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Bedeutung der Kohle wächst Zu den zentralen Säulen der Energieversorgung Europas gehört auch zukünftig die Kohle, die durch die Erweiterung erheblich an Gewicht gewonnen hat. Die Steinund Braunkohlenförderung der zehn Beitrittsländer ist in etwa genauso groß wie die der EU-15. In Polen basiert die Stromerzeugung zu fast 90% auf Kohle, in Tschechien zu über 60%. Aber auch in den bisherigen EU-Ländern gibt es bedeutende Kohleverstromer wie z. B. Griechenland und Dänemark mit über 60% und Deutschland mit über 50%. Stromerzeugung in der EU-25 TWh 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 3 085 30% Wasserkraft und sonstige Energien Kernenergie Gas Öl Kohle 3 430 21% 3 988 22% 4 477 27% 2003 2010 2020 2030 Quelle: Europäische Kommission, 2003 Bedeutung der Kohle in Europa Anteil der Kohle 2003 am Primärenergieverbrauch EU-25 Deutschland Großbritannien Frankreich Spanien Dänemark Griechenland Polen Tschechien Ungarn an der Stromerzeugung 100 80 60 40 20 0 Prozent 0 20 40 60 80 100 Projektionen der Europäischen Kommission zufolge wird der Kohleanteil an der Stromerzeugung in der EU zwar in den kommenden Jahren durch die Expansion des Erdgaseinsatzes zurückgedrängt und erst ab 2010 wieder steigen. Ob es nach dem jüngsten Öl- und Gaspreissprung bis dahin überhaupt zu einem zwischenzeitlichen Abschwung kommt, muss aus heutiger Sicht allerdings bezweifelt werden. 22
Externe Energieabhängigkeit – Achillesferse der europäischen Wirtschaft Kohlenimporte nach Westeuropa Mio t 233,9 225 224,1 226,1 200 175 150 125 100 75 50 25 0 2003 2005 Quelle: DOE/EIA, 2004 217,1 2012 2025 73% 76% 82% 87% Auch das jüngste Strategiepapier der für Energiefragen zuständigen Generaldirektion der Europäischen Kommission zu den Mittelfristperspektiven des Elektrizitätsbinnenmarkts vom Frühjahr 2004 weist den Kohlekraftwerken in der erweiterten EU eine große Bedeutung für die Stromversorgung zu. Zwar hänge die weitere Entwicklung von den Preisrelationen und dem Einfluss der Klimapolitik in Europa, speziell von den Auswirkungen des Emissionshandels, ab. Doch könne die Kohle durch neue saubere und effiziente Nutzungstechnologien diese Herausforderungen bewältigen, zumal einige Mitgliedstaaten zusätzliche energiepolitische Maßnahmen ergreifen wollen, um eine bestimmte Diversifizierung ihrer Primärenergiequellen sicherzustellen. Die Sonstige GUS Südamerika insb. Kolumbien Australien Südafrika Anteil der 4 größten Exporteure Binnenmarktrichtlinie Elektrizität gebe ihnen dazu verschiedene Möglichkeiten wie z. B. die 15%- Vorrangquote für heimische Energieträger, die in der EU vor allem für die heimische Kohle relevant ist. In ihrer energiepolitischen Broschüre „Unsere Abhängigkeit in den Griff bekommen“ hat die Europäische Kommission bereits vor längerem ausdrücklich die Aufrechterhaltung des Zugangs zu den Steinkohlenreserven der Gemeinschaft empfohlen und dazu auf die 15%-Vorrangquote der Binnenmarktrichtlinie verwiesen. Denn auch bei der Kohle wächst die Drittlandsabhängigkeit der EU immer mehr und sie konzentriert sich immer stärker auf wenige Lieferländer. Gut 75% der Kohleneinfuhren nach Westeuropa stammen aus nur vier Lieferländern, bei Kokskohle und Koks ist die Konzentration noch größer. Rückbesinnung auf die heimische Kohle Eine Rückbesinnung auf die heimische Kohle ist aus europäischer Perspektive schon deshalb angebracht, weil durch die Erweiterung zur EU-25 nicht nur das Gewicht der Kohlenutzung, sondern auch das der Kohlengewinnung merklich gestiegen ist. In 13 der jetzt 25 Mitgliedstaaten der EU gibt es eine eigene Steinkohlen- und/oder Braunkohlenförderung. Ungarn 0,3 Frankreich 1,1 Spanien 10,2 Tschechien 11,4 Großbritannien 23,6 Deutschland 26,4 Polen Mio t SKE 0 20 40 lenproduzenten. Tschechien hat in den letzten Jahren mehr Steinkohle produziert als Spanien und Frankreich, das seine nur noch EU-25: 154 Mio t SKE 60 80 Die Steinkohlenförderung der EU ist allein durch den Beitritt Polens mehr als verdoppelt worden. Nach Polen sind Deutschland und Großbritannien die größten Steinkoh- Steinkohlenförderung in Europa 2003 81,0 100 23
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