafe beträgt bis zu drei Jahren (Ausnahme Untreue über<br />

EUR 50.000,– bis zu zehn Jahren). Anstelle von Freiheitsstrafen bis maximal sechs Monaten kann<br />

auch eine unbedingte Geldstrafe verhängt werden. Die Höhe der Geldstrafe richtet sich nach<br />

dem Einkommen.<br />

NUMMER 2| JUNI 2009 9


echt&steuer<br />

Übersicht der Strafbarkeitsbestimmungen im Zusammenhang mit Bestechung<br />

Unveränderte Strafbestimmungen<br />

§ 153 StGB Untreue Wissentlicher Missbrauch der durch Gesetz, behördlichen Auftrag oder Rechtsgeschäft eingeräumten Befugnis,<br />

über fremdes Vermögen zu verfügen oder einen anderen zu verpflichten, wenn dadurch dem anderen ein<br />

Vermögensnachteil zugefügt wird.<br />

§ 153a StGB Geschenkannahme Annahme und pflichtwidrige Nichtabführung eines nicht bloß geringfügigen Vermögensvorteils für die durch<br />

durch Machthaber<br />

Gesetz, behördlichen Auftrag oder Rechtsgeschäft eingeräumte Befugnis, über fremdes Vermögen zu verfügen<br />

oder einen anderen zu verpflichten.<br />

Neue Strafbestimmungen im privatwirtschaftlichen Sektor<br />

§ 168c StGB Geschenkannahme durch Bedienstete oder Beauftragte<br />

Bedienstete<br />

Weisungsgebundene Arbeitnehmer und Organmitglieder juristischer Personen (auch bei öffentlichen Unternehmen<br />

ohne „öffentliche Aufgaben“).<br />

Beauftragte<br />

„Nicht-Bedienstete“, die Unternehmen geschäftlich vertreten können oder Einfluss auf betriebliche Entscheidungen<br />

haben.<br />

Strafbare Handlung<br />

Forderung/Annahme/Sich versprechen lassen eines Vorteils für sich oder einen Dritten für die pflichtwidrige<br />

Vornahme oder Unterlassung einer Rechtshandlung (Verstoß gegen Treue, Gesetz, Berufspflichten, Vorschriften,<br />

Weisungen).<br />

Straflosigkeit Bei geringfügigem Vorteil bis ca. EUR 100,–.<br />

§ 168d StGB Bestechung von Bediensteten oder Beauftragten<br />

Strafbare Handlung<br />

Anbieten, Versprechen oder Gewähren eines Vorteils für sich oder einen Dritten an einen Bediensteten oder<br />

Beauftragten für die pflichtwidrige Vornahme oder Unterlassung einer Rechtshandlung.<br />

Straflosigkeit<br />

Bei geringfügigem Vorteil bis ca. EUR 100,– „Anfüttern“ straflos.<br />

Neue/Verschärfte Strafbedingungen im öffentlich-rechtlichen Sektor<br />

§ 304 StGB Geschenkannahme durch Amtsträger oder Schiedsrichter<br />

Amtsträger<br />

Person, die für Österreich/einen anderen Staat/internationale Organisation ein Amt in Gesetzgebung/Verwaltung/Justiz<br />

inne hat oder sonst mit öffentlichen Aufgaben, auch in öffentlichen Unternehmen, betraut ist.<br />

Öffentliche Unternehmen<br />

Jedenfalls alle, die der Rechnungshofüberprüfung unterliegen, oder sonst öffentliche Aufgaben haben.<br />

Strafbare Handlung<br />

Forderung/Annahme/Sich versprechen lassen eines Vorteils für sich oder einen Dritten im Zusammenhang mit<br />

einer konkreten (auch rechtmäßigen!) Amtshandlung oder im Hinblick auf die Amtsführung („Anfüttern“).<br />

Straflosigkeit<br />

„Anfüttern“ unter der Geringfügigkeitsgrenze EUR 100,–. Rein persönliche freundschaftliche Beziehungen.<br />

Sozialadäquate Aufmerksamkeiten/Werbemittel.<br />

§ 306 StGB Geschenkannahme durch Sachverständige<br />

Strafbare Handlung<br />

Forderung/Annahme/Sich versprechen lassen eines Vorteils für sich oder einen Dritten durch einen behördlich<br />

bestellten Sachverständigen zur Erstattung eines unrichtigen Befundes oder Gutachtens.<br />

§ 306a StGB Geschenkannahme durch Mitarbeiter und sachverständige Berater<br />

Mitarbeiter<br />

Arbeitnehmer eines öffentlichen Unternehmens in nicht leitender Funktion.<br />

Sachverständiger Berater<br />

Entgeltlich tätiger sachverständiger Berater eines Beamten oder leitenden Angestellten eines öffentlichen Unternehmens.<br />

Strafbare Handlung<br />

Forderung/Annahme/Sich versprechen lassen eines Vorteils für sich oder einen Dritten durch einen Mitarbeiter<br />

oder sachverständigen Berater bei Beeinflussung der Geschäftsführung oder eines Beamten zur pflichtwidrigen<br />

Rechtshandlung/pflichtwidrigem Amtsgeschäft.<br />

§ 307 StGB Bestechung<br />

Strafbare Handlung<br />

Anbieten, Versprechen oder Gewähren eines Vorteils an einen Amtsträger/Schiedsrichter/Sachverständigen/Mitarbeiter<br />

eines leitenden Angestellten/sachverständigen Berater oder einen Dritten zur pflichtwidrigen<br />

Rechtshandlung/Beeinflussung oder einem unrichtigen Befund oder Gutachten – bei Amtsträger und Schiedrichter<br />

auch bei pflichtgemäßem Handeln .<br />

Straflosigkeit „Anfüttern“ von Amtsträgern unter Geringfügigkeit EUR 100,–.<br />

Verpflichtungen<br />

für Unternehmen<br />

Auch wenn es wenig überraschend ist,<br />

dass sich ein Unternehmen und seine<br />

Mitarbeiter gesetzeskonform verhalten<br />

müssen (to comply with – Regeln einhalten;<br />

vertrags- und gesetzeskonform<br />

handeln), so wird der Themenbereich<br />

der „Corporate Compliance“ immer stärker<br />

auch zur Handlungsvorgabe an das<br />

Management. So empfiehlt es sich für<br />

Geschäftsführer und Vorstände zur Vermeidung<br />

von Haftungen, durch organisatorische<br />

Maßnahmen, Schulungen<br />

und Kontrollen das rechtmäßige Verhalten<br />

des Unternehmens und seiner Mitarbeiter<br />

– auch im Sinne der dargestellten<br />

Regelungen – sicherzustellen. Die<br />

Verhaltensrichtlinien der Unternehmen<br />

sollten daher um Antikorruptionsrichtlinien<br />

ergänzt werden.ı<br />

10 Leas•mich


kommentar<br />

Der <strong>Leasing</strong>markt in Österreich 2008<br />

Trotz des Einsetzens der Wirtschaftskrise im letzten Quartal 2008<br />

konnte der heimische <strong>Leasing</strong>markt ein Neugeschäftsvolumen von<br />

rund € 6,9 Mrd. und ein Bestandsvolumen von € 23,8 Mrd. erreichen.<br />

MAG. KARLHEINZ SANDLER<br />

Geschäftsführer der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

Foto: Kurt Keinrath<br />

Die heimische <strong>Leasing</strong>branche ist trotz Finanzkrise im<br />

vergangenen Jahr um rund 4 % gewachsen. 2008 erzielten<br />

Österreichs <strong>Leasing</strong>unternehmen € 6,9 Mrd. Umsatz im Neugeschäft.<br />

Damit liegt das Gesamtvolumen aller Verträge im<br />

Jahr 2008 bei € 23,8 Mrd. Gerade in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten wird <strong>Leasing</strong> als alternativer Weg zur Finanzierung<br />

dringend notwendiger Investitionen gesehen. Für Betriebe ist<br />

<strong>Leasing</strong> attraktiv, weil Liquidität erhalten bleibt, womit wiederum<br />

ein besseres Rating verbunden ist. Denn die geleasten<br />

Güter verbleiben im Eigentum der <strong>Leasing</strong>firmen und belasten<br />

somit nicht die Bilanz des Unternehmens. In einzelnen Bereichen<br />

verzeichnete die <strong>Leasing</strong>branche auch zu Jahresbeginn<br />

2009 eine starke Nachfrage. Aufgrund des Investitionsbedarfs<br />

und dem hohen Interesse der Wirtschaft an innovativen<br />

Finanzierungslösungen entwickelt sich der <strong>Leasing</strong>markt derzeit<br />

stabil.<br />

Marktentwicklung im Kfz-<strong>Leasing</strong><br />

Das heimische Kfz-<strong>Leasing</strong>geschäft legte beim Neugeschäft<br />

um 4,2 % auf € 3,7 Mrd. zu und erzielte damit ein Gesamtvolumen<br />

von € 7,6 Mrd. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahreswert<br />

einem Plus von € 427 Mio. (+5,9 %). Diese Zunahme<br />

ist vor dem Hintergrund einer Gesamtzahl von 332.132<br />

Kfz-Neuzulassungen im Jahr 2008 zu bewerten. Das bedeutet<br />

eine Abnahme von etwa 1 % gegenüber 2007 (335.622).<br />

Bei Pkw/Kombi beträgt der Rückgang der Neuzulassungen<br />

1,5 %, im Bereich Lkw/Bus gab es hingegen eine Zunahme<br />

um 2,7 %. Die Anzahl der 2008 im Inland neu abgeschlossenen<br />

Kfz-Verträge stieg um 3,9 % auf 154.928 Stück. Die durchschnittliche<br />

Vertragssumme lag bei € 23.702.<br />

Der <strong>Leasing</strong>anteil bei den Neuwagenkäufen österreichweit<br />

ist gegenüber dem Vorjahr ebenfalls gestiegen: Vier von zehn<br />

Kraftfahrzeugen werden über <strong>Leasing</strong> finanziert. Die Zuwächse<br />

gehen auf das gute Neugeschäft bei Unternehmenskunden<br />

(+7,5 %) zurück. Bei den Privatkunden verzeichnet die Branche<br />

ein leichtes Minus von 1,9 % gegenüber 2007. Den größten<br />

Kfz-<strong>Leasing</strong>anteil verzeichnen Wien (45,1 %) und Vorarlberg<br />

(43,4 %). Die österreichweite Kfz-<strong>Leasing</strong>quote lag im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr bei 39,2 %.<br />

Im Bereich des Fuhrparkmanagements blickt die <strong>Leasing</strong>branche<br />

auf ein besonders erfolgreiches Jahr zurück. Das im<br />

Inland erwirtschaftete Neugeschäftsvolumen wurde um 19,9 %<br />

auf € 548,4 Mio. gesteigert. Die Anzahl der Verträge erhöhte<br />

sich um 14,7 % auf 30.641.<br />

Marktentwicklung im Mobilien-<strong>Leasing</strong><br />

Das Mobilien-<strong>Leasing</strong> – darunter fallen zum Beispiel Produktionsmaschinen,<br />

Bürogeräte oder Flugzeuge – konnte 2008<br />

besonders kräftig zulegen. Das Neugeschäft in Österreich<br />

verzeichnete ein Plus von 4,8 % auf € 1,8 Mrd. Hauptverantwortlich<br />

für das Wachstum in diesem Segment war das rege<br />

Interesse an Flugzeugfinanzierungslösungen (75,4 %). Das<br />

Gesamtvolumen aller geleasten Gebrauchsgüter verbuchte<br />

mit Ende des abgelaufenen Jahres eine Steigerung von<br />

12,4 % bzw. € 485 Mio. auf insgesamt € 4,4 Mrd. Diese Zunahme<br />

des Mobilien-Bestandsvolumens wird begleitet von<br />

einem deutlich geringeren Wachstum an Verträgen von 5.750<br />

(6,9 %) auf 88.663 Verträge im Inlandsbestand. Die durchschnittliche<br />

Vertragssumme erhöhte sich auf € 49.762.<br />

Zulegen konnte die Branche sowohl bei Kommerzkunden<br />

(4,8 %) als auch bei Gemeinden (14,5 %). In der Bundesländerstatistik<br />

nimmt Wien mit einem Anteil von 33,3 % am Neugeschäftsvolumen<br />

weiterhin klar die Spitzenposition ein. Auf<br />

den Rängen 2 und 3 befinden sich Oberösterreich (13,9 %)<br />

und Niederösterreich (12,9 %).<br />

Marktentwicklung im Immobilien-<strong>Leasing</strong><br />

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

stieg das Neugeschäft im Immobilien-<strong>Leasing</strong> im abgelaufenen<br />

Jahr um 2,4 % auf mehr als € 1,4 Mrd. Das Gesamtvolumen<br />

der Immobilien-Projekte beläuft sich auf € 12 Mrd. Die<br />

Anzahl der bis Jahresende 2008 abgeschlossenen Verträge<br />

(380 Stück) ergab ein Minus von 1,3 % gegenüber 2007. Die<br />

durchschnittliche Vertragssumme der Neuverträge betrug<br />

€ 3,8 Mio. und lag somit um 3,8 % über jener des Vorjahres<br />

(€ 3,6 Mio.).<br />

Innerhalb des Immobiliensektors kam es 2008 zu starken<br />

Verschiebungen in Österreich: Das <strong>Leasing</strong> von Bürogebäuden<br />

