PDF (2.3 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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Strukturwandel mit dem Bergbau<br />
Beschäftigungseffekte<br />
des<br />
deutschen<br />
<strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />
nach<br />
Regionen<br />
100 Tausend<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Zusätzlich<br />
bergbauabhängig<br />
Beschäftigte<br />
Ibbenbüren<br />
Saarrevier<br />
Ruhrrevier<br />
Bergleute<br />
in den Revieren<br />
Der Strukturwandel in den Kohleregionen<br />
war bisher gekennzeichnet<br />
durch die gleitende Entwicklung<br />
des Anpassungsprozesses im<br />
<strong>Steinkohle</strong>nbergbau, die durch die<br />
<strong>Steinkohle</strong>hilfen sozial und regional<br />
verträglich vollzogen werden<br />
konnte. Dieser „Gleitflug“ bleibt<br />
auch weiter Voraussetzung dafür,<br />
dass dem Bergbau und seinem<br />
wirtschaftlichen Umfeld die Umstrukturierung<br />
ermöglicht und<br />
Beschäftigungsalternativen geschaffen<br />
werden – aufbauend auf<br />
den vorhandenen Potenzialen für<br />
neue Produkte und Technologien.<br />
Die Alternative dazu: ein Sturzflug<br />
und Absturz des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />
mit einem Strukturbruch in<br />
den Kohlerevieren. Ein solcher<br />
Absturz ließe die Arbeitslosigkeit<br />
in den betroffenen Regionen<br />
sprunghaft ansteigen – um durchschnittlich<br />
5%-Punkte, lokal z. T.<br />
- außerhalb<br />
der Reviere<br />
- in den Revieren<br />
Bergleute<br />
in den Revieren<br />
Bundesweit vom<br />
Bergbau abhängig<br />
Beschäftigte<br />
deutlich mehr, wie die Prognos <strong>AG</strong><br />
in einer auch heute noch maßgeblichen<br />
Studie bereits 1999 ermittelte.<br />
Infolgedessen wäre per<br />
Saldo auch nicht mit einer Entlastung<br />
der öffentlichen Kassen zu<br />
rechnen. Im Gegenteil: Folge wäre<br />
eine zusätzliche Belastung und<br />
dies möglicherweise auf lange<br />
Zeit, jedenfalls über 2005 hinaus.<br />
Denn den hypothetisch eingesparten<br />
Absatzhilfen für deutsche<br />
<strong>Steinkohle</strong> (die dann auch nicht<br />
mehr zur Energie- und Rohstoffsicherheit<br />
beitragen könnte) stünden<br />
neben erhöhten Stilllegungsaufwendungen<br />
und Altlasten<br />
Mindereinahmen der öffentlichen<br />
Hände bei Steuern und Sozialbeiträgen<br />
sowie Mehrausgaben für<br />
Arbeitslosengeld etc. gegenüber.<br />
Im Zeitraum 1998 - 2005 hätte die<br />
Mehrbelastung der öffentlichen<br />
Hände durch einen „Sturzflug“ laut<br />
der Prognos-Studie rund 3,3 Mrd. €<br />
betragen.<br />
Diese fiskalischen Folgekosten<br />
würden sich auch erst dann verringern<br />
können, wenn durch Wachstum<br />
und Strukturwandel genügend<br />
neue rentable Arbeitsplätze in<br />
anderen Bereichen entstanden<br />
sind. Das war und ist im Ruhrgebiet<br />
aber zumindest auf mittlere<br />
Sicht nicht zu erwarten. Frisches<br />
Geld für Subventionen in andere<br />
Bereiche ergibt sich aus der<br />
schnellstmöglichen Stilllegung des<br />
<strong>Steinkohle</strong>nbergbaus aufgrund der<br />
dann sofort und zwangsläufig<br />
bewirkten negativen ökonomischen<br />
Folgen gerade nicht. In einer<br />
„Es war und ist regionalpolitisch<br />
weit blickend, wirtschaftlich<br />
vernünftig, sozialverträglich und<br />
friedensstiftend, dass bisher im<br />
Strukturwandel des deutschen<br />
<strong>Steinkohle</strong>nbergbaus unter<br />
größten Anstrengungen aller<br />
Beteiligten das Prinzip durchgehalten<br />
wurde: ,Niemand soll<br />
ins Bergfreie fallen’. Und das<br />
muss weiter gelten.“<br />
Landespfarrer Ludwig Rieber,<br />
Evangelische Kirche im Rheinland,<br />
am 23. August 2005 in Bochum<br />
Umwidmung von Kohlehilfen in die<br />
Förderung von Forschung und Zukunftstechnologien<br />
hat die Prognos-Studie<br />
deshalb ausdrücklich<br />
„keine Ersatzperspektive“ gesehen,<br />
denn eine solche Umwidmung<br />
ist aufgrund der zwangsläufig und<br />
sofort entstehenden Folgekosten<br />
ökonomisch gar nicht möglich.<br />
Zu ähnlichen Schlussfolgerungen<br />
ist in diesem Jahr auch das EEFA-<br />
Institut gekommen. Es erwartet im<br />
Fall eines gegenüber dem bisher<br />
vereinbarten und dann nochmals<br />
verschärften Subventionsabbaus<br />
bei der <strong>Steinkohle</strong> höhere Belastungen<br />
auch für den Landeshaushalt<br />
NRW, da betriebsbedingte<br />
Kündigungen und damit eine<br />
erhöhte Arbeitslosigkeit gerade<br />
im Ruhrgebiet die Folge wären.<br />
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