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PDF (2.3 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG

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Herausforderungen für die deutsche Energie- und Rohstoffversorgung<br />

Strom- und CO ²<br />

-Zertifikatepreise<br />

€/MWh<br />

€/t CO ²<br />

48 Strompreis*<br />

CO ²<br />

-Zertifikatspreis** 30<br />

Beginn CO 2<br />

-Börsenhandel<br />

an der EEX<br />

45<br />

25<br />

42<br />

39<br />

36<br />

33<br />

30<br />

01.11.04 27.12.04 21.02.05 18.04.05 13.06.05<br />

* Grundlast 2006; ** EU Carbon Index<br />

stoffbewirtschaftung, von dem<br />

massive Auswirkungen auf die<br />

Industrie- und Energieträgerstruktur<br />

der daran beteiligten Volkswirtschaften<br />

ausgehen können.<br />

Vor allem kohlenstoffreiche Energieträger<br />

wie die Kohle sollen<br />

durch ein solches System im Energiemix<br />

zurückgedrängt werden.<br />

Dies hätte neben Beschäftigungsverlusten<br />

Auswirkungen auf die<br />

Versorgungssicherheit, das Energiepreisniveau<br />

und die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit der<br />

energieintensiven Industrien<br />

Europas.<br />

Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl, Dieter Ameling,<br />

bewertet vor diesem Hintergrund<br />

den EU-Emissionsrechtehandel<br />

heute wie folgt: „Diese bürokratische<br />

Luftbewirtschaftung zielt auf<br />

Dekarbonisierung der Industrie<br />

und Schädigung der volkswirtschaftlichen<br />

Wertschöpfung, ist<br />

eine Wachstumsbremse, führt zu<br />

20<br />

15<br />

10<br />

0<br />

08.08.05<br />

Quelle: EEX<br />

höheren Strompreisen, verzerrt<br />

den internationalen Wettbewerb<br />

und ist absurd im Vergleich zum<br />

globalen Energieverbrauch.“ Die<br />

schon heute wirksamen Konsequenzen<br />

aus dem ersten nationalen<br />

Allokationsplan werden von<br />

ihm mit folgender Kalkulation<br />

verdeutlicht: Für 5 Mio t neue<br />

Rohstahlerzeugung seien in<br />

Deutschland Zertifikate für rund<br />

8,5 Mio t CO 2<br />

erforderlich. Die<br />

Neuanlagenreserve betrage aber<br />

nur 3 Mio t; daher müssten 5,5<br />

Mio t zugekauft werden<br />

– mit Zusatzkosten bei<br />

den heutigen Notierungen<br />

von rund 110 Mio €<br />

pro Jahr. Damit sei<br />

Stahlwachstum in<br />

Deutschland trotz<br />

eigentlich global guter<br />

Performance nicht mehr möglich.<br />

Ameling: „Der Emissionshandel<br />

verlagert Arbeitsplätze.“ So bewahrheitet<br />

sich, worauf frühzeitig<br />

hingewiesen wurde, was aber die<br />

Politik nicht wahrhaben wollte:<br />

5<br />

Vorreiterrolle<br />

in der<br />

Klimapolitik<br />

überdenken<br />

Die Erfüllung der klimapolitischen<br />

Ziele der EU und Deutschlands<br />

führt zu Produktionsverlagerungen<br />

in Länder, die solchen Anforderungen<br />

nicht unterliegen („Leakage-<br />

Effekte“) – ein Effekt der tendenziell<br />

sogar eine Verschlechterung<br />

der globalen Emissionsbilanz<br />

induziert, sodass selbst die ökologische<br />

Wirkung des Emissionsrechtehandels<br />

im Endeffekt<br />

negativ wäre. Je schärfer die Zielvorgaben<br />

sind, desto größer ist<br />

zudem der Anreiz zu Produktionsverlagerungen<br />

und desto geringer<br />

ist auch der Anreiz für die diese<br />

Produktion aufnehmenden Länder,<br />

selbst Klimaschutzziele zu übernehmen.<br />

Die aus den umwelt- und klimapolitischen<br />

Anforderungen resultierenden<br />

Belastungen sind<br />

gerade für Deutschland besonders<br />

gravierend, hat Deutschland doch<br />

im Rahmen der internationalen<br />

und europäischen Klimapolitik<br />

eine Vorreiterrolle übernommen –<br />

wie sich jetzt zeigt mit erheblichen<br />

Auswirkungen auf die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit. Vor<br />

dem Hintergrund der aktuellen<br />

Entwicklungen – und<br />

noch ehrgeizigerer Zielvorstellungen<br />

für die<br />

Zukunft – stellt sich die<br />

Frage, ob diese Vorreiterrolle<br />

insbesondere<br />

in der Klimapolitik ohne<br />

Schaden nach 2012 fortgeführt<br />

werden kann. Politische<br />

Forderungen nach einem Aussetzen<br />

des EU-Emissionshandels werden<br />

nicht lange auf sich warten<br />

lassen.<br />

43

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