wurde mit € 260 Mio. mehr als verfünffacht, ebenso<br />

übertrafen Industriebauten (56,3 %) und öffentliche Bauten<br />

(30,2 %) den Vorjahreswert deutlich. In der Sparte Hotel/Freizeitgebäude<br />

gab es hingegen eine Reduktion um 53,8 %.ı<br />

NUMMER 2| JUNI 2009 11


coverstory<br />

12 Leas•mich


Wissen<br />

ist Leben<br />

Seit jeher beschäftigt sich der Mensch<br />

mit dem Erwerb, der Bewahrung und der<br />

Weitergabe von Wissen. Mit Wissen umzugehen<br />

– heute sagt man Wissen zu managen<br />

–, dürfte eine der zentralen Fähigkeiten<br />

des Menschen sein, die ihn auf diesem<br />

Planeten so dominant hat werden lassen.<br />

Wissen scheint schon immer da gewesen<br />

zu sein, oder doch nicht?<br />

NUMMER 2| JUNI 2009 13


coverstory<br />

Die Naturwissenschafter der Zukunft:<br />

Die Neugierde der Kinder, fremdes Terrain zu<br />

erkunden, lässt sie ständig und ganz mühelos<br />

Neues lernen. Die dahintersteckende Triebfeder<br />

ist Belohnung.<br />

Eine scheinbar einfache Frage und<br />

doch findet man sich gleich in einem Dilemma:<br />

Welche Teile des menschlichen<br />

Wissens sind angeboren, welche sind<br />

erworben? Generationen von Philosophen,<br />

Wissenschaftern – neuerdings die<br />

Hirnforscher – beschäftigt diese Frage.<br />

So ist bis heute keinesfalls geklärt, wie<br />

der für Menschen so wichtige Erwerb<br />

der Sprachkompetenz genau vor sich<br />

geht. Der amerikanische Linguistiker<br />

Noam Chromsky, Professor am Massachusetts<br />

Institute of Technology, vertritt<br />

z. B. die Theorie, dass gewisse Grundstrukturen<br />

für sprachliche Grammatik<br />

angeboren, d. h. genetisch sind. Das<br />

Wissen, das notwendig ist, um eine<br />

Sprache zu beherrschen, ist demnach<br />

nur zum Teil erworben, also erlernt. Die<br />

Grundlage dafür ist uns aber scheinbar<br />

schon in den Erbanlagen mitgegeben.<br />

Eine bislang nicht endgültig entschiedene<br />

Henne-Ei-Frage.<br />

Derartige Überlegungen führen rasch<br />

zur nächsten Fragestellung: Über welche<br />

(angeborenen) Fähigkeiten – man<br />

könnte auch Talente dazu sagen – verfügen<br />

wir Menschen und welche Fertigkeiten<br />

können wir daraus entwickeln?<br />

Gemeinhin erwerben wir Fertigkeiten<br />

zwar auf Basis unserer Talente, aber<br />

dann doch vor allem durch drei weitere<br />

wesentliche Schritte:<br />

Erstens: durch Übung. Es gab Zeiten,<br />

in denen in Schulen ausschließlich<br />

durch dauerndes Wiederholen gelernt<br />

wurde. Mittlerweile hat sich glücklicherweise<br />

durchgesetzt, dass es dazu doch<br />

etwas mehr braucht, um effizient und<br />

nachhaltig Wissen aufzubauen, nämlich<br />

zweitens: bereits Erlerntes. Das bereits<br />

Vorhandene kann zu neuen Erkenntnissen<br />

verknüpft werden, wenn ein neuer<br />

Input hinzukommt. Aufgrund der Vernetztheit<br />

des Gehirns sind zuvor erworbene<br />

Kenntnisse, Erfahrungen, aber<br />

auch persönliche Reife wichtige Lerngrundlagen,<br />

auf denen aufgebaut werden<br />

kann. Deshalb ist fächerübergreifendes,<br />

also vernetzendes Lernen ein<br />

wichtiges Element in der Pädagogik.<br />

Und drittens: die Motivation, also die<br />

Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln.<br />

Generationen von Schülern mussten darunter<br />

leiden, dass die Entwicklung einer<br />

persönlichen Reife und die Motivation<br />

kaum Berücksichtigung in den Schulen<br />

fanden. Der Gehirnforscher Manfred<br />

Spitzer fasst es prägnant in einem Satz<br />

zusammen: „Das Gehirn lernt immer –<br />

und am besten bei guter Laune!“<br />

Ein beeindruckendes Beispiel für die<br />

Lernpotenziale des Menschen kann man<br />

bei einem Baby beobachten, wenn es<br />

laufen lernt. Es zieht sich hoch und fällt<br />

wieder hin – mit einem bemerkenswerten<br />

Durchhaltevermögen. Jeder Erwachsene<br />

hätte schon längst aufgeben.<br />

Das Baby macht weiter, oder wie Manfred<br />

Spitzer es formuliert: „Das Baby<br />

lernt von Fall zu Fall.“ Die dahintersteckende<br />

Triebfeder ist Belohnung. Das<br />

Gehirn empfindet dann Glück, wenn es<br />

etwas Neues, Positives lernen kann, das<br />

es nicht erwartet hat. So einfach funktionieren<br />

wir eigentlich.<br />

Trotzdem gibt es auch heute noch<br />

viele Menschen, die meinen, Lernen<br />

müsste anstrengend oder sogar mühevoll<br />

sein. Muss es nicht, darf es nicht.<br />

Wie erfolgt die Organisation von Wissen<br />

im Gehirn? Bei dieser Frage geht es<br />

darum, zu erklären, wie die Speicherung,<br />

Integration und Organisation von<br />

Informationen im Gedächtnis erfolgen.<br />

Ein Versuch, diese Vorgänge anschaulich<br />

zu zeigen, ist mithilfe sog. semantischer<br />

Netze, wie sie in den 1960er-Jahren<br />

vom Sprachwissenschaftler Ross<br />

Quillian vorgeschlagen wurden, möglich.<br />

Das Konzept besagt, dass Menschen<br />

Informationen in sehr einfacher<br />

Form abspeichern. Zum Beispiel in der<br />

Art: Kanarienvögel sind Vögel. Vögel haben<br />

Federn. Vögel können fliegen. Also<br />

kann das Gehirn schlussfolgern: Kanarienvögel<br />

können fliegen und haben Federn.<br />

Wenn nun eine neue Information<br />

gelernt wird, z. B. dass Amseln Vögel<br />

sind, kann das Gehirn sehr rasch eine<br />

14 Leas•mich


Beispiel für ein semantisches Netz<br />

= Informationsknoten<br />

Tier<br />

atmet<br />

kann sich bewegen<br />

Vogel<br />

hat Federn<br />

kann fliegen<br />

Fisch<br />

hat Kiemen<br />

kann schwimmen<br />

Amsel<br />

Kanarienvogel<br />

kann singen<br />

ist gelb<br />

Strauß<br />

ist groß<br />

kann nicht fliegen<br />

(nicht direkt erhaltene) neue Information<br />

generieren: Amseln fliegen und haben<br />

Federn. Dies ist eine sehr effiziente Form<br />

der Organisation, wie auch experimentell<br />

nachgewiesen werden konnte: Je<br />

nachdem, wie weit die Information logisch<br />

auseinanderliegt, dauert der Informationsabruf<br />

länger oder kürzer. Die<br />

abgelegten Einzelinformationen sind<br />

netzwerkartig abgelegt, sodass nicht<br />

jede mögliche Kombination gemerkt<br />

werden muss, sondern eben jederzeit<br />

Schlussfolgerungen gezogen werden<br />

können. Auch Ausnahmen können<br />

durch diese Technik gemanagt werden:<br />

die Information „Strauß“, der bekanntermaßen<br />

ein Vogel ist, aber nicht fliegen<br />

kann, wird beim entsprechenden Informationsknoten<br />

direkt abgespeichert:<br />

„Strauß kann nicht fliegen.“ Ähnliches<br />

gilt für sehr oft benötigte oder als besonders<br />

wichtig erachtete Informationen.<br />

Diese werden ebenfalls beim entsprechenden<br />

Informationsknoten direkt abgespeichert<br />

(z. B. Äpfel sind essbar, Fliegenpilz<br />

ist giftig, etc.).<br />

Semantische Netze sind in den letzten<br />

Jahren vor allem durch die Entwicklung<br />

des Internets in den Blickpunkt einer<br />

breiten Öffentlichkeit gerückt. Eine<br />

wahrlich revolutionäre Anwendung von<br />

semantischen Netzen ist die Online-Enzyklopädie<br />

Wikipedia. Dazu später mehr.<br />

Mitten in der Wissensgesellschaft<br />

Wir sind nicht auf dem Weg zur<br />

Wissensgesellschaft – wir sind mitten<br />

drin! Die Sozialwissenschaft erklärt,<br />

dass nach dem Übergang von der<br />

Agrar- zur Industriegesellschaft „der<br />

dritte gewaltige Paradigmenwechsel in<br />

der Geschichte der Menschheit“ zu beobachten<br />

ist. Zwischen 1800 und 1900<br />

hat sich das Wissen der Menschheit<br />

verdoppelt, in den darauffolgenden<br />

100 Jahren verzehnfacht! Heute gibt es<br />

alle vier Minuten eine neue medizinische<br />

Erkenntnis, alle drei Minuten wird ein<br />

neuer physikalischer Zusammenhang<br />

gefunden, jede Minute eine neue chemische<br />

Formel.<br />

Laut dem dänischen Mathematiker<br />

Jakob Nielsen wächst das Internet derzeit<br />

mit einer jährlichen Rate von 18 %<br />

und wird weltweit von mehr als einer Milliarde<br />

Menschen genutzt. In etwa zehn<br />

Jahren sollen bereits zwei Milliarden<br />

Menschen über das Internet miteinander<br />

verbunden sein. Ab 2050 wird sich bereits<br />

das Wissen der Menschheit täglich<br />

verdoppeln und man wird die Verdoppelung<br />

des Wissens in Stunden berechnen.<br />

Die Entwicklung ist dramatisch,<br />

aber ebenso chancenreich.<br />

Moshe Rappoport, Leiter des Züricher<br />

Forschungszentrums von IBM, hat<br />

bei einer Veranstaltung anlässlich des<br />

40-Jahre-Jubiläums von <strong>Raiffeisen</strong>-Informatik<br />

einen Vortrag über die Auswirkungen<br />

der Digitalisierung gehalten. Er<br />

spricht in diesem Zusammenhang von<br />

zwei Generationen: Den „Digital Immigrants“<br />

–, das sind über 35-jährige Menschen<br />

– die die Entwicklung der digitalen<br />

Welten von Beginn an miterlebten, aber<br />

erst entlang ihrer Entwicklung schrittweise<br />

erlernt haben. Der Umgang mit<br />

Computern wurde – wenn überhaupt –<br />

zaghaft in der Schule begonnen.<br />

Dem gegenüber stehen die „Digital<br />

Natives“. Sie sind im Durchschnitt jünger<br />

als 35 und haben in ihrem bisherigen Leben<br />

200.000 elektronische Nachrichten<br />

gesendet oder empfangen, 20.000 Stunden<br />

TV konsumiert, 10.000 Stunden telefoniert<br />

und – bestenfalls – 5.000 Stunden<br />

Bücher gelesen.<br />

Die Auswirkungen dieser unterschiedlichen<br />

Sozialisations- und Lernerfahrungen<br />

sind aber enorm: Die Fähigkeiten,<br />

die hier bei „Digital Natives“, also<br />

der kommenden Generation aufgrund<br />

der Allgegenwart digitaler Welten entwickelt<br />

werden, sind atemberaubend. Geschwindigkeit,<br />

Risikobereitschaft und<br />

Fokussierung auf das Wesentliche:<br />

Diese drei Eigenschaften bildet man<br />

nämlich heraus, wenn man mit den<br />

heute so allgegenwärtigen Action-Computerspielen<br />

(sog. Jump & Run Spiele)<br />

NUMMER 2| JUNI 2009 15


coverstory<br />

Laptop contra Lexikon: Die gesellschaftlichen<br />

Veränderungen beim Lernen kann man anhand<br />

der Entwicklung der Social Networks – Facebook,<br />

Twitter, XING & Co. – ablesen.<br />

aufwächst. Die „Digital Natives“ werden<br />

bis zu ihrem 30. Lebensjahr rund 10.000<br />

Stunden Videospielerfahrung aufgebaut<br />

haben – mit all den Begleiterscheinungen.<br />

5.000 Stunden Bücher gegenüber<br />

10.000 Stunden Videospiele machen für<br />

jedes Gehirn einen bedeutenden Unterschied<br />

an Sinnes- und damit Lernerfahrungen.<br />

Nun geht es an dieser Stelle nicht darum,<br />

diese Entwicklung zu bewerten,<br />

dies mögen andere tun. Was aber zweifelsohne<br />

mit dieser Entwicklung eingeleitet<br />

wird, ist eine absehbare, bedeutende<br />

Änderung des Sozialverhaltens<br />

kommender Generationen. Erste Auswirkungen<br />

dieser gesellschaftlichen Veränderungen<br />

– die weltweit in einer noch<br />

nicht gekannten Dynamik vor sich gehen<br />

– kann man bereits anhand der Entwicklung<br />

der sog. Social Networks ablesen.<br />

Facebook, Twitter, XING & Co. haben<br />

zwei- bis dreistellige Zuwachsraten.<br />

Informationsaustausch erfolgt zunehmend<br />

über diese Plattformen und damit<br />

auch das Lernen. Es erfolgt ganz selbstverständlich<br />

auch innerhalb dieser sozialen<br />

Netzwerke. Die Potenziale, die in<br />

kollektiver Wissensarbeit stecken, sind<br />

enorm.<br />

Die Macht der Zusammenarbeit<br />

Was weltweite Kooperation zwischen<br />

Menschen bewirken kann, hat Jimmy<br />

Wales eindrucksvoll bewiesen. Diesen<br />

Mann kannte vor zehn Jahren niemand.<br />

Heute kann man behaupten, er hat das<br />

Weltwissen revolutioniert. Seit März 2000<br />

– dem Geburtsmonat von Wikipedia –<br />

hat sich das Projekt zu einer Wissensplattform<br />

mit über zehn Millionen Artikel<br />

in mehr als 250 Sprachen entwickelt.<br />

Mit einem Mal gerieten Wissensikonen<br />

wie die „Encyclopædia Britannica“<br />

oder „Der Brockhaus“ – immerhin nach<br />

mehr als 200-jähriger Geschichte – ins<br />

Wanken. Im Februar 2008 meinte der<br />

Verlagssprecher Klaus Holoch noch<br />

eher mutmaßend: „Die Zeit, in der man<br />

sich eine hervorragende Enzyklopädie<br />

von anderthalb Meter Umfang ins Regal<br />

stellt, um sich dort herauszusuchen, was<br />

man wissen will, scheint vorbei zu sein.“<br />

Nicht nur diese Zeit ist vorbei, auch<br />

jene, in der die Sammlung des Wissens<br />

durch bestimmte Menschen, mit einer<br />

spezifischen Berufsausbildung (z. B. Redakteure),<br />

erfolgt. Etwa 1,2 Milliarden<br />

Menschen auf dieser Welt können heute<br />

via Internet zum Weltwissen via Wikipedia<br />

beitragen und davon profitieren. Und<br />

das gratis und jederzeit aktuell. Der<br />

Grund für den Erfolg von Wikipedia lässt<br />

sich auf ein Schlagwort reduzieren: Zusammenarbeit<br />

– oder auch neudeutsch:<br />

Collaboration. „Was der Einzelne nicht<br />

vermag, das vermögen viele“, ist ein auf<br />

diese Weise wiederbelebter 150 Jahre<br />

alter Gedanke von Friedrich Wilhelm<br />

<strong>Raiffeisen</strong>. Ein Mensch alleine könnte<br />

niemals das menschliche Wissen darstellen.<br />

Wikipedia funktioniert auf diese Weise<br />

auch wie ein semantisches Netz! Eine<br />

Information wird in einem Artikel – das<br />

entspricht in einem semantischen Netz<br />

einem Knoten – abgespeichert. Wird<br />

eine bereits vorhandene Information benötigt,<br />

wird einfach auf den bereits vorhandenen<br />

