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Das Kyoto-Protokoll trat offiziell am 16. Februar 2005 in Kraft, nachdem es für viele überraschend Ende 2004 auch von Russland ratifiziert wurde. Soweit Unterzeichnerstaaten 1997 Verpflichtungen zur Reduktion der klimarelevanten Spurengasemissionen eingegangen sind, sind diese damit völkerrechtlich verbindlich geworden. Bei Nichterreichung der Ziele drohen ggf. sogar Sanktionen. Faktisch besteht bei den meisten der Unterzeichnerstaaten des Kyoto-Protokolls allerdings kaum eine Aussicht, dass sie ihre Minderungsziele bis 2012 erreichen können. Unbestritten ist auch, dass selbst die vereinbarungsgemäße Umsetzung der Kyoto-Ziele kaum eine messbare Änderung am Klimatrend der nächsten 100 Jahre bewirken kann. Auch wenn Kyoto CO 2 -Emissionen in der Welt Mrd. t CO 2 40 30 20 10 0 20,9 23,6 Entwicklungs- und Schwellenländer Industrieländer 1990 2004* 2010 2020 2030 * Basisjahr der IEA-Prognose Bilanz der Weltklimapolitik Ziel nach Kyoto für 2008/12: % = prozentuale Veränderung -8% EU-15 gegenüber 1990 Tatsächliche Entwicklung -8% Neue EU-Länder 1990 - 2002 -7% USA -6% Japan -6% Kanada 0% Ukraine 0% Russland Australien +8% -1200 -900 -600 -300 0 300 600 900 Mio t CO 2 -Äquivalent Quelle: UNFCCC, 2004 Ein Kernstück der EU-Klimastrategie ist ein EU-internes Handelssystem mit Emissionsrechten für die Energiewirtschaft und ausgewählte Branchen, das seit dem 1. Januar 2005 in Kraft getreten ist. In ihm werden die jeweiligen Kyoto-Minderungsziele der EUwie vereinbart umgesetzt wird, wird die globale Erwärmung gegenüber dem vom IPCC erwarteten Trend von ca. 2 bis 3 °C lediglich um 0,15 °C gemindert. Gleichwohl ist die Umsetzung für die betroffe- 28 33 38 Quelle: IEA, 2004 nen Volkswirtschaften mit erheblichen Kosten verbunden. Schließlich haben die USA genau aus diesem Grund das Kyoto-Protokoll nicht ratifiziert. Im Gegensatz hat sich die Europäische Union schon früh zu einer Vorreiterrolle bei der Klimavorsorge bekannt und bereits im Jahr 2001 ein eigenes Programm zur Klimaänderung (European Climate Change Programm) verabschiedet, mit dem sie ihre in Kyoto übernommene Verpflichtung zur Reduktion der Treibhausgase um 8% bis 2012 erreichen will. 24
Trends der globalen Energieversorgung Reduktion klimarelevanter Gase in der EU 1990 - 2003 - 2003/12* -8% EU-15 Ziel nach EU-Burden Sharing 1990 - 2008/12:** vereinbart (%=prozentuale Veränderung gegenüber 1990) Tatsächliche Entwicklung 1990 - 2003: -350 -300 Mio t CO 2 -Äquivalent - 21% Deutschland -12,5% Großbritannien - 6,5% Italien * gemäß EU-Burden Sharing für alle sechs Kyoto-Gase ohne Anrechnung von Senken ** EU-15; EU-16-25-Länder: Zielvereinbarung - 21% -6% - 7,5% - 13% - 28% 0% 0% Schweden Irland Portugal Griechenland Spanien -6,0% -8,0% -8,0% -8,0% -6,0% -8,0% -8,0% -8,0% -8,0% -8,0% Dänemark Niederlande Belgien Österreich Luxemburg Finnland Frankreich +4% + 13% + 27% + 25% + 15% Polen Tschechien Ungarn Slowakei Litauen Estland Lettland Slowenien Zypern Malta -250 -200 -150 -100 -50 0 50 100 Quelle: EEA, 2005 Mitgliedstaaten auf die Anlagenebene heruntergebrochen und jeder Anlage in einem Nationalen Allokationsplan (NAP) eine bestimmte Kohlenstoffmenge zugeteilt. Der jeweilige NAP musste von der Kommission genehmigt werden. Die zugeteilte Menge ist dabei allenfalls ausreichend, um die derzeitige Produktion zu gewährleisten. Deswegen stehen einem Handel mit Emissionsrechten kaum Zertifikate zur Verfügung, es sei denn, die Produktion wird zurückgefahren. Illiquidität und tendenziell steigende Preise sind in diesem Handelssystem von vornherein eingebaut, da das technologische Potenzial der betroffenen Anlagen, 25
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