PDF (2.3 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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Kohlepolitik ist Energiesicherungspolitik<br />
Abscheidung und -Speicherung die<br />
CO 2<br />
-arme bzw. -freie Stromerzeugung<br />
im Wettbewerb mit anderen<br />
CO 2<br />
-Vermeidungstechniken<br />
bestehen kann und deutlich günstiger<br />
ist als viele Formen der<br />
Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
Energien.<br />
Zur Anwendung kommen wird das<br />
emissionsfreie Kraftwerk wie andere<br />
Klimavorsorgeinnovationen<br />
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
allerdings erst dann,<br />
wenn Maßnahmen zur Wirkungsgradverbesserung<br />
ausgereizt sind<br />
und höhere Strom- und Energiekosten<br />
aus Gründen der Klimavorsorge<br />
für tragbar und akzeptabel<br />
erachtet werden. Die Kohlenutzung<br />
steht dabei langfristig<br />
keineswegs im Gegensatz zum<br />
Ausbau der erneuerbaren Energien,<br />
wie jüngste Modellrechnungen<br />
des <strong>Deutsche</strong>n Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
(DIW) gezeigt<br />
haben. Bei bis zur Jahrhundertmitte<br />
weiter steigenden CO 2<br />
-Kosten<br />
könnte die CO 2<br />
-freie Kohlenverstromung<br />
zusammen mit fortgeschrittenen<br />
Windkraftanlagen<br />
rund die Hälfte der deutschen<br />
Stromerzeugung decken. Kohlenkraftwerke<br />
und Windkraftanlagen<br />
müssten also – so das DIW – nicht<br />
in Konkurrenz zu einander stehen,<br />
sondern könnten sich ergänzen,<br />
um auf Dauer eine klimaverträgliche<br />
Stromerzeugung zu ermöglichen.<br />
Damit Clean-Coal-Techniken Wirklichkeit<br />
werden können, bedarf es<br />
allerdings noch erheblicher Veränderungen<br />
auch in der Einstellung<br />
der politischen Entscheidungsträger<br />
zur Kohle und ihren Nutzungstechniken.<br />
Dies betrifft auch die<br />
Forschungsförderung, die in den<br />
letzten zehn Jahren schwerpunktmäßig<br />
auf Energieeinsparung und<br />
erneuerbare Energien ausgerichtet<br />
war. In dem im Sommer 2005 von<br />
der Bundesregierung vorgelegten<br />
neuen Energieforschungsprogramm<br />
nehmen moderne Kohlenutzungstechniken<br />
zwar programmatisch<br />
breiten Raum ein. Das<br />
finanzielle Engagement der Bun-<br />
Fotovoltaik<br />
CO 2 -Abtrennung<br />
Wind 60-70<br />
Wasser 35-55<br />
0<br />
28-53<br />
Neue Kraftwerke 14-26<br />
100<br />
200<br />
Quelle: Euracoal, RWE<br />
Sichere Energieversorgung nur mit<br />
heimischer <strong>Steinkohle</strong><br />
desregierung im Bereich Clean<br />
Coal bleibt aber im internationalen<br />
Vergleich eher bescheiden.<br />
Im Unterschied zu der beschriebenen<br />
energiewirtschaftlichen Referenzprognose<br />
erwarten die meisten<br />
anderen Energieprognosen<br />
einen annähernd stabilen <strong>Steinkohle</strong>nbedarf<br />
in Deutschland zwischen<br />
50 und 60 Mio t SKE pro<br />
Jahr. Die Energiewirtschaft handelt<br />
entsprechend und hat den<br />
Bau mehrerer <strong>Steinkohle</strong>nkraftwerke<br />
in Angriff genommen. Die<br />
Deckung dieses Bedarfs auf dem<br />
Weltkohlemarkt scheint manchen<br />
Diskutanten unproblematisch angesichts<br />
der großen und weltweit<br />
im Vergleich zu Öl und Gas ausgewogenen<br />
regionalen Verteilung<br />
der <strong>Steinkohle</strong>nvorräte. Zutreffend<br />
ist, dass der Weltkohlemarkt bis<br />
auf punktuelle Störungen in den<br />
letzten 20 Jahren relativ reibungslos<br />
funktioniert hat. Ob letzteres<br />
auch in Zukunft so bleibt, ist jedoch<br />
zweifelhaft, weil es auch<br />
oder gerade auf globalisierten und<br />
liberalisierten Energiemärkten<br />
keine Garantie für ewigen „Energiepreis-<br />
und Handelsfrieden“ gibt.<br />
Die deutsche <strong>Steinkohle</strong> benötigt<br />
öffentliche Finanzhilfen, um den<br />
Kostennachteil gegenüber der<br />
Überseekohle auszugleichen, die<br />
verbliebenen Lasten aus dem<br />
früher umfangreicheren <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />
in Deutschland abzudecken<br />
und den weiteren Anpassungsprozess<br />
sozial- und regionalverträglich<br />
zu gestalten.<br />
300<br />
400<br />
500-600<br />
500 600<br />
€/t CO 2<br />
Spezifische CO 2<br />
-<br />
Vermeidungskosten<br />
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