Artikel verlinkt – dies entspricht<br />

einer Verknüpfung zweier Knoten.<br />

Ist die benötigte Information noch<br />

nicht in Artikelform vorhanden, wird einfach<br />

ein „leerer Knoten“ angelegt und<br />

damit in Wikipedia signalisiert, dass hier<br />

Wissen benötigt wird. Irgendwer wird<br />

das Wissen schon besitzen und es auch<br />

dokumentieren – so das sehr einfache<br />

Wiki-Prinzip, das so oder ähnlich auch<br />

im menschlichen Gehirn beim Lernen<br />

ablaufen könnte.<br />

Ein weiterer Aspekt des Erfolges von<br />

Collaboration-Software ist die Geschwindigkeit,<br />

mit der Nachrichten verbreitet<br />

werden können. Die Aktualität<br />

des Internets ist berauschend. Als am<br />

15. Jänner 2009 ein Flugzeug im New<br />

Yorker Hudson River notlandete, war es<br />

eine Plattform namens Twitter, durch die<br />

sich die Nachricht in Minutenschnelle<br />

weltweit verbreitete. Ein „Nachrichtendienst“,<br />

den es 2006 noch nicht einmal<br />

gab. Er ist gratis und funktioniert durch<br />

freiwillige Nachrichten im Ausmaß von<br />

max. 140 Zeichen. Wissen ist – in diesem<br />

Fall – superschnell und superaktu-<br />

16 Leas•mich


»Die Zeit, in der man sich eine hervorragende Enzyklopädie<br />

von anderthalb Meter Umfang ins Regal stellt, um sich dort<br />

herauszusuchen, was man wissen will, scheint vorbei zu sein«.<br />

BROCKHAUS-VERLAGSSPRECHER KLAUS HOLOCH<br />

ell. Ein Umstand, der Nachrichtenagenturen<br />

und klassische Medienunternehmen<br />

nicht wirklich freuen dürfte, und deren<br />

hochmoderne Newsrooms alt aussehen<br />

lässt. News werden zunehmend<br />

im Internet von jedem „produziert“ und<br />

immer weniger von Reportern und den<br />

Nachrichtenagenturen. Mittlerweile<br />

spricht man in diesem Zusammenhang<br />

schon von Bürgerjournalismus ...<br />

Wenn also Wissen der entscheidende<br />

Produktionsfaktor ist und dieses – zumindest<br />

technologisch – jederzeit transferierbar<br />

ist, wie gelingt es einem Unternehmen,<br />

einer Organisation, einem<br />

Staat, diesen Produktionsfaktor optimal<br />

zu managen?<br />

Es beginnt – siehe Rappoport – früh!<br />

Der Mensch lernt von Geburt an. Die<br />

entscheidenden Grundlagen für ein großes<br />

Entwicklungspotenzial eines jeden<br />

Menschen werden in frühester Kindheit<br />

gelegt.<br />

Der Bildungsexperte Andreas Salcher<br />

weist in seinem Buch „Der talentierte<br />

Schüler und seine Feinde“ eindrucksvoll<br />

und mit einer einfachen Formel darauf<br />

hin, worauf es bei der Bildungsdebatte<br />

ankommt: Schüler verdienen die<br />

besten Lehrer: Exzellente Lehrer sind<br />

augenscheinlich der Schlüssel für den<br />

Wettbewerbsvorteil der kommenden Generation.<br />

Die Zukunftschancen werden daher<br />

in jenen Ländern liegen, die das beste<br />

Schulsystem haben und so den Produktionsfaktor<br />

Wissen am besten entwickeln<br />

können.<br />

Wissen und Organisation<br />

Unternehmen und Organisationen stehen<br />

seit jeher im Wettbewerb um den<br />

Faktor Wissen. Immer schon waren jene<br />

Unternehmen besser, denen es gelang,<br />

ihr Wissen effizient in Produkte oder<br />

Dienstleistungen umzusetzen. Der Wettbewerb<br />

um den Faktor Wissen wird aber<br />

intensiver und vor allem in einer globalisierten<br />

Welt eines: international. Wissen<br />

an nahezu beliebige Orte zu transferieren<br />

stellt angesichts der heutigen technischen<br />

Möglichkeiten keine Hürde<br />

mehr dar. In Sekunden ist eine Information,<br />

eine Botschaft – Wissen – um den<br />

Globus gesendet und empfangen.<br />

Die Hürden liegen vielmehr innerhalb<br />

der Organisationen selbst. Es dauert mitunter<br />

länger, eine Information von einem<br />

Bürogeschoß ins nächste zu transferieren,<br />

als „the latest news“ um die ganze<br />

Welt.<br />

Fredmund Malik weist auf den Umstand<br />

hin, dass „Menschen in Organisationen<br />

Wissen und Informationen haben,<br />

die sie nicht einem Zentrum zuleiten können“,<br />

weil die Regeln und Vorschriften<br />

dies verhindern. Menschen im Zentrum<br />

von Organisationen – das sind in der Regel<br />

Vorstände und Geschäftsführer – gelangen<br />

also nicht in den Besitz der maximal<br />

möglichen Information und treffen<br />

mitunter Entscheidungen aufgrund fehlender<br />

oder sogar falscher Informationen.<br />

Malik fordert daher: „Organisiere ein System<br />

so, dass möglichst viel Selbstorganisation<br />

entstehen kann.“ Selbstorganisation<br />

in diesem Sinne ist die Fähigkeit einer<br />

Organisation, sich den ständig ändernden<br />

Bedingungen adäquat, effizient<br />

und autonom anzupassen. Die dazu erforderliche<br />

Beweglichkeit und Flexibilität<br />

spießt sich mitunter bei einem engen Korsett<br />

von Vorschriften und Regeln. Wenn<br />

dann noch das Wissen Einzelner, die eigentlich<br />

zusammenarbeiten sollten, als<br />

eigene Machtbasis gehortet wird, befindet<br />

man sich in einer Negativspirale bis<br />

hin zur intellektuellen Erstarrung.<br />

Dabei muss Wissensmanagement zur<br />

Kernaufgabe in allen Organisationen<br />

werden. Die meisten Organisationen leben<br />

nur halb so lange wie ein Mensch.<br />

Viele Unternehmen sterben, bevor sie<br />

das Alter von 20 Jahren erreicht haben.<br />

Von 43 Unternehmen, die im Management-Klassiker<br />

„In Search of Excellence“<br />

1982 angeführt wurden, verdienten fünf<br />

Jahre später nur noch 14 dieses Prädikat,<br />

acht standen vor dem Konkurs. Es<br />

geht also um nicht mehr und nicht weniger,<br />

als um die Überlebensfähigkeit von<br />

Organisationen. Da lohnt es schon, sich<br />

ein paar Gedanken darüber zu machen.<br />

Beherrscht man die Disziplin des Wissensmanagements,<br />

so beherrscht man<br />

die Kunst, Wissen zwischen Personen<br />

und Organisationen auszutauschen.<br />

Ähnlich wie bei anderen Produktionsfaktoren<br />

(Kapital, Rohstoffe, Arbeitskräfte)<br />

wird es bald auch Märkte dafür<br />

geben, auf denen man benötigtes Wissen<br />

erwerben kann. Es gibt jedoch noch<br />

einen anderen wichtigen Aspekt: Werte!<br />

Arie De Geus, ehemaliger Chefstratege<br />

von Shell und Autor von „The Living<br />

Company“, identifiziert vier Faktoren<br />

langlebiger Organisationen: konservatives<br />

Finanzgebaren, hohes Wahrnehmungsvermögen<br />

gegenüber ihrem Um-<br />

NUMMER 2| JUNI 2009 17


terschiedlichen Universen leben, waren<br />

die Folge. Einen Hauch dieser Diskussion<br />

hat auch <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> in den<br />

letzten Jahren immer wieder gespürt.<br />

Seit Wikipedia und der dahinterliegenden<br />

Software Mediawiki ist alles anders.<br />

Diese Software hat Dämme gebrochen.<br />

„Keep it simple“ scheint eine<br />

der Leitmaximen der Wikimedia-Entwickler<br />

gewesen zu sein. Obwohl, so<br />

ganz einfach war es am Beginn auch<br />

nicht. Eine für den Otto-Normaluser nicht<br />

gerade schlüssige Eingabesprache war<br />

nicht gleich auf Anhieb für jeden einfach<br />

anwendbar. Was aber trotzdem bedeutend<br />

zum Erfolg von Wikipedia beitrug,<br />

dass man mit einigen wenigen Befehlen<br />

sofort ansehnliche Ergebnisse erzielen<br />

konnte, gelang mit ein wenig Erfahrung<br />

auch als einfacher Anwender. Heute ist<br />

auch diese Hürde beseitigt und die<br />

meisten Wiki’s haben einen sog. Editor<br />

integriert, damit kann jeder Textverarbeitungs-Anwender<br />

Wikis sofort nutzen.<br />

Der eigentliche Erfolg von Wikipedia<br />

– und in der Folge aller anderen Wikis –<br />

beruht aber auf dem Umstand, dass es<br />

grundsätzlich keine Hierarchie der Incoverstory<br />

WikiRL-Kultur<br />

ÿ<br />

ÿ<br />

ÿ<br />

ÿ<br />

ÿ<br />

Alle machen mit! Jeder noch so<br />

kleine Beitrag ist wertvoll!<br />

Atmosphäre der Toleranz: Jeder<br />

soll und darf die Artikel der anderen<br />

verbessern – das hebt die Qualität.<br />

Du bist WikiRL: Die jetzigen Leser<br />

sind die künftigen Autoren!<br />

WikiRL ist integrativer Bestandteil<br />

des Arbeitsalltags.<br />

Der Nutzen von Wissen wird erlebbar<br />

gemacht – das ist Führungsaufgabe.<br />

Glossar<br />

Community oder auch Online-Community<br />

bezeichnet eine Gemeinschaft von<br />

Menschen, die sich vor allem via Internet<br />

begegnen und austauschen. Communities<br />

begegnen sich zunehmend in sozialen<br />

Netzwerken, das sind Plattformen, die dem<br />

Austausch von Meinungen, Eindrücken<br />

und Erfahrungen dienen.<br />

Als Content bezeichnet man Inhalte, die<br />

über Massenmedien verbreitet werden.<br />

Content ist im Deutschen noch am ehesten<br />

mit „Redaktioneller Inhalt“ vergleichbar.<br />

User Generated Content als Spezialform<br />

meint Inhalte, bei denen die Grenzen zwischen<br />

Produzenten und Konsumenten von<br />

Inhalten verwischen.<br />

Mediawiki ist eine Software, die ursprünglich<br />

für Wikipedia entwickelt wurde.<br />

Sie ist als open-source Anwendung frei<br />

verfügbar. Neben Wikipedia wird Mediwiki<br />

als plattformunabhängige Software von<br />

zahlreichen Organisationen, Firmen und<br />

Institutionen eingesetzt.<br />

Wiki kommt aus dem Hawaiischen<br />

und bedeutet „schnell“ und steht für ein<br />

System, dessen Inhalte online gelesen<br />

und gemeinschaftlich erstellt und verändert<br />

werden können. Ziel eines Wikis ist es,<br />

das Wissen der beitragenden Autoren<br />

kollaborativ auszudrücken und sich so<br />

die kollektive Intelligenz einer Gruppe<br />

nutzbar zu machen.<br />

Wikipedia ist ein 2001 vom Gründer<br />

Jimmy Wales ins Leben gerufene Projekt<br />

einer „freien Enzyklopädie“. Wikipedia ist<br />

eine Plattform, die ausschließlich durch<br />

„user generated content“ geprägt ist. Ein<br />

wesentlicher Grundsatz von Wikipedia ist<br />

die Darstellung von Inhalten aufgrund<br />

eines neutralen Standpunkts.<br />

feld, starker innerer Zusammenhalt und<br />

Identität sowie Toleranz gegenüber<br />

neuen Ideen. Diese Faktoren sind vor<br />

allem unternehmenskulturelle Eigenschaften.<br />

Sie stellen besondere Anforderungen<br />

an das Rekruiting eines Unternehmens.<br />

Im Sinne De Geus sind<br />

„Werte wichtiger als Wissen“. Denn: Wissen<br />

ist erlernbar, Werte jedoch werden<br />

langfristig gebildet und sind in besonderem<br />

Maße veränderungsresistent.<br />

De Geus meint, Vertrauen und Loyalität<br />

sind wichtige Parameter „lernender<br />

Organisationen“. Misstrauen und egoistisches<br />

„Wissen-ist-Macht-Denken“<br />

hingegen sind Zutaten wenig erfolgsträchtiger<br />

Zukunftskonzepte.<br />

Unternehmenswiki:<br />

Wissen praktisch managen<br />

Die praktische Nutzbarkeit von Wissen<br />

war lange auch durch technologische<br />

Hürden gebremst. Diskussionen wurden<br />

darüber geführt, wie denn eine solche<br />

Datenbank auszusehen hätte. Konfliktreiche<br />

Diskussionen zwischen potenziellen<br />

Anwendern und EDV-Leuten, die<br />

traditionellerweise ohnehin in zwei un-<br />

18 Leas•mich


Die Erleuchtung: Von der Agrar- über die<br />

Industrie- bis zur Wissensgesellschaft vergingen<br />

200 Jahre. Heute gibt es alle vier Minuten<br />

eine neue medizinische Erkenntnis, alle<br />

drei Minuten wird ein neuer physikalischer<br />

Zusammenhang gefunden, jede Minute eine<br />

neue chemische Formel.<br />

formation gibt. Zunächst entstehen Informationseinheiten,<br />

das sind in der Regel<br />

Wiki-Artikel, unabhängig von anderen<br />

Informationsteilen. Erst die Verlinkung<br />

von verschiedenen Artikeln schafft<br />

Informationszusammenhänge. Ähnlich<br />

wie im World Wide Web mit mittlerweile<br />

Milliarden Webseiten durch Verlinkungen<br />

verschiedener Seiten ein Informationsbestand<br />

entsteht, so verhält es sich<br />

bei Wikis. Das Wiki-Universum entsteht<br />

Stück für Stück, Artikel für Artikel, Link für<br />

Link, Korrektur für Korrektur. Und mögen<br />

die einzelnen Beiträge noch so klein<br />

sein. So wird die Korrektur eines Tippfehlers<br />

in einem Wiki-Artikel als bedeutender<br />

Beitrag zum Gesamtwissen angesehen!<br />

Schließlich hebt dieser penible<br />

Korrekturakt die Lesbarkeit und so die<br />

Qualität des Artikels. Ein wichtiges Prinzip<br />

in Wikis lautet daher: Jeder Beitrag<br />

ist wichtig und wertvoll!<br />

Ein weiteres zentrales Prinzip wird<br />

durch die Wiki-Technik nahezu gefördert:<br />

Verlinkungen bzw. Vernetzen von<br />

Informationen.<br />

Der Informationsgehalt und damit die<br />

Mächtigkeit eines Wikis wächst also mit<br />

dem Vernetzungsgrad und damit ist dieser<br />

Vorgang dem menschlichen Lernen<br />

ähnlich. „Lebende Wikis“ verhalten sich<br />

somit wie das menschliche Gedächtnis,<br />

das sich nach den Regeln semantischer<br />

Netze organisiert. Wenn man also einen<br />

Artikel über „Amseln“ schreibt, kann<br />

man sich vielleicht schon auf einen Artikel<br />

über „Aerodynamik“ beziehen. Bei<br />

den Kanarienvögeln kann man schon<br />

Bezug nehmen auf die „Kanarischen Inseln“.<br />

Das spart sehr viel Zeit und man<br />

muss vor allem auch das „kleinste“ Rad<br />

nicht immer neu erfinden. Wissen wird in<br />

kleinen Einheiten gespeichert und durch<br />

Vernetzung werden größere Zusammenhänge<br />

geschaffen.<br />

Geburt eines Wikis<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> begann ihre Wiki-Erfahrung<br />

