PDF (2.4 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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Ein Wort zuvor<br />
Am 23. Juli dieses Jahres endete<br />
die Geltungsdauer des Vertrags<br />
über die Gründung der Europäischen<br />
Gemeinschaft für Kohle<br />
und Stahl (EGKS). 1950/51 von<br />
Robert Schuman und Jean Monnet<br />
initiiert, war die „Montanunion“<br />
zugleich Grundstein und Wegbereiter<br />
der heutigen Europäischen<br />
Union. Ihr fristgemäßes Auslaufen<br />
ist eine historische Zäsur<br />
für den europäischen Integrationsprozess.<br />
Zugleich wird<br />
damit ein neues Kapitel für die<br />
europäische <strong>Steinkohle</strong> aufgeschlagen.<br />
Seit dem Ende der EGKS unterliegt<br />
der <strong>Steinkohle</strong>nbergbau dem<br />
allgemeinen Rahmen des EG-<br />
Vertrags. Mit diesem Übergang<br />
ist eine Reihe von spezifischen<br />
EGKS-Nachfolgeregelungen erforderlich<br />
gewesen, nicht zuletzt die<br />
neue Ratsverordnung über die<br />
<strong>Steinkohle</strong>beihilfen. Für deren<br />
tragfähige Ausgestaltung musste<br />
die Bundesregierung auf europäischer<br />
Ebene schwierige Verhandlungen<br />
führen. Diese sind im<br />
Ergebnis erfolgreich verlaufen.<br />
Die neue Ratsverordnung macht<br />
in Begründung und Zielsetzung<br />
deutlich, dass staatliche Beihilfen<br />
für den <strong>Steinkohle</strong>nbergbau im<br />
allgemeinen Interesse liegen,<br />
wenn sie den mit der Umstrukturierung<br />
verbundenen sozialen und<br />
regionalen Aspekten Rechnung<br />
tragen und den Zugang zu den<br />
eigenen <strong>Steinkohle</strong>nvorkommen<br />
gewährleisten. Dazu ist die Beibehaltung<br />
eines Mindestumfangs an<br />
heimischer <strong>Steinkohle</strong>nproduktion<br />
notwendig. Der hier vorliegende<br />
Jahresbericht des GVSt zeigt,<br />
dass die dahinterstehenden energie-<br />
und strukturpolitischen Erwägungen<br />
stichhaltig sind.<br />
Mit der neuen Ratsverordnung ist<br />
die nationale Kohle-Vereinbarung<br />
von 1997 vollständig bis zum Jahr<br />
2005 europarechtlich abgesichert.<br />
Zugleich wird eine verbindliche<br />
Perspektive für eine nationale Anschlussregelung<br />
für die deutsche<br />
<strong>Steinkohle</strong> ab 2006 aufgezeigt.<br />
Die Verhandlungen darüber<br />
werden voraussichtlich schon<br />
bald beginnen.<br />
Essen, im Oktober 2002<br />
Karl Starzacher<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
des Gesamtverbandes des<br />
deutschen <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />
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