PDF (3.9 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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Rohstoff- und Energieversorgungssicherheit in Deutschland<br />
Volkswirtschaftlich betrachtet hat<br />
sich die Kündigung des Hüttenvertrages<br />
nicht ausgezahlt, wenn<br />
man die gesamte Wertschöpfungskette<br />
Bergbau, Kokereien, Roheisen,<br />
Stahl, Weiterverarbeitung<br />
betrachtet. Wer heute deutschen<br />
Koks selber produzieren oder zu<br />
festen Vertragspreisen beziehen<br />
kann, ist in der besseren Position<br />
als seine Wettbewerber. Alle<br />
Unternehmen, die das nicht<br />
können, weil der deutsche <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />
erhebliche Teile<br />
seiner Kokskohlen- und Koksproduktion<br />
aufgeben musste, zahlen<br />
heute drauf. Die Stilllegung von 10<br />
Mio t deutscher Kokereikapazität<br />
in den 90er Jahren war aus dieser<br />
Sicht ein teurer Fehler.<br />
Vor dem Hintergrund der fundamental<br />
veränderten Marktlage<br />
wird derzeit auch eine „Wende“ in<br />
der Rohstoffpolitik diskutiert, wie<br />
sie die Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl- und Metallverarbeitung<br />
(WSM) und die <strong>R<strong>AG</strong></strong> Aktiengesellschaft<br />
angeregt haben.<br />
Dabei geht es um ein<br />
„Mehr an Sicherheit“ für<br />
die Rohstoffversorgung<br />
der deutschen Stahlindustrie<br />
und die Stahlverarbeitung<br />
sowie die<br />
damit verbundenen Arbeitsplätze;<br />
allein in der überwiegend mittelständischen<br />
Stahl- und Metallverarbeitung<br />
in Deutschland gibt es<br />
Vor einer<br />
Wende in der<br />
Rohstoffpolitik?<br />
fast 500 000 Beschäftigte, deren<br />
Arbeitsplätze unmittelbar durch<br />
Engpässe in der Koksversorgung<br />
bedroht werden könnten<br />
und auf Versorgungssicherheit<br />
angewiesen<br />
sind.<br />
Auch neue Kokskohlenzechen<br />
und Kokereikapazitäten<br />
dürfen dabei kein Tabu<br />
sein. Noch verfügt Deutschland<br />
über viele Millionen Tonnen Kokskohle<br />
und das notwendige Knowhow<br />
zu deren Gewinnung und<br />
Verarbeitung. Die <strong>R<strong>AG</strong></strong> Aktiengesellschaft<br />
hat ihre Bereitschaft<br />
zum Bau neuer Kokskohle- und<br />
Kokskapazitäten bekundet, kann<br />
das damit verbundene wirtschaftliche<br />
Risiko wegen seiner gesamtwirtschaftlichen<br />
Dimension aber<br />
nicht alleine schultern. Eine solche<br />
Risikoteilung bei Anfangsinvestitionen<br />
hat nichts mit „Subventionsmentalität“<br />
zu tun. Auch in<br />
der übrigen Wirtschaft sind solche<br />
Kooperationen wie zum Beispiel<br />
beim Airbus ein gebräuchliches<br />
Instrumentarium, um langfristige<br />
und kapitalintensive Investitionsvorhaben<br />
abzusichern.<br />
DSK-Kokerei<br />
Prosper in<br />
Bottrop<br />
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