ganz trivial. Kein großes Projekt,<br />

kein Kick-Off. Thomas Trethan, ein<br />

Kollege aus der Softwareentwicklung,<br />

installierte die Wikimedia Software auf<br />

einem unserer Webserver. Wir begannen<br />

– quasi zu zweit im Alleingang – mit<br />

einigen bescheidenen Versuchen, erste<br />

Artikel einzustellen. Das war 2005. Die<br />

ersten spielerischen Anfänge endeten<br />

bald wieder aufgrund „des Tagesgeschäfts“.<br />

Andere Dinge wurden und waren<br />

wichtiger, es blieb keine Zeit für eine<br />

ernsthafte Auseinandersetzung, und so<br />

drohte das Vorhaben einzuschlafen.<br />

Gleichzeitig bestand aber in unserer<br />

IT- und Organisationsabteilung eine<br />

große Unzufriedenheit darüber, dass unser<br />

Wissen nicht dokumentiert war. Dazu<br />

muss man sagen, dass IT-Menschen ein<br />

besonderes Bedürfnis nach dokumentarischer<br />

Absicherung haben – leider gepaart<br />

mit einer großen Aversion, Derartiges<br />

auch umzusetzen. Eine große ungelöste<br />

Ambivalenz in diesem Geschäft.<br />

Auch wir fanden nie die Zeit dafür, uns<br />

endlich zu dokumentieren.<br />

Ein Grund wird wohl darin liegen,<br />

dass man immer diese böse Vorahnung<br />

hat, dass, wenn man es dann einmal erledigt<br />

hätte, das mühsam dokumentierte<br />

Wissen alsbald wieder veraltet wäre.<br />

Also ließ man es gleich bleiben.<br />

Zu dieser Zeit – wir schreiben das<br />

Jahr 2007 – hatte Wikipedia schon eine<br />

unglaubliche Dynamik vorzuweisen.<br />

Und wir begannen uns zu fragen, woran<br />

das lag. Es gab eine einfache Antwort.<br />

Die Leute, die Wikipedia-Artikel schrieben,<br />

taten dies nicht aufgrund eines Auftrages<br />

oder gar wegen Geldes. Sie taten<br />

es einfach aus Spaß. Oder zumindest<br />

aus einem hohen Maß an Eigenmotivation.<br />

Sie machten es einfach, weil es für<br />

sie einen Sinn hatte. Bloß welchen?<br />

Wir erkannten, dass jemand nur einen<br />

Beitrag zu unserem Wiki – mittlerweile<br />

nannten wir es WikiRL – liefern<br />

würde, wenn er oder sie selbst einen<br />

Nutzen daraus ziehen konnte. Anders<br />

gesagt: Der Nutzen musste erlebbar<br />

sein. Wir standen damals vor einer organisatorischen<br />

Neustrukturierung un-<br />

NUMMER 2| JUNI 2009 19


coverstory<br />

100.000<br />

90.000<br />

80.000<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

37.624<br />

582<br />

2008/03<br />

70.296<br />

65.279<br />

53.057<br />

59.168<br />

45.499<br />

47.927 49.452<br />

673 712 889 906 985 1063 1103<br />

2008/04 2008/05 2008/06 2008/07 2008/08 2008/09 2008/10<br />

serer IT- und Organisationsabteilung<br />

und so kamen wir zu einer Lösung, die<br />

zwei Herausforderungen auf einmal<br />

schaffte.<br />

Bis zu dieser Neustrukturierung waren<br />

zwei Personen fix am sog. IT-Helpdesk,<br />

um unsere Mitarbeiter EDV-technisch<br />

zu betreuen. Wir standen immer<br />

wieder vor dem Problem, dass viele – an<br />

und für sich einfache Anfragen – vom<br />

Helpdesk an Spezialisten zur Lösung<br />

weitergeleitet werden mussten, weil<br />

auch die einfachsten Lösungsschritte<br />

nicht dokumentiert waren. Die Wissensträger<br />

hatten ja nie Zeit, ihr Wissen zu<br />

dokumentieren. Ständig war etwas anderes<br />

dringender und zudem wurde es<br />

ja auch nicht belohnt. Wenn man etwas<br />

dokumentierte, wurde dies nicht als produktive<br />

Arbeit angesehen.<br />

Wir führten im Zuge der Reorganisation<br />

eine Jobrotation ein und jeder Spezialist<br />

und Wissensträger übernahm<br />

auch zweimal im Monat die Funktion am<br />

Helpdesk und kam damit in direkten<br />

Kontakt mit unseren internen Kunden.<br />

Innerhalb weniger Monate führte dieses<br />

Rotationsprinzip mit den entsprechenden<br />

persönlichen Naherfahrungswerten<br />

aller Beteiligten zu einer Neubewertung<br />

der Bedeutung von guter Dokumentation<br />

am Helpdesk. Jeder von<br />

uns hatte erlebt, was es heißt, hilflos zu<br />

sein und vor allem – nach den ersten<br />

Erfolgserlebnissen – wie schön es ist,<br />

einem Kunden sofort helfen zu können.<br />

Man freut sich, wenn der Kunde zufrieden<br />

ist.<br />

Die Dokumentation unseres gesamten<br />

Wissens ist längst nicht erledigt, wir<br />

lernen ja auch täglich neu dazu. Aber für<br />

uns ist es selbstverständlich geworden,<br />

dieses Wissen zu dokumentieren und<br />

allen im Unternehmen auf diese Weise<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Ein umfassendes WikiRL<br />

Im Herbst 2008 schließlich haben wir<br />

WikiRL offiziell als Wissensmanagement-<br />

Instrument für die gesamte <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> vorgestellt. Seither entstehen<br />

täglich mehr und mehr Artikel. Trotzdem<br />

darf man sich nicht erwarten, dass alle<br />

innerhalb einer Organisation von einem<br />

Tag auf den anderen zu fleißigen Autoren<br />

werden, die ihr Wissen ganz selbstverständlich<br />

dokumentieren.<br />

Jakob Nielsen hat 2006 die 90-9-1-<br />

Regel zur Nutzung von Communities aufgestellt:<br />

90 % der Nutzer lesen und<br />

schauen nur zu, 9 % der Nutzer beteiligen<br />

sich von Zeit zu Zeit, und nur 1 % der<br />

Nutzer tragen proaktiv Content bei, von<br />

ihnen stammen die meisten Beiträge.<br />

Die Community in den allermeisten<br />

Unternehmen ist viel zu klein, als dass<br />

1 % ausreichen würde, eine quantitativ<br />

und qualitativ hinreichende Wissensbasis<br />

aufzubauen. So wird es in Unternehmen<br />

eine besondere Herausforderung<br />

sein, das Bewusstsein für die Notwendigkeit<br />

von Dokumentation zu stärken.<br />

Dabei geht es darum, auch klar zu machen,<br />

dass es Spaß machen kann, Wissen<br />

auszutauschen, zu diskutieren, voneinander<br />

zu lernen. Daher gilt es so etwas<br />

wie eine Wiki-Kultur zu entwickeln.<br />

Damit alle mitmachen können, müssen<br />

die Einstiegshürden niedrig und attraktiv<br />

sein. Technisch kann bei uns jeder<br />

Mitarbeiter zu WikiRL beitragen. Es<br />

gibt keine Berechtigungen, jeder darf alles.<br />

Darüber hinaus haben wir begonnen,<br />

eine Wiki-Kultur zu entwickeln<br />

(siehe Kasten Seite 18).<br />

Dabei hat sich auch gezeigt, dass Offenheit,<br />

Transparenz und Freude am<br />

Umgang mit Wissen gute Voraussetzungen<br />

für den Erfolg sind. Es gelingt in<br />

jenen Unternehmensbereichen am besten,<br />

wo der Nutzen des Wissens erlebbar<br />

gemacht werden kann und damit<br />

hinreichend Motivation gegeben ist.<br />

Auch bei uns liegt noch ein gutes Stück<br />

Weg vor uns, das gesamte Organisationswissen<br />

offen und transparent und<br />

vor allem kollaborativ im Team zu dokumentieren.<br />

Im Fall der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> geht es<br />

unter anderem schwerpunktmäßig darum,<br />

das Spezialwissen z. B. in steuerrechtlichen,<br />

betriebswirtschaftlichen und<br />

ökologischen Themenfeldern schnell<br />

und effizient für unsere Kunden bereitzuhalten.<br />

Nur so, davon sind wir überzeugt,<br />

können wir auch unseren Kunden<br />

in den nächsten Jahren einen entscheidenden<br />

Vorsprung bieten.<br />

20 Leas•mich


meinung<br />

76.314<br />

81.319<br />

85.765 90.212 99.329<br />

Seitenabrufe<br />

1229 1316 1359 1401<br />

1508<br />

Artikel<br />

2008/11 2008/12 2009/01 2009/02 2009/03<br />

Denn Wissen zu managen ist nicht<br />

Selbstzweck. Es geht darum, für das Unternehmen<br />

erforderliches Wissen rascher<br />

als der Wettbewerb zu identifizieren,<br />

zu erwerben und zu entwickeln, zu<br />

verteilen, zu nutzen und schließlich auch<br />

zu bewahren. Kurzum: Diesen neuen<br />

zentralen Produktionsfaktor des 21.<br />

Jahrhunderts professionell zu managen.<br />

Die aktuelle Wirtschaftskrise hat vermutlich<br />

die allermeisten Unternehmen<br />

auf dem falschen Fuß erwischt und wird<br />

den durchschnittlichen Lebenserwartungswert<br />

dieser Organisationen von 20<br />

bis 30 Jahren nochmals deutlich verkürzen.<br />

Wer in den nächsten Jahren noch<br />

als Unternehmen bestehen wird, wurde<br />

bereits in der Vergangenheit festgelegt.<br />

Heute aber entscheidet sich, wer die darauffolgenden<br />

großen Veränderungen<br />

übersteht. Das mag der Klimawandel<br />

sein oder andere Ereignisse, die wir<br />

noch gar nicht ahnen. Im Darwin-Jahr<br />

(geb. 1809; Begründer der Evolutionstheorie)<br />

darf man auch noch mal das<br />

berühmte „Survival of the fittest“ zitieren.<br />

Dieses Prinzip gilt auch für Organisationen,<br />

wenn sie nicht wissen, wie sie<br />

überleben können. Denn Wissen ist<br />

Leben.ı<br />

MAG. GÜNTER STROBL,<br />

Bereichsleiter für Information<br />

& Organisation in<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />

Jetzt Solarenergie<br />

forcieren<br />

Wir müssen heute schon beginnen, nachhaltiger<br />

zu denken. Ein Haus zu bauen,<br />

sollte daher – sowohl technisch als auch<br />

ökologisch – state of the art erfolgen.<br />

MAG. PETER ENGERT<br />

Sprecher der<br />

Geschäftsführung der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

Derzeit wird aber zum Beispiel die Solarenergie, aufgrund mangelnder Fördermaßnahmen,<br />

in Österreich noch zu wenig nachgefragt. In anderen Ländern<br />

wird dieses Thema bereits deutlich offensiver betrieben. Aus unserer Sicht sollte<br />

man aber nicht den Fehler begehen, die Solarenergie abgekoppelt von allen<br />

anderen Möglichkeiten der Energiegewinnung und Energieeinsparung zu sehen.<br />

Es ist vielmehr notwendig, alle bekannten Maßnahmen zur Energiegewinnung<br />

und Energieeinsparung so zu kombinieren, dass die von uns errichteten<br />

Gebäude auch künftigen Generationen Freude machen. Daher halten wir<br />

es für nicht zielführend, die Wohnbauförderung ausschließlich an der Wärmedämmung<br />

festzumachen. Denn damit schaffen wir auch Sondermüll, der in<br />

Zukunft mühsam und umweltschädlich deponiert bzw. entsorgt werden muss.<br />

Um der Solarenergie den Weg zur Marktführung und vollen Entfaltung des Potenzials<br />

zu ebnen, ist es nötig, gesamtheitliche Fördermaßnahmen zu entwickeln;<br />

und dort, wo es sinnvoll ist – nämlich rund um die Themen Solarenergie,<br />

alternative Heizungssysteme wie Wärmepumpen, Pellets oder die Nutzung<br />

von Erdwärme, Regenwassersammlung, die Nutzung von Brauchwasser oder<br />

Wärmedämmung in Form von massiven Ziegeln etc. –, zu ergänzen.<br />

Als <strong>Leasing</strong>firma obliegt uns die Finanzierung von gewerblichen und kommunalen<br />

Gebäuden. In diesem Bereich ist die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> als Financier<br />

tätig, sowohl was den Neubau von Gebäuden als auch das energieeffiziente<br />

Bauen und Sanieren betrifft. Für Haushalte empfehlen wir derzeit die Finanzierung<br />

über die Bausparkassen, da diese schon jetzt die Förderung für die<br />

thermische Sanierung abwickeln. In der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> überlegen wir in diesem<br />

Zusammenhang aber gerade, wie wir die Vorteile der <strong>Leasing</strong>finanzierung<br />

auch privaten Haushalten zugänglich machen können.<br />

Darüber hinaus fordern wir bereits seit vielen Jahren, dass die Bundes- und<br />

EU-Förderungen bei gewerblichen <strong>Leasing</strong>investitionen auch gleichberechtigt<br />

wie bei Kreditfinanzierungen behandelt werden. Unsere diesbezüglichen Bemühungen<br />

werden aber leider seit Jahren vom Finanzministerium negiert.<br />

Und wir fordern weiters, dass die Umwelt- und Wohnbauförderung für Private<br />

in Bezug auf alternative Heizsysteme und Solaranlagen auch für<br />

<strong>Leasing</strong>finanzierungen geöffnet wird, um dadurch das Thema auf eine breitere<br />

Basis stellen zu können.<br />

Wir werden uns daher in den entsprechenden Arbeitskreisen und Foren<br />

engagieren, um mittelfristig ein Umdenken herbeizuführen.<br />

Foto: Kurt Keinrath<br />

NUMMER 2| JUNI 2009 21


immobilien<br />

Topwohnungen in<br />

Stockholms ehemaliger<br />

Lampenfabrik<br />

RL-Nordic AB, die 100%ige Tochtergesellschaft der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong> mit Sitz in Stockholm, realisiert derzeit mit den<br />

lokalen Projektpartnern Oscar Properties und Skandrenting eines<br />

der attraktivsten Wohnbauprojekte in Stockholm.<br />

Foto: Oscar Properties<br />

Stockholm: Hohe Nachfrage nach Privatwohnungen<br />

in bester Lage; in der Mitte das Projekt „Luma“.<br />

Im Jahr 2007 erfolgte der Kauf der ehemaligen<br />

und in Stockholm sehr bekannten<br />

Lampenfabrik „Luma“ durch das<br />

Konsortium mit dem Ziel, topmoderne<br />

Wohnungen darin zu errichten. Die Lampenfabrik<br />

wurde 1930, in damals sehr<br />

modernem Design, errichtet und befindet<br />

sich in einer der attraktivsten Lagen<br />

Stockholms, in Hammarby Sjöstad. Dieser<br />

Ortsteil wurde erst in den letzten<br />

10 Jahren erschlossen. Das ehemalige<br />

industrielle Gebiet ist heute einer der<br />

Foto: Irene Schanda<br />

modernsten Wohnbezirke Stockholms,<br />

direkt am Wasser und mit dem Schwerpunkt<br />

auf ökologischer Bauweise. Ein<br />

Fokus wurde auch darauf gelegt, dass<br />

soweit möglich der Autoverkehr auf ein<br />

Minimum reduziert wurde und somit ist<br />

Hammarby Sjöstad heute einer der innovativsten<br />

und grünsten Stadtteile<br />

Stockholms. Mit einer Fähre kann man<br />

den Kanal überqueren und direkt zur<br />

U-Bahn überwechseln, von dort sind es<br />

fünf Minuten zum Stadtzentrum.<br />

Wienblick am Schafberg<br />

Vor kurzem fand der Baubeginn für<br />

ein weiteres attraktives Wohnbauprojekt<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> statt.<br />

