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PDF (3.9 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG

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Dramatische<br />

Veränderungen<br />

am<br />

Stahlmarkt<br />

Heimische <strong>Steinkohle</strong> – sichere<br />

Rohstoffbasis für die Stahlerzeugung<br />

Auf dem traditionell von zyklischen<br />

Entwicklungen geprägten Stahlmarkt<br />

haben sich in den letzten<br />

zehn Jahren dramatische strukturelle<br />

Veränderungen ergeben. Bis<br />

Ende1998 basierte die Versorgung<br />

der (west-) deutschen Stahlindustrie<br />

mit <strong>Steinkohle</strong>nprodukten<br />

(Kokskohle, <strong>Steinkohle</strong>nkoks und<br />

Einblaskohle) auf dem so genannten<br />

Hüttenvertrag, der eine Vollversorgung<br />

mit heimischer <strong>Steinkohle</strong><br />

und heimischem <strong>Steinkohle</strong>nkoks<br />

gewährleistete.<br />

Die Ablösung dieses Rahmenvertrages<br />

durch bilaterale Verträge<br />

hatte zur Folge, dass die eigene<br />

Versorgungsbasis der deutschen<br />

Stahlindustrie zunehmend aufgegeben<br />

werden musste. Während<br />

noch vor rund zehn Jahren fast<br />

Kohleversorgung der deutschen Stahlindustrie<br />

Mio t*<br />

24 <strong>Deutsche</strong> Kohlenlieferungen<br />

Kohleneinfuhren<br />

20<br />

16<br />

12<br />

8<br />

4<br />

Laufzeit des Hüttenvertrages 1968 - 1998<br />

100% der Kohleversorgung der<br />

Stahlindustrie auf heimischer<br />

Basis erfolgte, werden heute nur<br />

noch knapp 40% des <strong>Steinkohle</strong>nbedarfs<br />

der deutschen Stahlindustrie<br />

vom deutschen <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />

gedeckt. Dieser musste<br />

seit 1990 drei seiner noch vier<br />

verbliebenen Kokereien, darunter<br />

mit Kaiserstuhl eine der modernsten<br />

Anlagen der Welt stilllegen<br />

und zugleich im Zuge der ohnehin<br />

rückläufigen Kohlehilfen auch<br />

seine Kokskohlenförderung deutlich<br />

zurückfahren.<br />

Diese Entwicklung trat ein, obwohl<br />

sich seit vielen Jahren eine Zuspitzung<br />

der Versorgungslage auf<br />

dem internationalen Kokskohle-<br />

und Koksmarkt abzeichnete. Wie<br />

in Deutschland ist die Kokserzeugung<br />

auch in Europa seit Jahren<br />

rückläufig, während vor allem<br />

China seine Kokserzeugung drastisch<br />

ausgebaut hat. Der rasante<br />

Mehrverbrauch Chinas hat auf<br />

dem ohnehin begrenzten Kokskohle-<br />

und Koksmarkt beginnend<br />

im Jahr 2003 massive Preissteigerungen<br />

verursacht, die dazu<br />

geführt haben, dass Koks heute<br />

für manches deutsche Unternehmen,<br />

so Presseberichte, „wertvoll<br />

wie Goldstaub“ ist.<br />

Während die westdeutsche Stahlindustrie<br />

durch die Aufgabe des<br />

Prinzips der Bedarfsdeckung bei<br />

der Kokskohle vordergründig kaum<br />

berührt wurde – sie zahlt nach wie<br />

vor für Importkokskohle und deutsche<br />

Kokskohle den Weltmarktpreis<br />

–, liegt der internationale<br />

Kokspreis derzeit weit über den<br />

Erzeugungskosten in Kokereien am<br />

Standort Deutschland. Das bedeutet<br />

derzeit volkswirtschaftlich<br />

einen Mehraufwand für Koksimporte,<br />

also den Verzehr inländischer<br />

Wertschöpfung. Gleichzeitig<br />

können durch die Koksverknappung<br />

auf dem Weltmarkt in Deutschland<br />

sowohl Stahlerzeugungs- wie auch<br />

Weiterverarbeitungskapazitäten<br />

nicht voll beschäftigt werden, mit<br />

entsprechendem Verlust an Wertschöpfung<br />

und Beschäftigung.<br />

0<br />

1990 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 02 01 2003<br />

* Koks in Kohle umgerechnet<br />

32

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