PDF (3.6 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG

Missverhältnis zwischen
Energievorräten und Verbrauchsstruktur
Engpässe bei
Öl und Gas?
Bereits in den ersten beiden
Dekaden dieses Jahrhunderts
könnten ressourcenbedingt Strukturbrüche
beim Weltölangebot
eintreten. Dies ist ein Ergebnis der
Ressourcenstudie der Ludwig-
Bölkow-Systemtechnik.
Auch beim Erdgasangebot werden
laut dieser Studie erste Engpässe
noch vor dem Jahr 2020
erwartet. Am schnellsten droht
danach die Erschöpfung der Ölund
Gasvorräte in Nordamerika
und Westeuropa.
Die Studie ist von der Öl- und
Gaswirtschaft scharf kritisiert worden.
Offen bleibt, ob die physischen
Grenzen der Öl- und Gasvorräte
sich wirklich so bald und
so dramatisch darstellen. Unbestritten
sind aber die Risiken der
politischen und ökonomischen
Verfügbarkeit dieser beiden Energieträger.
Die Abhängigkeit der
westlichen Industrieländer vom
Angebot aus instabilen Staaten
dürfte jedenfalls weiter wachsen.
Dies bestätigen auch Schätzungen
der Internationalen Energie-
Agentur (IEA), wonach der
OPEC-Anteil von heute 40% auf
über 54% im Jahr 2020 ansteigen
wird, wahrscheinlich mit entsprechenden
Preissteigerungen.
Westeuropas Abhängigkeit beim
Erdöl wird nach IEA-Schätzungen
bis 2020 auf fast 80% wachsen;
beim Gas auf über 60%, vor allem
aus den Nachfolgestaaten der
Sowjetunion – insbesondere
Russlands – und zu geringerem
Teil aus Nordafrika.
Auch mit einer einseitigen Erdgaspräferenz
läßt sich keine langfristig
nachhaltige Strategie begründen.
Wenn auch beim Erdgas
das Erreichen des globalen Produktionsmaximums
deutlich später
als beim Erdöl erwartet wird,
werden die Grenzen der Substitution
von Kohle und Öl durch Gas
deutlich.
Die weltweiten Kohlenreserven
und ihr Verhältnis zum gegenwärtigen
Verbrauch erlauben auch in
der Zukunft noch expansive Entwicklungen.
Vor allem die global
relativ ausgewogene Verteilung
der Kohlenreserven wird dabei
von zunehmender Bedeutung
sein.
Energie in der Welt
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