Bis Herbst 2010 entstehen in 1180<br />

Wien, Naaffgasse 86/Knorrweg, auf<br />

einem ca. 3.200 m² großen Grundstück<br />

insgesamt 14 freifinanzierte<br />

Top-Eigentumswohnungen und 23 Tiefgaragenstellplätze in drei exklusiven Stadtvillen.<br />

Die Umgebung zeichnet sich hauptsächlich durch Einfamilienhäuser, Garten- und Grünflächen<br />

aus, der nahe gelegene Pötzleinsdorfer Schlosspark und der Wienerwald laden<br />

zu gemütlichen Spaziergängen sowie Lauf- und Mountainbike-Training ein. Die Anbindung<br />

an das öffentliche Verkehrsnetz erfolgt durch die Autobuslinie 42 B; die Wiener City<br />

ist mit dem Auto in ca. 20 Minuten zu erreichen. Nur vier bis sechs Appartements pro<br />

Haus schaffen ein sehr persönliches Ambiente. Die Wohnungsgrößen liegen zwischen<br />

ca. 90 m² und 190 m², einige Tops sind zweigeschoßig. Während den Erdgeschoßwohnungen<br />

großzügige Eigengärten und Gartenterrassen zugeordnet sind, wird das Angebot<br />

in den oberen Geschoßen durch geräumige Terrassen bzw. Dachterrassen ergänzt.<br />

Die sonnenseitige Hügellage ermöglicht den meisten Wohnungen einen tollen Blick über<br />

die Skyline der Stadt. Die Ausstattung ist insgesamt hochwertig und umfasst z. B. Fußbodenheizung,<br />

außen liegenden, elektrisch bedienbaren Sonnenschutz und hochwertige<br />

Bodenbeläge bzw. Sanitärgegenstände. Das Bauvorhaben wird von der Kärntner<br />

Baufirma Madile und Pototschnig als Generalunternehmer abgewickelt und vom Baumanagement<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> begleitet.<br />

Bevor mit den Umbaumaßnahmen<br />

begonnen werden konnte, musste das<br />

Objekt von sämtlichen Kontaminierungen<br />

befreit werden, was vom Verkäufer durchgeführt<br />

wurde. Ein Ziel bei der Planung<br />

der Wohnungen war es, soweit wie möglich<br />

die Struktur des Objektes aufrechtzuerhalten,<br />

welches in hohen Räumen<br />

(3–4 m) sowie sehr großen Fenstern mit<br />

herrlichem Blick auf das Wasser mündete.<br />

Im Hauptgebäude entstehen insgesamt<br />

48 Wohnungen auf 4 Stockwerken,<br />

ein kleines Nebengebäude wird in 8<br />

Reihenhäuser umgebaut. Die Fertigstellung<br />

erfolgt im Herbst 2009. Die Verkaufspreise<br />

liegen zwischen EUR 4.000,–<br />

bis EUR 7.000,– pro m², abhängig von<br />

der Lage der Wohnung, und entspricht<br />

dem Durchschnitt im höherpreisigen<br />

Wohnsegment in Stockholm.<br />

Die Nachfrage nach Wohnungen in<br />

zentraler Lage in Stockholm ist nach wie<br />

vor ungebrochen, laut schwedischem<br />

Maklerverband sind die Verkaufspreise<br />

im 1. Quartal 2009 um ca. 8 % gestiegen,<br />

in Zeiten der Wirtschaftskrise<br />

durchaus beachtlich, wenn man bedenkt,<br />

dass die Wohnungspreise in den<br />

letzten Jahren bereits ca. 10 % pro Jahr<br />

angestiegen sind.<br />

Die Attraktivität des Objektes und der<br />

Lage wurden dadurch bestätigt, dass sich<br />

mehr als 3.000 Interessenten für die<br />

48 Wohnungen und 8 Stadthäuser angemeldet<br />

haben. Ende Jänner erfolgte der<br />

Verkaufsstart nach Fertigstellung einer<br />

Musterwohnung. Zum ersten Besichtigungstermin<br />

sind mehr als 800 Personen<br />

erschienen, einige davon haben bereits<br />

zwei Tage davor vor dem Objekt im Freien<br />

22 Leas•mich


Ober-St. Veit<br />

Ebenfalls vor kurzem gestartet wurde<br />

das Bauvorhaben in 1130 Wien, Einsiedeleigasse<br />

4–6. In der Nähe der Ober-St.<br />

Veiter Kirche entstehen bis ca. Herbst<br />

2010 insgesamt elf exklusive Eigentumswohnungen<br />

samt Tiefgarage mit elf<br />

Stellplätzen. Die geplanten Wohnungen haben zwischen 70 und 170 m² und verfügen alle<br />

über einen Freiraum wie Balkon, Terrasse oder Garten. Zwei Wohnungen im Erdgeschoß<br />

haben jeweils einen charmanten, südostseitig orientierten Atriuminnenhof, der sich durch<br />

die harmonische Einbindung der für das Ortsbild typischen, sogenannten „Streckhöfe“ in<br />

das Haus ergibt. Die Substanz dieser drei Streckhöfe, die zuletzt als Geschäfte genutzt waren,<br />

wird zum Großteil erhalten und saniert. Drei Tops haben westseitige Gartenanteile, die<br />

Wohnungen in den Obergeschoßen Balkone. Zu den beiden großzügigen Penthouse-<br />

Appartements führt der Lift jeweils direkt in die Wohnung, beide haben Balkon bzw.<br />

Terrasse auf Wohnebene sowie eine großzügige Dachterrasse. Die Lage besticht durch<br />

maximale Lebensqualität. Die Naherholungsgebiete rund um den Lainzer Tiergarten, den<br />

Roten Berg und Schönbrunn sind in wenigen Minuten erreichbar, darüber hinaus ist die<br />

Infrastruktur perfekt. Sämtliche Einkäufe des täglichen Bedarfs lassen sich fußläufig in der<br />

Hietzinger Hauptstraße erledigen, Schule und Kindergarten befinden sich ebenso in unmittelbarer<br />

Nähe. Der Heurigen- bzw. Lokalbesuch am Abend lässt sich in Ober-St. Veit<br />

auch ohne Auto genießen. Das Bauvorhaben wird von der Baufirma Sedlak als Generalunternehmer<br />

abgewickelt, die zuletzt schon erfolgreich das Projekt in der Hietzinger<br />

Hauptstraße 103/Preindlgasse für die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> durchgeführt hat. Die Ausstattung<br />

umfasst auch hier Fußbodenheizung, Sonnenschutz außen, hochwertige Böden sowie<br />

exquisite Sanitärgegenstände.<br />

gecampt, was sogar zu Schlagzeilen in<br />

den schwedischen Tageszeitungen und<br />

Nachrichtenprogrammen geführt hat.<br />

Aufgrund des regen Interesses waren<br />

ein Großteil der Wohnungen innerhalb<br />

weniger Wochen verkauft. Dieser Erfolg<br />

bestätigt uns, weiter diese kleine, aber<br />

feine Nischenpolitik zu betreiben. Mit unseren<br />

Projektpartnern haben wir lokale<br />

Experten, die nicht nur Zugang zu attraktiven<br />

Objekten haben, sondern auch<br />

die Kompetenz in der Umsetzung dieser<br />

Projekte besitzen. Unsere Strategie besteht<br />

darin, bestehende Objekte in zentraler<br />

Lage zu kaufen, diese in Wohnbau<br />

umzuwidmen, umzubauen und danach<br />

die Wohnungen zu verwerten.<br />

In Schweden war es bis vor kurzem<br />

nicht möglich, Eigentum an Wohnungen<br />

zu erwerben, sondern es gab nur eine<br />

Mischform zwischen Miet- und Eigentumswohnung,<br />

das sogenannte Wohnrecht<br />

(„bostadsrätt“), das man erwerben<br />

konnte. Der Nachteil dieses Wohnrechts<br />

lag in der sehr schwierigen Untervermietung.<br />

Seit 1. Mai 2009 gibt es nun<br />

auch die Möglichkeit, Eigentum an Wohnungen<br />

zu erwerben („egen lägenhet“).<br />

Für die RL-Nordic ergibt sich dadurch<br />

die Möglichkeit, die Erfahrungen mit<br />

österreichischen Vorsorgewohnungen<br />

auch in Schweden zu nützen. Aufgrund<br />

der Tatsache, dass es in diesen turbulenten<br />

Zeiten eine große Nachfrage von<br />

Privatinvestoren nach Immobilien gibt,<br />

wird die RL-Nordic gemeinsam mit den<br />

lokalen Projektpartnern für den Stockholmer<br />

Wohnungsmarkt ein maßgeschneidertes<br />

Konzept entwickeln.<br />

Da jährlich mehr als 20.000 Personen<br />

nach Stockholm ziehen und nur<br />

10.000–15.000 Wohneinheiten jährlich<br />

geschaffen werden, ist die Nachfrage<br />

nach wie vor hoch und insbesondere Innenstadtlagen<br />

sind sehr begehrt, da<br />

diese bei Vermietung auch entsprechende<br />

Renditen erzielen können.ı<br />

Alle Detailinformationen, Pläne und<br />

Preise auf www.raiffeisen-leasing.at/living<br />

Siehe auch: oscarproperties.se<br />

Visualisierung: B&M Architektur<br />

gewerbliches projekt<br />

Lichte Zukunft<br />

Sämtliche namhaften Möbelund<br />

Baumarktketten zählen<br />

zum Kundenkreis des Kärntner<br />

Großhändlers.<br />

Das Kerngeschäft der Globo-Gruppe ist die<br />

Produktion und der Vertrieb dekorativer<br />

Wohnraumbeleuchtungen. Hauptabsatzmärkte<br />

sind Österreich und Deutschland –<br />

wobei man eigentlich ganz Europa sowie<br />

Marokko, die Emirate und Israel beliefert. Neben<br />

Design und Funktionalität legt Globo hohen<br />

Wert auf Liefergenauigkeit. Das neue Verwaltungs-<br />

und Logistikgebäude in St. Jakob<br />

im Rosental (Kärnten) gewährleistet eine optimale<br />

laufende Abwicklung (Lieferung und<br />

Qualität) und schafft die Voraussetzung für<br />

die ambitionierte Wachstumsstrategie des<br />

Globo-Konzerns. Die mittlerweile zehn Jahre<br />

währende Erfolgsgeschichte von Globo ist<br />

vor allem dem Geschäftsführer Franz<br />

Petschnig zu verdanken. Beflügelt vom Erfolg<br />

der Mutterunternehmen, gründete<br />

Petschnig im Laufe der Jahre sieben weitere<br />

Vertriebsgesellschaften in Österreich, Italien,<br />

Rumänien, Frankreich, Serbien, Slowakei und<br />

Türkei, die alle weitgehend autonom arbeiten.<br />

Mit dem Neubau – das optimale Finanzierungskonzept<br />

wurde von der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

ausgearbeitet – wird der bereits eingeschlagene<br />

Weg konsequent fortgesetzt, den<br />

Vertrieb in eigenen Händen zu haben und<br />

nicht mehr über Fremdlogistiker abzuwickeln.<br />

St. Jakob im Rosental nahe Villach ist verkehrstechnisch<br />

ausgezeichnet an das überregionale<br />

Straßennetz an einem wichtigen<br />

zentraleuropäischen Nord-Süd- und Ost-<br />

West-Knotenpunkt (Italien, Slowenien, Salzburg,<br />

Graz, Wien) angebunden. Im Juni 2008<br />

erfolgte der Spatenstich, Ende Jänner 2009<br />

wurde das Objekt seiner Nutzung übergeben.<br />

Foto: GLOBO Handels <strong>GmbH</strong><br />

NUMMER 2| JUNI 2009 23


ökoprojekte<br />

Binnenschifffahrt:<br />

Quo vadis?<br />

Hohe Umweltfreundlichkeit bei geringeren Transportkosten:<br />

Eine Expertengruppe diskutierte beim 4. Ökologiegespräch<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> die Zukunft der Donau als ökologischer<br />

und ökonomischer Verkehrsweg.<br />

Durch Österreich fließt einer der größten<br />

Binnenschifffahrtswege. Die Donau,<br />

die in Deutschland entspringt und ins<br />

Schwarze Meer mündet, misst ein<br />

Länge von 2850 Kilometer – der schiffbare<br />

Teil davon beträgt etwa 2.400 Kilometer<br />

– fließt durch sechs Staaten und<br />

stellt für vier weitere Länder einen<br />

Grenzfluss dar. Die Donau ist heute<br />

identitätsstiftend für rund 81 Millionen<br />

Menschen in den 19 Ländern ihres<br />

Einzugsgebietes und damit das internationalste<br />

Flussgebiet der Welt. Den umliegenden<br />

Regionen leistete der Fluss<br />

seit jeher wertvolle Dienste und<br />

schenkte ihnen Ressourcen, die Leben<br />

und Arbeit erst möglich machen: Trinkwasser,<br />

Wasserkraft, Erholungsgebiete,<br />

– Mensch und Wirtschaft profitieren von<br />

der Donau.<br />

Seit jeher war die Donau aber auch<br />

ein wichtiger Transportweg. Bereits die<br />

Römer nutzten den Strom für den Truppen-<br />

und Versorgungsnachschub, die<br />

Kelten verehrten ihn sogar als Gottheit<br />

und unter den Habsburgern war er militärische<br />

und kommerzielle Hauptschlagader<br />

Südosteuropas.<br />

Der Termin 2. April 2009 für das<br />

4. Ökologiegespräch der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> zum Thema „Binnenschifffahrt –<br />

ein ökonomischer und ökologischer<br />

Transportweg“ war nicht zufällig gewählt.<br />

Genau 25 Jahre zuvor wurde aus<br />

den ersten Protesten gegen das geplante<br />

Donaukraftwerk Hainburg der<br />

„Kampf um die Hainburger Au“. Und fast<br />

auf den Tag genau zehn Jahre ist es her<br />

– es war der 1. April 1999 – dass das<br />

NATO-Bombardement gegen das<br />

Milosevic-Regime der Donau als durchgängigem<br />

europäischen Verkehrsweg<br />

schweren Schaden zufügte.<br />

Nicht nur die Anrainerstaaten, auch<br />

die EU möchte die Leistungsfähigkeit<br />

der Wasserstraßen wieder herstellen.<br />

Daher beteiligt sich die Union an dem<br />

220 Millionen Euro teuren Flussbauprojekt<br />

zwischen Wien und Bratislava, das<br />

einen schwer schiffbaren Engpass der<br />

Donau beseitigen soll. Die Mittel für dieses<br />

„Flussbauliche Gesamtprojekt östlich<br />

von Wien“, so der offizielle sperrige<br />

Titel, soll großteils für die Sole-Eintiefung<br />

und für Rückbaumaßnahmen an<br />

den Donauufern verwendet werden und<br />

sowohl dem Naturschutz als auch der<br />

Schifffahrt neue Impulse geben. Derzeit<br />

werden nur 10 % der Kapazität genutzt.<br />

Bis 2015 soll damit laut nationalem Aktionsplan<br />

das jährliche Frachtvolumen<br />

von 10 Millionen Tonnen auf 30 Millionen<br />

Tonnen gesteigert werden.<br />

„Eine der zentralen Fragen, die sich<br />

neben der ökonomischen Perspektive<br />

stellt, ist daher: Wie kann die Binnenschifffahrt<br />

ökologisch und nachhaltig<br />

ausgebaut werden“, fragte Initiator und<br />

Gastgeber Mag. Peter Engert, Geschäftsführer<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>,<br />

seine Gäste, die sich tagtäglich von Be-<br />

Die Expertenrunde: Mag. Peter Engert, Geschäftsführer <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Mag. Hubert Mierka,<br />

