PDF (2.3 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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Trends der globalen Energieversorgung<br />
Gleichfalls weitgehend erforscht<br />
sind die Verfahren der Kohleverflüssigung,<br />
bei denen je nach<br />
Prozess verschiedene flüssige<br />
Kohlenwasserstoffe wie z. B.<br />
Vergaser- und Dieselkraftstoffe,<br />
Methanol (als<br />
Beimischung zu Benzin)<br />
oder Kohleöl als Heizmittel<br />
hergestellt werden<br />
können – Produkte, mit<br />
denen die Abhängigkeit<br />
vom Rohöl verringert werden kann.<br />
In Südafrika und China werden<br />
diese Techniken wirtschaftlich<br />
eingesetzt. Die derzeit hohen<br />
Heizöl-, Benzin- und Erdgaspreise<br />
geben diesen Verfahren weltweit<br />
Auftrieb. In Deutschland wurden<br />
Pläne für den Ausbau der Kohleverflüssigung<br />
in den 1980er Jahren<br />
nach dem Verfall der internationalen<br />
Rohölpreise aufgegeben.<br />
Eine Wiederaufnahme ist derzeit<br />
ungeachtet der hohen Ölpreise<br />
nicht geplant.<br />
Völlig neue Perspektiven der Kohlenutzung<br />
erschließen sich mit den<br />
künftigen Clean-Coal-Techniken,<br />
die den Bau eines CO 2<br />
-freien Kohlenkraftwerkes<br />
zum längerfristigen<br />
Ziel haben, in dem außer Strom<br />
auch Wasserstoff für andere<br />
Verwendungszwecke erzeugt werden<br />
kann. Auch im Rahmen einer<br />
künftigen Wasserstoffwirtschaft,<br />
die Wasserstoff als universellen<br />
Energieträger nutzen soll, könnte<br />
Kohle auf diesem Weg eine wichtige<br />
Rolle spielen.<br />
Kohle ist ein<br />
Rohstoff<br />
der Zukunft<br />
Diese Beispiele zeigen, dass mehr<br />
in der Kohle steckt als vielfach<br />
gesehen. Kohle ist fossil aber<br />
nicht antiquiert, Kohle ist ein Rohstoff<br />
der Zukunft. Selbst wenn die<br />
Gas- und Ölreserven zur<br />
Neige gegangen sind und<br />
die Kohle vielleicht eines<br />
Tages als Energieträger<br />
zur Stromerzeugung weniger<br />
gefragt sein sollte:<br />
Für zahlreiche wichtige<br />
Produkte z. B. der chemischen Industrie<br />
und im Verkehrssektor, die<br />
heute noch aus Kostengründen aus<br />
Öl und Gas hergestellt werden, ist<br />
die Kohle spätestens dann ein<br />
begehrter Rohstoff.<br />
Klimapolitik vor einer Neuausrichtung<br />
Seit zwei Jahrzehnten wird über<br />
eine mögliche Gefährdung des<br />
Klimasystems unserer Erde diskutiert.<br />
Vorsorge scheint vonnöten,<br />
die wissenschaftlichen<br />
Grundlagen sind jedoch keineswegs<br />
gesichert. Im Jahr 1992 hat<br />
sich die Staatengemeinschaft in<br />
Rio de Janeiro darauf verständigt,<br />
die Konzentration der Treibhausgase<br />
in der Atmosphäre auf einem<br />
Niveau zu stabilisieren, das gefährliche<br />
anthropogene Störungen<br />
des Klimasystems verhindert.<br />
Seitdem nimmt die Klimapolitik<br />
zunehmend Einfluss auf wirtschaftliche<br />
Aktivitäten. Im Mittelpunkt<br />
steht dabei insbesondere<br />
die Nutzung fossiler Energieträger,<br />
bei deren Verbrennung u. a. das<br />
Treibhausgas CO 2<br />
entsteht.<br />
In Kyoto haben sich im Jahr 1997<br />
die Industriestaaten dazu verpflichtet,<br />
die Emissionen von<br />
insgesamt sechs Treibhausgasen<br />
im Zeitraum von 1990 bis 2008/12<br />
um 5,2% zu verringern. Die Entwicklungs-<br />
und Schwellenländer<br />
haben dagegen in Kyoto keinerlei<br />
Emissionsminderungsziele übernommen.<br />
Auf diese Länder werden<br />
jedoch spätestens ab dem Jahr<br />
2020 aufgrund des dynamischen<br />
Zuwachses ihres Energieverbrauchs<br />
mehr CO 2<br />
-Emissionen<br />
entfallen als auf die (westlichen)<br />
Industrieländer.<br />
In der Kohle<br />
steckt mehr<br />
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