PDF (3.9 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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CO 2<br />
-Emissionen<br />
in Deutschland<br />
Mio t CO 2<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Faktoren und Entwicklungen<br />
beigetragen. Neben dem Ausbau<br />
der erneuerbaren Energien und<br />
der Umstrukturierung der ostdeutschen<br />
Wirtschaft war dafür vor<br />
allem die weitere Effizienzsteigerung<br />
bei der Energienutzung in der<br />
Industrie und in der Energiewirtschaft<br />
maßgeblich.<br />
Mit ihrer Richtlinie zum Emissionsrechtehandel<br />
hat die EU die Möglichkeit<br />
der Rationierung der CO 2<br />
-<br />
Emissionen als Mittel der Zielerreichung<br />
eingeführt. Die rechtlichen<br />
Voraussetzungen für die<br />
Umsetzung dieser Richtlinie wurden<br />
auf nationaler Ebene durch<br />
das Treibhausgas-Emissionshandels-Gesetz<br />
(TEHG) und das Gesetz<br />
über den nationalen Zuteilungsplan<br />
für Treibhausgas-Emissionsberechtigungen<br />
in der Zuteilungsperiode<br />
2005 bis 2007 (Zuteilungsgesetz<br />
2007) nebst einer Reihe<br />
zugehöriger Rechtsverordnungen<br />
geschaffen. Das Kernstück der<br />
nationalen Umsetzung der EU-<br />
–33%<br />
–2%<br />
+ 43%<br />
1990 2003<br />
Kohle<br />
Mineralöl<br />
Gas<br />
Emissionshandelsrichtlinie ist der<br />
so genannte Nationale Zuteilungsoder<br />
Allokationsplan (NAP). In<br />
diesem werden die künftig zulässigen<br />
CO 2<br />
-Emissionen auf die<br />
einzelnen Sektoren der Volkswirtschaft<br />
(Makroallokation) und die in<br />
den Emissionshandel einbezogenen<br />
Anlagen (Mikroallokation)<br />
verteilt.<br />
Von Anfang an war klar, dass mit<br />
dem nationalen Zuteilungsplan<br />
entscheidende Weichenstellungen<br />
für die längerfristige Industrieund<br />
Energieversorgungsstruktur<br />
in Deutschland<br />
gesetzt werden. Entsprechend<br />
schwierig verlief<br />
die Diskussion über die<br />
Ausgestaltung des Zuteilungsplans,<br />
die in den<br />
Medien zum Grundsatzkonflikt<br />
zwischen<br />
Ökonomie und Ökologie stilisiert<br />
wurde. Der schließlich gefundene<br />
Kompromiss legt die Obergrenze<br />
für die in der ersten Handelsperiode<br />
2005 bis 2007 zulässigen<br />
CO 2<br />
-Emissionen in der Industrie<br />
und in der Energiewirtschaft auf<br />
503 Mio t CO 2<br />
fest. Gegenüber<br />
dem Basisjahr bedeutete dies eine<br />
Reduktion um knapp drei Prozent,<br />
wenn nicht eine der Sonderregelungen,<br />
wie z. B. für Early Action<br />
oder für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen,<br />
in Anspruch genommen<br />
werden kann. Bis 2012 ist in<br />
diesen Bereichen eine weitere<br />
Rückführung auf 495 Mio t CO 2<br />
vorgesehen.<br />
Kohle muss<br />
wesentliche<br />
Rolle bei der<br />
Stromversorgung<br />
spielen<br />
In der betroffenen Wirtschaft ist<br />
der Kompromiss zum nationalen<br />
Zuteilungsplan mit verhaltener<br />
Zustimmung aufgenommen<br />
worden. Zusätzliche und einseitige<br />
kurzfristige Belastungen der<br />
deutschen Energiewirtschaft und<br />
Industrie aus dem europäischen<br />
Emissionshandel scheinen zunächst<br />
verhindert worden zu sein.<br />
Die Klimaziele können weiterhin<br />
im Einklang mit der Wettbewerbsfähigkeit<br />
und der Versorgungssicherheit<br />
erreicht werden.<br />
Wichtig für einen<br />
ausgewogenen<br />
Energiemix am Standort<br />
Deutschland ist, dass der<br />
Energieträger Kohle mit<br />
seinen großen Reserven<br />
sowie moderne Kohletechnologie<br />
am Standort<br />
Deutschland weiterhin<br />
eine wesentliche Rolle bei der<br />
Stromerzeugung spielen kann.<br />
Zugleich gibt der Kompromiss aber<br />
deutliche Signale zum Ersatz alter<br />
(Kohle-) Anlagen durch effizientere.<br />
Ob der gefundene Kompromiss<br />
sich damit als Modernisierungsmotor<br />
oder als Wachstumsbremse<br />
erweist, muss allerdings erst die<br />
Praxis zeigen. Wie dabei die<br />
einzelnen Zuteilungsregelungen<br />
zusammenwirken werden, ist<br />
derzeit noch nicht absehbar. Wettbewerbsverzerrungen<br />
sind dabei<br />
nicht auszuschließen und Klagen<br />
gegen den nationalen Zuteilungsplan<br />
vor dem Europäischen<br />
Gerichtshof sind bereits anhängig.<br />
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