Geschäftsführer des Mierka Donauhafen Krems, Carl Manzano, Direktor des Nationalparks Donau-<br />

Auen, Mag. Manfred Seitz, Geschäftsführer der via donau – Österreichische Wasserstraßen-<br />

Gesellschaft, und Mag. Philip Weller, Generalsekretär der Int. Kommission Schutz der Donau.<br />

Fotos: Kurt Keinrath<br />

24 Leas•mich


Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> lud zum 4. Ökologiegespräch<br />

mit dem Thema „Binnenschifffahrt –<br />

ein ökonomischer und ökologischer Transportweg“,<br />

und die Besucherreihen waren dicht<br />

besetzt.<br />

rufs wegen, aber aus völlig unterschiedlichen<br />

Aspekten, mit der Donau auseinandersetzen.<br />

„Zu 98,5 % des Jahres ist die Donau<br />

schon heute schiffbar und damit ein verlässlicher<br />

Verkehrsträger“, tritt Mag.<br />

Manfred Seitz, Geschäftsführer der via<br />

donau – Österreichische Wasserstraßengesellschaft,<br />

eine Art ASFINAG des<br />

Wassers, der hartnäckigen Sage entgegen,<br />

dass die Binnenschifffahrt aufgrund<br />

von Umwelteinflüssen zu wenig Liefergenauigkeit<br />

bietet. „Die Stahlindustrie in<br />

Linz wäre ohne die Donau nicht konkurrenzfähig.<br />

Doch leider kann die Donauschifffahrt<br />

aufgrund der fehlenden Infrastruktur<br />

in einigen Anrainerstaaten nur<br />

unterdurchschnittlich am Verkehrsaufkommen<br />

partizipieren.“<br />

Denn Fakt ist, dass die Donau nicht<br />

uns allein gehört. Mag. Philip Weller, Generalsekretär<br />

der internationalen Kommission<br />

„Schutz der Donau“, weiß um<br />

dieses Spannungsfeld der unterschiedlichen<br />

Interessen. „Die Donau soll auch<br />

künftig ein wichtiger Transportweg sein,<br />

aber es ist nicht das Maß aller Dinge,<br />

den Interessen der Schifffahrt zu dienen.<br />

Das darf nicht zu einer Zerstörung der<br />

Wasserqualität führen.“ Wenn es nach<br />

Weller geht, soll der Fluss als Naturlandschaft<br />

erhalten bleiben, weitere<br />

Staustufen lehnt er ab.<br />

In diese Kerbe schlägt naturgemäß<br />

auch Mag. Carl Manzano, Direktor des<br />

Nationalparks Donau-Auen. „Der Nationalpark<br />

ist eingerichtet worden, um die<br />

Donau dauerhaft zu schützen. Gleichzeitig<br />

geht eine internationale Wasserstraße<br />

mitten durch diese Region. Die<br />

Wirtschaft will Regulierungen für eine<br />

permanente Durchlässigkeit, wir wollen<br />

eine natürliche Flusslandschaft. Um diesen<br />

Widerspruch aufzuarbeiten, sollte<br />

man beginnen, die Grenzen der Binnenschifffahrt<br />

zu definieren. Denn nicht für jedes<br />

Gut und für jedes Termingeschäft ist<br />

die Donau als Transportweg geeignet.“<br />

Diesem Argument kann ein weiterer<br />

Referent nur begrenzt zustimmen. In<br />

Österreich gibt es vier große Häfen. Neben<br />

Wien und Linz sind Enns und Krems<br />

wichtige Güterumschlagplätze an der<br />

Donau. Hubert Mierka, Geschäftsführer<br />

des Mierka Donauhafen Krems, verweist<br />

auf die Besonderheiten der jeweiligen<br />

Regionen. „Es gibt insgesamt vier Nadelöhre,<br />

die das Potenzial der Donau<br />

als Transportweg schmälern. Und besonders<br />

dort ist die Schifffahrt von Wetterbedingungen<br />

natürlich nicht völlig unabhängig.<br />

Wenn es wenig regnet, ist die<br />

Abladetiefe nicht gegeben, was die<br />

Kapazitätsauslastung erschwert. Das<br />

drückt wiederum auf die Wirtschaftlichkeit<br />

und Konkurrenzfähigkeit zur Straße.“<br />

Einig waren sich die Diskutanten –<br />

gerade in Zeiten der Krise – über die<br />

Binsenweisheit, dass Wirtschaftswachstum<br />

ohne Verkehrswachstum nicht möglich<br />

ist. Unterschiedliche Meinung<br />

herrschte allerdings darüber, welchen<br />

Stellenwert Ökologie und Ökonomie in<br />

Zukunft haben sollen. Eine kleine<br />

Gruppe an Teilnehmern ließ an der Gewichtung<br />

dieser diametralen Positionen<br />

allerdings wenig Zweifel: die Schüler aus<br />

der HAK Gänserndorf und der Hohen<br />

Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft<br />

(HLUW). In ihren Wortmeldungen in der<br />

anschließenden Podiumsdiskussion<br />

ging es vornehmlich um Fragen der<br />

Nachhaltigkeit, die von den Jugendlichen<br />

eingefordert wurden. Zum Beispiel,<br />

dass Schadstoffe in den Sedimenten der<br />

Donau und der Wellenschlag der Schiffe<br />

dazu führen, dass die Laichplätze der<br />

Fischschulen im ufernahen Bereich massiv<br />

gefährdet sind. Die Schüler wollten<br />

Antworten auf die ökologische Dimension<br />

des Verkehrsträgers Donau und<br />

stellten dabei den Referenten durchaus<br />

kritische Fragen.<br />

Die kontroversielle Diskussion zeigte,<br />

wie sehr das Thema gesellschaftliches<br />

Anliegen ist. Peter Engert zieht seine<br />

Conclusio des Abends, indem er von<br />

einem – technisch machbaren – Traum<br />

erzählt: dass es eines Tages möglich<br />

sein wird, von Österreich bis an die<br />

Grenzen nach China einen Container<br />

mit Stofftieren auf die Reise zu schicken,<br />

der nur auf dem Wasserweg und per<br />

Bahn unterwegs ist. Doch davor werde<br />

wohl noch viel Wasser die Donau runterfließen<br />

...ı<br />

NUMMER 2| JUNI 2009 25


ökoprojekte<br />

The Wind Company goes Übersee<br />

Österreichs Windkraftunternehmen bündeln ihr Know-how und starten<br />

ein ambitioniertes Expansionsprojekt. Sie wollen groß angelegte Windparks<br />

außerhalb der Europäischen Union, vor allem in den USA, errichten.<br />

Bogislaw von Langenn-Steinkeller,<br />

Geschäftsführer der Wind Company.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Energy & Environment,<br />

WEB Windenergie, Windkraft Simonsfeld,<br />

Im-Wind Elements und die Energiewerkstatt<br />

haben eine Projektgesellschaft<br />

namens The Wind Company<br />

<strong>GmbH</strong> ins Firmenbuch Wien eintragen<br />

lassen. Geschäftsführer ist Bogislaw von<br />

Langenn-Steinkeller, ein ausgewiesener<br />

Windkraft- und Finanzierungsexperte.<br />

Von Langenn-Steinkeller ist gelernter<br />

Bankkaufmann und US-Börsenmakler.<br />

Der 44-jährige Deutsche leitete sechs<br />

Jahre lang bei der HypoVereinsbank die<br />

Finanzierung von erneuerbaren Energieprojekten,<br />

später war er Geschäftsführer<br />

des deutschen Windkraft-Marktführers<br />

wpd AG in Bremen.<br />

„Diese Windkraftbetreiber haben sich<br />

zusammengeschlossen, um auf Märkte<br />

zu gehen, wo keiner alleine hingeht“, erklärt<br />

von Langenn-Steinkeller. „Unser<br />

Zielmarkt-Schwerpunkt wird in den USA<br />

und Kanada sein.“ Nachsatz: „Die Aufgabe,<br />

hier unternehmerisch etwas<br />

Neues auf die Beine zu stellen, reizt mich<br />

sehr.“ Denn in den USA werden Alternativenergieprojekte<br />

durch Präsident Barack<br />

Obama forciert. Auch ausländische<br />

Unternehmen haben Zugang zu den<br />

diesbezüglichen US-Förderungen. „Es<br />

geht dort um große Windparks, die entwickelt<br />

werden sollen“, erläutert der<br />

Deutsche. „Wir sind aber rein onshore<br />

(an Land) orientiert.“ Über die nächsten<br />

Jahre soll ein Portfolio von 500<br />

Megawatt plus X entwickelt werden.<br />

„Wir sind zuerst einmal ein Developer“,<br />

sagt der Fachmann. „Wenn ein<br />

Projekt baureif ist, werden wir entscheiden,<br />

ob wir es selbst aufziehen oder es<br />

verkaufen.“ Diese Flexibilität wolle man<br />

sich vorbehalten. Die Projektentwicklung<br />

wird von den Gesellschaftern finanziert.<br />

„Die Windenergiebranche ist<br />

eine absolute Zukunftsbranche“, weiß<br />

der Banker. „Wir leiden zwar alle unter<br />

der durch die Finanzwirtschaft verursachten<br />

Krise, aber das ist keine Krise<br />

unserer Branche.“ı<br />

Gesucht: Intelligente<br />

Finanzierungsmodelle<br />

Die hochkarätig besetzte „viennergy 2009“ ging Ende Februar 2009<br />

am Wiener Messegelände über die Bühne. Energie- und Finanzierungsexperten,<br />

Politiker und Wissenschafter trafen sich zwei Tage<br />

lang zum Gedankenaustausch über wichtige Zukunftsthemen.<br />

Foto: The Wind Company<br />

Das Symposium versteht sich als ein Vorreiter<br />

in Sachen erneuerbare Energien und<br />

innovativer Energieplanung. Schon die erste<br />

Veranstaltung im letzten Jahr unter dem<br />

Motto „Municipal Energy Links" hat Impulse<br />

gesetzt, Netzwerke gebaut und Spuren hinterlassen.<br />

In diesem Jahr stellt die Veranstaltung<br />

die Finanzierung städtischer Infrastrukturen<br />

in den Mittelpunkt der Diskussionen.<br />

Denn über 70 % der Bevölkerung in<br />

Europa leben in Städten und es werden immer<br />

mehr. Diese Menschen benötigen eine<br />

sichere, leistbare und umweltverträgliche<br />

Energieinfrastruktur. Doch die ambitionierten<br />

Ziele im Klimabereich sind nur zu schaffen,<br />

wenn auch die Menschen in den Städ-<br />

26 Leas•mich


Klimaschutz by <strong>Raiffeisen</strong><br />

Im Februar 2009 fand der <strong>Raiffeisen</strong>-Energiespartag mit zahlreichen Aktionen in Wien und<br />

in den Bundesländern statt. Im Zentrum der Aktivitäten stand die Gebäudesanierung.<br />

Mag. Peter Engert, GF der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>,<br />

über kreative Finanzierungswege.<br />

Foto: SYMPOS<br />

„Wir tun etwas!“– Ex-EU-Kommissar Dr. Franz Fischler (links) und Initiator Dr. Christian Konrad<br />

waren zwei prominente Referenten am diesjährigen dritten <strong>Raiffeisen</strong>-Energiespartag.<br />

Auch heuer schlossen sich zahlreiche<br />

Organisationen der Aktion an: die Landesbanken,<br />

die <strong>Raiffeisen</strong> Ware Austria<br />

(RWA) mit den Lagerhäusern, Sektorinstitute<br />

wie die <strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse,<br />

die <strong>Raiffeisen</strong> Zentralbank Österreich AG<br />

sowie die UNIQA.<br />

In ausgewählten <strong>Raiffeisen</strong>banken<br />

waren in Niederösterreich rund 100 und<br />

in Wien zehn unabhängige Energieberater<br />

im Einsatz. Diese boten umfassende<br />

Informationen bei Finanzierungsfragen<br />

sowie praktische Unterstützung<br />

bei Förderansuchen und Förderberatung<br />

an. Zudem wurde eine eigene<br />

Energiespar-Homepage (www.energiesparta2.at)<br />

sowie eine Energiespar-Hotline<br />

(0517001745) eingerichtet. In 30<br />

niederösterreichischen <strong>Raiffeisen</strong>banken<br />

konnte man „Pellets freitanken“.<br />

Eine Kundenzeitschrift sowie kostenlose<br />

Dämmstoffverteilung in einzelnen Gemeinden,<br />

Fachvorträge und ein Gewinnspiel<br />

vervollständigten das Angebot.<br />

In der Steiermark gab es eine<br />

ten bereit sind, neue Wege zu gehen. Der<br />

Aufbau, Umbau und die Erhaltung der städtischen<br />

Infrastrukturen ist kapitalintensiv,<br />

langlebig und komplex. Wer ernsthaft Infrastrukturen<br />

in großem Stil verändern will,<br />

muss unvoreingenommen alle Optionen betrachten<br />

und jede Alternative auch zu Ende<br />

denken. Schlüssel aller Umgestaltung ist die<br />

Finanzierbarkeit. „Neue Wege in der Energieversorgung<br />

erfordern kreative Finanzierungswege.<br />

Und es gibt viele Wege zum<br />

Ziel“, erläutert Mag. Peter Engert, Geschäftsführer<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> und<br />

einer der Referenten. In Zeiten schwieriger<br />

Finanzlage punktet die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

unter anderem mit dem ausgeklügelten Produkt<br />

„Energieeffizientes Bauen und Sanieren.“<br />

Es verbindet die ökonomischen mit<br />

ökologischen Vorteilen, indem die CO ²<br />

-<br />

Emissionen ebenso reduziert werden wie<br />

die Betriebskosten.<br />

Schwerpunktaktion zum Thema Energiesparen<br />

mit Partnern aus dem Gewerbe.<br />

In Kärnten und Salzburg war<br />

man bei regionalen Baumessen präsent,<br />

in Tirol wurde eine Sanierungsoffensive<br />

mit umfangreichen Maßnahmen<br />

gestartet.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> Ware Austria und zahlreiche<br />

