PDF (3.9 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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versickern nicht, sondern führen<br />
über die Verflechtungen mit der<br />
übrigen Wirtschaft dazu, dass an<br />
jedem Arbeitsplatz im <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />
bundesweit 1,3 weitere<br />
Arbeitsplätze hängen. Ein Wegfall<br />
dieser Arbeitsplätze und der<br />
damit verbundene Verlust an<br />
Wertschöpfung der Unternehmen<br />
sowie Kaufkraft der Beschäftigten<br />
hätte gravierende Auswirkungen<br />
auf die öffentlichen Haushalte<br />
einschließlich der Sozialversicherungsträger.<br />
Die Mindereinnahmen<br />
bei Steuern und Sozialabgaben<br />
sowie die Mehrausgaben für die<br />
zusätzliche Arbeitslosigkeit übersteigen<br />
im Nettoeffekt die eingesparten<br />
Hilfen für den <strong>Steinkohle</strong>nbergbau,<br />
und zwar solange bis<br />
rentable Ersatzarbeitsplätze in<br />
genügender Zahl entstanden sind.<br />
Angesichts der nunmehr seit<br />
vielen Jahren herrschenden<br />
Arbeitsmarktlage ist das aber<br />
nicht zu erkennen.<br />
Die Alternative zu subventionierten<br />
Arbeitsplätzen im <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />
ist deshalb zusätzliche<br />
Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsproduktivität<br />
von Null – mit allen<br />
Belastungen auch für die Wachstumskräfte.<br />
Unter solchen Voraussetzungen<br />
ist auch nicht zu erwarten,<br />
dass die durch einen<br />
Subventionsabbau freigesetzten<br />
Mittel „in absehbarer Zeit einer<br />
produktiveren Verwendung in<br />
anderen Branchen, Berufen oder<br />
Regionen zugeführt werden“, wie<br />
das RWI schon 1985 in seinem<br />
Gutachten bekräftigt hat.<br />
Das Gleiche gilt für eine<br />
vermeintliche Umwidmung<br />
in andere öffentliche<br />
Fördermaßnahmen.<br />
Ein kohlepolitischer<br />
„Kahlschlag“ schafft<br />
kein „frisches Geld“ für<br />
andere Zwecke.<br />
Auch das Argument der „Umweltbzw.<br />
Klimaschädlichkeit“ der<br />
<strong>Steinkohle</strong>hilfen taugt als Argument<br />
für deren Abbau oder ihre<br />
Beendigung nicht. Förderung und<br />
Nutzung der heimischen <strong>Steinkohle</strong><br />
erfüllen in Deutschland höchste<br />
Umweltstandards. Für die Frage<br />
der Klimaverträglichkeit ist nicht<br />
die Herkunft der Kohle maßgeblich,<br />
sondern die Effizienz der<br />
Nutzungstechnik, die in Deutschland<br />
gleichfalls vorbildlich ist und<br />
ständig weiterentwickelt wird. Ein<br />
Ersatz der im Inland produzierten<br />
<strong>Steinkohle</strong> durch Importkohle<br />
würde die CO 2<br />
-Bilanz hierzulande<br />
nicht verbessern. Ein mittel- und<br />
längerfristiger Ersatz durch andere<br />
Energieträger, insbesondere importiertes<br />
Erdgas oder erneuerbare<br />
Energien, hätte erhebliche<br />
versorgungspolitisch, ökonomisch<br />
und auch ökologisch negative<br />
Folgen.<br />
Kohlepolitischer<br />
Kahlschlag<br />
schafft<br />
kein frisches<br />
Geld<br />
Vorschläge zum Subventionsabbau<br />
in Deutschland, wie sie im vergangenen<br />
Jahr u. a. von den Ministerpräsidenten<br />
Steinbrück (Nordrhein-Westfalen)<br />
und Koch (Hessen)<br />
vorgelegt wurden, machen<br />
indessen auch klar, dass der<br />
deutsche <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />
keineswegs der<br />
einzige und schon gar<br />
nicht der größte Subventionsempfänger<br />
in<br />
Deutschland ist. Grundlage<br />
des von den Ministerpräsidenten<br />
erarbeiteten<br />
Vorschlags zum Subventionsabbau<br />
nach der so genannten<br />
„Rasenmähermethode“ ist das<br />
vom Kieler Institut für Weltwirtschaft<br />
für das Jahr 2001 ermittelte<br />
Subventionsvolumen in<br />
Deutschland von insgesamt rund<br />
156 Mrd. €. Daran gemessen beträgt<br />
der Anteil der dem <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />
zurechenbaren öffentlichen<br />
Finanzhilfen weniger als 3%<br />
– bei rückläufiger Tendenz.<br />
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