PDF (2.3 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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Zielkonflikte und Zielbalance<br />
Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit,<br />
Umweltverträglichkeit<br />
und Ressourcenschonung sind die<br />
zentralen Ziele jeder Energie- und<br />
auch Rohstoffpolitik. Im Sinne der<br />
Nachhaltigkeit müssen darüber<br />
hinaus auch die soziale Dimension<br />
und die gesellschaftliche Akzeptanz<br />
energie- und rohstoffpolitischen<br />
Handelns beachtet werden.<br />
Energiepolitische Ziele<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Versorgungssicherheit<br />
Zwischen diesen verschiedenen<br />
Anforderungen kann es Konkurrenzverhältnisse<br />
und Konflikte<br />
geben. Ausschließlich ein einzelnes<br />
Ziel zu verfolgen, führt zu<br />
untragbaren volkswirtschaftlichen<br />
Verlusten und Schäden an anderer<br />
Stelle. Von größter politischer<br />
Bedeutung ist es deswegen, mit<br />
den verfügbaren Mitteln und Instrumenten<br />
die optimale Balance<br />
zwischen den Zielen zu erreichen.<br />
Umweltverträglichkeit<br />
Natürlich müssen bei Zielkonflikten<br />
politische Entscheidungen und<br />
Prioritätensetzungen im Rahmen<br />
des demokratischen Willensbildungsprozesses<br />
getroffen werden.<br />
Eine rationale Energie- und Rohstoffpolitik<br />
muss sich jedoch der<br />
Zielkonflikte bewusst sein. Sie<br />
muss erkennen, wenn sich die<br />
Gewichte der Ziele durch veränderte<br />
Problemstellungen verschieben<br />
bzw. bestimmte Ziele neu<br />
gewichtet werden müssen. So<br />
lässt sich feststellen, dass in der<br />
deutschen Energiepolitik in den<br />
letzten zwei Jahrzehnten einerseits<br />
das Ziel der Wirtschaftlichkeit,<br />
andererseits der Umweltschutz<br />
im Vordergrund standen –<br />
beides keineswegs spannungsfrei<br />
und ohne klare Konfliktlösungsregelung.<br />
Die Herausforderungen<br />
der Versorgungssicherheit wurden<br />
vernachlässigt. Der bisher letzte<br />
Energiebericht des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft im Jahr 2001<br />
hat die Bedeutung dieser Frage<br />
klar herausgearbeitet, konnte aber<br />
kein Energieprogramm der gesamten<br />
Bundesregierung anstoßen.<br />
Ausgewogener<br />
Energiemix<br />
Insgesamt ist die Balance verloren<br />
gegangen und in den Wahlkämpfen<br />
des Jahres 2005 reflektiert<br />
kaum ein Programm die Veränderung<br />
der strategischen Trends auf<br />
den globalen Energiemärkten oder<br />
die Mahnungen der EU-Kommission.<br />
Diese Verdrängung der Versorgungsrisiken<br />
ist nicht recht<br />
verständlich. An Warnungen hat<br />
es nicht gefehlt.<br />
Im Hinblick auf die Primärenergieund<br />
Rohstoffversorgung gibt es im<br />
Prinzip nur drei strategische<br />
Ansatzpunkte, die allen Zielen<br />
gleichzeitig gerecht werden und<br />
damit die Balance wahren:<br />
• Den ausgewogenen Energieund<br />
Rohstoff-Mix, der die spezifischen<br />
Probleme, Kosten und<br />
Risiken der verschiedenen Energieträger<br />
und -technologien,<br />
Rohstoffe und Bezugsquellen<br />
möglichst breit streut und<br />
dadurch tendenziell ausgleicht<br />
(„Diversifikation“).<br />
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