Lagerhäuser waren in die Aktionen<br />

eingebunden. Kunden konnten dort<br />

nach eingehender Beratung auch gleich<br />

Baustoffe, Isoliermaterialien oder auch<br />

Holzpellets samt dazugehöriger Technik<br />

erwerben. Die <strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse<br />

veranstaltete eine Schwerpunktkampagne<br />

zum Thema Bauen und Wohnen<br />

samt 200-Euro-Energiesparbonus. In<br />

der <strong>Raiffeisen</strong> Zentralbank Österreich<br />

wurde in Zusammenarbeit mit 15 Ausstellern<br />

eine umfassende Beratung zum<br />

Thema Energiesparen angeboten. Die<br />

UNIQA stellte ihre Aktion unter das<br />

Motto „Mein Haus, mein Kraftwerk“ mit<br />

entsprechenden Informationen zu den<br />

Bereichen Finanzierung, Versicherung,<br />

Technik sowie Energiebilanz.ı<br />

Foto: <strong>Raiffeisen</strong> Klimaschutz-Initiative<br />

NUMMER 2| JUNI 2009 27


ökoprojekte<br />

Vorbildwirkung<br />

Im Jahr 2007 hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> das Modul ÖKOPROFIT absolviert<br />

und wurde heuer erneut als ÖkoBusinessPlan-Betrieb ausgezeichnet.<br />

Das von der Stadt Wien<br />

ins Leben gerufene Programm<br />

unterstützt mit<br />

Workshops und Beratungstagen<br />

die Umwelt-<br />

Fitness von Unternehmen.<br />

Dabei werden Möglichkeiten<br />

erarbeitet, wie<br />

wertvolle Energie eingespart,<br />

Abfälle vermieden<br />

und Abläufe ressourcenschonend<br />

verbessert werden.<br />

Im Jahr 2009 wurde<br />

die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

wiederum als ÖkoBusinessPlan-Betrieb<br />

ausgezeichnet.<br />

Die bereits vor<br />

zwei Jahren eingeleiteten<br />

Maßnahmen wurden<br />

2008 erfolgreich weitergeführt.<br />

So wird der Fuhrpark<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

laufend auf den Betrieb<br />

mit Biotreibstoffen umgerüstet,<br />

bei Neuanschaffungen<br />

wird auf ökologische<br />

Fahrzeuge gesetzt.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hat sich das Ziel<br />

gesetzt, dass bis 2010 zwei Drittel der<br />

rund 91 Firmenfahrzeuge CO ² -neutral<br />

fahren.<br />

Das 2007 installierte „Follow-Me-<br />

Printing“ bewirkt, dass Druckaufträge zunächst<br />

auf einem zentralen Server landen.<br />

Das erlaubt es dem User, kurzfristig<br />

zu entscheiden, welche Unterlagen tatsächlich<br />

ausgedruckt werden. Im Lauf<br />

der Umsetzung des Konzeptes wurden<br />

90 Arbeitsplatzdrucker durch 16 Multifunktionsgeräte<br />

ersetzt. Die Mitarbeiter<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> können somit von<br />

jedem Platz aus flexibel auf jedes Multifunktionsgerät<br />

im Haus zugreifen. Selbst<br />

externe Zugriffe auf die Geräte, bei-<br />

Stadträtin für Umwelt Mag. Ulli Sima, Tatjana Shahin und Mag. Günter Strobl (beide <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>).<br />

spielsweise aus dem Home-Office, sind<br />

möglich. Die Funktion, Ausdrucke gezielt<br />

an Personen im Unternehmen zu<br />

senden, vermindert die Mailflut und spart<br />

überflüssige Kopien. Wie schon im Nachhaltigkeitsbericht<br />

2007 prognostiziert,<br />

hat die Zentralisierung zusätzliche Flexibilität<br />

und Einsparpotenzial mit sich gebracht.<br />

Neben der Kostenreduktion ist<br />

die verringerte Umweltbelastung ein sehr<br />

positiver Aspekt des neuen Greenline-<br />

Drucksystems: einerseits aufgrund des<br />

geringeren Papierverbrauchs, andererseits<br />

wegen des verminderten CO ² -Ausstoßes.<br />

Die Greenline-Zertifizierung der<br />

Geräte und die Auszeichnung „Global<br />

100 most sustainable corporation“ des<br />

Geräteherstellers haben dies zusätzlich<br />

bestätigt.<br />

Als weitere Umweltleistung werden<br />

seit 2007 PCs nur mehr in Form von<br />

Notebooks angeschafft. Diese neuen<br />

Geräte verbrauchen deutlich weniger<br />

Strom als Standgeräte und ersparen,<br />

wenn sie als „mobiles Büro“ genutzt werden,<br />

Fahrten zum Arbeitsplatz.ı<br />

28 Leas•mich<br />

© Stadt Wien, MA22 | feel image - Fotografie OG


<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-FPM: ISO-STAR<br />

Qualitätsbewusste Öko-Flotte: Neben hoher Umweltfreundlichkeit<br />

wurden auch alle Kriterien zur ISO-Zertifizierung erfüllt.<br />

Die jüngste ISO-Zertifizierung ist ein<br />

„Star-Ergebnis“ in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-Gruppe,<br />

zumal das Unternehmen<br />

2008 – im Jahr der Wirtschaftskrise – mit<br />

einem Wachstum von 22 % den größten<br />

Branchenzuwachs erzielen konnte. Parallel<br />

wurde der <strong>Raiffeisen</strong>-Fuhrpark zur<br />

innovativen Öko-Flotte umgerüstet. Und<br />

gleichzeitig wurden alle Kriterien zur<br />

ISO-Zertifizierung erfüllt.<br />

Die Prozessbeobachtung zur Umsetzung<br />

der Zertifizierung hat im letzten<br />

Jahr einige Monate in Anspruch genommen.<br />

Im Zuge dessen wurde eine<br />

Kundenbefragung zu den Themen Angebotserstellung,<br />

Kommunikation, operative<br />

Betreuung und Gesamtzufriedenheit<br />

durchgeführt. Die durchwegs positiven<br />

Ergebnisse und das Feedback sind<br />

in die Beurteilung mit eingeflossen.<br />

In den kommenden zwei Jahren werden<br />

die vereinbarten Standards dann<br />

durch ein Audit des TÜV Austria (Überprüfungskomitee)<br />

jeweils in einem zweitägigen<br />

Beobachtungszeitraum geprüft.<br />

Im Falle der erneuten positiven Beurteilung<br />

erhält die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Fuhrparkmanagement<br />

eine Rezertifizierung.<br />

Erst nach drei Jahren ist eine neuerliche<br />

Generalüberprüfung erforderlich.<br />

Die ISO 9001:2008 Norm kann zur<br />

Bewertung eines Unternehmens, aber<br />

auch für einzelne, klar definierte Unternehmensbereiche<br />

erstellt werden. Nach<br />

ISO zertifiziert zu sein bedeutet, dass<br />

Prozesse sowie bestimmte Rollen in einer<br />

Firma definiert und dokumentiert<br />

Drei Gründe waren ausschlaggebend<br />

für die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Fuhrparkmanagement,<br />

die Zertifizierung zu<br />

beantragen:<br />

” Das Qualitätsbewusstsein nach außen<br />

zu dokumentieren und im Unternehmen<br />

weiter zu fördern.<br />

” Die Kundenzufriedenheit zu erhöhen<br />

und die interne Kommunikation zu<br />

verbessern.<br />

Wir sind ISO-STAR (v.l.n.r.):<br />

Mag. Alfred Berger (Geschäftsführer<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Fuhrparkmanagement<br />

<strong>GmbH</strong>), Mag. (FH)<br />

Stefan Pfeffer (ISO-Berater, Firma<br />

Lucon), Ing. Helmut Gabriel (Auditor,<br />

TÜV), Mag. Gerhard Strasser<br />

(Prokurist <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Fuhrparkmanagement<br />

<strong>GmbH</strong>, Qualitätsmanagement-Beauftragter).<br />

Top-Betreuung für Flottenkunden<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Fuhrparkmanagement<br />

<strong>GmbH</strong> wurde 1995 als hundertprozentige<br />

Tochtergesellschaft der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong> gegründet und managt zurzeit<br />

mehr als 6.400 Fahrzeuge (Pkw und<br />

Lkw) in ganz Österreich. Das Unternehmen<br />

zählt zu den dynamischsten Fuhrparkgesellschaften<br />

am heimischen Markt und betreut<br />

nationale und internationale Kunden<br />

aus den verschiedensten Branchen. Die<br />

Dienstleistungen reichen von der Erstellung<br />

einer Flottenordnung und der Beratung bei<br />

der Auswahl der passenden Fahrzeugmodelle<br />

über die laufende Betreuung bis hin<br />

zur Verwertung der Fahrzeuge.<br />

sein müssen. Die Einführung eines kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozesses<br />

wird vorgegeben, welcher durch regelmäßige<br />

interne und externe Audits belegt<br />

werden muss.<br />

Eine Zertifizierung kann prinzipiell<br />

eigenständig ohne professionelle Beratung<br />

durchgeführt werden, die Unterstützung<br />

durch einen Unternehmensberater<br />

ist also keine Voraussetzung.<br />

Erforderliche Mustervorlagen können<br />

gekauft und selbstständig ausgefüllt<br />

werden. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Fuhrparkmanagement<br />

hat die Prüfung von<br />

einem neutralen Spezialisten, Lucon<br />

Management Consulting, durchführen<br />

lassen.<br />

” Stärken besser zu erkennen und Vorteile<br />

optimal zu nutzen, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

weiterhin auszubauen.<br />

Das Qualitätsmanagementsystem EN<br />

ISO 9001 ist eine europäische Norm.<br />

„Wir haben uns dieser Kontrolle gerne<br />

unterzogen“, erläutert Mag. Alfred<br />

Berger, Geschäftsführer der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> Fuhrparkmanagement. „Unser<br />

Leitsatz als Dienstleistungsunternehmen,<br />

dass unsere Kunden und ihre Zufriedenheit<br />

im Mittelpunkt unseres Interesses<br />

stehen, wurde nunmehr von einem<br />

externen Berater dokumentiert und<br />

bestätigt.“ı<br />

NUMMER 2| JUNI 2009 29


eportage<br />

CEE-<strong>Leasing</strong> trotzt der Krise<br />

Internationales <strong>Leasing</strong>: RLI konnte ihre Umsatzzahlen in<br />

Zentral- und Osteuropa auf hohem Niveau stabilisieren.<br />

Neugeschäft der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> International-Gruppe<br />

per 31.12.2008 (in Mio. EUR)<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

746<br />

PL<br />

326<br />

258<br />

207<br />

180<br />

159 153<br />

122<br />

97 96 86<br />

81<br />

65<br />

46<br />

26 19<br />

SK HU HR BG RU RO RS CZ UA BH RE BY SI AL KZ<br />

Neugeschäft 2008 der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> International-Gruppe<br />

nach Geschäftsfeldern<br />

ó Immobilien<br />

ó Mobilien<br />

21%<br />

11%<br />

68%<br />

ó KFZ<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> International<br />

(RLI) fungiert als Holdinggesellschaft<br />

des <strong>Leasing</strong>netzwerkes in CEE. Sie ist<br />

Tochtergesellschaft der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />

Bank-Holding AG (75 %) sowie<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> (25 %). Mit der<br />

Aufnahme des operativen Geschäftsbetriebes<br />

im Kosovo 2008 erreicht die Holding<br />

nunmehr mit 18 operativ tätigen<br />

Gesellschaften in 17 Ländern einen<br />

Markt mit mehr als 325 Millionen potenziellen<br />

Kunden.<br />

In folgenden Ländern ist die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

International <strong>GmbH</strong> mit<br />

Tochtergesellschaften vertreten: Albanien,<br />

Belarus, Bosnien & Herzegowina,<br />

Bulgarien, Kasachstan, Kosovo, Kroatien,<br />

Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei,<br />

Slowenien, Polen, Tschechien,<br />

Ukraine, Ungarn und Moldawien. In allen<br />

genannten Ländern – die einzige Ausnahme<br />

bildet Kasachstan – ist die <strong>Raiffeisen</strong><br />

International Bank-Holding AG<br />

ebenso mit Tochterbanken vertreten.<br />

Durch die intensive Kooperation der<br />

Bank- und <strong>Leasing</strong>einheiten vor Ort werden<br />

unsere Kunden ihren individuellen<br />

Bedürfnissen entsprechend betreut.<br />

Zum Jahresende 2008 waren im gesamten<br />

Netzwerk knapp 1.620 Mitarbeiter<br />

tätig. Das abgelaufene Geschäftsjahr<br />

war von einem starken Wachstum bis<br />

zu den Sommermonaten und im Sog<br />

der allgemeinen Entwicklung von einer<br />

merkbaren Abschwächung der Nachfrage<br />

im weiteren Verlauf des Jahres geprägt.<br />

In Summe konnte das <strong>Leasing</strong>geschäft<br />

mit EUR 2,7 Mio. annähernd<br />

auf dem Niveau des Vorjahres gehalten<br />

werden.ı<br />

Aktivitäten gebündelt<br />

Die Bilanzsumme der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

International-Gruppe stieg im Berichtsjahr<br />

um 23 % auf rund EUR 5,7 Mio.<br />

Auf die aktuelle Lage der Finanzmärkte hat die<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> International rasch reagiert<br />

und länderweise ihre Strategien adaptiert, um<br />

auch zukünftig ihre Marktführerschaft in Zentralund<br />

Osteuropa behaupten und weiter ausbauen<br />

zu können.<br />

Neue Zusammenarbeit: Die UNIQA Versicherung hat mit der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong> die UNIQA <strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong> gegründet.<br />

In der UNIQA <strong>Leasing</strong> werden neben Kfz-<strong>Leasing</strong> und Fuhrparkmanagement nun auch<br />

Mobilien- und Immobilien-<strong>Leasing</strong> angeboten. Diese Produkte und Services werden sowohl<br />

dem UNIQA Exklusiv-Vertrieb als auch Maklern offeriert.<br />

Geschäftsführer der Gesellschaft sind Mag. Sabine Usaty-Seewald von UNIQA und<br />

Mag. Reinhard Würger von der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. „Wir als UNIQA <strong>Leasing</strong> profitieren<br />

in dieser Partnerschaft von der langjährigen Erfahrung der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, insbesondere<br />

auch hinsichtlich unseres neuen Angebots des Mobilien- und Immobilien-<br />

<strong>Leasing</strong>s“, lobt UNIQA-Vertriebschef Hartwig Löger den neuen Partner.<br />

Und Peter Engert, Sprecher der Geschäftsführung der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, betont: „Gemeinsam<br />

mit der UNIQA hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> eine wichtige strategische Zusammenarbeit<br />

begründet. So erfolgt nun eine Bündelung der Synergien im Vertriebs- und<br />

Produktbereich der UNIQA <strong>Leasing</strong>.“<br />

30 Leas•mich


Océ Österreich firmiert seit Anfang des<br />

Jahres unter einer neuen Adresse. Den<br />

Umzug in die repräsentativen Vienna<br />

Twin Towers feierte das niederländische<br />

Digitaldruck-Technologieunternehmen,<br />

das seit 40 Jahren in Österreich vertreten<br />

ist, mit einem zweitägigen Eröffnungsevent<br />

Anfang März 2009 in der Wienerbergstraße<br />

11 in 1100 Wien.<br />

„Die Vienna Twin Towers sind eine<br />

sehr gute Adresse für Hightech-Unternehmen<br />

wie Océ“, meint Geschäftsführer<br />

Michael Krebs. „In der modernen, offenen<br />

Architektur können wir unsere<br />

Systeme optimal präsentieren und finden<br />

zugleich die ideale Umgebung für<br />

den Austausch mit Kunden und Interessenten.“<br />

Neue<br />

Heimat<br />

für Océ<br />

Digitaldruck-Technologieunternehmen<br />

feiert Umzug<br />

in die Vienna Twin Towers.<br />

Schicker neuer Standort für Océ.<br />

Auch wenn die Adresse neu ist: Océ,<br />

dessen Konzernzentrale im niederländischen<br />

Venlo liegt, ist bereits seit 40 Jahren<br />

in Österreich vertreten. 85 Mitarbeiter<br />

betreuen die Kunden von den Standorten<br />

Wien, Graz, Linz, Salzburg und<br />

Innsbruck aus. Zahlreiche Großunternehmen,<br />

KMU sowie Druckdienstleister<br />

vertrauen auf die technologische Kompetenz,<br />

das Beratungs-Know-how, den<br />

Service und die Leistungsfähigkeit von<br />

Océ.<br />

Zum Eröffnungsevent präsentierte<br />

sich Océ gemeinsam mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong>, die bereits langjähriger Océ-<br />

