PDF (2.3 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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ihre Emissionen zu mindern,<br />
bereits nahezu ausgereizt ist und<br />
deutlich geringere Emissionen nur<br />
in Neuanlagen realisiert werden<br />
könnten, die aber aus wirtschaftlichen<br />
Gründen jetzt noch nicht<br />
errichtet werden.<br />
Trotz der Einführung dieses Instrumentes<br />
ist gegenwärtig nicht<br />
absehbar, wie die EU-15 ihre<br />
Kyoto-Zusagen einhalten will, da<br />
aus heutiger Sicht allenfalls<br />
Deutschland, Frankreich und das<br />
Vereinigte Königreich die jeweiligen<br />
Minderungen erbringen werden,<br />
was aber nicht ausreichen<br />
wird, um den Emissionszuwachs<br />
aus Ländern wie Italien oder Spanien<br />
auszugleichen. Die Beitrittsländer<br />
werden dazu in der Lage<br />
sein, da sie sich nur zu Minderungen<br />
von 6-8% verpflichtet<br />
haben, ihre Emissionen wegen<br />
des industriellen Umbaus in den<br />
1990er Jahren aber deutlich mehr<br />
gesenkt haben.<br />
Dessen ungeachtet hat die EU-<br />
Kommission mit ihrer klimapolitischen<br />
Post-Kyoto-Strategie<br />
bereits die Marschroute für die<br />
Ende 2005 in Montreal beginnenden<br />
Klimaverhandlungen auf UN-<br />
Ebene vorgegeben: Ziel der EU ist<br />
es, den globalen Temperaturanstieg<br />
auf weniger als 2 °C zu begrenzen.<br />
Hierzu seien bis 2050<br />
globale Emissionsminderungen<br />
gegen 1990 von ca. 15% erforderlich<br />
und gegenüber dem Trend<br />
bis 2050 ca. 60-80%, wovon das<br />
meiste in den Industriestaaten<br />
Globale Temperaturtrends<br />
1,4<br />
C *<br />
1,2<br />
Vom IPCC vorausgesagte<br />
1,0<br />
Temperaturververänderungen<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0<br />
Trend der beobachteten Temperaturen<br />
-0,2<br />
Beobachteter Temperaturverlauf<br />
-0,4<br />
1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050<br />
* Abweichung der Temperatur vom Mittelwert<br />
erbracht werden müsse. Hierfür<br />
sei nach 2012, dem Ende der<br />
ersten Kyoto-Periode, eine deutliche<br />
Verschärfung der Kyoto-Ziele<br />
erforderlich, wobei eine Minderung<br />
von 20% bis 2020 ein Anfang<br />
sein könne.<br />
Die für die Zielvorgaben der EU<br />
geltend gemachten Emissionsminderungen<br />
entbehren allerdings<br />
einer soliden Grundlage. Der globale<br />
Temperaturanstieg schreitet<br />
gegenwärtig und absehbar lediglich<br />
mit etwa 0,1- 0,15 °C pro<br />
Jahrzehnt voran, würde also im<br />
Jahre 2100 höchstens 1,5 °C<br />
erreichen. Damit wäre die Zielvorgabe<br />
der EU sehr wahrscheinlich<br />
auch ohne spezifische Klimaschutzmaßnahmen<br />
einzuhalten.<br />
Die in der Debatte oftmals für<br />
erforderlich gehaltenen hohen<br />
Emissionsminderungen resultieren<br />
überwiegend aus ausgewählten,<br />
Quelle: IPCC, Center for the Study of Carbon Dioxide and Global Change<br />
unrealistischen Basisszenarien des<br />
Intergovernmental Panel on<br />
Climate Change (IPCC). Diese<br />
simulieren sowohl beim Wachstum<br />
der Emissionen als auch bei der<br />
Konzentration der Treibhausgase<br />
extreme Anstiege, die im Computermodell<br />
zu einem ebenfalls<br />
extrem hohen Temperaturanstieg<br />
führen. Andere Szenarien und die<br />
in den letzten Jahrzehnten beobachteten<br />
effektiven Trends von<br />
Spurengas- und Temperaturanstieg<br />
führen jedenfalls in 2100<br />
sehr wahrscheinlich nicht zu den<br />
oft genannten dramatischen Klimaveränderungen.<br />
Ungeachtet der erkennbaren Probleme<br />
bei der Erfüllung des Kyoto-<br />
Protokolls gibt es in der Diskussion<br />
über die Ausgestaltung der künftigen<br />
Klimapolitik Bestrebungen,<br />
die Treibhausgasemissionen nach<br />
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