Partner im Bereich der Hard- und Software-Finanzierung<br />

auf dem österreichischen<br />

Markt ist.ı<br />

Wiener Ball<br />

im hohen<br />

Norden<br />

RL-Nordic und die <strong>Raiffeisen</strong><br />

Zentralbank Repräsentanz in<br />

Stockholm als Tanzpartner.<br />

Die Tochtergesellschaft der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> in Schweden, die RL-Nordic,<br />

und die Repräsentanz der <strong>Raiffeisen</strong><br />

Zentralbank nützen den Wiener Ball in<br />

Stockholm jedes Jahr, um als Sponsor<br />

aufzutreten, vor allem aber um Kunden<br />

und Partner einzuladen.<br />

Ronald Lausch und Anders Jarlskog,<br />

der glückliche Gewinner der brandneuen<br />

Head-Skier.<br />

Beim Eröffnungsevent (v.l.n.r.): Joop van Boerdonk, Océ-Deutschland,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung; Mag. Ferdinand Pircher, <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>;<br />

Mag. Michael Krebs, Océ-Österreich, Geschäftsführung<br />

Foto: Océ<br />

Der diesjährige Wiener Ball fand im<br />

Grand Hotel in Stockholm statt. Der Einladung<br />

zu diesem in Schweden einmaligen<br />

Event sind mehr als 750 Gäste,<br />

darunter auch zwei Minister sowie Vertreter<br />

der königlichen Familie, gefolgt.<br />

Der Ball wird seit 1953 von der schwedisch-österreichischen<br />

Vereinigung organisiert<br />

und wurde heuer vom österreichischen<br />

Botschafter in Schweden,<br />

Dr. Stephan Toth, eröffnet. Dieses Jahr<br />

wurden als attraktiver Tombolapreis<br />

Schi und <strong>Raiffeisen</strong>-Helm mit Autogramm<br />

von Hermann Maier gespendet.<br />

Bei dem glücklichen Gewinner handelt<br />

es sich um Anders Jarlskog, der in der<br />

Jugend Hobbyschirennläufer war, und<br />

diesen Preis daher sehr zu schätzen<br />

wusste.<br />

NUMMER 2| JUNI 2009 31


lifestyle<br />

Rückzug auf Zeit<br />

Zeiten wie diese verlangen geradezu nach Kasteiung.<br />

Bei einem Urlaub im Kloster werden Leib und Seele<br />

von allem Unrat befreit.<br />

Den Gürtel enger schnallen ist nicht nur<br />

das aktuelle Motto einiger Spitzenmanager.<br />

In mageren Zeiten gewinnen Aspekte<br />

des Lebens an Bedeutung, die in einer<br />

saturierten Überflussgesellschaft nicht<br />

wahrgenommen, erfolgreich verdrängt<br />

oder in das Esoteriker-Eck geschoben<br />

werden: Dankbarkeit, Selbstbeherrschung,<br />

Genügsamkeit. Ganz speziell<br />

aber: Verzicht, und das nicht nur auf die<br />

kleinen Sünden wie der feinen Zigarre zu<br />

einem guten Glas Wein. Darunter fallen<br />

auch so alltägliche Dinge wie stundenlanges<br />

Versinken vor der PC-Spielkonsole,<br />

Junk-Food-Attacken vor dem Fernseher<br />

oder Anfälle von Telefonitis. Stille<br />

und Langsamkeit sind Luxusgüter in einer<br />

von Lärm und Tempo bestimmten<br />

Welt. Dabei ist Stille ein menschliches<br />

Grundbedürfnis. Sie ist erholsam, gesund<br />

und schärft die Sinne. In der Stille kann<br />

der Mensch zu sich selbst finden und<br />

Stress abbauen. Aber die gesamte Zeit<br />

mit sich alleine zu verbringen, ist anfangs<br />

ganz schön gewöhnungsbedürftig.<br />

Um allen Versuchen kulinarischer und<br />

kommunikativer Natur zu widerstehen,<br />

braucht es eine entsprechende Umgebung<br />

– das vertraute Umfeld lässt einen<br />

rasch in alte Gewohnheiten zurückfallen.<br />

Um Abstand zu gewinnen, sollte<br />

man daher eine Reise tun. Wie weit man<br />

auf Distanz gehen will, bleibt jedem<br />

selbst überlassen. Die Stifte und Klöster<br />

des Landes, die ihre Pforten auch für<br />

weltliche Gäste beiderlei Geschlechts<br />

öffnen, liegen jedenfalls über ganz<br />

Österreich verstreut.<br />

Ob in der Zisterzienserinnen-Abtei<br />

Marienkron, einem der drei Kneipptraditionshäuser<br />

der Marienschwestern von<br />

Karmel in Asbach, Bad Kreuzen und Bad<br />

Mühllacken, dem Augustiner Chorherrenstift<br />

St. Florian, dem Benediktinerstift<br />

Göttweig oder Seitenstetten: Ein mehrtägiger<br />

Aufenthalt im Kloster erlaubt es<br />

gestressten Zeitgenossen, innere Einkehr<br />

und äußere Anwendungen miteinander<br />

zu verbinden.<br />

Der Vereinigung Klösterreich gehören<br />

20 Klöster und Stifte in Österreich,<br />

Ungarn und Tschechien an. Die „ältesten<br />

Herbergen der Welt“ zeigen ihre kultu-<br />

Bei den Zisterzienserinnen werden<br />

neben Massagen und Kneippanwendungen<br />

auch Entschlackungskuren und unterschiedliche<br />

Diäten angeboten.<br />

32 Leas•mich


Foto: Seminar- und Gesundheitszentrum Kloster Pernegg<br />

Der Vereinigung Klösterreich gehören 20 Klöster<br />

und Stifte in Österreich, Ungarn und Tschechien an.<br />

Die „ältesten Herbergen der Welt“ zeigen ihre kulturellen<br />

Schätze und lassen die Besucher am klösterlichen Leben<br />

und geistigen Exerzitien teilnehmen.<br />

Foto: Seminar- und Gesundheitszentrum Kloster Pernegg<br />

Gaumenfreuden der anderen Art: den kulinarischen Genüssen muss man auch<br />

im Kloster nicht vollends entsagen. Doch Im Mittelpunkt steht die „geistige“ Auszeit.<br />

rellen Schätze und lassen die Besucher<br />

am klösterlichen Leben und geistigen<br />

Exerzitien teilnehmen. Die Gästeunterkünfte<br />

reichen von einfach bis luxuriös,<br />

von der Fließwasser-Klause bis zur Suite.<br />

Ähnlich die Auswahl in puncto Gaumenfreuden:<br />

von klassisch über fernöstlich<br />

bis asketisch. Auch Massagen,<br />

Kneippanwendungen, Osteoporose-Kuren<br />

und andere spezielle Angebote sind<br />

je nach Gusto und gewählter Herberge<br />

Teil des Urlaubsprogramms. Im Mittelpunkt<br />

steht aber bei allen die „geistige“<br />

Auszeit, die ein Aufenthalt im Kloster mit<br />

sich bringt.<br />

Zum Beispiel in der Zisterzienserinnen-Abtei<br />

Marienkron. Frühaufsteher gehen<br />

zu den Nokturnen und den Laudes,<br />

den ersten Gebetszeiten. Und dann zur<br />

morgendlichen Gymnastik auf dem „Trockenen“<br />

oder im Wasser. Morgenmuffel<br />

verschieben den Kirchgang auf später<br />

und beginnen den Tag mit einem gemütlichen<br />

Frühstück. Dann Spazieren<br />

im großen Naturpark oder Kneippen<br />

oder Massage oder Nordic Walking oder<br />

„gar nix tun“ bis zur Mittagsmesse.<br />

Nach dem Essen noch mehr „gar nix<br />

tun“, Bibel lesen oder Meditation oder<br />

Qigong oder Radtour oder Sauna oder<br />

Yoga oder Seminarbesuch „Lebensqualität<br />

im Alter“, oder ...<br />

Man sieht also: Die Angebote der<br />

Klöster sind ebenso reichhaltig wie das<br />

Wissen um die physische und psychische<br />

Regeneration. Was dazu führte,<br />

dass manch ehemaliges Ordenshaus<br />

heute mehr einem Hotel und Gesundheitszentrum<br />

ähnelt, wie beispielsweise<br />

das Kloster Pernegg im Waldviertel. Das<br />

850 Jahre alte Gebäude, das sich sehr<br />

erfolgreich auch als mystischer Ort für<br />

Seminarveranstalter verkauft, zieht besonders<br />

jene an, die sich auf ihrer Suche<br />

nach Spiritualität gleich um ein paar Kilos<br />

erleichtern wollen. Mehr als 1000 Menschen<br />

kamen 2008 in das ehemalige<br />

Chorfrauenstift, um eine Woche lang und<br />

unter Aufsicht von „Fastenleitern“ allen<br />

kulinarischen Genüssen zu entsagen.<br />

2009 werden es der Buchungslage nach<br />

ebenso viele sein, die sich die Zeit des<br />

Verzichts zwischen fünf- und sechshundert<br />

Euro kosten lassen. Fazit: Das Brechen<br />

des kargen Brotes geht nicht unbedingt<br />

Hand in Hand mit monetärer Askese;<br />

nicht einmal in Krisenzeiten … ı<br />

NUMMER 2| JUNI 2009 33


facts&figures<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

Insolvenzstatistik<br />

Ó Insolvenzen Ó Privatkonkurse Ó Neuprotokollierungen<br />

Die endgültigen Zahlen für das erste Quartal 2009 lassen<br />

in der aktuellen KSV-Auswertung bei den Unternehmensinsolvenzen<br />

einen gehörigen Auftakt erkennen. Mit 963<br />

eröffneten Insolvenzverfahren lag das erste Quartal 2009<br />

mit rund 29% über dem ersten Quartal 2008. Die Gesamtzahl<br />

aller Pleiten, also inklusive mangels Masse abgewiesener<br />

Konkurse, stieg immer noch um beachtliche 18 %.<br />

Diese Steigerungen erwecken den Eindruck extremer<br />

Dramatik: sie zeigen den Anstieg des ersten Quartals 2009<br />

gegenüber dem Vergleichszeitraum 2008. Die Trendwende<br />

bei Insolvenzen setzte bekanntlich bereits im 2. Quartal<br />

2008 ein, sodass die vorliegenden Zahlen den Trend des<br />

Vorjahres eigentlich nahtlos fortsetzen.<br />

Quelle: KSV<br />

0<br />

1. Quartal 2007 1. Quartal 2008 1. Quartal 2009<br />

Internationale Wirtschaftskrise hält an<br />

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg befindet sich die Weltwirtschaft in einer Rezession.<br />

In den wichtigsten Wirtschaftsblöcken wird die Produktion heuer deutlich sinken.<br />

Auch Österreich muss trotz massiven Gegensteuerns der<br />

Fiskalpolitik 2009 mit einem realen Rückgang des BIP um<br />

2,2 % rechnen. Während Export und Investitionen einbrechen,<br />

nimmt der Konsum ungeachtet der Rezession leicht zu. Im<br />

Jahr 2010 sollten auch international die Maßnahmen zur Konjunkturstützung<br />

greifen. Dies wird die Nachfrage stabilisieren,<br />

sodass Österreichs Wirtschaft um 0,5 % wachsen wird.<br />

Ende 2008 verstärkte sich der weltweite Konjunkturabschwung<br />

deutlich. Die Weltwirtschaftsleistung wird heuer um<br />

1 % zurückgehen. Vom Abschwung wurden alle Wirtschaftsregionen<br />

erfasst. Die USA, Japan und die EU befinden sich in<br />

einer tiefen Rezession, und das bis vor kurzem noch sehr dynamische<br />

Wachstum in den Schwellenländern wird sich massiv<br />

verlangsamen. Die Stabilisierung der Finanzmärkte als notwendige<br />

Vorbedingung für ein neues nachhaltiges Wachstum<br />

ist bislang nicht eingetreten. Dennoch sollte die Weltwirtschaft<br />

dank umfangreicher internationaler Maßnahmen zur Konjunkturstützung<br />

im Jahr 2010 wieder leicht wachsen.<br />

Die international schlechte Wirtschaftslage spiegelt sich<br />

auch im kräftigen Rückgang des Welthandels (2009 −5 %), der<br />

bislang eine wichtige Triebfeder der Weltwirtschaft war. Nach<br />

dem starken Rückgang im 2. Halbjahr 2008 stagniert der Erdölpreis<br />

seither bei 40 $ bis 45 $ je Barrel. Aufgrund der Nachfrageschwäche<br />

wird er im Jahresdurchschnitt 2009 etwa auf<br />

diesem Niveau verharren. Während die Erdölproduzenten ihre<br />

Investitionen drosseln, wird die Nachfrage nach Erdölprodukten<br />

2010 wieder etwas zunehmen. In der Folge könnte sich der<br />

Erdölpreis auf 55 $ je Barrel erhöhen. Angesichts der anhaltenden<br />

Unsicherheiten auf den Finanzmärkten und der unterschiedlichen<br />

geldpolitischen Reaktionen in den USA und im<br />

Euro-Raum sind Wechselkursvorhersagen besonders riskant.<br />

Die WIFO-Prognose geht von einem Wechselkurs von 1,25 $<br />

je Euro in beiden Jahren aus.<br />

Obwohl die Wirtschaft der USA stärker von der Finanzmarktkrise<br />

betroffen ist, wird sie heuer mit −2,7 % weniger<br />

schrumpfen als jene des Euro-Raums (−3 %). Die Fiskalpolitik<br />

wird die Wirtschaft in den kommenden Jahren mit<br />

600 Mrd. $ (rund 4 % des BIP) stützen. Auch die Geldpolitik der<br />

USA setzt Impulse, obwohl die Fed den Leitzinssatz auf nahezu<br />

0 % gesenkt hat. Mit offenmarktpolitischen Maßnahmen gelingt<br />

es der Federal Reserve, die Geldmenge anhaltend auszuweiten.<br />

6<br />

Langfristige Zinssätze<br />

in Prozent<br />

6<br />

Kurzfristige Zinssätze<br />

in Prozent<br />

5<br />

Verbraucherpreise<br />

in Prozent<br />

5<br />

4<br />

Österreich<br />

5<br />

4<br />

Euro-Raum<br />

4<br />

3<br />

USA<br />

Österreich<br />

Quelle: WIFO<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2006<br />

USA<br />

Japan<br />

Für 2009 und 2010<br />

liegen derzeit keine<br />

aktuellen Prognosen<br />

des WIFO vor!<br />

2007 2008 2009e 2010e<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2006<br />

USA<br />

Japan<br />

Für 2009 und 2010<br />

liegen derzeit keine<br />

aktuellen Prognosen<br />

des WIFO vor!<br />

2007 2008 2009e 2010e<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

2006<br />

Japan<br />

Für 2009 und 2010<br />

liegen derzeit keine<br />

aktuellen Prognosen<br />

des WIFO vor!<br />

2007 2008 2009e 2010e<br />

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